Kuba-Kursnummer: 10153 Veranstaltung Nr. : 12/04/221 Titel der

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Kuba-Kursnummer:
10153
Veranstaltung Nr. :
12/04/221
Titel der Veranstaltung:
Klimawandel und Perspektiven der UmweltEnergiepolitik – Ein Einstieg in vernetzte Denken
Veranstaltungsdaten:
Montag, 28. Mai 2012 bis Freitag, 1. Juni 2012
Veranstaltungsort:
Oerlinghausen
Förderprogramm:
BMZ
Fachgruppe:
3 – Das Gesellschaftliche -
und
1. Änderungen zum geplanten Programm bzw. Vermerk, ob durchgeführt wie geplant.
Das Seminar hat wie geplant statt gefunden.
2. Beschreibung der Teilnehmergruppe:
Die Veranstaltung richtete sich an interessierte einheimische Teilnehmer und Migranten.
Erreicht wurden Teilnehmende, die als jüdische Migranten aus Russland, der Ukraine,
Usbekistan und Lettlandkommen die heute in Aachen oder Düsseldorf leben.
Erfahrungen mit den Veranstaltungsinhalten
Der Gedanke einer ‚Eine-Welt-Politik’ sollte innerhalb der Veranstaltung bar jeder Romantik
diskutiert werden. Die Thematik von Klimawandel und Perspektiven der Umwelt- und
Energiepolitik bot sich hierzu an, weil es vor allem nach Fukushima zu einem nationalen
Thema mit großer und weitreichender Bedeutung geworden ist und sich sehr gut eignet, um
die Interdependenzen
zwischen nationalem und internationalem politischen und
ökonomischen Handeln nebst der Folgewirkungen zu beobachten und zu reflektieren.
Den Anfang des Seminars bildete eine Einführung in die Abläufe der Veranstaltung und die
Seminarthematik. Daran schloss sich eine Kennenlernrunde mit den Teilnehmenden an.
Im ersten inhaltlichen Seminarabschnitt wurden die Energie – und Umweltpolitischen
Entwicklungen in Deutschland und Osteuropa bzw. den Herkunftsländern der
Teilnehmenden parallel geführt.
Angesprochen wurden hierbei:
-
-
Historische Diskussionen zum Thema Umweltschutz und Umweltschmutz (Blauer
Himmel über der Ruhr, Sauerer Regen und Waldsterben, Bodenerosion und
Versalzungen)
Umweltkrisen und wandelndes Umweltbewusstseins (Tschernobyl)
Hermannstraße 86
33813 Oerlinghausen
Tel.: 0 52 02 / 91 65 – 0
Fax: 0 52 02 / 66 54
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www.st-hedwigshaus.de
Leitung: Dr. Johannes Stefan Müller
Vorstandsvorsitz: Josef Engel
Kuratoriumsvorsitz: Elmar Brok, MdEP
Bankverbindung:
Bank für Kirche und Caritas eG
Konto-Nr. 17 591 900
BLZ 472 603 07
-
Die Rolle von internationalen Umweltschutzbewegungen, Anti-AKW Bewegung
bis zu den Grünen
Institutionalisierung des Umweltschutzes als eigenständiger Politikbereich
CO2 Anreicherung in der Atmosphäre – Diskussion um Klimaerwärmung
Überblick über die gesellschaftlichen und politischen Positionierungen in dieser
Frage
In diesem ersten Einstieg standen noch keine Details der angesprochenen Felder auf der
Agenda, sondern nur ein Überblick um mit den Teilnehmenden auf einen gemeinsamen
Wissensstand zu kommen. Darüber hinaus konnten die Teilnehmenden aus ehemaligen
Staaten der SU von ihren Erfahrungen im Bezug auf Umweltschutz, bzw.
Umweltzerstörungen in ihren Herkunftsländern berichten.
Unter der Überschrift: ‚Energieverbrauch und Klimawandel- Wie steht es mit der
Energiewende nach Fukushima’ wurde zunächst auf die nach Fukushima eingeleitete
Energiewende der Bundesregierung eingegangen, der Ansatzpunkt war die bisherige Art und
Weise der Energieproduktion in Deutschland darzustellen und zu diskutieren. Daraufhin
entwickelte sich die Diskussion um das Thema technische Entwicklung, politische
Durchsetzbarkeit und ökonomische und soziale Folgediskussionen.
Hieran schloss sich die Thematik ‚Ein Jogurtbecher geht auf die Reise – Komplexe
ökonomische und energetische Zusammenhänge im Alltag mit ihren Folgen’ an. Am Beispiel
einer Studie über die Zusammenhänge bei Produktion, Vertrieb und Verbrauch eines
Jogurtbechers bzw. eines Frucht Yoghurts, sowie der inzwischen berühmt gewordenen
‚Reise einer Jeans’, konnten die Produktions- und Konsumbedingungen in den
Industriestaaten und Entwicklungsstaaten, sowie ihre globalen Vernetzungen und Folgen
herausgearbeitet werden. Durch dieses einfache und nachvollziehbare Beispiel wurde der
Blick aus dem privaten Kühl- und Kleiderschrank auf die internationalen Zusammenhänge
und Folgewirkungen gerichtet. Die Diskussion blieb nicht nur bei populären Themen wie
Energiekosten, Benzinpreise, Heizkosten oder warmem Wasser stehen, sondern
verdeutlichte den Teilnehmenden, die in der Regel nicht bewussten Zusammenhänge im
Hintergrund von Produktion und Konsumtion.
Zur Vertiefung dieses Seminarteils richtete sich der Blick auf die konkreten Lebens- und
Konsumverhältnisse der Teilnehmenden. In einer Gruppenarbeit mit der Thematik: ‚Wer
verbraucht wie, wann welche Energie – Ein Rundblick in unserem Alltag’, sollten die
Teilnehmenden die herausgearbeiteten Probleme und Zusammenhänge im eigenen Alltag
und Verhalten aufspüren und ein Gefühl für eine persönliche Klimabilanz entwickeln.
Das Thema ‚Fairness im Welthandel und Klimagerechtigkeit’, bot die Möglichkeiten
ökonomisches Handeln aus ethischen Gründen in den Blick nehmen.
Eine - Weltprojekte, der Ansatz des Fair-Handels und Möglichkeiten und Angebote von
Bioprodukten wurden vorgestellt, und stellen eine direkte Schnittstelle zum Bürger dar, der
an dieser Stelle als Konsument ethisch begründete ökonomische Entscheidungen treffen
kann. Von einigen Teilnehmenden wurde hier jedoch kontrovers über die Wirkung und den
Umfang bzw. die Bedeutung diskutiert. Es folgte eine Diskussion über Ethik, Ökonomie und
die Wirkung auf die beteiligten Menschen. Die Handlungsmöglichkeiten von Individuen
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blieben als Perspektive auch in der Thematik ‚Regenerative Energie, Mobilität und Umwelt’
erhalten. Die Suche nach Alternativen zur nachhaltigen Schonung der Umwelt, die
ökonomisch und politisch konsensfähig und realisierbar, müssen immer die handelnden
Bürger mit berücksichtigen, sie sind nicht alleine technische Fragen, sondern immer auch
politische und ökonomische.
Im Einzelnen wurden vorgestellt und diskutiert:
- Das Erneuerbare Energie Gesetz (Ziele, Vergütungsregelungen, Rendite und
Finanzierung)
- Regenerative Energien im Unterschied zu fossilen Energieträgern
- Bioenergie - die Probleme zwischen Energiegewinnung und Ernährung
- Wind- und Solarenergie sowie die damit verbundenen Probleme und Chancen
- Wasserstoffwirtschaft (auch Brennstoffzellen Technologie) als Szenario für Mobilität
- Beispiele lokaler Energieautonomie mittels erneuerbarer Energieproduktion
Ausführlich wurde an dieser Stelle das Desertech Projekt als Beispiel von Interdependenzen
und Entwicklungshilfe diskutiert, auch die Probleme und Chancen Griechenlands wurden von
Teilnehmenden an dieser Stelle in die Diskussion gebracht.
Im abschließenden Teil der Veranstaltung, unter der Überschrift: ‚’Global denken – lokal
handeln’,
war den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, Perspektiven und
Handlungsansätze auf verschiedenen Ebenen zu reflektieren.
Bereiche waren hierbei:
Individuelles Handeln und Verhalten, sowie handlungsbezogenen Erwartungen an Politik,
Wirtschaft und auch Kirche. Erarbeitet wurden Vorschläge zum Energiesparen, zur
Reduktion von Verbrauchen, dem Einkauf unter ethischen und Umwelt Aspekten sowie
Investitionen und Innovationen technischer Art.
Die Seminarkritik fand mündlich statt. Zunächst fasste der Seminarleiter den Verlauf der
Veranstaltung zusammen, daran schloss sich eine Bewertung durch die Teilnehmenden an.
Die Veranstaltungsinhalte waren auf die Situation der Teilnehmer sehr gut zugeschnitten und
wurden entsprechend angenommen. Darüber hinaus boten sie zum Ende des Seminars die
Möglichkeiten neue Perspektiven für eigenes zukunftsverantwortliches Handeln zu
gewinnen.
4. Erfahrungen mit den eingesetzten Methoden
Die Thematik erforderte einerseits große Teile an Input durch den Seminarleiter, bot aber
auch genug Raum für Diskussionen und persönliche Positionierungen durch die
Teilnehmenden. Insgesamt waren die Methoden der Thematik und der Teilnehmergruppe
angemessen und wurden auch so durch die Teilnehmenden beurteilt und angenommen.
4.a Erfahrungen mit den eingesetzten didaktischen Bausteinen (didado)
Keine eingesetzt.
5. Schlussfolgerungen für die katholisch-sozial orientierte politische Bildung
Die Art wie aktuell mit Ressourcen, die auch für zukünftige Generationen wichtig oder
überlebensnotwendig sein werden umgegangen wird, wirft neben politischen und
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ökonomischen Fragen auch ethische Fragen auf. Diese konnten innerhalb der Veranstaltung
umfänglich diskutiert werden.
6.
+
7.
Bedeutung
des
Kurses
für
Migrations/Integrationsfragen
und Gender Mainstreaming und / Erfahrungen bezüglich Geschlechterrollen
Deutlich wurde, dass die Problematik von Klimawandel Energieverbrauch und Umweltschutz
alle Menschen der Erde betrifft. Gender spezifische Aspekte wurden nicht ausdrücklich
verfolgt.
Die Migrations/Integrations -Thematik war durch die Teilnahme von Migranten permanent
präsent und wurde unter dem Stichwort ‚Klimaflüchtlinge’ auch im allgemeinen Kontext der
Folgen des Klimawandels und der Konsum- und Ökonomiebedingungen angesprochen und
in die Gesamtthematik integriert
8. Partizipation
Das übergeordnete Ziel der gesamten Veranstaltung war es die Partizipationsmöglichkeiten
der teilnehmenden Migranten zu verbessern. Zum einen durch die Reflexion der gegebenen
Handlungs-Möglichkeiten aber auch durch die Vermittlung von Wissen und know how.
Die meisten Teilnehmenden beteiligten sich aktiv am Seminargeschehen. Sie gingen auf
erhaltene Informationen mit eigenen Fragen und Kommentaren ein, sowie ergänzten diese
durch eigene Erfahrungen.
9. Sonstige Anmerkungen:
Evaluation der BMZ Projektziele:
1. Erschließung von Zielgruppen, die nicht oder noch nicht Interesse an entwicklungspolitischen
Fragen haben..
Bei allen Teilnehmende handelte es sich um ‚Neuinteressierte’, die sich bisher noch nicht
systematisch und angeleitet mit Fragen der Entwicklungspolitik befasst hatten.
2. Vermittlung von Grundlagen der Entwicklungspolitik für Interessierte
Alle Teilnehmenden beurteilten die Vermittlung der Grundlagen als positiv und eine
Erweiterung ihres Politikhorizonts.
3. Informationsvermittung zu einzelnen Teilbereichen…
Alle Teilnehmenden beurteilten die Vorstellung der Teilbereiche und Projekte aufgrund
ihrer Anschaulichkeit als besondern interessant.
4. Motivation zum Engagement für Herausforderungen der Entwicklungspolitik
Durch die eigene Betroffenheit was die Energiethematik angeht, konnte die Brücke zu
übergreifenden Zusammenhängen geschlagen werden und so eine Motivationssteigerung
im Bezug auf Entwicklungspolitik und Engagement erreicht werden.
Netzwerkarbeit:
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Da sich die gesamte Gruppe der Teilnehmenden aus kleineren Untergruppen
zusammensetzte, die auch über die Veranstaltung hinaus bestehen und wiederum in
anderen Zusammenhängen engagiert sind, ist auch über das Seminar hinaus mit einer
gewissen Nachhaltigkeit und Wirkung zu rechnen.
5. Presse und Medien:
Auf die Veranstaltung wurde über das Internet hingewiesen. Durch die Mitarbeit der
pädagogischen Mitarbeiter in diversen Weiterbildungsgremien und sozialen Netzwerken
findet ein Multiplikatoreffekt und Feedback Prozess statt, der sowohl Kontinuität und
Stabilität wie auch Innovation sicherstellt.
Datum: 21. 6. 2012
Seminarleiter:
Ulrich Brinker, Diplom Soziologe
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