1 Invasive Neophyten

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Checkliste
Invasive Neophyten
armasuisse
Invasive Neophyten
1
Invasive Neophyten
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die nach 1500 n. Chr. eingeführt wurden und sich
rasch und massiv in der Natur auf Kosten einheimischer Arten ausbreiten. Diese besonderen
Arten können enorme Bestände entwickeln und zahlreiche einheimische Pflanzen verdrängen.
Die Pflanzen wurden auf einer Schwarzen Liste zusammengefasst, die von der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen (SKEW) erstellt wurde. Arten, die auf
Waffenplätzen im Genferseegebiet vorkommen können, werden auf den folgenden Merkblättern vorgestellt. Dort sind auch die besonderen Merkmale der Pflanzen zwecks einfacher
Bestimmung beschrieben. Zudem wird ein Aktionsplan vorgeschlagen, im Rahmen dessen
auf den Waffenplätzen auftretende Bestände wirksam lokalisiert und eliminiert werden können. Bestände einer dieser Pflanzen sind D. Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, unter
Angabe der Koordinaten zu melden.
Diese Pflanzen sind in 2 Kategorien eingeteilt:
1
Invasive Neophyten, die eine Bedrohung für die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung darstellen.
2
Invasive Neophyten, die lediglich eine Gefahr für die Umwelt darstellen.
1
Gefahr für Mensch und Umwelt
 Aufrechte Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), deren Blütenstaub (Pollen) starke
Allergien auslöst und bei anfälligen Personen zu schweren Schädigungen führen
kann. Diese Pflanze ist unbedingt zu eliminieren!
 Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) verursacht bei Hautkontakt mit
dem Pflanzensaft und ausgesetzter Sonneneinstrahlung schwere Verbrennungen.
2
Gefahr für die Umwelt
 Späte Goldrute und Kanadische Goldrute (Solidago gigantea et S. canadensis)
 Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
 Japanischer Stauden-Knöterich (Reynoutria japonica)
 Sommerflieder (Buddleja davidii)
 Falsche Akazie (Robinia pseudoacacia)
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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Für weitere Fragen:
Kompetenzzentrum Natur VBS
Dr. David Külling
armasuisse Immobilien, FB 822
Blumenbergstrasse 39
3003 Bern
Tél.:
+41 31 324 25 20
Fax.:
+41 31 324 23 44
Mail:
[email protected]
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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2
Gefahr für Mensch und Umwelt
2.1
Aufrechte Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)
Eine Pflanze mit hochallergenen Pollen, deren Besiedlung unbedingt zu vermeiden ist.
Blätter
 Blätter ein- bis zweifach
fiederteilig mit grob gezähnten Abschnitten.
 Beidseitig grün.
 Beim Zerreiben der Blätter
entsteht kein starker Geruch.
Stängel
 Stängel häufig rötlich, haarig, insbesondere im oberen
Teil.
 Höhe variiert zwischen 30
cm bis 120 cm während der
Blütezeit.
 Stark verzweigt wirkt die
Ambrosie buschartig.
Blüten
 Kleine, grünliche Blüten.
 In aufrechten ährigen Trauben angeordnet.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Arten
Weisser Gänsefuss:
Verlot’scher Beifuss und Gemeiner Beifuss:
Ungeteilte Blätter, regelmässig bis unregelmässig gezähnt.
Blätter unterseits weissfilzig
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 Unverzügliche Meldung bei David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS (siehe
Adresse auf Seite 2).
 Sind die Blüten noch nicht geöffnet, Pflanze ausreissen oder abbrennen und
Wurzeln herausreissen. Eliminierung von Pflanzenteilen durch Verbrennen: nicht
kompostieren!
 Sind die Blüten geöffnet, Handschuhe und Staubmaske tragen. Allergiker fernbleiben!
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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2.2
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Ein Riese, der Verbrennungen bewirken kann!
Merkmale
Grosse, bis zu mehr als 3 Meter hohe Staude.
Hautkontakt ist gefährlich: Die Pflanze gibt
eine Substanz ab, die unter nachfolgender
Sonneneinstrahlung zu Blasen und
Verbrennungen führt!
→ Niemals mit blossen Händen
und ungeschützten Armen
anfassen!
Beschreibung
 Riesige Blätter: 50 cm bis 1 Meter, tief
eingeteilt.
 Stängel hohl, kann einen Durchmesser von
mehr als 10 cm erreichen.
 Grosse, weisse Blütendolden.
 Angesichts der Grösse der Blätter und des
Stängels ist eine Verwechslung mit
ähnlichen Arten praktisch ausgeschlossen.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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Standorte
 Uferbereich von Wasserläufen.
 Wegränder, Waldränder.
 Ödland, Weideland.
Was tun, um eine Verbreitung zu verhindern?
 Transporte von Erdmaterial, insbesondere von kalksteinhaltigem Erdreich vermeiden.
 Ist der Transport von Erde oder anderem Boden unabdingbar, vorher sicherstellen, dass
dort keine Pflanzenteile oder Samen des Riesen-Bärenklaus enthalten sind.
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, kontaktieren (siehe Adresse auf Seite 2).
 Vor dem Anfassen Handschuhe und deckende Kleidung anziehen.
 Pflanze ebenerdig abschneiden, oberen Teil des Wurzelstocks abstechen (10-15 cm); Entfernte Pflanzenteile verbrennen (nicht kompostieren!)
 Neue Triebe regelmässig abschneiden, um Wachstum bis zur Samenreife zu verhindern.
 Bei Hautkontakt mit dem Pflanzensaft die betroffenen Hautpartien eine Woche lang vor
Sonneneinstrahlung schützen. Bei Verbrennungen Arzt aufsuchen.
 Ist es bereits zu einer Verbreitung der Samen gekommen, das Gebiet überwachen und im
darauf folgenden Jahr neue Keimlinge und Triebe entfernen.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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Gefahr für die Umwelt
3.1
Späte Goldrute und Kanadische Goldrute (Solidago gigantea et S. canadensis)
Zwei invasive Pflanzen aus dem Garten!
Merkmale
Aus Nordamerika eingeführte Zierpflanze,
die gerne in Gärten gepflanzt werden.
Einmal angesiedelt bildet die Staude grosse
Dominanzbestände, die die einheimische
Flora verdrängt.
Beschreibung
 100 bis 200 cm hohe Staude.
 Blüten gold-gelb, Blütenköpfchen in
einseitwendigen Rispen.
 Der Stängel der Kanadischen Goldrute ist
grün, schwach bis dicht kurzhaarig.
 Der Stängel der Späten Goldrute ist rötlich,
kahl.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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Standorte
 Waldschläge, Waldlichtungen
 Ufergebüsch.
 Brachland, Baustellen.
Was tun, um eine Verbreitung zu verhindern?
 Transporte von Erdmaterial, insbesondere von kalksteinhaltigem Erdreich vermeiden.
 Ist ein Transport von Erde oder kalksteinhaltigem Boden unabdingbar, vorher sicherstellen, dass dort keine Pflanzenteile oder Samen der Goldrute enthalten sind.
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, kontaktieren (siehe Adresse auf Seite 2).
 Pflanzen vor der Fruchtbildung entfernen, wenn möglich mit den Rhizomen.
 Vorsicht: Diese Arten können vor der Blüte mit anderen Sorten verwechselt werden.
 Ausgerissene Pflanzen nicht auf Gartenkompost oder sonstigen Deponien entsorgen: Aus
kleinsten Teilen eine Rhizoms kann eine neue Staude entstehen!
 Entfernte Pflanzen und Pflanzenteile verbrennen.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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3.2
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Ein schöner Eindringling in Feuchtgebieten
Merkmale
Grösste einjährige Pflanzenart in Europa.
Ihre Heimat ist das Himalaya-Gebiet.
Produziert viel Nektar, von dem Insekten
angezogen werden; dadurch werden die
anderen Pflanzen benachteiligt.
Produziert sehr viele Samen, die in Schleuderkapseln verbreitet werden; einheimische
Pflanzen werden dadurch zum Teil verdrängt.
Oberirdische Teile sterben im Winter ab,
hinterlassen kahle Stellen, welche der Erosion ausgesetzt sind.
Beschreibung
 Blätter gegenständig, scharf gezähnt, an der Basis mit rötlichen Drüsen versehen.
 Der hohle Stängel erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern.
 Grosse weinrote bis blassrote Blüten. Blütezeit Juli bis September.
 Bei Berührung schleudern die Früchte ihre Samen in Schleuderkapseln bis zu einigen
Metern weit.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
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Aktenzeichen
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Standorte
 An Wasserläufen, nassen Stellen, in
Riedgebieten.
 Waldschläge.
Was tun, um eine Verbreitung zu verhindern?
 Transporte von Erdmaterial, insbesondere von kalksteinhaltigem Erdreich vermeiden.
 Ist ein Transport von Erde oder anderem Boden unabdingbar, vorher sicherstellen, dass
dort keine Pflanzenteile und Samen des Drüsigen Springkrauts enthalten sind.
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, kontaktieren (siehe Adresse auf Seite 2).
 Bei Bestimmungsschwierigkeiten oder wenn ein Bestand in sensiblem Milieu (Sumpf, Filipendulion etc.) festgestellt wird, nichts unternehmen, sondern erst Kontakt mit dem Kompetenzzentrum Natur VBS aufnehmen.
 Sind bereits Früchte an den Pflanzen: Erst im darauf folgenden Jahr intervenieren.
 Wird keine Frucht am Bestand festgestellt: Pflanzen vor der Fruchtbildung ausgraben oder
ausreissen. Kompostierung ist möglich, solange keine Frucht vorhanden ist.
 Offenen Boden in der Umgebung von Drüsigem Springkraut mit einheimischen Pflanzen
bepflanzen.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
30227/00
Aktenzeichen
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3.3
Japanischer Stauden-Knöterich (Reynoutria japonica)
Eine nur schwer zu bekämpfende invasive Pflanze
Merkmale
Aus kleinstem Teilen von Blatt, Stängel oder
Rhizom (unterirdischer Spross) kann eine
neue Pflanze entstehen!
Charakteristisch sind die dicken Rhizome,
die zahlreiche Blatttriebe bilden und die
kaum zu bekämpfen sind: Bislang ist kein
wirksames Mittel bekannt.
Beschreibung
 Blätter breit-eiförmig, am Ende schmal
zugespitzt, max. 14 cm lang.
 Stängel hohl, rötlich, Durchmesser ca. 2
cm; Staude bis zu 3 Meter hoch.
 Blüten weiss oder grünlich, aufrechte
Rispen.
 Es handelt sich um eine Krautpflanze
(Stängel brechen leicht), die Gesamtheit
der Stängel jedoch wirkt buschartig.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
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Aktenzeichen
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Standorte
 Uferbereich von Gewässern und
Wasserläufen.
 Gestörte Standorte: Schuttplätze,
Baustellen etc.
Was tun um eine Verbreitung zu vermeiden?
 Transporte von Erdmaterial, insbesondere von kalksteinhaltigem Erdreich vermeiden.
 Ist der Transport von Erde oder anderem Boden unabdingbar, vorher sicherstellen, dass dort
keine Pflanzenteile oder Samen des Japanischen Staudenknöterichs enthalten sind.
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, kontaktieren (siehe Adresse auf Seite 2).
 Befindet sich der Standort nur wenige Meter von einem Wasserlauf, einem Gewässer oder
einem Wald, vor jeglichem Eingreifen einen Biologen kontaktieren.
 Befindet sich kein Wasserlauf, Gewässer etc. in der Nähe des festgestellten Pflanzenbestandes, die Stänge abschneiden und verbrennen und die verbleibenden Reste Stängel für
Stängel mit einer Glyphosatlösung einpinseln.
 Abgeschnittene Pflanzenteile nicht auf den Gartenkompost oder in öffentliche Kompostanlagen: Kleinste Pflanzenstücke sind fähig, kräftige Stauden zu bilden!
 Schnell handeln: Eine wirksame Bekämpfung dieser Pflanze ist nur in den Anfängen ihrer
Besiedlung möglich!
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
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3.4
Sommerflieder (Buddlejy davidii)
Schmetterlingsstrauch
Merkmale
Pflanze produziert viel Nektar und zieht damit Schmetterlinge an.
Zierpflanze, in Gartencentern erhältlich und
in Gärten sehr verbreitet.
Art kann extrem steinige Flächen besiedeln.
Beschreibung
 Bis zu 3 m hoher Strauch.
 Blüten in dichten, zylindrischen Rispen,
violett, zuweilen weiss oder gelb im
Zentrum.
 Blätter gegenständig, unterseits dicht
graufilzig behaart.
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Standorte
 Kiesgruben und Steinbrüche.
 Ufer von Wasserläufen.
 Ödland, Baustellen.
Was tun, um eine Verbreitung zu verhindern?
 Diese Art nicht anpflanzen.
 Transporte von Erdmaterial, insbesondere von kalksteinhaltigem Erdreich vermeiden.
 Ist ein Transport von Erde oder anderem Boden unabdingbar, vorher sicherstellen, dass
dort keine Pflanzenteile oder Samen des Sommerflieders enthalten sind.
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, kontaktieren (siehe Adresse auf Seite 2).
 Abgeblühte Blütenstände vor der Samenreife abschneiden.
 Entfernte Blütenstände sowie Pflanzen nicht kompostieren: ausschliesslich Verbrennung!
 Haben sich die Samen bereits ausbreiten können, das Gebiet überwachen; im darauf folgenden Jahr alle Keimlinge und Jungpflanzen entfernen.
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3.5
Falsche Akazie (Robinia pseudoacacia)
Ein in unseren Regionen bereits fest angesiedelter Baum
Merkmale
Der ursprünglich in Nordamerika beheimatete
Baum wird als Zierpflanze zur Befestigung
von Böschungen verwendet.
In den Wurzeln wird Stickstoff gebunden, so
dass es zur Anreicherung von Stickstoff im
Boden kommt. Damit ändert sich dauerhaft
die Bodenbeschaffenheit, was zu einer Veränderung der Begleitvegetation führt.
Der raschwüchsige Baum nimmt durch Ausleger und Stockausschläge weite Flächen ein,
was seine Eliminierung sehr problematisch
macht.
Beschreibung
 Bis 25 m hoher Baum.
 Blätter zusammengesetzt, Teilblätter
ganzrandig.
 Blüten weiss, wohlriechend, in reichen
Trauben herabhängend.
 Früchte lange trockene Hülsen.
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Ident.-Nr./Vers. -/MS ID/Vers.
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Standorte
 Böschungen, Waldränder.
 Ödland, Baustellen.
Was tun, um eine Verbreitung zu verhindern?
 Beständer der Falschen Akazie feststellen und Keimlinge ausreissen.
 Die Pflanze möglichst nicht als Zierpflanze einpflanzen.
Was tun, wenn ein Bestand festgestellt wird?
 David Külling, Kompetenzzentrum Natur VBS, kontaktieren (siehe Adresse auf Seite 2).
 Bäume in der Nähe von schützenswerten natürlichen Lebensräumen fällen.
 Stockausschläge und Jungpflanzen regelmässig ausreissen und neue Triebe schneiden.
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Aktenzeichen
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