Mais von Aussaat bis Ernte Um im Mais hohe Erträge zu Ernten ist es wichtig einen gleichmäßigen Pflanzenbestand zu erstellen. Um dies zu erreichen muss der Grundstein bereits in der Saatbettbereitung gelegt werden. Die Arbeitstiefe richtet sich nach der geplanten Ablagetiefe und sollte zwischen 46cm liegen. Dabei ist zu beachten das die obere Schicht nicht zu fein strukturiert wird, das kann nämlich schnell zu Verschlämmung führen. Das Ziel ist eine rasche Erwärmung des Bodens zu fördern um die Keimbedingungen zu fördern. Vorgehensweise: Bei der Bodenbearbeitung unterscheidet man zwischen Winter- und Frühjahrsfurche. Bei der Winterfurche sollte der Boden im Frühjahr nur so flach gelockert werden, dass der kapilare Wasseraufstieg gesichert ist. Bei der Winterfurche hofft man auf eine Frostgare, optimale Bodengare, die durch etwaige Frosttage im Laufe des Winters entsteht. Die Winterfurche wird häufig auf schweren Böden praktiziert, weil diese von Grund auf eher nass-feucht und deshalb im Frühjahr schwer bearbeitbar sind. Zur Frühjahrfurche sollte man eher flach pflügen, um den Wasseraufstieg in der Krume zu erhalten. Bei trockener Wetterlage sollte die Krume möglichst schnell rückverfestigt werden um den Wasservorrat zu erhalten. Bei Unterlassung einer Rückverfestigung werden die Maiskörner nach der Saat oft tiefer in den Boden geschwemmt. Daraus erfolgt ein ungleichmäßiger Aufgang der Keimlinge. Wichtig ist das nicht zu tief gepflügt wird, nach tiefen pflügen wird oft vergeblich versucht, ein optimales Saatbett durch mehrfaches Bearbeiten mit Krümmler oder Feingrubber herzurichten. Meistens entsteht dann ein pulveriges Saatbett mit unsicheren Wasseranschluss. Wichtig ist auch das man nicht zu oft mit zapfwellenbetriebenen Geräten das Saatbett bearbeitet, hier kommt es durch Rütteleffekte zu dichten Feinerdezonen im mittleren Krumenbereich. Diese Zonen können den Wasserabfluss stark beeinflussen. Auch Mulchsaatverfahren verlangen eine gezielte Vorbereitung. Gute Vorraussetzungen für Mulchsaaten sind gegeben, wenn die spurenarme Bodenbearbeitung zur Zwischenfrucht durch gleichmäßige und unkrautarme Senf oder Phaceliabestände konserviert werden konnte. Sortenwahl Bei der Sortenwahl sollte man nicht auf die letzten 5-10% Ertrag, die man mit einer spätreifenden Sorte in einem warmen Sommer mehr ernten könnte hoffen. Man sollte lieber eine etwas früher abreifende Sorte wählen. CCM oder Körnermaisanbauer können durch zu spät abreifende Sorten erhebliche Nachteile bekommen, ganz zu schweigen von Problemen mit der Bestellung der Folgefrucht. Die Aussaatkosten je Hektar werden bestimmt durch den Preis je Pack und die Aussaatdichte. Die Saatgutpreise guter neuer Sorten liegen bei 140 DM/Pack (50000 Körner). Preiswerter werden in der Regel nur Sorten angeboten, die im Ertrag oder in einer anderen Eigenschaft schlechter sind. Auch ältere Sorten werden zum Teil billiger angeboten. Als Faustzahl gilt je 10 DM geringer Preis pro Pack, darf der Ertrag um 1% zurückgehen. Ansonsten ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben gegenüber einer teureren Maissaat. Wenn man bei Saatgutkosten ohne wirtschaftlichen Nachteil etwas sparen will, sollte man sicherstellen, dass die gekaufte Sorte nicht zu dick gesät wird. Auf Sandboden wächst zwar weniger, dafür wird aber auch dünner gesät. Liegt die Ertragserwartung auf Sand nur bei 2/3 des Ertragsniveaus von Lehmböden und werden statt 10 Körner/m² nur 7 Körner/m² gesät, behält die Faustzahl ihre Gültigkeit. Aussaat: Saatzeit: Für das Festlegen der Saatzeit sollte die Bodentemperatur herangezogen werden, welche bei 6-8 Grad liegen sollte. Ansonsten besteht die Gefahr das bei verzögerten Keimens der Pflanze mit erhöhten Ausfällen durch pilzliche Erreger zu rechnen ist. Des weiteren ist der optimale Saatbettbereitungstermin wichtig, welcher zu trockenen Bedingungen erfolgen sollte. Auch der Temperaturverlauf nach der Saat mit der eventuellen Einplanung von Spätfrösten ist entscheidend. Unter normalen Bedingungen liegt die Saatzeit von Mitte April bis Anfang Mai, neue Sorten lassen auch eine spätere Saatzeit zu. Saattiefe: Die Aussaattiefe sollte auf mittleren Böden 5cm, auf leichten 6cm und auf bindigen Böden 4cm betragen. Bei Beizung gegen Vogelfraß ist die flachere Saat vorteilhafter. Wichtig ist auch das auf scharfe Säschare achtet. Ausreichend schwere Druckrollen fördern den Bodenschluss und damit die Wasserversorgung des Samens. Das Saatgut sollte auf einem rückverfestigten Boden abgelegt werden, wo Feuchtigkeit gut zum Samen gelangen kann. Überlockerte Böden bergen das Risiko, dass bei Niederschlägen das Saatgut tiefergespült wird. Damit kommt es zu einem höheren Energieaufwand beim Auflaufen. Saatstärke Nur gleichmäßige und lückenlose Bestände sichern Erträge. Zu dichter Stand hindert die Kolbenentwicklung und Ausreife und verstärkt die Lagerneigung. Die Standweite muss umso größer sein, je höher und massenwüchsiger die Sorte ist. Des weiteren wird unnötig Wasser verbraucht. Ab der zweiten Maihälfte sollte die Aussaat um 0,51 Pflanze pro m² reduziert werden. Auch die Nutzung des Maises spielt eine Rolle, ob Körnermais oder Silomais angebaut werden soll, und nach der Reifegruppe der Sorte. Reihenabstände Bei Mais bewährten sich Reihenabstände von 80-60cm. Der Ablagestand in der Reihe ergibt sich aus der Reihenlänge je m² und der auszusäenden Körnerzahl pro m²: Reihenlänge je m² = Ablageabstand Zahl der auszusäenden Körner pro m² Beispiel: Reihenabstand 70cm= 1 m = 143cm Reihenlänge pro m² 0,7 Zahl der auszusäende Körner pro m²= 11 Ablageabstand= 143 = 13cm 11 Durch reihenunabhängige Erntetechniken wird probiert den Mais besser auf die Fläche zu verteilen. Dies hat mehrere Vorteile, z.B. weniger Stickstoffauswaschung, höhere Erträge wobei es auf die Sorte ankommt, da die Maiszüchtung jahrelang auf breite Abstände gezüchtet hat. Außerdem sind die neuen Investitionen nicht unerheblich und sollten genau kalkuliert werden. Lagerung von Saatgut Saatgut was im ersten Anbaujahr nicht gebraucht wird sollte an einem kühlen Platz aufbewahrt werden um die Keimfähigkeit nicht negativ zu beeinflussen. Saatverfahren Heutzutage werden zur Maisaussaat mechanische und pneumatische Einzelkornsägeräte eingesetzt. Wichtig ist eine exakte Einstellung der Maschine, Abdrehprobe vor der Saat und das Überprüfen der Ablagegenauigkeit auf dem Feld ist unbedingt durchzuführen. Außerdem sollte nicht mit zu hohen Geschwindigkeiten gesät wird, der optimale Geschwindigkeitsbereich liegt bei 7 bis 10km/h. Erosionsschutz Die langsame Jugendentwicklung und die großen Reihenabstände bewirken, dass die Bodenoberfläche des Maisfeldes lange ungeschützt den Einwirkungen von Wind und Niederschlägen ausgesetzt ist. Direktsaat ohne vorherige Bodenbearbeitung in die abgestorbenen Reste einer Zwischenfrucht oder in die Stoppeln der Vorfrucht kann Erosion verhindern. Vorraussetzungen sind zusätzliche Vorrichtungen an der Sämaschine z.B. Schneidschar, rotierende Zudeckscheiben. Eine weitere Möglichkeit ist das einsäen von Untersaaten wie z.B. Landgras, dieses bietet auch den Vorteil das eine höhere Stickstoffausnutzung gegeben ist, des weiteren kann nach der Ernte die Fläche von Rindern abgeweidet werden. Düngung Stickstoff (N) Stickstoff ist ein wichtiger Baustein organischer N-Verbindungen, wie Eiweiße, Vitamine, Chlorophyll usw. Im weiteren hat Stickstoff eine gewisse quellende Wirkung, das heißt, der Druck in den Zellen wird erhöht. N-Mangel Bei gestörter N-Ernährung der Pflanzen sind Spross und Wurzel kleiner, und der Ertrag verringert sich. N-Mangel führt zu einer schwachen Bestockung, einer vorzeitigen Fruchtbildung, und der Eiweißgehalt verringert sich. Ungenügende wie übermäßige NVersorgung führen zu einer geringeren Qualität. Pflanzen klein, Blätter gelbgrün bis gelb, später verfärben sie sich ins Orange und fallen ab. Ungenügend gedüngte Böden. Häufig auf sandigen, sauren oder humusarmen Böden. N-Düngung über Boden oder Blatt. Drainage vernässter Böden (Denitrifikation vermindern). Bodenstruktur verbessern. Bei Einarbeitung von Stroh zusätzliche N-Gabe(Verhältnis C:N kleiner als 20:1). Durch Gründüngung N-Auswaschung im Winter vermindern(wenn die Witterungsverhältnisse im Herbst dies zulassen). Symptome: Mangelböden: Maßnahmen: Phosphor (P) (P2O5 = Reinnährstoff) Phosphor ist ein wichtiger Baustein verschiedener Verbindungen, zum Beispiel Eiweißen. Phosphor ist bei der Aktivierung von organischen Verbindungen beteiligt und hat eine entquellende Wirkung. P-Mangel Pflanzen mit Phosphormangel haben ein gehemmtes Wachstum, die Wurzelbildung und Bestockung ist schwach, Blüte und Reife sind verzögert. Phosphormangel bewirkt eine Abnahme der Eiweiß- und Vitaminbildung. Die Haltbarkeit von Gemüsen ist geringer, und die Frostresistenz ist vermindert. Symptome: Mangelböden: Maßnahmen: Ältere Blätter zuerst dunkelgrün, später rötlich-violett verfärbt. Rotverfärbung auch am Stengel. Die Pflanzen sind klein und zeigen ein steifes Aussehen (Starrtracht). Im fortgeschrittenen Stadium sterben die älteren Blätter ab. Stark saure Böden (pH tiefer als 5,0) Alkalische Böden (pH höher als 7,5) Böden mit ungenügender P-Versorgung. Dem pH-Wert angepasste Phosphordüngung. Saure bis neutrale Böden Thomasmehl, Hyperphosphat. Neutrale bis alkalische Böden Superphosphat. pH-Wert in neutralen bis schwach sauren Bereich bringen. Kalium (K) (K2O = Reinnährstoff) Kalium wird in der Pflanze nicht als Baustein von Kohlenhydraten, Fetten oder Eiweißen verwendet, sondern hat die Rolle eines Aktivators verschiedener Enzyme. Kalium ist das wichtigste Element bei der Quellung und erhöht so den Druck in den Zellen. Kalium steuert den Wasserhaushalt der Pflanze und vermindert die Verdunstung (erhöhte Toleranz bei Trockenheit). Kalireiche Pflanzen haben dickere Zellwände, was die Standfestigkeit verbessert und die Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten und Schädlingen vermindert. Kali erhöht die Assimilationsleistung und die Frostresistenz. Einen hohen Bedarf zeigen Leguminosen, Kartoffeln, Rüben, Mais und Hafer. K-Mangel Kaliummangelpflanzen haben eine geringere Aufbauleistung (Kohlenhydrate, Eiweiß), der Geschmack von Früchten und Gemüsen ist schlechter. Die Standfestigkeit, Frost- und Dürreresistenz sind geringer. Transpiration und Atmung sind erhöht. Schlechte Haltbarkeit der Früchte und Gemüse. Anfangs bläulich-grüne, später braunrote Färbung des Blattes. Chlorose und baldiges Absterben der älteren Blätter vom Rand her. Welke, Symptome: schlaffe Pflanzen (Welketracht). Blätter krümmen sich oder rollen sich ein. tonreiche Böden (Fixierung) sandige oder humusreiche Böden Mangelböden: ungenügend gedüngte Böden. Maßnahmen: Sofortmassnahmen 2% Kalisulfatlösung Aufdüngung mit Kalidüngemittel(tonreiche Böden sehr grosse Mengen) Regelmäßige K-Zufuhren nach Entzug. Nährstoffentzug und –bedarf – Eine Ernte von 500 dt/ha Silomais bzw. 75 dt/ha Körnermais samt Stroh entzieht dem Boden etwa 300 kg N ; 80 kg P2O5; 175 kg K2O ; 50 kg MgO und 75kg CaO. Die Düngung erfolgt bei P2O5 , K2O, und MgO nach der Versorgung des Bodens (Bodenuntersuchung). Gehaltstufe des Bodens niedrig mittel hoch sehr hoch Nährstoffmengen in kg / ha zur Düngung P2O5 K2O MgO Entzug + 90 Entzug + 40 Entzug - Entzug +50...80 Entzug +25...50 Entzug - 60....100 30...60 30 - Bei Form und Auswahl der Dünger muss man berücksichtigen, dass der Mais nur ein mäßiges Nährstoffaneignungsvermögen hat und daher eine stetig fließende Nährstoffquelle benötigt . Außerdem nimmt er fast ¾ des gesamten Nährstoffbedarfs innerhalb von 5-6 Wochen – um die Zeit des Rispenschiebens auf. Organische Düngung – Weil die Organischen Dünger die vom Mais gewünschte , stetig fließende Nährstoffquelle darstellen , verwertet er Gülle und Stallmist von allen Getreidearten am besten. Das Ausbringen erfolgt im zeitigen Frühjahr vor der Saat . Gülle kann auch in die jungen Bestände gegeben werden . Dazu ist allerdings ein exaktes Verteilen mit Schleppschläuchen oder das Einbringen mit Grubberzinken nötig . Mineralische Dünger – Die Organischen Dünger decken meist 90-100% des Nährstoffbedarfs. Ein etwaiger Rest muss durch mineralischen Dünger gedeckt werden . Dazu bringt man CaO, P2O5 und K2O wie üblich auf die Vorfrucht-Stoppeln aus . Die Stickstoffdüngung mit festen , flüssigen oder gasförmigen Düngemitteln erfolgt im Frühjahr in der Regel in 2 Gaben . die erste gibt man vor der Saat , die andere 4-5 Wochen nachher. Für die letzte sind Einrichtungen zur Reihendüngung am Düngerstreuer nötig, damit der Dünger nicht in die Blättertüten der jungen Maispflanzen fällt und dort die jungen Triebknospen verätzt. Eine Unterfußdüngung mit Ammonphosphat gleichzeitig mit der Saat stellt dem Mais gerade in der Jugendphase ausreichend N und P2O5 zur Verfügung. Sie fördert die Kältetoleranz, beschleunigt die Kolbenreife und erhöht den Ertrag. Stickstoffaufnahme und optimaler Zeitpunkt der N-Düngung Die Stickstoffaufnahme des Mais ist während 4-5 Wochen nach der Saat sehr gering. Größere Stickstoffmengen nimmt er erst nach dem 4-Blatt-Stadium auf. Während die Substanzbildung vom 6- bis 8-Blatt-Stadium bis zur Ernte praktisch linear verläuft, sind bei der N-Aufnahme zwei Perioden mit unterschiedlicher N-Aufnahmeintensität zu erkennen (Abb. 1). Ab dem 6-Blatt-Stadium ist die N-Aufnahme während etwa 4 Wochen sehr intensiv (104 kg N in 27 Tagen oder durchschnittlich 3,8 kg N/ha und Tag) und überproportional zur Substanzbildung. Danach nimmt die N-AufnahmeIntensität ab und beträgt bis zur Ernte 79 kg N in 68 Tagen (durchschnittlich 1,2 kg N/ha und Tag). Ertrag ganze Pflanze (dt TS/ha) N in Kolben dt TS/ha bzw. kg N/ha) 250 N in ganzer Pflanze Nmin (0-100 cm) 200 150 100 Saat 50 4-BlattStadium Abbildung 1. Verlauf der NAufnahme und Substanzbildu ng von Mais sowie des Mineralstickst offgehaltes des Bodens. Durchschnitt von 19 Versuchen 1993-95. 0 5.5 4.6 4.7 3.8 2.9 2.10 1.11 Datum Diese Grundlagen führen unweigerlich zum Schluss, dass der optimale NDüngezeitpunkt von Mais nach dem 4-Blattstadium liegt. Entsprechende Versuche zeigten eine deutliche Überlegenheit bezüglich Effizienz von N-Gaben nach dem 4Blatt-Stadium im Vergleich zu N-Gaben zur Saat. N-Gaben zur Saat unterliegen bei gewissen Klimabedingungen einer erhöhten Gefahr der Nitratauswaschung und sind daher zu unterlassen. Pflanzenschutz im Mais Krankheiten und Schädlinge Die Maisanbaufläche hat in den vergangenen 30 Jahren enorm zugenommen. Hervorragende Nährstoffträger sowie ausgezeichnete Mechanisierbarkeit von Anbau, Pflege und Ernte haben dazu geführt, dass Mais heute selbst in klimatisch benachteiligten Gebieten angebaut wird. Umsichere qualitativ hochwertige Ernteerträge zu erreichen, müssen folgende Krankheiten und Schädlinge beachtet werden: 1. Fritfliegen Ihr Schaden wird ca. ab dem 4-Laubblattstadium sichtbar. Es entstehen dann Fraßlöcher, die Blätter verstummeln, Zerstörung der Pflanze. Bekämpfung ist meist nur vorbeugend sinnvoll. Sicherste Abwehrmaßnahme ist die Saatgutinkrustierung mit Gaucho, Mesurol fl.. Spritzung mit Kontaktherbiziden aufgrund der Wetterabhängigkeit unsicher, wenn, dann im 1-2-Blattstadium. 2. Bekämpfung von Schadvögeln Bei auflaufender, ungeschützter Maissaat können Fasane erheblichen Schaden anrichten. Die keimenden Pflanzen werden aus den Löchern gepickt, im 2-3-Blattstadium liegen die Pflanzen meist abgezwickt neben dem Loch, während das Korn und der weiße Stängelgrund aufgefressen sind. Ab Ende des 3-Blattstadium ist das Maiskorn leer und der Fasan nimmt es Nicht mehr an. Die Inkrustierung des Saatgutes mit fraßabschreckenden Präparaten hat sich bewährt. (Mesurol fl. Sowie Seedoxin FHL) 3. Drahtwurm Besonders nach Grünlandumbruch ein bedeutender Schädling des Maises. Ab ca. 25 cm Höhe bleiben die Pflanzen in ihrem Wachstum stehen und zeigen braun verfärbte Blätter. Der Drahtwurm frisst sich durch den Wurzelkopf in den Trieb ein. Im weiteren Verlauf vertrocknet die befallene Pflanze und geht ein. Ab einer Schadschwelle von 2-3 Drahtwürmern pro Quadratmeter sollte man versuchen zu bekämpfen. Möglichkeiten sind die Beizung mit Gaucho oder Insektizidgranulat beidrillen. In ausgelaufener Maiskultur ist keine Bekämpfung mehr möglich 4. Stängelärchen Stärkere Schäden beschränken sich Jahrgangsweise auf bestimmte Befallsflächen. Ab 10-15 cm Höhe beginnen Maispflanzen in Nestern schräg zu wachsen und verlieren zunehmend an Standfestigkeit. Schließlich fällt die dünne Pflanze um, das gesamte Wurzelwerk ist verschwunden. Bei der Bekämpfung sollte man nicht Rüben und Mais in eine Fruchtfolge stellen. Aushungern durch eine weit gestellte Fruchtfolge, sowie chemische Bekämpfung ist nicht möglich 5. Maisbeulenbrand Beulenausbrüche sind alljährlich zu finden, aber nur in bestimmten Jahren von wirtschaftlicher Bedeutung hinsichtlich Kornverluste und Verschmutzung. Ab 4-5-Blattstadium verwandeln sie die jüngsten Blätter der Pflanzen in eine grauweiße Wucherung, an der die Pflanze bald eingeht. Bei der Bekämpfung helfen weite Fruchtfolgenstellung und Saatgutbeizung wenig. Fungizidmaßnamen führen nicht zum Erfolg. Evtl. Lösung: Unterschiedliche Sortenanfälligkeit nutzen und Saatgutkrustisierung durchführen. 6. Maiszünsler Seine Bedeutung ist Jahrgangsweise sehr unterschiedlich, aber in klimatisch günstigen Gebieten zum Teil erheblich. Schadbild äußert sich durch Lochfraß erst an den Blättern, dann am Stängel. Im Spätsommer Knicken dann die Fahnenschäfte ab. Die Fraßstellen neigen stark zur Verpilzung. Bekämpfung kann indirekt durch tiefes Pflügen durchgeführt werden. Bekämpfung biologischer Art durch Schlupfwespen, sie legen Eier auf die Eigelege der Maiszünsler. Chemische Bekämpfung mit Pyretroiden zum Flugzeitpunkt der Falter, oft wird darauf hin aber eine stärkere Verlausung festgestellt. 7. Wurzel und Stengelfäule ist erkennbar an frühreifen Maispflanzen nach der Blüte und schlaff herabhängenden Kolben. Der untere Stängelabschnitt lässt sich mit den Fingern zusammendrücken, Lager ist möglich. Unkräuter und Ungräser Insbesondere spielen Unkräuter und Ungräser neben den aufgeführten Schädlingen und Krankheiten eine Große Rolle. Hier sind besonders hervorzuheben: Weißer Gänsefuß Vogelmiere Kamillearten Knötericharten Hirsearten Bei diesen Unkräutern kann auf eine Unkrautbekämpfung nicht verzichtet werden. Im voraus kann man den Unkrautbesatz schon dämmen durch einen Anteil von 33 % Mais in der Fruchtfolge und natürlich auch durch die Vermeidung von Fehlstellen. Unkrautbekämpfung: Die Unkrautbekämpfung ist im Mais die wichtigste direkte Pflanzenschutzmaßnahme. Die Konkurenzkraft von Mais gegenüber anderen Unkräutern ist sehr gering. Mais zählt zusammen mit der Zuckerrübe zu den Ackerkulturen, die ohne Unkrautbekämpfung nicht erfolgreich angebaut werden können. Eine wirtschaftliche Notwendigkeit der Unkrautbekämpfung ist schon bei schwacher Verunkrautung gegeben. Dies trifft vor allem für die Zeit vom 4-8-Blattstadium der Maispflanze zu. Eine Verunkrautung in diesem Stadium bzw. ein Neuauflauf von Unkräutern nach dem 8-Blattstadium führen dagegen zu keinen wirtschaftliche Schäden. Es werden dann noch die chemische und mechanische Unkrautbekämpfung unterschieden. Chemische Verfahren: Die Unkrautbekämpfung im Mais erfolgt überwiegend mit Herbiziden, also chemisch. Es stehen heute eine Vielzahl von Wirkstoffen zur Verfügung, die in Vorsaat-, Vorauflauf-, oder Nachauflaufverfahren eingesetzt werden können. Häufig werden verschiedene Wirkstoffe kombiniert, um das Wirkungspektrum zu erweitern. Die deutliche Entwicklung hin zur Nachauflaufbehandlung ermöglicht eine gezielte Herbizidanwendung, was den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes entspricht. Bei der Auswahl sollte man achten: Vorhandene Unkrautarten Wirkungslücken der Herbizide Die vorgesehenen Anwendungsverfahren Die möglichen Anwendungsbeschränkungen Die Preiswürdigkeit Für ein Nachauflaufverfahren auf mineralische Böden sollten Mittel gewählt werden, die eine Blatt- und Bodenwirkung besitzen, damit die Unkräuter einerseits von der Bodenfeuchte bekämpft werden und andererseits noch auflaufende Unkräuter zum späteren Zeitpunkt erfasst werden. Gegebenenfalls entsprechende Einzelmittel kombiniert werden. Auf unkrautwüchsigen, humosen Standorten mit mehreren Keimwellen sollten Herbizide mit Blattwirkung eingesetzt werden. Im diesen Fällen bietet sich das Splittingverfahren mit reduzierten Aufwandmengen im frühen Entwicklungsstadium der Unkräuter bzw. Ungräser an . Mechanische Verfahren: Bei mechanischen Unkrautbekämpfungssystemen stellen die Verunkrautung in der Maisreihe und die Bodenfeuchtigkeit des Kernproblem dar. Auf eine Bekämpfung der Unkräuter in der Reihe kann, ohne Ertragsverluste hinnehmen zu müssen, nur bei sehr schwachen Unkrautbesatz verzichtet werden. Die Bekämpfung der Unkräuter in der Reihe erfolgt üblicherweise mit einer Herbizidbehandlung. Auf diese Weise kann der Herbizidaufwand um 2/3 einer ganzflächigen Behandlung verringert werden. Zwischen den Reihen wird mit Hackstriegel, Scharhackgeräten, Rollhacke oder Bürstenhackgeräten dem Unkraut zu Leibe gerückt. Blindstriegeln ist einige Tage, bis maximal eine Woche nach der Saat möglich (Saattiefe: 5 cm). Die erste Hacke sollte im 2-4-Blattstadium erfolgen, die zweite Hacke im 6-10-Blattstadium der Maispflanze. Maisernte Trocknungskosten: Die Trocknungskosten beim Körnermais gelten als ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit des Anbaus. Hohe Wassergehalte wirken sich massiv auf die Höhe des erzielbaren Deckungsbeitrages aus. Erhöhte Trocknungskosten mindern trotz hoher Erträge die Wirtschaftlichkeit des Körnermaisanbaus. Dazu sollte man aber auch noch zwischen Eigentrocknung und einer Lohntrocknung unterschieden. Schwundfaktor 1,325 Bei Körnermais gilt es den Mais zu ernten, wenn das Korn vollständig ausgereift ist und die Kornfeuchte ca. 30% beträgt. Modernere Maissorten bieten durch hervorragende Standfestigkeit und sehr gutes Korn-Dry-Down die Möglichkeiten deutlich unter 30% zu ernten. Der Erntetermin ist neben den Trocknungskosten und der Standfestigkeit aber auch von der Bodenbefahrbarkeit, dem Saattermin der Folgefrucht und Qualität des Erntegutes abhängig.