Pressemeldung (MS-Word)

Werbung
Pressemitteilung
ContiTech
Vibration Control
TARAXAGUM: Pkw-Reifen und Motorlager aus
Kautschuk der Löwenzahn-Wurzel
 Neue Rohstoffquelle mit optimalen Rohstoff- und Materialeigenschaften für
technologische Spitzenprodukte
 Kürzere Transportwege, größere Unabhängigkeit von Marktschwankungen, Plus für den
Klimaschutz
 Serieneinsatz in fünf bis zehn Jahren angestrebt
Hannover, im April 2016. Die Eigenschaften sind gleich, die Qualität unverändert hoch und doch ist
es eine zukunftsweisende Revolution: Gleich zwei Produktmuster des internationalen
Technologiekonzerns Continental haben die Leistungsfähigkeit des Kautschuks aus der
Löwenzahn-Wurzel unter Beweis gestellt. Bereits 2014 brachte Continental das erste Muster eines
Premium-Winterreifens mit einem Laufstreifen aus Löwenzahn-Kautschuk auf die Straße. Ende
2015 testete
ContiTech den neuen Rohstoff mit dem Namen TARAXAGUM für die Schwingungstechnik.
Das Ergebnis: Die Alternative zum traditionellen Naturkautschuk eignet sich hervorragend für
Schwingungselemente im Motor. „Viel mehr noch: Unsere Experten konnten damit die
erforderliche Materialsicherheit für Hochtechnologieprodukte in weiteren Industrien belegen“, sagt
Dr. Anna Misiun, die bei ContiTech die Aktivitäten zum Motorlager aus Löwenzahn-Kautschuk
leitet. Die Pflanze hat das Potenzial zu einer alternativen, umweltfreundlichen Rohstoffquelle zu
werden und könnte die Abhängigkeit von herkömmlich produziertem Naturkautschuk weiter
reduzieren. Und nicht nur das: Da sie auch unter moderaten klimatischen Bedingungen wächst,
kann sie helfen, CO2-Emissionen und Transportkosten zu sparen.
Motorlager aus Löwenzahn-Kautschuk
Der Schwingungsspezialist Vibration Control ist einer der größten Naturkautschuk-Abnehmer
innerhalb der ContiTech. „Für unsere Motorlager und Schwingungselemente sind wir auf
natürlichen Kautschuk angewiesen. Nur er gewährleistet die hervorragenden Eigenschaften
1/4
Ihr Kontakt:
Antje Lewe, Telefon: +49 511 938-1304
-2unserer Produkte im Hinblick auf Dynamik, Flexibilität und Lebensdauer“, erklärt Dr. Misiun die
Bedarfslage.
Ein Motorlager verbindet das Antriebsaggregat mit der Karosserie. Es nimmt also erhebliche
statische Lasten auf, isoliert den Körperschall des Motors und begrenzt seine Bewegungen. Dies
verhindert beispielsweise, dass es die Fahrgäste im Auto durchschüttelt oder der Motor bei einem
Unfall sogar abreißt. „Wir verlangen vom Naturkautschuk noch einmal ganz andere Eigenschaften
als unsere Reifenkollegen. Unsere Produkte müssen sehr große dynamische Belastungen bei
hohen Temperaturen aushalten“, umreißt Dr. Misiun die Anforderungen an das Material. Das
Projektteam hat das Motorlager-Muster auf Herz und Nieren geprüft und zeigt sich begeistert von
den Resultaten: „Kautschuk aus der Wurzel des Löwenzahns ist eine echte Alternative zu
herkömmlichem Naturkautschuk vom Kautschukbaum Hevea brasiliensis. Mit unseren Versuchen
konnten wir das Material noch besser verstehen. Und wir haben gezeigt, welche Leistungen der
Löwenzahn-Kautschuk auch bei hochtechnologischen Anwendungen wie Motorlagern bringen
kann“, fügt sie hinzu.
Vom Unkraut zur Nutzpflanze
Warum betreibt Continental gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und
Angewandte Oekologie IME, dem Julius Kühn-Institut und dem Züchtungsunternehmen Eskusa
diesen Forschungsaufwand, wenn das Produkt am Ende gleich bleibt? Traditioneller
Naturkautschuk wird bislang ausschließlich in Kautschukbaumplantagen in den
Regenwaldgebieten dieser Erde gewonnen – dem sogenannten Kautschukgürtel. Die Nachfrage
ist groß, doch der Anbau ist langwierig und die ökologischen Folgen sind immens. Der Transport
führt den Rohstoff oft um die halbe Welt, ist aber zurzeit noch alternativlos.
Das würde sich ändern, wenn Naturkautschuk mit mindestens gleichen Leistungseigenschaften
künftig auch aus der Löwenzahn-Wurzel gewonnen werden könnte. Denn anders als
Kautschukbäume kann er unter moderaten Klimabedingungen und damit direkt an
Produktionsstandorten weltweit wachsen. Zudem gedeiht Löwenzahn selbst auf nährstoffarmen,
kargen Böden, die nicht wirtschaftlich für andere Feldfrüchte genutzt werden können. Ein Anbau
der Pflanze träte nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion und bislang unbrauchbare
2/4
Ihr Kontakt:
Antje Lewe, Telefon: +49 511 938-1304
-3Brachflächen könnten wieder genutzt werden. „Durch zusätzliche für den Anbau erschlossene
Flächen außerhalb des Kautschukgürtels kann der Druck auf den Regenwald verringert werden,
der sich aus der wachsenden Nachfrage nach Naturkautschuk ergibt“, erklärt Dr. Carla Recker, die
bei Continental das vielversprechende Forschungs- und Entwicklungsprojekt leitet. Besonderer
Pluspunkt gegenüber anderen Kautschuklieferanten ist die deutlich kürzere Anbauzeit von sechs
bis acht Monaten. So ließen sich auch recht kurzfristig steigende Bedarfe abdecken.
Bis die Löwenzahn-Motorlager oder -Reifen in Serie über die Straßen fahren, vergehen noch fünf
bis zehn Jahre. Eine der größten Herausforderungen wird es sein, das Material im industriellen
Maßstab zu gewinnen. Aktuell werden die Bedingungen hierfür geschaffen. So arbeitet das
Forscherteam an der Optimierung des Saatgutes sowie der Entwicklung einer entsprechenden
Anbau- und Erntetechnologie. Erste Landwirte wurden überzeugt, geeignete Flächen für eine
Kultivierung unter Realbedingungen zur Verfügung zu stellen.
Die Projekt-Idee ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden: Im Mai 2014 wurde das
Gemeinschaftsprojekt ‚Rubin‘ mit dem begehrten GreenTec Award, Europas größtem Umwelt- und
Wirtschaftspreis, in der Kategorie ‚Automobilität‘ prämiert. Im Juni 2015 wurden die leitenden
Wissenschaftler des Projekts mit dem renommierten Joseph-von-Fraunhofer-Preis ausgezeichnet.
Bildunterschrift CT_VC_Lager_Taraxa_Gum.jpg
TARAXAGUM – ein kleines Zeichen macht den technologischen Fortschritt sichtbar: Motorlager
aus Kautschuk aus der Löwenzahn-Wurzel.
Foto: ContiTech
3/4
Ihr Kontakt:
Antje Lewe, Telefon: +49 511 938-1304
-4Continental entwickelt intelligente Technologien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Als
zuverlässiger Partner bietet der internationale Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner
nachhaltige, sichere, komfortable, individuelle und erschwingliche Lösungen. Der Konzern erzielte 2015 mit
seinen fünf Divisionen Chassis & Safety, Interior, Powertrain, Reifen und ContiTech einen Umsatz von 39,2
Milliarden Euro und beschäftigt mehr als 208.000 Mitarbeiter in 55 Ländern.
Die Division ContiTech ist einer der weltweit führenden Anbieter von technischen Elastomerprodukten und
ein Spezialist für Kunststofftechnologie. Sie entwickelt und produziert Funktionsteile, Komponenten und
Systeme für den Maschinen- und Anlagenbau, den Bergbau, die Automobilindustrie sowie weitere wichtige
Industrien. Im Jahr 2015 erzielte ContiTech einen Umsatz von knapp 5,4 Milliarden Euro und beschäftigt
heute weltweit rund 43.000 Mitarbeiter in 44 Ländern.
Kontakt für Journalisten
Antje Lewe
Pressesprecherin
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ContiTech AG
Telefon: +49 511 938-1304
E-Mail: [email protected]
www.contitech.de
Die Pressemitteilung ist in folgenden Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch
Links
Pressetexte und Fotos zum Download finden Sie unter www.contitech.de/presse
www.contitech.de/twitterDE
www.contitech.de/twitter
www.contitech.de/YouTube
Ihr Kontakt:
Antje Lewe, Telefon: +49 511 938-1304
Herunterladen