Aufgabe 3: a) Im Allgemeinen verhält es sich so, dass bei dem „Kopiervorgang“ der DNA zur Vermehrung der E.-coli-Stämme, wie auch bei anderen Zellen, ganz wenige Fehler gemacht werden, d.h. dass die DNA nicht richtig abgeschrieben wird. Im Normalfall bedeutet das die Unbrauchbarkeit des neu produzierten Proteins, aber bei 109 Bakterien kommt es wohl vor das durch Zufall der Fehler der verhindert, dass die Bakterien Lactose verwerten könnten, wieder „aufgehoben“ wird. Das in dem Fall fehlerhaft abgeschriebene Gen entspricht dann wieder dem eigentlichen Gen und funktioniert ordnungsgemäß. b) Bromuracil gehört zu den Basenanaloga, weshalb es an Stelle der normalen Basen in die DNA eingebaut werden kann. Es stimmt in seiner Form fast genau mit Thymin überein, was aber schon ausreicht um es in seiner Wirkung zu ersetzen. In seiner Ketoform paart Bromuracil mit Adenin. Wenn es in die Enolform wechselt paart es mit Guanin. Auf das Experiment übertragen heißt das, Bromuracil wird an zufälligen Stellen in die DNA der E.-coli-Stämme eingebaut. Bei Stamm 1 ist die Wahrscheinlichkeit, wie man anbetracht der 597 Kolonien sieht, sehr hoch, dass so der essentielle Argininrest wieder an die richtige Stelle gesetzt wird. Die Gegenseite des ACG ist TGC und wird im Experiment durch das Bromuracil bei einigen Bakterien wieder in TCC umgeändert, welches wieder mit der richtige Kombination (AGG) für das Arginin paart. Die Stämme können wieder Lactose verwerten. Bei Stamm 2 ist es schon erheblich unwahrscheinlicher, dass Bromuracil wieder zu einer Veränderung der Basen führt, die der Ausgangkombination entspricht, wie an den lediglich 3 Kolonien zu sehen ist, die durch die natürliche Punktmutation entstanden sind. Ethidiumbromid ist eine Substanz welche sich zwischen zwei Basenpaare schiebt, sie interkaliert zwischen ihnen. Im vorliegenden Experiment findet dieser Vorgang statt, das Ethidiumbromid schiebt sich an zufälligen Stellen in die DNA ein. Auf diese Weise kommt es durch Zufall vor, dass wiederum bei wenigen Bakterien die Ausgangskombination der Basen hergestellt wird, wodurch es ihnen wieder möglich ist Lactose zu verwerten. c) In Anbetracht der natürlichen Punktmutation wie ich sie im Aufgabenteil a) erklärt habe, kommt der Unterschied zwischen Kontrollpetrischale 1 und 2 daher zustande, dass die Wahrscheinlichkeit der Mutation in die Ausgangskombination der Basen bei Stamm 1 viel wahrscheinlicher als bei Stamm 2 ist. Bei Stamm 1 wurden die Basen nur durch eine Punktmutation durcheinander gebracht, welche schon durch das einmalige Austauschen genau dieser ausgetauschten Base wieder rückgängig zu machen ist. Bei der Rastermutation wie bei Stamm 2 müssen viel mehr Basen falsch abgeschrieben werden, sodass die Ausgangskombination wieder hergestellt wird, was natürlich nicht so wahrscheinlich ist, wie es die Kolonienanzahl von Stamm 2 zu Stamm 1 der Kontrollpetrischalen zeigt. d) frage ob es was mit den 25 Kolonien in PS 3 Stamm 1 zu tun hat. Muss ja nur eine Base ausgetauscht werden Die normale Mutationsrate (Häufigkeit, mit der sich ein Gen verändert) bei höheren Organismen liegt bei 10 − 5 – 10 − 9 pro Gen und Generation. bei den menschen10-7 Bei E. coli findet man im Hungerzustand 1 DNA-Molekül, im gut ernährten Zustand dagegen 4. 3 RNA-Unterarten. Die Zeit, die benötigt wird, um die Anzahl der Bakterien zu verdoppeln, wird Generationszeit genannt. Bei E. colibeträgt sie bei 37°C 60-90 Minuten bei Glucose. Im vorgefertigten Vollmedium nur 20-25 Minuten