Universität zu Köln Institut für Theoretische Physik Michael Lässig Johannes Berg Theoretische Physik 3 - Quantenmechanik 7. Übung – Dienstag, 9. Dezember 2003 KLAUSUR – Mittwoch, 10. Dezember 2003 11 Uhr st HS 3 1. Ortsraumdarstellung Wir betrachten die beiden Operatoren U (λ) ≡ e−iλP/ und Ũ (λ) ≡ eiλX/ , wobei X und P der Orts- und Impulsoperator sind. λ ist eine reelle Zahl. a) Zeigen Sie mit Hilfe der fundamentalen Kommutatoreigenschaften, daß U (λ)|xi = |x + λi, sowie Ũ (λ)|pi = |p + λi. (|xi und |pi sind die Orts-und Impulseigenkets.) (5 Punkte) b) Zeigen Sie, daß hx|P |ψi = −i ∂x hx|ψi und geben Sie die Matrixelemente hx|P |x0 i von P in Ortsraumdarstellung an. Zeigen Sie, wie hα|P |βi durch ψα (x) ≡ hx|αi und ψβ (x) ≡ hx|βi gegeben ist. Hinweis: P lässt sich durch die Ableitung von U (λ) darstellen, X durch die Ableitung von Ũ (λ). (5 Punkte) 2. Galilei-Invarianz der Schrödingergleichung Unter der Galilei-Transformation des Koordinatensystems werden die Variablen x und p (Position und Impuls in einer Dimension) zu x−vt und p−mv transformiert. a) Zeigen Sie, daß der Operator G(v, t) = exp{−iv(mX − P t)/ } die GalileiTransformation realisiert. Hinweis: Nutzen Sie die Ergebnisse von 1(a), um den Effekt von G(v, t) auf Positionsund Impulseigenkets zu berechnen. (10 Punkte) b) Die Zeitentwicklung eines Zustandes |ψ1 (t)i sei gegeben durch den Zeitentwicklungsoperator U (t, t0 ), so daß |ψ1 (t)i = U (t, t0 )|ψ1 (t0 )i. Diese Zeitentwicklung gilt als Galilei-invariant, wenn auch die Zeitentwicklung von |ψ2 (t)i ≡ G(v, t)|ψ1 (t)i bis auf einen (beliebigen) Phasenfaktor durch U (t, t0 ) gegeben ist, also |ψ2 (t)i = eiα(t,t0 ) U (t, t0 )|ψ2 (t0 )i. Welche Bedingung muß α(t, t0 ) bei t = t0 erfüllen? Zeigen Sie, daß für eine Galilei-invariante Zeitentwicklung gilt G(v, t)U (t, t0 )G† (v, t0 ) = eiα(t,t0 ) U (t, t0 ) . (20 Punkte) 1 (1) c) Der Zeitentwicklungsoperator sei U (t, t0 ) = exp{−iH × (t − t0 )/ }. Zeigen Sie, daß aus (1) die Bedingung G(v, t)[i ∂t − H]G† (v, t) = [i ∂t − H + f (t)] (2) für die Galilei-Invarianz der Schrödingergleichung folgt und geben Sie f (t) als Funktion von α(t, t0 ) an. Zeigen Sie, daß der Hamiltonoperator H = P 2 /(2m) für ein freies Teilchen der Masse m die Bedingung (2) erfüllt (man findet f (t) = −mv 2 ). (20 Punkte) 3. Der Harmonische Oszillator in Energiedarstellung Der Hamiltonoperator H = P 2 /(2m) + mω 2 X 2 /2 beschreibt ein Teilchen der Masse m im Potential V (x) = mω 2 x2 /2 (harmonischer Oszillator). Diep sogenann† (X − ten Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren sind definiert als a ≡ mω 2 p mω (X + iP/(mω)). Die Eigenkets der Energie spannen eine iP/(mω)) und a ≡ 2 √ √ † Basis |ni, wobei a |ni = n + 1|n + 1i und a|ni = n|n − 1i. a) Geben Sie die Matrixelemente von a und a† in der Energiedarstellung an. Geben Sie damit die Matrizen Xn und Pn an, die zu den Operatoren X und P in der Energiedarstellung gehören. Zeigen Sie, daß die Matrizen Xn und Pn hermitesch sind und der fundamentalen Kommutatorbedingung genügen. Stellen Sie das Eigenwertproblem von X in dieser Darstellung auf und lösen Sie das Eigenwertproblem zum Eigenwert x = 0. Hinweis: Für x = 0 gibt das Eigenwertproblem eine einfache Rekursionsbeziehung für die Komponenten von |xi in der Energiedarstellung. (20 Punkte) b) Wie lautet die ensprechende Rekursionsbeziehung für die Komponenten von |xi mit x 6= 0? Zeigen Sie damit, daß das Spektrum der Matrix Xn nichtdegeneriert kontinuierlich ist und sich von −∞ zu +∞ erstreckt. (15 Punkte) c) Bonusaufgabe: Zeigen Sie die Ergebnisse von (b) mit Hilfe des Operators U (λ) aus 1 (a). 2