Vergleich der Summenparametern

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Vergleich der Summenparameter
8AUK
Vergleich der Summenparameter
1.
Einführung
1.1
Begriff des Summenparameters
Summenparameter liefern Informationen über komplex zusammengesetzt Probelösungen auf
Grund einer Größe. Diese Messgröße geht von gemeinsamen physikalischen, chemischen
oder Wirkungs. – Eigenschaften der zu erfassenden Inhaltsstoffe des Wassers oder Abwassers
aus.
Vorteile sind eine schnelle Durchführung, ein geringer Aufwand sowie eine übersichtsartige
Aussage. Erst bei auffälligen Werten wird genauer überprüft.
Nachteile sind die unspezifischen Verfahren und die nicht differenzierten Aussagen der
Verfahren.
Da Summenparametern oft wichtige Regelgrößen für die Dimensionierung und Optimierung
von Kläranlagen, für die schnelle und einfache Charakterisierung von Wasserproben sowie
für die Überprüfung und Festlegung von Grenzwerten wichtig sind haben sie eine große
Bedeutung.
2.
Übersicht über die Verschiedene Verfahren
Parameter
CSB
Angabe in
mg O2/L
BSB
mg O2/L nach n Tagen
TOC
CSB / TOC
AOX
POX
mg C/L
mg O2/mg C
mg Cl/L
mg Cl/L
EOX
mg Cl/L
Aussage
Verunreinigungen mit chem. oxidierbaren org.
Substanzen
Verunreinigung mit biochem. Abbaubaren
Substanzen
Kohlenstoffgehalt der org. Verunreinigungen
Wie viel O2 für die Oxidation von 1mg C nötig ist
Verunreinigung mit org. Halogenverbindungen
Verunreinigungen mit leichtflüchtigen org.
Halogenverbindungen
Verunreinigungen mit extrahierbaren org.
Halogenverbindungen.
3.
Durchführung
3.1
Chemischer Sauerstoffbedarf
Aussage
Der CSB ist ein Summenparameter für die Verschmutzung von Wasser / Abwasser mit
oxidierbaren organischen Stoffen. Die Methode gibt keine Auskunft über die Art der
Verbindungen, außerdem gibt der Messwert keine Auskünfte über die Masse der
Verschmutzung (560mg Oxalsäure und 48mg Ethanol haben den gleichen CSB – Wert von
100mg O2/L)
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Chemische Grundlagen
K2Cr2O7 – Methode
Organische Substanzen werden in stark schwefelsaurem Milieu mit Kaliumdichromat zu CO2
und H2O oxidiert. Der Cr2O72- - Verbrauch kann entweder direkt oder indirekt bestimmt
werden.
Bei der Normmethode wird der Verbrauch an Dichromat indirekt durch die Titration des
Überschusses mit Mohr`schem Salz [(NH4)2Fe(SO4)2)] bestimmt.
Küvettenschnelltest
Bei dem Schnelltest (Küvettentest) kann die photometrische Bestimmung sowohl indirekt, das
überschüssige Dichromat wird bei einer Wellenlänge von 435nm durchgeführt, als direkt
erfolgen. Bei der direkten Bestimmung wird das gebildete Cr3+ bei 620nm gemessen.
Der Unterschied der beiden Methoden liegt im Messbereich. Mit der indirekten Methode kann
eine Konzentration von 10-150mg O2/L gemessen werden. Die der direkten hingegen hat
einen Messbereich von 100-1000mg O2/L.
Störungen des CSB können durch alle anorganische Verbindungen hervorgerufen werden.
z.B.: Chlorid, Nitrit, Sulfid, …
Da Chlorid in Wasserprobe oft in höheren Konzentrationen vorliegt, stört es am häufigsten.
Bis zu einer Konzentration von 1g Cl-/L kann HgCl2 als Komplexbildner zugesetzt werden.
Bei höheren Konzentrationen muss die Probe verdünnt werden.
KMnO4 – Methode
Dieses Verfahren ist nur für Trinkwasser und mittelbelastete Oberflächengewässer geeignet,
da organische Stoffe nicht vollständig oxidiert werden.
Die Probe wird mit einem Überschuss an KMnO4 versetzt, am Wasserbad für mindestens 10
Minuten auf 100°C erhitzt und mit einem Überschuss an Oxalsäure versetzt. Der nicht
verbraucht Oxalsäure – Überschuss wird mit KMnO4 rücktitriert.
Die Konzentrationsangabe erfolgt ebenfalls in mg O2/L
3.2
Biochemischer Sauerstoffbedarf
Grundlage ist der biochemische Abbau von organischen Substanzen in Gewässern. Es wird
dabei von den eingesetzten Bakterien O2 verbraucht. Der Vorteil des BSB zum CSB ist die
Simulation der Realität. Man weiß dadurch, was in der Natur wirklich abgebaut wird.
Probleme bei der Bestimmungen sind mögliche Parallelreaktionen , wie zum Beispiel die
Nitrifikation. Es muss daher bei jeder Bestimmung angegeben werden, ob Hemmstoffe
zugegeben wurden, oder ob die Nitrifikation im Ergebnis berücksichtigt wurde.
Durchführung
Die Probe wird mit einem Überschuss an O2 in Kontakt gebracht, danach für n – Tage bei
20°C und in Dunkelheit aufgehoben. Bei sterilen Proben wird das Wasser geimpft (z.B.: mit
Wasser aus einer Kläranlage, Erdextrakt); bei Proben aus Kläranlagen ist dies nicht nötig.
Außerdem ist eine Zugabe von Nährsalzen nötig, wie zum Beispiel N, P, Ca, Mg, …
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Verdünnungsmethode
Bei der am häufigsten Verwendeten Methode, der Verdünnungsmethode wird die Probe mit
O2 – gesättigtem Wasser in unterschiedlichen Verhältnissen verdünnt und Luftblasenfrei in
Glasflaschen aufgefüllt.
Die Messung muss auf jeden Fall an Tag 0 und an Tag n durchgeführt werden, um über die
Differenz den O2 – Verbrauch errechnen zu können.
Der O2 – Gehalt an Tag n darf nicht 0 sein. Sollte er in allen Verdünnungen 0, oder knapp bei
0 liegen, so muss die Messung wiederholt werden.
Die Bestimmung erfolgt amperometrisch mit einer Messzelle nach Clark.
Sauerstoff geht durch die Membran durch. Es stellt sich ein
Gleichgewicht ein zwischen Probe und Elektrode.
O2 + 2H2O + 4e-  4OH-
Manometrische Methode
Die Probe wird mit einem O2 – Überschuss angesetzt, das entstehende CO2 in NaOH
absorbiert und der entstehende Unterdruck dient als Messgröße.
Coulometrische Methode
Wie bei der manometrischen Methode wird die Probe mit einem O2 – Überschuss angesetzt
und das entstehende CO2 absorbiert in NaOH.
Der O2 wird elektrochemisch hergestellt. Der Stromverbrauch dient als Messgröße, der
Stromverbrauch wird direkt aufgezeichnet.
3.3
TOC total organic carbon
Wichtige Definitionen:
TC = total carbon
TIC = total inorganic carbon
DOC = dissolved organic carbon (TOC einer vorher filtrierten Probe)
NPOC = non purgeabel organic carbon
Verfahren:
Für die Bestimmung gibt es 2 verschiedenen Verfahren:
 Nasschemisches Verfahren (Koroleff Aufschluss)
 Thermische Verbrennung
Nasschemisches Verfahren
Das Nasschemische Verfahren erfolgt über eine direkte Bestimmung, allerdings kann nur eine
DOC – Bestimmung durchgeführt werden.
S2O82- + 2H+ + 2e-  2HSO4Der erste Schritt der Bestimmung besteht aus der Bestimmung
des TIC, indem das Probenaliquot mit H3PO4 angesäuert wird.
Der dadurch entstehende CO2 wird bestimmt.
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Im zweiten Schritt wird dasselbe Probenaliquot für die TOC –
Bestimmung herangezogen. Die Probe wird mit S2O82- versetzt
und auf 70°C aufgeheizt. Da die Probe keinen IC mehr enthält
wird nur noch der TOC bestimmt.
Thermisches Verfahren
Beim thermischen Verfahren wird der TOC indirekt bestimmt, indem der TIC und der TC
bestimmt wird und aus der Differenz der beiden Messwerte der
TOC ermittelt wird.
Im ersten Schritt wird ein Probenaliquot der Probe im Ofen
verbrannt. Als Trägergas dient hochreiner Sauerstoff
In Schritt 2 wird ein weiteres Probenaliquot angesäuert mit H3PO4.
Mit Hilfe eines Trägergases wird das entstehende CO2 zum
Detektor gebracht.
Der Nachteil des Verfahrens ist, dass bei einer geringer Differenz der beiden ermittelten
Werte, es zu großen Fehler kommen kann, aufgrund der Differenzbildung. Zwar kann dies
nicht beim direkten Verfahren geschehen, aber dafür kann dieses nur für klare Lösungen
verwendet werden.
Die CO2 – Detektion erfolgt in beiden Fällen mit Hilfe eines NDIR (nicht dispersivem IR).
Methode nach Leithe
Mit dieser Methode kann der TOC und der CSB – Gehalt einer Probe gleichzeitig bestimmt
werden.
Das entweichende CO2 der TOC – Bestimmung wird in einer
Frittenflasche, gefüllt mit Ba(OH)2, aufgefangen.
Um die Konzentration zu bestimmen, wird das Bariumhydroxid
titriet.
Für die CSB – Konzentration, wird das überschüssige
Kaliumdichromat rücktitriert.
3.4
spezifischer Sauerstoffbedarf CSB / TOC
Der spezifische Sauerstoffbedarf ist eine Rechengröße, die vor allem für die Steuerung von
Kläranlagen von großer Bedeutung ist.
3.5
organische Halogenverbindungen (Cl, Br, I) AOX, EOX, POX
Angegeben werden alle Konzentrationen in mg Cl/L. Cl dient in diesen Fällen als
Rechengröße.
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3.5.1 Adsorbierbare organische Halogenverbindungen
Zuerst werden ca. 100ml Probe in ca. 50mg Aktivkohle bei einem pH = 2 adsorbiert. Um die
Adsorption von Cl- zu verhindern wird NaNO3 in großen Mengen zugegeben. NaNO3 besetzt
die positiv – geladenen Stellen, wodurch Cl- nicht mehr adsorbieren kann. Um die Blindwerte
so gering wie möglich zu halten erfolgt eine Druckfiltration mit Reinststickstoff. (Durch eine
„normale“ Filtration könnten Halogene aus der Luft mitadsorbiert werden an der Aktivkohle.)
Die anschließende Verbrennung erfolgt bei 950 – 1000°C, wodurch sich HX bilden.
Die anschließende Bestimmung erfolgt coulometrisch mit Ag+ - Ionen.
3.5.2 Austreibbare (purgeable) organische Halogenverbindungen.
Bei 60°C wird O2 durch die Probe, die sich in einer Frittenwaschflasche befindet, geleitet. Die
entweichenden Halogenverbindungen werden abgezogen und kommen direkt in den Ofen.
Die anschließende Bestimmung erfolgt wie bei AOX
3.5.3 Extrahierbare organische Halogenverbindungen
Die Halogenverbindungen werden mit einem geeigneten Extraktionsmittel extrahiert. Das
Extrakt gelangt direkt in den Ofen. Die weitere Behandlungen erfolgen analog zur
AOX – Bestimmung.
4.
Vergleich der Methoden
Bei diesem Vergleich soll der Aufwand sowie die Kosten der jeweiligen Verfahren verglichen
werden.
Die Aussagen und Konzentration wurden bereits in Punkt 2 „ Übersicht“ besprochen.
Methode
CSB
TOC
Aufwand
Küvettenschnelltest: einfach
zu bedienen, schnell
durchführbar, keine extra
Chemikalien nötig, einfache
Auswertung (Kalibration ist
gespeicher)
Dichromatmethode: im
Vergleich zum Schnelltest
aufwendig, hoher
Chemikalieneinsatz, für
Normmethode aufwendigere
Messung (Titration anstatt
Extinktionsmessung mittels
Photometer)
Kaliumpermanganat
Methode: geht nur für leicht
belastete Gewässer
Nasschemisches Verfahren:
nur für Lösungen, S2O82nötig, weniger Probe nötig,
Kosten
Photometer (sind aber nicht
sehr teuer[im Vergleich zu
anderem]), Regeneration der
Röhrchen, Set muss gekauft
werden
Chemikalien
(Komplexbildner, Mohrsches
Salz, Kaliumdichromat);
Vorteil: Chemikalien im
Großhandel eingekauft sind
unter Umständen billiger als
das Set.
Phosphorsäure und
Chemikalien für Koroleff
Aufschluss
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BSBn
AOX
POX
EOX
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brauche keinen hochreinen
Sauerstoff (kann billigeres
Gas als Trägergas verwendet,
darf nur die Messung nicht
stören)
Thermisches Verfahren: 2
Aliquote werden verwendet,
hochreiner O2 wird
verwendet
Hoher Zeitaufwand, wenn
eine Messung schief geht,
sind gleich ca. 5 Tage
verloren.
für Proben ist nur O2 nötig
Standards müssen hergestellt
werden
Es werden alle organischen
Halogenverbindungen
adsorbiert, durchführung
etwas komplizierter, als die
anderen beiden Varianten 
Aktivkohle kann nicht gleich
verbrannt werden!
Druckfiltration nötig
Trägergas ist O2, kann dann
auch gleich für die
Verbrennung verwendet
werden.
Vorteil: es werden nur die
austreibbaren, meist
giftigeren Verbindungen
gemessen
Eher unbedeutend
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Energiekosten (Ofen), O2
(5.00), Phosphorsäure
Kaum Kosten für
Chemikalien ( nur für
Standards), Strombedarf (je
nachdem welche
Messmethode verwendet
wird)
Aktivkohle, Energiebedarf
des Ofens, Reinststickstoff
für die Druckfiltration,
NaNO3 wegen des Cl-;
O2, Energiebedarf des Ofens
Extraktionsmittel: Hexan,
Energie de Ofens
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