Ffice Frühling - Frühlingsvollzirkulation konstante Temperatur vom Epilimnion bis hin zum Hypolimnion (Durchmischung von kälterem Oberflächen- und wärmeren Tiefenwasser) 2 im ganzen See vorhanden P-Falle insgesamt relativ gleichmäßige Verteilung aerobe Bakterien wandeln NH4+ zu NO3- um 2-Konzentration im Hypolimnion (dieser Verlauf spricht für aerobe Abbauvorgänge!) - ab 5m Tiefe: - Abnahme der Ammoniumkonzentration - Zunahme von NO3 (Nitrat) Sommer - Sommerstagnation - Temperatur: - hohe Temperatur im Epilimnion (über 20°) - starke Temperaturabnahme im Metalimnion - ca. 4° kaltes Wasser im Hypolimnion - NH4+ : - starke Konzentration im Epi- und Metalimnion viel Detritus - O2: - rapide Abnahme ab 3m Tiefe durch zu viel lichtundurchlässige Biomasse (Zusätzlich sinken absterbende Organismen in tiefere Wasserschichten ab, wo sie unter Sauerstoffverbrauch zersetzt und mineralisiert werden!) itus nur durch anaerobe Destruenten -Quelle - starke Konzentration im Hypolimnion durch die P-Quelle - geringe Konzentration im Epilimnion Grundsätzlich muss es im Hypolimnion eine Anreicherung von gelösten Gasen und Nährsalzen geben, da sie nur durch Wasserbewegung ausgetauscht werden können. Hinzu kommt, dass Nährsalze im Gegensatz zu den oberen Wasserschichten nicht verbraucht werden können! - Po43-: Herbst - Herbstvollzirkulation (zu erkennen an einer gleichmäßigen Temperatur zwischen 11-12 0C! es muss also eine Durchmischung von wärmeren Oberflächen- und kälterem Tiefenwasser gegeben haben) – allerdings relativ hohe Nährsalzionenkonzentrationen, die dafür sprechen, dass im Sommer in den tieferen Schichten starke Abbauvorgänge abgelaufen sein müssen) -Falle - NH4+ zu viel vorhanden! (da der O2 – Gehalt relativ niedrig und die Ammonium Ionenkonzentration relativ hoch ist, müssen am Boden des Sees vor der Zirkulation anaerobe Verhältnisse geherrscht haben!) Winter - Winterstagnation - Temperatur: - Epilimnion kälteste Zone des Sees (dies hängt mit der Dichteanomalie des Wassers zusammen!) - linearer Abfall der Wassertemperatur auf 4°C (das Wasser ist schwerer: 1g/cm 3) im Hypolimnion - O2: - abnehmende Konzentration von Epilimnion zu Hypolimnion - Po43-: - konstante Konzentration im Epilimnion - auffälliger Knick im Metalimnion - abnehmende Konzentration im Hypolimnion - NH4+ sowie NO3 in konstanter Konzentration vorhanden In den Winter sollte man nicht zuviel hineininterpretieren. Eigentlich verändern sich die jeweiligen Parameter kaum (natürlich im Vergleich zu den anderen Monaten betrachtet!). Bei den niedrigen Temperaturen laufen kaum Produktionsvorgänge (PS), daher geringer Nährsalzverbrauch und kaum Abbauvorgänge, daher geringe Nährsalzentstehung! Stickstoffkreislauf in den See durch ----> Dünger, Abwasser ; Falllaub ; tote Tiere ; Niederschlag ; Luft Sauerstoff vorhanden: Nitrifikation: Ammoniak (NH3) bzw Ammoniumionen (Nh4+) zu Nitrat (NO3-) (Nitrat=Pflanzennahrung) Denitrifikation: Nitrat wird in molekularen Stickstoff umgewandelet (kein Mineralstoff) Kein Sauerstoff: Nitratammonifikation: Nitrat über Nitrit zu Ammoniumionen Nitratreduktion: Nitrat wird zu Nitrit reduziert (NO2-) Gliederung des Sees: Bodenbereich: Benthal Der lichtlose bodennahe Bereich: Profundal Freiwasserbereich: Pelagial Lichtdurchfluteter Uferbereich des Benthals: Litoral Lichtdurchflutetes Epilimnion und lichtlose Hypolimnion. Uferregion ist durch autotrophe und Tiefenregion durch heterotrophe Organismen gekennzeichnet. Beider Regionnen werden durch die Kompensationsebene getrennt. (10-15m Tiefe) Plankton etwas unterhalb der Oberfläche: fotochemische Schädigung, Fotosyntheserate verringert sich bei zunehmender Tiefe Kühleres Wasser: Höhere Dichte, wärmeres Wasser höhere Dichte Ab einer Tmperatur weniger als 4 Grad bleibt das Wasser an der Oberfläche(Kaltes Wasser schwimmt auf weniger Kalten Wasser) Sonnenlicht wird vom Wasser absorbiert, deshalb verringert sich die Lichtitensität Nahrungsnetz besteht aus den trophischen Stufen der pflanzlichen Algen (Produzent), darüber kommt das Zooplankton darüber die Carnivoren darüber die Carnivoren höherer Ordnung. Wenn viel Plankton da ist, steigt auch die Konzentration des Zooplanktons zu. Trophogene Schicht: Mehr Sauerstoff als verbraucht. Tropholytische Schicht: Mehr Verbrauch als gebildet Assimilation:Assimilation ist der Stoff-und Energiewechselvorgang, bei dem aufgenommene körperfremde Stoffe unter Energiezuführung schrittweise in körpereigene Verbindungen umgewandelt werden. Dabei wird nach dem jeweils bestimmenden aufgenommenen Stoff zwischen Kohlenstoff-, Stickstoff- und Mineralstoffassimilation unterschieden. Dissimilation: im Rahmen der Dissimilation werden von einem Organismus angelegte Energiespeicher (zum Beispiel Fette oder die Kohlenhydrate Stärke oder Glykogen) abgebaut, wobei Energie freigesetzt wird. Diese wird als ATP und/oder Wärme nutzbar. Sukzession:die Abfolge ineinander übergehender (System-)Zustände von Pflanzen- oder Tiergesellschaften (Biozönose) an einem Standort (räumliches Kontinuum) bei fortschreitender Zeit; mithin also auch die Änderung eines Ökosystems Phosphat-Kreislauf: Das absterbende Plankton wird teilweise schon im Wasser zersetzt, sodass freiwerdende Phophate direkt genutzt werden können. Diese zirkulieren mehrmals in einem kurzgeschlossenen Kreislauf. Detritusregen zu Boden: Viel Sauerstoff vorhanden= P-Falle= Phosphate binden sich im Sediment ; Wenig Sauerstoff = P-Quelle = Phosphate werden nicht gebunden Phosphat: Limitierender Mineralstoff für Pflanzen Eutropher See: Wenig Sauerstoff = P-Quelle = positive Rückkopplung Kreislauf der Stoffe im See: Die aufgebauten Substanzen durchlaufen die Nahrungsketten. Entweder zum Aufbau eigener Körpersubstanz oder zur Energiegewinnung abgebaut. Tote Organismen werden in der so genannten Autolyse abgebaut. Bei der Mineralisierung werden Kohlenhydrate, Fette und Eiweißstoffe in anorganische Materilalien zerlegt. Enzyme werden frei die eine Art der Selbstverdauung durchführen. Eutrophe und oligotrophe Seen Trophie: ist die Intensität der Photosyntheseproduktion. Beu eutrophen Seen ist diese sehr hoch, bei oligotrophen Seen ist sie niedrig. Die wichtigsten Unterschiede zwischen eutrophen und oligotrophen See im Überblick: Eutropher See Oligotropher See -viele Nährstoffe (werden im Epilimnionm abgebaut) - am Ende des Sommers ist weniger als 50% des O2-Vorrats vorhanden - wenig Bestandsabfall - im Sommer O2-Mangel - am Ende des Sommers ist mehr als 50% des O2-Vorrats vorhanden - bei Herbst- und Frühjahrszirkulation wird Wasser umgewälzt - im Winter O2-Mangel Durch Einleitung von Haushaltsabwäsern und anderen abbaubaren organischen wird der O2-Verbrauch im See gesteigert. So kann ein oligotropher See in einen eutrophen See umgewandelt werden. Eutrophes Gewässer ist In chemisch reinem Wasser können keinerlei Lebewesen existieren. Damit Pflanzen wachsen können (und dadurch auch andere Lebewesen eine Leben Lebensgrundlage haben) muß das Wasser neben Kohlendioxid ein Mindestmaß an gelösten Mineralstoffen enthalten, vor allem Phosphor-, Stickstoff- und Kaliumverbindungen. Sie sind die wichtigsten Pflanzennährstoffe (deshalb auch die wirksamen Bestandteile von Dünger aller Art). Nach dem Gehalt an diesen düngenden Mineralstoffen unterscheidet man grob drei Gewässertypen oligotrophe Gewässer = geringer Nährstoffgehalt z.B. Gletscherseen und Oberläufe der meisten Gebirgsbäche mesotrophe Gewässer = mittlerer Nährstoffgehalt z.B. die meisten oberbayerischen Seen eutrophe Gewässer = hoher Nährstoffgehalt fast alle Gewässer in dicht besiedelten oder landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen, also auch fast die gesamte Pegnitz einschließlich Wöhrder See Dabei richtet sich das Pflanzenwachstum nach demjenigen Nährstoff, der in der geringsten Menge vorhanden ist. In naturbelassenen (nicht vom Menschen beeinflußten) Gewässern ist dieser das Wachstum begrenzende Faktor fast immer der Gehalt an Phosphat. Eutrophierung nennt man die Anreicherung eines Lebensraumes (hier Gewässers) mit Pflanzennährstoffen, man könnte auch einfach Düngung sagen. Nur eutrophe Gewässer wimmeln von Leben. Bedeutung des Planktons Wasserflöhe und andere Kleinkrebse sind wichtige Bestandteile des Planktons, wie man alle im Wasser frei schwebenden Kleinpflanzen und Kleintiere nennt. Sie verhindern die Massenvermehrung von Algen und sind ihrerseits die wichtigste Futterquelle der Weißfische, wie Plötze, Brachsen usw. Lebend, gefroren oder getrocknet sind sie auch ein beliebtes Zierfischfutter. Bei hohem Weißfischbesatz in einem nährstoffreichen See wird das tierische Plankton zu stark dezimiert, woraufhin sich Algen zu stark vermehren. Umkippen des In einem eutrophen Gewässer wuchern Pflanzen üppig. Sie treten in Konkurrenzkampf Gewässers um Licht und Platz. Massenvermehrungen von schwebenden Algen (pflanzliches Plankton) trüben das Gewässer. Aus Lichtmangel sterben tiefer stehende Pflanzenteile und tiefer schwebende Algen ab. Im Herbst kommt der "Laubfall" der Uferbäume und das Absterben von Schilfhalmen, Schwimmblättern und anderen Wasserpflanzenteilen dazu. Die tote, abzubauende Biomasse schwillt also an. Das Gas Sauerstoff ist aber aus physikalischen Gründen in Wasser nur sehr wenig lösbar. (z.B. enthält 1 kg Luft (ca. 800 Liter Luft) über 200 g Sauerstoff, 1 kg Wasser (1Liter Wasser) dagegen meist weniger als 10 mg (Tausendstel Gramm), je wärmer desto weniger. Wenn das Wassers nicht ständig mit Luft durchmischt wird, ist diese geringe Sauerstoffmenge von den Zerlegern bald aufgezehrt. Dies droht vor allem am Grund von eutrophen Seen im Winter bei Eisbedeckung und zeitweilig auch im Sommer, wenn eine "leichtere" Warmwasserschicht auf "schwererem" kühlerem Tiefenwasser "schwimmt". In dieser Zeit kommt kein sauerstoffgesättigtes Oberflächenwasser zum Grund. Fast geschlossenen Wasserpflanzen- und Algendecke auf dem Wöhrder See im August 1997 Den meisten Bakterien und Pilzen macht Sauerstoffmangel wenig aus. Sie "schalten" ihren Stoffwechsel auf Fäulnisprozesse (Gärung) um. Für sie gibt es ja Nahrung im Überfluß. Tiere und Pflanzen aber ersticken. Obendrein setzt die Fäulnistätigkeit der Bakterien Giftstoffe frei (z.B. Schwefelwasserstoff, bekannt von "Stinkbomben" und faulen Eiern). Was an höheren Lebewesen nicht erstickt, wird vergiftet. Ein "Fischsterben" ist "nur" die auffälligste Begleiterscheinung solcher Sauerstoffnot und Fäulnis. (Fischsterben kann aber auch andere Ursachen haben, z.B. direkte Gifteinleitung in ein Gewässer (Gülle oder Industriegifte)). Beim Faulen eiweißreicher Tierleichen werden nun noch mehr Giftstoffe frei. Dieser "Teufelskreislauf" wird "Umkippen" genannt, Verlust der Fähigkeit zur biologischen Selbstreinigung. Das Gewässer verwandelt sich in stinkende Jauche. Eutrophe stehende Gewässer drohen also umzukippen, wenn kein ausgewogenes Verhältnis, kein "natürliches Gleichgewicht" zwischen Erzeugern, Verbrauchern und Zerlegern herrscht, vor allem in Zeiten, wenn kein sauerstoffreiches Oberflächenwasser zum Grund kommt, wenn der Wasserkörper nicht zirkuliert sondern stagniert. Dieses "Schicksal" droht dem Wöhrder See, wenn die alljährliche Mähaktion unterbleibt. Nur die "Mähkuh"(Mähboot) wird mit der üppigen Pflanzenmasse fertig. Das Mähgut muß abtransportiert werden zur "Kompostierung" an Land. Im Großen treten ähnliche Probleme wie im Wöhrder See durch die "Düngerfracht" der Ströme in den Küstengewässern, vor allem in der Ostsee, Adria aber auch in der Nordsee auf. Hier dann vor allem mit Algen, von denen einige recht giftig sind. 1. Lotka-Volterra Regel: periodische Zyklen Ernährt sich eine Art von der anderen, so ergeben sich für Räuber und Beute phasisch gegen einander verschobene Häufigkeitskurven. 2. Lotka-Volterra Regel: Erhaltung der Durchschnittszahlen Trotz periodischer Schwankungen liegen bei gleichbleibenden Bedingungen die Populationen von Räubern und Beute konstant bei einem Durschschnittswert. 3. Lotka-Volterra Regel: Störung der Durchschnittszahlen Werden Räuber- und Beutepopulation um den gleichen Prozentsatz vermindert, so nimmt die Zahl der Beuteorganismen zunächst schneller zu als die der Räuber. Energiefluß in Ökosystemen - Produktivität, Nahrungsketten, Trophieebenen Wie im letzten Abschnitt dargelegt, ist ein Energiefluß ein wesentliches Merkmal eines jeden Ökosystems, denn alle lebenden Systeme sind als offen zu beschreiben. Sie sind auf eine ständige Energiezufuhr angewiesen, um die strukturelle Organisation und die lebenserhaltenden Funktionen aufrechtzuerhalten, denn nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik strebt jedes System den Zustand höchster Entropie an. Die Umkehr also die Bildung entropiearmer (=geordneter) Einheiten - erfordert die Zufuhr von Energie aus der Umgebung, und da nur Pflanzen (und einige Prokaryoten, vornehmlich die Cyanophyta) Lichtenergie verwerten können, fällt ihnen in jedem natürlichen Ökosystem eine Schlüsselrolle zu. Weil der Energiefluß ein gerichteter (vektorieller) Prozeß ist und weil beim Übergang von einer trophischen Ebene (Stufe) zur nächsthöheren bestenfalls 10 Prozent der Biomasse verwertet werden kann, nimmt die Biomasse von Trophieebene zu Trophieebene drastisch ab. In der Natur kann es daher selten mehr als vier, höchstens fünf Trophieebenen geben. Die Biomasse aller Carnivoren zusammengenommen, ist stets geringer als die der Herbivoren, und die wiederum ist geringer als die der Pflanzen. Wir erhAlten dadurch eine Nahrungspyramide, deren Gestalt von der Produktivität und Artzusammensetzung des jeweiligen Ökosystems abhängt. Die lineare Abfolge der einzelnen Glieder (Produzenten, Konsumenten 1. Ordnung ...) nennt man Nahrungskette, doch weil die Verhältnisse in natürlichen Ökosystemen meist komplexer sind, ist es besser, von einem Nahrungsnetz (oder Nahrungsgefüge) zu sprechen. Nahrungspyramiden beziehen sich in der Regel auf Angaben der Biomasse, nicht so sehr auf Arten- und Individuenzahlen. Über 90 Prozent der Gesamtbiomasse der Erde entfällt auf Pflanzen, nur wenige Prozent auf die übrigen Organismengruppen. Der Vergleich der Artenzahlen hingegen ergibt, daß es etwa zehnmal so viele Tier- wie Pflanzenarten gibt. Unter gewis3en Bedingungen können umgekehrte Nahrungspyramiden beobachtet werden. Die Ursache hierfür liegt entweder in einer zeitlichen oder räumlichen Versetzung des Erscheinens der einzelnen Systemelemente. Eine Anzahl von Tieren ernährt sich von toten Pflanzen oder Pflanzenresten. Die Biomasse lebender Tiere kann daher in manchen Ökosystemen im Winter höher als die der lebenden Pflanzen sein. Während der übrigen Jahreszeiten gelten die üblichen Bedingungen. Eine räumliche Trennung ist für die Tiefsee typisch, denn Tiefseetiere leben in Zonen, in denen Photosynthese, und damit das Vorkommen von Pflanzen ausgeschlossen ist. Sie ernähren sich von einem ständigen Regen abgestorbener Pflanzen (fast ausnahmslos einzellige Algen). Um die Größenordnungen der Energieflüsse in Ökosystemen zu ermitteln, muß man sich zunächst mit dem Energieinput d.h., der Menge und Qualität des Sonnenlichts auseinandersetzen. Emissionsspektrum der Sonne sowie Filterwirkungen in der Biosphäre. Weiße Kurve: Sonnenlicht., gelbe: Sonnenlicht auf Meereshöhe, orange: durch Wolken gefiltert, grün: durch Vegetation transmittiert. Die Abszisse umfaßt den Wellenbereich von 0,1 - 10 µm (logarithmische Skala) Auf der Ordinate ist die Lichtintensität wiedergegeben. (Nach D. M.GATES, 1965). Dadurch wird deutlich, daß im Verlauf der pflanzlichen Evolution solche Pigmente selektiert wurden, die die verfügbare Lichtqualität (d.h. Wellenlänge der Strahlung) optimal nutzten. Eine Bewölkung wirkt als Wärmeschutzfilter, sie absorbiert UV- und Infrarotstrahlung; beide sind für die Photosynthese wertlos, ja sogar schädlich. Licht des sichtbaren Bereichs wird in weit geringerem Maße absorbiert. Eine Vegetationsdecke filtert sichtbares Licht. Da Chlorophylle und Phytochrom annähernd die gleichen Absorptionscharakteristika haben, gelangt hellrotes Licht kaum in tiefere Schichten. Da aber gerade dieser Wellenlängenbereich zur Steuerung von Keimungs- und Wachstumsprozessen benötigt wird, inhibiert eine dichte Pflanzendecke die Entwicklung nachwachsender Pflanzen. Über die Erdoberfläche gemittelt (ausgenommen Polar- und Wüstenregionen) wird die Sonnenenergie mit ca. 2 cal / Quadratzentimeter / min angegeben. Dieser Wert ist die Solarkonstante. Jahreszeitliche Schwankungen sowie Unterschiede in der Exposition (Nordhang, Südhang) führen zu Differenzen im Bereich einer Größenordnung. Pro Tag erreicht demnach die Strahlungsenergie einen Durchschnittswert von 3000-4000 kcal / Quadratmeter, das sind im Jahr 1,1-1,5 x 10 000 kcal / Quadratmeter. Ein Teil dieser Energie wird von der Erdoberfläche reflektiert, ist damit für Biosyntheseprozesse von vornherein verloren. Was übrigbleibt, nennt man Nettostrahlung, für die man in Breiten zwischen 40 Grad Nord und 40 Grad Süd über dem Meer einen Wert von 1 Million kcal / Quadratmeter / Jahr und über dem Festland einen Wert von 0,6 Millionen kcal / Quadratmeter / Jahr ermittelt hat. Wasserverdunstung und Luftbewegungen sind wichtige Faktoren, die dafür sorgen, daß der größte Teil dieser an und für sich gewaltigen Energiemengen zeitversetzt - als Wärmeenergie - ins Weltall abgeführt wird. Ohne diese Energieabgabe würde sich die Erde in kürzester Zeit überhitzen, und es würden dadurch Temperaturen entstehen, unter denen Leben nicht möglich wäre. Andererseits sind Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Temperaturerhöhung die Hauptursache für das Auftreten von Klimazonen (tropisch, gemäßigt, polar) sowie von jahres- und von tageszeitlichen Schwankungen. Die jährliche Biomasseproduktion wird auf etwa 164 Milliarden Tonnen geschätzt (R. H. WHITTAKER und G. E. LIKENS, Cornell University, 1975), ein Drittel davon entsteht in Ozeanen, zwei Drittel in terrestrischen Ökosystemen. Zwischen Biomasse und Produktionsrate ist klar zu unterscheiden. Unter der Produktionsrate oder Produktivität versteht man eine pro Zeiteinheit fixierte Energiemenge. Aus vorhandener Biomasse allein lassen sich nur unter Vorgabe bestimmter Bedingungen Näherungswerte des Energieumsatzes ermitteln. Wie bereits betont, geht bei jedem Schritt im Stoffwechsel Energie in Form von Wärme verloren. Um dem Rechnung zu tragen, unterscheidet man zwischen Brutto- und Nettoproduktion. Die Nettoproduktion ist dabei der nach Abzug der durch Atmungsprozesse verlorenen Energiemenge verbleibende Restbetrag. Zu den Schwierigkeiten der Produktivitätsbestimmung gehört das Faktum, daß oft nicht zu entscheiden ist, ob sich ein System (hier die Pflanzen) in einem Fließgleichgewicht oder in einem dynamischen Gleichgewicht (Wachstumsphase) befindet. Mit der kontinuierlichen Abnahme der Wachstumsaktivität nimmt auch die Atmungsaktivität ab, denn zum Erhalt von Strukturen wird weniger Energie benötigt als zum Aufbau neuer. Aus der Bestimmung der Photosyntheseaktivität - gemessen an der Menge freigesetzten Sauerstoffs - läßt sich ebenfalls nur wenig über die Produktivität aussagen, denn ein Teil des Sauerstoffs wird durch die Atmung verbraucht, ein weiterer durch die Lichtatmung (Photorespiration), deren Aktivität wiederum direkt mit der zur Verfügung stehenden Lichtmenge korreliert ist. Unter kontrollierten Laborbedingungen und großem experimentellem Aufwand sind die einzelnen Faktoren voneinander getrennt meßbar. Die unter derartigen Bedingungen gewonnenen Daten können zu Proportionalitätsfaktoren umgerechnet werden. Oft bedient man sich zur Bestimmung der Biomasse der Messung des Kohlenstoffanteils (einer bestimmten Einheit). Als Umrechnungsfaktoren gelten: 10 kcal ~ 2 g Trockensubstanz ~ 1 g Kohlenstoff Ein Energiefluß wird üblicherweise in Dimensionen von kcal / g Trockengewicht angegeben. Natürliche Ökosysteme sind auf eine maximale Bruttoproduktionsrate (hohen Umsatz) optimiert, vom Menschen beeinflußte (landwirtschaftlich genutzte Flächen) auf eine möglichst hohe Nettoproduktionsrate Klimaxgesellschaften, z.B. der tropische Regenwald, zeichnen sich durch eine hohe Produktivität bei nahezu gleichbleibender Biomasse aus. Anders ein Ökosystem, das sich in einer Sukzession befindet. Ein Moor beispielsweise wächst durch stetige Ablagerung von abgestorbenem Sphagnum-Gewebe. Nur etwa 5 Prozent der verfügbaren Sonnenenergie wird in Form chemischer Energie in der Biomasse der Pflanzen konserviert, davon können - rein theoretisch - allenfalls 80 Prozent von den Organismen der nächsthöheren Trophieebene genutzt werden. Die Realität sieht aber meist viel ungünstiger aus. So liegt beispielsweise in Wäldern der überwiegende Teil der Biomasse in Form von Holz fest, und das ist für tierische Ernährung denkbar ungünstig. Nur wenige Spezialisten können damit etwas anfangen. Die Beziehungen zwischen Brutto- und Nettoproduktion, sowie der Energiefluß durch Ökosysteme läßt sich am Modellsystem Wald gut demonstrieren. Die verfügbare Lichtmenge ist in der Regel kein limitierender Faktor. Anders verhält es sich mit dem Wasser. Man denke dabei nur an das karge Pflanzenwachstum in Wüsten und vergleiche es mit der üppigen Vegetation der Tropen. Ergänzt sei, daß die Lichtmenge in den meist wolkenlosen Wüstengebieten die der wolkenbedeckten Tropen deutlich übersteigt. In bewässerten Wüstenregionen ist wegen der hohen Lichtintensität eine höhere Bruttoproduktionsrate als in Gebieten mit geringerer Lichtintensität zu erzielen. Doch aufgrund der hohen Atmungsverluste während der warmen Nächte wird von der Pflanze mehr Energie verbraucht als in kühleren Gegenden. In der Bilanz ergibt sich daraus eine Verminderung der Nettoproduktionsrate. Das erklärt, weshalb zum Beispiel Reisernten in äquatorialen Gebieten stets geringere Flächenerträge ergeben als in gemäßigten Zonen. Die Nettoprimärproduktion kann in den einzelnen Einheiten beträchtlich schwanken, so wird der niedrigste Wert für "offenes Weltmeer" mit zwei, der höchste mit 400 angegeben, für "Kulturland" lauten die entsprechenden Angaben 100, respektive 4000 g / m2 / Jahr. In den meisten der übrigen Vegetationseinheiten schwanken die Werte um etwa das Fünffache. Zur Umrechnung von Nettoprimärproduktion auf Energiefixierung wird ein Heizwert (kcal / g) angenommen. Er liegt bei ca 4,5. Der niedrigste Wert (4,0) wird für Grasland angegeben, der höchste (4,9) für offenes Weltmeer und Auftriebszonen.