ICNP® handhabbar für die Praxis umsetzen: Wie können Kataloge

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ICNP® handhabbar für die Praxis umsetzen: Wie können
Kataloge erstellt werden - Beispiele
Peter Tackenberg, MScN, BScN, RN, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) –
Bundesverband e.V., Berlin
Peter König, Prof. Dr. rer. cur., MScN, Dipl.-Pflegewirt FH, RN,
Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft, Hochschule Furtwangen
Dieter Baumberger, Dr.
rer. med., MNSc, EdN, RN. Forschung und Entwicklung, LEP AG, St. Gallen
Franziska Perhab, RN,
ÖGKV Bundesverband, Wien Kontakt: [email protected]
1.
Hintergrund und Zielsetzung
Die Abbildung und Erfassung der Gesundheitsversorgung durch Pflegefachpersonen ist eine
Thematik, die weltweit an Bedeutung gewinnt. In Österreich, in der Schweiz und in Deutschland
verändern sich die Rahmenbedingungen und Grundlagen für die Leistungserbringung wie auch die
Vergütung der Leistungen. Neben diesen ökonomisch geprägten Diskussionen ist es eine
international diskutierte pflegefachliche und berufspolitische Herausforderung, die tatsächlich
erbrachte Gesundheitsversorgung im jeweiligen Gesundheitssystem zu erfassen und abzubilden. Hier
favorisiert der International Council of Nurses, ICN, die Katalogentwicklung zu pflegerischen
Versorgungsbereichen auf der Grundlage der Internationalen Klassifikation für die Pflegepraxis ICNP®
(Coenen et al 2012). Anhand unterschiedlicher pflegefachlicher Beispiele wird im Vortrag diskutiert,
wie dies gelingen kann (u.a. die ICNP-Kataloge Förderung der Adhärenz in der Behandlung aus 2013
und Häusliche Pflege aus 2014).
2.
Beschreibung des Projekts
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, pflegefachliche Standardisierungen zu begründen und
durchzuführen. Eine Möglichkeit ist es, ICNP zu nutzen. Die Entwicklung, Implementierung und Pflege
der ICNP ist ein Projekt des ICN und bietet, gestützt auf existierende Terminologien und
Klassifikationen, eine umfassende internationale Klassifikation und Referenzterminologie für die
Beschreibung der Pflegepraxis mittels Pflegediagnosen, -maßnahmen und -ergebnissen. Die
einzelnen standardisierten Begriffe der ICNP - Terminologie sind kombinierbar zu
zusammengesetzten Begriffen (ICN 2013). Dies ermöglicht das Crossmapping von lokalen Begriffen
und vorhandenem Vokabular und Klassifikationen (ICN 2000, Hyun, Park 2002). Die technische und
formale Beschaffenheit der ICNP ist durch die Berufsverbände in einem Positionspapier ausführlich
beschrieben (DBfK, ÖGKV und SBK 2012). Die Deutschsprachige ICNP-Nutzergruppe übersetzt in loser
Folge ICNP-Kataloge.
3.
Kritische Reflexion
Aus der ICNP gebildete ICNP-Kataloge (ICN 2008) sind repräsentative Teilmengen von
Pflegediagnosen, -maßnahmen und -ergebnissen für einen ausgewählten Bereich oder ein
Fachgebiet, einen Kernbereich pflegerischen Handelns bzw. Pflegediagnosen oder auch
medizinischer Diagnosen und deren Auswirkungen auf den pflegerelevanten Versorgungsanteil.
Hierbei gilt grundsätzlich, dass das klinische Urteilsvermögen und die Entscheidungsfindung durch
Pflegefachpersonen für die individuelle Pflege von Patienten und deren Familien unersetzlich sind
und nicht von einem Werkzeug übernommen werden. Pflegefachpersonen können den Katalog als
Bezugsinstrument für die Dokumentation und Reflexion ihrer pflegerischen Tätigkeit nutzen. Für die
Katalogerstellung gilt es bestimmte Richtlinien einzuhalten, die die Interoperabilität von Fachkatalog
mit der ICNP sichern. Die Erstellung von Pflegediagnosen, -interventionen und –ergebnissen muss
sich mit dem ISO-Referenzterminologiemodell (ISO 18104:2014; ISO, 2014) in Einklang befinden.
4.
Ausblick
Die Beispiele zeigen, dass jenseits der ökonomisch geführten Diskussion über Leistungserbringung
durch Pflegefachpersonen ein hohes Maß an Entwicklung und Innovation in die Standardisierung von
Pflegeleistung und Pflegedokumentation erforderlich ist, wenn sich Pflege nicht über pflegefremde
Berufs- und Entscheidergruppen dominieren lassen will. Mit der ICNP steht eine Terminologie zur
Verfügung, die internationale Erfahrungen für die eigenen Zwecke nutzbar werden lässt.
5.
Literaturangaben
Coenen, A., Kim, T. Y., Bartz, C. C., Jansen, K., Hardiker, N. (2012). ICNP Catalogues for supporting
nursing content in electronic health records. Studies in health technology and informatics, 180, (pp.
1075-1078).
DBfK, ÖGKV, SBK. (2013). Zusammenarbeit mit Betroffenen und Familien zur Förderung der Adhärenz
in der Behandlung (Original aus 2008). Abgerufen von
http://www.dbfk.de/download/download/ICNP-Katalog-Adhaerenz-2013-03-27.pdf am 10.03.2015.
DBfK, ÖGKV, SBK. (2014). ICNP®-Katalog Häusliche Pflege (Original aus 2011). Abgerufen von
http://www.dbfk.de/download/download/ICNP-Katalog-Haeusliche-Pflege-2014-03-25.pdf am
10.03.2015.
ICN. (2013). International Classification for Nursing Practice (ICNP®). ICNP Browser. Version 2013.
Abgerufen von http://icnp.stemos.com/index.php/de/2013/ am 10.03.2015.
ICN. (2000). International Classification for Nursing Practice. Web Document.
Hyun S., Park H.A. (2002). Cross-mapping the ICNP with NANDA, HHCC, Omaha System and NIC for
unified nursing language system development. International Nursing Review, 49, (pp. 99–110).
DBfK, ÖGKV, SBK. (2012). Position der Berufsverbände DBfK, ÖGKV und SBK zur International
Classification for Nursing Practice – ICNP® (Internationale Klassifikation für die Pflegepraxis).
Abgerufen von
http://www.dbfk.de/download/download/2012-03-16-lp-Positionspapier_D-A-CH_zu_ICNP-final.pdf
am 10.03.2015.
ICN. (2008). Guidelines for ICNP® Catalogue Development. Geneva, Switzerland. Abgerufen von
http://www.icn.ch/images/stories/documents/programs/icnp/icnp_catalogue_development.pdf am
03.11.2014.
ISO (2014). Health informatics - Categorial structures for representation of nursing diagnoses and
nursing actions in terminological systems. International Standard. ISO 18104. International
Organization for Standardization, Geneva.
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