Nr. 01/d

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PRESSE-INFORMATION · PRESS RELEASE · COMMUNIQUÉ DE PRESS · COMUNICATO STAMPA
Nr. 01/d
Februar 2011
IFAT ENTSORGA: Bewässerung mit Abwasser - Aufbereitet auf
die Felder

Bewässerungstechnik neu in der Nomenklatur

Wiederverwendung von Abwasser immer wichtiger
Die IFAT ENTSORGA 2012, Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und
Rohstoffwirtschaft, erweitert ihr Portfolio: Zur nächsten Veranstaltung, die von 7.
bis 11. Mai 2012 auf dem Gelände der Neuen Messe München stattfindet, wird
das Thema Bewässerungstechnik neu in die Nomenklatur aufgenommen.
Denn um die weltweiten Wasserressourcen zu schonen, kommt der
Wiederverwendung von Abwasser weltweit eine wichtige Rolle zu. Vor allem in
der landwirtschaftlichen Bewässerung kann solch aufbereitetes Abwasser
nahezu problemlos genutzt werden und spart so wertvolle Ressourcen.
„Angesichts der großen Wassermengen, die für die landwirtschaftliche
Lebensmittelproduktion notwendig sind, hat die hier genutzte Bewässerung
dabei ein besonders großes Potenzial“, sagt Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel von der
Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Abwassertechnik. In ariden und
semi-ariden Regionen ist sie gängige Praxis. So ermittelte das International
Waste Water Management Institut (IWMI, Sri Lanka) schon vor drei Jahren,
dass von 53 untersuchten Städten in Lateinamerika, dem Nahen Osten, Afrika
und Asien rund 80 Prozent teilweise oder nicht geklärtes Wasser in der
Landwirtschaft einsetzen.
Beispiel Jordanien: Hier lebt die stark wachsende Bevölkerung mit einer
zunehmenden Wasserknappheit. Die Übernutzung der Grundwasserressourcen
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des Landes hat bereits zu einem drastischen Absinken der Grundwasserspiegel
geführt. Ein von der KfW Entwicklungsbank finanziertes Vorhaben nutzt
gereinigtes Abwasser aus drei Kläranlagen in der Region Irbid für
Bewässerungszwecke. Zusätzlich sind Leitungen bis ins nördliche Jordantal
geplant, wo das Wasser für die Wiederverwendung in der Landwirtschaft
weitergehend aufbereitet wird. Durch Substitution von Frischwasser durch
Abwasser in der Bewässerung können jedem Einwohner in Jordaniens
Hauptstadt Amman täglich zusätzlich 20 Liter Trinkwasser zur Verfügung
gestellt werden. Die Landwirte profitieren von dem im aufbereiteten Abwasser
enthaltenen Stickstoff und Phosphor als kostenlosem Dünger. Um das
Düngeverhalten entsprechend anzupassen, hat die Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ, Bonn) bereits im mittleren Jordantal
Beratungen durchgeführt. Ein weiterer Vorteil des Gesamtkonzepts: Der große
Höhenunterschied zwischen dem Standort der Kläranlagen bei Irbid und dem
Jordantal soll durch ein Kraftwerk genutzt werden, das aus dem Transport des
gereinigten Abwassers Strom für bis zu 15.000 Haushalte gewinnen soll.
Beispiel Peru: Ende des Jahres 2009 hat die für Lima zuständige
Wasserbehörde SEDAPAL nahe der peruanischen Hauptstadt eine Kläranlage
in Betrieb genommen, die Abwasser speziell für die Bewässerung von über 400
Hektar Ackerland bereitstellt. Das Konzept und die Komponenten der Anlage
hat der international agierende Wasser- und Abwasserspezialist ITT geliefert.
Zum Einsatz kommen ein Prozess mit Sequence Batch Reactor (SBR) sowie
eine nachfolgende zusätzliche Filtration, die den gegen übliche
Desinfektionsverfahren resistenten Parasiten Helminth Ova zuverlässig
entfernt. Der Ablauf der Kläranlage erfüllt die im Jahr 2008 von der Regierung
Perus aufgestellten Vorgaben für die Nutzpflanzenbewässerung.
Beispiel China: Hier entwickelt das ttz Bremerhaven derzeit zusammen mit der
Alensys AG aus Erkner und der Hydro-Air GmbH (Niedergörsdorf) eine neue
Bewässerungstechnik für Energieholzplantagen. Bei dem vom
Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt BIOWARE werden
kommunale Abwässer und Grundwasser zu einer bedarfsgerechten Nährlösung
gemischt. Zusammen mit einem kontrollierten Ausbringen per
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Tröpfchenbewässerung werden so Wasser, konventionelle Düngemittel und
Geld gespart. Im Frühjahr dieses Jahres soll der Prototyp des
Abwasserrecycling-Systems in Yangjiteng, einer Kleinstadt mit rund 20.000
Einwohnern in der Nähe von Chengdu, installiert werden.
Neben diesen zentralen, großen Behandlungskonzepten gibt es auch die
Möglichkeit, Abwasser dezentral, in wesentlich kleineren Einheiten für die
Bewässerung aufzubereiten. Beispiel Indonesien: Die hohen Wasserpreise und
die Notwendigkeit, mehrere Parkanlagen zu bewässern haben die Betreiber
eines Hotels auf der indonesischen Insel Sumatra dazu veranlasst, im Jahr
2008 eine Membran-Bioreaktor-Anlage zu installieren. Die in einem der
Untergeschosse des Hotels untergebrachte Technologie der Hans Huber AG
aus Berching bereitet seither einen Teil des vor Ort anfallenden Abwassers auf.
Täglich stehen so rund 250 Kubikmeter zur Grünflächenbewässerung zur
Verfügung.
Weitere Informationen unter www.ifat.de
Über die IFAT ENTSORGA
Die IFAT ENTSORGA, Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft,
findet von 7. bis 11. Mai 2012 auf dem Gelände der Neuen Messe München statt. Die letzte
Veranstaltung der weltweit wichtigsten Fachmesse für Innovationen und Dienstleistungen in
den Bereichen Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft zählte 2.730 Aussteller
aus 49 Ländern und 109.589 Besucher aus 186 Ländern. Die Zahlen werden durch die
unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG im Auftrag der FKM,
Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen, geprüft.
Über die Messe München International (MMI)
Die Messe München International (MMI) ist mit rund 40 Fachmessen für Investitionsgüter,
Konsumgüter und Neue Technologien einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Über
30.000 Aussteller aus mehr als 100 Ländern und mehr als zwei Millionen Besucher aus über
200 Ländern nehmen jährlich an den Veranstaltungen in München teil. Darüber hinaus
veranstaltet die MMI Fachmessen in Asien, in Russland, im Mittleren Osten und in
Südamerika. Mit sechs Auslandsbeteiligungsgesellschaften in Europa und Asien sowie 64
Auslandsvertretungen, die mehr als 90 messerelevante Länder der Welt betreuen, verfügt
die MMI über ein weltweites Netzwerk. Als global tätiges Unternehmen leistet die Messe
München International bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit einen wesentlichen Beitrag.
Ansprechpartner für die Presse:
Sabine Wagner, Pressereferentin, IFAT ENTSORGA 2012
Marketing & Kommunikation, Investitionsgüter
Tel.: +49 89 / 9 49-20246, Fax: +49 89 / 9 49-20249
E-Mail: [email protected]
01/d/MarComGB1/zi/sw
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