Thema: Die Streuwiese (anhand des Naturschutzgebiete „Matschels“ und „Bangser Ried“) Zielgruppe: 4. Klasse VS; 1. Klasse APS/AHS Lehrplanbezug: Bildungs- und Lehraufgabe: Sachunterricht/VS „Anzustreben ist ein Verständnis für die Natur als Lebensgrundlage des Menschen und für den Menschenselbst als Teil der Natur.“ Biologie und Umweltkunde/HS, AHS „Die Schülerinnen und Schüler sollen zentrale biologische Erkenntnisse gewinnen, Prinzipien, Zusammenhänge, Kreisläufe und Abhängigkeiten sehen lernen und Verständnis für biologische bzw. naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen erwerben.“ „Die Schülerinnen und Schüler sollen die Abhängigkeit der Menschen von Natur und Umwelt begreifen und Wissen, Fähigkeiten/Fertigkeiten erwerben, die sie für einen umweltbewussten, nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen motivieren und befähigen (ökologische Handlungskompetenz).“ „Die Schülerinnen und Schüler sollen positive Emotionen für Natur und Umwelt entwickeln.“ Lehrstoff: Sachunterricht/VS , 4. Klasse Verantwortungsbewusstes Verhaltengegenüber der Natur – Verständnis über die ökologischen Auswirkungen menschlichen Handelns gewinnen Aus der Einsicht in biologische Zusammenhänge die Nutzung der Natur und deren Auswirkungen erkennen und bewerten lernen Dabei die Erkenntnis gewinnen, dass der Mensch die Natur behutsam nutzen, sie aber auch stören und stören kann Die Notwendigkeit von Gesetzen und Maßnahmen zur Erhaltung der Natur verstehen (zB Pflanzen- und Tierschutz, Schutzgebiete) – Sich eigenverantwortlich umweltgerecht verhalten Aus dem Wissen um die hohe Verantwortung jedes einzelnen der Natur gegenüber allmählich selbst zu umweltbewusstem Verhalten gelangen Bei entsprechenden Gelegenheiten an schulischen Aktionen zum Natur- und Umweltschutz mitwirken Ökologie und Umwelt (1. Klasse HS/AHS) Positive wie negative Folgen menschlichen Wirkens sollen thematisiert und hinterfragt werden. Umweltprobleme, deren Ursachen und Lösungsvorschläge sind zu bearbeiten. Umwelt-, Natur- und Biotopschutz sollen an konkreten Beispielen demonstriert werden. Ökologie und Umwelt (2. Klasse HS/AHS) Anhand der Ökosysteme Wald und heimisches Gewässer sind ökologische Grundbegriffe (biologisches Gleichgewicht, Nahrungsbeziehungen, ökologische Nische, Produzent - Konsument - Destruent) zu erarbeiten und zu vertiefen. Positive wie negative Folgen menschlichen Wirkens sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Ökosysteme Wald und heimisches Gewässer zu analysieren und zu hinterfragen. Umweltprobleme, deren Ursache und Lösungsvorschläge sind zu erarbeiten. Umwelt-, Natur- und Biotopschutz sollen an konkreten Beispielen demonstriert werden. Ökologie und Umwelt (3./4. Klasse HS/AHS) Anhand des Ökosystems Boden und eines landwirtschaftlich genutzten Ökosystems (zB Acker, Wiese) 75889411 sind ökologische Grundbegriffe (biologisches Gleichgewicht, Nahrungsbeziehungen, ökologische Nische, Produzent - Konsument - Destruent, Stoffkreisläufe) zu erarbeiten und zu vertiefen. Grundlegende geologische Kenntnisse sollen dem Verständnis des Bodens und des Zusammenwirkens von belebter und unbelebter Natur dienen. Positive wie negative Folgen menschlichen Wirkens sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Ökosystem Boden zu analysieren und zu hinterfragen. Umweltprobleme, deren Ursachen und Lösungsvorschläge sind zu erarbeiten. Umwelt-, Natur- und Biotopschutz sollen an konkreten Beispielen demonstriert werden. Lernvoraussetzungen: Naturschutz allgemein; Naturschutzgebiete Vorarlbergs … die Bedeutung verschiedener Schutzgebiete und deren Notwendigkeit erkennen. … wissen, dass der Mensch geschlossene Biotope (meist negativ) beeinträchtigt. … einige negative Störfaktoren kennen. … wissen, dass sich Fauna und Flora in geschlossenen Biotopen selbständig entwickeln und regulieren. … einige Verhaltensregeln in Schutzgebieten kennen. … Schutzgebiete Vorarlbergs kennenlernen. … wissen, welche Institutionen sich in Vorarlberg mit Naturschutz auseinandersetzen. Unterrichtsziele: … Topographie der Naturschutzgebiete „Matschels“ und „Bangser Ried“ kennen (Lage, Begrenzung …). … wissen, welche Gefahren Feuchtgebieten drohen. … den Begriff „Streuwiese“ erklären. … über die Pflege der Streuwiesen Bescheid wissen. … eine typische Pflanze im Streuwiesen-Bereich kennen. … eine typisches Tier im Streuwiesen-Bereich kennen. Sachinformation: Die Schutzgebiete Vorarlbergs (Stand 1997) Schutzgebiet 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. im Bezirk im Gemeinde gebiet Silvretta-Hochalpenstraße Nenzinger Himmel Körbersee Lünersee Muttersberg Bazora Hochifen-Gottesackerplateau Vandans -Tschagguns Bludenz Bludenz Bregenz Bludenz Bludenz Feldkirch Bregenz Lauteracher Ried Rellstal / Lünersee Bregenz Bludenz Gaschurn Nenzing Schröcken Vandans Nüziders Frastanz Mittelberg / Bezau / Egg Vandans / Tschagguns Lauterach Vandans / Brand 75889411 Bludenz Art des Schutzes Fläche in ha seit PF PF PF PF PF PF PF 369 1956 1.051 1958 451 1958 968 1959 1.146 1959 1.096 1962 2.956 1964 PF 4.062 1965 LS LS 840 1966 3.328 1966 11. 12. 13. 14. 15. Sonntag Schlosshügel - Neuburg Roßbad Niedere Fohramoos 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. Hirschberg Bangser Ried Matschels Tiefenwald -Staffel Haslach - Breitenberg Sandgrube Mäder Drei Schwestern Farnach - Moos Bludenz Feldkirch Bregenz Bregenz Dornbirn / Bregenz Bregenz Feldkirch Feldkirch Bludenz Dornbirn Feldkirch Feldkirch Bregenz 24. Rheindelta Bregenz 25. 26. 27. Kojen - Moos Schurreloch Hohe Kugel / Hoher Freschen / Mellental Bregenz Bregenz Feldkirch / Dornbirn / Bregenz Klien Alte Rüttenen Gasserplatz Gadental Birken - Schwarzes Zeug Mäander der D’birner Ach Gipslöcher Oberlech Gsieg – Obere Mähder Streuwiesenbiotopverbund Rheintal – Walgau Dornbirn Feldkirch Feldkirch Bludenz Bregenz / Dornbirn Bludenz Dornbirn Bludenz / Bregenz / Dornbirn / Feldkirch 40. 41. 42. 43. 44. Bödener Magerwiesen Mehrererauer Seeufer Bregenzerachmündung Amatlina-Vita Geschützte Streue- und Magerwiesen in ThüringenMontjola Rohrach Maihof Auer Ried Maria Grüner Ried Era-Wäldele NG PF LS Naturschutzgebiet Pflanzenschutzgebiet Landschaftsschutzgebiet 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 75889411 PF NG NG PF NG 6.313 1968 16 1971 103 1973 1.283 1974 55 1974 NG NG NG PF LS LS LS NG 328 1974 63 1974 386 1974 1.156 1974 117 1975 3 1976 493 1976 19 1976 NG 1.959 1976 NG LS NG 56 1978 0,75 1978 7.500 1979 LS LS NG NG NG 42 0,7 7 1,34 72 1980 1984 1986 1987 1987 NG NG NG 21 82 640 1988 1989 1990 Bludenz Bregenz Sonntag Koblach Krumbach Andelsbuch Dornbirn / Schwarzenberg Langen b. Br. Feldkirch Feldkirch Fontanella Dornbirn Mäder Frastanz Alberschwende / Bildstein Fußach / Höchst / Hard / Gaißau Riefensberg Hittisau Fraxern /Götzis / Hohenems / Klaus / Koblach / Laterns / Viktorsberg / Mellau Hohenems Feldkirch Göfis Sonntag Wolfurt / Dornbirn Lech Lustenau Bludesch / Dornbirn / Feldkirch / Frastanz / Göfis / Götzis / Hard / Hohenems / Koblach / Lauterach / Ludesch / Lustenau / Meiningen / Nenzing / Nüziders / Rankweil / Satteins / Schlins / Wolfurt Innerbraz Bregenz / Hard NG NG 16,5 107 1991 1991 Feldkirch Bludenz Zwischenwasser Thüringen NG NG 49 147 1991 1992 Bregenz Bregenz Bregenz Feldkirch Bregenz Hohenweiler / Möggers Hörbranz Au Frastanz Bregenz NG LS NG NG LS 47,5 0,4 90 6,5 1,6 1992 1992 1993 1994 1996 Naturschutzgebiete Bangs und Matschels Diese beiden Naturschutzgebiete liegen ganz im Westen Vorarlbergs. Sie werden vom Unterlauf der Ill, dem Rhein sowie den Ortsgebieten von Feldkirch-Bangs und Rugell (FL) eingegrenzt, erstrecken sich über eine Fläche von 449 ha und bestehen aus einem großflächigen Flachmoor mit artenreichem Pflanzen- und Tierbestand. Matschels ist die größte Waldfläche in der Talsohle des Alpenrheintales. Inmitten der großen Waldfläche sind sogenannte „Rodungsinseln“ (z. B. das Unterried). Der Grundwasserstand ist noch relativ hoch, sodass es noch ausgedehnte Feuchtgebiete gibt. Hier lebt noch eine Wachtelkönig-Population und eine große Kolonie des Apollofalters. In diesem Gebiet ist auch das einzige Vorkommen des Waldwiesen-Vögelchens in der Alpenregion. In diesen ausgedehnten Feuchtgebieten findet man noch viele Streuwiesen. Sie sind auf Niedermooren entstanden und müssen einmal im Jahr jeweils im Herbst gemäht werden (das Mähgut wurde früher als Stallstreu verwendet, deshalb der Name „Streuwiese“). Streuwiesen sind Standort für viele vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten und auch Lebens- und Nahrungsraum für viele gefährdete Tierarten. Werden Streuwiesen trockengelegt oder gedüngt, so gibt es für viele dieser Arten keine Überlebensmöglichkeiten mehr. Gruppen-Aufträge zur DVD-Sequenz (Naturschutz): Wieviele Schutzgebiete gibt es in Vorarlberg? Wie nennt man das NG am Bodensee? Wieviele Vogelarten machen in diesem NG jährlich Rast? Wie nennt man die beiden NG im Westen Vorarlbergs? Wofür sind diese NG bekannt? Warum herrschen hier noch feuchte Bodenverhältnisse? Welche seltene Pflanze wird im Film gezeigt? Wie oft und wann wird eine Streuwiese gemäht? Warum darf eine Streuwiese nicht gedüngt werden? Weitere Links zum Thema „Streuwiese“: Arbeitsblatt: 75889411 Die Streuwiese Eine Streuwiese ist eine Wiese auf feuchtem Boden. Man bezeichnet sie deshalb auch als Feuc_htwiese. Eine Streuwiese darf nicht gedün__gt werden. Sie wird einm_al pro Jahr und zwar i__ Her_bst gemäht. Eine Streuwiese bietet vielen Pfla_nzen und Tier_en den idealen Lebensraum. Viele davon sind sehr selten geworden oder gar vom Auss_terben bedroht. Seinen Namen hat die Streuwiese vom Mäh_gut, das früher als E_instreu für den Stall verwendet wurde. Deshalb müssen Streuwiesen unbedingt vor der Zerstörung durch den Menschen (etwa durch Entwä_sserung oder Düngun_g) geschützt werden. Dies ist vor allem dort wichtig, wo sich die Feuchtwiesen nicht innerhalb eines Schutzgebietes befinden. Pflanzen: Sibirische Schwertlil_ie (Ir_is) Herbstzeitlos_e Vögel: Br_ahvogel, Wach_telkönig, Braunke_hlch_en Seltene Schmetterlinge: Wald-Wiesen-V___ögelchen Apollofal__ter, Schwalbenschw__anz Andere Tiere: Wespenspinne, Heuschrecken, Wan_zen 75889411 Die Streuwiese Eine Streuwiese ist eine Wiese auf feuchtem Boden. Man bezeichnet sie deshalb auch als Feuchtwiese. Eine Streuwiese darf nicht gedüngt werden. Sie wird einmal pro Jahr und zwar im Herbst gemäht. Eine Streuwiese bietet vielen Pflanzen und Tieren den idealen Lebensraum. Viele davon sind sehr selten geworden oder gar vom Aussterben bedroht. Seinen Namen hat die Streuwiese vom Mähgut, das früher als Einstreu für den Stall verwendet wurde. Deshalb müssen Streuwiesen unbedingt vor der Zerstörung durch den Menschen (etwa durch Entwässerung oder Düngung) geschützt werden. Dies ist vor allem dort wichtig, wo sich die Feuchtwiesen nicht innerhalb eines Schutzgebietes befinden. Pflanzen: Sibirische Schwertlilie (Iris) Herbstzeitlose Vögel: Brachvogel, Wachtelkönig, Braunkehlchen Seltene Schmetterlinge: Wald-Wiesen-Vögelchen, Apollofalter, Schwalbenschwanz Andere Tiere: Wespenspinne, Heuschrecken, Wanzen 75889411 Impressum: Text, Fotos und Bearbeitung: Edgar Maier Foto Großer Brachvogel: Inatura (Paul Weiler) Foto Wachtelkönig: Naturschutzbund Vorarlberg Foto Coenonympha oedippus (Moor-Wiesenvögelchen): Wolfgang Macho 75889411