Technische Universität München Zentrum Mathematik Prof. Dr. K. Buchner Dr. W. Aschbacher SS 2004 24.5.2004 Analysis II Übung 5 Aufgabe T 13 (Extrema) Diskutieren Sie die lokalen und globalen Extrema der folgenden Funktionen: (a) f : R2 → R, f (x, y) = x2 − y 2 (b) f : R2 → R, f (x, y) = x3 − y 3 (c) f : R2 → R, f (x, y) = x3 + y 3 − 3xy Aufgabe T 14 (Analytisch versus glatt) Gegeben sei eine glatte Funktion f auf einem beliebigen Intervall I ⊆ R, d.h. f ∈ C ∞ (I, R). Sei ∞ X f (n) (x0 ) n=0 n! (x − x0 )n die formale Taylorreihe von f an der Stelle x0 ∈ I. Dann gibt es die folgenden drei Fälle: (1) Die Taylorreihe von f konvergiert nicht. (2) Die Taylorreihe von f konvergiert, stellt aber nicht f dar. (3) Die Taylorreihe von f konvergiert und stellt f dar. (a) Geben Sie Beispiele zu (1) und (3). (b) Sei f : R → R folgendermassen definiert: −1/x2 e , x>0 f (x) := 0, x ≤ 0 Zeigen Sie, dass die Taylorreihe von f bei x0 = 0 zwar konvergiert, aber nicht f darstellt. Dieses f ist also ein Beispiel für den Fall (2). Hinweis: Benutzen Sie das folgende Lemma um zu zeigen, dass f bei x0 = 0 unendlich oft differenzierbar ist: Sei f stetig auf einer offenen Umgebung U (x0 ) von x0 und differenzierbar auf U (x0 )\{x0 }, und es sei limx→x0 f 0 (x) = c ∈ R. Dann ist f differenzierbar bei x0 und f 0 (x0 ) = c. 2 Zeigen Sie dann, dass f (n) (x) = P3n (1/x)e−1/x , wobei P3n (y) ein Polynom vom Grade 3n in y bezeichne. Aufgabe T 15 (Newtonverfahren) Sei b > 1 und I := [1, b]. Verifizieren Sie die folgenden Eigenschaften der Funktion f ∈ C ∞ (I, R): f (x) := x2 − b (a) f hat in I eine Nullstelle. (b) f 0 (x) 6= 0 für alle x ∈ I. (c) f ist konvex auf I. (d) Für x1 ∈ {1, b} liegt x2 := x1 − f (x1 )/f 0 (x1 ) in I. √ Berechnen Sie daraus mittels Newtonverfahren die Zahl 2 bis auf einen Fehler von 10−5 . Aufgabe H 13 (Extrema) Diskutieren Sie die lokalen und globalen Extrema der folgenden Funktionen: (a) f : R2 → R, f (x, y) := p x2 + y 2 − 2xy + 1 2 (b) f : R → R, f (x, y) = x2 + y 2 (c) D := {(x, y) ∈ R2 | 0 ≤ x, y, x + y ≤ π}, f : D ⊂ R2 → R, f (x, y) := sin(x) sin(y) sin(x + y) Aufgabe H 14 (Nichtentartete kritische Punkte) Sei f ∈ C 2 (Rn , R). Ein Punkt x0 ∈ Rn heisst kritisch (≡ stationär), falls df (x0 ) = 0. Ein kritischer Punkt x0 von f heisst nichtentartet, falls det Hf (x0 ) 6= 0. (a) Sei a ∈ Rn konstant, ψ ∈ C 2 (R, R) und f : Rn → R, f (x) := ψ(a · x) wobei für x, y ∈ Rn das Standardskalarprodukt x · y in Rn definiert ist durch x · y := In welchen Dimensionen n ∈ N ist jeder kritische Punkt von f entartet? Pn i=1 xi yi . (b) Ein f ∈ C 2 (Rn \ {0}, R) heisst positiv homogen vom Grade α ∈ R, falls f (λx) = λα f (x) für alle x ∈ Rn \ {0} und λ > 0. Zeigen Sie, dass ein positiv homogenes f vom Grade α = 1 an jedem kritischen Punkt verschwindet und dort entartet ist. Hinweis: Leiten Sie die sog. Eulersche Homogenitätsrelation her: ∇f (x) · x = αf (x). Benutzen Sie zusätzlich, dass f,i positiv homogen vom Grade α − 1 ist für alle i = 1, ..., n. (c) Sei f ∈ C 2 (Rn , R) und x0 ein nichtentarteter Punkt von f . Zeigen Sie, dass x0 ein in der Menge der kritischen Punkte isolierter Punkt ist, d.h. x0 besitzt eine Umgebung, die keinen von x0 verschiedenen kritischen Punkt enthält. Hinweis: Führen Sie einen Widerspruchsbeweis indem Sie die Taylorformel in einer Umgebung von x0 verwenden. Aufgabe H 15 (Vektoranalysis) Sei f ∈ C 2 (R3 , R), A, B ∈ C 2 (R3 , R3 ). Prüfen Sie die folgenden Formeln nach: (a) ∆f = div grad f (b) rot grad f = 0 (c) div rot A = 0 (d) rot rot A = grad div A − ∆A (Hier ist ∆ komponentenweise zu nehmen.) (e) div (f A) = f div A + df (A) (f) rot (f A) = f rot A + (grad f ) × A (g) div (A × B) = B · rot A − A · rot B (h) rot (A × B) = (B · ∇) A − (A · ∇) B + A div B − B div A (i) grad (A · B) = (B · ∇) A + (A · ∇) B + A × rot B + B × rot A