Literaturhinweise für März 2013

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Literaturhinweise für März 2013
Klinische Monatsblätter
Hauptthema dieser Ausgabe: Genetik und Ophthalmologie.
Seite 217: Im Rahmen der Jubiläumsserie diesmal die erste Publikation von Custodis über die
episklerale Plombe zur Wiederanlegung der Netzhautablösung.
Seite 223: Zum Hauptthema eine interessante Beispielsammlung von OCT und AutoFAF Bildern bei
hereditären Netzhautdegenerationen. Lohnt das Ansehen!
Seite 232: Ein Übersichtsartikel zum Retinoblastom aus dem Essener Retinoblastomzentrum: Erschöpfende Darstellung des heutigen Kenntnisstandes zu Nosologie, Genetik, Klinik und Therapie:
Anm: Auch wenn wir die nicht selber behandeln, sondern heute in D alle nach Essen geschickt gehören, muß man Bescheid wissen.
Herunterladen, studieren, zu den Unterlagen nehmen.
Seite 281: Eine sehr schöne Zusammenfassung über die epithelialen Dystrophien und Degenerationen der Hornhaut.
Herunterladen, studieren, zu den Unterlagen nehmen
Der Ophthalmologe:
Hauptthema dieses Heftes ist Epidemiologie ‒ die 4 Beiträge hier zu sind nur bei speziellem Interesse relevant.
Seite 273: Der zweite Teil der zertifizierten Fortbildung zum Morbus Behçet: Diesmal die therapeutischen Optionen.
Es ist interessant, die Zusammenfassungen der vielen Immunsuppressiva zu lesen ‒ tatsächlich
relevant ist heute die Behandlung mit TNF- alpha-Blokern und vor allem mit Interferon alpha2b
Ophthalmology:
Seite 443: Ein interessantes Editorial: In den USA haben insgesamt 17 medizinische Fachgesellschaften sich zusammengetan und für jedes Fach eine Liste von 5 Dingen erstellt, die Ärzte und
Patienten hinterfragen sollten, weil sie viel Geld kosten und unnötig sind. Dazu gehören etwa unnötige Knochendichte-Messungen bei jüngeren Frauen oder Marken-Statine statt Generika.
Für die Augenheilkunde hat die AAO diese Liste vorgeschlagen
1. Keinen medizinischen präoperativen Tests verordnen, ohne dass es dafür eine spezifische medizinische Indikation gibt.
2. Keine routinemäßigen bildgebenden Untersuchungen bei Patienten ohne klare Symptome oder
Befunde für nennenswerte Augenerkrankungen.
3. Keine Antibiotika bei Epidemica.
4. Keine routinemäßigen Antibiotika vor oder nach IVOM.
5. Keine punktum plugs bei mäßigem trockenen Auge ohne vorher Tropfen erprobt zu haben.
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Anm.: Ich finde diese Liste ja recht verdienstvoll und gut, aber etwas arg zahm...
Seite 464: DSAEK ist deutlich kosteneffizienter als PKP: 5209 $ je QUALY!
Seite 512: Eine Metaanalyse über Faktoren die prognostisch für glaukombedingte Gesichtsfeldausfälle sind/sein sollen. Aus 85 Artikeln wurden 103 untersuchte Prognosefaktoren untersucht auf ihre
Evidenz. Als klare prognostische Risikofaktoren erwiesen sich Alter, Papillenrandblutungen, Gesichtsfeldausfälle und intraokularer Druck bei Erstuntersuchung und PEX.
Nicht assoziiert waren Familienanamnese (!), Arteriosklerose, Hochdruck, Visus, Geschlecht, RR
und Myopie (!) sowie Raynaud sches Phänomen.
Anm.: Das ist ja schon mal eine riesen-wertvolle Fleißarbeit ‒ und es ist gut zu sehen, dass das,
was sich bestätigt, auch das ist, was wir klinisch im Wesentlichen nutzen.
Seite 600: Eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie zur Auswirkung von „Makula Pillen auf morphologische und funktionelle Befunde bei Frühformen der AMD. Das Verumpräparat enthielt Lutein, Zeaxanthin, Vitamin C, Vitamin E, Kupfer und Zink. Nach 3 Jahren war der
Visus in der Behandlungsgruppe gering aber signifikant besser, der morphologische Befund weniger
weit fortgeschritten als bei Placebo.
Anm.: Da hat man jetzt doch wenigstens Daten an der Hand!
Seite 607: Bei angeborenen Optikus-Anomalien kommen häufig periphere Minderfusion, Proliferationen und Traktions-Amotio sowie Glaskörperblutungen vor. Die sinnvolle Behandlung ist die disseminierte ALK im betroffenen Netzhautgebiet.
Anm.: Darauf muss man achten ‒ das war mir bisher nicht bekannt!
American Journal of Ophthalmology:
Seiten 413/418: Ein Editorial das sich mit dem Artikel Seite 418 auseinandersetzt. Es geht um die
Überwachung von Patienten mit einer Hydroxy-Chloroquin-Behandlung zum Ausschluss einer toxischen Makulopathie. Der Autor des Artikels bezieht sich auf die Richtlinien der AAO, die multifokales ERG, OCT und Autofluoreszenz fordern und schließt aus seinen zu Grunde liegenden Daten,
dass diese Richtlinien übermäßige Kosten verursachen ohne dass sie mehr Toxizität entdecken, als
Gesichtsfelder 10-2. Der Autor des Editorials setzt sich kritisch mit dem Artikel auseinander, verteidigt die Richtlinien, aber seine eigenen Aussagen zeigen auch, dass er selbst ebenfalls einen vergleichsweise zurückhaltenden Testablauf über die Jahre einhält.
Anm.: Wir sollten daraus die Konsequenz ziehen, dass man jedenfalls Gesichtsfelder 10-2 macht, in diesen auf typische Ausfälle in den zentralen 2-6 achtet, insbesondere in der PSD-und der CPSD- Darstellung. Zusätzlich ist wohl ein OCT sinnvoll, wobei man insbesondere in den zentralen 6 suchen muss auf der Ebene der
äußeren Netzhaut; dazu braucht man das engste Raster.
Seiten 415/429: Ebenfalls eine Kombination aus Artikel und zugehörigen Editorial. EYLEA ist wirksam bei Zentralvenenverschluss; das Editorial dazu stellt ein paar Betrachtungen an, dass es zwar
schön ist, dass wir jetzt immer mehr Behandlungsoptionen haben zur VEGF-Hemmung, dass ein
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rational und auf Daten basiertes Konzept für den differenzierteren Einsatz der einzelnen Substanzen
aber noch fehlt.
Seite 430: PDT bei polypoidaler chorioidaler Vaskulopathie. Nach fünf Jahren nach der ersten PDT
war der Visus bei 33 % besser, bei bei 55 % stabil und in 12 % schlechter. Rezidive waren häufig
(78 %, im Mittel wurden 2,2 PDT-Behandlungen erforderlich. Bei einem Rezidiv wurde PDT mit
VEGF-Hemmer kombiniert, wenn polypoidale Läsionen mit Exsudation nachgewiesen wurden,
VEGF-Hemmer alleine appliziert, wenn nur Exsudation ohne polypoidale Läsionen nachgewiesen
worden.
Anm.: Die inzwischen ja durchaus zahlreichen entsprechenden Fallserien zeigen im Überblick, dass
sowohl PDT, wie VEGF-Hemmer erfolgreich sein können und dass Kombinationen ebenfalls erfolgreich sind. Es fällt schwer, daraus ein standardisiertes Handlungskonzept herzuleiten.
Archives of Ophthalmology:
Seite 283: Eine ganz interessante Studie bei diabetischer Glaskörperblutung, bei der Lucentis gegen Kochsalz intravitreal als Injektion fiktiv und randomisiert getestet wird im Bezug auf die Rate
nachfolgender Vitrektomie. In beiden Gruppen wurde die Vitrektomie nach 16 Wochen nicht unterschiedlich häufig benötigt. Lucentis war etwas wirksamer für einige sekundäre Kriterien, wie
Schnelligkeit der Visuszunahme, Lokalrezidive der Glaskörperblutungen und Anzahl der Fälle, in
denen die panretinale ALK vollständig durchgeführt werden konnte.
Seite 396: Ein flammendes Plädoyer für Impfungen gegen Herpes Zoster ab dem 50. Lebensjahr.
Die Autorin musste selbst in ihren Fünfzigern zu arbeiten aufhören wegen eines schweren Herpes
Zoster.
Anm.: Wenn man die bemerkenswert hohen Zahlen liest, wie viele Menschen ab dem 50. Lebensjahr mindestens einmal einen Herpes Zoster bekommen, und die eindrücklichen Erfolgsrate der
Impfung, schließlich auch die Nebenwirkungsarmut der Impfung selbst, frägt man sich wirklich, warum das nicht weit stärker im allgemeinen ärztlichen Bewusstsein ist!
Journal of Cataract and Refractive Surgery:
Seite 343: Die neue trifokale IOL von Fine Vision (die ja auch wir verwenden) hat sehr gute Ergebnisse, insbesondere bezüglich der subjektiv empfundenen Freiheit von unerwünschten Dysphotopsien.
Anm.: Das ist ja auch unser „klinischer Eindruck . So genau weiß offenbar niemand, warum die bezüglich der Dysphotopsien besser sind, aber nicht nur wir, sondern auch viele andere Anwender
berichten über diese Erfahrung.
Seite 403: 7 % Kalzifizierung der Ioflex IOL (Mediphacos) einer Serie in Brasilien.
Seite 451: Eine Übersichtsarbeit über die unterschiedlichen Tests biomechanischer Eigenschaften
der Hornhaut nach CXL.
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Anm.: Eine schöne Übersichtsarbeit, die in allen verwendeten Tests eine verstärkende Wirksamkeit
feststellt, die aber auch zeigt, dass die „korneale Biomechanik testmäßig noch nicht wirklich zuverlässig erfassbar ist.
Survey of Ophthalmology:
Seite 103: Eine tolle, umfassende und den top-aktuellen Kenntnisstand referierende Übersichtsarbeit zur (Chorio-) Retinopathia centralis serosa. Pathophysiologie, Bildgebung, einschließlich Aderhaut-OCT, ICG-Angiographie, Autofluoreszenz etc., diagnostische Charakteristika der akuten und
chronischen Verlaufsformen und die therapeutischen Optionen mit einer klaren Anmerkung, wie
gesichert die entsprechenden Verfahren sind.
Herunterladen und zu den Unterlagen nehmen und sorgfältig studieren!
Seite 127: Schwangerschaft-assoziierte Netzhauterkrankungen. Im Wesentlichen geht es um diabetische Retinopathie in der Schwangerschaft; daneben auch um einige seltenere Veränderungen, bei
denen Schwangerschafts-Spezifika nicht sehr hervorstechen sind.
Anm.: Keine weltbewegenden neuen Inhalte ‒ man sollte den Artikel als Referenz kennen, wenn
man in einem solchen Falle mal nachsehen möchte.
Seite 143: Der Wert der Ultra-Weitwinkel-Fotografie der Netzhaut. Der Artikel zeigt, dass das freilich
eine schöne Bildgebung ist, die aber nichts kann, was mit den bisherigen Methoden nicht auch geht.
Anm.: Genau so sehe ich es auch: Wenn man uns das Optovue-Gerät schenkt, nehmen wir Sie
gerne und wenden es auch an ...
Seite 164: Zur Genetik des Pigment-Dispersions- Syndroms. Leider hält der Artikel nicht, was der
Titel verspricht: Es wird im wesentlichen ausgeführt, dass man nichts Genaues weiß.
Journal of Refractive Surgery:
Seite 180: Nicht-penetrierende antiastigmatische Keratotomie mit dem FS-Laser: Bogenförmige
Keratotomie im steileren Meridian ‒ in der Tiefe bis 80 % der gemessenen Dicke, nach oben bis 60
µ vom Interface. Bogenlänge 40 für Zylinder - 0,5 bis - 1,25 dpt, 50 für - 1,5 bis - 1,75 dpt, 60 für
- 2,0 bis - 2,75 dpt. 72 % der Ergebnisse sind zwischen 0,5 dpt der beabsichtigten Refraktion.
Anm.: Ganz nett, aber halt so ungenau, wie AK sind ...
Seite 200: Je kleiner die Pupille war und je kürzer die Augen waren, desto besser war der Nahvisus
bei monofokalen IOL.
Anm.: Das mit der kleinen Pupille ist ja ganz offensichtlich, das mit den kürzeren Augen ist mir nicht
klar ‒ die Paper diskutierte axiale Bewegung, die mehr Pseudoakkommodation für höhere Dioptrien
bedeuten würde, hat sich ja nie nachweisen lassen.
Seite 213: Serum-Augentropfen sind positiv für die epitheliale Heilung, tragen aber nichts zur Nervenregeneration bzw. Hornhautsensibilität nach LASIK bei.
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Cornea:
Seite 221: Transplantation autologer Bindehautzellen, auf Amnionmembran ex vivo expandiert. 12
Augen von 10 Patienten mit totaler Limbusinsuffizienz wurden damit transplantiert. Die Autoren
haben zahlreiche Parameter bestimmt, um festzustellen, welche Eigenschaften des epithelialen
Phänotyps (Bindehaut oder Hornhaut) die Zellen haben. Bei 2 Fällen war der epitheliale Phänotyp
„ähnlich korneal , 2 waren conjunctival, die übrigen 8 waren gemischt. 8 Fälle wurden als „Erfolg
eingestuft, 2 partiell, 2 als gescheitert.
Anm.: Das kann man vielleicht als Option erwägen, bevor man Mundschleimhaut transplantiert o. ä.,
aber sonst sind unsere Ergebnisse mit Limbus-Transplantationen vom lebenden VerwandtenSpender mit Triplet-Matching doch erheblich verlässlicher!
Seite 229: Von der Gruppe aus Cinncinnati eine Aufarbeitung von deren Fällen von LimbusStammzelltransplantation im Bezug auf Abstoßungsreaktionen: Die immerhin imponierende Anzahl
von 222 Augen von 158 Patienten sind eingeschlossen worden. Nachbeobachtung 1 bis 13 Jahre.
Ein Drittel der Augen erlitt eine Abstoßung, trotz systemischer Immunsuppression (mittlere Dauer
viel Jahre). Das Behandlungsergebnis bei den Abstoßungen war schlecht ‒ bei den meisten betroffenen Augen war keine brauchbare Oberfläche mehr zu erzielen.
Anm. Das zeigt die enorme Bedeutung engmaschiger Kontrollen, systemischer Immun- Suppression und möglichst guter Compliance damit.
Seite 248: Interferon a2b hat, besonders in Kombination mit chirurgischer Exzision, exzellente Raten für Vollremission von okulären Plattenepithelkarzinomen.
Anm.: Das ist eine sehr wichtige Arbeit ‒ immerhin 81 Fälle! ‒ Aus einem der führenden ophthalmoonkologischen Zentren der Welt (Ehepaar Shields aus Wills Eye Hospital, Philadelphia). Die Substanz ist übrigens als Fertigpräparat von Schering-Plough erhältlich: Intron-A. Dosierungen und
Verfahrensweisen muss man einfach diesem Artikel entnehmen.
Deshalb herunterladen und zu den eigenen Unterlagen nehmen!
Seite 162: Mal wieder Biomechanik und Keratokonus, gemessen mit dem ORA: 30 „gesunde Normalpersonen und 30 „topographisch normale Verwandte von Keratokonus Patienten wurden mit
dem Ocular Response Analyser untersucht. Die Werte für korneale Hysterese (CH) und den kornealen Widerstandsfaktor (CRF) waren bei den Verwandten signifikant niedriger als bei den „Normalen .
Anm.: Leider hilft das auch wieder mal nicht weiter. Dass die CH- und CRF- Werte sich statistisch in
den entsprechenden Populationen unterscheiden, war längst bekannt ‒ das Problem ist der vergleichsweise große Überschneidungsbereich! Das lässt für den jeweiligen Einzelfall eben dummerweise gerade keine vernünftige Vorhersage treffen.
Seite 313: Eine verdienstvolle Untersuchung aus der Kölner UAK: Icare, Goldmann und Pascal Tonometrie bei pathologischen Hornhäuten: Je pathologischer die Oberfläche, umso schwieriger die
Messung mit Goldmann und Pascal, Icare konnte immer messen, maß aber zumeist deutlich zu
niedrig. Die Übereinstimmung bei pathologischen Hornhäuten war insgesamt akzeptabel, aber
schlecht nach Keratoplastik.
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