3. DFÜ-Praxis Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein Modem anzuschaffen, dann ist dieses Kapitel genau das Richtige. Hier sind Tips rund um den Betrieb eines Modems am Computer zusammengetragen. Ich hoffe, Sie überwinden damit die ersten Hürden beim Einstieg in die Datenfernübertragung. 3.1 Internes oder externes Modem? Interne Modems sind Steckkarten, die in den Computer eingebaut werden. Externe Modems sind eigenständige Geräte, die über ein Kabel mit dem Computer verbunden werden. Für Notebook-Computer gibt es Modems in Form von PCMCIA-Steckkarten. Alle Typen müssen dann noch mit einem Telefonanschluß verbunden werden. Je nach Einsatzzweck haben alle Typen Vor- und Nachteile. interne Modems + Keine zusätzlichen Geräte und Kabel auf dem Schreibtisch + Stromversorgung durch den Computer + Enthält sowohl Modem als auch serielle Schnittstelle - Man ist auf den Computertyp festgelegt - Wechsel kompliziert, keine Anzeige-LEDs - eventuell muß interne Schnittstelle abgeschaltet werden - belegt Steckplatz im Computer externe Modems + leicht an anderen Rechner anzuschließen + sichtbare LED-Anzeige (Betriebsüberwachung) - belegt externe Schnittstelle - zusätzliches Gerät (mit Netzteil und Verkabelung) PCMCIA-Modem vereint viele Vorteile von Internem und externem Modem, ist aber nur für Computer mit entsprechendem Steckplatz verwendbar. PCMCIA-Karten sind Speicher- und Ein-/Ausgabegeräte, die in etwa scheckkartengroßen Einsteckkarten untergebracht sind. In der Regel findet man entsprechende Anschlüsse nur in Laptop- oder Notebook-Computern. 3.2 Anschluß des Modems 3.2.1 Die serielle V.24-Schnittstelle am Computer Die V.24-Schnittstelle, der die amerikanische Schnittstelle RS-232-C weitgehend entspricht (bei V.24 sind einige Dinge genormt, die bei RS-232-C nicht festgelegt sind), ist eine asynchrone, serielle Schnittstelle. Sie dient in der Regel der Verbindung von Computer zu Computer oder Computer und Modem (Es werden aber auch z. B. Drucker, Plotter, Maus, Meßgeräte, Terminals und andere Geräte über diese universelle Schnittstelle betrieben). Pegel und die wichtigsten Leitungen Neben der Masseleitung und den Datenleitungen gibt es noch eine ganze Reihe von Leitungen, die den Verkehr zwischen Rechner und Modem steuern. Meist interessieren aber nur einige Leitungen, um den Verkehr zwischen Computer und Peripherie oder zwischen zwei Computern aufrechtzuerhalten. Die anderen Leitungen bleiben unbeschaltet oder werden auf einen festen Pegel gelegt. Die Pegel bei der V.24-Schnittstelle sind -3 bis -15 V für logisch 1 und +3 bis +15 V für logisch 0 bei den Datenleitungen und +3 bis +15 V für logisch 1 und -3 bis -15 V für logisch 0 bei den Steuerleitungen. Auf diese Weise erreicht man höhere Störsicherheit und Reichweite. Die wichtigsten Leitungen sind: E2 (GND) bildet das gemeinsame Massepotential für die Datenleitungen. D1 (TXD) führt die Sendedaten des Computers zum Modem. D2 (RXD) liefert die Daten vom Modem zum Rechner. S2 (RTS) zeigt dem Modem die Übertragungsbereitschaft des Computer an. M2 (CTS) signalisiert die Bereitschaft des Modems, Daten zu empfangen. S1.2 (DTR) steuert bei modermen Modems das Anschalten an die Telefonleitung. Damit sind die sechs wichtigsten Leitungen aufgeführt. Oft sind noch die Leitungen M1, S1 und M5 belegt, die dann meist auf die entsprechenden Anschlüsse des Schnittstellenbausteins führen. Normalerweise kann man diese Leitungen in der Buchse verbinden, damit S1 die richtigen Pegel für M1 und M5 liefert. V.24-Schnittstellenbelegung Kurzzeichen Richtung Steckerbelegung Beschreibung 1 Schutzerde DÜE DEE o---o CCITT 101 DIN E1 102 E2 7 Signalerde (GND) o---o 103 D1 2 Sendedaten (TXD) <---o 104 D2 3 Empfangsdaten (RXD) o---> 105 S2 4 Sendeteil einschalten (RTS) <---o 106 M2 5 Sendebereitschaft (CTS) o---> 107 M1 6 Betriebsbereitschaft (DSR) o---> 108.1 S 1.1 20 Übertragungsleitung einsch. <---o 108.2 S 1.2 20 Terminal bereit (DTR) <---o 109 M5 8 Empfangspegel (DCD) o---> 110 M6 21 Empfangsgüte o---> 111 S4 23 Übertragungsgeschwindigkeit (Wahl vom Terminal) <---o 112 M4 23 Übertragungsgeschwindigkeit (Wahl vom Modem) o---> 125 M3 22 Ankommender Ruf (RI) o---> 113 T1 24 Sendetakt vom Terminal <---o 114 T2 15 Sendetakt vom Modem o---> 115 T4 17 Empfangstakt o---> 118 HD 1 14 Sendedaten Rückkanal <---o 119 HD 2 16 Empfangsdaten Rückkanal o---> 120 HS 2 19 Rückkanal Sender einschalten <---o 121 HM 2 13 Rückkanal Sendebereitschaft o---> 122 HM 5 12 Rückkanal Empfangspegel o---> Werden Modem (DÜE = Datenübertragungseinrichtung) und Computer (DEE = Datenendeinrichtung) miteinander verbunden, verwendet man ein Kabel mit 1:1-Verbindung der wichtigsten Leitungen. Sollen dagegen zwei Computer direkt, also ohne Modem miteinander verbunden werden, müssen die Leitungen gekreuzt werden. Werden die Steuerleitungen gleich im Stecker zurückgeführt, kommt man mit einer dreiadrigen Verbindung aus. So eine direkte Verbindung zwischen zwei Computern wird allgemein auch als "Nullmodem" bezeichnet, denn der Datenverkehr kann genauso ablaufen wie bei über Modem verbundenen Computern. Es existiert auch spezielle Software (z. B. Laplink), die den Dateitransfer zwischen den Computern mit maximaler Übertragungsrate ermöglicht. Schnittstellentester Der Schnittstellentester besteht in seiner einfachsten Form aus einem Stecker und einer Buchse (je nach Computertyp 25- oder 9-polig), wobei die einzelnen Pins miteinander 1:1 verbunden sind. An jede Verbindung wird ein Widerstand von 2,7 kOhm in Reihe mit einer Duo-Leuchtdiode (die je nach Stromrichtung rot oder grün leuchtet) angeschlossen. Der andere Anschluß der LED kommt an die Masseleitung (25polige Buchse an Pin 7, 9polige Buchse an Pin 5). Da bei der V.24-Schnittstelle 0 und 1 durch eine positive bzw. negative Spannung von 5...12 V repräsentiert werden, kann man den Zustand der einzelnen Leitungen sofort ablesen. Führt man die Verbindungen über ein Steckerfeld, kann man die einzelnen Pins auch gekreuzt verdrahten, wenn man z. B. zwei Computer koppeln möchte. Dazu müssen aber keineswegs alle Leitungen überwacht werden. Es genügen normalerweise die Anschlüsse, die in der folgenden Tabelle aufgelistet sind. Man kann den Tester noch erweitern, indem auf jeder Seite sowohl Stecker als auch Buchse angeschlossen werden. Dabei sind die Pins von Stecker und Buchse 1:1 miteinander verbunden. Zusätzlich werden auf einer Seite nicht nur 25polige Stecker und Buchsen, sondern auch noch je ein 9poliger Stecker und eine 9polige Buchse entsprechend der Belegungs-Tabelle verdrahtet. Auf diese Weise ist noch ein Adapter zwischen den verschiedenen Steckmöglichkeiten entstanden. Bezeichnung 25pol. an Pin 9pol. an Pin (Standard) (IBM-PC) Sendedaten (TxD) 2 3 Empfangsdaten (RxD) 3 2 Request to Send (RTS) 4 7 Clear to Send (CTS) 5 8 Data Set Ready (DSR) 6 6 Masse (GND) 7 5 Data Carrier Detect (DCD) 8 1 Ring Indicator (RI) 22 9 Data Terminal Ready (DTR) 20 4 Steckerbelegung 9-/25-polig 3.2.2 Das Modem anschließen Alle externen Modems werden an die serielle V.24-Schnittstelle angeschlossen. Die Verbindung zwischen Modem und Rechner erfolgt über ein eins-zu-eins-verdrahtetes Kabel. Die zweite Leitung vom Modem führt zum Telefonanaschluß, meist über TAE-N-Stecker. Die meisten externen Modems werden über ein Steckernetzteil mit Betriebsspannung versorgt. Die Anschlußkabel für die Verbindung zum Computer und zur Telefonsteckdose sind normalerweise beim Modem dabei. Mehr über die Anschlußtechnik beim Telefon erfahren Sie im folgenden Kapitel. Bei internen Modems (Steckkarten) sind Modem und serielle Schnittstelle auf einer Karte vereint. Die Stromversorgung erfolgt vom Rechner aus, und es muß lediglich die Verbindung zwischen Karte und TAE-Dose hergestellt werden. Dafür muß bei diesen Karten vor dem Einbau festgelegt unter welchen Hardwareadressen die serielle Schnittstelle angesprochen werden soll und welcher Interrupt zum Einsatz kommt. Orientieren Sie sich dabei an den Handbüchern der Karte und des PC - insbesondere bei der Frage, welche Schnittstellenadressen noch frei sind. Bei Doppelbelegung von Interrupts oder Ein/Ausgabeadressen kann es zu Konflikten mit anderen Schnittstellen kommen - bis hin zum Stillstand des Rechners. Notieren Sie sich die eingestellten Werte (das gilt für alle Steckkarten, die sie einbauen) und lassen Sie eine Kopie der Notiz innerhalb des Rechnergehäuses (da finden Sie es auch noch nach Jahren). Probleme können auftreten, wenn schon alle serielle Schnittstellen des Rechners belegt sind. Sind die seriellen Schnittstellen auf einer eigenen Schnittstellenkarte oder einem sogenannten Multi-IO-Board (zusammen mit Drucker-, Joystick- und Plattenschnittstelle) dann muß eine serielle Schnittstelle durch Setzen der entsprechenden Jumper (Steckbrücken) deaktiviert werden. Sind die seriellen Schnittstellen auf dem Mailboard integriert, können sie entweder auch über Jumper oder per Setup deaktiviert werden. 3.2.3 Interrupts Damit beim Empfang keine Zeichen verlorengehen, muß die serielle Schnittstelle in der Lage sein, den Empfang eines Bytes durch einen Interrupt an die CPU zu melden. So ein Interrupt wird durch eine Leitung von der seriellen Schnittstelle zum Prozessor (CPU, Central Processung Unit) realisiert. Jedesmal, wenn die Schnittstelle ein Byte empfangen hat, signalisiert sie das über diese Leitung. Die CPU unterbricht dann das laufende Programm und verzweigt zu einem Unterprogramm, das die Empfangsdaten abholt und z. B. irgendwo im Hauptspeicher ablegt. Sie können dann später weiterverarbeitet werden. Im PC sind in der Regel nur die beiden ersten Schnittstellen (COM1 und COM2) für diesen Betrieb ausgelegt, da die weiteren Schnittstellen (COM3 und COM4) meist die selben Interrupts wie die ersten beiden verwenden (es gibt jedoch inzwischen Schnittstellenkarten mit vier seriellen Schnittstellen, die auf verschiedene Interruptleitungen geschaltet werden können). Auch manche Terminalprogramme können mit der Doppelbelegung zurechtkommen, indem beim Auftreten des Interrupts die in Frage kommenden Schnittstellen abgefragt werden. Aber der Programmierer muß dies vorgesehen haben, sonst kann es nicht funktionieren. 3.3 Kommandos für das Modem 3.3.1 Allgemeines Die Steuerung des Modems geschieht nach einem De-Facto-Standard, der von der amerikanischen Firma Hayes entwickelt und dann von anderen Herstellern übernommen wurde. Vielleicht haben Sie schon von "Hayes-kompatiblen" Modems gehört. Das Modem ist in der Lage, auf bestimmte Befehle zu reagieren, die über die serielle Schnittstelle gesendet werden. Diese Befehle beginnen immer mit den beiden Buchstaben "AT" (AT steht für "Attention"). Dann folgen die Befehlscodes für bestimmte Funktionen, z.B.: ATH0 Hörer auflegen ATH1 Hörer abheben ATDP123 Nummer 123 wählen Das Wählen kann übrigens nicht nur mit dem bei uns gebräuchlichen Impulsverfahren geschehen, sondern auch mit der Tonfrequenzwahl. Auf die gleiche Weise lassen sich die internen Steuerregister des Bausteins setzen. So läßt sich das Modem veranlassen, bei einem Anruf das Gespräch automatisch entgegenzunehmen. So kann man einen unbedienten Computer als Mailbox laufen lassen, der Informationen eines Anrufers speichert, die zu einem späteren Zeitpunkt von einem anderen Anrufer wieder "abgeholt" werden können. Die Verbindungsaufnahme geschieht normalerweise durch die Anwahl der Gegenstation, z. B. mit ATDP12345678 Das Modem wählt die Nummer, und die Gegenstation nimmt das Gespräch automatisch an. Bei Modems mit höheren Übertragungsraten und automatischer Anpassung der Bitrate tauschen nun beide Stationen verschiedene Tonsignale aus, die dazu dienen, die Datenrate abzustimmen. Über den Lautsprecher des Modems könne Sie den Verbindungsaufbau verfolgen. Danach meldet das Modem "CONNECT", und der Datenaustausch kann beginnen. Damit während der Datenübertragung ein zufälliges Auftreten der Buchstabenfolge "AT" nicht als Befehl an das Modem interpretiert wird, schaltet sich die Kommando-Erkennung nach dem Aufbau der Verbindung ab. Erst wenn nach einer Pause von mindestens 1 Sekunde die Zeichenfolge "+++" an das Modem gesendet wird und danach eine weitere Pause von 1 Sekunde folgt, werden AT-Kommandos wieder erkannt. Die Kommandoerkennung kann mit "ATO" wieder abgeschaltet werden. Bei Störungen trennt das Modem in der Regel die Verbindung automatisch. 3.3.2 AT-Befehlssatz im Überblick Die folgende Liste von AT-Kommandos ist den Unterlagen des ZyXEL-Modems U-1496 (Software-Release 6.xx) entnommen. Die Standard-AT-Befehle sind bei nahezu jedem Modem gleich, ebenso die Belegung einiger S-Register. Die erweiterten Codes (die mit "*" oder "&" beginnen) haben bei verschiedenen Modems abweichende Bedeutung. Sie wurden daher, ebenso wie zusätzliche Kommandos für den Fax- und Sprachverkehr weggelassen. Diese Liste soll nur einen Eindruck der mannigfachen Steuerungsmöglichkeiten vermitteln. Notes:In Reference Column, "AT" is omitted when AT command is referred to (Snnbx) Means cross reference to S-register nn bit number x Command A/ A> <any key> +++ ATA ATBn Bn B0 B1 ATD P T , ; ! W @ R ATDL ATDSn ATEn n=0-9 E0 E1 ATHn H0 H1 ATIn I0 I1 I2 ATLn n=0-7 *4 ATMn ATNn M0 M1 M2 M3 n=0-7 Function and description Re-execute last command Repeat last command continuously Terminate current connection attempt Escape sequence code, entered in data state, wait for modem to return to command state Force answer mode (S39b2) Handshake option (S28b7) Select CCITT V.22 for 1200 bps Select Bell 212A standard for 1200 bps Dial number and options that follows (S38b0, S35b4) Pulse dial (S23b1) Tone dial (S23b1) Pause for a time specified in S6 Return to command state after dialing Hook flash, call transfer Wait for second dial tone Wait for a 5-second silence before proceeding, otherwise return 'NO ANSWER' Reverse frequencies (Originate a call in answer mode) (S17b5) Dial last number Dial number stored in NVRAM at position n Command mode local echo of keyboard commands. (S23b0) Echo off Echo on On/off hook control Hang up (on hook) Go off hook Display inquiry Display product code Display product info. & results of ROM checksum Link status report Speaker volume control (S24b5) Speaker control Speaker always Off (S21b1) Speaker On until carrier is established Speaker always On Speaker On after last digit dialed, Off at carrier detect Ring volume control, n=0 Disable the ring function (S241) *5 ATO ATP ATQn Q0 Q1 Q2 ATSr.b=n ATSr.b? ATSr=n ATSr? ATT ATVn V0 V1 ATXn ATZn n=0-7 *5 n=0-4 Zn Z4 AT$ Return to on-line state Pulse dial Result code displayed (S23b6) Modem returns result code Modem does not return result code Quiet in answer mode only (will not show in AT&Vn)(S40b1 S42b2) Set bit .b of register r to n (0/off or 1/on). Inquiry bit .b of register r Set S-register r to value n, n must be a decimal number between 0-255 Display value stored in S-register r Tone dial Verbal/Numeric result codes (S23b6) Display result codes in numeric form (S35b7) Display result codes in verbose form Result code options, use the options table (S23b3) Modem reset Reset modem and load user profile n (S15b5) Reset modem and load factory settings Help, Basic command summary 3.3.3 Modem-Rückmeldungen Modem-Meldung Bedeutung RING Ankommender Ruf (Klingeln) BUSY Die Gegenstelle ist besetzt (nach AT D) NO DIALTONE Wahl abgebrochen, kein Amts-Wählton (Dauerton) zu hören CONNECT xxx Verbindung besteht, xxx=Bitrate (nach ATD oder bei ank. Ruf) NO CARRIER Die Verbindung kam nicht zustande oder wurde getrennt ERROR Die eingegebene Kommandozeile war fehlerhaft OK Die eingegebenen Kommandos wurden abgearbeitet 3.4 Konfiguration von Hard- und Software Nach Einbau oder Anschluß des Modems müssen Modem und Terminal-Software mit den passenden Einstellungen versehen werden. Ein Terminalprogramm ist Software, die das Modem ansteuert, Eingaben von der Tastatur über das Modem zum fernen Rechner sendet und die von dort kommenden Daten auf dem Bildschirm darstellt. Zusätzlich beherrscht es noch Steuerfunktionen für den Bildschirm (z. B. Schirm löschen, Cursorpositionierung, Farbe des Bildschirms, ...) und die Möglichkeit, Dateien zu transferieren. Uns interessieren an dieser Stelle jedoch nur die Einstellungen für Schnittstelle und Modem. 3.4.1 Schnittstelle Zunächst muß die Schnittstelle eingestellt werden, an der ein externes Modem angeschlossen bzw. auf die ein internes Modem eingestellt ist. Bei IBM-PC-kompatiblen Rechnern kommen folgende Einstellungen in Frage: Hardware- HardwareSchnittstelle E/A-Adresse Interrupt COM1 3F8 4 COM2 2F8 3 COM3 3E8 4 COM4 2E8 3 Sofern die Interrupts 5 und 7 noch nicht belegt sind (Druckerschnittstelle, Soundkarte oder Netzwerkadapter), können die Schnittstellen COM3 und COM4 auch auf diese eingestellt werden. Bei 16-Bit-Steckkarten ist es auch möglich, die Interrupts 10 bis 12 zu verwenden. Gegebenfalls muß die Software von der Tatsache in Kenntnis gesetzt werden, daß ein Schnittstellenbaustein mit FIFO (16500AFN, siehe 3.2.4) eingesetzt wird. Dies kann sowohl beim jeweiligen DFÜ-Programm wie auch in generellen Einstellungen nötig sein (siehe auch 3.4.7). 3.4.2 Datenformat Als 'Datenformat' wird die Einstellung von Datenwortlänge, Parität und Zahl der Stoppbits bezeichnet. Die meisten Systeme arbeiten mit 8N1 = 8 Datenbits, keiner Parität (No Parity), 1 Stoppbit. Einige Systeme, z. B. der Datex-P-Dienst, verwenden 7E1 = 7 Datenbits, gerade Parität (Even Parity), 1 Stoppbit. Andere Kombinationen sind zwar möglich, aber in der Praxis kaum noch anzutreffen. Viele Programme verwenden eine Standardeinstellung, ermöglichen jedoch auch individuelle Einstellungen. 3.4.3 Datenrate (DTE-Speed) Mit MNP5 oder V.42bis werden die Daten zusätzlich beim Senden vom Modem komprimiert und dann wie bei MNP4 oder V.42 (Fehlerkorrektur) mit 8 Bits pro Byte übertragen. Das empfangende Modem dekomprimiert die Daten wieder online und schickt sie weiter zum Computer. Die Datenübertragung zwischen den beiden Modems läuft also schneller als jene auf der Schnittstelle zwischen Modem und Rechner, wobei die Geschwindigkeit je nach Kompressionsfaktor und Leitungsqualität auch noch schwankt. Deswegen ist es nötig, daß die Verbindung zwischen Computer und Modem mit einer höheren Datenrate betrieben wird als bei der Übertragung auf der Telefonleitung, sonst wird der Vorteil von MNP/V.42 durch das "Nadelöhr" zwischen Computer und Modem wieder zunichte gemacht. Wird die Verbindung zwischen Modem und Computer dagegen mit höheren Raten betrieben, können ankommende Daten, die jetzt durch das Entpacken und Zufügen der Start- und Stopbits länger geworden sind, auch mit der nötigen höheren Geschwindigkeit übermittelt werden. Kommt das Modem mit der Geschwindigkeit nicht nach, d. h. können die Daten nicht mindestens auf ein Viertel der Länge gebracht werden, muß das Modem den Computer per Signalleitung "bremsen" können, damit der interne Datenpuffer des Modems nicht überläuft. Dies geschieht über die CTS-Leitung. Die CTS-Meldung des Modems sollte möglichst oft auftreten, denn das bedeutet, daß die Übertragung mit der maximal möglichen Geschwindigkeit abgewickelt wird (ist also kein Fehler). Betrachten wir zuerst die Einstellung des Terminalprogramms: 1. Maximal mögliche Übertragungsrate einstellen. Dazu sollte man im Handbuch nachschlagen, welches die höchste Baudrate ist, mit der man das Modem ansprechen kann: 2400 BPS mit MNP5: 9600 BPS 2400 BPS mit V.42bis: 9600 bis 19200 BPS 9600 BPS (V.32): 19200 bis 38400 BPS 14400 BPS (V.32bis): 19200 bis 38400 BPS 28800 BPS (V.34): 38400 bis 57600 BPS 2. Bei langsamen Rechnern kann es vorkommen, daß Raten über 19200 BPS zu Übertragungsfehlern führen. Dann sollte man den normalen Seriell-Baustein durch einen FIFO 16550AFN ersetzen. 3. Handshake-Modus setzen: RTS/CTS-Handshake (Hardware-Flow-Control) EIN Xon/Xoff (Software-Handshaking) AUS 4. "Autobaud"/"Auto-Speed"/"Auto-BPS-Detect"-Funktion AUS Wenn diese Funktion eingeschaltet ist, wird bei einem Connect der "CONNECT"-String des Modems ausgelesen und die Baudrate darauf angepaßt. Bei korrekter Modemeinstellung erhält man Datenmüll auf dem Bildschirm, weil die Datenrate von z. B. 19200 auf 2400 heruntergesetzt wird (bei "CONNECT 2400"). Kommen wir nun zu der Einstellung des Modems. Weil hier jedes Modem andere Befehle/Register zur Einstellung der nötigen Funktionen benötigt, muß ich mich hier auf eine allgemeine Beschreibung beschränken. 1. Das Modem muß, wie das Terminalprogramm auch, auf RTS/CTS-Unterstützung eingestellt werden (meist AT&R oder AT&K). Suchbegriff im Handbuch: "HardwareFlow-Control". Das funktioniert natürlich nur, wenn auch im Kabel die entsprechenden Adern durchverbunden sind. 2. Beim Modem muß die MNP5/V.42bis-Option eingeschaltet sein. 3. Der "Auto-Reliable-Mode" sollte eingeschaltet sein. Bei Mißlingen eines MNP/V.42bis-Connects wird auf normalen 2400er-Betrieb zurückgeschaltet, jedoch die feste Baudrate zwischen Modem und Computer beibehalten. Sonst kann es vorkommen, daß bei Mißlingen einer MNP/V.42-Verbindung falsch eingestellte Modems einfach auflegen. 4. Das Modem muß auf feste Baudrate eingestellt sein (Suchbegriffe im ModemHandbuch: "bps-adjust", "locked baudrate", "locking"). Wenn alle Einstellungen korrekt sind, sollte sich das Modem folgendermaßen verhalten: Nach einem Connect mit dem Partner sollte der Text klar lesbar sein, und die Baudrate (egal bei welchem Connect, 300, 1200, 2400, 9600, 14400, 28800 etc. mit und ohne MNP5/V.42bis) auf der fest eingestellten Rate von 9600/19200/38400 BPS bleiben. MNP5 hat im Gegensatz zu V.42bis eine etwas dumme Eigenart, indem hier versucht wird, beim Übertragen von bereits komprimierten Dateien diese nochmals zu komprimieren, was natürlich nicht klappt und die Übertragungszeit sogar verlängern kann. 3.4.4 Der Init-String des Modems Der Init-String wird nach dem Start des Terminalsprogramms an das Modem gesendet, und er sorgt so für feste Voreinstellungen. Auch hier kann ich nur allgemeine Hinweise geben. Zunächst sollte man es mit den herstellereigenen Voreinstellungen versuchen und nur bei Problemen mit den Parametern spielen. Hat man die günstigste Einstellung gefunden, sollte man diese notieren und dauerhaft als sogenanntes 'Benutzerprofil' speichern. Der Init-String reduziert sich dann auf "ATZ" oder "ATZ0". Beim Modembetrieb in Nebenstellenanlagen antwortet das Modem manchmal mit 'NO DIALTONE'. Da Nebenstellenanlagen einen anderen Wählton als normale Amtstelefone haben, muß man die Wähltonerkennung gegebenenfalls abschalten (über eine S-RegisterEinstellung oder "ATX3"). 3.4.5 Wahlsperre Eine inzwischen wieder geänderte Bestimmung der Telekom legte fest, daß nach wiederholter, erfolgloser Wahl einer Nummer das Modem die Anwahl sperren soll (um bei falschen Nummern die Belästigung der Telefonteilnehmer durch automatische Wahl zu vermeiden). Leider tritt die Sperre auch dann in Kraft, wenn die Wahl wegen besetzter Gegenstelle häufig wiederholt werden muß. Nach der neueren Bestimmung muß lediglich zwischen zwei Wahlvorgängen eine Pause von einer Minute eingehalten werden. Man kann diese Beschränkung umgehen, indem bei jedem Wahlvorgang eine beliebige, stets wechselnde Ziffer an die "echte" Nummer angehängt wird. Bei vielen Modems kann die Wahlsperre auch aufgehoben werden (siehe Anhang). Das Modem verliert jedoch durch Abschalten der Wahlsperre seine BZT-Zulassung. 3.4.6 Anwahl und Auflegen Die Anwahl des Partners durch das Modem kann entweder per Impulswahl (Befehl ATDP) oder per Tonwahl (Befehl ATDT) erfolgen. Tonwahl funktioniert jedoch nur, wenn die Vermittlungsstelle dies beherrscht (digitale Vermittlungsstelle). Sie können dies entweder gefahrlos ausprobieren (es gibt keine Verbindung, wenn die Tonwahl nicht akzeptiert wird) oder beim zuständigen Fernmeldeamt nachfragen (manchmal muß dort nur umgestellt werden, die Impulswahl funktioniert dann weiterhin). Tonwahl schont die Relais im Modem und geht zudem schneller. Zum Auflegen wurde bei den ersten Modems in den Kommandomodus umgeschaltet (1 s Pause, '+++' senden, 1s Pause) und dann das Kommando zum Auflegen gegeben (ATH0). Bei nahezu allen modernen Modems wird die Leitungsanschaltung durch den Pegel auf der DTRLeitung gesteuert. Achten Sie darauf, daß die DTR-Leitung im Kabel ebenfalls durchverbunden ist. Das Kabel muß also die Leitungen GND, TX, RX, CTS, RTS und DTR enthalten. 3.4.7 Windows-Konfiguration Bei Windows 95/98/ME ist die Konfiguration komfortabel. Vorteil von Windows 95/98/ME ist, daß alle Modemeinstellungen von allen Windows 95/98/ME-kompatiblen Programmen übernommen werden. Man muß also nicht jedesmal neue Einstellungen vornehmen, wenn ein Programm installiert wird. Zur Einrichtung des Modems schalten Sie dieses ein. Rufen Sie nun im Fenster "Arbeitsplatz" das Icon "Systemsteuerung" auf und doppelklicken Sie auf "Modem". Versuchen Sie zunächst einfach mit "Hinzufügen" die automatische Erkennung. Nur wenn das Modem nicht erkannt wurde, wählen Sie über den Menüpunkt "Modem auswählen (keine automatische Erkennung)" ein Modem von Hand. Falls der Hersteller Ihres Modems nicht in der Auswahlliste enthalten ist, nehmen Sie einen der Standard-Modemtypen. Nach der auswahl der zugehörigen Schnittstelle kopiert Windows 95/98/ME die Treiber von der CD auf die Platte. Über den Modem-Dialog, "Eigenschaften" kann man die Einstellungen bei Bedarf noch feineinstellen. Achten Sie auf jeden Fall darauf, daß bei "Fehlerkontrolle" der Punkt "Datenkomprimierung" sowie bei "Datenflußkontrolle" der Punkt "Hardware (RTS/CTS)" eingestellt ist. Die Einstellungen zur FIFO sollten Sie nicht ändern. Bei den Wahlparametern muß auf jeden Fall das Wahlverfahren MFV (Tonfrequenzwahl) oder IWV (Impulswahl) eingestellt werden. Hinweise zur Konfiguration von Windows zur Einwahl bei einem Internet-Provider finden Sie im Skript "Computernetze". 3.5 Upload/Download Mit 'Upload' wird das Übertragen einer Datei des lokalen Rechners zum fernen Rechner bezeichnet, 'Download' ist der umgekehrte Vorgang. Für Up- und Download muß in jedem Fall ein Protokoll mit Fehlersicherung verwendet werden, da insbesondere bei Binärdateien (z. B. Programmen) Fehler nicht sofort erkennbar sind. Wenn immer möglich, sollte das ZModem-Protokoll verwendet werden, da dies nicht nur den höchsten Durchsatz aufweist, sondern auch die Möglichkeit bietet, einen unterbrochenen Dateitransfer an der Stelle fortzusetzen, an der der Abbruch erfolgte. Im Terminalprogramm sind Sende- und Empfangsroutinen enthalten. Bei einfachen Programmen sind zumindest XModem- und Kermitprotokoll verfügbar; bessere Programme enthalten Y- und Z-Modem, manchmal sogar noch weitere Protokolle. Viele Terminalprogramme können bei Z-Modem-Download sogar automatisch reagieren, indem die Empfangsroutine beim Auftreten der charakteristischen Startsequenz gestartet wird. Bei anderen Programmen können sogenannte 'externe Protokolle' eingebunden werden, d. h. für die Dateiübertragung werden einfach entsprechende Sende- und Empfangsprogramme aus dem Terminalprogramm heraus gestartet. 3.6 Kommunikationssoftware Die schon mehrfach erwähnten Terminalprogramme (z. B. Hyperterminal bei Windows) sind die Softwareschnittstelle zwischen Modem und Computerbenutzer. Sie haben vielfältige Aufgaben, von denen die wichtigsten etwas näher betrachtet werden sollen: Terminalemulation Sie ermöglicht die Kommunikation mit dem fernen Rechner über Tastatur und Bildschirm. Dabei wird, angelehnt an früher häufig benutzte "echte" Bildschirmterminals, eine Reihe von Steuerzeichen oder Zeichenfolgen ausgewertet (z. B. für Cursorpositionierung, Farbwechsel, Bildschirmlöschen etc.). Unterschiedliche Terminals haben auch verschiedene Steuerzeichen für die gleiche Funktion. Die wichtigsten Terminalemulationen sind ANSI-BBS, VT52, VT100, VT102 und VT220. Konfiguration von Modem und Software Diese Möglichkeit wurde schon erwähnt. Über das Konfigurationsmenü lassen sich alle Schnittstellen- und Modemparameter einstellen. Weiterhin können Bildschirmfarben, Dateipfade, Protokolloptionen und vieles mehr eingestellt und in einer Datei gespeichert werden. Bei vielen Programmen können auch Tastenmakros gespeichert werden. Verwalten einer Nummernliste Die Nummernliste, gewissermaßen das "Adreßbuch" des Programms erlaubt es, alle Daten über einen Kommunikationspartner zu speichern. Hier lassen sich auch individuelle Kommunikationsparameter und Verweise auf ein auszuführendes Script (siehe später) unterbringen. Die eigentliche Anwahl erfolgt dann durch Auswahl eines Eintrags. Steuerung des Modems (automatische Anwahl, Verbindungsaufbau) Wie erwähnt, ist die Anwahl per Tastendruck zu starten. Die Einstellungen aus der Nummernliste werden ans Modem übermittelt und dann die Wahl gestartet. Ist die Leitung besetzt, wird die Anwahl nach einer vorgegebenen Zeit automatisch wiederholt. Nachdem die Verbindung steht, wird gegebenenfalls ein Script für den Login oder komplette Steuerung der Kommunikation gestartet (siehe später). Dateiübertragung mit verschiedenen Protokollen Die früher erwähnten Protokolle zur Dateiübertragung können aus dem Programm heraus gestartet werden. Auch ein Transfer von reinem Text (ASCII) ist möglich. Statusmeldungen auf dem Bildschirm Bei den meisten Programmen kann eine Statuszeile am unteren Bildschirmrand eingeblendet werden, die Auskunft über die wichtigsten Parameter und die verbrauchte Online-Zeit gibt. Meist ist ein zusätzlicher Hilfsbildschirm mit weiteren Infos verfügbar. Bei manchen Systemen erwartet die Terminalemulation einen Bildschirm mit 25 Zeilen in solchen Fällen muß man die Statuszeile abschalten. Protokollierung des Ablaufs einer Sitzung Das Mitprotokollieren von Ein- und Ausgaben während einer Sitzung kann ein- und ausgeschaltet werden. Alle Zeichen, die über die Leitung gehen, werden in einer frei wählbaren Datei auf der Platte gespeichert. Steuerzeichen werden dabei in der Regel nicht gespeichert. Bildschirmkopien (Capture) Die gerade auf dem Bildschirm angezeigte Information kann in einer Textdatei gespeichert werden. Zurückblättern in der Ausgabe (Backscroll) Wenn das Programm entsprechend konfiguriert ist, wird ein bestimmtes Volumen ankommender Zeichen im Arbeitsspeicher gepuffert. Der Puffer enthält so immer die letzten 5 bis 10 Bildschirmseiten. Man kann so im begrenzten Bereich in der Bildschirmausgabe zurückblättern. Automatisierung von Abläufen (Scriptsprache) Leistungsfähige Programme besitzen eine eigene, programmiersprachenähnliche Steuersprache, mit der sich komplette Kommunikationsabläufe automatisieren lassen. Die Sprache hat neben den gebräuchlichen Strukturen (Wiederholung, Verzweigung) auch spezielle, auf die Kommunikation bezogene Funktionen (z. B. Warten auf eine bestimmte Zeichenkette). Häufig werden Scripts verwendet, um den Login zu automatisieren. Das folgende Beispiel zeigt ein Login-Script von 'Telix': main() { if(!waitfor("login:", 20)) { pstaxy("Timeout: Logon failed",1,25,3); return -1; } cputs("plate^M"); if(!waitfor("assword:", 20)) { pstayx("Timeout: Logon failed",1,25,3); return -1; } cputs("hiersolltejetztdasgeheimepasswortstehen^M"); } Host-Modus Manche Programme lassen sogar den Betrieb als einfache Mailbox zu. In diesem Modus wartet das Programm auf ankommende Anrufe und baut dann die Verbindung auf. Der Anrufer kann dann über Kommando- oder Menüsteuerung Dateien übertragen oder Informationen abrufen. Oft erfolgt die Steuerung des Hostmodus über die oben erwähnte Script-Sprache. 3.7 Packer Um die Übertragungszeit zu verkürzen, werden in Mailboxen die Dateien in komprimierter Form bereitgestellt. Textdateien lassen sich so auf bis zu einem Viertel ihrer Größe verkleinern. Dazu gibt es auf dem Public-Domain- und Sharewaremarkt zahlreiche verschiedene Programmpakete, die aus jeweils einem Pack- und Entpackprogramm bestehen. Die Unterscheidung der Programme ist an der Dateiendung möglich (z. B. ZIP, ARJ, ARC, GZ, LHA, LZH, ...). Um die Dateien zu entpacken, muß man natürlich im Besitz eines passenden Entpack-Programms sein. 3.8 Die serielle DECT-Schnittstelle Die Verkabelung von mobilen und stationären PCs wird so bequem wie nie zuvor: Sie entfällt! Ähnlich wie schnurlose Telefone werden auch Computer über V.24-Schnittstelle und eine DECT-Funkstrecke sowohl untereinander als auch an das Modem der nächsten Telefondose angeschlossen. Das spart die Installation von Kabeln quer durch Büros oder Wohnungen und erhöht die Mobilität und Flexibilität mit dem kommunikativen PC als Endgarät. Zwei kleine Datenboxen vom Typ "Gigaset M101" ersetzen jetzt das V.24-Kabel, das üblicherweise zwischen zwei PCs oder zwischen PC und Modem liegt. Mit den neuen V.24-Datenboxen läßt sich eine Daten-Strecke von bis zu 50 Metern innerhalb von Gebäuden und bis zu 300 Metern im Freien jetzt auch schnurlos via DECT überbrücken. Der PC kann stehen wo er will oder wo er tatsächlich auch gebraucht wird. Die schnurlose DECT-DatenÜbertragungsrate reicht bis zu 56,6 kbit/s bei einer analogen Modem-Verbindung. Bei einer ISDN-Kommunikation schafft V.24-DECT die einem ISDN-B-Kanal entsprechenden 64 kbit/s. Werden zwei PCs über die V.24-Luftbrücke verbunden, so sind bis zu 115 kbit/s, im gesicherten Betrieb bis zu 64 kbit/s erreichbar. Im einfachsten Szenario wird nur ein PC über Funk an das entfernte Modem neben der Telefondose angebunden, sei es analog oder digital. In einem erweiterten Szenario steht der erste PC mit festem Modem-Anschluß im Arbeitszimmer. Über den V.24-DECT-Datenfunk wird zum Beispiel der zweite PC im Kinderzimmer angebunden. Die beiden PCs teilen sich in diesem Falle auch nur ein gemeinsames Modem. Dieses Prinzip funktioniert ebenfalls, wenn der erste PC nicht am externen Modem hängt, sondern eine ISDN-Karte oder USB-Box nutzt. Auch das Surfen von Balkon, Terrasse, Gartenhäuschen oder Liegestuhl wird unabhängig vom Telefon- oder ISDN-Kabel. Weitere PCs in entfernteren Räumen sind binnen Minuten via Funk an das vorhandene Modem angebunden und auch der Datenabgleich zwischen PC und Notebook kann schnurlos über die neue V.24-DECT-Technik laufen. Siemens AG, Hofmannstr. 51, 81359 München Zum vorhergehenden Abschnitt Zum Inhaltsverzeichnis Zum nächsten Abschnitt