Naturkapital und Klimapolitik: Ökonomische Ansätze zur Analyse von Synergien und Konflikten Berichtsleitung: Prof. Volkmar Hartje, TU Berlin Hauptziel des Berichts: Analyse der Beziehungen zwischen Feldern der Umweltpolitik mithilfe des Ökosystemleistungsansatzes: • Biodiversität und der Politiken zu ihrem Erhalt und • Klimawandel und Klimapolitik (Minderungspolitik und Anpassungspolitik). Bedeutsam ist, dass beide Wirkungsrichtungen betrachtet werden: • vom Klimawandel hin auf die Biodiversität und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen, darauf aufbauend die Analyse der Konsequenzen für die „Schutz“politik, sowie • der Beitrag von Ökosystemleistungen für die Klimapolitik, insb. die Rückkopplungen zwischen landnutzungsorientierten Maßnahmen der Klimapolitik. Das gemeinsame Analyseraster ist der Ansatz der Ökosystemleistungen (ÖSL), d.h. ihre Beschreibung in der Ausgangslage, ihre Veränderungen durch Klimawandel und Politik und ihre Quantifizierung und ökonomische Bewertung. Dies erfolgt auf mehreren Ebenen: National, regional und auf der Ebene einzelner Standorte. Im Vordergrund steht dabei die Darstellung von Fällen, die „Win-win“-Situationen illustrieren. Exemplarisch wird zudem das Aufzeigen einer nationalen Perspektive für einzelne ÖSL einzelner Ökosystemtypen angestrebt (Treibhausgase für Moore und Wälder). Ein weiteres Ziel ist das Aufzeigen des Potentials der Hilfestellung des ökonomischen Ansatzes bei der Analyse von Zielkonflikten. Schließlich gilt es, Optionen für die Verwendung des ÖSL-Ansatzes in der praktischen Klima- und Biodiversitätspolitik aufzuzeigen. Hauptbotschaften 1. Zwischen Biodiversitätspolitik und Klimapolitik bestehen komplexe Beziehungen, die es zu analysieren und zu optimieren gilt. 2. Der ÖSL-Ansatz ist geeignet, die Beziehungen zu strukturieren und als eine Entscheidungsgrundlage zu dienen. 3. Der ÖSL-Ansatz kann auf eine vielfältige Weise in die politische und planerische Praxis integriert werden. Wir laden Sie zu Anmerkungen und Kritik zum nachfolgenden Gliederungsentwurf ein. Bitte finden Sie unter https://de.surveymonkey.com/s/Naturkapital-TEEBDE_Naturkapital-Klimapolitik einen kurzen Fragebogen – freigeschaltet bis Freitag, 16. November 2012. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! "Naturkapital Deutschland - TEEB DE" wird unter der Studienleitung von Prof. Dr. Bernd Hansjürgens am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ koordiniert und durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Gliederungsentwurf: Geplante Struktur und Inhalte (Stand 18.10.2012): Kapitel Kap. 1 5% Kap. 2 10-15% Leitgedanke Einleitung Kap. 3 15-20%. Wie wirken sich Klimawandel und Klimapolitik auf biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen aus? Kap. 4 50-60% Die Rolle der Natur in Klimaschutz und -anpassung: Einschätzung der Nutzen einer verstärkten Schutzstrategie (bzw. Kosten der Unterlassung) Kap. 5 10-15% Empfehlungen, Instrumente, Akteure Grundlagen: Rahmenkonzepte, ökonomische Bewertung, Instrumente Potenzielle Inhalte Ziele und Inhalte des Berichtes; Spannung erzeugen und Interesse erwecken mit aktueller Problemstellung Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen einer ökonomischen Perspektive auf Natur und Ökosystemleistungen: - Rahmenkonzepte und politische Relevanz der Ökosystemleistungsperspektive - Ökologische Quantifizierung und Modellierung - Ökonomische Bewertung einschl. ihrer Grenzen Auswirkungen 1) des Klimawandels sowie 2) landnutzungsbezogener Klimapolitik auf Biodiversität und Ökosystemleistungen, ökologisch und mit Blick auf gesellschaftliche und ökonomische Wertschöpfung bzw. Wertverlust: - Synthese des Wissenstandes zu Klimawandel und seinen ökologischen Auswirkungen in Deutschland - Welche Folgerungen ergeben sich aus dem Klimawandel für die Naturschutzpolitik? - Synergien und Trade-offs zwischen landnutzungsorientierten Ansätzen der Klimapolitik und der Naturschutzpolitik, (z.B. Bioenergie, Ausbau der Energienetze) - Internationale Aspekte von Landnutzungskonkurrenzen (Fußabdruck, Handelsbeziehungen) Aufbereitung des Wissensstandes in Deutschland anhand von Fallstudien: Wie kann naturverträgliche Landnutzung den gesellschaftlichen und ökonomischen Wert der Natur und ihrer Ökosystemleistungen berücksichtigen? Wo machen volkswirtschaftlich gesehen Investitionen Sinn? Welche Handlungsspielräume gibt es für Akteure? - Moorbodenschutzstrategien als Teil der deutschen Biodiversitäts-und Klimaschutzstrategie? - Grünlanderhalt als Klimaschutz? - Auenschutz und -renaturierung im Kontext der Wasserrahmenrichtlinie: Win-win für Natur- und Hochwasserschutz sowie Gewässergüte? - Waldnutzung, Naturschutz und Klimaschutz: Synergien und Konflikte - Gewässergüte/-sanierung (Seen/Flüsse), GewässerÖkosystemleistungen und Klimaschutz - Die Rolle von Ackerland, Bodenschutz und Restrukturierung der Agrarlandschaft für Klimaschutz und -anpassung - Meeres- und Küstenschutz als kosteneffiziente Anpassung an den Klimawandel? Möglichkeiten der Integration des Ökosystemleistungsansatzes und der ökonomischen Inwertsetzung von Naturkapital in die politische und planerische Praxis - Anwendungspotential für Landnutzungsentscheidungen und politische Prozesse - Instrumente: bestehende und neue Instrumente in Landschafts-und Naturschutzplanung, Anreizinstrumente, weitergehende ökonomische Instrumente - Wissenslücken (Forderungen für die Forschung) und Empfehlungen für Politik, Verwaltung, Wirtschaft Mehr Informationen zum Vorhaben „Naturkapital Deutschland – TEEB DE“ finden Sie unter www.naturkapital-teeb.de