Vortrag: IP-Telefonie Folie 3: Unter Voice over IP versteht man einfach nur das Telefonieren über Computernetzwerke mittels des Internet Protokolls (IP). Je nachdem wie und wo das Telefonieren dabei statt findet, spricht man von IP Telefonie, Internet Telefonie oder LAN Telefonie, manchmal aber auch von DSL Telefonie. Die Technik ist aber immer dieselbe und wird mit Voice over IP bezeichnet. IP Telefonie ist nur ein anderer Begriff, der alles etwas technikneutral auf IP-Basis umschreibt. LAN Telefonie ist eine Spezialform der IP Telefonie. Hierbei wird die bisherige TK-Anlage in einem getrennten Kabelnetz ersetzt und die Telefone in das Datennetz eines Unternehmens integriert. Damit laufen die Daten und die Sprache über ein Netz. Dazu braucht man IP-fähige Telefone, ein für Sprache geeignetes Datennetz, heute zu 95% auf EthernetBasis und einen Telefonie-Server für die Vermittlung und Leistungsmerkmale. Bei der Internet Telefonie wird über ein Weitverkehrsnetz telefoniert, nämlich dem weltweit größten WAN, dem Internet. Da VoIP für den Massenmarkt erst richtig Sinn macht, wenn man zuhause eine DSL-Leitung sein eigen nennt (Ende 2005 ca. 7 Mio. in Deutschland), spricht das Marketing der Anbieter oft von DSL Telefonie. DSL ist aber nur der Zubringer zum Internet, deshalb ist dieser Marketing-Begriff nicht ganz ernst zu nehmen. Folie 4: Das IP Telefon, auch H.323 Terminal genannt, wandelt analoge Sprache in das digitale Format um. Erst dann verpackt es die digitalen Daten in IP Pakete und übermittelt sie dann über das Netzwerk. Nachdem die digitalisierten Sprachdaten in Form von IP Paketen beim Empfänger eingegangen sind, übersetzt das Telefon die Informationen zurück in das analoge Format. Bei den IP Telefon-Endgeräten sind zwei Varianten zu unterscheiden. Das H.323-Hardphone, das auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden ist von einem normalen handelsüblichen Telefon, und das H.323-Softphone, das als Softwareapplikation, wie Skype, auf einem PC mit angeschlossenem Headset oder Handset installiert wird. Die Unterstützung für Video und Datenkommunikation ist bei beiden Varianten möglich, aber optional. Folie 5: Schauen wir uns die Sache mal genauer an. Genau wie bei der klassischen Telefonie wird die Sprache als analoges Signal mit Hilfe eines Mikrofons am Hörer aufgenommen. Über einen Analog/Digital-Wandler werden diese Signale dann in ein digitales Format gewandelt und in entsprechende Audioformate kodiert. Hierfür stehen verschiedene Codecs (z.B. G.711 oder G23.1) zur Verfügung, die Sprache unterschiedlich komprimieren und daher letztlich eine unterschiedliche Qualität liefern. Je nach Komprimierung gehen Informationen verloren, die aber meist noch subjektiv als ganz gut empfunden werden. Nach der Komprimierung der Daten werden diese über ein Netzwerk versendet. Dazu muss der kontinuierliche Datenstrom des Codecs in kleine Pakete unterteilt werden (Paketisierung), bevor sie in das Netz ausgesendet werden können. Im Netzwerk gibt es dann Knoten, so genannte Router, die die (IP-) Pakete bis zum Ziel leiten, teils über unterschiedliche Wege. Beim Empfänger werden die Pakete zunächst in einem Puffer zwischengespeichert, bevor sie ausgelesen werden, einen Digital/Analog-Wandler durchlaufen und dann am Lautsprecher in menschliche Sprache gewandelt werden. Man kann an dieser Beschreibung leicht erkennen, dass keine dedizierten Leistungen dabei im Spiel sind sondern einzelne Datenpakete wie beim Paketdienst der Deutschen Post adressiert, vermittelt und ausgeliefert werden müssen. Folie 6: Zum Aufbau einer VoIP-Infrastruktur werden grundsätzlich drei Komponenten benötigt. Auf Seiten der Endanwender befindet sich der Telefonie-Client, auch Terminal genannt. Dieser kann in Form eines IP-Telefons oder als Software auf dem jeweiligen PC zur Verfügung gestellt werden. Als zentrales Element der Infrastruktur dient der IP-PBX-Server, mit einem Gatekeeper im Mittelpunkt. Dieser ist für alle Verbindungsanforderungen und Vermittlungsprozesse verantwortlich. Als letzte Komponente ist ein Gateway notwendig, das die Verbindung zu einem herkömmlichen Festnetzanschluss herzustellen kann. Dieses Gateway ist zum einen mit dem Computernetzwerk als auch mit dem normalen Telefonnetz verbunden und leiten die Anfragen in beide Richtungen weiter. Dabei werden die IP-Pakete auf der einen Seite in einen digitalen Bitstrom für die "Leistung" im ISDN übersetzt. Gleiches gilt auch für die Signalisierung eines Verbindungswunsches, der von SIP (Session Initiation Protokoll) auf der einen Seite in das D-Kanal-Protokoll vom ISDN auf der anderen Seite umgewandelt wird. Ruft man also von seinem IP-Telefon eine Festnetznummer an, so wird diese über den Gateway ins Telefonnetz übertragen und die Verbindung wird durchgestellt. Diese Integration unterschiedlicher Netzwerke wird gemeinhin als "Konvergenz der Netze" bezeichnet. Der eigentliche Hintergrund einer Konvergenz ist aber nur noch ein Netzwerk zu haben, das alle Informationsarten integriert, nämlich Sprache, Daten, Video, Text und Bild. Folie 7: VoIP für Privatanwender ist nicht mehr ortsgebunden. Beim Festnetz wird die physikalische Leitung fest benötigt und hängt an einem Knoten bei z.B. Arcor. Bei VoIP huschen Datenpakete über eine existierende DSL-Leitung. Die DSL-Leitung ist nur Mittel zum Zweck, es könnte eine beliebige von jedem Ort der Welt genutzt werden. Die Rufnummer und das Handling ändert sich dabei nicht. Man bezeichnet dies als nomadische Nutzung, was auch ein Mehrwert von VoIP ist. Vorteile für Privatanwender: Kostenlose Gespräche VoIP-zu-VoIP Telefonie und Internet auf einer Leitung Günstige Tarife ins Festnetz Weltweite Nutzung Vorteile für Unternehmen: Potenzial für Kosteneinsparungen Nur noch eine Infrastruktur / Netzwerk Zusammenlegung von Abteilungen, weniger Fachpersonal Neue, innovative Anwendungen Günstige TK-Anlagenvernetzung über VPN/Internet Folie 8: VoIP bringt eine Reihe von Vorteilen, es gibt aber auch eine Kehrseite der Medallie. Nachteile für Privatanwender: Es wird ausreichend Bandbreite benötigt. VoIP über Modem- oder ISDN-Verbindung ist etwas schwierig Die Qualität ist noch etwas schlechter. Verbindungsabbrüche kommen noch vor DSL gibt es bis voraussichtlich Ende 2007 nur im Bündel mit einem Telefonanschluss. Echtes Substitut ist noch nicht möglich Sonderrufnummern, wie 0900, können nicht gewählt werden und Notrufmöglichkeiten unterstützen längst nicht alle VoIP Anbieter und wenn, dann nicht lokal sondern zum Wohnort Fax-over-IP ist über einige VoIP Anbieter wegen netzinterner Komprimierung nicht möglich Nachteile für Unternehmer: Investitionskosten in neue Hardware und Consulting sind nicht zu unterschätzen. Teils sind die Endgeräte noch teurer VoIP unterliegt denselben Sicherheitsproblemen wie Datenanwendungen im Netz. Die Sicherheit ist noch zu klären Die Integration bei Datennetzen mit Standort (LAN) ist oft unproblematisch. Zwischen den Standorten (WAN) ist aber die Bandbreite nicht selten knapp und QoSMassnahmen (Priorisierung) erforderlich TK-Anlagen-Techniker haben von Datennetzen oft weniger Ahnung, Netzadministratoren kaum von Telefonie. Es sind daher teure Schulungen zu absolvieren Folie 9: Die Sprach-/Datenintegration ist schon seit mindestens 2 Jahrzehnten ein Thema. Früher gab es für jeden (öffentlichen) Dienst ein eigenes Netz, z.B. Fernsprechnetz, Datex-P (X.25), Datex-L, Datennetze (LAN/WAN), Btx und später das Internet. Deshalb gingen von je her schon die Bestrebungen dahin, möglichst nur ein Netz zu haben das alle Dienste integriert. Ab Mitte der 80er Jahre hatte man eigentlich den ersten Versuch unternommen mit dem ISDN, einem Dienste-integrierenden Netz für Sprache, Daten, Video und Text. Dieser Ansatz kam aus der Sprachkommunikation und basierte auf einer Leitungsvermittlung und 64 kBit/sKanälen. Das konnte gar nicht so richtig funktionieren. Folie 10: Mit dem Internet-Boom durch den WWW-Dienst Anfang der 90er Jahre wuchs dann auch der Wunsch, von der Datenkommunikation her Integrationsansätze zu finden. Allem voran sollte ATM die "Eier legende Wollmilchsau" werden. Sie erreichte in der zweiten Hälfte der 90er Jahre ihren Höhepunkt, schaffte aber nie den Durchbruch ins LAN bzw. zum Endgerät. Der Asynchronous Transfer Mode ATM ist eine paketvermittelte Technologie des Link Layer. Ab 1995 gelang es dann erstmals Sprache auch über das Internet Protokoll zu übertragen, so dass Voice over IP seinen Ursprung nahm. Folie 11: Das Jahr 1995 Im Februar 1995 fand die erste Vorstellung einer Telefonie über das Internet Protocol (IP) durch die israelischen Firma VocalTec mit ihrer Software "Internet Phone", damals von PCzu-PC im Halduplex-Betrieb, ähnlich einem "Walki-Talki", statt. Zu dieser Zeit sah man sich noch mit einer Reihe von technischen Hürden konfrontiert: Es fehlte an einheitlichen technischen Standards, so dass nur mit jeweils der gleichen Software telefoniert werden konnte und die Gesprächsqualität war schlecht, wenn es auch zur Überraschung aller funktionierte. Dies lag daran, dass die Kapazitäten im Internet noch nicht so hoch waren wie heute und die Verzögerungszeiten damit enorm. IP unterstützt nämlich gar keinen Quality of Service und arbeitet nach dem "Best Effort"-Prinzip. So gingen noch einige Sprachinformationen verloren und es klang eher nach "Sprach-Fetzen". Vor allem aber fehlte es an breiteren Datenleitungen, denn über eine schmalbandigen Modem- oder ISDNAnbindungen konnte man nicht wirklich gut telefonieren. Das Jahr 1996 Dieses Jahr war gekennzeichnet durch viele Software-Produkte, so genannte Softphones, die Internet-Telefonie á la VocalTec "nachbauen" wollten und somit konkurrierten. Die IPTelefonie konzentrierte sich dabei ausschließlich auf den Anwendungsfall PC-to-PC. Aber genau das war ja durch die neue Technologie VoIP ein Fortschritt. Eine Sprach-/ Datenintegration versuchte die Fachwelt schon länger, also möglichst wenige Netze für möglichst viele Dienste und Anwendungen. Aber neben ISDN, Voice over ATM oder Voice over Frame Relay erlaubte Voice over IP erstmals die Integration von Sprache und Daten bis zum Endgerät. Im Bereich der Standardisierung hat sich die Telekommunikationsfraktion mit der International Telecommunication Union (ITU-T) an das Thema heran gewagt und mit der Rahmenempfehlung H.323, die auf etwa 50 weitere Standards referenziert, eine erste Norm für Multimedia-Kommunikation über paketorientierte Netze ohne Quality of Service verabschiedet. Gleichzeitig hat die IETF das Realtime Transport Protocol (RTP) im RFC 1889 (seit 2003 RFC 3550) entwickelt, das auch in H.323 für die Übertragung der Audiodaten Verwendung findet. Folie 12: Das Jahr 1997 Da durch die erste Norm H.323 nun die Komponenten für paketorientierte MultimediaKommunikation mit Terminal, Gateway, Gatekeeper und Multipoint Conferencing Unit (MCU) fest standen, zeichnete sich dieses Jahr vor allem durch die Entwicklung erstmals von H.323-Gateways aus. Damit war es möglich, IP-Netze mit dem öffentlichen Festnetz (PSTN) zu verbinden und damit die Anwendungsfälle PC-to-Phone, Phone-to-PC oder auch Phone-toPhone zu schaffen. Größtes Interesse war der so genannte Toll-Bypass, also die Umgehung teurer Verbindungskosten (Minutenpreise) im Fernsprechnetz für Ferngespräche. Das Jahr 1998 Von den vier möglichen H.323-Komponenten waren bisher zwar Endgeräte (über Software) und Gateways entwickelt, es fehlte aber noch an Telefonie-Servern, so genannte H.323Gatekeeper, die in lokalen Lösungen u.a. die Aufgabe der Gesprächsvermittlung und Bereitstellung von Leistungsmerkmalen übernehmen. Daher war dieses Jahr durch die Entwicklung von Gatekeepern hauptsächlich gekennzeichnet. Das Jahr 1999 Im Bereich der Standardisierung schaltete sich nun auch die Internet Engineering Task Force (IETF) mit der Entwicklung des Session Initiation Protocols (SIP, RFC 2543) ein. Damit war für die reine Signalisierung von Voice over IP eine Konkurrenz zu H.323 von der ITU-T geschaffen und fortan analysierten und diskutierten die Berater, welches Protokoll wohl den Ziegeszug antreten wird bzw. geeigneter ist, wenngleich bisherige Produkte ausschließlich auf H.323 basierten. Das allgemeine Interesse an Voice over IP begann allerdings zu schmelzen, traten durch die vielen Analysen doch auch erste Ernüchterungen auf. So fand in Deutschland zum 1. Januar 1998 die Liberalisierung und Deregulierung des TK-Marktes statt und die Preise für die Verbindungsminuten begannen zu schrumpfen. Damit war das Einsparpotential durch Voice over IP natürlich am schmelzen. Ebenso ist eine Komplettlösung im Unternehmen nur eine verteilte Lösung über das Datennetz hinweg, so dass viele Komponenten involviert sind und darüber die Verfügbarkeit im Vergleich zu einer reinen TK-Anlage natürlich durch LANTelefonie sinkt. Von 99,99% konnte man nur träumen und so wurden die TK-Anlagen noch nicht auf breiter Front abgelöst. Ein Gatekeeper ist ein Gerät, das wesentliche Gateway-Funktionalitäten zwischen IP-Netz und Telefonnetz in einer VoIP-Installation übernimmt. Es setzt die im H.323-Rahmenstandard definierten Schnittstellenfunktionen um und dient hauptsächlich der Emulation des PSTNVerbindungsaufbaus über das IP-Netz und der Anpassung der Datenströme. Dazu übernimmt er die Signalisierung, die notwendige Übersetzung von Telefonnummern in IP-Adressen und umgekehrt sowie später die Paketierung des synchronen Datenstroms aus dem Telefonnetz in IP-Pakete nach dem H.225-Standard. Folie 13: Das Jahr 2002 Das von der IETF favorisierte Session Initiation Protocol (SIP) geht mit dem RFC 3261 in die Version 2 und erfreut sich fortan wachsender Beliebtheit. Schon zwei Jahre später setzen alle VoIP-Anbieter im deutschen Markt bei Ihren Diensten auf SIP. Im gleichen Jahr deligierte RIPE den ENUM-Zweig "9.4.e164.arpa" an die Denic eG, welche sodann mit den Vorbereitungen für einen Feldtest startet, an dem sich mehrere Unternehmen beteiligen. Das Interesse an der Technik beginnt wieder zuzunehmen. Das Jahr 2003 ENUM (Telephone Number Mapping) Nach einem Startschuss im September 2002 konnte die Denic eG mit der Regulierungsbehörde (damals noch RegTP) in Deutschland ein Abkommen schließen und nahm so den Testbetrieb von ENUM (RFC 3761) auf, an dem sich zunächst rund 30 Mitglieder von Denic beteiligten, unter anderem T-Systems (http://www.enum-trial.de). Die Testphase sollte sich insgesamt bis zum Jahreswechsel 2006 hinziehen. Ansonsten war 2003 ein schwieriges Jahr für die deutsche ITK-Branche, so dass wenig investiert wurde und Entlassungswellen drohten. Auch der Beratermarkt verlief ziemlich ruhig, obwohl die Berater- und Freiberuflerzahlen durch die vielen Entlassungen in die Höhe schnellten. Technisch wurde mit dem STUN-Protokoll (RFC 3489) das Problem gelöst, SIP über NATRouter zu übertragen, indem vor einem Verbindungsaufbau zunächst ein STUN-Server nach der öffentlichen IP-Adresse des NAT-Routers befragt wird. Das Jahr 2004 Getrieben wurde diese Entwicklung u.a. durch die breite Akzeptanz von Breitbandanschlüssen. Zwar spielt Deutschland auch heute (2006) noch mit einer Penetration bei DSL-Anschlüssen von 18% nur in der zweiten Hälfte in Europa, jedoch liegen Ende 2004 immerhin rund 6,5 Millionen DSL-Anschlüsse vor. Die VoIP-Anbieter können meist ohne eigenes Netz selbst keine Ortsnetzrufnummern kaufen, so erwarben sie in einem einzigen Ortsnetz von einem Carrier Rufnummern und teilten sie bundesweit zu. Dies untersagte die Regulierungsbehörde im Oktober und forderte eine Abschaltung für alle Kunden, deren Wohnort sich nicht im Ortsnetz befindet bis zum August 2005. Schon im April führte die Regulierungsbehörde eine umfangreiche Anhörung zum Thema Voice over IP durch, weil es ihr um die regulatorische Behandlung ging. An dieser Anhörung beteiligten sich ca. 60 Unternehmen und Ende 2004 wurden die Eckpunkte für die Regulierung auch festgelegt. Allerdings vertritt die Regulierungsbehörde bis heute (2006) den Ansatz des "evolutionary approach" und lässt den Markt unter strenger Beobachtung sich erst einmal entwickeln. Auch die Ausschreibungen hin zu IP-TK-Anlagen (IP PBX) nahmen in diesem Jahr langsam zu, teils durch abgelaufene Wartungsverträge oder Abschreibungszeiträumen. Das Jahr 2006 Im April dieses Jahres geht ENUM in Deutschland offiziell vom Testbetrieb in den Wirkbetrieb über. Im gleichen Monat veröffentlicht die Bundesnetzagentur im Hinblick auf die Eckpunkte zur VoIP-Behandlung neue Zuteilungsregeln für Rufnummern, so dass u.a. auch VoIP-Anbieter, sofern sie den Zugang ins Fernsprechnetz liefern können, Ortsnetzrufnummern beziehen können. Folie 14: Verbringen Sie viel Zeit vor dem eingeschalteten PC? Genügen Ihnen der Komfort und die Reichweite eines Headsets? Haben Sie eine DSL-Flatrate? Möchten Sie bei angeschaltetem PC über das Internet telefonieren? Erfüllt ihr Computer die Mindestanforderungen für z.B. Skype? Sollten Sie die Fragen größtenteils mit „Ja“ beantwortet haben, so würde für sie ein Softphone ausreichen. Folie 15: Telefonieren über das Internet Protokoll darf aber nicht nur mit einem Software-Client lauffähig sein, denn es existieren Fälle, in denen ein Hardware Telefon gewünscht wird bzw. ein Software- Telefon nicht zur Verfügung steht: Bei ausgeschaltetem PC. Bei mangelnder Akzeptanz eines PC-basierten Telefons. Als Maßnahme zur Erhöhung der Ausfallsicherheit im Falle eines Stromausfalls Als Endgerät in Umgebungen, in denen ein Software-Client nicht lauffähig ist Ein IP-Hardphone unterscheidet sich vom klassischen Telefon lediglich durch eine andere Schnittstelle. Statt einer a/b- oder ISDN-Schnittstelle verfügt das IP- Telefon über ein 10Base-T- bzw. ein 100-Base-T-Interface. Natürlich sind auch die Protokolle, die intern im Telefon unterstützt werden, unterschiedlich. Bei einem ISDN-Telefon sind dies Euro-ISDN, bei einem LAN-Telefon TCP/IP und H.323. Darüber hinaus realisiert das IP-Hardphone auch die notwendige Sprachkompression nach G.723 bzw. G.729). Folie 16: In den meisten Fällen existiert neben der Verwendung eines IP-Hardphones der Bedarf eines PC´s am Arbeitsplatz. Die meisten IP-Hardphones werden mit einem integrierten Hub ausgeliefert, der für die Anschlussmöglichkeit eines PC`s verwendet wird. Wenn eine Verbindung zu einem Ethernet-Switch besteht, wird die Anschlussgeschwindigkeit automatisch ausgehandelt und beträgt in den meisten fällen 100Mbit/s Halb Duplex. Nutzt aber ein PC mit einer älteren Netzwerkkarte, die nur eine Anschlussgeschwindigkeit von 10Mbit/s unterstützt, die gemeinsame Verbindung, wird diese Verbindung auf 10Mbit/s HalbDuplex reguliert. In diesem Falle ist es sinnvoll, einen getrennten Netzwerkanschluss für beide Geräte zu benutzen. Herkömmliche Systemtelefone diverser Hersteller kann man nachträglich mit einer Voice Interface Karte ausrüsten. Analoge Telefone, DECT- Basisstationen für schnurlose Telefone und analoge Fax- Geräte können über einen VOIP- Terminaladapter in eine Voice over IP Umgebung integriert werden. Da ein IP-Hardphone eine externe Spannungs-Speisung benötigt, implementieren einige Ethernet-Switch Hersteller diese Spannungsversorgung über die Switch-Ports Pin 7 und 8, die nicht für die Datenübertragung benötigt werden. Diese Technik wird als In- LineStromversorgung bezeichnet und wird im IEEE- 802.3af-Standard definiert. Außerdem werden in neueren IP-Hardphones anstatt eines integrierten Hub´s, Switch-Ports für das IPTelefon und die Anschlussmöglichkeit eines PC´s mit 100 Mbit/s Full Duplex verwendet. Folie 17: Die Architektur von IP-Hardphones setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Im Mittelpunkt steht ein Mikrocontroller zur Telefonie-Signalisierung. Er ist verantwortlich für die Adressumsetzung von der Tastatur zur IP- Adresse mittels des Gatekeepers, für die Rufverarbeitung und für die Netzsignalisierung zum Verbindungsauf- und Abbau, inklusive der Aushandlung der Verbindungsparameter. Ein User- Interface stellt die Treiber für das Display, Tastatur und den Tonruf zur Verfügung. Die Sprachverarbeitung obliegt dem Digitalen Signalprozessor DSP, der für die Echounterdrückung, Sprachaktivitäts- Entdeckung, Sprachkompression und -paketierung sowie Kompensation von konstanten Paketlaufzeiten, Jittern und Paketverlusten zuständig ist. Der DSP beinhaltet eine Schnittstelle zur Puls- Code-Modulation und einen DTMF – Tongenerator. Weitere Bausteine in der Architektur von IP-Hardphones bilden das Flash Memory für Software Updates und der Arbeitsspeicher RAM, in den das Profil des Telefons von der IPPBX geladen wird. Und als Schnittstelle zu unserem Netzwerk ein Network-Interface mit einem Transceiver, der eine Anschlussgeschwindigkeit mit automatischer Auswahl von 10 oder 100Mbit/s auf einer RJ45-Schnittstelle zur Verfügung stellt. Folie 18: Wichtige Eigenschaften beim Kauf eines Hardphones sind zum Beispiel: Welche VoIP-Standards unterstützt das Gerät? Unterstützt das Gerät Power over Ethernet, d.h. benötigt es eine externe Stromversorgung? Anrufbeantworter ja/nein? Was für ein Display? Und natürlich der Preis. Folie 19: Mit Hilfe einer Client-Software wird ein normaler Arbeitsplatz- PC, der mit Soundkarte, Lautsprecher und Mikrofon ausgerüstet ist, zum LAN-Komforttelefon. Je nach gewünschter Ausstattung des PCs lässt sich aber auch ein Head- oder ein Handset verwenden. Folie 20: Zu Skype werde ich gleich was Ausführliches sagen. Sipps: ist die Voice-over-IP-Software der Nero AG, Herstellerin der gleichnamigen, weit verbreiteten Brenn-Suite. Der Programmname leitet sich ab von „Session Initiation Protocol“ (SIP), einem Netzwerkprotokoll, das zum Aufbau einer Kommunikationssitzung zwischen zwei und mehr Teilnehmern verwendet wird. Einer der größten Vorteile von SIP ist, dass es sich um einen offenen Standard handelt, der mittlerweile sehr weite Verbreitung gefunden hat. Netmeeting: Zu den vielen Software-Schätzen, die von Microsoft kostenlos angeboten werden, gehört das Online-Konferenzprogramm Netmeeting. Auch wenn Microsoft die Weiterentwicklung inzwischen zugunsten der Messenger-Programme eingestellt hat, kann die Software zumindest bei der direkten Verbindung zwischen zwei PCs mit den Konkurrenzprodukten durchaus mithalten. Denn sie enthält alles, was man für die direkte Kontaktaufnahme über ein Netzwerk oder das Internet braucht. Im Einzelnen sind das die Funktionen: Audio-Konferenzen Video-Konferenzen Tastatur-Chats Gemeinsame Nutzung von Anwendungen (Application Sharing und Whiteboard) Dateiübertragungen. Netmeeting kann sogar einen großen Vorteil für sich verbuchen: Es ist nicht nur kostenlos und vergleichsweise einfach zu bedienen, sondern praktisch auf jedem Windows-PC standardmäßig installiert. ICQ: Was ICQ ist, muss man niemandem mehr erklären. Der Klassiker unter den MessengerProgrammen gehört zu den beliebtesten Anwendungen im Internet und wird von Millionen Nutzern eingesetzt. Mit Push-to-Talk (auch als „Push2Talk“ oder „PTT“ bezeichnet) geht ICQ einen neuen Weg in der Instant-Kommunikation. Mit diesem Feature können Sie mit Ihren Freunden, Kollegen oder Bekannten wie über ein Walkie-Talkie sprechen. Die Daten werden einfach per Tastendruck (Push) gesendet. ICQ benutzt Voice over IP, um Sprachnachrichten über das Internet mit anderen ICQ-Benutzern auszutauschen. Die letzten beiden möchte ich nur nennen: Google Talk und Yahoo Messenger Folie 21: Das erfolgreichste dieser Internet-Telefonie-Tools heißt Skype. Es wurde weltweit bereits mehr als 97 Millionen Mal heruntergeladen (Stand Februar 2006). Skype ist in 20 Sprachversionen erhältlich und läuft unter Windows 2000, XP, Pocket PC und Linux; für Mac-OS X ist eine englischsprachige Version erhältlich. Die Software funktioniert meist ohne weitere Konfiguration auch hinter Firewalls und Routern und bietet eine gute bis sehr gute Sprachqualität. Folie 22: Das von den Entwicklern der Tauschbörse KaZaa geschriebene Programm benötigt für ein Gespräch je nach Netzwerk-Verbindung und CPU Leistung eine Datentransferrate zwischen 3 und 16 KByte. Ein-Kanal-ISDN kann maximal acht KByte bereitstellen, analoge Anschlüsse sind noch langsamer. Skype unterscheidet sich von anderen VoIP Programmen vor allem durch die genutzte PeerTo-Peer-Technik, denn dadurch ergeben sich für Skype einige Vorteile gegenüber anderen Programmen. Peer-To-Peer stammt aus dem englischen und bedeutet etwa so viel wie "von gleich zu gleich". Peer bedeutet wörtlich übersetzt "Gleichgestellter". Gemeint ist mit PeerTo-Peer im Zusammenhang mit Skype und VoIP, die Kommunikation unter Gleichgestellten. In einem Peer-To-Peer-Netz können Ressourcen und Daten zwischen zwei vernetzten Rechnern direkt ausgetauscht werden, wobei alle Computer gleichberechtigt sein müssen wie es der Name ja sagt. Das bedeutet, dass diese Rechner sowohl Dienste in Anspruch, als auch zur Verfügung stellen können. Bekannt und beliebt wurde das Peer-To-Peer-System vor allem durch Napstar. Zur Sicherheit kann man sagen, dass alles verschlüsselt wird, bevor es als Datenpaket durch das Internet geschickt wird und daher sollten diese Datenpakete auch nicht von jedem lesbar sein. Damit ist gewährleistet, dass Dritte und unauthorisierte Personen nicht ohne weiteres auf die relevanten Daten zugreifen können. Zudem hat die Erfahrung mit Skype gezeigt, dass die Sicherheit und der Datenschutz bei Skype grundsätzlich gewährleistet sind und dass Probleme zeitnah und schnell von den Betreibern erkannt und beseitigt werden. Natürlich ist auch Skype nicht vor Hackern und böswilligen Angriffen sicher. Skype nutzt die bekannte Verschlüsselungsmethode AES mit 256-Bit-Schlüssel. AES steht dabei für das englische Advanced Encryption Standard und diese AES-Keys werden mit RSA-Keys ausgehandelt. Folie 24: Telefonieren über Skype ist natürlich vor allem dann interessant, wenn zwei Skype-Nutzer miteinander telefonieren, denn dann sind die Gespräche kostenlos. Aber auch Gespräche aus dem herkömmliche Festnetz können mit Skype geführt werden. Diese Zusatzfunktion ist kostenpflichtig und nennt sich SkypeIn, die dem Faktum entgegenkommt, dass eine Vielzahl der Telefonnutzer weltweit noch nicht Skype nutzt. Denn während es natürlich kein Problem ist mit Skype von einem Skype-Nutzer zum anderen zu telefonieren, ist es natürlich schwierig für Skypenutzer erreichbar zu sein, wenn Anrufer nicht über Skype verfügen. Externe Telefonanrufe können daher mit SkypeIn also entgegengenommen werden. Diese Funktion ist im Übrigen eine der jüngsten Einrichtungen von Skype. Um SkypeIn nutzen zu können wird dazu jedem Skype-Nutzer auf Wunsch eine persönliche Telefonnummer zugewiesen, die dann wie ein normaler Festnetzanschluss angewählt werden kann und zwar von überall auf der Welt mit eben dieser Nummer. Auch hier wird dabei das Peer-To-Peer Prinzip angewendet wie bei den anderen Skype-Funktionen. Das besondere an SkypeIn ist, dass man mit der eigenen Telefonnummer überall auf der Welt erreichbar ist. Das bedeutet man kann Anrufe aus dem Festnetz überall annehmen, auch wenn man sich an einem anderen Ort als an dem der ausgegebenen Telefonnummer befindet. Dazu benötigt man nur die übliche technische Ausstattung für Skype, also einen PC mit Internetanschluss, auf dem sich die Skype-Software befindet und der mit einem Mikrofon und einem Lautsprecher ausgestattet ist. Ist diese Ausstattung geben, ist man überall auf der Welt erreichbar und zwar unter ein und derselben Nummer. Dabei spielt es auch keine Rolle welche Landestelefonnummer man erhält. Hat man zum Beispiel eine amerikanische Nummer wird man unter dieser Nummer trotzdem in Dänemark erreicht. Es empfiehlt sich natürlich aber trotzdem eine Telefonnummer zu wählen, die aus dem Land stammt, aus dem man die meisten Anrufe erhält, denn wenn sich die eigene Skypenummer in einem anderen Land befindet, müssen Anrufer die Kosten für einen internationalen Anruf übernehmen. Aus diesem Grund lassen sich einige Skype-Nutzer auch mehrer Skypenummern geben, um es so Freunden aus aller Welt zu ermöglichen sie über Skype kostengünstig zu erreichen. Und das gilt nicht nur für Freunde und Familie, sondern natürlich auch Geschäftskontakte auf der ganzen Welt, aber natürlich nur wenn diese nicht über eine Internetanbindung verfügen, denn dann kann man ja eine normale Skype-Verbindung wählen, die völlig kostenlos ist. Im Moment befindet sich SkypeIn wie gesagt noch ganz am Anfang. Deshalb gibt es im Moment zum Beispiel noch ein Gratis-Abo von Skype-Voicemail zur Einrichtung von SkypeIn dazu. Dafür muss man aber natürlich damit rechnen, dass SkypeIn noch nicht vollkommen reibungslos läuft. Man kann sich bereits jetzt bis zu 10 Nummern aus den USA, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Hongkong, Polen, Norwegen und Schweden geben lassen und die Skype-Betreiber arbeiten aber natürlich daran weitere Länder auf dieser Ebene zu erschließen. Gerade aber weil es noch keine deutschen Telefonnummern gibt, ist der kostenpflichtige Skype-Service derzeit wohl nur von eingeschränktem Interesse für deutsche Anwender. Dies wird sich aber wohl innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre ändern, denn auch in Deutschland wird Skype in immer stärkerem Maße genutzt, so dass sich die Betreiber auch hier um die entsprechenden Telefonnummern kümmern werden. Aber natürlich eignet sich SkypeIn auch für Nutzer, die viele Telefonkontakte in einem der oben genannten Länder haben, denn auch so lassen sich natürlich Telefonkosten senken und man kann von SkypeIn profitieren. Folie 25: Ähnlich wie bei SkypeIn handelt es sich bei SkypeOut ebenfalls um eine kostenpflichtige Zusatzfunktion von Skype. Allerdings ist diese Funktion natürlich für all diejenigen wichtig, die nur noch via Skype telefonieren und ihren Festanschluss nicht mehr nutzen wollen. Mit SkypeOut können im Übrigen nicht nur Festnetzanschlüsse, sondern alle Telefonnummern auf der Welt, also auch Handys erreicht werden, und das zu einem sehr guten Preis, denn die Kosten für SkypeOut liegen etwa im Bereich der Kosten für Gespräche im Ortsnetz. Wenn man bedenkt, dass dieser Preis für Gespräche fast überall auf der Welt gilt, bietet Skype also auch im Bereich des Telefonierens ins Festnetz eine gute Alternative. Hinzu kommt, dass Skype-Nutzer dazu keinen Vertrag mit Grundgebühren oder Mindestumsatzangaben abschließen müssen, sondern dass für SkypeOut lediglich ein eigens dafür eingerichtetes Guthaben genutzt wird. Daher bildet SkypeOut auch aus der Sicht von Verbraucherschützern eine gute Alternative. Auf der Webseite von Skype, also auf www.skype.com, kann unter dem Menüpunkt "Aktionen" die Kontoübersichtsseite aufgerufen werden. Hier wird dann das gewünschte Guthaben eingegeben und kann mit jeder anerkannten Kreditkarte bezahlt werden. Mindestens 10 Euro müssen hierbei geladen werden und von diesem Guthaben werden sowohl die Gebühren als auch die Nutzung eines Festnetzgateways bezahlt. Dies geschieht allerdings ohne dass der Nutzer irgendeinen Aufwand damit hat. Ist dieser Schritt vollzogen, kann mit SkypeOut genauso telefoniert werden wie bei Anrufen zwischen zwei Skype-Nutzern. Die Telefonnummer des Festnetzanschlusses wird eingegeben, wobei hier die Landesvorwahl mit eingegeben werden muss und dann wird die grüne Telfonschaltfläche gedrückt und das Telefongespräch kann losgehen. Das Guthaben kann dabei jederzeit wieder aufgeladen werden, auch während des Telefonierens. Bei SkypeOut handelt es sich also um einen Tarif, der pro Minute abgerechnet wird und der im Voraus durch das Aufladen eines Guthabens bezahlt wird. Daneben zeichnet sich der SkypeOuttarif dadurch aus, dass dieser Tarif unabhängig vom Zeitpunkt des Telefonierens und unabhängig vom Zielort immer gleich bleibt. Das bedeutet, dass es keine Rolle spielt, ob man am Wochenende oder zu einer Tages- oder Nachtzeit telefoniert. Dies ist einer der Hauptunterschiede zu den Call-by-Call-Anbietern, bei denen sich Tarife in den Haupt- und Nebenzeiten stark unterscheiden können. Call-by-Call-Anbieter sind in manchen Fällen zwar billiger als SkypeOut, grundsätzlich bietet SkypeOut aber natürlich eine bessere Überschaubarkeit, was viele Benutzer schätzen. Was die Zielorte betrifft, haben die Skypebetreiber sich dafür entschieden, Anrufe in die rund 25 beliebtesten und meist angerufenen Länder zu einem einheitlichen Tarif anzubieten. Diese so genannte SkypeOut-Globalgebühr beträgt zurzeit 1,7 Eurocent. Man kann also mit SkypeOut rund um die Uhr Telefongespräche in rund 25 Länder zu allen dort befindlichen Festnetzanschlüssen und Mobiltelefonen für den Preis von 1,7 Cent machen und dabei spielt es für SkypeOut keine Rolle, ob man mit Skype den Telefonanschluss des Nachbarn oder einen Anschluss mehrere tausend Kilometer entfernt erreichen will. Folie 27: Eine weitere Zusatzfunktion ist Skype Voicemail und ist eine Art Anrufbeantworter. Wenn Personen, die man versucht anzurufen offline sind, kann man diesen Personen eine Nachricht auf den Skype-Anrufbeantworter das so genannte Skype-Voicemail sprechen. Skype-Voicemail gehört allerdings nicht zu den kostenlosen Angeboten von Skype, sondern muss für eine Gebühr sozusagen angemietet werden. Im Moment kann man die Skype-Voicemail für fünf Euro in drei Monaten beziehungsweise für 15 Euro im Jahr mieten. Für diese Gebühr steht Voicemail rund um die Uhr zur Verfügung, das bedeutet man kann Nachrichten wie auf einem Anrufbeantworter abhören. Dies ist gerade bei Skype auch wichtig, da es ja zum Beispiel nicht möglich ist einen Skypenutzer zu erreichen, wenn dieser offline ist. Eine Nachricht bei Skype-Voicemail kann man jedoch immer hinterlassen. Auch wenn man zum Beispiel gerade ein Telefongespräch führt, hat ein gleichzeitig eintreffender Anrufer die Möglichkeit eine kurze Nachricht zu hinterlassen und muss daher nicht unverrichteter Dinge wieder auflegen. Egal, weshalb man gerade nicht ans Telefon gehen kann oder will: Skype-Voicemail schaltet sich immer automatisch ein, wenn ein Anruf nicht angenommen wird oder wenn ein SkypeNutzer gerade nicht online ist. Dies ist im Voice over IP-Bereich noch relativ neu, denn es gibt zwar einige kostenlosen Plug-Ins, die die Aufgaben von Anrufbeantwortern erfüllen, jedoch fast nur bei eingeschaltetem Computer, beziehungsweise wenn der PC online ist. Auch in diesem Bereich hat Skype also die Nase vorn, jedoch ist die Skype-Voice-Mail dafür aber natürlich auch kostenpflichtig. Mit der neusten Version von Skype ist es aber nun sogar jedem Nutzer des SkypeAnrufbeantworters möglich jedem Skype-User eine Nachricht auf der Skype-Voicemail zu hinterlassen, und zwar auch, wenn dieser Nutzer gar keine Skype-Voicemail nutzt. Die Skype-Voicemail wird also ständig weiterentwickelt und ist daher ihr Geld durchaus wert. Mit zunehmender Kundenzahl von Skype ist außerdem damit zu rechnen, dass der Skype-Dienst Voicemail günstiger angeboten werden kann beziehungsweise dass dieser Dienst irgendwann einmal zu den kostenlosen Angeboten von Skype zählen wird. Folie 28: Betrachtet man also die Seite der Vorteile, bietet Skype mit kostenlosen Telefongesprächen natürlich einen unschlagbaren Vorteil gegenüber der herkömmlichen Telephonie. Skype bietet jedem Internetuser mit entsprechendem Breitbandanschluss und im Idealfall mit einer Flatrate die Möglichkeit mit anderen Skype-Nutzern absolut kostenfrei zu telefonieren und hier gibt es keine Hintertürchen oder Kostenfallen. In diesem Bereich sind noch weitere Vorteile von Skype zu nennen, nämlich die einfache Handhabbarkeit und Bedienbarkeit von Skype. Zudem hat Skype bewiesen, dass die verwendete Peer-To-Peer-Software sehr verlässlich ist und dass Skype grundsätzlich Technologien verwendet, die ein einwandfreies Telefonieren ermöglichen. Daneben ist die große Kompatibilität von Skype anzusprechen: Skype funktioniert schließlich auf allen gängigen Betriebssystemen und ermöglicht die Kommunikation zwischen diesen Systemen problemlos. Es muss auch einmal gesagt werden, dass Skype im Moment noch keine Begrenzungen oder Ähnliches vorschreibt, das heißt es können unbegrenzt umsonst Anrufe getätigt werden und es ist damit zu rechnen, dass die Leistungskraft von Skype mit der Zunahme der Anzahl der Nutzer noch zunehmen wird. Da Skype nach eigener Aussage mit Telekommunikationsunternehmen auf der ganzen Welt zusammenarbeitet, ist auch zu erwarten, dass es auch in anderen Bereichen der Kommunikation, also neben der Internettelephonie, zu Fortschritten kommen wird. Das heißt in absehbarer Zeit wird Skype wohl auch noch Vorteile im Bereich der Telephonie mit Mobilund Festnetzgeräten anbieten können. Außerdem darf man im Zusammenhang mit Skype nicht nur an das Telefonieren denken, sondern daneben bietet Skype nämlich auch seinen Benutzern als weiteren Vorteil eine kostenlose Dateiübertragung an, die im Vergleich zu anderen Übertragungsmöglichkeiten recht groß ist. Skype verändert zudem die Art wie über das Telefonieren kommuniziert wird. Weil Skype nämlich Nutzer auf der ganzen Welt verbindet und das natürlich kostenlos, kann man mit Skype nicht nur konkrete Telefonkontakte anwählen, sondern Skype fördert auch die Kommunikation zwischen sich noch unbekannten Nutzern. Es gibt bei Skype eine Art Telefonbuch, das so genannte Benutzerverzeichnis. In diesem Verzeichnis kann man SkypeNutzer auf der ganzen Welt suchen, wobei es sich hierbei um vermisste Freunde und Verwandte handeln kann, genauso aber auch einfach um Personen, die in der gleichen Stadt wohnen und zu denen man einfach so Kontakt aufbauen möchte. Skype fördert also absolut die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Menschen. Deshalb muss man auch keine Angst haben, dass man bei Skype ständig belästigt wird. Um Kontakte zu der eigenen Kontaktliste hinzufügen zu können, muss man nämlich erst eine Mitteilung an den entsprechenden Kontakt schicken, was von Verbraucherschützern und Datenschützern durchaus begrüßt wird. Auch die Skype-Kontaktliste selbst bietet einige Vorteile, denn wenn sich Kontakte in dieser Liste befinden, kann man sehen ob diese Kontakte online, offline oder beschäftigt sind. Wichtig ist bei der Bewertung von Skype auch, dass Skype weder Werbung, noch Spy- oder Adware enthält. Dies ist äußerst bemerkenswert, denn gerade weil Skype ja kostenlos ist, ist ein Verzicht auf Werbung absolut vorteilhaft und angenehm für den Nutzer. Angenehm für den Nutzer ist zudem die hohe Klangqualität bei Skype-Telefonaten, die sehr viel besser ist als bei herkömmlichen Telefonen, die nur Klänge zwischen 300Hz und 3kHz darstellen können. Skype dagegen kann das ganze Klangspektrum abbilden. Zu guter Letzt ist auf der Vorteilsseite von Skype noch das kostenlose "Instant Messaging" zu nennen. Dabei handelt es sich um einen Service, mit dem Skype-Nutzer untereinander Nachrichten verschicken können. Folie 29: Zunächst einmal muss gesagt werden, dass sich Skype im Moment noch nicht für alle Internetnutzer eignet. Zum einen benötigt man für sorgloses Telefonieren mit Skype einen Breitbandanschluss und eine Flatrate, denn nur dann kann man mit Skype ständig erreichbar sein und die Kosten für den Internetzugang übersteigen nicht den Wert für das Telefonieren. Man darf nicht vergessen, dass Telefonieren zwischen zwei Skype-Nutzern zwar kostenlos ist, dass dies aber nicht für Telefongespräche gilt, die vom Computer ins Festnetz geführt werden und auch nicht für Gespräche vom Festnetz zum Computer. In ersterem Fall spricht man von SkypeOut und hier liegen die Kosten zwar nicht besonders hoch, doch kostenloses Telefonieren ist eben nicht möglich. Wenn die meisten Freunde, Bekannte, Familienmitglieder und Geschäftspartner also nicht über Skype verfügen, lohnt sich die Einrichtung von Skype eigentlich nicht. Call-by-Call-Anbieter bieten hier günstigere Angebote. Die Erreichbarkeit mit Skype aus dem Festnetz ist technisch auch kein Problem, allerdings können bei Telefonanrufen vom Festnetz zum PC ganz schöne Kosten entstehen, denn der so genannte SkypeIn-Service ist nicht kostenlos und je nach vergebener Telefonnummer können die Kosten sogar enorm hoch werden. Wenn man die Gesprächspartner darauf nicht vorbereitet, zieht man sich so schnell einigen Unmut zu. Skype ist also zwar dabei sich immer mehr zu verbreiten, solange allerdings ein Großteil der eigenen Telefongespräche nicht zu anderen Skypenutzern geführt wird, sollte man auf den Festnetzanschluss nicht verzichten. Ein anderer potentieller Nachteil von Skype könnte die Sicherheit sein. Da Skype noch in den Anfängen steckt, kann im Moment zur Sicherheit von Skype kein abschließendes Urteil abgegeben werden. Die mangelnde Sicherheit könnte sich daher noch als Nachteil von Skype erweisen. Skype arbeitet zwar mit Verschlüsselungen, doch sind diese Verschlüsselungen durchaus bekannt und können daher relativ einfach nachvollzogen werden. Es dürfte also theoretisch kein allzu großes Problem darstellen, Skype-Nachrichten zu entschlüsseln, vor allem auch weil die Peer-To-Peer-Technik damit arbeitet, dass alle Computer im Peer-ToPeer-Netz gleichberechtigt sind und damit eigentlich ähnliche Zugriffsrechte haben. Ein weiterer Nachteil von Skype ergibt sich aus der Verwendung von proprietären Protokollen. Das bedeutet nämlich, dass die Software von Skype mit anderen Voice over IP-Angeboten und -Anbietern nicht kompatible ist. Es kann also passieren, dass man mit einem anderen Voice-over-IP-Nutzer telefonieren will, dies aber entweder gar nicht funktioniert oder aber auf jeden Fall Kosten verursacht, obwohl ja eigentlich über das Internetprotokoll telefoniert wird. Dies ist natürlich im Gegensatz zu vielen anderen Leistungen von Skype nicht besonders benutzerfreundlich. Aus diesem Grund hat Skype auch angekündigt, dass in Zukunft unter Umständen auch Verbindungen zu anderen Voice-over-IP-Anbietern kostenlos sind, beziehungsweise überhaupt erst möglich werden. Freie SIP-basierte Voice-over-IPAnbieter sind nämlich im Internet oft ebenso frei verfügbar und sind weitaus kompatibler wenn auch nicht so praktisch wie Skype. Wenn Verbindungen zu SIP-kompatiblen Voice-Over-IP-Netzwerken möglich werden und sich Skype also auch anderen Anbietern öffnet, dann überwiegen bei Skype bald eindeutig die Vorteile.