Leichtathletik - Laufen

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Leichtathletik - Speerwurf
SKRIPTUM 2002
FÜR DIE GRUNDSCHULE
Klaus Stillger
Sportzentrum
Universität Augsburg
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Universität Augsburg
Sportzentrum
Klaus Stillger
Augsburg, SS 2002
Leichtathletik - Speerwurf
Allgemeines
 Historisches: Höhlenzeichnungen in Frankreich, Spanien und Sibirien zeigen von Speeren
getroffener Wildtiere. Speerspitzen als Grabbeigaben aus der Bronzezeit zutage gefördert.
Naturvölker benutzen noch heute Speere zur Jagd. Die Griechen pflegten als erstes Volk den
Speerwurf als Wettkampfdisziplin. Er wurde auch als Zielwurf benutzt.
 Geradlinigen Wurf mit unterschiedlichen Wurfgeräten schulen (vgl. Schlagwurf): Schweifball,
Gummistab, Vortex-Ball, Wurfraketen, Tennisring, Staffelstab, Gymnastikstab, Fahnenstange.
Griff und Trageweise
1. Zeigefinger-Daumen-Griff - Zeigefinger und Daumen liegen
unmittelbar hinter der Wicklung. Geeignet für Anfänger.
2. Mittelfinger-Daumen-Griff - Mittelfinger und Daumen liegen
unmittelbar hinter der Wicklung, der Zeigefinger liegt seitlich
am Schaft an.
3. Zangengriff (selten) - Die Wicklung befindet sich zwischen
Zeige- und Mittelfinger.
4. Den Speer etwa in Kopfhöhe über der Wurfschulter horizontal
(aus Haberkorn / Plaß)
tragen, die Wurfhand locker im Laufrhythmus mitbewegen.
Anlauf
 11 - 15 Schritte insgesamt - Steigerungslauf 6 - 10 Schritte (Fußballen).
 5-Schritt-Rhythmus - Speerrücknahme über 2 Schritte.
 Schwedische Rücknahme: geradliniges Zurückführen dicht neben dem Kopf.
 Finnische Rücknahme: bogenförmig von vorne-oben über unten nach hinten-oben (geeignet nur für
Spezialisten).
 Speerspitze in Scheitelhöhe.
 Impulsschritt zur Wurfauslage (re – li – re).
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Abwurf und Abfangen

Wurfauslage – Oberkörperrücklage – KSP über gebeugtem hinteren Bein – Schulterachse in
Wurfrichtung – Wurfarm nahezu gestreckt – Speerspitze in Scheitelhöhe - Stemmbein fast
gestreckt.

Abwurfbewegung – Drehstreckbewegung – Vordrücken der Hüfte – Stemmbein nahezu gestreckt
– Abbremsen der unteren Körperhälfte führt zu Drehimpuls im Becken – Aufbau der
Bogenspannung – Ellbogen hoch – Unterarmschleuder – Abwurf über Kopfhöhe – Schleifkontakt
des hinteren Fußes – Gegenarm rotiert nach außen

Abfangen – nach Abwurf sprunghafter Schritt – Beugen Knie und Hüftgelenk
Wurfauslage
Bogenspannung
Schleifkontakt, Unterarmschleuder
(aus Haberkorn / Plaß)
Sicherheitsmaßnahmen

Stets senkrecht halten und tragen (beim Holen und Zurückbringen des Geräts)!

Bei Nichtbenutzung flach auf den Boden legen!

Speerwurf nur unter Aufsicht des Lehrers!

Es dürfen keine anderen Gruppen in der näheren Umgebung üben (Absprachen, Beobachtung des
Umfeldes)!

Nie in Gegenüberstellung (Gasse) Speerwerfen!

Seitlicher Abstand bei Linienaufstellung ca. 5 m!

Die Schüler richten sich vor jedem Wurf selbständig aus! Lehrerkontrolle!

Nur auf Kommando des Lehrers werfen!

Dem Speer nicht nachlaufen sondern nachgehen – Gefahr des Aufspießens!

Speer nach hinten aus der Erde ziehen, mit dem Fuß auf das Loch in der Erde treten!
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Methodik
 Spezielle Gymnastik für den Schulter-Brustbereich – Trageweise und Rücknahme des Speers –
Impulsschrittläufe.
 Werfen ohne Ausholbewegung auf ein Bodenziel (Fahrradreifen) - Wurfarm leicht über Kopfhöhe,
Ellbogen ist vorne, Spitze liegt tiefer als sein Ende. Das Treffen eines Zieles fordert zum
Ruhighalten des Speeres auf (vgl. früher „Wildschweinjagd“).
 Leichter Bogenwurf auf aufgehängte Ziele.
 Zielwurf (von oben nach unten) aus dem Impulsschritt.
 W.o. mit Speerrücknahme.
Übersicht über die wesentlichen methodischen Schritte
1. Griffe kennen lernen – „Regenwürmerjagd“ (ca. 1 m Wurfweite).
2. Standwurf – frontal (Steckwürfe ca. 5m) – seitlich (Flachwürfe 5 – 10 m+ Bogenwürfe 10 – 15 m
– mit Auftaktschritt.
3. 3-Schritt-Rhythmus – Angehen – Anlaufen mit Impulsschritt – Speerrücknahme.
4. 5-Schritt-Rhythmus – Angehen (Imitation) – 2 Angehschritte + 5er-Rhythmus – 2 Anlaufschritte +
5er-Rhythmus.
5. Anlaufverlängerung – 4  6  8 Anlaufschritte + 5er-Rhythmus.
links
(aus Haberkorn / Plaß)
- rechts
- links Bogenspannung
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