02_1 - EU Natur

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Zusammenfassung
Bewertungsgrundlagen
Der vorliegende Halbzeitbericht ist auf der Grundlage der VO(EG) Nr. 1257/1999
und den Durchführungsbestimmungen der VO(EG) Nr. 445/2002 für den Freistaat
Thüringen erstellt worden. Der Freistaat Thüringen wendet auf der Grundlage der
VO(EG) Nr. 1257/99 die Maßnahmen nach Kapitel V (Benachteiligte Gebiete und
Gebiete mit umweltspezifischen Einschränkungen), nach Kapitel VI (Agrarumweltmaßnahmen) und nach Kapitel VIII, Artikel 31 (Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen) an.
Die Bewertung dieser Maßnahmen erfolgte auf der Grundlage der gemeinsamen
Bewertungsfragen mit Kriterien und Indikatoren (Dokument VI/12004/2000) sowie
der Leitfäden für die Halbzeitbewertung (Dokument VI/8865/1999 und
VI/4351/2002). Jeder Bewertung liegt eine indikatorspezifische Zielvorgabe sowie
ein Bewertungsrahmen für den Zielerfüllungsgrad zugrunde.
Für die Analyse wurden Daten der Landesstatistik, der Agrar-, Forst- und Naturschutzverwaltung sowie von 20 speziellen Untersuchungen (5 landesweite Repräsentativanalysen, 13 Fallstudien, 2 Gebietsstudien) verwendet. Die erstmalig durchgeführten Erhebungen kennzeichnen die Situation zu Beginn des Programms, während die Ergebnisse von 9 mehrjährigen Untersuchungen die Entwicklung von Flora
und Fauna des Grünlandes sowie von sozioökonomischen und inputrelevanten Indikatoren darstellen.
Inanspruchnahme
Im Untersuchungszeitraum 2000 bis 2002 ist das beanspruchte Finanzvolumen
- für die Ausgleichszulage rückläufig,
- für Ausgleichszahlungen für Gebiete mit umweltspezifischen Einschränkungen
stabil,
- für KULAP (Programm zur Förderung umweltgerechter Landwirtschaft, Erhaltung
der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege in Thüringen) in allen
Jahren auf vergleichbarem Niveau und
- für Erstaufforstungen tendenziell zunehmend (Abbildung 1/01).
Ausgleichszulage im
benachteiligtem Gebiet
1) einschl. GAK
Abbildung 1/01: Finanzvolumen
(in EURO) EPLR Thüringen 2002
Die Inanspruchnahme der
Ausgleichszulage
erfolgte
nahezu flächendeckend. In
35 Mio.
NATURA
2000-Gebieten
1 Mio. Erstaufforstung
erhielten
zwei
Drittel der
0,7 Mio.
Grünlandflächen innerhalb
Ausgleichszahlungen für
Gebiete mit umweltspezifischen
der im Jahr 2000 gemeldeAgrarumweltmaßnahmen
Einschränkungen
(KULAP)
ten
Förderkulisse
Ausgleichszahlungen. Erstaufforstungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sind bisher auf 266,6 ha durchgeführt worden (17 % Zielerfüllung). Auf etwa 25 % der LF Thüringens wurden Agrarumweltmaßnahmen (KULAP) umgesetzt.
22 Mio.1)
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Im Programmteil A (Ackerlandextensivierung) des KULAP 2000 werden 7,2 % der
Ackerfläche Thüringens gefördert. Von den Maßnahmen des Programmteils B
(Grünlandextensivierung) sind 57,8 % des Grünlandes betroffen. Im Programmteil C
finden einzelflächenbezogene Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf weiteren 23,7 % des Grünlandes und 0,14 % des Ackerlandes Anwendung. Die Mehrheit der Maßnahmen innerhalb dieser Programmteile erreicht eine
gute bis sehr gute Akzeptanz.
Programmwirkungen der Ausgleichszulage - Benachteiligtes Gebiet
Die Ausgleichszulage hat zu einem standortabhängigen Einkommensausgleich beigetragen. Obwohl der Einkommensverlust nur zu 52 % ausgeglichen ist, erreicht die
Prämie im Mittel einen Einkommensanteil von 13 %. Der Einkommensrückstand zu
den Betrieben außerhalb des benachteiligten Gebietes beträgt noch 11 %. Bei einem
Zehntel der Betriebe ist eine Überkompensation festzustellen.
Die Ausgleichszulage leistet einen sehr guten Beitrag zur Aufrechterhaltung einer
flächendeckenden, nachhaltigen Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutzten
Fläche (LF) und zum Schutz der Umwelt. Über 70 % der LF im benachteiligtem Gebiet wird extensiv bewirtschaftet. Auf 51 % der Ackerfläche liegt die ausgebrachte
Stickstoffmenge (Wirtschaftsdünger + mineralischer Dünger) unter 170 kg/ha *a (im
Mittel 102 kg/ha *a) und das Grünland wird nahezu flächendeckend extensiv bewirtschaftet. Der durchschnittliche Viehbesatz beträgt nur 0,48 GVE/ha LF.
Die Zahlungen sind mit wertvollen indirekten Wirkungen auf die Beschäftigungslage
verbunden.
Gesamtwertung: sehr gute Zielerfüllung
Die Ausgleichszulage muss als Standortsicherungselement erhalten bleiben, auf
Bemessungsgrundlagen mit indirektem Umweltbezug beruhen (z.B. Tierbesatz) und
die wirtschaftlichen Nachteile, besonders der Grünlandbewirtschaftung, angemessen
berücksichtigen.
Programmwirkungen der Ausgleichszahlungen - Gebiete mit umweltspezifischen Einschränkungen
Die ausschließlich für Grünland gewährte Ausgleichszahlung hat das Einkommensdefizit zu durchschnittlich 84 % abgedeckt. Bei FFH-Lebensraumtypen ist
der Verlustausgleich sehr gut.
Die Lebensraumtypen sind durch eine gebietsspezifische Pflege erhalten worden.
Infolge geringer Relevanz für die Landwirtschaftsbetriebe wird kein beschäftigungswirksamer Beitrag geleistet.
Gesamtwertung: Zielstellung erfüllt
Die Weiterführung der Maßnahme ist erforderlich, um die auf Gemeinschaftsrecht
beruhenden Bewirtschaftungsrestriktionen finanziell auszugleichen.
Programmwirkungen der Agrarumweltmaßnahmen - KULAP
Die Höhe der Beihilfe für den Ausgleich des entgangenen Nutzens ist für die einzelnen Maßnahmen des KULAP in der Programmentwicklungsphase kalkuliert worden.
Im Bewertungszeitraum sind keine wesentlichen Änderungen der Kosten-ErlösSituation eingetreten. Die Beihilfen ermöglichen nur einen Teilausgleich des entgangenen Nutzens, so dass keine Überkompensation möglich ist.
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Der Schutz abiotischer Ressourcen resultiert aus verringertem Produktionsmitteleinsatz und umweltfreundlichen Wirtschaftsweisen auf den geförderten Flächen
(Abbildung 1/02). Weitere Vorteile ergeben sich für den Landwirtschaftsbetrieb und die
Gesellschaft.
Wirkung
Anteil an der jeweils
ggf. förderfähigen Fläche
Reduzierung der Erosionsgefährdung
Vermeidung oder Verringerung möglicher
chemischer Bodenverunreinigungen
Verringerung potentieller Verunreinigungen
des Grund- und Oberflächenwassers
52 %
54 %
59 %
Abbildung 1/02:
Abiotischer Ressourcenschutz
Kennzeichnend für alle Maßnahmen ist eine sehr starke Verringerung des Produktionsmitteleinsatzes (Stickstoffdüngung, Pflanzenschutz), die beim Stickstoffeinsatz
im Ackerbau 22 bis 85 % und auf dem Grünland 48 bis 100 % beträgt. Die Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden ohne Düngung und ohne
Pflanzenschutz (Programmteil C) umgesetzt.
Daraus resultieren ausgeglichene Stickstoffsalden für den ökologischen Landbau
bzw. den kontrolliert-integrierten Ackerbau. Die Grünlandextensivierung hat zu vergleichsweise hohen Negativsalden geführt, die auf ungedüngten Flächen einem Defizit von 20 bis 40 kg N/ha/a entsprechen. Damit ist von einem sehr geringem
N-Verlagerungsrisiko im Boden und damit auch in das Grund- und Oberflächenwasser auf den geförderten Flächen auszugehen.
Inputreduzierung und extensive Wirtschaftsweisen wirken sich in vielfältiger Weise
positiv auf Flora und Fauna aus (Übersicht 1/01).
Auf etwa 47.000 ha (79 % der Förderfläche) werden besonders wertvolle Habitate
geschützt. Davon entfallen fast die Hälfte auf NATURA 2000-Gebiete, ein Fünftel auf
Feucht- und Nassgrünland und 3 % auf ökologische Infrastrukturen.
Die Förderung vom Aussterben bedrohter, einheimischer Nutztierrassen hat dazu
beigetragen, dass der Bestand zugenommen hat (Ausnahme: Deutsches Sattelschwein).
Übersicht 1/01:
Biotischer Ressourcenschutz auf gefördertem Ackerland
Tier- bzw. Pflanzengruppe
ausgewählte Wirkungen
Segetalflora
Artenzahl auf ökologisch bewirtschafteten Flächen größer als im kontrolliert-integrierten Ackerbau; generell geringe Präsenz wertgebender Arten;
herausragende Bedeutung der Ackerrandstreifen (169 Arten, davon 27
gefährdete Arten); Erweiterung des Artenspektrums auf mehrjährig stillgelegten Flächen
Laufkäfer
tendenzielle Verbesserung durch Extensivierung, deutliche Zunahme von
Artenzahlen und stenöker Spezies auf mehrjährig stillgelegten Flächen
Vögel des Offenlandes
erhöhte Abudanz der Feldlerche aufgrund geringerer Bestandesdichten der
Kulturen im ökologischen Landbau
Heckenvögel
sehr starke Erhöhung der Arten- und Individuenzahlen mit Verbesserung
des Pflegezustandes der Hecken (von 7 auf bis zu 32 Vogelarten)
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Auf dem Grünland hat sich im Zuge der langjährigen Extensivierung die Differenzierung bzw. Umschichtung der Bestände fortgesetzt. Damit konnte das bereits Ende der 90er Jahre erreichte hohe Niveau noch deutlich verbessert werden
(Übersicht 1/02).
Übersicht 1/02:
Biotischer Ressourcenschutz auf gefördertem Grünland
Tier- bzw. Pflanzengruppe
ausgewählte Wirkungen
Grünlandvegetation
73 % Flächenanteil mit standortangepassten Pflanzengesellschaften;
Erhöhung der Anzahl Arten mit besonderem naturschutzfachlichem Wert,
davon 36 Arten der Roten-Liste Thüringens mit einem Anteil von 4 % der
Flächen im Programmteil B und mehr als 20 % im Teil C; deutliche Verbesserung des Erhaltungszustandes, d.h. der Bestandeszusammensetzung und Bestandesstruktur in der Mehrzahl der Extensivierungsmaßnahmen; mittlere bis starke Verbuschungstendenz auf 9 % des geförderten
Grünlandes, vorwiegend auf Schafweiden
Heuschrecken
erwartungsgemäße Ausstattung des Extensivgrünlandes, Trocken-/ Halbtrockenrasen, Bergweiden und Feuchtgrünland sind besonders arten- und
individuenreich mit Vorkommen anspruchsvoller Arten; naturschutzorientierte Bewirtschaftung bietet gute bis sehr gute Lebensbedingungen für
Habitatspezialisten
Tagfalter
Erhaltung von bis zu 20 anspruchsvollen, gefährdeten Arten, besonders
auf beweideten Trocken- und Magerrasen; Lebensräume für gefährdete
Arten auf Extremstandorten
Wiesenbrüter
Vorkommen von mindestens einer Zielart in 86 % der geförderten Wiesenbrütergebiete, Erhöhung der Anzahl Brutpaare je 100 ha von 10,9 auf 14,8
69 % aller Befragten verschiedener gesellschaftlicher Gruppen bescheinigen den
KULAP - Maßnahmen einen positiven Einfluss auf den Erholungswert der Landschaft.
Gesamtwertung: sehr gute Zielerfüllung
Die sehr hohe Akzeptanz und die erzielten Umweltwirkungen bestätigen die zielkonforme Ausrichtung des KULAP. Das rechtfertigt eine Weiterführung über 2006 hinaus. Zukünftig sollte das Programm auf zielorientierte Maßnahmen mit Handlungsoptionen für den Landwirt ausgerichtet werden. Die künftige Struktur und der
Inhalt des Programms sind abhängig vom Fach- und Ordnungsrecht sowie von Politikentscheidungen.
Programmwirkungen der Erstaufforstung auf landwirtschaftlichen Flächen
Der Verlustausgleich beträgt für den Landwirt im Mittel nur 67 %, während für andere
Landeigentümer eine Überkompensation von 58 % entsteht. Die Höhe der Erstaufforstungsprämie reicht damit für Landwirte in keinem Fall aus, die entgangenen Deckungsbeiträge aus der vorangegangenen landwirtschaftlichen Nutzung zu kompensieren.
Die Erstaufforstungen erfolgten grundsätzlich mit einheimischen Baumartenmischungen; auf über 90 % der Fläche mit Laubbaumkulturen. Nur etwa ein Viertel
der Erstaufforstungen erfolgten in waldarmen Gebieten (Bewaldungsanteil unter
10%).
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Es konnte kein unmittelbarer beschäftigungswirksamer Beitrag zur Entwicklung des
ländlichen Raumes nachgewiesen werden.
Gesamtwertung: eingeschränkte Zielerfüllung
Es wird eine Modifizierung des Programmes mit schwerpunktmäßiger Ausrichtung
auf waldarme Gebiete sowie die Umwandlung in eine zielhonorierende Maßnahme
empfohlen.
Gesamtwirkungen des EPLR
70 % der Indikatoren erreichen eine gute bis sehr gute Wirkung, etwa ein Fünftel
erfüllt das Ziel und nur bei zwei Indikatoren (Altersprofil, Abwanderung) war die Wirkung unzureichend. Die beste Bewertung erhalten die Durchführungsbestimmungen,
gefolgt von den Umweltwirkungen. Darüber hinaus können dem EPLR gute indirekte
Einkommens- wie auch Beschäftigungswirkungen bescheinigt werden.
Die quantifizierten Einkommenseffekte sind das Ergebnis von Multiplikatorwirkungen. Sie korrelieren positiv mit dem Anteil EPLR-Zahlungen am Betriebseinkommen.
Der EPLR ist zu 60 % der Gesamtkosten auf positive Umweltwirkungen ausgerichtet
und 40 % der Kosten sind mit günstigen Nebenergebnissen für die Umwelt verbunden.
Die EPLR-Fläche entspricht mehr als 50 % der LF Thüringens. 28 % der jährlich unter der LF Thüringens potentiell neugebildeten Grundwassermenge entfällt auf diese
Flächen. Die Treibhausgasemissionen werden bei Methan um mehr als ein Drittel
und bei Kohlendioxid bzw. Stickoxiden um fast 50 % verringert. Die gesamte Förderfläche trägt zum Landschaftserhalt bei. Der Flächenbeitrag zur Kohärenz liegt bei
60 %, zur Unterschiedlichkeit bei 17 % und zur kulturellen Eigenart bei 33 %.
Der EPLR hat einen entscheidenden Beitrag für den floristischen sowie faunistischen
Arten- und Biotopschutz geleistet.
Von den Programmen des EPLR gehen indirekt sehr wertvolle Beschäftigungswirkungen aus. 40 % der landwirtschaftlichen Beschäftigten arbeiten in geförderten
Betrieben. Diese Betriebe bieten überproportional Beschäftigungsmöglichkeiten für
Frauen. Je 100 Beschäftigte sind 3,8 Beschäftigte in nichtlandwirtschaftlichen Betriebsbereichen tätig. Mit 18 zusätzlich durch die Landwirtschaft initiierten nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsplätzen je 100 landwirtschaftliche Erwerbstätige leisten die
landwirtschaftlichen Unternehmen einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der
Wirtschafts- und Sozialfunktion des ländlichen Raums. Daraus leitet sich ab, dass je
Euro landwirtschaftlicher Bruttowertschöpfung 0,16 Euro Bruttowertschöpfung im
verarbeitenden Gewerbe erzielt wurden. Die in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung ist sehr stark überaltert und die Gebiete unterliegen der Migration.
Synergie-Effekte können auf etwa einem Viertel der LF Thüringens entstehen. Die
Durchführungsbestimmungen bieten den Begünstigten ein aufwandsoptimiertes Beantragungsverfahren.
Gesamtwertung: sehr gute Zielerfüllung
Eine Anpassung des EPLR zur Halbzeit ist in Bezug auf die Zuwendungsvoraussetzungen nicht erforderlich.
Die Weiterführung des etablierten Untersuchungssystems ist Voraussetzung für die
ex-post-Bewertung.
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Summary
Bases of evaluation
The Council Regulation N° 1257/1999 and the detailed rules for the application of
Council Regulation N° 445/2002 represent the foundation of the present mid-termreview. The region of Thuringia realizes four programes according to the Council
Regulation N° 1257/1999, chapter V (less-favoured areas and areas with environmental restrictions), chapter VI (agri-environmental measures) and chapter VIII, article 31 (afforestation of agricultural areas).
The evaluation of these measures took place on the basis of the common evaluation
questions with criteria and indicators (document VI/12004/2000) and the guidelines
of the mid-term-review (document VI/8865/1999 and VI/4351/2002). For each indicator exists a specific target level as well as a scale of evaluation. Data of the national
statistics, agrarian-, forest- and nature protection administration as well as of 20 special investigations (5 country-wide representative analyses, 13 case studies, 2 area
studies) have been used for the analysis. The investigations, which have been realized for the first time, mark the baseline, while the results of 9 several year's studies
represent the development of grassland-flora and -fauna as well as socio-economic
and input-relevant indicators.
Acceptance of the programes
During the evaluation period (2000 to 2002) the financial outputs for
- less-favoured areas declined,
- areas with environmental restrictions stabilized,
- agri-environmental measures remained in all years on comparable level and
- afforestation of agricultural areas increased sligthly. (Figure 1/01)
less-favoured areas
22 mill.1)
35 mill.
1 mill. afforestation
0,7 mill.
areas with environmental
restrictions
agri-enviromental measures
1)
inclusive GAK (German supposition program of agriculture and shore protection)
Figure 1/01:
Financial outputs (Euro) RDP 2002
(rural development program 2000 - 2006 of Thuringia)
11
The acceptance of the compensatory allowance in less-favoured areas took place
almost surface covering. In NATURA 2000 areas two thirds of the grassland received compensatory payments. Afforestation of agricultural areas were realized on
266,6 hectares (17 % of the regional target) up to day. Agri-environmental measures
took place on approximately 25 % of Utilised Agricultural Area (UAA) of Thuringia.
The part A (extensive methods on arable land) of the agri-environmental program of
Thuringia (KULAP) included 7,2 % of the arable land. The measures of part B (extensive methodes on grassland) were applied on 57,8 % of the grassland. Part C
included additional measures of nature protection and landscape care on 23,7 % of
grassland and 0,14 % of arable land. The majority of the measures reached a good
to very good acceptance.
Program effects of compensatory allowance in less favoured areas
The compensatory allowance has contributed to the compensation of the natural
based income deficit. Although the income loss was offset to 52 % only, the premium
placed on the average an income portion of 13 %. The income arrear to holdings
outside the less-favoured areas amounted to 11 %. Dead-weight effects have been
determined on 11 % of the holdings.
The compensatory allowance contributed to maintain a continued, sustainable agricultural land use and to protect the environment in a very good way. More than 70 %
of UAA in the less favoured areas are managed by environmentfriendly farming systems. Less than 170 kg nitrogen/ha/year (on the average 102 kg/ha/year) have been
applied on 51 % of arable land. Up to 80 % of grassland were managed by extensive
methodes. The average livestock amounted to 0.48 LU/ha UAA.
The payment related to valuable indirect effects concerning the situation of employment.
Evaluation: very good result
The compensatory allowance has to be maintained, should be based on agreements
with indirect environmentfriendly targets (e.g. livestock) and should consider appropriately the economic handicaps, particularly such of the grassland management.
Program effects of compensatory payment in areas with environmental restrictions
The income deficit due to environmental restrictions was offset (84 % on the average) by compensatory payment. Concerning the flora-fauna-habitattypes the compensation of income deficit was very good.
The habitattypes have been preserved by an area-specific care.
Employment on and off holdings wasn't influenced by the program.
Evaluation: average result
It's necessary to continue this program in order to compensate the restrictions based
on the law of the European Community.
Program effects of agri-environmental measures - KULAP
The amount of payment to compensate income deficits was calculated for each
measure during the development phase of the program. Changes of the ratio of production costs to income didn't occur during the evaluation period. The payments link
to partial compensation of income deficit. Dead-weight effects are impossible.
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The protection of abiotic resources results from input reducing actions and environmentfriendly farming systems on the supported area (Figure 1/02). Moreover, the program causes benefits for farm holdings and the society.
effect
% of potential
eligible area
52 %
reducing soil erosion
prevention or reduction of chemical
contamination of soils
54 %
reduction of the potential contamination
of ground- and surfacewater
Figure 1/02:
59 %
Protection of abiotic resources
A very strong decrease of agricultural inputs (nitrogen fertilization, plant protection) is
typical for all measures of the program. The input of applied nitrogen was reduced
between 22 to 85 % on arable land and between 48 to 100 % on grassland. The
measures of nature protection and landscape care took place without any fertilization
and plant protection.
This results in equalized nitrogen balances for organic farming and also for integrated farming. Extensive grassland management led to comparatively high negative
balances, corresponding to deficits of 20 to 40 kg nitrogen/ha on unfertilized stands.
Thus, a very small risk of nitrogen-shifting into the soil and into the surface respectively groundwater of the supported area can be assumed.
Inputreduction and extensive farming systems had favourable effcts on flora and
fauna (Table 1/01).
High nature-value farmland habitats were protected on nearly 47.000 hectares (79 %
of supported areas). One half of it is located in NATURA 2000 areas, one fifth on
humid respectively wet grassland and 3 percent on ecological infrastructures.
The livestock of supported endangered animal breeds increased (exception :
Deutsches Sattelschwein).
Table1/01:
Protection of flora and fauna on arable land
plant/animal
effects
herbs
Diversity in case of organic farming is higher than on integrated managed
stands; generally only a few of valuable species present; edges of fields
with outstanding importance (169 species; 27 endangered of it); extension
of species-diversity on longterm set-asides.
carabids
Sligth improvement by extensive methods; distinct increase of species
diversity on longterm set-asides.
birds
Increasing occurrence of skylark due to lower crop density in case of organic farming.
hedge birds
Strong increase of diversity corresponding to the quality of the hedge (from
7 up to 32 numbers of species).
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The improvement of grassland floral-diversity continued in course of longterm extensiv management. Thus, the of the end of the 90th achieved high level has been improved clearly. (Table 1/02)
Table 1/02:
Protection of flora and fauna on grassland
plant/animal
effect
vegetation
73 % of supported areas with typical associations; increasing number of
valuable species, among them 36 species of the red-lists of Thuringia with
4 % of supported areas according to Part B and more than 20 % to part C;
significant improvement of the quality of grassland vegetation, that is,
sward composition and -structure in nearly all measures; occurence of
shrubs (more than 5 % covering) on 9 % of supported grassland, predominantly on sheep pasture.
grasshoppers
Average diversity of extensive managed grassland; dry grassland, mountain pastures and wet grassland are very rich in valuable species; specific
types found favourable living conditions under nature protection management.
butterflies
Preservation up to 20 valuable, endangered species, particularly on dry
pastures; habitats for endangered species on extrem areas.
birds of humid/ wet
grassland
Occurrence of one of a specific species at least of 86 % of supported relevant areas; increasing number of breeding pairs from 10,9 to 14,8 pairs per
100 hectares.
In result of an interview 69 % (several social groups) attested the measures of KULAP benefits in view of recreational value of landscape.
Evaluation: very good result
The very high acceptance and the environmental effects underline the optimal adjustment of KULAP. That justifies the continuation of the program beyond 2006, but it
should be aimed at goal-directed measures with management options for the farmer.
Structure and content of the program depends on relevant laws as well as on politicical decisions.
Program effects of afforestation on agricultural areas
The ratio of premium for loss of income to net-income from previous land use
amounted for farmers to 67 % on average only. In case of non-farmers dead-weight
effects occured at a level of 158 %. The premium is insufficient for farmers.
For afforestations only native tree species and mixtures were used. More than 90 %
of supported area were planted with indigenous tree species. 25 % of the afforestations took place in zones with low or missing forest cover.
Due to the small area of afforestations direct effects of employment respectively of
the rural development couldn't be established.
Evaluation: restricted result
An adaption of the program is recommended. The support should be adjusted to
zones with low or missing forest cover and to special environmental targets.
Total effects of the rural development program of Thuringia (RDP)
70 % of the indicators reached a good to very good effect, about one fifth fulfilled the
targets and only two indicators (age profile, migration) showed insufficient results.
The implementing arrangements of the program and the environmental effects ob-
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tained the best evaluation. Moreover the program has been beneficial for indirect
effects on income and employment.
The quantified income effects result from multiplier impacts within the agricultural
holdings. They correlate with increasing part of payments in the income of the farmers.
The RDP was aligned to 60 % of the total costs to positive environmental effects and
40 % of the costs were connected with favourable subsidiary results for the environment. The RDP-areas took more than 50 % of the UAA of Thuringia.
28 % of the annually formed quantity of groundwater come from this areas. The annual green house emissions due to program were reduced: carbon dioxide respectively nitrous oxide nearly 50 % and methane more than one third. The entire supported area contributed to beneficial landscape effects; to landscape coherence 60
%, to landscape differentiation 17 % and to cultural identity 33 %.
Species (flora and fauna), biotops and habitats in need of protection have been very
successful targeted by the several measures of RDP.
Important effects on employment were created or maintained indirectly by the program. 40 % of the agricultural employers work in supported holdings. These entreprises offered a large scale of employment especially for woman. According to 100
agricultural employers existed 3,8 non-agricultural jobs in the holdings. The supported holdings have given rise to non-agricultural employment outside in a ratio of 18
additional jobs to 100 agricultural employers. Thus, the general socio-economic situation of the region and the rural development were beneficial influenced by the program. Per one Euro gross increment value of agriculture 16 Eurocent gross increment value of processing business were obtained.
Synergie-effects were possible on approximately a quarter of the UAA. The implementing arrangements of the program offered an efficient procedure of the program
conversion to the beneficiaries.
Evaluation: very good result
The program didn't need adjustment at the mid-term stage in terms of it's eligible
actions and the budget allocation to different parts of the program.
The ex-post-evaluation requires the continuation of the established investigation system.
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