ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Ein ml Lösung enthält 7,5 mg Atosiban, freie Base, in Form von Atosibanacetat. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung. Jede Durchstichflasche enthält 6,75 mg Atosiban. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Tractocile ist indiziert zur Hinauszögerung einer drohenden Frühgeburt bei Schwangeren, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: - Regelmäßige Uteruskontraktionen mit einer Dauer von mindestens 30 Sekunden und einer Häufigkeit von ≥ 4 pro 30 Minuten. - Öffnung des Muttermundes auf eine Weite von 1 bis 3 cm (0 – 3 bei Nullipara) und Cervixverstreichung ≥ 50%. 2 - Alter ≥ 18 Jahre. - Schwangerschaft in der 24. bis 33. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche. - Normale Herzfrequenz des Fetus. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung mit Tractocile sollte von einem in der Behandlung von vorzeitigen Wehen erfahrenen Arzt eingeleitet und begleitet werden. Tractocile wird intravenös in drei aufeinanderfolgenden Stufen verabreicht: Zu Anfang wird eine Bolusdosis (6,75 mg) mit Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung verabreicht, danach folgt unmittelbar eine hochdosierte dreistündige Dauerinfusion (Sättigungsinfusion 300 µg/min) mit Tractocile 7.5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, an die sich eine Infusion mit einer niedrigeren Dosis Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (nachfolgende Infusion 100 µg/min) über bis zu 45 Stunden anschließt. Die Dauer der Behandlung sollte 48 Stunden nicht überschreiten. Die bei einer vollständigen Tractocile-Therapie verabreichte Gesamtdosis sollte 330 mg des arzneilich wirksamen Bestandteils nicht überschreiten. Mit der intravenösen Behandlung mittels der initialen Bolusinjektion sollte so bald wie möglich nach der Diagnose der vorzeitigen Wehen begonnen werden. Nach Injektion der Bolusdosis wird die Infusion durchgeführt (siehe Fachinformation von Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung). Bei Fortbestehen der Wehentätigkeit während der Behandlung mit Tractocile muß eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. Es liegen keine Daten für die erforderliche Anpassungen der Dosis bei Patientinnen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion vor. Die folgende Tabelle zeigt das vollständige Dosierungsschema von Bolusinjektion und nachfolgende Infusion: Schritt Behandlungsschema Injektions-/Infusionsrate Atosiban-Dosis 1 0,9 ml intravenöser Bolus über 1 Minute 6,75 mg 3 2 dreistündige intravenöse 24 ml/Stunde Sättigungsinfusion 18 mg/Stunde 3 Anschließende Infusion 6 mg/Stunde intravenöse 8 ml/Stunde Wiederholung der Behandlung Sollte eine Wiederholung der Behandlung mit Tractocile erforderlich sein, muß diese ebenfalls mit einer Bolusinjektion von Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung beginnen, gefolgt von einer Infusion mit Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. 4.3 Gegenanzeigen Tractocile darf nicht angewendet werden bei: - Dauer der Schwangerschaft unter 24 oder über 33 abgeschlossenen Wochen - Vorzeitiger Blasensprung > 30. Schwangerschaftswoche - Intrauterine Wachstumsretardierung und gestörte Herzfrequenz des Fetus - Präpartale Uterusblutungen, die eine sofortige Entbindung notwendig machen - Eklampsie und schwere Präeklampsie, die eine Entbindung erforderlich machen - Intrauteriner Fruchttod - Verdacht auf intrauterine Infektion - Placenta praevia - Abruptio placentae - Andere Zustände der Mutter oder des Fetus, bei welchen das Fortbestehen der Schwangerschaft ein Risiko wäre - Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfstoffe. 4 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Wird Tractocile Patientinnen verabreicht, bei denen ein vorzeitiger Blasensprung nicht ausgeschlossen werden kann, muß der Nutzen einer Aufschiebung der Entbindung sorgfältig gegen das potentielle Risiko für das Auftreten einer Chorioamnionitis abgewogen werden. Zur Behandlung mit Tractocile bei Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung sowie 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften). Tractocile wurde nicht bei Patientinnen mit einer abnormen Lage der Plazenta verabreicht. Zum Einsatz von Tractocile bei Mehrlingsschwangerschaften oder während der 24. – 27. Schwangerschaftswoche liegen wegen der geringen Anzahl der behandelten Patientinnen nur beschränkte klinische Erfahrungen vor. Der Nutzen von Tractocile bei diesen Patienten ist daher nicht gesichert. Eine Wiederholung der Behandlung mit Tractocile ist möglich. Es liegen jedoch nur eingeschränkte klinische Erfahrungen mit mehrfachen Wiederholungen der Behandlung, d. h. bis zu 3 Wiederholungen, vor (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Bei intrauteriner Wachstumsretardierung ist die Entscheidung zur Fortsetzung oder erneuten Initiierung der Tractocile-Behandlung von der Beurteilung des fetalen Reifezustandes abhängig. Während der Verabreichung von Tractocile und bei fortdauernder Wehentätigkeit sollte eine Kontrolle der Wehentätigkeit und der Herzfrequenz des Fetus erwogen werden. Als Antagonist von Oxytocin kann Atosiban theoretisch die Relaxation des Uterus und postpartale Blutungen begünstigen. Daher muß nach der Entbindung der Blutverlust überwacht werden. In klinischen Prüfungen wurde jedoch keine inadequate Uteruskontraktion post partum beobachtet. 5 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Tractocile darf nur eingesetzt werden, wenn eine vorzeitige Wehentätigkeit zwischen der 24. und 33. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche diagnostiziert wurde. In klinischen Prüfungen mit Tractocile wurden keine Wirkungen auf das Stillvermögen beobachtet. Geringe Mengen Atosiban gelangen aus dem Plasma in die Muttermilch stillender Mütter. Studien zur Embryotoxizität haben keine toxischen Wirkungen von Atosiban gezeigt. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Nicht zutreffend. 4.8 Nebenwirkungen In klinischen Prüfungen wurden bei der Mutter während der Verabreichung von Tractocile mögliche Nebenwirkungen durch Atosiban beschrieben. Die beobachteten Nebenwirkungen waren in der Regel leicht. Insgesamt traten bei 48% der mit Tractocile behandelten Patientinnen Nebenwirkungen auf. Beim Neugeborenen ergaben die klinischen Prüfungen keinerlei spezifische Nebenwirkungen durch Atosiban. Die beim Kind beobachteten Nebenwirkungen lagen im Rahmen der normalen Streuung und waren in der Häufigkeit mit der Placebo- und BetaSympathomimetika-Gruppe vergleichbar. 6 Bei der Mutter traten die folgenden Nebenwirkungen auf: Sehr häufig Übelkeit (>10%) Häufig (1-10%) Störungen des zentralen Kopfschmerzen, Schwindel und peripheren Nervensystems: Allgemeine körperliche Beschwerden: Hitzewallungen Störungen des Magen-Darm-Traktes: Erbrechen Herz-Kreislauf-Störungen: Tachykardie, Hypotonie Beschwerden an der Stelle der Verabreichung: Reaktionen an der Injektionsstelle Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hyperglykämie Gelegentlich Allgemeine körperliche Beschwerden: Fieber (0.1-1%) Psychiatrische Störungen: Schlaflosigkeit Störung von Haut und Hautanhang: Juckreiz, Hautausschlag Selten (<0.1%) Es wurden Fälle von Uterusblutungen/Uteruserschlaffungen beschrieben. In klinischen Prüfungen überschritt die Häufigkeit die der Kontrollgruppen jedoch nicht. Es wurde ein Fall mit einer allergischen Reaktion beobachtet, die wahrscheinlich in einem Zusammenhang mit der AtosibanBehandlung stand. 7 4.9 Überdosierung Es wurden einige Fälle der Überdosierung mit Tractocile beschrieben. Sie traten jedoch ohne spezifische Anzeichen oder Symptome auf. Eine spezifische Behandlung bei Überdosierung ist nicht bekannt. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Tractocile enthält Atosiban (INN), ein synthetisches Peptid ([Mpa1, D-Tyr(Et)2, Thr4, Orn8]Oxytocin), das als kompetitiver Antagonist von humanem Oxytocin auf Rezeptorebene wirkt. Bei Ratten und Meerschweinchen bindet Atosiban an Oxytocin-Rezeptoren und senkt die Kontraktionsfrequenz und den Tonus der Uterusmuskulatur, was zur Unterdrückung der Wehentätigkeit führt. Ausserdem wurde gezeigt, daß Atosiban an den Vasopressin-Rezeptor bindet und so die Wirkung von Vasopressin hemmt. Am Tier zeigte Atosiban keine kardiovaskulären Wirkungen. Bei frühzeitiger Wehentätigkeit beim Menschen wirkt Atosiban bei empfohlener Dosierung der Wehentätigkeit entgegen und sorgt für eine Ruhigstellung des Uterus. Nach Verabreichung von Atosiban setzt rasch eine Uterusrelaxation ein, wobei die Wehen innerhalb von 10 Minuten signifikant verringert werden, so daß eine stabile Ruhigstellung des Uterus (≤ 4 Wehen/Stunde) für 12 Stunden erreicht wird. Klinische Phase III Studien (CAP-001 Studien) beinhalten Daten von 742 Patientinnen, bei denen frühzeitige Wehentätigkeit in der 23. – 33. Schwangerschaftwoche festgestellt wurde und die randomisiert entweder Tractocile (entsprechend dieser Vorschrift) oder einen βAgonisten (dosistitriert) erhielten. Primäre Endpunkte: Das Hauptzielkriterium war der Anteil an Frauen, bei denen keine Geburt 8 erfolgte und bei denen keine alternative Tokolyse innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Behandlung erforderlich war. Die Daten zeigen, daß bei 59,6% (n = 201) bzw. 47,7% (n = 163) der mit Atosiban bzw. β-Agonist behandelten Frauen (p = 0,0004) keine Geburt erfolgte und keine alternative Tokolyse innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Behandlung erforderlich war. Die meisten Behandlungsversager in den CAP-001 Studien wurden durch eine geringe Verträglichkeit verursacht. Behandlungsversager durch ungenügende Wirksamkeit traten signifikant häufiger (p=0,0003) bei den mit Atosiban behandelten Frauen (n=48, 14,2%) als bei den mit ß-Agonist behandelten Frauen (n=20, 5,8%) auf. Die Wahrscheinlichkeit, daß keine Geburt erfolgt und daß keine alternative Tokolyse innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Behandlung benötigt wird, war in den CAP-001 Studien für die in der 24.-28. Schwangerschaftswoche mit Atosiban bzw. mit BetaSympathomimetika behandelten Frauen vergleichbar. Dennoch basieren diese Ergebnisse auf einer sehr geringen Patientenzahl (n=129 Patientinnen). Sekundäre Endpunkte: Die Nebenzielkriterien beinhalteten den Anteil an Frauen, bei denen keine Geburt innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Behandlung erfolgte. Es bestand kein Unterschied zwischen der Atosiban- und der ß-Sympathomimetika-Gruppe hinsichtlich dieses Endpunktes. Die mittlere (SD) Schwangerschaftswoche bei Geburt war bei beiden Gruppen gleich: 35,6 (3,9) bzw. 35,3 (4,2) Wochen in der Atosiban - bzw der β-Agonist-Gruppe (p = 0,37). Die Häufigkeit der Einweisung in eine Neugeborenen-Intensivstation war bei beiden Gruppen gleich (ca. 30%), ebenso die Dauer des Aufenthalts und der Ventilationstherapie. Das mittlere (SD) Geburtsgewicht betrug 2.491 (813) g in der Atosiban-Gruppe und 2.461 (831) g in der β-Agonist-Gruppe (p = 0,58). Die Ergebnisse für den Fetus und die Mutter schienen sich zwischen der Atosiban- und der ßAgonisten-Gruppe nicht zu unterscheiden, doch die Aussagekraft der klinischen Studien war nicht ausreichend, um einen möglichen Unterschied auszuschließen. Von den 361 Patientinnen, an denen in den Studien der Phase III eine Behandlung mit Tractocile durchgeführt wurde, wurde die Behandlung bei 73 mindestens einmal, bei 8 mindestens zweimal und bei 2 dreimal wiederholt (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Gesunde, nicht schwangere Probandinnen, denen Tractocile-Infusionen (10 bis 300 μg/min über 12 Stunden) verabreicht wurden, zeigten einen dosisabhängigen Anstieg der Steady- 9 state-Plasmakonzentrationen. Clearance, Verteilungsvolumen und Halbwertzeit waren nicht dosisabhängig. Frauen mit vorzeitiger Wehentätigkeit, denen Tractocile als Infusion (300 µg/min für 6 bis 12 Stunden) verabreicht wurde, erreichten die Steady-state-Plasmakonzentrationen innerhalb von einer Stunde nach dem Beginn der Infusion (Mittelwert 442 ± 73 ng/ml, Bereich 298 bis 533 ng/ml). Nach Beendigung der Infusion nahm die Plasmakonzentration mit einer initialen Halbwertzeit (tα) und einer terminalen Halbwertzeit (tβ) von 0,21 ± 0,01 bzw. 1,7 ± 0,3 Stunden rasch ab. Der Mittelwert der Clearance betrug 41,8 ± 8,2 l/h, und das mittlere Distributionsvolumen betrug 18,3 ± 6,8 l. Die Plasmaproteinbindung von Atosiban beträgt bei Schwangeren 46 bis 48%. Es ist nicht bekannt, ob sich der freie Anteil zwischen Mutter und Fötus substantiell unterscheidet. Atosiban geht nicht in die roten Blutkörperchen. Atosiban ist placentagängig. Nach Infusion von 300 µg/min bei gesunden Schwangeren am Termin ergab sich ein Atosiban-Konzentrationsverhältnis von 0,12 zwischen Fetus und Mutter. In humanen Urin- und Plasmaproben wurden zwei Metaboliten identifiziert. Das Verhältnis des Hauptmetaboliten M1 (des-(Orn8, Gly-NH29)-[Mpa1, D-Tyr(Et)2, Thr4]-Oxytocin) zu den Atosiban-Konzentrationen im Plasma betrug 1,4 und 2,8 in der zweiten Stunde bzw. bei Infusionsende. Es ist nicht bekannt, ob M1 im Gewebe akkumuliert. Atosiban findet sich nur in geringen Mengen im Urin, die Konzentration im Urin ist ca. 50 mal niedriger als die von M1. Der Anteil mit den Faeces ausgeschiedenem Atosiban ist nicht bekannt. Der Hauptmetabolit M1 scheint eine ebenso starke Wirkung in bezug auf die in vitro Hemmung Oxytocin-induzierter Wehentätigkeit wie die Muttersubstanz zu haben. Der Metabolit M1 wird mit der Muttermilch ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit). Über die Behandlung mit Tractocile bei Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor (siehe Abschnitte 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung und 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Es ist nicht bekannt, ob Atosiban beim Menschen die hepatischen Cytochrom P450 Isoformen hemmt. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Zweiwöchige Toxizitätsstudien (Ratten und Hunde, intravenöse) mit Dosen, die etwa 10mal höher waren als die therapeutische Humandosis, sowie dreimonatige Toxizitätsstudien an Ratten und Hunden (bis zu 20 mg/kg/Tag s.c.) ergaben keine toxischen systemischen Wirkungen. Die höchste subkutane Atosiban-Dosis, nach der es zu keinen Nebenwirkungen 10 kam, betrug ca. das Doppelte der therapeutischen Humandosis. Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten keine Wirkungen auf die Muttertiere oder die Nachkommen. Der Rattenfetus wurde einer ungefähr 4mal höheren Dosis ausgesetzt als der menschliche Fetus während der Verabreichung der intravenösen Infusion an die Mutter. Untersuchungen am Tier zeigten eine Hemmung des Stillvermögens, wie aufgrund der Hemmung der Oxytocinwirkung zu erwarten ist. . In In-vitro- und in In-vivo-Untersuchungen war Atosiban weder onkogen noch mutagen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Mannitol, Salzsäure 1M und Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Inkompatibilitäten Da Inkompatibilitätsstudien nicht vorliegen, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Nach dem Öffnen der Durchstichflasche muß das Produkt sofort angewendet werden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise 11 Bei 2°C - 8°C lagern. Im Originalbehältnis lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Eine Durchstichflasche Injektionslösung enthält 0,9 ml. Farblose Durchstichflaschen aus Glas, klares Borosilikatglas (Typ I), versiegelt mit grauem silikonisiertem Brombutyl-Gummistopfen, Typ I, und aufklappbarem Deckel aus Polypropylen und Aluminium. 6.6 Hinweise für die Handhabung Die Durchstichflaschen sollten vor der Anwendung visuell auf Feststoffpartikel und Farbveränderungen geprüft werden. Vorbereitung der initialen intravenöse Injektion : Entnehmen Sie 0,9 ml aus einer 0,9-ml-Durchstichflasche Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung, und verabreichen Sie die Lösung langsam als intravenöse Bolusdosis innerhalb einer Minute unter entsprechender ärztlicher Aufsicht in einer Entbindungsstation. Tractocile 7,5 mg/ml Lösung zur Injektion, sollte sofort verwendet werden. Da Inkompatibilitätsstudien fehlen, sollte dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden (siehe Abschnitt 6.2 Inkompatibilitäten). 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER 12 Ferring AB Soldattorpsvägen 5 Box 30 047 SE-200 61 Limhamn Schweden 8. NUMMER(N) IM GEMEINSCHAFT ARZNEIMITTELREGISTER 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION 13 DER EUROPÄISCHEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Ein ml Lösung enthält 7,5 mg Atosiban, freie Base, in Form von Atosibanacetat. Nach Verdünnung entsprechend den Anweisungen in Abschnitt 6.6 (Hinweise für die Handhabung und Entsorgung) beträgt die Konzentration von Atosiban 0,75 mg/ml. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Jede Durchstichflasche enthält 37,5 mg Atosiban. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Tractocile ist indiziert zur Hinauszögerung einer drohenden Frühgeburt bei Schwangeren, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: - Regelmäßige Uteruskontraktionen mit einer Dauer von mindestens 30 Sekunden und einer Häufigkeit von ≥ 4 pro 30 Minuten. 14 - Öffnung des Muttermundes auf eine Weite von 1 bis 3 cm (0 – 3 bei Nullipara) und Cervixverstreichung ≥ 50%. - Alter ≥ 18 Jahre. - Schwangerschaft in der 24. bis 33. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche. - Normale Herzfrequenz des Fetus. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung mit Tractocile sollte von einem in der Behandlung von vorzeitigen Wehen erfahrenen Arzt eingeleitet und begleitet werden. Tractocile wird intravenös in drei aufeinanderfolgenden Stufen verabreicht: zu Anfang wird eine Bolusdosis (6,75 mg) mit Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung verabreicht, danach folgt unmittelbar eine hochdosierte dreistündige Dauerinfusion (Sättigungsinfusion 300 µg/min) mit Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, an die sich eine Infusion mit einer niedrigeren Dosis Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (nachfolgende Infusion 100 µg/min) über bis zu 45 Stunden anschließt. Die Dauer der Behandlung sollte 48 Stunden nicht überschreiten. Die bei einer vollständigen Tractocile-Therapie verabreichte Gesamtdosis sollte 330 mg des arzneilich wirksamen Bestandteils nicht überschreiten. Mit der intravenösen Behandlung mittels der initialen Bolusinjektion von Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung (siehe Fachinformation dieses Produktes) sollte so bald wie möglich nach der Diagnose der vorzeitigen Wehen begonnen werden. Nach Injektion der Bolusdosis wird die Infusion durchgeführt. Bei Fortbestehen der Wehentätigkeit während der Behandlung mit Tractocile muß eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. Es liegen keine Daten für die erforderliche Anpassungen der Dosis bei Patientinnen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion vor. Die folgende Tabelle zeigt das vollständige Dosierungsschema von Bolusinjektion und nachfolgende Infusion: 15 Schritt Behandlungsschema Injektions-/Infusionsrate Atosiban-Dosis 1 0,9 ml intravenöser Bolus über 1 Minute 6,75 mg 2 dreistündige intravenöse 24 ml/Stunde Sättigungsinfusion 18 mg/Stunde 3 Anschließende Infusion 6 mg/Stunde intravenöse 8 ml/Stunde Wiederholung der Behandlung Sollte eine Wiederholung der Behandlung mit Tractocile erforderlich sein, muß diese ebenfalls mit einer Bolusinjektion von Tractocile 7,5 mg/ml Injektionslösung beginnen, gefolgt von einer Infusion mit Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. 4.3 Gegenanzeigen Tractocile darf nicht angewendet werden bei: - Dauer der Schwangerschaft unter 24 oder über 33 abgeschlossener Woche - Vorzeitiger Blasensprung > 30. Schwangerschaftswoche - Intrauterine Wachstumsretardierung und gestörte Herzfrequenz des Fetus - Präpartale Uterusblutungen, die eine sofortige Entbindung notwendig machen - Eklampsie und schwere Präeklampsie, die eine Entbindung erforderlich machen - Intrauteriner Fruchttod - Verdacht auf intrauterine Infektion - Placenta praevia - Abruptio placentae - Andere Zustände der Mutter oder des Fetus, bei welchen das Fortbestehen der Schwangerschaft ein Risiko wäre 16 - Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfstoffe. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Wird Tractocile Patientinnen verabreicht, bei denen ein vorzeitiger Blasensprung nicht ausgeschlossen werden kann, muß der Nutzen einer Aufschiebung der Entbindung sorgfältig gegen das potentielle Risiko für das Auftreten einer Chorioamnionitis abgewogen werden. Zur Behandlung mit Tractocile bei Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung sowie 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften). Tractocile wurde nicht bei Patientinnen mit einer abnormen Lage der Plazenta verabreicht. Zum Einsatz von Tractocile bei Mehrlingsschwangerschaften oder während der 24. – 27. Schwangerschaftswoche liegen wegen der geringen Anzahl der behandelten Patientinnen nur beschränkte klinische Erfahrungen vor. Der Nutzen von Tractocile bei diesen Patienten ist daher nicht gesichert. Eine Wiederholung der Behandlung mit Tractocile ist möglich. Es liegen jedoch nur eingeschränkte klinische Erfahrungen mit mehrfachen Wiederholungen der Behandlung, d. h. bis zu 3 Wiederholungen, vor (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Bei intrauteriner Wachstumsretardierung ist die Entscheidung zur Fortsetzung oder erneuten Initiierung der Tractocile-Behandlung von der Beurteilung des fetalen Reifezustandes abhängig. Während der Verabreichung von Tractocile und bei fortdauernder Wehentätigkeit sollte eine Kontrolle der Wehentätigkeit und der Herzfrequenz des Fetus erwogen werden. Als Antagonist von Oxytocin kann Atosiban theoretisch die Relaxation des Uterus und postpartale Blutungen begünstigen. Daher muß nach der Entbindung der Blutverlust überwacht werden. In klinischen Prüfungen wurde jedoch keine inadequate Uteruskontraktion 17 post partum beobachtet. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Tractocile darf nur eingesetzt werden, wenn eine vorzeitige Wehentätigkeit zwischen der 24. und 33. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche diagnostiziert wurde. In klinischen Prüfungen mit Tractocile wurden keine Wirkungen auf das Stillvermögen beobachtet. Geringe Mengen Atosiban gelangen aus dem Plasma in die Muttermilch stillender Mütter. Studien zur Embryotoxizität haben keine toxischen Wirkungen von Atosiban gezeigt. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Nicht zutreffend. 4.8 Nebenwirkungen In klinischen Prüfungen wurden bei der Mutter während der Verabreichung von Tractocile mögliche Nebenwirkungen durch Atosiban beschrieben. Die beobachteten Nebenwirkungen waren in der Regel leicht. Insgesamt traten bei 48% der mit Tractocile behandelten Patientinnen Nebenwirkungen auf. Beim Neugeborenen ergaben die klinischen Prüfungen keinerlei spezifische Nebenwirkungen 18 durch Atosiban. Die beim Kind beobachteten Nebenwirkungen lagen im Rahmen der normalen Streuung und waren in der Häufigkeit mit der Placebo- und BetaSympathomimetika-Gruppe vergleichbar. Bei der Mutter traten die folgenden Nebenwirkungen auf: Sehr häufig Übelkeit (>10%) Häufig (1-10%) Störungen des zentralen Kopfschmerzen, Schwindel und peripheren Nervensystems: Allgemeine körperliche Beschwerden: Hitzewallungen Störungen des Magen-Darm-Traktes: Erbrechen Herz-Kreislauf-Störungen: Tachykardie, Hypotonie Beschwerden an der Stelle der Verabreichung: Reaktionen an der Injektionsstelle Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hyperglykämie Gelegentlich Allgemeine körperliche Beschwerden: Fieber (0.1-1%) Psychiatrische Störungen: Schlaflosigkeit Störung von Haut und Hautanhang: Juckreiz, Hautausschlag 19 Selten (<0.1%) Es wurden Fälle von Uterusblutungen/Uteruserschlaffungen beschrieben. In klinischen Prüfungen überschritt die Häufigkeit die der Kontrollgruppen jedoch nicht. Es wurde ein Fall einer allergischen Reaktion beobachtet, die wahrscheinlich in einem Zusammenhang mit der AtosibanBehandlung stand. 4.9 Überdosierung Es wurden einige Fälle der Überdosierung mit Tractocile beschrieben. Sie traten jedoch ohne spezifische Anzeichen oder Symptome auf. Eine spezifische Behandlung bei Überdosierung ist nicht bekannt. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Tractocile enthält Atosiban (INN), ein synthetisches Peptid ([Mpa1, D-Tyr(Et)2, Thr4, Orn8]Oxytocin), das als kompetitiver Antagonist von humanem Oxytocin auf Rezeptorebene wirkt. Bei Ratten und Meerschweinchen bindet Atosiban an Oxytocin-Rezeptoren und senkt die Kontraktionsfrequenz und den Tonus der Uterusmuskulatur, was zur Unterdrückung der Wehentätigkeit führt. Ausserdem wurde gezeigt, daß Atosiban an den Vasopressin-Rezeptor bindet und so die Wirkung von Vasopressin hemmt. Am Tier zeigte Atosiban keine kardiovaskulären Wirkungen. Bei frühzeitiger Wehentätigkeit beim Menschen wirkt Atosiban bei empfohlener Dosierung 20 der Wehentätigkeit entgegen und sorgt für eine Ruhigstellung des Uterus. Nach Verabreichung von Atosiban setzt rasch eine Uterusrelaxation ein, wobei die Wehen innerhalb von 10 Minuten signifikant verringert werden, so daß eine stabile Ruhigstellung des Uterus (≤ 4 Wehen/Stunde) für 12 Stunden erreicht wird. Klinische Phase III Studien (CAP-001 Studien) beinhalten Daten von 742 Patientinnen, bei denen frühzeitige Wehentätigkeit in der 23. – 33. Schwangerschaftwoche festgestellt wurde und die randomisiert entweder Tractocile (entsprechend dieser Vorschrift) oder einen βAgonisten (dosistitriert) erhielten. Primäre Endpunkte: Das Hauptzielkriterium war der Anteil an Frauen, bei denen keine Geburt erfolgte und bei denen keine alternative Tokolyse innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Behandlung erforderlich war. Die Daten zeigen, daß bei 59,6% (n = 201) bzw. 47,7% (n = 163) der mit Atosiban bzw. β-Agonist behandelten Frauen (p = 0,0004) keine Geburt erfolgte und keine alternative Tokolyse innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Behandlung erforderlich war. Die meisten Behandlungsversager in den CAP-001 Studien wurden durch eine geringe Verträglichkeit verursacht. Behandlungsversager durch ungenügende Wirksamkeit traten signifikant häufiger (p=0,0003) bei den mit Atosiban behandelten Frauen (n=48, 14,2%) als bei den mit ß-Agonist behandelten Frauen (n=20, 5,8%) auf. Die Wahrscheinlichkeit, daß keine Geburt erfolgt und daß keine alternative Tokolyse innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Behandlung benötigt wird, war in den CAP-001 Studien für die in der 24.-28. Schwangerschaftswoche mit Atosiban bzw. mit BetaSympathomimetika behandelten Frauen vergleichbar. Dennoch basieren diese Ergebnisse auf einer sehr geringen Patientenzahl (n=129 Patientinnen). Sekundäre Endpunkte: Die Nebenzielkriterien beinhalteten den Anteil an Frauen, bei denen keine Geburt innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Behandlung erfolgte. Es bestand kein Unterschied zwischen der Atosiban- und der ß-Sympathomimetika-Gruppe hinsichtlich dieses Endpunktes. Die mittlere (SD) Schwangerschaftswoche bei Geburt war bei beiden Gruppen gleich: 35,6 (3,9) bzw. 35,3 (4,2) Wochen in der Atosiban - bzw der β-Agonist-Gruppe (p = 0,37). Die Häufigkeit der Einweisung in eine Neugeborenen-Intensivstation war bei beiden Gruppen gleich (ca. 30%), ebenso die Dauer des Aufenthalts und der Ventilationstherapie. Das mittlere (SD) Geburtsgewicht betrug 2.491 (813) g in der Atosiban-Gruppe und 2.461 (831) g in der β-Agonist-Gruppe (p = 0,58). Die Ergebnisse für den Fetus und die Mutter schienen sich zwischen der Atosiban- und der ßAgonisten-Gruppe nicht zu unterscheiden, doch die Aussagekraft der klinischen Studien war nicht ausreichend, um einen möglichen Unterschied auszuschließen. 21 Von den 361 Patientinnen, an denen in den Studien der Phase III eine Behandlung mit Tractocile durchgeführt wurde, wurde die Behandlung bei 73 mindestens einmal, bei 8 mindestens zweimal und bei 2 dreimal wiederholt (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Gesunde, nicht schwangere Probandinnen, denen Tractocile-Infusionen (10 bis 300 μg/min über 12 Stunden) verabreicht wurden, zeigten einen dosisabhängigen Anstieg der Steadystate-Plasmakonzentrationen. Clearance, Verteilungsvolumen und Halbwertzeit waren nicht dosisabhängig. Frauen mit vorzeitiger Wehentätigkeit, denen Tractocile als Infusion (300 µg/min für 6 bis 12 Stunden) verabreicht wurde, erreichten die Steady-state-Plasmakonzentrationen innerhalb von einer Stunde nach dem Beginn der Infusion (Mittelwert 442 ± 73 ng/ml, Bereich 298 bis 533 ng/ml). Nach Beendigung der Infusion nahm die Plasmakonzentration mit einer initialen Halbwertzeit (tα) und einer terminalen Halbwertzeit (tβ) von 0,21 ± 0,01 bzw. 1,7 ± 0,3 Stunden rasch ab. Der Mittelwert der Clearance betrug 41,8 ± 8,2 l/h, und das mittlere Distributionsvolumen betrug 18,3 ± 6,8 l. Die Plasmaproteinbindung von Atosiban beträgt bei Schwangeren 46 bis 48%. Es ist nicht bekannt, ob sich der freie Anteil zwischen Mutter und Fötus substantiell unterscheidet. Atosiban geht nicht in die roten Blutkörperchen. Atosiban ist placentagängig. Nach Infusion von 300 µg/min bei gesunden Schwangeren am Termin ergab sich ein Atosiban-Konzentrationsverhältnis von 0,12 zwischen Fetus und Mutter. In humanen Urin- und Plasmaproben wurden zwei Metaboliten identifiziert. Das Verhältnis 9 1 2 4 des Hauptmetaboliten M1 (des-(Orn8, Gly-NH2 )-[Mpa , D-Tyr(Et) , Thr ]-Oxytocin) zu den Atosiban-Konzentrationen im Plasma betrug 1,4 und 2,8 in der zweiten Stunde bzw. bei Infusionsende. Es ist nicht bekannt, ob M1 im Gewebe akkumuliert. Atosiban findet sich nur in geringen Mengen im Urin, die Konzentration im Urin ist ca. 50 mal niedriger als die von M1. Der Anteil mit den Faeces ausgeschiedenem Atosiban ist nicht bekannt. Der Hauptmetabolit M1 scheint eine ebenso starke Wirkung in bezug auf die in vitro Hemmung Oxytocin-induzierter Wehentätigkeit wie die Muttersubstanz zu haben. Der Metabolit M1 wird mit der Muttermilch ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit). Über die Behandlung mit Tractocile bei Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor (siehe Abschnitte 4.2 Dosierung, Art und Dauer 22 der Anwendung und 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Es ist nicht bekannt, ob Atosiban beim Menschen die hepatischen Cytochrom P450 Isoformen hemmt. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Zweiwöchige Toxizitätsstudien (Ratten und Hunde, intravenöse) mit Dosen, die etwa 10mal höher waren als die therapeutische Humandosis, sowie dreimonatige Toxizitätsstudien an Ratten und Hunden (bis zu 20 mg/kg/Tag s.c.) ergaben keine toxischen systemischen Wirkungen. Die höchste subkutane Atosiban-Dosis, nach der es zu keinen Nebenwirkungen kam, betrug ca. das Doppelte der therapeutischen Humandosis. Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten keine Wirkungen auf die Muttertiere oder die Nachkommen. Der Rattenfetus wurde einer ungefähr 4mal höheren Dosis ausgesetzt als der menschliche Fetus während der Verabreichung der intravenösen Infusion an die Mutter. Untersuchungen am Tier zeigten eine Hemmung des Stillvermögens, wie aufgrund der Hemmung der Oxytocinwirkung zu erwarten ist. . In In-vitro- und in In-vivo-Untersuchungen war Atosiban weder onkogen noch mutagen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Mannitol, Salzsäure 1M und Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Inkompatibilitäten Da Inkompatibilitätsstudien nicht vorliegen, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen 23 Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Nach Öffnen der Durchstichflasche muß die Verdünnung sofort zubereitet werden. Die verdünnte Lösung zur intravenösen Verabreichung sollte innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Zubereitung verbraucht werden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Bei 2°C - 8 °C lagern. Im Originalbehältnis lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Eine Durchstichflasche mit Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 5 ml. Farblose Durchstichflaschen aus Glas, klares Borosilikatglas (Typ I), versiegelt mit grauem silikonisiertem Brombutyl-Gummistopfen, Typ I, und aufklappbarem Deckel aus Polypropylen und Aluminium. 6.6 Hinweise für die Handhabung Die Durchstichflaschen sollten vor Anwendung visuell auf Feststoffpartikel und Farbveränderungen geprüft werden. Vorbereitung der Infusionslösung: 24 Zur intravenösen Infusion wird nach Gabe der Bolusdosis Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, in einer der folgenden Lösungen verdünnt: - 0,9%ige isotonische NaCl-Lösung - Ringerlactatlösung - 5%ige isotonische Glukoselösung. Entnehmen Sie 10 ml Lösung aus einem 100-ml-Infusionsbeutel und verwerfen Sie diese. Ersetzen Sie sie durch 10 ml Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung aus zwei Durchstichflaschen mit je 5 ml, so dass sich eine Konzentration von 75 mg Atosiban pro 100 ml ergibt. Die Sättigungsinfusion wird durch Infundieren von 24 ml/Stunde (d. h. 18 mg/Stunde) einer wie oben zubereiteten Lösung über einen Zeitraum von 3 Stunden verabreicht unter entsprechender ärztlicher Aufsicht in einer Entbindungsstation. Nach drei Stunden wird die Infusionsrate auf 8 ml/Stunde verringert. Bereiten Sie wie beschrieben neue 100-ml-Beutel zu, mit denen die Infusion fortgesetzt werden kann. Wird ein Infusionsbeutel mit einem anderen Volumen verwendet, muß die Zubereitung entsprechend neu berechnet werden. Um eine genaue Dosierung zu erzielen, wird eine gesteuerte Infusionsvorrichtung empfohlen, mit der die Durchflussgeschwindigkeit in Tropfen/Minute eingestellt werden kann. Eine Mikrotropfkammer für intravenöse Verabreichung kann unterschiedliche geeignete Infusionsraten innerhalb der für Tractocile empfohlenen Dosierungen bieten. Da Inkompatibilätsstudien fehlen, sollte dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden (siehe Abschnitt 6.2 Inkompatibilitäten). Sollen andere Medikamente gleichzeitig intravenöse verabreicht werden, kann die intravenöse Kanüle gemeinsam verwendet werden oder es wird eine andere Stelle für die intravenöse Gabe gewählt. Dies erlaubt die kontinuerliche Kontrolle der Infusionsrate. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER 25 Ferring AB Soldattorpsvägen 5 Box 30 047 SE-200 61 Limhamn Schweden 8. NUMMER(N) IM GEMEINSCHAFT ARZNEIMITTELREGISTER 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION 26 DER EUROPÄISCHEN ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST 27 B. BEDINGUNGEN DER INVERKEHRBRINGEN 28 GENEHMIGUNG FÜR DAS A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST DER FÜR DIE Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist FERRING AB Soldattorpsvägen 5 - SE-20061 – Limhamn Schweden Die Herstellungserlaubnis wurde am 4. April 1996 durch die Läkemedelsverket erteilt. B. • BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2). 29 ANHANG III 30 ETICKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 31 A. ETICKETTIERUNG 32 TRACTOCILE 7,5 mg/ml Injektionslösung atosiban Eine Durchstichflasche enthält 6,75 mg Atosiban 1 ml Lösung enthält: Mannitol 50 mg Salzsäure 1M zu pH 4,5 Wasser für Injektionszwecke ad 1 ml Injektionslösung Eine Durchstichflasche mit 0,9 ml enthält 6,75 mg Atosiban Nur zur intravenösen Anwendung Packungsbeilage bzw. Fachinformation beachten 1.1.1. 1.1.2. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nach Anbruch der Durchstichflasche ist die Lösung sofort zu verwenden 33 Verwendbar bis: [Monat/Jahr] Bei 2ºC – 8ºC aufbewahren (im Kühlschrank) Im Originalbehältnis aufbewahren NAME DES ZULASSUNGSINHABERS Ferring AB Soldattorpsvägen 5 Box 30 047 SE-200 61 Limhamn Schweden EU/0/00/000/000 CH.-B.: (Nummer) Verschreibungspflichtig 34 TRACTOCILE 7,5 mg/ml Injektionslösung iv Verw. bis: [Monat/Jahr] CH.-B.: (Nummer) 6,75 mg in 0,9 ml 35 TRACTOCILE 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung atosiban Eine Durchstichflasche enthält 37,5 mg Atosiban 1 ml Lösung enthält: Mannitol 50 mg Salzsäure 1M zu pH 4,5 Wasser für Injektionszwecke ad 1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Eine Durchstichflasche mit 5 ml enthält 37,5 mg Atosiban Ergibt 0,75 mg/ml wenn verdünnt wie empfohlen Nur zur intravenösen Anwendung Packungsbeilage bzw. Fachinformation beachten 1.1.3. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 36 Vor Gebrauch verdünnen Die verdünnte Lösung muß innerhalb von 24 Stunden verwendet werden Verwendbar bis: [Monat/Jahr] Bei 2ºC – 8ºC aufbewahren (im Kühlschrank) Im Originalbehältnis aufbewahren NAME DES ZULASSUNGSINHABERS Ferring AB Soldattorpsvägen 5 Box 30 047 SE-200 61 Limhamn Schweden EU/0/00/000/000 CH.-B.: (Nummer) Verschreibungspflichtig 37 38 TRACTOCILE 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Verw. bis: [Monat/Jahr] CH.-B.: (Nummer) 37,5 mg in 5 ml 39 B. PACKUNGSBEILAGE 40 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie sich diese Packungsbeilage bitte sorgfältig durch, bevor Sie dieses Medikament anwenden. - Diese Packungsbeilage enthält wichtige Informationen über Tractocile. - Bewahren Sie diese Beilage bitte auf, so daß Sie, falls erforderlich, auch später noch darin nachlesen können. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Tractocile ist ein Medikament, das in Krankenhäusern eingesetzt wird. Es darf nur unter Aufsicht von erfahrenem Klinikpersonal verabreicht werden. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was Tractocile ist und wofür es angewendet wird 2. Hinweise vor der Anwendung von Tractocile 3. Wie Tractocile anzuwenden ist 4. Mögliche Nebenwirkungen 5. Hinweise zur Aufbewahrung von Tractocile Tractocile 7,5 mg/ml, Injektionslösung Atosiban Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Atosiban. Die weiteren Inhaltsstoffe sind Mannitol, Salzsäure und Wasser für Injektionszwecke. Ferring AB Soldattorpsvägen 5 41 Box 30047 SE - 20061 Limhamn Schweden 1. WAS TRACTOCILE IST UND WOFÜR ES ANGEWENDET WIRD Jede Durchstichflasche Tractocile 7,5 mg/ml, Injektionslösung, enthält Atosibanacetat entsprechend 6,75 mg Atosiban in 0,9 ml. Atosiban hemmt die Fähigkeit des natürlichen Hormons Oxytocin, Kontraktionen des Uterus (Gebärmutter) auszulösen. Tractocile kann eingesetzt werden, um die Häufigkeit und Stärke der Wehentätigkeit bei Schwangeren zu verringern, um eine Frühgeburt zu verhindern. 2. HINWEISE VOR DER ANWENDUNG VON TRACTOCILE Tractocile darf nicht angewendet werden: - Wenn Sie die 24. Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht oder die 33. Schwangerschaftswoche bereits überschritten haben. - Wenn bei Ihnen nach Fruchtblasensprung auftritt. - Wenn das Wachstum des Fetus unzureichend ist und seine Herzfrequenz abnormal ist. - Wenn bei Ihnen Uterusblutungen vorliegen, die eine sofortige Entbindung erforderlich machen. - Wenn bei Ihnen eine schwere Präeklampsie (hoher Blutdruck, Flüssigkeitsretention und/oder Protein im Urin) oder eine Eklampsie (Krämpfe assoziiert mit Präeklampsie) vorliegen, die eine Entbindung erforderlich machen. - Wenn der Fetus abgestorben ist. - Wenn bei Ihnen ein Verdacht auf intrauterine Infektion vorliegt. - Wenn die Plazenta den Geburtskanal verdeckt - Wenn sich die Plazenta löst. der 30. 42 Schwangerschaftswoche ein vorzeitiger - Wenn bei Ihnen andere Zustände vorliegen, in denen das Fortbestehen der Schwangerschaft unerwünscht ist oder ein Risiko darstellt. - Wenn Sie allergisch auf Atosiban oder einen der anderen Inhaltsstoffe von Tractocile reagieren. Seien Sie besonders vorsichtig bei der Anwendung von Tractocile: - Wenn Sie einen vorzeitigen Fruchtblasensprung hatten. - Wenn bei Ihnen Probleme mit Leber oder Nieren vorliegen. - Wenn sich die Plazenta nicht in Normalposition befindet - Wenn bei Ihnen eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt oder Sie sich in der 24. – 27. Schwangerschaftswoche befinden. - Wenn Wehen erneut aufteten, kann die Behandlung mit Tractocile bis zu dreimal wiederholt werden.. - Wenn der Fetus für die jeweilige Schwangerschaftswoche zu klein ist. - Während der Behandlung mit Tractocile sollte bei Ihnen die Wehentätigkeit sowie die Herzfrequenz des Fetus kontrolliert werden. - Nach der Geburt des Kindes kann Tractocile theoretisch die Kontraktionsfähigkeit des Uterus verringern. Dies könnte zu Blutungen führen. Bei Einnahme von anderen Medikamenten: Teilen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker bitte mit, ob Sie andere Medikamente einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben. Dies gilt auch für solche, die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen. 3. WIE TRACTOCILE ANZUWENDEN IST Tractocile ist ein Arzneimittel, das ausschließlich in Krankenhäusern eingesetzt und nur von qualifiziertem Personal verabreicht wird. Vor der Anwendung von Tractocile sollte die Lösung untersucht werden um sicherzugehen, 43 daß sie klar und frei von Partikeln ist. Tractocile wird intravenös in drei aufeinanderfolgenden Stufen verabreicht.: Die erste intravenöse Injektion von 6,75 mg in 0,9 ml wird langsam über eine Minute in die Vene injiziert. Es folgt eine Dauerinfusion mit einer Dosis von 18 mg/Stunde über drei Stunden. Eine Dauerinfusion folgt mit einer Dosis von 6 mg/Stunde für bis zu 45 Stunden oder bis die Uteruskontraktionen nachgelassen haben. Die Gesamtdauer der Behandlung soll 48 Stunden nicht überschreiten. Weitere Behandlungszyklen mit Tractocile können durchgeführt werden, falls erneut Kontraktionen auftreten sollten. Es wird empfohlen, nicht mehr als drei Behandlungswiederholungen während einer Schwangerschaft durchzuführen. 2. VORBEREITUNG DER INTRAVENÖSEN INFUSION Die intravenöse Infusion wird durch Verdünnung von Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit 0,9 %iger (w/v) NaCl-Lösung, Ringerlaktatlösung oder 5%iger (w/v) Glucoselösung hergestellt. Dies geschieht, indem man 10 ml Lösung aus einem 100-ml-Infusionsbeutel entnimmt und sie durch 10 ml Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung aus zwei 5 ml Durchstichflaschen ersetzt, so daß sich eine Konzentration von 75 mg Atosiban pro 100 ml ergibt. Wird ein Infusionsbeutel mit einem anderen Volumen verwendet, muß die Zubereitung entsprechend neu berechnet werden. Tractocile soll nicht mit anderen Arzneimitteln im Infusionsbeutel gemischt werden. 4. MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN Wie alle Arzneimittel kann Tractocile Nebenwirkungen haben. Die beobachteten Nebenwirkungen bei der Mutter waren in der Regel leicht. Nebenwirkungen für den Fetus 44 oder das Neugeborene sind nicht bekannt. Bei der Mutter sind die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Hitzewallungen, Erbrechen, schneller Herzschlag, niedriger Blutdruck, Reaktionen an der Injektionsstelle und hoher Blutzucker. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Fieber, Schlaflosigkeit, Juckreiz und Hautausschlag. Seltene Nebenwirkungen sind z. B. eine Verringerung der Kontraktionsfähigkeit des Uterus nach der Geburt des Kindes, was Blutungen verursachen kann. Allergische Reaktionen wurden selten beobachtet. Wenn Sie eine dieser oder anderer Nebenwirkungen, die in dieser Packungsbeilage nicht aufgeführt sind, feststellen, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt, der Hebamme oder dem Apotheker mit. 5. HINWEISE ZUR AUFBEWAHRUNG VON TRACTOCILE Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bei 2°C - 8°C aufbewahren (im Kühlschrank). Im Originalbehältnis aufbewahren. Nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr anwenden. Sollte Tractocile vor der Verabreichung sichtbare Feststoffe enthalten oder eine Verfärbung aufweisen, darf es nicht verwendet werden. Nach dem Öffnen der Durchstichflasche sollte das Produkt sofort verwendet werden. 45 Stand der Information: {Datum} 46 Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien Luxembourg/Luxemburg NV Ferring SA NV Ferring SA Hopmarkt 9 b.3 Hopmarkt 9 b.3 B-9300 AALST B-9300 AALST Tél: + 32-53729200 BELGIQUE Tél: + 32-53729200 Danmark Nederland Ferring Lægemidler A/S Ferring BV Indertoften 10 Postbus 184 DK-2720 VANLØSE NL-2130 AD HOOFDDORP Tlf: + 45-33860818 Tel: + 31-235680300 Deutschland Österreich Ferring Arzneimittel GmbH Ferring Arzneimittel Ges.m.b.H Wittland 11 Sparkassaplatz 6 D-24109 KIEL A-1150 WIEN Tel: + 49-43158520 Tel: + 43-18955730 Ελλάδα Portugal Chemipharm EE Ferring Produtos Farmacêuticos, Lda. Portuguesa S. G. de Tchaves & ΣΙΑ ΕΕ Καποδιστρίου 42 Rua Professor Henrique Edifício Sagres, Piso 8, Sala A GR-104 32 Αθήνα P-2685-338 PRIOR VELHO Τηλ: + 301 5224115 Tel: + 351- 219405190 47 de Barros España Suomi/Finland Ferring Lääkkeet OY Ferring S.A. PL 13 Saturno, 1 FIN-02101 ESPOO Edificio Saturno Puh/Tfn: + 358-96136230 E-28224 POZUELO DE ALARCÓN - MADRID Tel: + 34- 917994780 France Ferring SA Sverige Ferring Läkemedel AB Box 30063 7, rue Jean-Baptiste Clément S-200 61 LIMHAMN F-94250 GENTILLY Tel: + 46 40 36 10 00 Tél: + 33-149089123 Ireland United Kingdom Ferring Pharmaceuticals Ltd Ferring (Ireland) Ltd The Courtyard United Drug House Waterside Drive Belgard Road LANGLEY Tallaght Berks SL3 6EZ - UK IRL DUBLIN 24 Tel: + 353-14041562 Tel: + 44-1753214800 Italia Ferring spa Casella Postale 12089 I-20133 MILANO Tel: +39-02236901 48 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie sich diese Packungsbeilage bitte sorgfältig durch, bevor Sie dieses Medikament anwenden. - Diese Packungsbeilage enthält wichtige Informationen über Tractocile. - Bewahren Sie diese Beilage bitte auf, so daß Sie, falls erforderlich, auch später noch darin nachlesen können. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Tractocile ist ein Medikament, das in Krankenhäusern eingesetzt wird. Es darf nur unter Aufsicht von erfahrenem Klinikpersonal verabreicht werden. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was Tractocile ist und wofür es angewendet wird 2. Hinweise vor der Anwendung von Tractocile 3. Wie Tractocile anzuwenden ist 4. Mögliche Nebenwirkungen 5. Hinweise zur Aufbewahrung von Tractocile Tractocile 7,5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Atosiban Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Atosiban. Die weiteren Inhaltsstoffe sind Mannitol, Salzsäure und Wasser für Injektionszwecke. Ferring AB Soldattorpsvägen 5 49 Box 30047 SE - 20061 Limhamn Schweden 1. WAS TRACTOCILE IST UND WOFÜR ES ANGEWENDET WIRD Jede Durchstichflasche Tractocile 7,5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, enthält Atosibanacetat entsprechend 37,5 mg Atosiban in 5 ml. Atosiban hemmt die Fähigkeit des natürlichen Hormons Oxytocin, Kontraktionen des Uterus (Gebärmutter) auszulösen. Tractocile kann eingesetzt werden, um die Häufigkeit und Stärke der Wehentätigkeit bei Schwangeren zu verringern, um eine Frühgeburt zu verhindern. 2. HINWEISE VOR DER ANWENDUNG VON TRACTOCILE Tractocile darf nicht angewendet werden: - Wenn Sie die 24. Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht oder die 33. Schwangerschaftswoche bereits überschritten haben. - Wenn bei Ihnen nach Fruchtblasensprung auftritt. - Wenn das Wachstum des Fetus unzureichend ist und seine Herzfrequenz abnormal ist. - Wenn bei Ihnen Uterusblutungen vorliegen, die eine sofortige Entbindung erforderlich machen. - Wenn bei Ihnen eine schwere Präeklampsie (hoher Blutdruck, Flüssigkeitsretention und/oder Protein im Urin) oder eine Eklampsie (Krämpfe assoziiert mit Präeklampsie) vorliegen, die eine Entbindung erforderlich machen. - Wenn der Fetus abgestorben ist. - Wenn bei Ihnen ein Verdacht auf intrauterine Infektion vorliegt. - Wenn die Plazenta den Geburtskanal verdeckt - Wenn sich die Plazenta löst. der 30. 50 Schwangerschaftswoche ein vorzeitiger - Wenn bei Ihnen andere Zustände vorliegen, in denen das Fortbestehen der Schwangerschaft unerwünscht ist oder ein Risiko darstellt. - Wenn Sie allergisch auf Atosiban oder einen der anderen Inhaltsstoffe von Tractocile reagieren. Seien Sie besonders vorsichtig bei der Anwendung von Tractocile: - Wenn Sie einen vorzeitigen Fruchtblasensprung hatten. - Wenn bei Ihnen Probleme mit Leber oder Nieren vorliegen. - Wenn sich die Plazenta nicht in Normalposition befindet - Wenn bei Ihnen eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt oder Sie sich in der 24. – 27. Schwangerschaftswoche befinden. - Wenn Wehen erneut aufteten, kann die Behandlung mit Tractocile bis zu dreimal wiederholt werden.. - Wenn der Fetus für die jeweilige Schwangerschaftswoche zu klein ist. - Während der Behandlung mit Tractocile sollte bei Ihnen die Wehentätigkeit sowie die Herzfrequenz des Fetus kontrolliert werden. - Nach der Geburt des Kindes kann Tractocile theoretisch die Kontraktionsfähigkeit des Uterus verringern. Dies könnte zu Blutungen führen. Bei Einnahme von anderen Medikamenten: Teilen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker bitte mit, ob Sie andere Medikamente einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben. Dies gilt auch für solche, die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen. 3. WIE TRACTOCILE ANZUWENDEN IST Tractocile ist ein Arzneimittel, das ausschließlich in Krankenhäusern eingesetzt und nur von qualifiziertem Personal verabreicht wird. Vor der Anwendung von Tractocile sollte die Lösung untersucht werden um sicherzugehen, 51 daß sie klar und frei von Partikeln ist. Tractocile wird intravenös in drei aufeinanderfolgenden Stufen verabreicht.: Die erste intravenöse Injektion von 6,75 mg in 0,9 ml wird langsam über eine Minute in die Vene injiziert. Es folgt eine Dauerinfusion mit einer Dosis von 18 mg/Stunde über drei Stunden. Eine Dauerinfusion folgt mit einer Dosis von 6 mg/Stunde für bis zu 45 Stunden oder bis die Uteruskontraktionen nachgelassen haben. Die Gesamtdauer der Behandlung soll 48 Stunden nicht überschreiten. Weitere Behandlungszyklen mit Tractocile können durchgeführt werden, falls erneut Kontraktionen auftreten sollten. Es wird empfohlen, nicht mehr als drei Behandlungswiederholungen während einer Schwangerschaft durchzuführen. 3. VORBEREITUNG DER INTRAVENÖSEN INFUSION Die intravenöse Infusion wird durch Verdünnung von Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit 0,9 %iger (w/v) NaCl-Lösung, Ringerlaktatlösung oder 5%iger (w/v) Glucoselösung hergestellt. Dies geschieht, indem man 10 ml Lösung aus einem 100-ml-Infusionsbeutel entnimmt und sie durch 10 ml Tractocile 7,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung aus zwei 5 ml Durchstichflaschen ersetzt, so daß sich eine Konzentration von 75 mg Atosiban pro 100 ml ergibt. Wird ein Infusionsbeutel mit einem anderen Volumen verwendet, muß die Zubereitung entsprechend neu berechnet werden. Tractocile soll nicht mit anderen Arzneimitteln im Infusionsbeutel gemischt werden. 4. MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN Wie alle Arzneimittel kann Tractocile Nebenwirkungen haben. Die beobachteten Nebenwirkungen bei der Mutter waren in der Regel leicht. Nebenwirkungen für den Fetus 52 oder das Neugeborene sind nicht bekannt. Bei der Mutter sind die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Hitzewallungen, Erbrechen, schneller Herzschlag, niedriger Blutdruck, Reaktionen an der Injektionsstelle und hoher Blutzucker. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Fieber, Schlaflosigkeit, Juckreiz und Hautausschlag. Seltene Nebenwirkungen sind z. B. eine Verringerung der Kontraktionsfähigkeit des Uterus nach der Geburt des Kindes, was Blutungen verursachen kann. Allergische Reaktionen wurden selten beobachtet. Wenn Sie eine dieser oder anderer Nebenwirkungen, die in dieser Packungsbeilage nicht aufgeführt sind, feststellen, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt, der Hebamme oder dem Apotheker mit. 5. HINWEISE ZUR AUFBEWAHRUNG VON TRACTOCILE Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bei 2°C - 8°C aufbewahren (im Kühlschrank). Im Originalbehältnis aufbewahren. Nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr anwenden. Verdünnungen zur intravenösen Verabreichung müssen innerhalb von 24 Stunden nach Zubereitung verbraucht werden. Sollte Tractocile vor der Verabreichung sichtbare Feststoffe enthalten oder eine Verfärbung aufweisen, darf es nicht verwendet werden. 53 Stand der Information: {Datum} 54 Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien Luxembourg/Luxemburg NV Ferring SA NV Ferring SA Hopmarkt 9 b.3 Hopmarkt 9 b.3 B-9300 AALST B-9300 AALST Tél: + 32-53729200 BELGIQUE Tél: + 32-53729200 Danmark Nederland Ferring Lægemidler A/S Ferring BV Indertoften 10 Postbus 184 DK-2720 VANLØSE NL-2130 AD HOOFDDORP Tlf: + 45-33860818 Tel: + 31-235680300 Deutschland Österreich Ferring Arzneimittel GmbH Ferring Arzneimittel Ges.m.b.H Wittland 11 Sparkassaplatz 6 D-24109 KIEL A-1150 WIEN Tel: + 49-43158520 Tel: + 43-18955730 Ελλάδα Portugal Chemipharm EE Ferring Produtos Farmacêuticos, Lda. Portuguesa S. G. de Tchaves & ΣΙΑ ΕΕ Καποδιστρίου 42 Rua Professor Henrique Edifício Sagres, Piso 8, Sala A GR-104 32 Αθήνα P-2685-338 PRIOR VELHO Τηλ: + 301 5224115 Tel: + 351- 219405190 55 de Barros España Suomi/Finland Ferring Lääkkeet OY Ferring S.A. PL 13 Saturno, 1 FIN-02101 ESPOO Edificio Saturno Puh/Tfn: + 358-96136230 E-28224 POZUELO DE ALARCÓN - MADRID Tel: + 34- 917994780 France Ferring SA Sverige Ferring Läkemedel AB Box 30063 7, rue Jean-Baptiste Clément S-200 61 LIMHAMN F-94250 GENTILLY Tel: + 46 40 36 10 00 Tél: + 33-149089123 Ireland United Kingdom Ferring Pharmaceuticals Ltd Ferring (Ireland) Ltd The Courtyard United Drug House Waterside Drive Belgard Road LANGLEY Tallaght Berks SL3 6EZ - UK IRL DUBLIN 24 Tel: + 353-14041562 Tel: + 44-1753214800 Italia Ferring spa Casella Postale 12089 I-20133 MILANO Tel: +39-02236901 56