NZZ, 2. März 2009 10 Millionen für Stammzellenforschung Schweizer Forschung sichtbar machen hof. Der Schweizerische Nationalfonds hat Mitte Februar das Nationale Forschungsprogramm (NFP) 63 für Stammzellen und regenerative Medizin ausgeschrieben. Für eine Dauer von fünf Jahren sollen zehn Millionen Franken bereitgestellt werden. Im kommenden November soll über die Forschungsgesuche entschieden und im Januar 2010 mit der Forschung begonnen werden. Der Nationalfonds beabsichtigt mit diesem NFP, die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Stammzellenbiologie und der regenerativen Medizin zu fördern sowie «Spitzenforscher» und Nachwuchswissenschafter zu gewinnen. Die Schweizer Stammzellenforschung soll international besser bekanntgemacht werden. Stammzellen gelten als eigentliche Hoffnungsträger in der regenerativen Medizin, da sie die Fähigkeit haben, sich noch in viele verschiedene Zellen zu verwandeln. Allerdings ist insbesondere die Gewinnung von menschlichen embryonalen Stammzellen mit ethischen Problemen verbunden, da dafür Embryonen zerstört werden müssen. Ende 2004 hat das Schweizervolk in einem Referendum dem Bundesgesetz über Forschung an embryonalen Stammzellen zugestimmt. Eltern dürfen ihre sogenannten überzähligen Embryonen, die bei der künstlichen Befruchtung anfallen, der Forschung übergeben. Allerdings klagen hiesige Stammzellenforscher, dass die Regelung zu restriktiv ausgefallen sei und daher in der Schweiz zu wenig für die Forschung geeignete Embryonen vorhanden seien. Politische Bemühungen, dies zu ändern, sind bereits im Gange, wie der Zürcher FDP-Ständerat Felix Gutzwiller am Freitag in «10 vor 10» auf SF DRS sagte. Dafür müssten aber nicht nur Gesetze, sondern auch die Verfassung geändert werden. Dem Anliegen, ein paar Jahre nach Erlass des Stammzellenforschungsgesetzes die Forschung zu liberalisieren, wird ohne Zweifel Widerstand von links-grüner und religiöser Seite erwachsen.