Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Anorganische Chemie Nomenklatur Die systematische anorganische Nomenklatur ist sehr ähnlich mit der Nomenklatur für Komplexe. Man bedient sich auch eines Zentralatoms und dessen Liganden. Der Sinn der Nomenklatur ist es, durch den Namen mit der Struktur des Moleküls zu harmonisieren. Wichtig sind folgende Regeln: - Das Atom mit der kleinsten EN ist das Zentralatom. Wasserstoff ist aus dieser Regel ausgeschlossen. Wenn mehrere gleiche Liganden vorhanden sind, werden Präfixe angefügt: di, tri, tetra usw. Wenn die Liganden aus Atomgruppen bestehen, werden die Präfixe bis, tris, tetrakis usw. angehängt. Die Ladung des Teilchens wird am Schluss immer in Klammern geschrieben. Die Reihenfolge der Benennung ist: LigandenstammLigandStamm Bsp.: MgCO3 => Magnesium (2+) – trioxidocarbonat (2-) Säuren und Basen Säuren und Basen haben sehr viele verschiedene Definitionen, die in folgender Tabelle aufgeführt werden sollen: Tab. : verschiedene Säure/Base Definitionen Säure Base Arrheinus H+-Spender OH--Spender Brønsted Protonendonator Protonenakzeptor Lewis Elektronenpaarakzeptor Elektronenpaardonator Wenn man von Lösungen spricht, verwendet man die Brønsted-Säuren und Basen. Bei reinen Stoffen bzw. bei nichtgelösten Stoffen werden jedoch die Lewis-Säuren und Basen verwendet. Diese schildern die Verallgemeinerung der Brønsted-Teilchen. Um sich die Eigenschaften von Säuren und Basen zu studieren, hat man einige wichtige Grössen: pHWert, pOH-Wert, Eigendissoziation des Wassers, pKs-Wert und pKB-Wert. Im Folgenden werden nur Reaktionen mit Säuren betrachtet. Für die Basen funktioniert es jedoch analog. Betrachtet wird die Säure HA, die mit H2O (=Base) gelöst wird: HA + H2O A- + H3O+ (1) Man nennt die Paare HA/A- und H2O/H3O+ konjugierte Säure-Basen-Paare. Dabei ist HA die Säure und A- die konjugierte Base; H2O ist die Base und H3O+ die konjugierte Säure. Hier wird schon deutlich, dass für eine Säure-Base-Reaktion immer ein Donor und ein Akzeptor vorhanden sein müssen! Nun fragt man sich, auf welche Weise man den Säurecharakter einer Lösung einstufen kann? Dafür wurde der pH-Wert definiert. 1 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I pH-Wert = - log [H+] Herbstsemester 2007 analog gilt: pOH = -log[OH-] Der pH-Wert gibt also an, wie viele Protonen in Lösung sind und lässt somit auf den Säurecharakter der Lösung schliessen. Wenn eine hohe Konzentration an H+ vorhanden ist (max. 1 M), ist de pH-Wert tief und die Lösung ist sauer. Wenn die Konzentration sehr tief ist (z.B. 10-9 M), dann ist der pH-Wert hoch und man die Lösung ist basisch. Eine wichtige Bemerkung ist, dass der pH-Wert konzentrationsabhängig ist; jedoch nicht stoffspezifisch. Man kann z.B. eine HCl-Lösung und eine CH3COOH-Lösung mit dem selbem pH-Wert herstellen, obwohl die beiden Säuren unterschiedlich stark sind. Diese Problematik führt uns schon zum sogenannten pKS-Wert: Dieser charakterisiert Säuren durch ihre Bereitschaft, die Protonen abzugeben. Diese Bereitschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab: - - Polarisierbarkeit des Moleküls (z.B. HI) Struktur des Moleküls Dipolmoment und Elektronenverteilung (Bei HCl z.B. sind die Elektronen ausschliesslich beim Chloratom, weil dieses elektronegativer ist. Somit ist die Oktettregel erfüllt und das H-Atom wird schnell abgespalten.) Mesomeriestabilisierte Moleküle (z.B. HNO3 hat mehrere mögliche Strukturen bei denen die Elektronen jedoch auf das Säureanion verteilt sind.) Wir betrachten nochmals die Reaktion 1. Nun bilden wir die Gleichgewichtskonstante K Da Wasser das Lösungsmittel ist, wird es in so einem grossen Überschuss vorhanden sein, dass man sich darauf geeinigt hat, dass es den Wert 1 bekommt. Somit wird aus K die sogenannte Säuredissoziationskonstante KS, die stoffspezifisch ist und für jede Säure verschieden. Nun ist der pKs-Wert so definiert: pKs = - log Ks Der pKs-Wert kann positive und negative Werte annehmen. Folgende Tabelle illustriert diese Eigenschaft: Tab. : Eigenschaft des KS-Wert KS-Wert Auswertung des Logarithmus pKS-Wert im Normalfall (ohne Vorzeichenänderung) <1 <0 > 0 (=> schwache Säure) >1 >0 < 0 (=> starke Säure) Man kann sich diesen Zusammenhang auch so vorstellen: Wenn der KS-Wert kleiner als 1 ist, liegt das Gleichgewicht auf der Seite der Säure HA. Sie wird also nicht besonders gut dissoziieren, es handelt sich um eine schwache Säure. Wenn KS jedoch grösser als 1 ist, wird das Gleichgewicht auf der Seite der Produkte liegen; die Säure wird in Lösung vorwiegend dissoziiert vorliegen. Es handelt sich also um eine starke Säure. Bei den Säure-Base-Reaktionen wird oft vom Ionenprodukt des Wassers gesprochen. Dieses beschreibt folgende Reaktion: 2 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I H2O H+ + OH- Herbstsemester 2007 (2) Wasser kann also in Ionen dissoziieren. Nun weiss man, dass reines Wasser einen pH-Wert von 7 hat; d.h. die Konzentration der H+ beträgt 10-7 M. Die Konzentration der OH- ist ergo auch 10-7 M; somit ist das Ionenprodukt des Wassers KW = 10-14 M. Nach der Betrachtung der Säurestärke muss nun ein kleiner Nachtrag zur Berechnung des pHWerts gemacht werden. Die obere Definition des negativen dekadischen Logarithmus gilt nur für starke Säuren, d.h. solchen, die in Wasser zu 100% dissoziieren. Bei schwachen Säuren muss man noch den Anteil an nicht-dissoziierter Säure mitrechnen, weil sich ein Gleichgewicht einstellt. Beim Betrachten der Reaktion 1 kann man nun annehmen, dass HA eine schwache Säure ist. Es lässt sich nun eine Formel errechnen, welche das Gleichgewicht berücksichtigt: Ausserdem muss man noch eine weitere Unterscheidung vornehmen. Wenn es sich um eine starke Säure handelt, die jedoch stärker als 10-5 M verdünnt ist, muss die Eigendisoziiation des Wassers berücksichtigt werden. Somit setzt sich dann die Protonenkonzentration aus der Anfangskonzentration der Säure HA0 und der Konzentration der OH- zusammen: [H+] = [HA]0 + [OH-] Nun kann man hier auch eine quadratische Gleichung aufstellen, die nach der Konzentration der H+ aufgelöst wird. Diese drei Unterscheidungen funktionieren bei Basen analog! Nun wie kann man diese speziellen Eigenschaften der Säuren und Basen messen? Der pHWert kann grundsätzlich auf zwei Arten gemessen werden: einerseits mithilfe eines pHMeters, welches elektrochemisch funktioniert; anderseits mithilfe eines Indikators. Die Zweite Variante ist meistens unpräzis; jedoch sehr praktisch, um eine erste Abschätzung des Säurecharakters zu machen. Indikatoren sind meistens schwache organische Säuren, die eine bestimmte Farbe besitzen. Dabei liegen sie folgendem Schema vor: HInd + H2O Ind- + H3O+ Farbe 1 Farbe 2 (3) Man sieht also die Änderung des pH-Werts, weil die konjugierte Base des Indikators eine andere Farbe anzeigt als die Säure. Diese „Bestimmung“ ist zwar sehr praktisch und schnell; sie ist jedoch extrem unpräzise. Man kann nur einen pH-Bereich schätzen. Deshalb verwendet man für genau Bestimmungen auch den pH-Meter, den wir in der Elektrochemie näher betrachten werden. Eine sehr wichtige Analysemethode in der Säure-Basen-Chemie ist die Titration. Mithilfe von dieser bestimmt man die Konzentration einer unbekannten Säure bzw. Base, indem man diese mit einer bekannten Base bzw. Säure (mit bekannter Konzentration!) titritert bis der Äquivalenzpunkt erreicht ist, d.h. bis alle Teilchen neutralisiert sind. Die Verallgemeinerung des Säurebegriffs kommt von Lewis. Dank seiner Theorie lassen sich Säuren und Basen auch ausserhalb von wässrigen Lösungen betrachten. Nun was geschieht, wenn eine Säure und eine Base reagieren? Nun schauen wir nochmals die „normalen“ Säuren 3 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 und Basen an: Die Säure ist definiert als ein Protonenspender, d.h. sie gibt eine positive Ladung ab bzw. nimmt formell eine negative auf. Eine Base ist ein Protonenempfänger, d.h. es nimmt eine positive Ladung auf bzw. gibt eine negative ab. Somit lässt sich der Begriff wie folgt verallgemeinern: Eine Lewis-Säure ist ein Elektronenakzeptor und eine Lewis-Base ist eine Elektronendonator. Somit ist eine Lewis-Säure ein Elektrophil und eine Lewis-Base ein Nucleophil. Die Lewis-Säuren werden nach der HSAB-Regel qualifiziert: hard and soft acids and bases! Diese Regel besagt also, dass immer starke Säuren mit starken Basen reagieren. Als entscheidend für seine Betrachtungen erachtete er die Polarisierbarkeit (d.h. Deformierbarkeit) der Elektronenhülle und die Elektronegativität der beteiligten Teilchen. Es gelten daher folgende Definitionen: Harte Säuren: Lewis-Säuren mir geringer Polarisierbarkeit. Dies gilt für kleine und hochgeladene Kationen sowie Moleküle, in denen der elektronegative Bindungspartner eine hohe positive Ladung am zentralatom induziert. Weiche Säuren: Lewis-Säuren mit hoher Polarisierbarkeit, wie sie in Kationen mit niedriger Ladung und großem Radius bzw. in Atom und Molekülen mit besetzten äußeren Orbitalen (leicht zu entfernenden Valenzelektronen) auftritt. Harte Basen: Lewis-Basen mit gr0ßer Elektronegativität und entsprechend geringer Polarisierbarkeit. Weiche Basen: Lewis-Basen mit geringer Elektronegativität und größerer Polarisierbarkeit. Harte Säuren kombinieren bevorzugt mit harten Basen, weiche Säuren bevorzugt mit weichen Basen. Dabei gehen harte Säuren und harte Basen Bindungen mit überwiegend ionische Charakter ein, dagegen überwieg in der Bindung weicher Säuren mit weichen Basen der kovalente Bindungscharakter. Redox- und Elektrochemie Die Redoxchemie bezeichnet die Chemie der Elektronenübergabe zwischen Verbindungen. Sie hat sehr viele Parallelen zur Säure-Base-Chemie und ist zentral für viele technische Prozesse. Damit eine Redoxreaktion überhaupt stattfindet, müssen immer ein Oxidationsmittel und ein Reduktionsmittel vorhanden sein. Dabei wird das Oxidationsmittel reduziert und das Reduktionsmittel oxidiert. Oxidieren = Elektronen wegnehmen Reduzieren = Elektronen hinzufügen Bsp.: Oxidation von Magnesium 2 Mg + O2 2 MgO (4) Wie man erkennt, entsteht Magnesiumoxid, d.h. formal entsteht ein Mg2+ und ein O2-, d.h. das Sauerstoffatom nimmt zwei Elektronen auf (reduziert; Oxidationsmittel) und das Magnesium gibt zwei Elektronen ab (oxidiert, Reduktionsmittel). Wie man leicht erkennen kann, erreichen somit beide Teilchen einen Edelgaszustand. Dies ist auch bestimmend für die Eigenschaft des Oxidations- oder Reduktionsmittel. Meistens werden Nichtmetalle gerne als Oxidationsmittel dienen, während Metalle eher Reduktionsmittel sind. Um nun bei einer 4 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 beliebigen Reaktion zu erkennen, ob es sich um eine Redoxreaktion handelt, nimmt man sich die Oxidationszahlen zur Hilfe. Diese beschreiben in einem Molekül, auf welche Weise die Elektronen verteilt sind, d.h. sie geben an, welches Element hat formal welche Anzahl Elektronen. Somit entstehen durch die verschiedenen Elektronegativitäten heterolytische Teilungen zwischen ungleichen Atomen. Regeln zur Bildung der OZ: 1. 2. 3. 4. 5. Fluor hat immer die OZ –I. Sauerstoff hat immer die OZ –II (ausser in Peroxiden). Wasserstoff hat immer die OZ +I (ausser in Metallhydriden). Die Summe aller OZ entspricht der Gesamtladung des Teilchens. Elemente und reine Stoffe (z.B. Na, O2) haben eine OZ von 0. Die Redoxchemie ist vor allem so wichtig wegen den Anwendungen. Zu diesen zählen: die Batterie, Korrosionsschutz, Elektrolyseverfahren, Stoffwechselreaktionen u.v.m. a.) Batterie Eine Batterie ist eine geschlossene galvanische Zelle, in welcher durch eine Redoxreaktion chemische Energie in elektrische Energie verwandelt wird. Eine galvanische Zelle besteht immer aus zwei Halbzellen: einer Anode (=Elektrode, wo die Oxidation stattfindet) und eine Kathode (=Elektrode, wo die Reduktion stattfindet). Bei der galvanischen Zelle laufen die Reaktionen spontan ab, d.h. die Anode ist gerade der Minuspol und die Kathode der Pluspol. Somit laufen die Elektronen physikalische gesehen auch richtig. Wichtig ist, dass die beiden Halbzellen räumlich getrennt sind und in Lösung vorliegen. Dies geschieht meistens durch eine Membran. Diese muss ausserdem gewährleisten, dass der Ladungsausgleich erfolgen kann. Die Spannung, die durch die Batterie erzeugt wird, berechnet sich wie folgt: b.) Elektrolysezelle Die Elektrolysezelle ist analog zur galvanischen Zelle aufgebaut. Sie beinhaltet jedoch zwei grundlegende und sehr wichtige Unterschiede: Die Reaktion in der Elektrolysezelle läuft nicht spontan ab, sondern wird durch eine externe Spannung erzwungen. Somit geschieht hier das Gegenteil, und zwar wird elektrische Energie in chemische Energie umgewandelt. Ein zweiter Unterschied ist, dass der Minuspol bei der Kathode liegt und der Pluspol bei der Anode; auch wenn die Elektronen von der Anode zur Kathode laufen. Dies führt zur sogenannten technischen Stromrichtung. c.) Korrosionsschutz Gewisse Stoffe (v.a. Metalle) sind an der Luft nicht beständig; sie werden schnell oxidiert. Deswegen überzieht man sie mit einer Schutzschicht, die aus z.B. aus Zink besteht, das an der Luft eine Oxidschicht bildet. Das Verzinken oder Galvanisieren wird elektrochemisch gemacht, indem man edlere Metalle mit unedleren überzieht. Bei der galvanischen Zelle gibt es noch mehrere Nachträge: Wenn man von einem DaniellElement bzw. einem Leclanché-Element spricht, dann wird immer die Zn/Cu-Batterie 5 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 gemeint. Nun warum wird in dieser Batterie gerade Zn oxidiert und Cu2+ reduziert? Zn ist ein unedleres Metall als Cu, d.h. es hat ein tieferes Redoxpotential. Dieses Potential gibt, an wie stark die Bereitschaft eines Teilchens ist sein Elektron abzugeben (Es wird in Volt gemessen). Dies führt zur elektrochemischen Reihe. Das Daniell-Element sieht wie folgt aus Zn|Zn2+ (c = 1 M) || Cu2+ (c = 1 M)|Cu Man nennt dies auch Standardbedingungen, weil die Stoffmenge der Reaktanden exakt dieselbe ist. Nun wird bei verschiedenen Konzentrationen ein weiterer Aspekt hinzugefügt: der Elektroendruck. Sobald die Konzentrationen der Reaktanden unterschiedlich sind, werden die Elektronen einen gewissen Druck auf die Lösung ausüben, wodurch sich die Spannungsausbeute ändert. Diese Spannung nennt sich Elektromotorische Kraft. Dies führt zur Nernst Gleichung: Koordinationschemie Die Koordinationschemie befasst sich vorwiegend mit Komplexen, deren Struktur und Aufbau. Komplexe sind immer aus einem Zentralatom aufgebaut, das von mehreren Liganden umgeben ist. Diese bilden den sogenannten Koordinationspolyeder. Die Anzahl Liganden, die um ein Zentralatom koordinieren, nennt man Koordinationszahl. Typische Werte sind 2,3,4 und 6, wobei letzteres das häufigste ist. Die meisten Liganden sind einzähnig, d.h. sie haben eine Stelle, durch welche sie an das Zentralatom koordinieren. Es gibt aber auch mehrzähnige Liganden (z.B. Oxalation). Man nennt solche Liganden Chelat-Liganden (Chela = Schere). Es ist wichtig, dass man sich vor Augen hält, dass Komplexe keine kovalenten Bindungen sind; es handelt sich viel mehr um elektrostatische Anziehungskräfte. Dabei gibt es Komplexe, die schon fast einen ionischen Charakter haben; andere sind sehr ähnlich mit kovalenten Bindungen. Die Bindungsverhältnisse in einem Komplex wird durch die Ligandenfeldtheorie erklärt. Die Liganden nähern sich an das Zentralatom. Dadurch werden die entarteten (=energiegleichen) d-Orbitale energetisch aufgespaltet. Diese Aufspaltung ist abhängig vom Ligand und vom Zentralatom. Grundsätzlich sind stark nucleophile Liganden wie z.B. das CN- starke d-Orbitalaufspalter. Dann gibt es ausserdem noch Zentralatome wie z.B. Nickel, das sich stark aufspalten lässt. Diese Eigenschaft der Aufspaltung führt zur sogenannten spektrochemischen Reihe der Liganden und der Metallatome. Aufgrund der Besetzung der dOrbitale haben Komplexe magnetische Eigenschaften. Man unterscheidet zwischen paramagnetischen und diamagnetischen Komplexen. Diamagnetische Stoffe haben eine abgeschlossene Elektronenkonfiguration während paramagnetische Stoffe durch das einzelne Elektron in der Schale einen permanenten magnetischen Dipol besitzen. Wenn die Anzahl ungepaarter Elektronen maximal ist, nennt man den Komplex high spin; wenn die Anzahl gepaarter Elektronen maximal ist, nennt man low spin. Low spin Komplexe wirken also der Hund’schen Regel entgegen und high spin Komplexe erfüllen diese. Bei unserem Beispiel Nickel ist der Unterschied ist jedoch der low und der high spin nicht relevant, weil Nickel ein d8 Metall ist und somit die energetisch tieferen Schalen sowieso schon besetzt sind. Wichtig ist dies nur bei d4 bis d7 Metallen; also Cr, Mn, Fe und Co. Ob ein Komplex low oder high spin ist, hängt von ∆ ab: Ist dessen Wert gross, wird der Komplex bevorzugt low spin sein bzw. umgekehrt. Diese Aufspaltung der d-Orbitale bestimmt abschliessend die Struktur des Komplexes. Wenn die Orbitale nach d(xy), d(xz), d(yz) und d(z2), d(x2-y2) aufgespaltet werden, entsteht ein 6 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 oktaedrischer Komplex, weil die letzten zwei Orbitale ungünstig sind ( oben). Wenn jedoch das d(z2) und d(x2-y2) energetisch günstiger sind, entsteht ein Tetraeder. Bei der quadratischen Anordnung liegen meistens das d(yz) und das d(xz) günstig und werden besetzt. Kinetik und Thermodynamik Die Kinetik ist ein sehr wichtiger Aspekt von Reaktionen. Sie beschreibt, wie schnell eine Reaktion abläuft und welche Mechanismen dabei durchlaufen werden. Die Thermodynamik befasst sich mit der energetischen Umsetzung der Stoffe und der energetischen Ausbeute. Bei der Kinetik unterscheidet man die sogenannte Reaktionsordnung: Es gibt Reaktionen nullter, erster und zweiter Ordnung. Diese Zusammenhänge lassen sich durch Differentialgleichungen ausdrücken. Am Schluss erhält man folgende Resultate: Reaktion 0. Ordnung: Reaktion 1. Ordnung: Reaktion 2. Ordnung c(A) = -k·t + co(A) (z.B. Zersetzung von Gasen an Kat.) c(A) = co(A) · e-kt (z.B. radioaktiver Zerfall) c(A)-1 = k·t + co(A)-1 (Grosse Anzahl von Reaktionen) Diese Zusammenhänge führen zur sogenannten Kollisionstheorie. Diese besagt, dass damit eine chemische Reaktion überhaupt abläuft, die Teilchen einen effektiven Zusammenstoss erleben müssen, damit eine sogenannte Mindestenergie überwunden wird. Diese Mindestenergie nennt man auch Aktivierungsenergie und wird definiert als die energetische Barriere, die überwunden werden muss, damit eine bestimmte Reaktion abläuft. Somit ist die Reaktionsgeschwindigkeit proportional zur Anzahl Zusammenstösse. Diese Theorie wird auch von der Temperaturabhängigkeit der Reaktionen (endo- und exotherm) bestätigt: Eine Temperatursteigerung um 10 K kann die Reaktionsgeschwindigkeit bis zu vervierfachen. Das hängt damit zusammen, dass bei höherer Temperatur die innere Energie der Moleküle steigt und diese schneller und stärker schwingen. Auf diese Weise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kollision eintritt. Wenn man nun ein energetisches Schema einer Reaktion betrachtet, liegen bei einer endothermen Reaktion die Produkte höher als die Edukte; bei einer exothermen ist das umgekehrt. Das energetische Maximum wird oft durch zwei verschiedene Zustände beschrieben, und zwar dem Übergangszustand und dem Zwischenprodukt. Der Übergangszustand beschreibt eine sterische Annäherung der Edukte. Dabei wird jedoch keine chemische Bindung 7 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 eingegangen, viel mehr handelt es sich um eine elektrostatische Anstossung. Diese ist jedoch stark, weil sie die Edukte so anordnen, dass diese Anziehung maximal stattfinden kann. dann zerfallen sie in die Produkte. Man nennt diesen energetisch maximalen Zustand aktivierten Komplex. Beim Zwischenprodukt hingegen bildet sich eine chemische Bindung aus, die jedoch aufgrund der sterischen und elektrostatischen Wechselwirkungen sehr instabil ist und sofort wieder zerfällt. Alle diese Zusammenhänge werden von der sogenannten Arrheniusgleichung aufgefasst und kombiniert: Die Arrheniusgleichung beschreibt für eine Reaktion 1. Ordnung die Proportionalitätskonstante. Dabei ist der Faktor A eine Zahl, welche die Kollisionen zwischen den Reaktanden andeutet. Sie ist für jede Reaktion verschieden. Die Arrheniusgleichung ist nicht exakt aber meistens eine gute Näherung. Sie kann auch auf mehrstufige Reaktionen ausgeweitet werden. Die Aktivierungsenergie kann durch einen Katalysator herabgesetzt werden. Bei Katalysatoren unterscheidet man grundsätzlich zwischen homogenen (gleiche Phase wie Reaktanden) und heterogenen (unterschiedliche Phase wie Reaktanden). Die Wirkungsweise des Katalysator beruht darauf, dass er meistens probiert, die Reaktanden räumlich besser anzuordnen oder chemisch so anzupassen, dass die Aktivierungsenergie gesenkt wird (Bsp: Autoabgase an Platinoberfläche, Adsorption). Und was für eine Rolle spielt die Thermodynamik? Mithilfe der thermodynamischen Grössen lassen sich Reaktionen energetisch betrachten. Die wichtigen Grössen sind in folgender Tabelle zusammengefasst: Grösse Enthalpie Formelzeichen H [kJ·mol-1] Beschreibung Änderung der inneren Energie eines Systems bei konstantem Druck Entropie Quotient aus der Änderung S [J·mol-1] der Wärme geteilt durch die Temperatur -1 Gibb’sche Energie Energie, die nach einer G [kJ·mol ] Reaktion effektiv zur Verfügung steht. Die Gibb’sche Energie ist also die Energie, die man tatsächlich verwenden kann. Reaktionen, die Energie abgeben, nennt man exergonisch; sie laufen spontan ab. Reaktionen, die Energie aufnehmen, heissen endergonisch und laufen nicht spontan ab. Die Gibb’sche Energie ist abhängig von den beiden Zustandsgrössen Enthalpie und Entropie: Alle thermodynamischen Grössen können nicht absolut gemessen werden; sondern nur via ihrer Änderung. Ausserdem sind sie wegunabhängig => Satz von Hess! Durch die Kombination beider Eigenschaften kommt man zu den Gleichgewichtsbetrachtungen von chemischen Reaktionen. Bei chemischen Reaktionen gibt es selten aus den Edukten auch zu 100% Produkte. Meistens stellt sich nach einer bestimmten Zeit t* ein dynamisches Gleichgewicht ein. Betrachtet wird folgende Reaktion: aA + eE ↔ xX + zZ (5) 8 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Um die Gleichgewichtslage zu analysieren wird eine temperatur- und druckabhängige Konstante K eingeführt. Man nennt diese Regel Massenwirkungsgesetz MWG. Das K gilt nur für die Gleichgewichtslage. Möchte man eine andere Situation beschreiben wird oft der Quotient Q verwendet. Durch das MWG werden einige Regeln wichtig, die man unter Flucht vor dem Zwang kennt oder LeChatelier: - - - Wenn die Temperatur der Umgebung steigt, verschiebt sich das Gleichgewicht immer in die Richtung der endothermen Reaktion (Umgebungsenergie steigt, d.h. Mindestenergie für Kollision nimmt ab). Wenn man den Druck der Umgebung erhöht, wirkt sich das nur auf Gase aus, weil sowohl Flüssigkeiten als auch Feststoffe nur auf sehr grosse Druckunterschiede reagieren. Bei einer Erhöhung des Druckes verschiebt sich das Gleichgewicht auf die Seite des kleineren Volumens (=> Formel für ideale Gase V ~ 1/p) Bei Veränderung der Konzentration passieren zwei Sachen: Wenn die Konzentration eines Stoffes erhöht wird verschiebt sich das Gleichgewicht so, dass dieser Stoff verbraucht wird. Wenn man die Konzentration erniedrigt, verschiebt sich das Gleichgewicht so, dass der Stoff nachgebildet wird. Lösungschemie Die Lösungschemie ist ein wichtiger Teil der anorganischen Chemie; aber auch in anderen Gebieten wie z.B. der Biologie. Viele Reaktionen laufen in Lösungen ab. Das wohl bekannteste und am häufigsten verwendete Lösungsmittel ist Wasser. Weitere wichtige Lösungsmittel sind z.B. Ether, Hexan, Butanol, Ethanol; d.h. vorwiegend KW mit einer Carbonyl- bzw. Hydroxygruppe. Lösungsmittel sind entweder polar oder apolar. Es gilt als Faustregel, dass sich polare Stoffe nur in polaren Lösungsmitteln lösen (=> Bildung von Wasserstoffbrücken) und apolare Stoffe nur in apolaren Lösungsmitteln (=> VdW.-Kräfte zwischen Molekülen). Wenn sich ein Stoff löst, bilden sich sogenannte Solvatationshüllen. Wechselwirkung zwischen Metallionen und Liganden, darunter auch Wasser. Ionen haben sogenannte Hydratationshüllen. Bild: Solvationshüllen von Iodid 1. Hülle: Liganden an Iod-Ion (SolvationsZahl) 2. stärker gebundenes Wasser 3. deionisiertes Wasser Die Solvationszahl ist analog zur Koordinationszahl. Meistens ist die Zahl 6 doch je grösser das Ion wird, umso mehr Wasser kann es „binden“. Wenn man z.B. ein 1 M Ion nimmt, werden 6 M Wasser gebunden, d.h. es bleiben noch 49 M Wasser frei. Das Verhältnis bei einem Absorptionsspektrum 9 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 muss also ein Verhältnis 6:49 auftreten, was auch der Fall ist. Es gibt dabei Ionen, die schnell gelöst werden => Labil! und einige brauchen Stunden bis Tage => Inert! Diese Beziehung gilt jedoch nur auf die Kinetik und nicht auch die Thermodynamik aus. Die Löslichkeit von Stoffen ist ausserdem von verschiedenen Faktoren abhängig wie z.B. der Temperatur oder dem Druck. Wenn ein die Temperatur steigt, nimmt die Löslichkeit von Salzen in Wasser z.B. zu, weil die Wassermoleküle sich freier bewegen. Um einen Wert einer bestimmten Löslichkeit angeben zu können, wurde das Löslichkeitsprodukt eingeführt. Es wird ausschliesslich bei Salzen verwendet. Nehmen wir an, wir wollen BaSO4 in Wasser lösen. So ist das LP definiert als: BaSO4 Ba2+ + 2 SO42LP = [Ba2+]·[SO42-] Wenn ein System jedoch exotherm in Lösung geht, d.h. unter Energieabgabe, erfolgt analog zu LeChatelier eine Abnahme der Löslichkeit. Druckveränderung ist also auch analog zu LeChatelier nur bei Gasen relevant. Physikalische Chemie Aufbau der Materie Die kleinsten Bausteine der Materie sind die Atome. Diese wiederum bestehen aus sogenannten Elementarteilchen, und zwar dem Elektron, Neutron und dem Proton. Alle Teilchen wurden aufgrund von experimentellen und rechnerischen Befunden postuliert. i.) Das Elektron Das Elektron wurde aufgrund von Thomson gefunden. Sein Experimente sah wie folgt aus: eine externe Spannungsquelle liefert einem Plattenkondensator Spannung. Wenn die Spannung einen gewissen Wert erreicht, wird von der Kathode (=Minuspol, kationenziehende Elektrode) Strahlung abgesendet in Richtung der Anode (=Pluspol, anionenanziehede Elektrode). In der Anode befinden sich ein Spalt und dahinter ein Schirm. Dort werden 10 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Punkte sichtbar, was auf Korpuskeln hindeutete. Die Strahlen werden natürlich abgelenkt und zwar in Richtung des positiven Poles. Der Versuch deutet also einen Welle-TeilchenDualismus an und zeigt auch, dass es innerhalb von Atomen kleinere Teilchen gibt, die elektrisch geladen sind. Man nannte diesen Kathodestrahl bzw. das Teilchen Elektron. => Rosinenkuchenmodell von Thomson, also homogene Verteilung der Ladung In einem zweiten Experiment von Milikan wurde nun die Ladung dieses Elektrons mithilfe von Öltröpfchen bestimmt. Dabei wurden Öltröpfchen im Vakuum zerstäubt und anschliessend fielen sie durch einen Spalt in einen Kondensator (Fallen aufgrund der Anziehungskraft). Der Kondensator wurde so eingestellt, dass FG aufgehoben wird. Auf diese Weise lässt sich die Grösse des Öltröpfchens bestimmten und aus der Dichte die Masse. Gefundene Grössen: Elementarladung e = 1.602 · 10-19 C Masse des Elektrons me = 9.109 · 10-31 kg Durch diese beiden Experimente wurde also das Elektron als ein Elementarteilchen definiert. Ausserdem steht folgendes fest: Das Elektron kann sich als Teilchen wie auch als Welle verhalten. Es wurde bald klar, dass es auch ein positives Teilchen geben muss. Das Proton und der genaue Aufbau eines Atoms wurden durch Rutherford und seinen Streuversuch herausgefunden und richtig interpretiert. Sein Versuch sieht wie folgt aus: In einem aus Blei abgeschirmten Behälter treten α-Strahlen aus. Dieses beschiessen eine sehr dünne Goldfolie (nur einige Tausend Atome dick). Folgende Beobachtungen wurden gemacht: - Der grösste Teil der Strahlen ging durch die Folie durch und ist auf den hinteren Projektor aufgestossen. Ein gewisser Teil wurde jedoch im gerade zurückreflektiert; ein anderer Teil in einem bestimmten Winkel. Aus diesen Beobachtungen wurde der Atomaufbau erklärt: Das Atom besteht aus einem nahezu punktförmigen positiven Kern und einer grossen negativen Hülle. Die Teilchen im Atomkern nennt man Protonen. Die abgestrahlten Strahlen wurden aufgrund der CoulombKraft reflektiert: Die positive Ladung des Kerns trifft auf die positive Ladung der α-Strahlen und stossen sich ab. => Rosinenkuchenmodell von Thomson wird widerlegt; Ladung ist inhomogen verteilt und kann sogar als punktförmig betrachtet werden. Bald wurde jedoch postuliert, dass es im Atomkern ein Teilchen oder/und eine Kraft geben muss, welche die starke Coulomb-Abstossung zwischen den gleichgeladenen Protonen aufheben muss. Durch Chadwick wurde das Neutron entdeckt (β—Zerfall). Gefundene Grössen: Masse des Protons mp = 1.673 · 10-27 kg Masse des Neutrons mn = 1.675 · 10-27 kg Grösse eines Kerns rk = 10-14 m Grösse eines Atoms R = 10-10 m 11 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Nun wurde weiter herausgefunden, dass es innerhalb des Kerns eine sehr starke Kraft gibt, die jedoch auf eine kurze Distanz wirkt, und zwar die starke Kernkraft. Diese ist dafür zuständig, dass der Atomkern stabil ist und wirkt somit der Coulomb-Kraft entgegen. Sie ist jedoch nur für sehr kurze Distanzen innerhalb des Kerns aktiv (Grössenordnung 10-15 m). Was sich beobachten lässt, ist, dass die effektive Masse eines Teilchens kleiner ist als die Summe der Massen der Elementrateilchen. Man nennt dieses Phänomen Massendefekt. Die Massendifferenz wird in der Regel in „Kernbindungsenergie“ umgewandelt, und zwar nach Einsteins Formel E = m·c2. Bsp: Masse von Lithium = 6.94 u = 1.161·10-26 kg Summe aus der Masse von 3 Protonen, 3 Elektronen und 4 Neutronen = 1.172·10-26 kg Massendifferenz δm = 1.111·10-28 kg δE = δm · c2 = 1.000 · 10-11 J für 1 Lithiumatom Radioaktivität und Strahlung Die Befunde der Materie leiten sofort das nächste Thema ein. Was passiert nun, wenn z.B. grosse Kerne stabilisiert werden müssen? Durch die Anzahl der Protonen steigt natürlich Teilchen und somit die Wechselwirkung zwischen denen. Somit ist bei grösseren Atomen die Neutronen- und Protonenzahl verschieden, d.h. die Neutronenzahl ist viel grösser. Deswegen entstehen teilweise unterschiedliche Atome mit der gleichen Massenzahl, die man Isotope nennt. Ein Beispiel dafür ist das 14C und 14N. Radioaktivität unterscheidet sich in der Strahlungsart: Es gibt α-, β- und γ-Strahlen. Die ersten beiden sind Teilchenstrahlen, d.h. sie haben grundsätzlich eine geringe Reichweite, weil sie im Vergleich mit den γ-Strahlen schwer sind und haben auch eine relativ kleine Verbreitungsgeschwindigkeit (Grössenordnung 2-5% von c). γ-Strahlen sind hochenergetische elektromagnetische Strahlen. Sie haben normaleweise eine unendliche Reichweite (Intensität nimmt im Quadrat ab) und verbreiten sich mit Lichtgeschwindigkeit. Die Radioaktivität ist ein spontaner Zerfall der Kerne, der umgebungsunabhängig ist. Das Ziel ist, dass ein instabiler Kern so weit zerfällt, bis er einen stabilen Kern ausbilden kann. Dieser Zerfall erfolgt exponentiell und kann mathematisch wie folgt modelliert werden: N(t) = Anzahl Kerne zur Zeit t; dN(t) = Änderung der Kerne in einem infinitesimalen Zeitabschnitt Die Anzahl der Atome, die zerfallen, ist natürlich proportional zur Anzahl vorhandener Atome. Es lässt sich also folgende Beziehung N(t) ~ -dN mithilfe einer Konstante k ausdrücken und man erhält eine homogene Dgl. 1. Ordnung: 12 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Man nennt k Zerfallskonstante. Sie ist für verschiedene Atome spezifisch. Noch spezifischer ist die Halbwertszeit τ0.5 : Sie besagt nach welcher Zeit die Hälfte der ursprünglichen Kerne zerfallen sind. Man kann aus der oberen Gleichung sofort die Formel herleiten: Ein anderes Mass für die Radioaktivität eines Stoffes ist seine Aktivität. Sie gibt die mittlere Anzahl Zerfälle pro Zeiteinheit an und ist somit ein Äquivalent zur Zerfallskonstante. Sie wird in der Einheit Bq gemessen, was der Einheit s-1 entspricht. Ausserdem gibt man oft auch die Energiedosis an, d.h. die in einer Substanz absorbierende Energie ionisierender Strahlung pro Masseneinheit. Dieses Mass hat die Einheit J·kg-1 = Gy (Gray). Doch welche Atomkerne zerfallen und welche nicht? Dafür gibt es verschiedene Karten und Tabellen und auch einige Faustregeln: Damit bei radioaktiven Zerfällen stabile Nuklide entstehen, gibt es verschiedene Zerfallsarten. 13 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 In der Wissenschaft und Technik wird Radioaktivität oft als Hilfsmittel verwendet, um Prozesse zu studieren (Man nennt es auch radioaktiv markieren!). Dafür verwendet man meistens harmlose radioaktive Isotope und verfolgt dessen Verlauf: - Stoffwechselprozesse im Körper verstehen und verfolgen Altersbestimmung (Radiokarbonmethode) Prozesse im Boden verfolgen Markierung von gewissen Körperstellen, um z.B. Tumore zu finden (medizinisch) Der Wellencharakter der Materie Das zentrale Grundwissen für die Eigenschaft der Materie ist das Licht. Man wusste schon relativ früh, dass Licht eine elektromagnetische Welle ist, die sich mit einer Geschwindigkeit von c= 3·108 m·s-1 fortbewegt. Wie der Name schon sagt, besteht Licht aus einer elektrischen Komponente, welche mit geladenen Teilchen wechselwirkt und einer magnetische Komponente, welche mit bewegter Ladung wechselwirkt. Dabei steht das Magnetfeld senkrecht zum elektrischen Feld, welches wiederum senkrecht zur Bewegungsrichtung steht. Es entsteht ein Rechtssystem (Rechte-Hand-Regel). Dabei oszillieren beide Felder. Es gibt einige wichtige und charakteristische Grössen, um eine Welle darzustellen: 14 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Durch weitere Experimente wurde entdeckt, dass die Energie nur gequantelt absorbiert und emittiert wird und nicht wie in der klassischen Mechanik behauptet, dass jeder mögliche Energiebetrag verwendet wird. Dies wurde vor allem durch die Wärmeaufnahme und –abgabe von schwarzen Körpern festgestellt. Endgültig bewiesen wurde diese Tatsache durch die Deutung des photoelektrischen Effekts von Einstein: Die Metalloberfläche spaltet erst dann ein Elektron ab, wenn eine bestimmte Frequenz erreicht ist und dies total unabhängig von der Intensität des Lichtes. Dabei sind nebst dieser Frequenz auch seine ganzzahligen vielfachen als Ionisierungsenergien möglich. Es wurde folgender linearer Zusammenhang entdeckt: Umgekehrt wurde herausgefunden, dass auch Elektronen einen Wellencharakter haben. Man hat dafür ebenfalls Doppelspaltexperimente durchgeführt und dabei Interferenzmuster beobachten können, und zwar sehr ähnliche wie bei Licht. Es wurden Interferenzmaxima entdeckt, die auf einen Gangunterschiede zwischen zwei Wellenbergen zurückzuführen sind. Dabei bildet sich bei konstruktiver Interferenz ein heller Punkt, weil sich beide Wellen in ihren Maxima überlappen. Bei destruktiver Interferenz wird es keinen Punkt geben, weil sich die Wellen maximal auslöschen. Diese Eigenschaft ist charakteristisch für Wellen. Wie auch bei der elektromagnetischen Strahlung, sind Teilchenstrahlen quantisiert. Diese Beziehung wird mithilfe der deBroglie-Gleichung ausgedrückt: 15 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Durch die Beugung am Doppelspalt wird jedoch eine Frage in die Welt gesetzt. Wir haben ein bestimmtes Interferenzmuster und zwei Spalte: Durch welchen Spalt wird sich das Elektron begeben? Nun wir können entweder die Frage beantworten, durch welchen Spalt das Elektron geht oder wir können die Frage beantworten, wo das Elektron auf den Schirm auftrifft; beides zusammen zu bestimmen ist jedoch unmöglich. => Heisenberg’sche Unschärferelation Allgemeine Form einer Wellengleichung für elektromagnetische Wellen: Die Schrödingergleichung Die Schrödingergleichung ist die zentrale Gleichung der Quantenmechanik, welche die gesamte Information eines Teilchens in sich trägt. Für die zeitunabhängige Schrödingergleichung schreibt man: Dabei ist Psi die Wellenfunktion, H ist der sogenannte Hamilton-Operator und E ist der Eigenwert für die Energie. Der Operator ist eine Rechenvorschrift, die man auf die Funktion 16 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 anwendet. Ausgeschrieben für eine eindimensionale Ausbreitung sieht die Schrödingergleichung so aus: Nun hat die Grösse Psi keine direkte physikalische Bedeutung. Um also die Schrödingergleichung trotzdem zu verstehen und um mit ihr umzugehen, verwendet man die Born’sche Interpretation: - Wenn die Wellenfunktion eines Teilchens an einem Punkt x die Amplitude Ψ besitzt, so ist die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen zwischen x und x + dx anzutreffen, proportional zu Ψ* Ψ · dx. Dieser Ausdruck beschreibt eine Wahrscheinlichkeitsdichte | Ψ2|. Wenn man diese Wahrscheinlichkeitsdichte mit dx multipliziert, erhält man die tatsächliche Wahrscheinlichket ein Elektron um den Ort x zu finden. Die Wahrscheinlichkeit den Ort in Raum zu finden, bestimmt sein Ortsvektor r, der von drei Koordinaten abhängt. Somit lautet diese Interpretation: - -Wenn ein Teilchen am Punkt r die Amplitude Ψ hat, so ist seine Aufenthaltswahrscheinlichkeit | Ψ 2| · dr, d.h. die Wahrscheinlichkeitsdichte | Ψ 2| multipliziert mit dem infinitesimalen Volumen dr = dxdydz. Mithilfe dieser Interpretation haben wir einen grossen Vorteil. Die Wahrscheinlichkeitsdichte ist eine Grösse, die nie negativ oder komplex wird, d.h. jedoch nicht, dass die Wellenfunktion keine negativen bzw. komplexen Werte annehmen kann. => konstruktive und destruktive Interferenz Die Schrödingergleichung besitzt die Eigenschaft, dass sie sich mit einer beliebige Konstante N multiplizieren lässt. Deswegen wir eine sogenannten Normierungskonstante eingeführt, welche mit der Born’schen Interpretation übereinstimmt. Die Wahrscheinlichkeit ein Teilchen irgendwo im Raum anzutreffen, entspricht der Normierungskonstanten 1. Somit gilt: Wenn man nun die gesamte Wellenfunktion in drei Dimensionen betrachtet lautet das dazugehörige Integral: Die Integrationsgrenzen wurden bewusst weggelassen. Wenn man nämlich einen kugelsymmetrischen Raum hat, ist es sinnvoll die Koordinaten in Kugelkoordinaten 17 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 umzuschreiben. Auf diese Weise, verschwinden die lästigen Koordinaten und man muss über den ganzen Raum integrieren: Durch die Born’sche Interpretation zeigt sich ausserdem die Quantelung der Energie. Durch die Normierung und die zahlreichen anderen Forderungen an die Schrödingergleichung kann ein Teilchen nicht jede beliebige Energie annehmen. Es wird zum Beispiel gefordert, dass die Lösung der Gleichung eine eindeutige und stetige Funktion ist, das sie ansonsten an einigen Punkten unendlich wäre und dies physikalische wiederum unsinnig. Das heisst die Wellenfunktion ist nur für ganz bestimmte Lösungen richtig. Die Schrödingergleichung ist eine Differentialgleichung zweiter Ordnung und hat die allgemeine Lösungsform: A und B sind zwei Konstanten, welche die Wahrscheinlichkeitsdichten teilweise oder vollständig widerspiegeln. Betrachten wir den Fall B = 0 dann ist die Wellenfunktion: Ψ = A·eikx und man kann die Wahrscheinlichkeitsdichte | Ψ 2| wie folgt berechnen: Das zeigt uns, dass die Wahrscheinlichkeit ein Teilchen auf der x-Achse anzutreffen konstant ist. Das gleiche Resultat wäre für A=0 herausgekommen. Nun betrachtet man den Fall A=B dann bekommt man für die Wellenfunktion Ψ = 2·A·cos(kx) und die Wahrscheinlichkeitsdichte ergibt ebenfalls eine Funktion, und zwar 4·A2cos2(kx). Hier entsprechen dann die Knoten der Funktion jenen Orten, wo die Wahrscheinlichkeit das Teilchen anzutreffen null ist. Operatoren, Eigenwerte und Eigenfunktionen 18 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Was ein Operator ist, wurde schon im letzten Kapitel gesagt. Man kann für jede beliebige klassische Grösse einen Operator machen. Dazu verwendet man das sogenannte Korrespondenzprinzip, d.h. die in der Klassik gefundenen Formeln können direkt in die Quantenmechanik übernommen werden. Ein Beispiel dafür ist der Impuls, Drehimpuls oder die Energie. Ein sehr wichtiger Operator ist de Hamilton-Operator, der die Gesamtenergie eines Systems trägt, d.h. die Summe aus der potentiellen und der kinetischen Energie. Die Schrödingergleichung trägt bekanntlich die gesamte Information eines Systems. Um nun diese Information aus der Gleichung herauszukitzeln, werden einfach die gewünschten Operatoren gewählt, d.h. will man den Impuls des Atoms berechnen, nimmt man den Operator für den Impuls. Dieser lässt sich via Korrespondenzprinzip schnell herleiten. Somit ist der Aufbau der Schrödingergleichung simpel: (Operator)(Funktion) = (Eigenwert bzw. Konstante)(identische Funktion) ŴΨ = wΨ Der Eigenwert sind z.B. die verschiedenen Energieniveaus, die ein Elektron einnehmen kann. Zu jeder Observablen lässt sich ein Operator erstellen, der natürlich zu einem Eigenwert führt. Die Funktion Ψ nennt man Eigenfunktion. Die Eigenfunktion rechts des Gleichheitszeichens muss der Wellenfunktion links entsprechen; ansonsten ist der Operator falsch. Bsp. Ist die Funktion Ψ = cos (ax) Eigenfunktion von (a) d/dx und d2/dx2? Alle quantenmechanischen Operatoren, die einer Observablen entsprechen, besitzen eine besondere mathematische Eigenschaft: sie sind hermitesch. Es gilt also: Grundsätzlich haben hermitesche Operatoren zwei Eigenschaften: Ihre Eigenwerte sind immer reell. Diese Eigenschaft scheint auch physikalisch sinnvoll, da z.B. ein Energieeigenwert eines Elektrons nicht komplex sein kann. Somit wird durch hermitesche Operatoren die Tatsache abgesichert, dass solche physikalisch völlig unsinnigen Werte entstehen. Eine zweite wichtige Eigenschaft ist dass das Integral der beiden Funktionen Ψi und Ψj über den gesamten Raum verschwindet, d.h. die Wellenfunktionen sind orthogonal. Wenn nun die Eigenfunktion eines Operators nicht der Wellenfunktion entspricht, muss man berücksichtigen, ob sich diese Eigenfunktion als Linearkombination (= Superposition) der Wellenfunktion auffassen lässt. Auf diese Weise können Wellenfunktionen als lineare Superposition von Eigenfunktionen eines Operators geschrieben werden. Es entsteht also eine Messreihe mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten und somit hat der Operator einen bestimmten Erwartungswert: 19 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Aus den oberen Befunden und des Doppelspaltexperiments lässt sich eine nächste sehr wichtige Eigenschaft: Man kann nicht gleichzeitig den Impuls und den Aufenthaltsort eines Teilchens bestimmen. Man nennt diese Zusammenhang Heisenberg’sche Unschärferelation. Ein Beispiel dafür: Man kann den genauen Ort eines Teilchens bestimmten, indem man einen beliebigen Punkt der Wellenfunktion wählt. Weil der Impulsoperator jedoch nur einen Erwartungswert erzeugt, gibt es verschiedene mögliche Impulse für den gleichen Ort. Diese Unschärfe entsteht allgemein für komplementäre Observablen. Zwei Observablen sind dann komplementär, wenn für ihre Operatoren gelten: Ein System von zwei Operatoren nennt man Kommutator. Die Reihenfolge, wie man die Operatoren auf die Wellenfunktion loslässt, ist also relevant, d.h. die Operatoren kommutieren nicht (=> Kommutativgesetz wie bei Addition oder Multiplikation)! Somit lässt sich die Unschärferelation im Allgemeinen wie folgt notieren: Alle Postulate der Quantenmechanik auf einen Blick Postulat 0: In der Chemie sind nur elektromagnetische Wechselwirkungen wichtig. Die Elektronen und Atomkerne (Elementarteilchen) sind punktförmig und besitzen einen Ortsvektor, welcher den Teilchen Eigenschaften zuordnet (Masse, Ladung…). Postulat 1: In der Quantenmechanik ist sämtliche physikalische Information in einer Zustandsfunktion Ψ codiert; aus historischen Gründen Wellenfunktion genannt. Dabei wird Ψ wie folgt beschrieben: Postulat 2: Wir fordern eine Bewegungsgleichung, die die Zustandsfunktion Ψ in Raum und Zeit propagiert: die zeitabhängige Schrödingergleichung. Postulat 3: Jeder physikalischen Observablen ist ein Operator zugeordnet. Die möglichen Messergebnisse der Observablen sind die Eigenwerte des Operators. Postulat 4: Konjugierte Variablen besitzen einen nicht verschiedenen Kommutator. 20 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Postulat 5: Die Gesamtwellenfunktion eines Systems gleicher Fermionen muss bei Vertauschung zweier beliebiger Koordinaten das Vorzeichen ändern. In anderen Worten: zwei Elektronen müssen sich in mindestens einer Quantenzahl unterscheiden. Vor der Quantenmechanik: Wichtige Meilensteine unter anderem durch phänomenologische Gesetzmässigkeiten Bohr-Sommerfeld-Atommodell In diesem Modell kreisen die Elektronen auf festen Kreisbahnen um den Kern herum. Dabei ist der Unterschied zwischen einer Bahn immer ∆E = n·h·υ. Auch für Bohr war die Energie gequantelt. Ausserdem besagt das Modell, dass jede Schale eine maximale Anzahl an Elektronen tragen kann, und zwar 2n. Sommerfeld verfeinerte das Modell, da durch Bohr die Situation, dass ein Elektron in den Kern fällt, vernachlässigt wurde: Er führte sogenannte Unterschale ein. Diese beschreibt die kinetische Energie des Teilchens. Das Modell ist für das Wasserstoffatom relativ gut und stimmt auch mit den Beobachtungen des Spektrums von Balmer (1885) überein. Sobald es jedoch um Mehrelektronensystem geht, versagt dieses Modell und man muss sich der Quantenmechanik gefügig machen. Doch das Wasserstoffatom ist der Anhaltspunkt, wo sich die meisten Theorien sehr gut überschneiden. Damit Bohrs Überlegungen legitim sind. Musste er ein Kräftegleichgewicht zwischen der Zentripetalkraft und der Zentrifugalkraft annehmen, wobei die erste Kraft die Coulomb-Anziehung ist. Die Spektren des Wasserstoffatoms entstehen, wenn das Atom Licht abstrahlt. Diese geschieht in ganz diskreten Werten, weil nur ganz bestimmte Energien zugelassen sind. Wichtig dabei ist die sogenannte Rydbergfolge für das Wasserstoffatom: Die drei grundlegenden Bewegungsarten der Teilchen: die Translation, die Schwingung, die Rotation Die Translation beschreibt die freie Bewegung der Teilchen innerhalb des Raumes. Schwingungen treten vor allem dann auf, wenn mehrere Atome interagieren bzw. wenn ein Teilchen im eindimensionalen Kasten auf die Potentialwand trifft (=> ähnlich einer Saite auf der Gitarre). Die Rotation geschieht durch den Drehimpuls eines Teilchens um eine 21 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 bestimmte Achse. Zu jeder Bewegungsart gibt es ein zugehöriges Modell, dass eine gute Näherung liefert. a.) Translation – Der eindimensionale Kasten Hier gilt: 0 ≥ x ≥ L => V(x) = ∞ 0 < x < L => V(x) = 0 Das Teilchen kann sich also innerhalb der Wände frei bewegen, weil es keine Potentialdifferenz überwinden muss. Ausserdem kann es dort jede beliebige Energie einnehmen. Trotzdem ist die freie Translation durch die Randbedingung der Potentialwände gequantelt. Nun kann man die Schrödingergleichung für dieses System aufstellen: 22 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Dabei ist n ein Index, der n die sogenannte Hauptquantenzahl und hat eine grosse Bedeutung: In erster Linie ist n nur ein Index für die Nummerierung der verschiedenen Energiezustände. Der Index kann die Werte n = 1,2,3… annehmen. Physikalisch gesehen besagt n jedoch mehr als nur eine Nummerierung. Dieser Index beinhaltet zwei wichtige Informationen für den Zustand eines Teilchens im Raum. - - Da der Index nicht den Wert 0 annehmen kann, gibt es eine sogenannte Nullpunktsenergie, d.h. auch im Grundzustand hat das Teilchen eine Energie. Das lässt sich damit begründen, dass sich das Teilchen irgendwo im Raum befinden kann und durch die Nullpunktsenergie sein Impuls bestimmt ist; jedoch nicht der Ort. => Unschärferelation Die Energie nimmt diskrete Werte an, d.h. die Energieeigenwerte haben eine feste Differenz. Somit ist die Energie, bei der Bewegung der Teilchen quantisiert. 23 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Die Konstante A ist die sogenannte Normierungskonstante. Durch die Born’sche Interpretation der Wellenfunktion muss das Integral 1 ergeben. Somit muss man um den Wert von A zu berechnen folgende Gleichung auflösen: Eine besondere Eigenschaft des eindimensionalen Kastens ist der quantenmechanische Tunnel. Dieses beschreibt ein Teilchen, das trotz der Potentialdifferenz in die klassisch „unerlaubte“ Zone treten kann. Dieser Effekt beruht darauf, dass der Energieeigenwert E zwar kleiner ist als das Potential der Wand; weil diese jedoch dünn ist kann das Teilchen trotzdem durchtreten und abgedämpft weiterschwingen. Man kann die Schwingung auch mithilfe des Oszillators erklären. Der Tunneleffekt ist eine wichtige Eigenschaft von Gleichgewicht, wie z.B. bei Säuren und Basen. Dort geht stellt sich das Gleichgewicht in einem Bruchteil einer Sekunde ein; auch wenn der Zustand energetisch noch ungünstig ist. Dies geht nur, weil das Elektron in diesen energetisch ungünstigen Zustand (Potentialwand) „eindringen“ kann. b.) Schwingung – der harmonische Oszillator Der harmonische Oszillator ist eine eindimesionalles Modell aus der klassischen Mechanik, der die Schwinungsenergie einer Feder angibt. Dabei ist die kinetische Energie des Oszillators durch seine Auslenkung gegeben und bildet das sogenannte Parabelpotential, da E = 0.5·k·x2. Je grösser k ist, umso härter ist die Feder. Nun kann man ein Parabelpotential z.B. für eine molekulare Schwingung verwenden. Man sieht jedoch schnell, dass es stark vom tatsächlichen Potential abweicht, welches durch die Schrödingergleichung gegeben ist. Durch die Lösung der Schrödingergleichung bestätigt sich ausserdem, die Quantelung der Eigenwerte durch die Hauptquantenzahl n. Ausserdem bestätigt sich auch die äquidistante ENergiedifferenz zwischen zwei Hauptquanten. Die Eigenfunktionen haben immer die Lösung in der Form: Hermite-Polynome sind orthogonale Polynome. Die Struktur ist also ein Faktor multipliziert mit einem Polynom multilpiziert mit de Gauss-Funktion. 24 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 c.) die Rotation Bei der Roation der Teilchen kann via Korrespondenzprinzip der Drehimpuls aus der klassischen Mechanik in die Quantenmechanik überführt werden. Auch dieser ist quantisiert, weil auf einer Kreisbahn nach 2π wieder periodisch die gleichen Eigenwerte auftreten. Die Rotation wird übelicherweise um die z-Achse angegeben. Dadurch entstehen folgenden mathematischen Zusammenhänge: Ml ist im Allgemeinen beliebige ganzzahlige Werte annehmen. Da diese Quantenzahl quadratisch zur Energie ist, gibt es immer für zwei Werte den gleichen Energiebetrag (z.B. für +1 und -1). Somit entsteht eine zweifache Entartung und die Rotationsrichtung ist somit auch gequantelt. Man nennt diese Zahl auch oft magnetische Quantenzahl. Die Bahnimpulsquantenzahl l beschreibt die Quantelung des Drehimpulses im Raum, d.h. je grösser l ist, umso mehr Knoten besitzt die Wellenfunktion. Die vierte Quantenzahl ist die Spinquantenzahl, die durch das Experiment von Stern-Gerlach postuliert wurde. Dabei wurde durch ein inhomogens Magentfeld ein feiner Silberatomstrahl durchgeschossen. Man erwartete, dass ein neues Magentfeld induiert werde, das mit dem inhomogenen wechselwirkt. In Wahrheit sind jedoch auf dem Schirm anstatt der erwarteten Fläche nur zwei klare Punkte sichtbar geworden. Das zeigte, dass die Elementarteilchen eine Eigenschaft besitzen, die von magnetischem Moment des Teilchens abhängt und vorsichtig als Eigendrehimpuls interpretiert werden kann. dadurch dass exakte Linien entstanden sind, wurde sofort die Quantelung sichtbar. Die Spinquantenzahl kann ganz– und halbzahlige Werte annehmen. Übersicht der Drehimpulsquantenzahlen Quantenzahl Symbol Wertebereich Festgelegte Grösse Bahn l 0,1,2… Betrag {l(l+1)}1/2 ħ Magnetische ml l,l-1….,-l Spin Magnetische Spin s ms ½ ±½ Gesamt Magnetische Gesamt j mj l+s,l+s-1,…..,l-s j,j-1,…,-j Projektion auf zAchse; ml ħ Betrag {s(s+1)}1/2 ħ Projektion auf zAchse; ms ħ Betrag {j(j+1)}1/2 ħ Projektion auf zAchse; mj ħ 25 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Organische Chemie Kohlenwasse rstoffe Aliphatische KW Alkane CnH2n+2 gesättigt Alkene CnH2n ungesättigt Alicyclische KW Alkine CnH2n-2 ungesättigt Cycloalkane CnH2n gesättigt Aromatische KW Cycloalkene CnH2n-2 ungesättigt -planar - 4n+2 πElektronen Nomenklatur, homologe Reihe und funktionelle Gruppen Für die Nomenklatur organischer Verbindungen gibt es einige wichtige Regeln, und zwar: 1. 2. 3. 4. Hauptkette suchen bzw. Kette mit der grössten Anzahl funktioneller Gruppen Mehrfachbindungen Seitenketten und funktionelle Gruppen niedriger Lokantensatz Klammern für Seitenketten mit weiteren Seitenketten Weitere Regeln im Appendix des Skripts OC nachlesen. Die homologe Reihe der Alkane ist wichtig, weil sie die Grundlage für die gesamte Nomenklatur bildet. Summenformel CH4 C2H6 C3H8 C4H10 C5H12 C6H14 C7H16 Usw. Seitenketten haben den gleichen Stamm und die Endung –yl, d.h. Methyl, Ethyl usw. Bei grossen Alkanen verwendet man oft noch die Bezeichnung n-Alkan, was angibt, dass das Molekül unverzweigt ist. Bei Alkenen und Alkinen nimmt man den gleichen Stamm der homologen Reihe und modifiziert die Endung auf –en respektive –in. Name Methan Ethan Propan Butan Pentan Hexan Heptan Usw. Isomerie 26 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Da es in der organischen Chemie sehr grosse Moleküle geben kann werden auch die Molekülformeln bald sehr gross. Aber nun stellt sich folgende Frage: Wenn man die Summenformel C5H12 sieht, wie sieht die Struktur des Moleküls aus? Ja, man kann keine eindeutige Antwort geben, sondern muss sich einige Strukturen aufzeichnen. Man nennt diese Erscheinung, dass eine Summenformel verschiedene Moleküle hervorrufen kann Isomerie. Dabei werden verschiedene Isomeriearten unterschieden: Isomerie Konstitutionsisomerie Konfigurationsisomerie Konformationsisomerie Stereoisomerie Enantiomerie Stereoisomerie a.) Konstitutionsisomerie Die Atome sind verschieden verknüpft. Ein beliebtes Beispiel dafür ist Butan und Methylpropan. H3C H3C CH3 CH3 CH3 Butan und Methylpropan Durch die verschiedene Verknüpfung der Atome entstehen auch andere Kräfte- und Ladungsverteilungen, was Auswirkungen auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Isomere hat. b.) Konfigurationsisomerie Ist ein Überbegriff für alle Isomerie, wo die Atomverknüpfung dieselbe ist; jedoch meistens die sterische Anordnung der Atome verschieden ist. c.) Konformationsisomerie Diese Isomerie beschreibt die freie Drehbarkeit um Einfachbindungen und die daraus entstehende Stabilität bzw. Instabilität von Verbindungen. Dadurch entstehen immer gewisse Wechselwirkungen zwischen Molekülen zwischen den Substituenten und eine Energiebarriere zwischen der günstigsten und der ungünstigsten Konformation. Zur besseren Erläuterung betrachtet man das Ethanmolekül. Man betrachtet dazu das Molekül so, dass die C-Atome auf einer Linie liegen. Deswegen benutzt man oft für Konformationsisomerie die 27 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 Newmanprojektionen. Nun bemerkt man, dass wenn die H-Atome au derselben Linie liegen, die sterische Abstossung natürlich grösser ist als wenn sie verschoben sind (z.B. um 60°). Man nennt die Abstossung auch Pitzer-Spannung. Die günstigste Konformation heisst gestaffelt, die ungünstigste ekliptisch. Natürlich ist der Übergang nicht direkt, sondern läuft über viele Zwischenstufen ab. Der energetische Unterschied im Ethanmolekül z.B. beträgt 12.55 kJ·mol-1, was schon bei Raumtemperatur vorhanden ist. H H H H H H H H H H HH Ekliptisch und Gestaffelt Die Konformationsisomerie ist auch bei cyclischen KW sehr wichtig. Wenn man die homologe Reihe betrachtet hat man als erstes Cyclopropan. Durch die Geometrie wäre der Bindungswinkel 60°, was den optimalen 109.5° bei Weitem nicht entspricht. Dadurch hat das Cyclopropan eine sehr grosse Ringspannung, die auch Bayer-Spannung genannt wird. Genau dasselbe geschieht beim Cyclobutan; der Winkel laut Geometrie wäre hier 90°. Deswegen besitzt Cyclobutan zwei Konformationen, die nicht planar sind (siehe Skript). Das Cyclopentan hat einen Winkel von 108°; bildet jedoch auch eine räumliche Struktur aus, die oft auch envelope genannt wird. Interessant wird erst die Betrachtung des Cylcohexans. Dieses Molekül bildet auch eine räumliche Struktur aus. Die günstigste Form nennet man Sesselkonformation; die ungünstigste Wannenkonformation. Da die Abstossung zwischen den H-Atomen hier gross ist, liegen sie nicht mehr alle in einer Ebene. Die Hälfte liegt axial und die andere Hälfte äquatorial. Auch hier verläuft der Übergang über mehreren Zwischenstufen, die man als Twist bezeichnet. Ein weiteres Beispiel ist das Butanmolekül. Dieses hat anstatt der sechs H-Atome als Subsituenten nun vier H-Atome und zwei Methylgruppen. Man kann also sechs verschiedene Newman-Projektionen zeichnen: H CH CH H H3 3 H H H H CH3 H CH3 H H CH3 H H H H H H H CH3 H H H H H HH H CH3 H CH3 CH3 H H CH3 H H Die erste und die dritte Form ist ekliptisch, wobei die erste am ungünstigsten ist, da die beiden Methylgruppen in einer Ebene liegen und die Abstossung somit maximal ist. Man nennt diese Form auch oft synperiplanar. Die zweite Form ist gestaffelt und ähnelt der Struktur her der fünften. Sie ist günstiger als die synperiplanare Struktur; die Methylgruppen liegen jedoch sehr nahe beieinander. Man nennt diese Form auch gauche; sie ist mittelgünstig. Die günstigste Konformation ist eindeutig die vierte, in welcher die Methylgruppen im 180° Winkel zueinander stehen. Man nennt diese Form auch antiperiplanar. Bei monosubstituierten Cyclohexan tritt eine erstaunliche Eigenschaft auf: Die Substituenten halten sich bevorzugt äquatorial und nicht axial auf. Durch die axiale Ausrichtung tritt sofort eine 1,3-diaxiale Wechselwirkung mit dem H-Atom auf, welche das gesamte Molekül destabilisiert. 28 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 d.) Stereoisomerie Überbegriff für Verbindungen, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten (Enantiomere) und solchen die keine freie Drehbarkeit besitzen (Diastereomere). Grundsätzlich geht es bei Stereoisomeren um die verschiedene räumliche Ausrichtung der Moleküle. e.) Enantiomere Enantiomere sind Moleküle, die ein Zentralatom besitzen, das vier verschiedene Liganden hat. Wenn dies der Fall ist, nennt man dieses Atom Stereozentrum. Enantiomere verhalten sich immer wie Bild und Spiegelbild, d.h. sie können nicht durch ein Symmetrieelement ineinander überführt werden. Sie unterscheiden sich ausserdem nicht in ihren physikalischen oder chemischen Eigenschaften. Ihr einziges Unterscheidungsmerkmal ist die Drehrichtung für polarisiertes Licht: Ein Enantiomer dreht es im Uhrzeigersinn (+) oder (R) und das andere im Gegenuhrzeigersinn (-) oder (S). Somit lässt sich immer die absolute Konfiguration einer Verbindung bestimmen. Ein 1:1 Gemisch beider Enantiomere nennt man Racemat. Dieses ist optisch logischerweise inaktiv. Um die absolute Konfoguration zu bestimmen, muss der Ligand mit der kleinsten Priorität nach hinten schauen. Danach wendet man folgende Regeln an: - in der ersten Sphäre (direkt ans Stereozentrum gebundene Atome) höchste Ordnungszahl Doppel- und Dreifachbindungen werden als zwei respektive drei Atome betrachtet Es kann auch sein, dass ein Stoff enantiomer ist ohne ein Stereozentrum zu haben (z.B. durch eine Achse). Diese Bespiele betrachten wir in der Symmetrielehre. f.) Diastereomere Diastereomere sind solche Stoffe, die achiral sind; trotzdem eine verschiedene räumliche Anordnung annehmen können. Es handelt sich dabei meistens um solche mit Mehrfachbindungen. Die Regeln sind auch hier analog zu den Enantiomeren: Befinden sich die Substituenten mit der höchsten Priorität auf derselben Seite, spricht man von (Z) und sonst von (E) (= zusammen und entgegen). Symmetrieelemente Die Geometrie eines Moleküls gibt oft Aufschluss auf seine physikalischen und chemischen Eigenschaften. Deswegen benötigt man gewisse Symmetrieoperationen, um diese Geometrie zu beschrieben. Man unterscheidet insgesamt vier verschiedene Operationen: - - - σ-Ebenen sind Spiegelebenen, die das Molekül in zwei Teile unterteilt oder als gesamtes spiegelt. Man unterscheidet dabei die σv-Ebenen, d.h. solche die vertikal zur Hauptachse liegen und σh-Ebenen, d.h. die horizontalen. Cn-Achsen sind Geraden, welche Drehachsen bilden, um welche sich das Molekül durch eine Drehung von 360°/n (n = 1,2,3…) wieder in dasselbe Molekül „verwandelt“. Sn.Achsen kombinieren eine Spiegelung an einer Ebene und eine Drehung um eine Achse. 29 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I - Herbstsemester 2007 Inversionszentren i sind ein Punkt, um welchen das ganze Molekül wieder in sich selbst übergeht. Topizität Die Topizität beschreibt die Äquivalenz von zwei Atomen oder Atomgruppen in einem Molekül. Sie ist z.B. sehr wichtig für die Spektroskopie. Man unterscheidet vier Fälle: - Die Atome sind dann verschieden, wenn ihre chemische Verbundenheit nicht gleich ist, d.h. wenn sie nicht dieselben Liganden haben. Zwei Atome sind homotop, wenn sie durch eine Drehung um eine Achse Cn ineinander überführt werden können. Zwei Atome sind enantiotop, wenn sie durch eine Drehspiegelung Sn ineinander überführt werden können. Wenn keines dieser Fälle auftritt, sind die Atome diastereotop. Siehe Flussdiagramm im Skript! Zuckerchemie Die Zuckerchemie wurde durch Emil Fischer gegen Ende des 19. Jahrhunderst begründet. Er befasste sich vor allem mit de strukturellen Aufklärung der damals vier bekannten Zucker: Glukose, Mannose, Galaktose und Fruktose. Durch verschiedene Säure-Base-Reaktionen und Redoxreaktionen hat Fischer entdeckt, dass die Glukose, Mannose und Galaktose Aldosen sind, während die Fruktose eine Ketose ist. Um dies visuell besser zu betrachten führte er die so genannte Fischerprojektion ein. Verschiedenes Natürlich spielt auch in der organischen Chemie die Quantenmechanik eine wichtige Rolle und erklärt die Eigenschaften der Moleküle exakt. Wichtig ist hier vor allem das Phänomen der Hybridisierung. Diese Eigenschaft erklärt das Tetraedermodell und den somit verbundenen Bindungswinkel von 109.5°. Bei der Hybridisierung handelt es sich um eine Neuverteilung der Elektronen und somit einer neuen Lösung der Wellenfunktion, die zu den sogenannten sp3-Orbitalen führt. Diese können nun σ-Bindungen eingehen, die über eine freie Drehbarkeit um die horizontale Achse verfügen und somit z.B. die Konformationsisomerie erklären. Bei Doppel- oder Dreifachbindungen bilden sich sp2- resp. sp-Hybridorbitale aus und es bleiben ein bzw. zwei p-Orbitale leer. Diese bilden sogenannte π-Bindungen aus, welche nicht frei drehbar sind. Bei einer grossen Anzahl von π-Elektronen delokalisieren diese. Somit werden die Bindungslängen nicht mehr eindeutig bestimmbar; es entstehen Grenzstrukturen, welche das Molekül auf verschiedene Arten beschreibt. Die chemische Bindung kommt so zustande, dass zwei Orbitale gleicher räumlicher Struktur miteinander überlappen und somit Molekülorbitale ausbilden. Dabei strebt es immer den energieärmsten Zustand an, d.h. es entsteht immer ein bindendes Orbital, das energetisch tiefer liegt als die Ausgangsorbitale und ein antibindendes. In der organischen Chemie benutzt man oft homodesmische Reaktionen, um die Stabilität eines Moleküls gegenüber einem anderen zu vergleichen. Dafür verwendet man z.B. 1,3,5Cyclohexatrien und vergleicht dieses mit Benzol. Der Vergleich erfolgt über die Standardbildungsenthalpie der jeweiligen Stoffe. Auf diese Art lässt sich eine grobe Aussage 30 Zusammenfassung Allgemeine Chemie I Herbstsemester 2007 machen, die jedoch nur in seltenen Fällen nützlich ist, da z.B. die sterischen Eigenschaften ausgelassen werden. Isodesmische Reaktionen beschreiben Reaktionen, bei denen die Art der Bindung nicht verändert wird. 31