tagungsband - umweltberatung

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TAGUNGSBAND
27. November 2009
Lebensministerium - Marmorsaal
TAGUNGSBAND
Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 1
Zukunftsfähig auf großem Fuß? Der Footprint Ihrer Küche!
Mag. Andrea Ficala, "die umweltberatung"
Der ökologische Fußabdruck (Wackernagel, Rees)
Der „Footprint“ vermittelt ein Bild vom Ressourcenverbrauch durch uns Menschen
und macht die ökologischen Grenzen der Erde deutlich. Er gibt in Hektar an, wie viel
Fläche auf Grund des Konsumverhaltens zur Befriedigung der Bedürfnisse benötigt
wird. Der ökologische Fußabdruck der ÖsterreicherInnen ist dreimal größer als die
Ressourcen, die ihnen pro Kopf auf Dauer zur Verfügung stehen (etwa 2 Hektar pro
Person).
Verantwortungsbereich der Großküchen
Der gesamte Bereich des Außer-Haus-Essens und -Trinkens wird grob in die beiden
Bereiche Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie gegliedert. Etwa 3,9 Mio
Außer-Haus-Essen wurden im Jahr 2005 in Österreich ausgegeben. Der mögliche
ökologische Wirkungsbereich ist dementsprechend groß.
Zukunftsfähige Küche durch Berücksichtigung folgender Bereiche:
-
Bio-Produkte:
In der Biolandwirtschaft liegen die CO2-Emissionen, bezogen auf die Fläche, um
bis zu 66 Prozent niedriger als im konventionellen Landbau. Trotz der niedrigeren
Erträge sind selbst die CO2-Emissionen pro kg Produkt wesentlich geringer (bis
zu 25 Prozent). Dies beruht v.a. auf dem Einsatzverbot von leicht löslichen
Stickstoffdüngern, niedrigeren Futtermittelimporten und der geförderten
Bodengesundheit.
-
Kurze Transportwege:
In den letzen 20 Jahren hat sich der Verkehr für Lebensmitteltransporte beinahe
verdoppelt, Tendenz steigend. Und doch lässt sich ein Gegentrend beobachten:
Immer mehr VerbraucherInnen sehnen sich nach heimischen Produkten,
Naturbelassenheit und nicht zuletzt Vertrauenswürdigkeit. Die Entscheidung für
regionale Produkte bedeutet meist weniger Umweltbelastung durch kürzere
Transportwege. Um die Gesamt-CO2-Bilanz eines importierten Lebensmittels zu
beurteilen, muss die Transport- und die Produktionsart berücksichtigt werden.
-
Saisonale (Freiland)-Produkte:
Glashausproduktion ist sehr energieintensiv. Die geringste CO2-Belastung für
das Klima wird durch eine Kombination von saisonalen, regionalen und
biologischen Lebensmitteln erreicht. Saisonale Produkte, die im Freiland wachsen
dürfen, brauchen wesentlich weniger Energie. Sie haben zudem weitere Vorteile:
Sie sind kostengünstiger, die Inhalts- und Geschmacksstoffe sind optimal
ausgebildet, Nitratgehalte niedriger.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
-
Optimiertes Fleischangebot:
Die Herstellung von Fleisch- und Fleischprodukten ist besonders
energieaufwändig. Der Fleischverzehr in Ö liegt weit über den Empfehlungen der
Ernährungsgesellschaften. Eine Reduktion der Fleischmenge bzw. –portion zu
Gunsten von pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Getreide ist für Umwelt
und Gesundheit wünschenswert.
Fleisch ist in Großküchen stark gefragt. Hier sind die Kommunikation zum Gast
und die gegebene Wahlmöglichkeit besonders wichtig.
-
Heimische Fischarten:
Der konventionelle Fischfang zerstört die Weltmeere. Die
Welternährungsorganisation schätzt, dass derzeit etwa 75 Prozent der Bestände
in den Weltmeeren ausgebeutet, überfischt oder stark gefährdet sind. Daneben
werden laut Greenpeace jährlich bis zu 39 Millionen Tonnen Beifang
mitgefangen. Dazu zählen neben Fischen auch Schildkröten, Delfine, Seevögel,
Robben und andere Meereslebewesen. Manche Fangmethoden können
Korallenriffe oder Seegraswiesen zerstören. Die gebräuchlichen Formen der
konventionellen Fischerei führen zur irreversiblen Zerstörung der marinen
Ökosysteme. Eine soziale Auswirkung ist das Verdrängen der lokalen Fischer,
die mit den geringen Industriepreisen nicht mithalten können. Betriebe, die eine
verantwortungsvolle und umweltgerechte Fischerei fördern, erhalten das MSC
Gütesiegel. Die Bezeichnung "delfinfreundlich" ist nicht geschützt und sagt daher
nichts aus.
-
Verarbeitung von frischen Lebensmitteln:
Lebensmittel werden mit hohem Energieaufwand haltbar gemacht. Darüber
hinaus geht die Konservierung oft mit einem Verlust an Inhaltsstoffen einher.
Auch die Verpackungen werden energieintensiv hergestellt und müssen
aufwändig entsorgt werden. Convenience-Produkte sind teuer.
-
Abfallvermeidung:
Bis zu 166.000 t Lebensmittel werden in Österreich pro Jahr in der
Originalverpackung oder nur teilweise verzehrt weggeworfen, u.a. auch in
Großküchen. Dies entspricht dem Gesamtverbrauch an Lebensmitteln der
EinwohnerInnen von ganz Graz oder Innsbruck im selben Zeitraum. Durch
richtige Lagerhaltung, Einkauf und Speisenplanung können die Abfallmengen in
der Großküche stark reduziert werden.
-
Effiziente Küchengeräte:
Eine Optimierung des Verbrauchs an Strom, Wasser und Energie schont die
Ressourcen und hilft, Kosten zu sparen.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 2
Fakten und Mythen zu biologischen Lebensmitteln
Susanne Mantler – BIO AUSTRIA NÖ und Wien
Was bedeutet biologische Landwirtschaft?
Das Grundprinzip der biologischen Landwirtschaft ist die Kreislaufwirtschaft.
 Natürliche Düngung mit Kompost, Tiermist, Pflanzenresten, Gründüngung (zB
Leguminosen) und eine ausgewogene Fruchtfolge erhalten die
Bodenfruchtbarkeit. Chemisch-synthetische Stickstoffdünger und leichtlösliche
Phosphate sind verboten!
.
 Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln
(Pestiziden). Angepasste Sorten, die Förderung von Nützlingen und eine
ausgewogene Fruchtfolge verringern den Krankheits- und Schädlingsdruck.
Beikräuter werden händisch oder maschinell reguliert.
.
 Artgerechte Tierhaltung mit großen Stallflächen, Einstreu und viel Auslauf und
biologisch erzeugtes Futter (kein Gensoja, kein Tiermehl), vorbeugender
Antibiotika-Einsatz oder Hormone verboten
 Bei der Verarbeitung von Biolebensmittel sind nur 10 % der in Österreich
zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe erlaubt. Konservierungsstoffe,
Farbstoffe oder künstliche Aromen sind gänzlich verboten.
 Gentechnikfreiheit beim Saatgut, bei den Futtermitteln und bei der Verarbeitung.





Klimaschutz durch Verringern von Treibhausgasen
Aufbau gesunder Böden
Schutz des Trinkwassers
Förderung der Biodiversität
Schaffung lebenswerter Lebensräume
Welche Vorteile bieten Bioprodukte ?
 mehr wertgebende Inhaltsstoffe ...
- höherer Vitamin- und Mineralstoffgehalt
- mehr sekundäre Pflanzenstoffe
- günstigere Fettsäure-Zusammensetzung
 weniger wertmindernde Inhaltsstoffe ...
- deutlich weniger Nitrat-Rückstände
- deutlich geringere Pestizid-Rückstände
- keine bzw. geringe Antibiotika-Rückstände
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
 weniger Lebensmittelzusatzstoffe
kaum Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder künstliche
Süßungsmittel
 Gentechnikfreiheit
Gentechnik-freie Lebensmittel mit gesetzlichen Grenzwerten von 0,9 bzw. 0,1% bei
Bio Austria-Ware
Bio als Kostenfaktor
Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und
schnelllösliche mineralische Düngemittel fallen die Erträge im Bio-Landbau meist
geringer aus als in der konventionellen Landwirtschaft. Die Produktion und
Verarbeitung der Bio-Produkte ist aufwändiger: Zum einen sind für BioLebensmittel sehr viel weniger Zusatzstoffe erlaubt, zum anderen sind die
gehandelten und transportierten Mengen auf dem noch kleinen Markt mit
Bioprodukten viel geringer als auf dem konventionellen Lebensmittelmarkt.
Wie ist Bio trotzdem leistbar?
 beim Einkauf auf die Saisonalität achten!
 Weniger Convenience-Produkte einsetzen und dafür mehr Frische
 Fleischportionen verringern – Bio-Fleisch hat ca. 10% geringere Garverluste
 Anteil vegetarischer Gerichte erhöhen, beim Fleisch nicht nur Edelteile verwenden
 Abfallvermeidung (jährlich landet in Ö pro Haushalt ca. ein Monatsbedarf an
Lebensmitteln im Müll!)
Alles nur Schmäh? Die Biokontrolle ist verpflichtend für alle Betriebe
Alle biologischen Lebensmittel werden auf’s Strengste kontrolliert und zertifiziert.
Gemäß der EU-Verordnung 834/2007 müssen sich alle Betriebe, die biologische
Produkte erzeugen, verarbeiten oder importieren, einer unabhängigen,
umfassenden Kontrolle unterziehen.
Die Kontrollen werden durch EU-, staatliche und privatrechtliche Richtlinien
(Verbände) geregelt. Erfüllt der Betrieb die entsprechenden Kriterien, erhält er ein
Zertifikat mit 12-monatiger Gültigkeit.
Verfügbarkeit von biologischen Lebensmitteln
Es gibt in Österreich 20.000 Bio-Bauern/Bäuerinnen. Aufgrund der starken
Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist auch das Angebot entsprechend gestiegen
und es gibt mittlerweile so gut wie alles in Bio was gewünscht wird (mit Ausnahmen
von zB ausgefallenen Gewürzen), einen Großteil aus österreichischer Produktion.
Ausnahme sind aufgrund der klimatischen Voraussetzung Obst und Gemüse, die
nicht das ganze Jahr über in Österreich biologisch produziert werden können.
Lieferantensuche unter www.biomaps.at, www.biokueche.at oder Mail an
[email protected].
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Bio-Fleisch ist zäh bzw. muß länger gekocht werden
Kunden die nur Biorindfleisch von ihren Vorlieferanten verlangen, bekommen
großteils Biokuh- oder Biostierfleisch. Die Unzufriedenheit mit diesen
Biorindfleischqualitäten wurde von Gemeinschaftseinrichtungen schon oftmals
erfahren. Daher bitte klare Vorgaben bei Ausschreibungen, Bestellungen und
Wareneingangskontrollen.
Anforderung Spezifikationen für Fleisch-Einkauf von [email protected]
Wir Menschen können niemals gesünder sein,
als die Tiere und Kulturpflanzen, von denen wir uns ernähren,
und wenn wir wirklich heilen wollen, dann haben wir dort anzufangen.
Dr. Hans Peter Rusch
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 3
Bio ist leistbar! In der Krise mit Bioqualität punkten
Am Beispiel des Ökologischen Kreislaufs Moorheilbad Harbach
Ing. Reinhold Schwingenschlögl und Karl Zimmermann, Moorheilbad Harbach
Mit der richtigen Planung wird der Einsatz von Bio-Produkten in der Großküche
wirtschaftlich leicht machbar. Lebensmittel: nur einer von vielen
Budgetposten.
Zu den Gesamtkosten für eine Großküche zählen auch die Kosten
für Personal, Energie, Reinigung, Abschreibung usw. Im Vergleich dazu ist der
Kostenanteil
für
Lebensmittel
eher
niedrig.
Mehrkosten
bei
der
Lebensmittelbeschaffung durch den Einkauf von teureren Bio-Produkten wirken sich
daher nur geringfügig auf die Gesamtkosten für eine Küche aus.
Mit einer entsprechenden Speiseplangestaltung können die durch den Einkauf von
Bio-Produkten entstehenden Mehrkosten zu einem guten Teil abgefedert werden:

Bieten Sie keine kompletten Bio-Menüs an, sondern verwenden Sie einzelne
Bio-Komponenten.
 Verzichten Sie auf Bio-Produkte, bei denen hohe Mehrkosten anfallen (z. B.
pflanzliche Öle). Setzen Sie lieber jene Komponenten ein, bei denen sich die
Mehrkosten in Grenzen halten (z. B. Bio-Milch und -Milchprodukte).
 Kaufen Sie saisonal ein und nützen Sie die jahreszeitlichen regionalen
Angebote (z. B. bei Bio-Obst und Bio-Gemüse).
 Bieten Sie anstelle von herkömmlichen Fleischgerichten kostengünstigere
Mischgerichte mit Bio-Fleisch und auch fleischlose Gerichte an.
 Nutzen Sie die im Vergleich zu konventionellem Fleisch um rund 10 %
geringeren Garverluste von Bio-Fleisch zu Ihrem Vorteil und passen Sie die
Einkaufsmengen entsprechend an.
 Verkleinern Sie die Fleischportionen zugunsten von mehr Gemüse und
sättigenden Beilagen - das ist auch gesundheitlich von Vorteil.
 Verwenden Sie anstelle von Bio-Kalbfleisch das günstigere Bio-Jungrindfleisch.
 Setzen Sie nicht nur die teuren Gustostücke eines Tieres ein. Besonders für
Fleisch-Mischgerichte sind auch günstigere Teilstücke sehr geeignet.
 Verwenden Sie anstelle der Gustostücke vom Rind die vorderen Teile vom BioJungrind – sie sind in der Qualität vergleichbar.
 Setzen Sie teure Convenience-Produkte nicht regelmäßig, sondern selten und
ganz gezielt ein.
Abfallvermeidung ist ein erheblicher Beitrag zur Kostenreduktion!
Kosten sparen durch schrittweise Bio-Umstellung
Theoretisch ist es möglich, eine Küche vollständig auf Bio-Zutaten
umzustellen. In der Praxis hat sich aber der schrittweise Austausch von
Komponenten besser bewährt.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Bio-Komponenten oder Bio-Menü?
Besonders für bereits bestehende Küchen ist
der schrittweise Austausch von Komponenten gegenüber einer Totalumstellung auf
Bio-Zutaten von Vorteil: Der Mehraufwand beim Einkauf und in der Küche kann in
einem akzeptablen Rahmen gehalten werden, und auch wirtschaftlich ist der
Austausch von Komponenten leichter machbar. Aus Kostengründen ist es
empfehlenswert, zuerst jene Komponenten auf Bio-Qualität umzustellen, bei denen
sich die Mehrkosten in Grenzen halten und die leicht verfügbar sind, beispielsweise
Bio-Milch und -Milchprodukte sowie saisonales Bio-Gemüse.
Schritt für Schritt
Der schrittweise Umstieg auf Bio-Produkte bringt Vorteile auf
mehreren Ebenen:
- Vorteile für die Küche: Die Beziehungen zu den neuen LieferantInnen können
langsam aufgebaut werden. Die Anzahl der LieferantInnen bleibt insgesamt gleich,
dadurch kann das gewohnte Bestellsystem beibehalten werden.
- Vorteile für die LieferantInnen: Größere Bedarfsmengen eines bestimmten
Produkts erleichtern die Belieferung. Bei entsprechender Abnahmegarantie können
LieferantInnen die Preise attraktiver gestalten.
- Finanzielle Vorteile: Die höheren Preise für Bio-Komponenten wirken sich nur
geringfügig auf den Menüpreis aus. Bio-Komponenten sind betriebswirtschaftlich
leichter machbar als komplette Bio-Menüs.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 4
Bio täglich frisch geliefert
Peter Kadla, Bio-Lutz
Die Verfügbarkeit von biologischen Lebensmitteln wird von manchen
KüchenleiterInnen, die noch keine Bio-Erfahrung haben, angezweifelt und deshalb
der Einstieg in „Bio“ gemieden. Wer jedoch schon biologische Lebensmittel im
Einsatz hat, der weiß, dass die tägliche Verfügbarkeit von Bio selbstverständlich ist.
Egal welche Warengruppe, ob Obst und Gemüse, Milch- und Milchprodukte, Fleisch
oder Trockenware, mit der Entscheidung für Bio gehen Sie kein Risiko von
Lieferausfällen außerhalb der Norm ein. Gerade im Großküchenbereich gibt es
spezialisierte Bio-Lieferanten, die zuverlässig die gewünschte Ware pünktlich liefern.
Worauf achten bei Bio-Lebensmitteleinsatz in Großküchen?





Zertifizierung  seit 2009 Pflicht auch für Küchen die Bio ausloben
Herkunft  so regional wie möglich (Frischevorteil)
küchenfertige Bioprodukte sind vor allem bei Halb-Convenience sinnvoll
(Schälkartoffeln, Schälgemüse)
Saisonalität  Bester Geschmack ist nur bei saisonalem Gemüse & Obst
möglich!
Frischdienstlogistiker, Fleischerei, Molkerei, Bäckerei  jeder Bereich hat
seinen Fachmann/frau! Bei Obst und Gemüse den fragen, der es produziert:
den Bio-Bauern oder die Bio-Bäuerin!
Bio = Nachhaltigkeit
Die Bio-Landwirtschaft stellt die umwelt-, gesundheits-, wirtschafts-, und
sozialverträglichste und somit nachhaltigste Lösung im Lebensmittel-Bereich dar.
Als Verantwortlicher für den Einkauf in Großküchen unterstützen Sie diese Werte
durch:
 faire Preise (für beide Partner)
 Kontinuität – nicht nur bei Aktionen kaufen – gleichmäßig über das ganze
Jahr
 Akzeptanz von kleinen äußerlichen Abweichungen (optischen Fehlern)
Saisonale Verfügbarkeit von Bio-Produkten:


Kommunikation ist wichtig: Großabnehmer sichern sich eine sehr gute
Verfügbarkeit durch Abnahme-Vorschauen (Statistiken, Menüpläne,…)
Rechtzeitige Bestellungen ermöglichen einen knappen Lagerstand und
dadurch ein sich gut drehendes Produktsortiment = Frischevorteil!
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Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 5
Von Ananas bis Zwiebel – Bio täglich aus dem Vollen schöpfen!
Thomas Panholzer, Geschäftsführung c+c pfeiffer
Otto Bauer, Leitung Bio Kompetenzzentrum Handelshaus Pfeiffer
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 6
Erfolgreich durch Bio und Fairtade!
Josef Zotter, Schokoladenmanufaktur Zotter
Bei Bioprodukten ist es wichtig von Beginn an auf beste Qualität und Regionalität zu
setzten. Der Verzicht auf Konservierungsmittel, künstliche Aromen und Glanzsstoffe
der Chemieindustrie ist die Basis des konsequenten Weges zu Bio.
Think Green!
In Anbetracht der ökologischen und sozialen Situation in unserer Welt ist jeder
gefordert, sich Gedanken zu machen und dem natürlich auch Taten folgen zu lassen.
Der ökologische Fußabdruck pro Europäer misst 4,7 ha. Aber die verfügbare Fläche
würde nur 1,8 ha pro Kopf erlauben. Wir müssen also kürzer treten, um die
Kapazitäten unserer Erde nicht auszubeuten. Anders ausgedrückt heißt das, wir
tragen Verantwortung und sollten nicht auf Kosten der Ärmsten dieser Welt leben.
Bio Lebensmittel bieten hier die größte Chance!
Über FAIRTRADE
FAIRTRADE ist eine gemeinnützige Initiative, die von einer breiten, überparteilichen
Öffentlichkeit aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Ökologie und Soziales
getragen wird. Das Prinzip ist sehr einfach: Die ProduzentInnen erhalten für die
Rohstoffe faire Preise, unabhängig von den Weltmarktpreisen. So kann
eigenverantwortlich
gewirtschaftet
werden,
die
Menschen
in
den
Entwicklungsländern können ihre Existenz weitgehend sichern und soziale
Mindeststandards in punkto Gesundheit und Bildung erreichen.
Die KonsumentInnen erhalten geschmackvolle, qualitativ hochwertige Lebensmittel.
Diese kommen auf direktem, kontrolliertem Weg von den Entwicklungsländern nach
Europa - mit Ursprungsgarantie. Sie können mit gutem Gewissen genießen Produkte mit dem FAIRTRADE Siegel: Die Garantie für FAIRTRADE mit den
Entwicklungsländern.
Der faire Handel ist die Chance für die Kleinbauern und PlantagenarbeiterInnen in
den Anbauländern. Sie können sich von den schwankenden Weltmarktpreisen
emanzipieren und eine gesicherte und selbstbestimmte Existenz aufbauen, in der
Kinderarbeit und Ausbeutung der Umwelt ein Fremdwort sind.
Ökosoziales Wirtschaften funktioniert und ist auch erfolgreich!
Neben der Entscheidung nur Bio- und fairgehandelte Rohstoffe zu verwenden, gibt
es eine Menge mehr, die man im Alltag zum Thema öko-soziales Wirtschaften
beisteuern kann.
Am Beispiel Schokolade:
„Kakao statt Armut“ – eine faire Kooperation mit Kakaobauern-Kooperativen
Milcherzeugnisse von heimischen Bio-Bergbauern, Ökostrom für die Verarbeitung
Kakaoschalen, die nicht auf dem Müll landen, sondern zu Wärmezwecken verheizt
werden. Bio-Kost für alle MitarbeiterInnen, Umweltfreundliche Farben und
Verpackung ohne Glanzbeschichtung, Folien aus nachwachsenden Rohstoffen
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 7
Ist Bio drin, wo Bio draufsteht? Die neue Zertifizierung ist jetzt gültig
Mag.a Martina Propst, Biokontrolle SGS Austria
Seit 1. Juli 2009 gibt es in Österreich die Bio-Zertifizierungspflicht für Gastronomie
und Gemeinschaftsverpflegung – jeder der Bio auslobt bzw. mit der Verarbeitung von
Bio-Lebensmitteln wirbt, muss sich von einer unabhängigen Kontrollstelle
zertifizieren lassen.
Wo Bio drauf steht, muss auch Bio drin sein!
Regelung im Österreichischen Lebensmittelbuch Codexkapitel A8:
Nationale Bestimmung im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 834/2007
Artikel 1(3) zur Kennzeichnung und Kontrolle von Erzeugnissen
(Lebensmittel) aus Arbeitsgängen in gemeinschaftlichen
Verpflegungseinrichtungen (zB Gaststättenbetriebe,
Krankenhäuser, Kantinen usw.), sofern sie in Verkehr gebracht
werden oder dazu bestimmt sind, in Verkehr gebracht zu werden.
Einfache Schritte zur Bio-Zertifizierung:
Der Gastronomiebetrieb oder die Großküche gehen mit einer unabhängigen
Biokontrollstelle einen Kontrollvertrag ein. Ab diesem Zeitpunkt muss auf Richtigkeit
sämtlicher Dokumente (z.B. Rechnung und Lieferschein), Kennzeichnung,
Etikettierung und Buchführung geachtet werden. Entsprechende Trennung von
konventionell und Bio in der Lagerhaltung wird genauso kontrolliert wie
Wareneingang, Warenfluss und die richtige Auslobung der Speisen auf Menükarte
und in Werbematerialien. Die Zertifizierung der Küchen hat somit auch Einfluss auf
die Bio-Lieferanten, die für Richtigkeit aller Unterlagen und Produktauszeichnung
sorgen und ihr Bio-Zertifikat zur Verfügung stellen müssen.
Die Bio-Kontrolle ist unabhängig von der Höhe des Bio-Anteils, das Zertifikat ist
jeweils ein Jahr gültig.
Ausnahmen von der Biokontrollpflicht für Gastronomie und
Gemeinschaftsverpflegung:
Laut Österreichischen Lebensmittelbuch Codexkapitel A8 gibt es eine Definition,
unter
welchen
Voraussetzungen
Einzelhändler
und
Gemeinschaftliche
Verpflegungseinrichtungen aus der Verpflichtung sich bio-zertifizieren zu lassen
ausgenommen sind.  Die Verpflichtung zur Meldung an die Behörde und
Abschluss eines Kontrollvertrages entfällt, wenn nicht „aufbereitet“ wird.
Was heißt nun der Begriff AUFBEREITUNG?
Nach Art. 2 Buchstabe i) der EG Bio-Verordnung Nr. 834/2007 sind unter
„Aufbereitung“ Arbeitsgänge zur Haltbarmachung und/oder Verarbeitung biologischer
Erzeugnisse, einschließlich Schlachten und Zerlegen bei tierischen Erzeugnissen,
sowie Verpackung, Kennzeichnung und/oder Änderung der Kennzeichnung
betreffend die biologische Produktionsweise zu verstehen.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Der Begriff der „Verarbeitung“ ist in Hinblick auf die Anwendung in
gemeinschaftlichen Verpflegungseinrichtungen der wesentliche Arbeitsgang der
Aufbereitung und ist dadurch gekennzeichnet, dass das ursprüngliche Lebensmittel
eine wesentliche Veränderung erfährt – beispielsweise durch Erhitzen, Räuchern,
Pökeln, Reifen, Trocknen, Marinieren, Extrahieren, Extrudieren oder eine
Kombination dieser Verfahren.
Eine wesentliche Veränderung kann etwa die sensorischen Eigenschaften, die
Haltbarkeit oder den mikrobiologischen Status des Lebensmittels betreffen.
Erfolgt keine wesentliche Veränderung des Lebensmittels, so löst dies keine
Kontrollpflicht aus:
- Aufwärmen von nicht im Betrieb zubereiteten Gerichten und deren
Komponenten
- Portionieren eines Gerichtes und deren Komponenten
- Öffnen einer Getränkeflasche bzw. Ausschenken von Getränken wie Bier oder
Wein
- Das Zusammensetzen eines Gerichtes aus fertig zubereiteten Komponenten
- Tätigkeiten, die unmittelbar vor der direkten Abgabe an den Endverbraucher in
dessen Anwesenheit verrichtet werden und der Verkaufsvorbereitung dienen,
sofern für den Verbraucher ersichtlich bzw. überprüfbar ist, dass biologische
Produkte bzw. Zutaten verarbeitet werden.
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Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 8
Tollwood – ein ganzes Festival is(s)t Bio!
Norbert Kessler, Chef der Gastronomie,
Tollwood Festival in der Biohauptstadt München
Der Genuss von Bio spielt nicht nur zuhause am Mittagstisch eine wichtige Rolle –
mittlerweile sind Biolebensmittel auch bei öffentlichen Großveranstaltungen ein
wichtiges Thema! So bietet zum Beispiel ein Festival nicht nur Platz für verschiedene
Kulturen und Lebensqualität, sondern auch ein wichtiges Forum für Ökologie,
Umweltbewusstsein und soziales Engagement. Bio-Festivals verstehen sich als
Impulsgeber für ein über die Festivalgrenzen hinausgehendes Engagement für
Mensch und Umwelt.
Guten Appetit: Bio-Gastronomie bei Bio-Festivals
Das Servieren von ökologischen Speisen und Getränken bei Großveranstaltungen ist
heute ganz einfach möglich! So kann sich die Festivalgastronomie nach den
Richtlinien der EG-Öko-Verordnung zertifizieren lassen und nahezu alle
angebotenen Gerichte zu 100 Prozent aus garantiert ökologischen Bestandteilen
anbieten.
Neben den Vorteilen für Umwelt, Tiere und Gesundheit freut sich auch das Klima:
Die Bio-Gastronomie erspart dem Klima 20 Prozent und damit 116 Tonnen
Kohlendioxid pro Jahr, wie eine vom Beratungsbüro für Ernährungsökologie
angefertigte Studie beweist.
Weniger ist mehr
Entgegen der üblichen Meinung, dass auf Festivals und ähnlichen Veranstaltungen
Essen nur auf Einweggeschirr ausgegeben werden dürfe, können Bio-Gastronomen
ihre Speisen auf Porzellan und Ihre Getränke in Gläsern servieren. Dazu notwendig
ist ein entsprechendes Reinigungssystem. Müllreduktion und -trennung sind eine
Selbstverständlichkeit – ebenso wie der Einsatz von Recyclingpapier für den Druck
der Broschüren und Festivalmagazine.
Basics für ökologische Veranstaltungen:
 Bio-Lebensmittel
 Faigehandelte Lebensmittel
 Dafür notwendig: Bio-Zertifizierung
 Mehrwegverpackungen, Glas und Kunststoff
 Mehrweggeschirr
 Mobile Geschirrwaschanlagen
 Offener Ausschank von Getränken
 Mehrweg-Transportverpackungen
 Einsatz von Großgebinden
 Abfalllogistik und Abfalltrennung
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Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 9
Bio – ein wesentlicher Mehrwert in der Gemeinschaftsverpflegung
Dietmar Hagen, EssensZeit - Agentur für gesundes Leben
Wie wird das Essen in der Gemeinschaftsverpflegung wieder das, was es
zuhause war – eine Zeit sozialen Reichtums und Wohlfühlens?
Einrichtungen und Unternehmen müssen wieder ermutigt werden, dass das Essen
ein positives soziales Erlebnis wird, an Tischen, die wieder zur Plattform für
Gespräche werden. Das gelingt natürlich nur, wenn das schmackhafte Essen
einladend wirkt und der Raum so gestaltet ist, dass man sich dort gerne aufhält. Die
biologische Herkunft der Lebensmittel und Qualität der Speisen ist dabei ein
wesentlicher Aspekt des Ganzen. Jedoch genauso wichtig ist die frische
Zubereitung. Dazu gehört, dass nur wenig Tiefkühlprodukte, aber zum Beispiel keine
Suppenpulver verwenden, selbst wenn sie auf biologische Weise hergestellt wurden.
Jede Substanz, die wir in der Küche verwenden, hat ihren spezifischen Charakter
und verlangt eine entsprechende Verarbeitung.
weniger Auswahl, bessere Zubereitung?
Biologische, naturbelassene, Lebensmittel aus der Region mit bester Reife und
ausgeprägtem Aroma sorgen für einen spürbaren Mehrwert, der die Zufriedenheit
nachhaltig steigert. Dabei ist das Bio-Siegel als wesentliches Instrument der
Qualitätssicherung. Auch werden die Prozesse und das Zeitmanagement im
Küchenbetrieb intelligent auf eine werterhaltende Zubereitung ausgerichtet. Bei der
Essensausgabe dürfen keine Verzögerungen entstehen, wie zum Beispiel lange
Standzeiten der Speisen auf der Krankenhausstation. Eine Just-in-time Produktion in
den Betriebsrestaurants ermöglicht eine optimale Qualität.
... ist „bio“ in der Gemeinschaftsverpflegung realisierbar?
30% bis 80% der Lebensmittel in biologischer Qualität sind in Betriebsküchen
problemlos einsetzbar. Dies ist in allen Betrieben realisierbar, sofern strukturelle
Veränderungen
vorausgehen.
Vom
durchdachten
Speisenangebot,
der
Personalplanung, den Öffnungszeiten bis zur effizienten Arbeitsplatzorganisation.
Wie gelingt dem Küchenteam diese Umstellung?
Es ist wichtig, das Kochhandwerk wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Biologische,
ganzheitlich hergestellte Lebensmittel haben nicht nur im Verzehr einen Mehrwert,
sondern auch im Umgang. Das Küchenpersonal kann sich nach der Umstellung viel
stärker mit dem Essen, das es zubereitet, identifizieren und diese Identifikation
strahlt aus. Es ist ein Prozess der Hinwendung, den der Küchenleiter unterstützend
führt und begleitet. Bewusstsein und Kompetenz im Küchenteam entstehen z.B.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
durch morgendliche Meetings, ansprechende Rezepte oder das Vier-Augenprinzip
beim gemeinsamen Abschmecken der Speisen.
Fazit
Wir erleben immer wieder, wie sich die Veränderungen im Bezug auf das Thema
Essen auf die gesamte Unternehmenskultur auswirkt. Schon deshalb muss in einem
Unternehmen das Thema Essen zur Chefsache werden. Beim Konzept der MehrWert-Ernährung werden die verschiedenen Aspekte rund um das Thema Essen
gekonnt und verantwortungsvoll vereint. Dabei geht es um die Frage: Was ernährt
den ganzen Menschen? Es geht nicht nur um Ökologie, nicht nur um den Preis und
auch nicht nur um Genuss oder Gesundheit. Die Gesamtheit ergibt ein
ganzheitliches Wohlbefinden das „Mehr Wert“ ist.
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Bio – das Beste für Ihre Gäste!
Tagung zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Biolebensmitteln in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
VORTRAG Nr. 10
gugler* Bioküche –
kulinarischer Treffpunkt für MitarbeiterInnen und KundInnen
Reinhard Herok, gugler GmbH
Nachhaltigkeit ist seit einiger Zeit in aller Munde. Dass die wirtschaftliche Realität
freilich ganz anders aussieht, führt uns die aktuelle Finanzkrise gerade drastisch vor
Augen. Die Folgen des Klimawandels sind unübersehbar, die Folgen eines
ausufernden Rohstoffhungers ebenso. Die Grenzen des Wachstums scheinen
vielerorts schon überschritten.
Bio in der Betriebsküche
Corporate Social Responsibility wird als zur Überlebensfrage jedes Unternehmens
und jeder Marke. Beim Essen kommen die Leut z’sam. Herzstück und wichtigster
Kommunikationsort sind in Unternehmen nicht etwa die Besprechungszimmer,
sondern die Bioküche. Dazu gehört ein lichtdurchfluteter Speisesaal, der z.B. mit
wenigen Handgriffen zu einem Vortragssaal umgebaut werden kann.
Das täglich zubereitete, vielfach vegetarisch Bio-Menü sollte den MitarbeiterInnen zu
einem Betrag angeboten werden, mit dem in etwa die Lebensmittelkosten gedeckt
werden können. Die Kosten für die Zubereitung und Infrastruktur könnte der Betrieb
tragen.
Regional und Bio – die beste Wahl!
Regionalität und Bio spielten beim Einkauf die Hauptrollen. Die wichtigsten Zutaten
sollten mehrmals wöchentlich geliefert werden. Kräuter können selbst gezogen
werden. Was nicht in heimischen Breitengraden wächst, kann in Fairtrade-Qualität
eingekauft werden, wie beispielsweise Kaffeebohnen.
Wichtige Punkte für die nachhaltige Bio-Betriebsküche:
 Hoher Einsatz von Bio-Lebensmitteln
 Dafür notwendig: Bio-Zertifizierung
 Regionale Bio-Lieferanten
 Einsatz von fair gehandelten Lebensmitteln
 Mehrweggeschirr und –verpackungen
 Abfalltrennung und Abfalllogistik
Seite 17
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