Stummes Bauen Spielziel: gemeinsam ein Bauwerk aus Papier errichten Intention: sich nonverbal auf ein gemeinsames Handlungsziel verständigen Aktionsform: Gestalten von Papier nur durch Falten und Kleben in Gruppenarbeit Material: pro Kind 3-4 Blatt Abfall- oder Zeitungspapier, Kleber Jahrgang: 3./4. Spielanleitung: 1. Die Kinder setzen sich in Dreier- oder Vierergruppen zusammen. 2. "Ihr sollt heute eine Arbeit machen, ohne zu sprechen. Eure Aufgabe ist es, aus dem Papier gemeinsam etwas zu bauen. Es sollen also möglichst alle Blätter eurer Gruppe zu einem Bauwerk werden. Dabei dürft ihr das Papier nur falten und kleben, also nicht reißen und schneiden. Ihr habt jetzt 10 (15) Minuten Zeit. Viel Spaß!" 3. Die Kinder müssen sich zu ihren kommunikativen Erfahrungen äußern dürfen, bevor die Bauwerke erläutert werden. Variationen: - gemeinsam ein Bild aus Muggelsteinen legen gemeinsam ein Bauwerk aus Holzklötzen errichten. Bei diesen Variationen soll die Gruppe aus 6-8 Kindern bestehen. Es wird reihum ein Stein gelegt bzw. ein Klotz verbaut. Zum Schluß erzählt jeder, was er bauen wollte und was er zeitweilig als "Ergebnis" vermutete. Augensprache Aktionsform: kommunikative Gruppen- und Partnerübung Intention: Reflexion über Sprache; mimischen Ausdruck richtig deuten, verstehen, interpretieren Material: Kärtchen mit "Augensprache" und Deutungskärtchen Jahrgang: 3./4. Anleitung: Das Material eignet sich für zwei bis drei Spieler (Kl. 3/4). Die "Augensprachekärtchen" liegen verdeckt auf einem Stapel. Die Kärtchen mit den Deutungen werden offen auf dem Tisch verteilt. Ein Mitspieler nimmt eine "Augenkarte" auf. Er versucht, den Inhalt mimisch darzustellen. Der/die Spielpartner versuchen gemeinsam, die Darstellung zu beschreiben: "Du starrst vor dich hin." Der erste Spieler bestätigt die Lösung oder liest gegebenenfalls vor, was auf seiner "Augenkarte" steht. Die Partner versuchen nun gemeinsam die Augensprache zu deuten, indem sie das passende Kärtchen zuordnen. Wichtig: Das Spiel muß nicht "aufgehen"; oft sind mehrere Zuordnungen möglich. Variation: Die Augensprache-Karten liegen offen auf dem Tisch, die Deutungen auf dem Stapel. Eine Karte mit einer Deutung wird aufgedeckt und vorgelesen; z. B.: "Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders." Die Mitspieler erproben mimische Darstellungsmöglichkeiten und suchen die passende Augensprache-Karte heraus. Schröder, H/Dehn, M.: Augensprache. In: DIE GRUNDSCHULZEITSCHRIFT. Heft 69 (1993) 3 Kinder- 2 Hände Spielziel: Sammeln eines möglichst großen "Schatzes" Intention: nonverbale Verständigung in Kleingruppen Aktionsform: Material: Gruppen-/Klassenspiel Steine, Muggelsteine, kleine Klötze etc. Spielanleitung: In der Klasse werden die Spielsteine verteilt. Je 3 Kinder sollen sich anfassen und die Gegenstände einsammeln. Es darf unter den Dreien nicht geredet werden. Achtung! Die 3 Kinder haben nur 2 ((Außen-)-)Hände zum Sammeln, man muß sich mimisch verständigen. Variation: Die Dreiergruppe soll kleine Aufträge/Aufgaben erledigen: - Öffnet eine Flasche!! - Locht ein Blatt Papier! - Hängt ein Bild auf! - Schlagt einen Nagel in eine Leiste ein! - Schlagt in einem Buch Seite ... auf! - Faltet ein Stück Papier viermal! Anschließend muß über die Empfindungen, Erfahrungen, Probleme gesprochen werden. Grimassen spiegeln Spielziel: Sich zeigen, den anderen wahrnehmen Intention: Spielerisch dem anderen ein Gesicht zeigen, das sonst nicht "erlaubt" ist. Das Zurückgeben (spiegeln) der Grimassen erlaubt eine Erweiterung des eigenen mimischen Repertoires und Einfühlung in den Nachbarn. Aktionsform: Sitzkreis, nonverbal Spielanleitung: Der erste Spieler macht seinem Nachbarn eine lange Nase, kneift ein Auge zu oder zeigt irgendeine andere Grimasse. Dieser Nachbar antwortet mit der gleichen Mimik. Er selbst "erfindet" für den nächsten in der Runde nun ein neues Gesicht, das dieser ihm zurückspiegelt, bevor er selbst mit Senden dran ist. - Kinder brauchen eine Weile, bis sie "mutig" werden. Dann haben sie auch viel Spaß am Zuschauen. Besonders lustig ist es, der Lehrerin ein Gesicht zu schneiden ... Wir bauen ein Fadentelefon Material: 20 bis 30 Meter dünne, feste Schnur, zwei leere Konservendosen (die Konservendosen sollten sauber und trocken sein und keine scharfen Kanten haben) Anleitung: 1. Schlage mit Hammer und Nagel ein kleines Loch in den Büchsen-boden möglichst in die Mitte. Dann ziehst du den Faden durch das Loch und machst am Ende einen dicken Knoten. Mit der anderen Dose verfährst du ebenso. 2. Jetzt kannst du das Feldtelefon bereits ausprobieren. Schicke deinen Partner mit der einen Büchse so weit von dir weg, daß die Schnur gespannt ist. Sprich dann laut in die Dose. Wenn dein Freund seine Büchse fest an sein Ohr hält, müßte er dich hören können. Umgekehrt genauso. 3. Probier die ideale Länge der Schnur aus, damit ihr euch auch tat-sächlich verstehen könnt. Ihr müßt darauf achten, daß die Schnur stets fest gespannt ist und nirgends anstößt. Sonst klappt`s nicht. Warum funktioniert das überhaupt? Geräusche sind durch feste Körper hindurch in großer Entfernung zu hören. Lunkenbein,, M.: Tausend Tips und Tricks für Detektive. Bindlach 1989 Rauchzeichen Häuptling Dicker Bär möchte sich mit Häuptling Krummer Fuchs zu einem Gespräch treffen. Krummer Fuchs hat seine Zelte jedoch sehr weit entfernt aufgeschlagen. Deshalb läßt Dicker Bär eine Botschaft senden. Nach zwei Tagen besprechen die beiden Häuptlinge, wie sie mit dem weißen Mann Frieden schließen können. Lesebuch 2. Schuljahr Frankfurt/M.. 1985 Post und Computer bei den Inkas Die Inkas verfügten über ein gut funktionierendes Botensystem. Der Federhut, eine sternförmige Keule und ein Horn, an dem die Boten, die Chasquis, zu erkennen waren und ihr Kommen ankündigten, waren ihre "Dienstkleidung". Zu zweit, zu viert oder zu sechst wohnten sie in Hütten entlang der Hauptrouten, die das ganze Inkareich durchzogen. Ihre Hütten standen an übersichtlichen Stellen. Sobald einer der Chasquis einen Boten der Stafette erblickte oder das Horn hörte, lief er ihm entgegen. Die Nachricht, meist ein Quipu-Band, wurde ohne Halt übergeben. Durch dieses Stafettensystem konnten Nachrichten an einem Tag etwa 240 Kilometer weit überbracht werden. Einen solchen Chasqui hat der Indianer Guaman Poma gezeichnet. Die Inkas kannten keine Schrift in unserem Sinne. Aber sie hatten ein ausgezeichnetes System, Nachrichten und Informationen festzuhalten: die Quipus. Quipus waren grauweiße Bänder. Manche waren nur einige Zentimeter lang, andere bis zu einem Meter. An diesem Hauptband waren 48 Schnüre befestigt, die in fünf Gruppen gegliedert und an denen weitere Fäden befestigt waren. In diese Schnüre wurden von unten nach oben Knoten geknüpft. Die erste Reihe zeigte die Einer an, die zweite die Zehner, die dritte die Hunderter. Außerdem konnten die Schnüre verschiedene Farben haben. Schwarz bedeutete dabei "Zeit", gelb war "Gold" und weiß "Silber". Große Oetringhaus, H -M: Kreisel - Geschichten. Osnabrück 1992 (Abb.: ders... s. Anhang DIA Nr. 5) Das Morsealphabet Ein Engländer namens Morse hat aus Punkten und Strichen ein Alphabet zusammengestellt. Mit dem Morse-Code übermittelte man früher Nachrichten. Es geht so: Morsezeichen sind gut zu senden und zu empfangen. Funker auf Schiffen verwenden sie noch heute. Ein wichtiger Funkspruch, in Morsezeichen geschrieben, heißt: . . . _ _ _ . . . Er lautet SOS (Save Our Souls) und bedeutet HILFE! MENSCHEN IN NOT! So sieht ein alter Telegrafenapparat aus: Mit einer Taste wird ein kurzer oder längerer elektrischer Stromstoß ausgelöst, der einen Magneten bewegt. Der Magnet ist mit einem Schreiber verbunden. Er zeichnet Punkte oder Striche auf. Seid mal still- ist es still? Intention: Umweltgeräusche wahrnehmen und identifizieren Aktionsform: Konzentrations- und Stilleübung Übung: Alle Kinder stehen bequem und frei im Raum. Aufgabe: Wir wollen einmal feststellen, ob man noch etwas hören kann, wenn wir alle ganz still sind. Wer ein Geräusch gehört hat, hebt kurz die Hand und streckt einen Finger aus. Beim zweiten Geräusch hebt er oder sie wieder die Hand mit zwei Fingern, usw.. Wer zehn Geräusche gehört hat, setzt sich still auf den Boden. Ihr könnt mit den Ohren mehr wahrnehmen wenn ihr jetzt alle die Augen schließt. - Jetzt geht es los. Hinweise: Die Hör-Übung wird beendet, wenn viele/alle Kinder sitzen. Es schließt sich eine Austauschrunde an: Was habt ihr gehört? In einer zweiten Runde sollte ein Gespräch über die Hör- und sonstigen Wahrnehmungserfahrungen folgen. ! ! ! Die Kinder sind stilleungeübt ! ! ! Diese Übung läßt sich auch gut im Freien oder im Wald durchführen. Nach einigen Erfahrungen werden die Schülerinnen und Schüler von sich aus stärker auf akustische Eindrücke achten, z. B. bei Unterrichtsgängen. Was war denn das? Intention: Geräusche und Klänge identifizieren/akustische Sinngestalten erkennen Aktionsform: Material: Medien: Hörexperimente mit verschiedenen Schallerzeugern Klang- und geräuscherzeugende Alltagsdinge, Kassettenaufnahmen von häuslichen und schulischen Geräuschen Kassettenrecorder 1. Schritt Die Kinder hören mit geschlossenen Augen hinter einem Vorhang einzelne Klänge oder bekannte Geräusche. Was war das? Kim-Spiele mit Tönen: Es wird eine Geräusch-Reihe erzeugt. Bei der Wiederholung fehlen zwei dieser Geräusche. Was fehlt? 1 2. Schritt Bei einem Hörspaziergang durch die Schule mit den Kindern Geräusche "notieren" = mit Kassettenrecorder aufnehmen. Das Tippen der Schreibmaschine im Büro, das Geschrei in der Turnhalle, die Toilettenspülung, ... In der Klasse werden die "Notizen" abgehört und identifiziert. 2 Die Kinder nehmen häusliche Geräusche auf und lassen die Klasse raten. 3 3. Schritt Geräusche für Hörspiele imitieren Das Klappern mit zwei leeren Kokosnüssen auf dem Tisch imitiert die Schritte eines Pferdes auf Kopfsteinpflaster ... Das Knistern mit Pergamentpapier kann sich wie brechendes Eis anhören ... Ein Wasserfall kann durch ... akustisch dargestellt werden. 4. Schritt Stille Post Verfremdete Sprachaufnahmen: Tuch vor ein Mikrofon halten / die Stimme verstellen / ein Blatt Papier vor den Mund halten / Ist die Sprache noch zu entschlüsseln? 1 Der akustischen Kommunikation und auch der aktiven Medienarbeit kommt es zugute, wenn die Kinder auf einen Trick" hingewiesen werden: Ihr könnt euch die Geräusche viel besser merken, wenn ihr euch zu jedem Geräusch ein Bild macht / eine Szene vorstellt /-euch eine eigene Erinnerung merkt 2 3 Auch hier kann man leicht auf die Vernetzung und Komplexität der Sinneseindrücke hinweisen: Was fällt euch noch dazu ein? Wie war das Licht? Wie roch es da? War es warm? Wo es möglich ist, wird nach Situation und vielleicht auch Stimmung gefragt. Das fordert zunächst die affektive Beteiligung der Kinder an diesen Übungen, auch wenn nicht ihre eigene Aufnahme dran ist. Zum anderen schafft es einen Fundus an Rohmaterial für die Umsetzung von Texten in Hörspiele Der Riechbaum Intention: Geruchssinn trainieren, Gerüche wiedererkennen Material: Kärtchen Topf, Sand, entlaubten großer Zweig, div.Teefilter, Garn, Gewürze, Differierende Gerüche wählen! Anleitung: 1. 2. 3. 4. Entlaubten Zweig in den mit Sand gefüllten Topf stecken. Mehrere Teefilter mit unterschiedlichen Gewürzen füllen und zubinden. Am Zweig befestigen. Gewürznamenkärtchen als Klappkarte dazuhängen. Beutel müssen nach 2-3 Tagen frisch gefüllt werden! Variationen: Riechgläser mit Watte und einigen Tropfen Duftölen füllen und gut verschließen. In je 2 Gläsern befindet sich derselbe Duft. Unter dem Glasboden Markierungen anbringen, damit Eigenkontrolle der Kinder möglich ist. Die jeweils identischen Düfte erkennen. Düfte benennen Als Riechdosen eignen sich besonders gut dunkle Fotodosen, die es oft in Fotogeschäften umsonst gibt. - - Mit einer heißen Nadel ein Loch in den Deckel bohren. Gewürze in die Dose füllen. Wie riecht das? Intention: Sensibilisierung des Geruchssinnes Verschiedene Dinge des Alltags an ihrem Geruch erkennen, einem häuslichen Bereich zuordnen und benennen Aktionsform: Material: Partner- oder Kleingruppenarbeit Verschiedene Dinge aus den Bereichen Kochen, Putzen, Auto, Bad, Tuch, Arbeitsblatt, Schreibstift Anleitung: 1. Verbinde dir die Augen. 2. Laß dir von deinem Partner einen Gegenstand unter die Nase halten und beantworte seine Fragen (Fragebogen). 3. Dein Partner notiert deine Äußerungen. 4. Nimm das Tuch ab und vergleiche, ob du alles richtig gerochen hast. 5. Tauscht die Rollen und laßt euch andere Gegenstände geben. Überraschungsrunde Intention: intensive Tasterlebnisse ohne Beteiligung der Augen vermitteln Aktionsform: Material: Hinweise: Variationen: Sitzkreis Durch Tasten deutlich unterscheidbare Gegenstände, die gut in der Hand zu halten sind, zum Beispiel: Murmel, Stein, Bimsstein, Zahnbürste, Kamm, Schuhbürste, feuchtes Fensterleder, Schwamm, nasse Seife, Kreisel, Spielzeugauto, Bauklotz - Die Gegenstände werden vorher nicht gezeigt. - Alle halten die Augen geschlossen. - Kommentare sind unerwünscht! - Im Abstand von ca. 10 Sekunden werden die Gegenstände in den Kreis gegeben. Die Kinder geben sie mit geschlossenen Augen dem Nachbarn in die Hand. - Zum Schluß liegen alle Gegenstände in der Kreismitte - Es muß eine Möglichkeit gegeben werden, die Empfindungen und Erfahrungen auszutauschen. Kim Spiele zum Tasten Gegenstände und Werkstoffe Intention: Kennenlernen von unterschiedlichen Werkstoffen und deren Eigenschaften mit Hilfe von Tasterfahrungen Aktionsform: Nach der Einweisung in die Partnerarbeit sollen die Kinder ihre Tasterfahrungen auch verbalisieren und diskutieren. Wo das möglich ist, sollten je zwei Kinder deshalb zunächst nur eine Matrix zum Ankreuzen bekommen. Das Blatt für die Mappe des zweiten Kindes kann anschließend abgeschrieben (diktiert) oder kopiert werden. Material: Gegenstände der Umwelt wie in Tabelle B 22.1 vorgegeben, andere Dinge im Klassenraum oder auch Objekte auf dem Schulgelände (Baumrinde, Drahtzaun, Beton, Gartenerde ) Hinweise: Wichtig ist, daß die Kinder den Unterschied zwischen dem Gegenstand und dem Werkstoff, aus dem er hergestellt wurde, kennen: Die Tischplatte ist aus Holz gemacht. Das Tischgestell wurde u. U. aus Metall hergestellt. Wenn der Magnet als "Erkennungsmittel" für Eisen schon bekannt ist, sollte man ihn mit einsetzen. Variationen: Übung mit geschlossenen Augen: "An welchen Werkstoff halte ich deine Hand?" Intention: Fotos zeigen nicht nur die Dinge, sie lassen auch die Meinung und die Absicht des Fotografen erkennen Material: Mindestens zwei einfache Fotoapparate, Notizpapier und/oder Kassettenrecorder Jahrgang: Aufgabe: 3./4. Aufgabe ist es, einen begrenzten Ausschnitt des Schulbezirkes (einen Straßenabschnitt, einen Spielplatz o. a.) in Bild und Text zu dokumentieren, so daß eine bestimmte Meinung/Absicht erkennbar wird. Um eine differenzierte Reportage zu bekommen, werden zunächst die Fotoapparate in "wohlwollende" und "unzufriedene" aufgeteilt ( s. S. 207). Die Fotografen bekommen oder suchen sich jeweils feste Aufträge, z. B.: Eure Fotos sollen zeigen, wieviel Natur zu finden ist und wie menschenfreundlich die Umwelt gestaltet wurde Eure Fotos sollen zeigen, wie sehr die Natur leidet und wie gefährlich / häßlich / unerfreulich die Umgebung für kleine und große Menschen ist. Achtung: Kinder neigen zur "Totalen", d. h. zum Gesamtbild einer Situation. Es ist wichtig, sie immer wieder zu Nahaufnahmen und Ausschnittfotos zu ermuntern: "Das Ärgerliche muß ganz groß rauskommen! " Für die Bildunterschriften müssen an Ort und Stelle Notizen gemacht werden, denn nicht immer gelingt ein eindeutig gefärbter Bildausschnitt. Gern befragen die Kinder auch Passanten und Anwohner, wenn sie einen Kassettenrecorder mit Mikrofon zur Hand haben. Sie erleben dabei, daß auch bei den betroffenen Erwachsenen unterschiedliche Ansichten zu finden sind. Wenn die Fotos entwickelt sind, werden die Bildunterschriften angefertigt, so daß die Fotos so "gesehen" werden, wie sie beim Unterrichtsgang gemeint waren Nun werden alle Bilder zu einer Wandzeitung zusammengestellt. Kann man "die Wirklichkeit" erkennen? (Ist alles, was gedruckt ist, wahr? für wen ist es wahr ...?) ( s. S. 213) Variation: Jedes Kind kommentiert - deutlich ""gefärbt"" - einige Fotos. Dabei stellt sich heraus, daß man dasselbe Foto durchaus unterschiedlich "sehen" kann. Ausgewählte Fotos werden mit jeweils positivem und negativem Meinungstext versehen, aufgeklebt und zur Diskussion gestellt. Papprollen-Kamera Intention: jede Schülerin/jeder Schüler sieht ihr/sein eigenes Bild Material: zwei äußerlich unterscheidbare Pappröhren als "Kameras" Jahrgang: ab 2. Absprache: Während die eine Kamera alles aufzeichnet, was freundlich, liebenswert, naturnah, menschenfreundlich... ist, "sieht" die andere Kamera nur das Unerfreuliche, Ärgerliche, Kinderfeindliche, Umweltzerstörende, usw. Verlauf: Abwechselnd schaut nun je ein Kind durch "seine" Kamera und schildert den anderen, was es sieht. Während die positiv schauende Kamera z. B. eine große Rasenfläche registriert, bemerkt die "dunkle" vielleicht das Papier und die vielen Hundehaufen dort. Nach einiger Übung nehmen die Kinder erstaunlich viele Einzelheiten wahr und ordnen sie sicher der unterschiedlichen Optik zu. Augentanz Sich 'stundenlang' in die Augen sehen, das tun eigentlich nur Verliebte. Bei diesem Tanz kommt es aber genau darauf an - auch wenn man gar nicht verliebt ist. Lege mittelschnelle bis schnelle Musik auf. Die Tanzpaare schauen sich unablässig in die Augen, dürfen aber weder sich noch andere berühren. Und schnell getanzt werden soll dabei natürlich auch noch. Wer schafft das am längsten Fingerspitzentanz Vertraust du deinem Gegenüber? Wird er dich sicher von einem Ort zum nächsten bringen? Du brauchst eine schöne, langsame meditative Musik. Die Kinder stellen sich paarweise auf. Sie berühren sich nur mit den Fingerspitzen. Ein Kind schließt die Augen, das andere führt das "blinde" Kind zur einsetzenden Musik langsam durch den Raum. Auf ein Zeichen wechseln die Rollen. Fingerspitzentanz auf eine andere Art: Noch ein Fingerspitzentanz, aber doch anders. Du brauchst diesmal eine Musik nach deinem Geschmack. Wie beim Fingerspitzentanz legen die Tanzpartner die Fingerspitzen aufeinander und schließen die Augen. Zur Musik bewegen sich aber nun nicht die Tänzer, sondern nur die Finger und Hände. Es ist gar nicht so einfach, dabei in Verbindung zu bleiben. Lichtertanz Dies ist ursprünglich ein Tanz für eine Hochzeitsfeier, bei der die Frauen der Braut alles Gute wünschen. Du kannst diesen Tanz aber auch wunderbar in der Adventszeit einsetzen. Verwende für größere Kinder zwei Lichter, für kleinere lieber nur eines. Du brauchst: für jedes Kind ein oder zwei Wassergläser mit je einem Teelicht, Streichhölzer, langsame passende Musik Es gibt für diesen Tanz fünf Tanzelemente, die je nach Länge der gewählten Musik einmal oder mehrmals durchgetanzt werden. Beginne im Kreis. Alle Kinder halten ihre Lichter vor dem Körper in Brusthöhe wie Schalen, das heißt, die Handinnenflächen zeigen nach oben. Der Abstand zwischen den Kindern sollte so groß sein, dass die Lichter auch seitlich des Körpers gehalten werden können. 1. Halte den Oberkörper ganz gerade, führe dann die Arme rechts und links zur Seite (1x4 Takte), dann nach oben (1x4 Takte), wieder nach unten (1x4 Takte) und wieder vor dir zur Körpermitte (1x4 Takte). 2. Im Takt schreiten die Kinder im Kreis hintereinander her. Beschreibe zunächst mit der linken Hand (1x4 Takte), dann mit der rechten Hand (1x4 Takte) einen Halbkreis nach außen. Wiederhole diese Bewegung. 3. Alle bleiben stehen. Bewege deine Lichter seitlich des Körpers und drehe dich um die eigene Achse, einmal rechts herum (1x8 Takte) und dann links herum (1x8 Takte). 4. Lasse deine Lichter vor dir kreisen, ein Licht über dem anderen (2x8 Takte). 5. Bewege deine rechte Hand nach unten und dann nach hinten und beschreibe mit deinem Arm einen großen Kreis (1x8 Takte). Verfolge dein Licht mit den Augen. Wiederhole die Bewegung auf der rechten Seite (1x8 Takte). Führe zum Schluss wieder die Hände vor der Köpermitte zusammen. Gefangen im Spinnennetz Ist das schwer! Aus dem Spinnennetz ist einfach nicht zu entkommen! Du brauchst: viele Mitspieler, Seilstücke, Wollreste, Halstücher, Schals, Streifen aus Stoff oder Leder, Musik, aber nicht zu schnell Zuerst knoten alle Mitspieler gemeinsam, mit allem, was man knoten kann, das Spinnennetz zusammen. Es muss so groß sein, dass alle darunter passen. Die ganze Spinnentanzgruppe stellt sich nun unter das Netz. Jeder hält sich mit ausgestreckten Händen daran fest. Mit Einsetzen der Musik beginnt der Tanz unter dem Spinnennetz: Alle bewegen sich, winden sich aneinander vorbei und kommen aber doch nicht vom Spinnennetz los! Horch, das Echo! Nur wer genau horcht, kann ein perfektes Echo sein. Und wie beim Echo in den Bergen geht auch bei diesem Spiel das Echo manchmal etwas durcheinander. Du brauchst: einfache Musik- oder Klanginstrumente wie Rassel, Flöte, Klangholz, Triangel Alle Kinder stellen sich mit dem Gesicht zur Wand auf. Ein Kind nimmt nun sein Instrument und geht an die gegenüberliegende Wand. Es spielt einen kurzen Rhythmus, auf den die anderen horchen und ihn nachspielen. Der Reihe nach kommt jeder einmal dran. Das Spiel kann erweitert werden, indem zwei Instrumente gleichzeitig einen Rhythmus fabrizieren und dann drei und dann vier und dann ist aller durcheinander........... Nasentanz Die Nasen sind bei diesem Tanz die Hauptsache. Du brauchst: eine leere Streichholzschachtel pro Tanzpaar, flotte Musik Jedes Tanzpaar klemmt sich eine Streichholzschachtel zwischen die Nasen, verschränkt die Hände auf dem Rücken und tanzt so lange, bis sie herunterfällt. Die Streichholzschachtel natürlich und nicht die Nase......... Anregung: in jede Streichholzschachtel Duftöl.. träufeln Riese Rumschumschum Der Riese Rumschumschum ist gefürchtet, weil er so fürchterlich wütend werden kann. Nur Musik kann ihn besänftigen. Ein Spiel, das besonders gut für jüngere Kinder geeignet ist. Du brauchst: passende Musik mit klarem schreitbarem Rhythmus und jemanden, der die Musik an- und abschaltet Als Anleitung könnte dienen: "Ihr seid Riesen, brummige zornige Riesen. Nur, wenn ihr Musik hört, werdet ihr friedlich und stapft durch den Wald. Aber wehe, die Musik hört auf. Dann ärgert ihr euch sehr und schreit so laut ihr könnt: "Rumschumschum", bis die Musik wieder einsetzt und ihr wieder freundlich werdet und weiterstapft." Tanz der Gefühle Jeder Mensch zeigt jeden Tag Gefühle. Die Mimik, das ist der Gesichtsausdruck und die Gestik, das sind die Bewegungen, verraten viel über die Gefühle, die ein Mensch gerade empfindet. Eine ganz andere Möglichkeit, bestimmte Gefühle auszudrücken, ist der Tanz. Du brauchst nichts, außer der passenden Musik. Jeder sucht sich ein Gefühl aus, das er darstellen und tanzen möchte. Dazu gehört jeweils ein Gesichtsausdruck, eine Bewegung mit den Armen und ein paar Tanzschritte. Noch eindrucksvoller wird dieser Tanz, wenn jeder sein Gefühl einmal vorführt und ihr dann eine Gefühls-Tanzkette bildet. Das heißt, passend aufeinander folgende Gefühle werden nacheinander getanzt. So könnt ihr eine ganze Geschichte "erzählen". Tanz vor dem Spiegel Der Spiegel des Tanzpartners zu sein ist gar nicht so einfach. Seine Bewegungen sind deine Bewegungen. Die Musik dazu sollte eher langsam sein. Die Tanzpaare stellen sich auf. Einer ist der Tänzer, der andere sein Spiegel, das heißt, er soll alle Bewegungen möglichst zeitgleich durchführen. Wechselt zwischendurch die Rollen. Töne verschicken Ein Paket verschicken - das geht, aber Töne? Du brauchst: für jedes Kind ein Instrument, dass verschiedene Töne erzeugen kann, wie Xylophon, Flöte oder Harmonika Alle Kinder stehen oder sitzen im Kreis. Das jüngste Kind nennt den Namen eines anderen Kindes im Kreis und "schickt" ihm einen Ton oder eine Klangfolge seines Instrumentes. Das gerufene Kind hört genau zu und spielt die Töne nach. Danach darf es selbst seine Töne an ein weiteres Kind verschicken. Die Töne werden so lange verschickt, bis alle Kinder einmal dran waren. Ballon-Labyrinth Konstruiere ein Labyrinth der besonderen Art. So eines hast du sicher noch nie gesehen. Du brauchst: einen Luftballon, etwas Wasser, einen wasserfesten Stift Fülle ganz wenig Wasser in den Luftballon, blase ihn auf und verknote den Hals. Zeichne den Plan eines Irrgartens auf den Luftballon. Halte den Luftballon über deinen Kopf, so dass viel Licht einfallen kann und versuche nun, die Wassertropfen durch das Labyrinth zu führen. Übrigens geht das auch ganz gut im Liegen. Duftende Luftballons Man sollte ja meinen, so ein Luftballon sei dicht. Na ja, Wasser lässt er keines durch. Aber versuche etwas anderes. Du brauchst: einige kleine Luftballons oder Wasserballons, ein paar stark riechende Dinge, z.B. Zitronensaft, Essig, Vanille, Sojasoße, Kaffeepulver oder Knoblauch Fülle in jeden Luftballon eine der stark riechende Substanzen, blase ihn auf und verknote ihn. Kaum zu glauben, aber die Luftballon riechen nach ihrem Inhalt. Warum ist das so? Alle Dinge bestehen aus winzigen Teilchen, die man Moleküle nennt. Diese Moleküle wiederum sind unterschiedlich groß. Die Gummimoleküle deiner Luftballons sind recht groß, so dass die kleineren Luftmoleküle der Geruchsstoffe deiner Substanzen zwischen den Gummimolekülen nach draußen können. So kannst du draußen riechen, was innen drin ist. Windkind Meine Haut ist ein sehr sensibles Sinnesorgan. Ich spüre warme und kalte Luft, glatte und weiche Oberflächen und vieles mehr auf meiner Haut. Kannst du den Wind spüren? Setze dich mit mehreren Kindern in einen Kreis. Ein Kind spielt den Wind und steht in der Mitte. Bis auf den Wind schließen alle die Augen und strecken die Hände aus. Das Windkind geht leise herum. Es bleibt vor einem Kind stehen und pustet leicht gegen seine ausgestreckten Hände. Achte gut auf deine Hände. Spürst du einen Lufthauch? Wenn ja, öffne deine Augen. Nun bist du das Windkind. Wind im Wald Ein einsamer Wanderer durchquert den nächtlichen Wald. Es ist ganz dunkel und er kann nichts sehen. Der Wind pustet durch die Baumkronen und bläst ihm ins Gesicht. Bewege dich mit verbundenen Augen durch einen Wald aus Menschen. Sei dabei sehr vorsichtig und achte auf den Wind. Denn immer, wenn du einem 'Baum' zu nahe kommst, pustet dieser dich an. Bewege dich langsam und stoße keinen der "Bäume" an. Findest du deinen Weg durch die Nacht? Wolkenbett, Wasserbett Ich liege auf einem himmlischen Wolkenbett, das ganz von alleine schaukelt und mich in den Schlaf wiegt. Manchmal jedoch verwandelt sich das Wolkenbett in ein wildes Pferd und ich werde ordentlich durchgerüttelt. Du brauchst: 1 Decke, einige Kinder Lege eine Decke auf den Boden. Knie dich mit einigen Kindern auf die Decke und beugt euch nach vorne. Ein Kind legt sich rücklings auf euren Rücken. Nun bewegt ihr euch gemeinsam so, dass das liegende Kind im sanften Rhythmus geschaukelt wird. Lasst eure Rücken zu einer fließenden Bewegung werden. Zwischendurch bewegt ihr euch ganz holprig, wie ein galoppierendes Pferd. Wechselt euch ab, wer oben liegt. Jede Menge Sinnesspiele (entnommen aus dem Jahresaktionsheft "Arc en Ciel" - Viele Farben machen das Leben bunt; DPSG 1997) (Nicht nur) Kinder wollen Spielen! Und viel eindrucksvoller, als über "Behinderung" zu reden, ist es meistens, Einschränkungen selbst zu erleben. Also: Los geht`s und viel Spaß! Blind durchs Leben Sobald uns jemand die Augen verbindet, wir uns nicht mehr über das Sehen orientieren können, wird es schwierig! - Wer traut sich einmal durch den leeren Raum; wer, wenn noch ein paar Stühle darin stehen; wer erkennt das Gruppenmitglied, das nach dem Platztausch links neben ihm sitzt, mit den Fingerspitzen; wer schafft es, mit verbundenen Augen das Salz aus der Küche zu holen; wer ertastet fünf Gegenstände, die die anderen im Raum zusammensuchen? - Die Variationen sind zahlreich und im Schwierigkeitsgrad beliebig zu steigern (auch wortloses "Fangen" um ein paar Tische herum mit zwei "blinden" Spielern kann lustig und auch für die zuschauende stille Gruppe sehr spannend sein...) - für Anfänger empfiehlt es sich jedoch, zunächst mit Hilfe von sehenden Partnern zu spielen, die den Blinden herumführen oder auch nur auf seine Schritte aufpassen und ihn notfalls warnen können. Wenn ihr Lust habt, wagt euch so auch einmal auf die Straße. Ihr könnt dazu auch alte (SonnenFensterglas-) Brillen zerkratzen, bemalen, verkleben, verkleistern ... und so eine andere Art von Sichtveränderung erreichen. Blindenspiele selber bauen Blindenspiele versuchen das, was du jetzt beim Lesen mit den Augen machst, durch den Tastsinn zu ersetzen. So kann aus einem einfachen "Mensch-ärgere-dich-nicht" mit Hilfe von etwas Schmirgelpapier, Bindfäden, verschieden geformten Holzklötzchen, etwas Sand, Schrauben, Nägeln oder was euch sonst so in die Finger kommt, ein echtes Blindenspiel werden. Lasst eurer Phantasie freien Lauf und ersetzt doch einfach mal verschiedene Farben durch verschiedene Oberflächen, beklebt eure Spielpläne mit Gummi, Pappe, Jute, Satin oder Reiskörnern, macht die bunten Farben der Spielfiguren durch Klebstoffkleckse, Drahtumwicklung oder mit der Säge fühlbar. - Und dann könnt ihr selber ausprobieren, wie gut euer Tastsinn wirklich ist. Ganz so einfach, wie es aussieht, ist so ein simples "Mensch-ärgere-dich-nicht" nämlich gar nicht mehr, wenn die Augen erst mal verbunden sind. Wegen der vielen Bastelei eher für jüngere Stufen; Projekt auch für mehrere Gruppenstunden (erst basteln, dann, wenn man will, noch verzieren; dann spielen), ziemlich materialaufwendig, dafür aber mit greifbarem Ergebnis zum Mit-nach-Hause-nehmen. Ändern Alle schauen ein vorher festgelegtes Objekt (eine Wand, einen Tisch mit Sachen drauf, den Spielleiter...) für eine bestimmte Zeit genau an, dann werden die Augen geschlossen, bis der Spielleiter einiges verändert hat. Wer kann sagen, was anders ist? Nach ein paar Spielen ist es übrigens auch sehr erstaunlich, was sich für die Weggucker alles verwandelt hat, wenn man gar nichts verändert hat. Dieser Gag ist allerdings nur einmal lustig. Achtung: Kann gerade für jüngere Stufen schnell langweilig oder zu anstrengend werden - also nicht zu sehr ausreizen! Stadt, Land, Fluss Fortgeschrittene wagen sich zu ganzen Städtetouren, Landgängen und Flussüberquerungen mit weit geöffneten Ohrmuscheln. So eine akustische Schnitzeljagd mit verbundenen Augen sollte man zwar nicht unbedingt ohne sehende Begleitung wagen, aber wenn es um Hinweise wie "Wenn ihr Wasserrauschen hört, seid ihr schon fast am Ziel" geht, sind die Ohren gefragt. Anfänger wagen es erst mal ohne Augenbinden, Fortgeschrittene kombinieren dafür mit einer Geruchsrallye à la "am Obststand mit dem Südfrüchtegeruch geht ihr 100 Schritte in Richtung des Presslufthammerdröhnens" . Aber Achtung: Was heute bei der Vorbereitung noch ein guter Hinweis ist, kann morgen schon ganz woanders sein - also nur "fest installierte" Geräusche angeben, dann ist der Weg zum Schatz auch mit den Ohren zu finden. Der richtige Riecher Wer glaubt, dass es einen Geruch gibt, den er in jedem Fall aus allen anderen herausfinden kann, der sei sich nicht so sicher. Beim Riechen an verschiedenen Töpfchen und Tiegeln, die gefüllt sind mit Obst, Gemüse, Haarwasser, Nagellack, Brotkrümeln, Gewürzen, Waldboden ... - muss manch einer passen (Augen verbinden!!). Leichter wird`s nach dem Reihenfolge-Prinzip: "Karl, ich habe hier Majoran, Pfeffer, Kümmel, Curry und Paprika edelsüß - di bekommst du jetzt in einer anderen Reihenfolge zu riechen. Finde sie heraus!" "Meine Oma ist krank" Wer hier mitlachen will, muss schon ein bisschen Einsatz bringen, denn immerhin sollte er oder sie bereit sein, sich einen Korken, ein Streichholz oder etwas ähnlich sperriges zwischen die Zähne klemmen zu lassen. Dann läuft das Spiel in Form eines Dialoges ab: Die Spieler sitzen im Kreis, einer fängt an und sagt zu seinem Nebenmann linker Hand (so gut er das mit dem Korken zwischen den Zähnen kann): "Meine Oma ist krank!", worauf dieser ihn fragt: "Was hat sie denn?" (natürlich auch mit Korken!). Der erste Spieler antwortet, indem er eine beliebige Krankheit (z.B. "Mumps") nennt, die sein Dialogpartner dann, trotz Korken, zu verstehen und zu wiederholen versuchen muss. Wenn ihm das gelungen ist, wendet er sich seinerseits mit der Feststellung "Meine Oma ist krank!" an seinen Mitspieler zu Linken, und so setzt sich der Dialog immer im Kreis fort. Sehr lustiges Spiel für zwischendurch, das insbesondere bei den jüngeren Altersstufen gut ankommt. Wenigstens eine Notfallpackung Streichhölzer braucht man allerdings schon an Material. Lauter geht's nicht Bei diesem Spiel können sich alle Mitspieler verausgaben, denn es wird geschrien! Mehrere Varianten sind möglich: Zum Beispiel können Spiel- oder Symbolkartenpaare wahllos unter den Mitspielern verteilt werden. Auf ein Zeichen hin ruft jeder möglichst laut seine Karte in den Raum "Pik 7, Pik7, ...". Im allgemeinen Geschrei versuchen sich die Paare zu finden; wer seinen Partner gefunden hat, hört auf zu rufen. Möglich ist auch eine Variation im abgedunkelten Raum, bei der sich entweder wieder alle, oder ein vorher bestimmtes Paar, das von den anderen durch Geschrei möglichst gut abgelenkt wird, finden müssen. - Im Dunkeln kann das spannender, aber auch beängstigender werden... Ganz still... Den meisten ist es wohl noch aus der Kindergartenzeit bekannt, aber ihr werdet euch wundern: Sie macht immer noch Spaß - die Stille Post. Die Mitspieler sitzen im Kreis. Einer fängt an, denkt sich ein möglichst schwieriges Wort aus und flüstert es dem Nebensitzer so leise ins Ohr, dass es sonst niemand hören kann. Der wiederum gibt das Wort (oder das, was er verstanden hat) ebenso leise an seinen Nebenmann / seine Nebenfrau weiter. So wandert und wandelt sich das Wort im Kreis - und am Ende kommt beim Vergleich selten besonders Sinnvolles und noch seltener mit dem Anfangswort Übereinstimmendes heraus, dafür aber eine Menge Spaß. Gutes Spiel für Zwischendurch zur Entspannung und zum Lachen. Memory Hier geht`s um das Erinnerungs- und Wiedererkennungsvermögen. Das klassische Memory gibt es in jedem Kaufhaus, aber auch Ohr, Nase und Mund können sich beteiligen. Z.B. zum Hören: Füllt verschieden Materialien wie Sand, Reis, Erbsen, Steine, Mehl ... in leere Filmdöschen; ein Material jeweils doppelt. Jetzt gilt es für die Mitspieler je die zusammen passenden bzw. gleichen Geräusche durch Schütteln der Dosen zu erraten. Mit Hilfe der Dosen lässt sich das Ganze auch als Partnerspiel aufziehen: Jeder kriegt eine Dose, durch Herumgehen und Vergleichen muss jeder seinen Geräuschpartner finden. Genau so funkiontiert es auch für die anderen Sinnesorgane: Wer findet das Geruchsgegenstück zur Untertasse mit Spülmittel, wer ertastet das zweite Stück Jute auf dem Tisch, wer erschmeckt das zweite Brot mit Erdbeermarmelade? Achtung: Alle Behälter beschriften! Schuhkarton mit Innenleben - Fühlwege So ein Fühlweg kann ungeheure spannend sein... Da greift man ganz ahnungslos in den Pappkarton und schreit sofort angeekelt auf, weil man plötzlich etwas widerlich Glibbriges zwischen den Fingern hat - und ist dann erst recht erstaunt, wenn sich beim Lüften des Deckels schließlich herausstellt, dass dieses schauderhafte Zeug ganz normales Weizenmehl war... Solche Überraschungen kann man mit einer Menge Dinge erleben. Einfach mal durch die Wohnung, den Wald, die Zahnarztpraxis, den Garten, die Schule etc. gehen und zusammensuchen, was sich vielversprechend anfühlt. Und dann - ab damit in den Pappkarton (natürlich tut`s auch der Blumentopf, der Plastikeimer,...). Für besonders neugierige Mitspieler schnell noch einen kleinen Vorhang vor das Tastloch geklebt, und schon kann der Fühlparcours losgehen. Vorteil: Einfach zu realisieren; dabei aber für jede Altersgruppe gleich spannend (auch wenn der eine oder andere vielleicht etwas übertreibt mit den ekligen Sachen in seinem Pappkarton - also vielleicht doch ein bisschen auf den Inhalt achten!). Zum Kugeln - das Tennisballbett Aus Polstern oder anderen weichen Materialien eine Umrandung schaffen, diese mit einem ganzen Haufen alter Tennisbälle füllen (gibt`s oft bei Tennisclubs umsonst). Für die Atmosphäre noch ein Vogelschutznetz (Fachmarkt für Gartenbedarf) als Baldachin darüber spannen. Im Tennisballbett lässt sich prima spielen und kuscheln, aber auch viele Sinneserfahrungen ausprobieren. Schon mal mit verbundenen Augen in Bällen rumgekrabbelt? Auch lustig: Ein Gruppenmitglied legt sich entspannt in das Bett und lässt sich von einigen anderen ganz leicht auf den Bällen hin und her ziehen - eine super-entspannende Massage auch für gestresste Gruppenleiter. Seilschaft Ein dickes Seil wird als Handlauf überkreuzungsfrei durch den Raum gespannt. Die Spieler tasten sich nacheinander mit geschlossenen Augen daran entlang. Auf Zuruf des Spielleiters klettern sie über die Schnur oder darunter her oder tauschen den Platz mit ihrem Vordermann. Als Variation lassen sich auch Knoten ins Seil machen, die eine Überraschung für die Spieler ankündigen: Mit Hilfe eines Sehenden muss der Spieler hier über eine kleine Trittleiter klettern, das Loch zum Durchschlüpfen in einem Tuch finden oder Schalen mit warmem, kaltem und handwarmem Wasser unterscheiden (das lässt sich übrigens auch gut mit verschiedenen Riech-, Geschmacks- oder Tastspielen verknüpfen; dann hat man fast schon einen kleinen "Pfad der Sinne"). Rollfeldein Schon mal im Rollstuhl gesessen? Wer laufen kann, wahrscheinlich nicht! Und kann deshalb auch nicht wissen, dass manches, was so einfach aussieht, schlicht Können ist. Schon mit etwas Sand, einem Brett, einem Slalom und einem Stab zum Drunter Durchfahren habt ihr einen Rolliparcours zusammen, der euch eines Besseren belehren wird - und ganz nebenbei macht's einfach Spaß. Rollis gibt es bei vielen Hilfsorganisationen zu leihen, und wer in der Rolli-Pause auf Rädern zum Bäcker holt, um Kuchen zu holen, lernt auch gleich was fürs Leben: Wie viele Städte ohne Bordsteine, Stufen und Huckel gibt es eigentlich, und an welcher Treppe steht denn eine Rampe? - Vielleicht reicht's ja für eine kleine Rollifreundlichkeits-Statistik für den Bürgermeister...? Nebelwand: Viele ungefähr 5cm breite Plastikstreifen aus Malerabdeckfolie, Schnüre mit Luftballons, in denen sich einige Glasmurmeln befinden, mit dem Ende an ein circa 3 Quadratmeter großes Srück maschendraht binden, Maschendraht an der Decke aufhängen – fertig ist die Nebelwand – zum Durchlaufen, drin spielen und phantasievollem Ergänzen, ganz wie ihr wollt... Übrigens auch eine gute Raumdekoration und etwas für Ohr und Auge. Black Gouda - Schwarzes Café Versucht mal folgendes: In einem völlig abgedunkelten Raum (mega-dunkel wird's mit Siloplane!) eine Tasse Kaffee einschenken, ein Brot schmieren und essen, etwas bezahlen, zu einem Stuhl finden das "Schwarze Café" oder der "Black Gouda" - wie man ein Essen im Dunkeln nennt - ist eigentlich die Vervollkommnung der "Blind"-Spiele. Spätestens am Geldschein scheitert jeder (auch wenn die ja angeblich so blindenfreundliche Tast-Markierungen haben), und auch mit den Münzen wird es schwierig. Wenn ihr also ein Schwarzes Café quasi professionell für das Pfarrfest aufziehen wollt, sucht euch am besten einige "echte" Blinde, die euch helfen wollen - sie sind vermutlich die Einzigen, die mit dem Kassieren im Dunkeln klarkommen, und für die anderen ist es eine besondere Erfahrung, sich auf sie verlassen zu müssen. Aber auch in der Gruppenstunde und ganz ohne Essen lässt sich das Schwarze Café einsetzen: Viele der vorher beschriebenen Spiele, die sonst mit verbundenen Augen gemacht werden, lassen sich auch im Dunkeln spielen. Und hier könnt ihr auch eure selbst gebauten Blindenspiele optimal ausprobieren. Pfad der Sinne Und jetzt geht's ans Eingemachte! - Wenn ihr ein bisschen Arbeit für jede Menge Spaß in Kauf nehmen wollt, seid ihr jetzt genau richtig. Ein "Pfad der Sinne" ist nämlich gar nicht schwer zu bauen und nicht nur für den Eigengebrauch in der Gruppenstunde, sondern auch als Beitrag zum Stammeslager oder mit Eintritt als Spendensammelaktion auf dem Pfarrfest immer ein voller Erfolg. Das Prinzip: Möglichst viele Sinneserfahrungen sollen komprimiert, spielerisch aneinander gefügt und erkundet werden. So ist zum Beispiel schon ein barfüßiger Gang durch mit verschiedensten Materialien gefüllte Holzkisten ein "Pfad der Sinne" (z.B. Erde, Steine, Wasser, Wasserbomben, Seilstücke, Papierschnitzel...). Ergänzt werden kann er aber auch noch durch viele der Materialien und Spiele, die oben beschrieben wurden: Eine Wanderung am Regal mit Riechfläschchen entlang, eine Bank mit den Schütteldöschen aus dem "Geräusche-Memory", ein paar Geschmacksproben aus Gewürzcrackern, ein paar Fühlkisten für die Spannung und den Ekel, und am Ende zur Entspannung noch ein Tennisballbett zu Meditationsmusik - eurer Kombinationswut sind keine Grenzen gesetzt! Verschiedene Materialien in Säckchen einnähen und fühlen lassen was drin sein könnte. Kinder müssen sagen was sie fühlen. Tastmemory Augenbinden Kartonkärtchen (ca. 10) verschiedene Materialenrest (Wellpappe, Leder, Filz, Kork, Transparentpapier,...) Auf ein Kärtchenpaar das selbe Material kleben. Spielregeln: Wie normales Memory, nur dass die Augen verbunden sind und die Kärtchen mit der Oberfläche nach oben gelegt werden. (Hier muss ein Betreuer mitspielen und die Hände des Kindes führen). Etwas leichter: Jedes Kind darf sich immer ein gleiches Paar erfühlen. Baum wieder finden Im Wald sucht sich jedes Kind einen Baum, den es eine gewisse Zeit lang (~2 min betrachten, befühlen und sich genau merken soll. Später wird jedes Kind mit geschlossenen (ev. verbundenen Augen zu zwei verschiedenen Bäumen geführt, und soll nun erkennen, welches der "eigene" Baum ist. Paralleltasten Ein Doppelsäckchen nähen, also ein Säckchen, das zwei Behälter hat, in die man gleichzeitig mit der linken und mit der rechten Hand hineinfassen kann (oder einen passenden Karton in der Mitte unterteilen und zwei Eingriffslöcher schneiden. Dann verschiedene zu ertastende Gegenstände jeweils paarweise in die Säckchen geben. Das Kind muss mit beiden Händen parallel ein Paar heraustasten. In ein großes Glas Weckglas kommen dicke rote Bohnen. Darunter werden möglichst gleich große Edelsteine gemischt. Das Kind fühlt erst mit offenen Augen den Unterschied, dann versucht es mit geschlossenen Augen die Edelsteine zu finden. Würfel bauen, alle Seiten mit unterschiedlichen Materialien bekleben: Sandpapier, Wellpappe, Fell. usw. Massage mit dem Igelball Die Kinder massieren sich gegenseitig mit dem Igelball. Ein Kind liegt und das andere Kind sagt: Bein, Arm, etc. Tastschachtel In einer Schachtel sind viele Styroporschnitzel (Verpackungsmaterial) und darin sind ca. 6 Gegenstände vergraben. Die gleichen Gegenstände sind nochmals auf den Tisch aufgelegt. Nun muss das Kind die Gegenstände aus der Schachtel finden. Die Geheime Kiste Man nehme eine Kiste, die durch einen Schlitz, in den die Kinder hineinfassen können, geöffnet ist. Es befinden sich ca. 7 verschiedene Gegenstände in der Kiste, (hart, weich, nass, ekig, usw.) Es müssen so viele wie mögliche Gegenstände erkannt werden. Taststraße Man klebt auf eine große Holzplatte viele unterschiedliche Dinge. Sand, Kieselsteine, dazwischen stellt man eine Schüssel mit Wasser, Bierdeckeln aufkleben, ein Stück Gras dazwischen, Maiskörner aufkleben usw. Die Kinder können dann über die Straße gehen, mit geschlossenen Augen oder sie auch mit den Händen befühlen. Bäume mit geschlossenen Augen befühlen, sich dann von einem erwachsenen oder anderen Kind wegführen lassen und schließlich den Baum mit offenen Augen wieder finden. Vorbereitung: 1 Fotokarton Kreis aufzeichnen, kleine Vierecke auf den Kreis zeichnen. Die Vierecke abwechselnd mit: Gummi, Reiskörner, Stoff, Watte, usw. bekleben(6 verschiedenen Materialien). Großen Würfel bauen und die 6 Seiten mit den gleichen Materialien abwechselnd bekleben. Für jedes Kind eine Spielfigur. Spieler: Kleingruppe Einleitung: Korb mit den oben genannten diversen Materialien in die Kreismitte stellen und abwechselnd durch ertasten erfühlen, was sich in dem Korb befindet. Beschreiben wie es sich anfühlt. Das gleiche im "blinden Zustand" versuchen. Hauptteil: Spielfiguren auf das Spielfeld: "Start" stellen. Einem Kind werden die Augen verbunden (je nachdem wer an der Reihe ist). Dieses Kind darf nun würfeln. Ertasten, auf welches Spielfeld es darf (würfelt z. B. Watte). Ertasten, auf dem Spielfeld. Glaubt es, das richtige Feld gefunden zu haben, darf es dort seine Spielfigur abstellen. Augenbinde abnehmen. Das nächste Kind ist an der Reihe. Ausklang: Gewonnen hat das Kind, welches als erstes am "Ende" angekommen ist Wer bist du? Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind mit verbunden Augen kriecht im Kreis bis es ein anderes Kind berührt hat. Durch Befühlen versucht es, das Kind zu erkennen und sagt dessen Namen. Variation: Es dürfen nur Füße oder Gesicht befühlt werden. Massage mit Tennisbällen oder Massagebällen Die Kinder spielen paarweise. Der erste legt sich auf den Bauch, der andere beginnt mit der Massage beim Hals und geht bis hinunter zu den Füßen - dann wechseln die Kinder. Schaumspiel Mit Rasierschaum (oder Seifenschaum) kann man ganz tolle Erfahrungen machen. Mit der ganzen Hand hineinfahren den Schaum riechen, woran erinnert mich dieser Geruch, den Schaum färben mit Lebensmittelfarbe, Muster hineinmachen, ein Blatt Papier darauf legen und das Muster abziehen ... Tastspiel In einer Schüssel, die mit Reis gefüllt ist, werden Gegenstände versteckt. Die Kinder müssen nun nach und nach diese ertasten. Blindenparcours Je nach dem wie der Garten ausgestattet ist, kann man eine Straße aufbauen, mit einer Kiste voll Watte einer Bank zum drübersteigen Steine Styropor einen Tisch zum drunter durch kriechen Nüsse Schüssel mit kaltem Wasser Trampolin Weiter könnte es über die Rutsche gehen, durch Reifen kriechen und zum Schluss durch die Sandkiste einen Slalom gehen. Die Kinder können ihre Eltern mit verbunden Augen durch den Parcours führen. Tastbox aus Holz mit je links und rechts einem Loch zum Hineingreifen. Dazu je zwei Würfel mit einem Tastmaterial überziehen, z. B. Filz, Moosgummi, Wellpappe, Steine. Man kann dann z. B. Memory spielen oder man sagt welches Material gefunden werden soll und das Kind sucht den Würfel mit dem Material. Den Kindern fallen sehr oft weitere Spielmöglichkeiten ein. Cremen, d. h. Kinder dürfen sich selbst eincremen und dabei evt. im Spiegel betrachten. Pizza backen Geschichte mit Rückenmassage: Zuerst kommen die Zutaten auf den Rücken der Kinder, dann wird der Teig verknetet und ausgerollt. Dann wird die Pizza nach Wunsch der Kinder mit Käse, Salami etc. belegt. Später kommt sie in den Backofen und wird nachher zerschnitten. Tastboden Unterschiedliche Fußbodenbeläge werden nacheinander auf dem Boden ausgelegt: z. B.: flauschiger Teppichboden, Fliesen, Kokosmatten, ... Über diese Straße muss man natürlich barfuß gehen, um die Belege richtig spüren zu können. Oder man geht mit allen Vieren darüber, um so auch die Hände zum Erfühlen zu benutzen. Körperdusche Körperdusche aus einem Reifen und einem blauen Sack herstellen. Dazu den blauen Sack in lange Streifen schneiden. Diese am Reifen befestigen. Den reifen aufhängen. Tastraupe Kreise mit verschiedenen Untergründen an die Wand zu einer Tastraupe befestigen. Socken als Füße, in denen ebenfalls Tastgegenstände stecken. Pinguin oder Eisbär Das Tier, nach dem wir suchen, lebt in einem Land, das sich so anfühlt: dem Kind wird ein Eiswürfel in die Hand gelegt. Schlange Das Tier, nach dem wir suchen bewegt sich so vorwärts: mit dem Finger auf dem Rücken des Kindes Schlangenlinien zeichnen. Mit verbundenen Augen Stofftiere ertasten. Eimerweg Eimer mit Wasser (verschiedene Temperaturen) aufstellen und die Kinder fühlen lassen. Fühlquiz Unter einer Decke sind verschiedene Gegenstände versteckt, die sich vom Material unterscheiden. Sie fühlen sich z. B. kalt (Löffel) oder flauschig (Plüschtier) an. Mit den Hände versuchen die Kinder nun durch Tasten zu erkennen, was unter dem Tuch liegt und sie beschreiben, wie sich der Gegenstand anfühlt. Man kann es auch so spielen, dass ein Kind den Gegenstand beschreibt und die anderen Kinder erraten müssen um was es sich handelt. Freunde am Gesicht abtasten und erkennen Einen Tastparcours machen (Kühlbeutel verteilen, Plastikhandschuhe mit Mehl füllen, ...) ... verschiedene Böden zu spüren: den Teppichboden die Fliesen den Holzboden den Korkboden einen Steinboden draußen die Wiese Stemmplatten des Gartenwegs Asphalt auf dem Fußweg einen Schotterweg einen Feldweg den Ackerboden Moos im Wald Sand oder Kiesel am Fluss ... Aber auch mit Schuhen sind deutliche Unterschiede zu merken, wenn die Kinder darauf hingewiesen werden, einmal darauf zu achten. Wie fühlt sich das an? Spüren wir die verschiedenen Böden? Spüren wir unsere Füße? Hinweis: Mit den verschiedensten Materialien selber auf dem Kindergartenhof (oder Flurbereich) einen Fußtastweg bauen. Material: Verschiedene Materialien mit verschiedenen Oberflächen, wie Fell Strukturtapete Stoff Styropor Kork Margarinendosen Augenbinde Die Tastmaterialien sollten immer paarweise vorhanden sein. Die eine Hälfte wird an der Wand befestigt und darunter immer eine Margarinendose. Die andre Hälfte kommt in eine Schachtel zusammen mit einer Augenbinde. Nun müssen die verschiedenen Materialien, mit geschlossenen Augen (Augenbinde) in die Dosen richtig eingeordnet werden. Meist finden die Kinder zu dieser Wand noch eigene Variationen. Material: Naturmaterialien, wie Kieselsteine Moos Rinde Laub Heu Stroh Turnringe Kerzen Augenbinden Den Turnraum verdunkeln und mit den Kerzen und evtl. anderem Dekomaterial eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Die Turnringe auf dem Boden verteilen und mit den verschiedenen Materialien fühlen. Nach einer Einführung betreten die Kinder paarweise und barfuss den Raum, immer eines mit verbundenen Augen, das andere Kind führt nun das "blinde" Kind zu den einzelnen Ringen und lässt es in den Ring steigen. Auch hier finden die Kinder sicher viele Varianten. Hilfsmittel: Gegenstände zum Herumreichen aus verschiedenen Materialien (Holz, Metall, Plastik, Stoff...) Bei dieser Übung werden verschiedene Oberflächen gefühlt, und zwar mit den offenen Handflächen. Die Übung ist im Stuhlkreis und in freier Erkundung möglich. Im Stuhlkreis werden einfach die Gegenstände herumgegeben. In der freien Erkundung wird Kindern am besten eine Aufgabe gestellt. Die kann lauten, mit den offenen Handflächen möglichst viele Gegenstände zu fühlen und dann nachher zu sagen, welcher Gegenstand sich am besten angefühlt hat. Oder die Aufgabe besteht darin, mit den Händen zu fühlen, was der kühlste Gegenstand (im Raum, im Garten, im Haus) ist - oder der wärmste, der Gegenstand mit der rauesten Oberfläche, oder der mit der glattesten. Nachher wird darüber gesprochen. Jedes Kind kommt dran (wenn es möchte). Wichtig dabei: Empfindungen sind bei jedem Menschen anders. Da gibt es kein richtig und falsch. Kreisspiel: "Piep,piep" Ein Kind darf sich in die Mitte des Sitzkreises legen und sein Gesicht auf ein Kissen legen und die Augen zumachen. Ein weiteres Kind darf dem am Boden liegendem Kind auf den Rücken tippen und mit verstellter Stimme "Piep,piep" sagen. Dieses setzt sich wieder auf seinen Platz und nun darf das angetippte Kind dreimal raten wer denn das gerade gewesen ist. Tierkonzert Jedes Kind sucht sich eine Tierart aus und macht die Laute des Tieres nach (miau, muh, mäh, quak, ...). Dieses "Konzert" wird auf Tonband aufgenommen. Nun hören sich die Kinder das Tonband an und versuchen, alle Tierstimmen wieder zu hören. Variation 1: Ein Kind steht in der Mitte des Kreises mit geschlossenen Augen. Jedes Kind macht sein Geräusch. Das Kind in der Mitte muss ein bestimmtes Tier suchen. Variation 2: Ein Kind verlässt den Raum. Jeweils zwei Kinder machen den gleichen Laut aus, das Kind in der Mitte muss nun die zusammen passenden Paare finden. Selbstgebasteltes Hörmemory Aus dem Fotogeschäft schwarze Filmröllchen besorgen (die geben sie umsonst her, wenn sie welche da haben), 24 Stück ist eine gute Zahl, man kann auch mit weniger beginnen und aufstocken. Je zwei mit den gleichen Materialien füllen, damit es schön unterschiedlich klingt. Beispiele: Je ein Teelöffel Sand, je eine Murmel, je einige Erbsen, je zwei/drei Nägel, je ein paar Stückchen Bindfaden, ... Die Dosen nicht zukleben, damit man überprüfen kann, ob es wirklich die gleichen sind (oder: farbige Markierung an der Unterseite der Dosen als Kontrollmöglichkeit). Dann wie ein normales Memoryspiel spielen. Wer bekommt die meisten Pärchen? In ein Glas mit Deckel kommen Sonnenblumenkerne (= Vogelfutter). Ein Kind bekommt die Augen verbunden und ist der Vogel, ein anderes Kind darf das Glas schütteln, so dass der Vogel zu seinem Futter findet. Draußen die Augen schließen und 3 Minuten hören. Anschließend erzählen was alles gehört wurde. Eine Gruppe nimmt auf einen Kassettenrekorder verschiedene selbstgemachte Geräusche auf, die andere Gruppe rät, was es darstellt. Die Kinder sitzen im Kreis und ein Kind ist in der Mitte mit einer Augenbinde. Es muss sich ein Kind anschleichen und sobald das Kind in der Mitte das anschleichende Kind hört, muss es mit dem Zeigefinger in dessen Richtung zeigen. Wenn es richtig ist, muss das anschleichende Kind wieder auf seinen Platz zurück. Wenn das anschleichende Kind es schafft das Kind in der Mitte zu erreichen darf es in die Mitte gehen. Ideal wäre das Spiel im Wald zu spielen dabei müssen die Kinder ganz besonders vorsichtig anschleichen. Das Tierlauschspiel Verschiedene Tiergruppen müssen sich im Stimmenlärm durch gemeinsames rufen der Tierlaute finden. Kinder schließen Augen. Man macht ein Geräusch, dass sie alle kennen sollten z. B. das WC hinunterspülen oder mit dem Besen aufkehren. Kinder sollen raten, was sie gehört haben. Einleitung: Korb mit verschiedenen Musikinstrumenten Erkennen, benennen, ausprobieren Hauptteil: Kinder gehen zu zweit zusammen. Ein Kind bekommt ein Instrument, dem zweiten werden die Augen verbunden. Das Kind mit dem Instrument stellt sich irgendwo im Raum hin und versucht, das "blinde Kind" durch das Geräusch des Instrumentes zu ihm zu führen. Danach wird getauscht. Variante: Erschweren kann man das ganze auch noch, wenn alle Kinder zusammen mit verbundenen Augen durch die Klänge ihren Weg zum Partner finden sollen Ausklang: Jedem Kind wird ein Bild von einem Instrument in das Ohr geflüstert. Kinder drehen sich von der Erzieherin weg. Hören sie nun das Instrument, das auf ihrem Bild zu sehen ist, dürfen sie sich anstellen. Geräuschespiel (Geräuscheunterscheidung) Alle sitzen im Kreis. Ein Kind schließt die Augen. Es soll erraten, welches Geräusch ein anderes Kind erzeugt, z. B. Zeitung zerreißen, latschen, stampfen, Finger schnipsen, Holzstäbe aneinander klopfen, Reißverschluss öffnen. Variation: Verschiedene Bälle werden fallen gelassen. Tischtennisball, Medizinball, Gymnastikball, Tennisball, Holzkugel. In eine kleine Dose werden verschiedene Materialien gefüllt (Reis, Kieselsteine, Sand, Büroklammern ...) und den Kindern gezeigt. Alle Kinder, bis auf eines, das das Geräusch erzeugt, schließen die Augen und raten, welche Dinge rasseln. Unterscheidungen beim Rasseln: laut-leise, rechts-links, oben-unten-mitte. Stille Post Wecker verstecken Es wird ein läutender Wecker im Raum versteckt und die Kinder müssen seinen Standort erhören. Kind bekommt einen Korb mit Gegenständen die Geräusche erzeugen können z. B. zwei Kochlöffel oder Alufolie, ... die Erzieherin macht ein Geräusche mit einem der Gegenstände - das Kind muss es benennen und dann mit verbunden Augen den Gegenstand finden. Horchspaziergang Ein Spaziergang durch den Wald oder in der Stadt kann bewusst als "Horchspaziergang" durchgeführt werden. Was kann man hören: auf einer verkehrsreichen Straße? Auf einer Baustelle? Im Wald? Am See? Die Geräusche können auf Kassettenrekorder aufgenommen werden. Später kann man im Kindergarten ein Hörrätsel daraus machen. Die Geräusche werden abgespielt. Können sich alle daran erinnern, wo das Geräusch aufgenommen wurde? Blinde Kuh Beliebige Tiere Das Tier, nach dem wir suchen, macht diese Geräusche: Hund, Katze, Schaf, Pferd, Huhn etc. Geräusche nachahmen. Das geht auch gut mit Orff'sch Instrumenten, wie Holzblocktrommel für den Specht oder Klanghölzer für Pferdegetrappel etc. Hörmemory Karten mit Bildern von Geräuschen, z. B. Wasserhahn mit Wasser, Eisenbahn, Autos, Telefon, ... erstellen. Auf einer Kassette die entsprechenden Geräusche aufnehmen und abspielen. Die Kinder sollen dann aus den ausgelegten Karten die zum Geräusch entsprechende heraussuchen. Ruhe bewahren Der Großteil der Kindergruppe sitzt auf dem Boden, die Augen sind geschlossen. Alle sind ganz leise, damit sie Hören können, von wo etwas zu hören ist. Einige Kinder stehen im Raum verteilt. Sie haben Klanginstrumente oder andere Gegenstände, mit denen man Geräusche erzeugen kann (z. B. Schlüsselbund in der Hand. Auf ein Zeichen der Erzieherin bewegt nun eines der Kinder sein "Instrument". Die am Boden sitzenden Kinder sollen erkennen, woher das Geräusch kam, und in die entsprechende Richtung zeigen. Stecknadel hören Hilfsmittel Stecknadel Gong (oder ähnliches) Ist es möglich, eine Stecknadel fallen zu hören? Die Kinder raten. Meistens sagen sie: Nein! Eine Stecknadel wird demonstrativ vorgezeigt. Die Kinder schließen die Augen. Dann wird mit einem Gong ein Ton angeschlagen. Wenn er verklungen ist, wird die Stecknadel fallengelassen. Der Gong wird ein zweites mal angeschlagen. Die Kinder öffnen die Augen wieder. Die Erzieherin fragt: "War es zu hören?" Die Stecknadel ist auf fast jedem Boden sehr gut zu hören. Trotzdem einmal ohne die Kinder probieren. Mit dieser Übung kann Stille thematisiert werden: Vieles hören wir nur wenn es ansonsten still ist. Aber ganz still ist es nie. Stille heißt also vor allem, dass die uns gewohnten Geräusche wegfallen und andere, die sonst immer übertönt werden, zu Gehör und Bewusstsein kommen. Wir hören in der Stille den Sekundenzeiger der Uhr. Wir hören das Holz im Deckengebälk knacken. Wir hören manchmal sogar uns selbst, das Pochen unseres Blutes, hören Darmgeräusche, wenn wir ganz still sind. Die Kinder werden aufgefordert, auch zu Hause einmal darauf zu achten, was in der Stille alles zu hören ist, das sonst nie auffällt. Wenn ich die Klangschale mit dem Holzklöppel anschlage, können die Kinder und ich den Klang der Schale auditiv wahrnehmen. Nun möchte ich einige Tipps aus meiner Kindergartenpraxis von insgesamt einen Monat an euch weiter geben. Tonunterschiede der Klangschale hören, hell und dunkel Wenn die Kinder den Klang nicht mehr hören, sollen sich sich auf den Stuhl leise stellen (hat etwa 2 Tage gedauert, bis es wirklich leise vonstatten ging (die Zeit hat sich aber gelohnt)), bzw. auf den Stuhl setzen. Verschiedene Anweisungen geben, damit es nicht zu langweilig wird. Die Kinder die ich haben mittlerweile ein gutes Gehör für die Klangschale bekommen. Reiben der Klangschale: Mit einen Klöppel wird die Schale zum Schwingen bzw. Singen gebracht (wie bei einen Weinglas). Den Klöppel mit Druck gegen den Rand der Schale pressen, damit der singende Ton gehalten werden kann. Springbrunnen: Die Klangschale mit Wasser bis zum Rand füllen und dann wie beim Reiben der Klangschale vorgehen. Nach ca. 1-2 Minuten entsteht ein Springbrunnen. Den Kindern und mir gefällt das sehr gut. Meditation, Klangreisen bzw. Phantasiereisen: Mit der Klangschale leite ich verschiedene Arten der Ruhephase ein, damit die Kinder mehr Ruhe und Stille bekommen. Ich kann jetzt nur von meiner Erfahrung berichten, die Kinder die ich betreue, lassen sich leicht von der Klangschale "verzaubern". Bei Klangreisen und Phantasiereisen begleiten die unterschiedlichen Töne der Klangschale uns. Wenn etwas besonderes in der Erzählung vorkommt, bzw. wir die Richtung ändern, schlage ich die Klangschale leise an. Klangmassage Die Klangschale lege ich den Kindern auf verschiedene Körperstellen und schlage bzw. reibe die Klangschale an. Die Töne können werden so auditiv und die Schwingungen im Körper taktil wahrgenommen. Die Kinder sitzen im Kreis. Das "Kätzchen" schleicht mit verbundenen Augen herum, hält vor einem Kind und spricht: "Ich bin das Kätzchen, ich bin sehr schlau, du kleines Mäuschen sag einmal MIAU !" Nach dem Gehör soll das Kätzchen den Namen des Mäuschens erraten. Stühle vors Fenster stellen Ein Fenster wird geöffnet. Alle setzen sich davor und schließen die Augen. Gesprochen wird nicht, denn die Aufgabe lautet, so viele Geräusche von draußen wie möglich zu hören und sich zu merken. Einige Zeit wird gelassen. Spätestens wenn die ersten Kinder unruhig werden, wird die Übung beendet. Anschließend wird in der Gruppe darüber gesprochen, was alles zu hören war. Variation: Vor dem Gespräch kann auch gemalt werden. Jedes Kind malt dabei eines der von ihm gehörten Dinge. Anschließend wird gegenseitig geraten, was für Geräusche die Bilder darstellen sollen. Und dann wird überlegt, was außerdem noch alles zu hören war. Eine andere Variation besteht darin, dass zum Hören eine bestimmte Aufgabe gestellt wird. Zum Beispiel sollen die Kinder nur auf Geräusche achten, die mit Menschen zu tun haben, oder nur auf hohe Geräusche, oder nur auf tiefe, oder nur auf Geräusche, die von Transportmitteln stammen, seien das nun Autos, Laster, Züge, Flugzeuge, Hubschrauber, Fahrräder oder anderes. Alle Teilnehmer verteilen sich im Raum, sie sind Bojen. Einem Kind werden die Augen verbunden und ist somit das Schiff. Ein weiteres Kind erhält eine Flasche auf der es bläst und ist das Ziel. Mit Hilfe aller Kinder, die Geräusche von sich geben, wenn das Kind an sie zu stoßen droht, versucht es den Hafen zu erreichen. Variation: mehrere Schiffe bzw. Häfen mit verschiedenen Geräuschen (z. B: Triangel, Klanghölzer, Klappern ...) Eine Glocke wird von einem Kind zum anderen gereicht, ohne dass sie läutet. Kinder haben die Augen geschlossen. Erzieherin geht im Raum herum und schlägt ab und zu die Triangel an. Kinder zeigen immer in die Richtung, aus der der Klang kommt. Triangel wird fest angeschlagen. Die Kinder öffnen die Augen erst, wenn sie keinen Ton mehr hören. Reifen in der Mitte eines Kinderkreises drehen und warten, bis er ruhig liegt. Geräusch und Bewegung sind unheimlich spannend. Geruchsdosen basteln: leere Cremedosen mit Schraubverschluss Watte Glitterfarbe Geruchsstoffe (Parfüms, Cremes, Deos, Raumsprays, Obststückchen mit spezifischem Geruch, Duftöle, Gewürze ...) Watte mit je einem Geruchsstoff einsprühen, in die Dose geben und diese dann mit Glitterfarbe bemalen (erhöht die Anziehungskraft auf die Kinder). Luftexpedition Bei dem Spaziergang im Wald wird an markanten Stellen (Moor, Lichtung, Blockhütte, Brunnen, ... in ein gut ausgewaschenes Marmeladeglas ein wenig Erde, Steine, Rindenstücke, ... vom Boden gefüllt. Die Gläser werden von der Erzieherin beschriftet und wieder gut verschlossen. Zu Hause werden die Gläser wieder geöffnet und jedes Kind darf daran riechen – ist es euch aufgefallen, dass es ... im Moor... so gerochen hat? Wie verschieden der Boden riechen kann, ist wirklich erstaunlich! Kräutergarten Die Kinder können eigene Kräuter (z. B. Kresse, Basilikum, Schnittlauch, Petersilie auf der Fensterbank ziehen, die dann in den Kräuterquark wandern. Beim Ernten, Schneiden, Essen immer bewusst den Duft einamten. Verändert sich der Geruch? Ist er stärker, wenn das Blatt noch ganz ist oder wenn es kleingeschnitten wird? Schmeckt das Kraut so, wie es riecht? Wer kann die einzelnen Kräuter mit geschlossenen Augen voneinander unterscheiden? Igel Schnuppernase Ein kleines Döschen mit Wattebausch, worauf ein Tropfen Duftöl (super ist Apfel) vorbereiten. Deckel zu. Alle Kinder sitzen im Kreis, ein Kind ist der Igel und geht vor die Tür. Das Döschen wird im Kreis versteckt (z. B. hinter dem Kind, hinter ein Bein). Der Igel bekommt die Augen verbunden und kommt rein. Er riecht, wo denn sein "Essen" ist. Pflanzen wie Pfefferminze, Zitronenmelisse, Rosmarinen auf der Fensterbank/Garten anbauen und riechen. Manche riecht man schon von weitem, andere Kräuter muss man erst zwischen den Fingern reiben, um sie zu erkennen. Wer erkennt die Kräuter an ihrem Duft mit geschlossenen Augen? Geruchsspiel In kleine Dosen geraspelte Karotten (getrocknet), abgeriebene Zitronenschale (getrocknet), Melissenblätter (getrocknet), gehackte Haselnüsse … gegeben. Augenbinde anlegen. An den Dosen riechen bzw. ein wenig zwischen die Finger nehmen und kosten. Riechmemory In kleine Filmdöschen werden verschiedene Lebensmittel getan, die die Kinder gut erriechen können. Nach dem Spiel die Döschen von den verderbbaren Lebensmitteln wieder leeren. Bei Regen in den Garten gehen: Regen riechen, feuchte Erde riechen. Vorbereitung: Wir sammeln verschiedene Materialien zum Thema: Wald (Moos, Tannenzweige, Holz, Laub …) Garten (verschiedene Blumen, Gras-frisch gemähtes, Heu, …) Lebensmittel (Käse, Kaffe, …) Waschen (Shampoo, Seife, Duschgel, …) Einleitung: Erkennen, benennen, zuordnen Hauptteil: Die gesammelten Materialien wieder in einen Korb geben. Einem Kind werden die Augen verbunden. Ein anderes Kind wählt eins der Materialien aus dem Korb und gibt es dem ersten Kind zum "Riechen". An was erinnert dieser Geruch? Welche Erinnerungen weckt dieser Geruch? Dieses Kind sollte nun erraten/benennen ob es nach Wald, Garten … usw.riecht. Wenn es auch noch sagen kann, was genau es ist, umso besser. Ausklang: Eine gewisse Gruppe heraussuchen. Alle Kinder schließen die Augen. Die Erzieherin wählt nun eines aus. Kind soll's erraten, ist es richtig, darf es sich bei der Türe anstellen. Duftgalerie Verschiedene Teesorten, Gewürze, Orangen und Zitronenschalen usw. werden in kleine Gefäße gefüllt, die zwecks Aufbewahrung einen gut abdichtenden Verschluss haben (z. B. Gläser von Babynahrung). Mit verbundenen Augen soll nun an einem der geöffneten Gefäße gerochen werden. Der Spieler muss versuchen, diesen Duft richtig zu benennen. Flüssige Produkte (Essig, Wein, Kaffee, ... auf Watte tropfen. Für Kinder nicht so schwierige Geruchssorten benutzen. Gerüche beschreiben (Ich rieche was was du nicht riechst ...) Affe Das Tier, nach dem wir suchen, isst gerne diese Früchte: das Kind an einer Banane schnuppern lassen. Riechsäcke mit verschiedenen Materialien füllen und riechen lassen. Die geheimnisvolle Fährte Bei diesem Spiel müssen die Kinder eine Spur genau verfolgen. Dafür muss die Erzieherin zuvor eine stark riechende Duftquelle verstecken (z. B. Duftlampe, Gewürz, Seife, Parfum ...), die die Kinder finden sollen (am besten kriechend). Bei diesem Spiel können die Kinder auch die Augen schließen, um sich stärker auf ihren Geruchsinn konzentrieren zu können. Neben dem Geruchsinn wird zudem das Sozialverhalten trainiert, denn beim Kriechen trifft man auch auf andere Kinder, mit denen man nicht zusammenstoßen darf. tägliches Ratespiel: Was gibt's heute zu essen? In der Küche des Kindergartens riecht es bestimmt ganz lecker aber was ist das? Schnitzel? Suppe? Gemüse? Pommes? Verschiedene Lebensmittel vorbereiten und ein Kind schließt die Augen und wird von einem anderen vorsichtig gefüttert. Es muss nun raten welches Lebensmittel es isst. Büffet mit verschiedenen Lebensmitteln aufbauen Saueres: Essiggurken, Zitrone Süßes: Zuckerwürfel, Melone Salziges: Salzwasser, Salzbrezeln Bitter: Limette Scharf: milde Peperoni Kinder dürfen von allem etwas probieren. Nüsse verstecken Nüsse, die vom Spaziergang mitgenommen wurden, werden am Morgen von der Erzieherin im Gruppenraum versteckt. Die Kinder gehen in kleinen Gruppen zusammen und jede Gruppe bekommt eine kleine Schale. Auf ein Zeichen hin, dürfen die Kinder im gesamten Gruppenraum zu suchen beginnen und die Nüsse in die Schale füllen. Anschließend werden in einer gemeinsamen Jause die Nüsse verzehrt. Die Erzieherin sollte noch einige Nüsse aufbewahrt haben, falls eine Gruppe leer ausgeht. Obstspiel Verschiedene Obstsorten in frischer und getrockneter Form besorgen (Weintrauben/Rosinen, Äpfel, Aprikosen, ...). Die Kinder zunächst vom Aussehen herversuchen lassen, ob sie die Sorten bestimmen können. Dann einzeln probieren was könnte das sein? Wenn alles bestimmt ist, direkte Vergleiche anstellen: Inwieweit unterscheidet sich der Geschmack von frischem Obst und getrocknetem? Erdbeerspiel Es werden verschiedene Obstsorten auf einen Spieß gesteckt, mittendrin eine Erdbeere. Das Kind probiert mit geschlossenen Augen immer ein Stück, benennt es, wenn es kann. Wenn es meint, die Erdbeere erwischt zu haben, darf es die Augen wieder öffnen und selber überprüfen, ob es stimmt. Tee aus Pfefferminze u. a. Pflanzen mit Kindern kochen und trinken. Milchtest Kinder probieren verschiedene Milchsorten (z. B. Vollmilch 3,5 kalt und warm, H-Milch kalt und warm, Buttermilch), die in Thermoskannen abgefüllt sind und teilen mit, was ihnen schmeckt und was nicht (Begründung). Eisschleck-Spiel Gerade im Sommer sehr geeignet. Verschiedene Eiscremesorten dürfen von den Kindern probiert werden. Zum Schluss müssen sie möglichst alle Sorten erkannt haben. Obst und Gemüse in kleine Stücke schneiden, die Kinder die Augen schließen lassen und dann ihnen ein Stück in den Mund geben. Kind muss erraten, was es schmeckt. Vorbereitung: Obst und Obstsäfte/Gemüse und Gemüsesäfte: ApfelApfelsaft, Birnen-Birnensaft, Orangen-Orangensaft, Karotten-Karottensaft, Tomaten-Tomatensaft Einleitung: Erkennen, benennen, zuordnen Hauptteil: Variante: Obst und Gemüse bissgerecht zerkleinern und auf die Teller verteilen Säfte in Bechern verteilen durch probieren herausfinden, welche zusammen gehören z. B:Apfel und der dazu passende Apfelsaft Variante: mit verbundenen Augen erschmecken, welches Obst-/Gemüse es ist mit verbundenen Augen erschmecken, welcher Obst/Gemüsesaft es ist Variante: mit verbundenen Augen erschmecken, welches Obst/Gemüse es ist Augenbinde heruntergeben und nun den dazupassenden Saft finden Ausklang: Nun dürfen die Kinder untereinander experimentieren Naschkätzchen, koste einmal! Von verschiedenen Speisen (Obst, Gemüse, Brot, Käse, ...) sowie Getränken (frischgepresste Säfte, Tees, Milch, Wasser, ...) kleine Kostproben vorbereiten. Der Spieler, der die Rolle des Naschkätzchens übernimmt, schließt seine Augen und erhält eine Kostprobe. Er soll nun am Geschmack erkennen, was er isst oder trinkt. Bei Kindern ist darauf zu achten, dass sie keine Allergien auf bestimmte Lebensmittel haben. Des weiteren ist darauf zu achten, dass die Lebensmittel hygienisch behandelt werden. Man sollte nicht so schwierige Lebensmittel nehmen, es sollten welche sein, die die Kinder auch erkennen. Saftbar Säfte von Obst und Gemüse werden von den Kindern anhand einer Saftpresse selbst hergestellt. Die Kinder beobachten, welche Farbe die Säfte haben, ob sie süß oder sauer schmecken!? Geschmackstest Mit verbundenen Augen Limo (süß), Kaffee (bitter), Zitronensaft (sauer) und Salzwasser (salzig) schmecken und die Stellen auf der Zunge sich zu merken, wo man das Süße, das Sauere, das Bittere und das Salzige schmeckt. Kaninchen Das Tier, nach dem wir suchen, isst/trinkt gerne diese Dinge: dem Kind ein Stück Möhre oder Salat zu essen geben. Katze: dem Kind einen Teelöffel voll Milch zu trinken geben. Ein Farben- und Formen - Memory basteln. Farbspiel Fünf verschiedenfarbige Papierreste (rot, grün, gelb, blau, pink oder andere) auf den Boden legen. Kinder nennen zusammen die Farben. Eine Farbe wird, nachdem die Papiere mit einer Decke abgedeckt wurden, weggenommen und die Kinder raten nun, welche Farbe fehlt. Es können auch mehrer verschiedene Papiere verwendet werden und auch mal einige oder keines weggenommen werden. Zusatzschwierigkeit: Farben im selben Ton aussuchen (Grüntöne: oliv, türkis, lindgrün, blattgrün, neongrün, ...) Farben erkennen Im Wald werden verschiedenste Naturmaterialien gesammelt. Zu Hause legen die Kinder die Materialien auf und ordnen sie nach Farben und benennen diese (Steine – grau, Blätter – grün, Rinde – braun, Zapfen – braun, Blüten – gelb, rot, ...). Ältere Kinder können auch innerhalb der Farben noch einmal unterscheiden (hellgrün, dunkelgrün, ...) Blindenhund Ein Erwachsener lässt sich die Augen verbinden. Ein Kind muss ihn ein Stückchen durch den Raum führen und dabei erklären, was es sieht und was im Wege steht. Wo ist das Ding? Das Gruppenmaskottchen oder ein anderer passender Gegenstand (z. B. kleiner Zierkürbis im Herbst) wird im Kreis oder Raum versteckt. Zuvor werden zwei oder drei in ihrer Wahrnehmung gleich fitte Kinder aus dem Raum geschickt. Nach dem Verstecken (Gegenstand muss vom Kreis aus sichtbar sein) kommen die Kinder rein, stellen sich in die Kreismitte und schauen. Wer das Gesuchte sieht setzt sich möglichst ohne darauf zu zeigen hin. Den beiden letzten kann man durch Tipps natürlich helfen. Bewusstes Betrachten mit Spiegel Material: Spiegelplatte (ca. 10x10 cm günstig bei Ikea) Mit den Kindern am besten nach draußen gehen, jeder bekommt dann eine Platte und hält diese mit den Händen unter die Nase, so das es gut hineinschauen kann. So kann dann langsam gelaufen werden und das Kind nimmt die Umwelt ganz anders wahr. Besonders gut ist es, unter Bäumen herzulaufen. Was fehlt? Verschiedene Gegenstände sind auf den Tisch gelegt die Menge variiert je nach Alter der Kinder. Kinder schließen die Augen, wobei ein oder zwei Gegenstände weggenommen werden. Die Kinder sollen schnell raten, welcher oder welche Gegenstände fehlen. Spiegelspiel Ein Kind spielt den Spiegel des ihm gegenüberstehenden Kindes. (= nachahmen der Bewegungen) Farbabstufungen Die Kinder haben einzelne Kärtchen mit den Grundfarben vor sich liegen. Weitere Kärtchen mit den verschiedenen Farbabstufungen liegen in einem Körbchen bereit. Die Kinder müssen durch zuordnen, herausfinden welche Farbabstufungen zu welcher Grundfarbe gehören. Es kann natürlich auf die Rückseite ein Punkt gemacht werden, so dass die Kinder zum Schluss selbst kontrollieren können. Farben mischen und dabei sehen, wie man was mischen muss, dass man eine bestimmte Farbe erhält. Spiel: Putzfrau Ein Kind wird ausgewählt und verlässt den Raum. Die übrigen Kinder bilden einen Kreis. Eine "Putzfrau" wird ausgewählt, diese beginnt pantomimisch verschiedenes darzustellen (Wäschewaschen, aufhängen, Staubwischen usw). Die übrigen Kinder ahmen diese Bewegung nach. Das Kind wird wieder hereingerufen und stellt sich in die Kreismitte. Es muss nun die "Putzfrau" erraten. Ist sie erraten, beginnt das Spiel von vorne Verkehrsspiele (Farbdifferenzierung) Alle Kinder bewegen sich als Autos durch den Raum. Sie müssen dabei die Ampel beachten. Der Übungsleiter oder die Übungsleiterin hält abwechselnd verschiedenfarbige Tücher hoch: rotes Tuch STOP, gelbes Tuch ACHTUNG, LANGSAM FAHREN, grünes Tuch FREIE FAHRT, SO SCHNELL ES GEHT. Variation: Mit Seiten, Stäben oder anderen Gegenständen werden Straßen und eine Kreuzung gebaut. Die Ampel regelt den Verkehr an der Kreuzung. Optische Täuschungen Auf einen Karton wird auf einer Seite ein Vogel auf der anderen Seite ein Käfig gemalt. Wenn man den Karton dreht sitzt der Vogel im Käfig. Was, wenn jemand nicht sehr gut mit den Augen sehen kann? Besuch beim Optiker (Verkaufsbereich mit Brillenanprobe, Messraum der Sehstärke, Brillenwerkstatt). Experimente mit Spiegelfolie. Spiel: Ich sehe was was du nicht siehst. Loch in der Hand Eine Hand vor die Augen halten und mit der anderen Züge durch eine Röhre aus Pappe schauen. Dann ist man nach einigen Sekunden überzeugt, ein Loch in der Hand zu haben. Verschiedene Tierbilder in kleinere Teile zerschneiden oder das Bild durch ein Fliegenauge betrachten lassen. "Das Tier, nach dem wir suchen, sieht so aus." Das Kind versucht anhand des Bildschnipsels das Tier zu erkennen. Dieses Spiel kann beliebig verändert und auch schwieriger gestaltet werden, z. B. Klapperschlangenrasseln, Meerschweinchen pfeifen, Schafsgeruch (Naturwolle usw. Perspektiven Fenster mit Fingerfarbe bemalen, dann ganz nah davor stellen lassen (Nase am Bild und langsam rückwärts gehen lassen. Gegenstände aus verschiedenen Perspektiven ansehen (z. B. Wald im stehen, im sitzen, auf dem Rücken liegend, vom Baum herunter, ...) Spiegelkabinett Mehreren größere Spiegel zusammenhalten. Das Kind in der Mitte sieht sich ganz oft. Farben sehen Hierzu kann in einem Raum der Stuhlkreis nach außen verkehrt werden: Alle sitzen mit dem Gesicht vom Kreismittelpunkt abgewandt. Oder das Spiel wird draußen im Garten oder sonst in der Natur gespielt. Jedes Kind sucht sich einen Platz. Aufgabe ist es, möglichst viele Farben zu sehen, ohne den Kopf zu bewegen. Nachher wird erzählt, wo die Farben zu sehen waren (das Grün eines Blattes, das Blau des Himmels, das Rot eines Hausdaches usw.). Variation: Möglichst viele Dinge derselben Farbe sollen gesehen werden, ohne den Kopf zu bewegen. Hilfsmittel: Tücher Im Garten oder sonst in der Natur werden Kinder mit geschlossenen Augen an jeweils einen anderen Baum herangeführt. Sie sollen ihn betasten und sich alles gut einprägen. Dann werden sie zurückgeführt. Mit offenen Augen sollen sie nun versuchen, ihren Baum wiederzufinden. Mit dieser Übung sollten mindestens zwei Versuche gemacht werden. Sie eignet sich nur für kleine Kindergruppen. Komm her, geh weg Mit der Hand werden verschiedene "Kommandos" ausgeführt, ohne dabei zu reden. Z. B. Kommt her, geht weg, Hand hoch = Kinder machen sich groß, Hand tief = Kinder machen sich klein, Hand "rühren" = Kinder drehen sich ... Variation: ein Tuchmanderl wird geknüpft (= Knoten in den Zipfel). Es zeigt den Kindern die Bewegungen an: setzen, aufstehen, drehen, hüpfen ... Löwenzahnstängel der Länge nach fein teilen und in kaltes Wasser legen. Sie ringeln sich ein. Je dicker, umso länger dauert es. Ein dürrer Ast liegt in der Mitte, daneben im Abstand einige kleine Fliederzweige. Ein Kind nach dem anderen legt nun ein Fliederzweige auf und zum Ast, sodass es ein blühender Baum wird. Eine brennende Kerze steht in der Mitte eines kreisförmigen Tuches. Daneben sind im Körbchen Teelichter und Krepppapierstreifen. Immer ein Kind nach dem anderen legt nun einen Streifen als Strahl auf und zündet ein Teelicht an, das es an das Ende des Strahles stellt. Im Glas, in der Schale das Teelicht weitergeben, ohne dass die Flamme sehr flackert. Körbchen mit Muggelsteinen, Muscheln, Steinen ... werden etwas abseits gestellt. Ein Kind nach dem anderen legt nun ein Stück in die Mitte auf ein Tuch, so dass ein Muster gemeinsames entsteht. Ein Kind nach dem anderen nimmt sich einen aufgeblasenen Luftballon und legt ihn in die Mitte des Raumes. Liegen alle beisammen, werden nun diese ganz durchsichtigen Chiffontücher in verschiedenen Farben über die Ballons gelegt. Alles wirkt sehr duftig und transparent. Dabei verändern sich auch die Farben der Ballons, wenn auf eine gelben ein blaues Tuch gelegt wird. Besonders eignet sich das als Ausklang einer Rhythmikstunde. Reis, egal welcher Art, mit Eierfarben färben: Eierfarbe laut Anweisung zubereiten. Reis für ca. 510 Minuten einlegen je nach Farbintensität, abtropfen lassen, am besten auf einem alten Geschirrtuch oder Küchenrolle. Die Trockenzeit beträgt zwischen ein paar Stunden bis einem Tag, je nachdem ob er auf dem Heizkörper, in der Sonne oder einfach nur so in der Wohnung trocknet. Anschließend kann man den Reis z. B. mit ätherischen Ölen versehen, wie einen gelb gefärbten Reis mit Zitronenöl, grüner Reis mit Fichtenöl oder etwas was an Wald erinnert, rosa Reis mit etwas, das süß duftet, ... der Phantasie ist alles erlaubt. Den Reis in eine große Schüssel füllen. Darin Sachen (Steine, Kugeln, ... ) verstecken. Fühlen, was im gelben Reis (eine Zitrone), im grünen Reis (ein Baum, z. B. kleines Model aus Holz), im roten (ein Herz) ist. Dinge verstecken, die zur Farbe passen, auch Tiere, wie Marienkäfer, Krokodil, Wellensittich, Panther, Eisbär, alles, was halt eine einheitliche Farbe darstellt, wenn man vor der Schüssel mit Reis sitzt und durch den farbigen duftigen Reis mit den Händen wühlt. Wird ein (Tier-) Gegenstand gefunden, kann das passende Geräusch dazu gemacht werden. Eine Geste dazu machen oder eine Eigenschaft sagen, die der Gegenstand hat. Die anderen Kinder müssen zuhören. Z. B. gelber Reis, der nach Zitrone duftet, im Reis ist eine Zitrone, das Kind sagst "sauer", andere Kinder erraten nun den Gegenstand. Oder roter Reis, duftet nach rose, Gegenstand Herz, Kind sagst es macht "bum bum" oder "es wird beim Arzt immer abgehorcht",... Der Reis als solches kann natürlich auch als Spiel für sich verwendet werden. Mischen, Bilder legen, Farben bestimmen, Farblehre, Augen zu und den Duft riechen, Füße in die Schale geben und den Reis einfach auf diese rieseln lassen, den Klang hören, wenn Reis in die verschiedensten Gefäße gefüllt wird (Glas, Metall, Holz,) ... Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinn Diese drei Sinne kann man sehr gut zusammen trainieren. Dazu mehrere frische Äpfel mit intensivem Geruch (unbehandelt) kaufen. Die Kinder in altersgemischte Gruppen aufteilen (je fünf Kinder, um ein Durcheinander zu vermeiden). Für jede Teilgruppe einen Apfel in fünf Stücke auseinander schneiden. Jedem Kind die Augen mit einem Tuch verbinden. Dann mit den Äpfelstückchen von Kind zu Kind gehen und daran riechen lassen. Die Kinder dürfen nicht sagen was sie riechen oder was sie glauben das es ist. Dann je ein Stück zum Fühlen und essen reichen. Hinterher besprechen. Sinn-Straße erste Station: Sehen Kerze aufstellen (hell) drehende Spirale (Täuschung) zweite Station: Riechen in einer Dose versteckt, zwei bis drei Sachen zum Riechen hinstellen dritte Station: Tasten Im Kartons mehrere Sachen zum Fühlen: weich, hart, kalt, glatt, warm vierte Station: Hören Dosen mit Nägeln, mit Reis, mit Geld ... von Norman Rausch Pyramide – was ist das? praktisch umzusetzen ausbalanciert fördert die Entwicklung kindgerecht und vor allem spaßorientiert Pyramide ist ein Konzept zur Förderung der frühkindlichen Entwicklung und wurde von dem Bildungsexperten, Dr. Jef van Kuyk und dem holländischen Test-Institut Cito begründet. Jetzt gibt es auch die deutsche Variante von Pyramide. Diese wurde innerhalb eines zweijährigen PilotProjekts von Cito Deutschland und mehreren Kindertagesstätten und pädagogischen Fachkräften entwickelt. Pyramide beinhaltet ein auf drei Jahre angelegtes Spiel-/ Lern-Programm mit einer starken pädagogischen und wissenschaftlich fundierten Basis für alle Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Pyramide umfasst unter anderem: Projekte bzw. Themen zur gezielten Förderung der verschiedenen Entwicklungsbereiche.Zur praktischen Umsetzung gibt es umfassende Projekthefte. Organisations- und Strukturierungsinstrumente für die Planung von Zeiten und Aktivitäten. Kinder finden sich besser zurecht, sie fühlen und bewegen sich sicherer. Hochwertige Materialien von Nienhuis zur Schaffung einer reichhaltigen und anregenden Spiel-Lern-Umgebung. Module und Mittel zur Ansprache, und Information der Eltern. Besser informierte Eltern sind bereit zu mehr Beteiligung und Unterstützung. Vorschläge und praktikable Anleitungen zur gezielten Unterstützung und Förderung einzelner Kinder mit Entwicklungsrückständen oder besonderen Talenten. Ein System zur Feststellung und Evaluation der Entwicklungsfortschritte des Kindes und zur Dokumentation der geleisteten Qualität der erzieherischen Arbeit. Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind so wissbegierig wie später nie mehr in ihrem Leben. Sie brauchen spezifische Anregungen, um ihren Wissensdurst zu stillen. „Früh anfangen, individuell fördern und über mehrere Jahre dranbleiben“, so der Leitgedanke des Begründers. Mit Pyramide wird ein Lernprozess angestoßen, der sich kontinuierlich aufbaut und sich an allen Entwicklungsbereichen des Kindes orientiert: Kognitive Bereiche, „Kopf“: Sprachentwicklung, Wahrnehmungsentwicklung, Denkentwicklung, Orientierung in Raum und Zeit Emotionale Bereiche, „Herz“: Persönlichkeitsentwicklung, Sozial-emotionale Entwicklung Physische Bereiche, „Hand“: Motorische Entwicklung, Künstlerische und Musikalische Entwicklung ErzieherInnen, LeiterInnen, Träger und Eltern werden vor allem die praktischen Erfahrungen bei der Arbeit mit Pyramide interessieren. Berichte aus dem Pyramide-Pilot-Projekt, das seit 2004 implementiert ist, enthalten etwa folgende Aussagen: Der Vorbereitungsaufwand für die Durchführung von Projekten wird minimiert. Alles wird strukturierter, z.B. die Raumgestaltung oder durch Plan-/ Arbeitstafeln. Nichts ist der Beliebigkeit unterworfen, sondern baut aufeinander auf. Die Kinder werden selbstständiger und sie erhalten eine Übersicht über die Möglichkeiten in der Einrichtung. Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird intensiver und qualitativ besser. Die Arbeit in den einzelnen Gruppen wird transparenter und nachvollziehbar. Die Fortschritte der einzelnen Kinder werden dokumentiert und belegbar. Die Erzieherinnen treffen bewusst eine Auswahl der angebotenen Aktivitäten und Materialien, um dem Entwicklungsstand der Kinder gerecht zu werden. Die Kinder bekommen neue Entdeckungsbereiche geboten, ihre Neugier wird geweckt und ihr Forscherdrang befriedigt. „Mir war in meiner langjährigen Tätigkeit gar nicht bewusst, dass die Kinder so heiß aufs Lernen sind. Die Kinder sind immer schon total gespannt, welches Projekt als nächstes kommt!“, so die Aussage einer Erzieherin aus einer PilotEinrichtung. Einige Besucher berichteten nach ihren Hospitationen über eine „wunderbare Ruhe“, über die „Spannung bei den Gruppenexplorationen“ und betonten die „Offenheit der Aktivitäten“. An die Arbeit der Erzieherinnen bestand schon immer ein hoher Anspruch. Jetzt kommen der Bildungsanspruch aus OECD-Berichten oder PISA-Studien und aus den Bildungs- und Erziehungsplänen sowie deren Umsetzung hinzu und stellen die Erzieherinnen vor noch höhere Anforderungen. Diese neue Herausforderung liegt in dem Balanceakt zwischen flexiblen Gestaltungsfreiräumen und einer systematisch strukturierten Begleitung der Frühförderung. Bei den anzustrebenden Entwicklungszielen geht es aber nicht um ein starres Aneignen „vorschulischer Ergebnisse“, sondern vielmehr um individuelle Bildungsprozesse, die auf den Lernbedürfnissen und -strategien der Kinder basieren. Die Niederlande stehen bei aktuellen Vergleichen wie PISA ganz oben. Dort existieren bereits die individuelle, frühkindliche Förderung und der nahtlose Übergang vom Kindergarten zur Schule sowie kontrollierte Qualitätsstandards in der Bildung – das können und sollten wir von unserem Nachbarn lernen. Eine unabhängige wissenschaftliche Studie des Psychologischen Instituts der Universität Mainz belegt die Effekte und Nutzen von Pyramide ebenfalls in Deutschland. Pyramide leistet bei der praktischen Umsetzung der geforderten Änderungen in der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung einen entscheidenden Beitrag: optimiert ganzheitlich die frühkindliche Entwicklung ermöglicht einen besseren Übergang zur Grundschule ist flexibel und situationsgemäß einsetzbar bietet vielfältige Angebote, Ressourcen und Anregungen entlastet die Erzieherinnen bei der Vorbereitung fördert Sprach-, Denk-, Rechenentwicklung und Motorik ermöglicht Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung