Nigeria-Projekt / Gruppe5 Frauen in Nigeria Arbeit und Beruf Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gehört der südlich der Sahara gelegene Teil Afrikas zu den Regionen, wo die Frauen aller Altersstufen am meisten arbeiten. Wobei Welten zwischen den wohlhabenden Geschäftsfrauen aus Togo und Nigeria auf der einen und den Straßenhändlerinnen in Dakar auf der anderen Seite liegen. Siebzehn Stunden währt der durchschnittliche Arbeitstag einer afrikanischen Frau. "Gebär- und Ackermaschine", der Ausdruck des kamerunischen Schriftstellers Rene Philombe bewahrheitet sich in allen afrikanischen Dörfern. In Westafrika ist der Feuchtreisanbau reine Frauensache. Insgesamt werden vier Fünftel der für die Ernährung aufgewendeten Arbeitszeit von Frauen bestritten. Die Frauen haben kein Recht auf Boden, Besitz, Kredit oder Erbschaft. Im Falle einer Scheidung bekommt die Frau nichts. Im regulären Arbeitsleben wurden Frauen als Erste entlassen. Die kleinen Händlerinnen in den Städten sind besonders schwer getroffen: Ihre Kunden haben weniger Geld in der Tasche, und dazu kommen zehntausende neue Arbeitslose, die ihnen die Geschäfte streitig machen. Die Männer haben die Macht an sich gerissen, und die Frauen müssen auf allen Ebenen kämpfen. Zudem gibt es viel zu wenige Frauenorganisationen, und die sind dann meist nur Ableger der politischen Parteien In Ibadan haben sich die Frauen im Cowad, dem Committee on Women and Development, zusammengeschlossen, um durch gemeinsame Grosseinkäufe günstigere Preise zu erzielen. Nach und nach organisiert sich der Widerstand. Der Weg ist lang und schmal, die Hindernisse sind zahlreich. Eine Frau in Kamerun, dem Land der "Businesswomen", kann noch heute nicht ohne die Genehmigung ihres Ehemannes ausreisen... Nigeria-Projekt / Gruppe5 Tradition -Steinigung Nach der Scharia gilt eine Frau als Ehebrecherin, wenn sie ein uneheliches Kind bekommt. Um einen Mann des Ehebruchs zu überführen, müssen wiederum vier Zeugen gegen ihn aussagen. Doch dem mutmaßlichen Vergewaltiger der jungen Mutter, die nun die Steinigung droht, wird nicht einmal der Prozess gemacht. Die Angeklagte verfügt nicht über einen Rechtsbeistand und soll aufgrund einer Schwangerschaft nun zum Tode verurteilt werden. Bis jetzt wurde das Urteil noch nicht vollstreckt. Anfang dieses Jahres erhielt eine 17-jährige für angeblichen Ehebruch 100 Peitschenhiebe. Auch sie gab an, nach einer Vergewaltigung schwanger geworden zu sein. Die nigerianische Frauenrechtlerin Ayesha Imam wirft den Provinzregierungen "Missbrauch der Religion und staatlicher Macht" vor. Diese Worte klingen noch zu harmlos für die grausamen Verbrechen die im Namen der Religion immer und immer wieder und besonders zum Leidwesen der Frauen in allen Teilen der Welt verübt werden. Man hat schon, viele Menschen für dieses Ritual sensibilisieren können. Doch die Steinigungsurteile nehmen zu. Nicht nur in Afrika. In Iran sind laut Amnesty International in der Amtszeit des als Reformer angetretenen Staatspräsidenten Mohammed Chatami neun Steinigungen von Frauen und Männern dokumentiert. Die Organisation schätzt die tatsächliche Zahl jedoch "auf einige Dutzend". Nigeria-Projekt / Gruppe5 -Beschneidung Beschneidungsalter: Grundsätzlich lassen sich keine generellen Aussagen über das Beschneidungsalter für das gesamte nigerianische Staatsgebiet treffen. Einige Gruppen in Nigeria beschneiden, Neugeborene in den ersten sechs bis sieben Tagen, aber auch noch bis zu drei Monaten nach der Geburt durchgeführt Oder in der Pubertät oder als Vorbereitung auf eine Heirat durchgeführt. Andere Quellen sagen, dass die Geschlechtsverstümmelung hauptsächlich an Babies und kleinen Mädchen von christlichen und muslimischen Eltern praktiziert werde. Es kommt auch vor das die Beschneidung vom Ehemann nach der Hochzeit durchgeführt. Die Gesetze gegen Beschneidung: Nach amnesty international vorliegenden Informationen existiert in Nigeria kein Gesetz, das die Beschneidung von Frauen verbietet und mit Strafen oder sonstigen staatlichen Sanktionen bedroht. Sinn und Zweck: Die Begründungen, die für die weibliche Genitalverstümmelung angegeben werden, sind sehr vielfältig und abhängig von denn in den verschiedenen Gruppenvorherrschenden Traditionen, Religionen und Mythen. Als häufigste Begründung wird auf alte Bräuche, Tradition und Kultur Bezug genommen. Nigeria-Projekt / Gruppe5 EL Saadawi Nawal : Nawal el Saadawi wurde 1931 in dem Dorf Kafr Tahla im ägyptischen Delta geboren. Im Jahre 1955 schloss sie ihr Medizinstudium an der Universität Kairo ab und arbeitete auf dem Land und in der Stadt als Allgemeinmedizinerin und in der Psychatrie. Später wurde sie Leiterin der Behörde für Gesundheitswesen in Ägypten. Damals machte sie zum ersten Mal auf sich aufmerksam, da sie sich zur Prostitution und der sexuellen Ausbeutung in der arabischen Welt äußerte. Sie griff Themen auf, die in der Gesellschaft tabuisiert waren und vorher nicht öffentlich diskutiert wurden, wie beispielsweise die weibliche Beschneidung, den Inzest und Geschlechtskrankheiten. In einem ihrer bekanntesten Bücher 'TschadorFrauen im Islam' beschreibt sie eindringlich, wie sie selbst im Alter von 6 Jahren gemeinsam mit ihrer Schwester die grausame Sitte der Beschneidung über sich ergehen lassen musste. Das alles geschah in Gegenwart ihrer eigenen Mutter, die das Geschehen lächelnd billigte. Wegen ihrer gewagten Veröffentlichungen verlor sie 1972 ihren Posten in der Gesundheitsbehörde und während der Regierungszeit Sadats musste sie 1981 wegen ihrer offenen politischen Meinungsäußerungen sogar ins Gefängnis. Zwar wurde sie unter Mubarak wieder auf freien Fuß gesetzt, hatte aber weiterhin mit Anfeindungen und Repressalien von verschiedenen Seiten zu kämpfen. So wurde die von ihr gegründete Organisation "Arab Women's Solidarity Association" (AWSA), die sich für verbesserte soziale und wirtschaftliche Lebensbedingungen von Frauen einsetzte, 1991 vom ägyptischen Sozialministerium aufgelöst. Begründung war, dass die AWSA eine gegen den Islam gerichtete Ideologie verbreite. Gleichzeitig überwies die Regierung das gesamte Vermögen der Organisation an eine islamistische Frauengruppe Nigeria-Projekt / Gruppe5 Seit August 1992 steht Nawal el Saadawi auf der Todesliste religiöser Extremisten, da sie sich offen gegen die fundamentalistische Bewegung wendet. Rückblickend sagt sie über ihr Leben: "Meine Schwierigkeiten begannen an dem Tag, an dem ich zum erstenmal einen Kugelschreiber in die Hand nahm." Ihre Erfahrungen verarbeitete Saadawi bis zum heutigen Tage in mehr als dreißig Büchern, von denen in Ägypten aber nur eins erschienen ist, da die Regierung ihre Werke und Artikel seit über 30 Jahren verboten hat. Hier einige ihrer Werke: "Erinnerungen einer Ärztin" (Kairo,1960); "Erinnerungen aus dem Frauengefängnis" (Kairo, 1984); „Weiblich ist der Ursprung" (Beirut, 1974); „Männer und Sexualität" (1975); "Ich spucke auf euch. Bericht einer Frau am Punkt Null" (1975)