Секція 1 Igor Startschenko Charkiwer Nationale Karasin-Universität Graphen. Wunderbares Bleistift Seit Menschen mit graphithaltigen Bleistiften schreiben, haben sie, wenn auch unwissentlich, Graphenschichten erzeugt. So auch Geim und Novoselov, als sie in ihrem Labor im Institut für Mikroelektronik an der University of Manchester im Jahr 2004 eine oxidierte Siliziumscheibe mit Graphit bestrichen und anschließend mit einem Mikroskop betrachteten. Nach längerer Suche entdeckten sie einige Mikrometer große und Bruchteile von Nanometern dicke Kohlenstoffplättchen, in denen die Atome wie in normalem Graphit ein Bienenwabenmuster formten. Nur dass sie aus einer einzigen Lage Atomen bestanden und perfekte zweidimensionale Kristalle bildeten. Das Material, das obendrein lichtdurchlässig war, erwies sich als ungewöhnlich robust und chemisch stabil, obwohl es ständig Luftsauerstoff ausgesetzt war. Es waren die elektrischen Eigenschaften des Materials, die sofort das Interesse der beiden Forscher und schnell auch anderer Wissenschaftler weckten. Graphen leitet den elektrischen Strom zwar nicht so gut wie ein Metall, aber viel besser als ein Halbleiter, etwa Silizium. Die Leitungselektronen können sich zwischen den perfekt geordneten Atomrümpfen knapp einen Mikrometer weit bewegen, ohne zu kollidieren. Dabei erreichen sie Geschwindigkeiten von etwa tausend Kilometern pro Sekunde. Da solch mobile Elektronen schnelle elektronische Schaltvorgänge auslösen können, lag die Idee nahe, Transistoren aus Graphen zu bauen, um mit diesen Schaltern elektrische Signale mit extrem hoher Frequenz zu verarbeiten. Inzwischen haben nicht nur Geim und Novoselov flinke Transistoren aus Kohlenstoff entwickelt, die mit den gebräuchlichen Pendants aus Silizium konkurrieren können. Auch andere Forschergruppen widmen sich intensiv der „Graphenelektronik“. Das Material schickt sich an, die Nanoröhrchen aus Kohlenstoff zu verdrängen, die bislang als das Wundermaterial der Nanoelektronik gehandelt wurden. Doch bis im industriellen Maßstab Transistoren aus Graphen produziert werden können, die in Handys, Laptops oder Displays verwendet werden, ist es noch ein weiter Weg. Derzeit mangelt es noch an effizienten Verfahren zur Herstellung fehlerfreier Graphenschichten. Eher könnte die Werkstoffforschung von den Eigenschaften des Graphens profitieren. So wird nichtleitender Kunststoff plötzlich leitfähig, wenn man ein Prozent an Graphen beimischt. Gleichzeitig steigt seine Stabilität gegenüber mechanischen Belastungen und Hitze, was man zum Bau von Karosserien nutzen könnte. Forscher haben vor kurzem empfindliche Sensoren auf der Grundlage von Graphen entwickelt. Die Instrumente registrieren rasch, wenn sich geringste Mengen an Schadstoff in der Umgebungsluft befinden. Der Sensor springt an, sobald sich einzelne Fremdmoleküle auf der Kohlenstoffschicht abgelagert haben. Nur wenige Entdeckungen haben so rasch das Nobelkomitee in Stockholm überzeugt wie diejenige von Geim und Novolesov. Letzterer ist übrigens nach Rudolf Mößbauer (Physik-Nobelpreis 1961) der jüngste Träger dieser besonderen Auszeichnung. Weil Graphen nur 2004 entdeckt wurde, interessieren sich viele Wissenschaftler dafür und betrachten verschiedene Varianten für seine Verwendung. In Nanoröhrchen, Fullerenen oder Kohlefasern, als Graphit oder Diamant zeigt Kohlenstoff seine vielfältigen Eigenschaften. Erst vor drei Jahren erweiterten isolierte Graphen-Lagen – ein Atom dünne Kohlenstoffschichten – das Portfolio der extrem stabilen Kohlenstoffmaterialien. Amerikanischen Forschern gelang es nun, einzelne Graphenschichten zu dickeren papierartigen Folien zu vereinen. Wie sie in der Zeitschrift "Nature" berichten, könnte dieser neue Werkstoff für Membranen, Superkondensatoren und als Basis für stabile Kompositwerkstoffe genutzt werden. Der amerikanischen Arbeitsgruppe gelang es, Graphit in einzelne Schichten zu zerlegen und diese dann auf verschieden Wegen wieder zusammenzusetzen. Dazu oxidierte Ruoff zuerst schlichtes Graphit zu Graphitoxid. Etwa an jedem zweiten Kohlenstoffatom hängt sich dabei ein Sauerstoffatom an. In einem Wasserbad unter Ultraschall stoßen sich darauf die Sauerstoffatome von den Wassermolekülen ab. Die Folge: das Material trennt sich in einzelne Graphenoxid-Schichten auf. Unter einem Rasterelektronenmikroskop und mithilfe von Röntgenbeugungsmustern analysierten Ruoff und Kollegen ihre Graphenoxid-Folien. Mit den Sauerstoffatomen als Abstandshalter ordneten sich die einzelnen Graphenlagen in einer Distanz von 0,83 Nanometern an. Jeweils sechs bis sieben Lagen bildeten einen geordneten Stapel von etwa fünf Nanometern Dicke. Viele dieser Stapel übereinandergeschichtet formten den neuen Graphenwerkstoff. Unter Belastung erwies sich dieses Material bis zu zehnmal stabiler als flexible Graphitfolien. Das Elastizitätsmodul, ein Wert für die Bruchfestigkeit eines Werktstoffs, bestimmten die Forscher auf bis zu 42 Gigapascal. Damit stellt Graphenoxid-Papier selbst vergleichbare Folien auf der Basis von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in den Schatten. Flexibel und extrem stabil bietet sich dieses Graphenoxid als Basis für vielseitige Kompositwerkstoffe kombiniert mit Polymeren, Metallen oder Keramiken an, die herkömmliche Kohlefasermaterialien ersetzen könnten. Zudem lassen sich über den Anteil an Sauerstoff die elektronischen Eigenschaften gezielt verändern. Es lassen sich sowohl Isolatoren als auch gute elektrische Leiter aus diesem Material herstellen. Hier liegen die Anwendungsgebiete beispielsweise bei so genannten Superkondensatoren als kurzfristige Stromspeicher. Da sich neben Sauerstoff auch weitere Molekülgruppen an die Graphenschichten anlagern lassen, könnten viele neue Werkstoffe mit unterschiedlichsten chemischen Eigenschaften bei großer Stabilität entwickelt werden. "Diese Kombination aus exzellenten mechanischen Eigenschaften und der chemischen Veränderbarkeit sollte Graphenoxid-Papier zu einem aufregenden Material machen", schließen die Forscher ihren Nature-Bericht. Man kann sagen, dass die Entdeckung von Graphen ist ein der wichtigsten Ereignisse in der wissenschaftlichen Welt ist. Seine seltenen Eigenschaften garantieren ihm zahlreiche Perspektiven und ein besonderes Interesse in der nähen Zukunft. Literaturverzeichnis 1. Jannik C. Meyer, A. K. Geim, M. I. Katsnelson, K. S. Novoselov, T. J. Booth und S. Roth, The structure of suspended graphene sheets, Nature 446, 60 (2007) 2. Pitkethly, M. J. Nanomaterials—the driving force. Nanotoday 7, 20–29 (2004). 3. Andre K. Geim, Philip Kim: Wunderstoff aus dem Bleistift. In: Spektrum der Wissenschaft. Nr. 8, 2008, S. 86–93. Секція 1 Julija Psurzewa Alina Kutschkowa Charkiwer Nationale Karasin-Universität Schwarze Zeiten für die weißen Paradiese? Ausbeuten tabu: Hände weg von den Polregionen! Die Arktis und Antarktis gehören zur letzten noch unberührten Wildnis auf der Erde, Leider sind die Regionen am Nordpol und Südpol durch den Klimawandel die Industrialisierung und das unkontrollierte Ausbeuten natürlicher Ressourcen massiv bedroht. Düstere Aussichten nicht nur für die zwei eisigen Naturparadiese, sondern für die ganze Welt. Doch wenn wir jetzt handeln, gibt es noch Hoffnung. Sie bestimmen das weltweite Wetter, sind Motor der Meeresströmungen, und sorgen damit auch für die Verteilung lebenswichtiger Nährstoffe im Meer: Die Arktis und die Antarktis sind elementare Dirigenten der unserem Planeten. Verändern die Bedingungen an den Polen, verändert sich auch unsere Welt. Das Wetter, die Natur, alles Leben gerät aus der Balance. In den kältesten Regionen der Erde ist erstaunlich viel Leben: Beide Polarregionen sind das Zuhause einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt, die sich an die extremen Umweltbedingungen perfekt angepasst hat. Zu den berühmten frostfesten Polartieren gehören zum Beispiel die Eisbären in der Arktis und die Kaiserpinguine in der Antarktis. Die Polarmeere bieten ihnen reichlich Futter, ebenso Seevögeln wie dem Albatros und Papageitaucher sowie Meeressäugern wie Walross und Finnwal. Auch Menschen bewohnen die Pole: Die Arktis ist seit Jahrtausenden. die Heimat indigener Völker wie der Inuit. In der Antarktis dagegen halten sich nur vorübergehend einige Wissenschaftler auf. Folge des Klimawandels: Tauwetter an den Polen Sowohl die Arktis als auch die Antarktis sind schon heute massiv vom Klima wandeln betroffen. Die Arktis erwärmt sich derzeit schneller als der Rest der Erde. Eine der gravierendsten Folgen ist der rapide Rückgang des Eises. An manchen Stellen wird es dünner, an anderen schwindet es ganz. Um aktuelle Veränderungen in der Arktis durch den Klimawandel zu untersuchen besonders Gletscherabbrüche und Eisschmelze, fährt Greenpeace mit Wissenschaftlern im Sommer 2009 in die Arktis. Drei Monate wird das Expeditionsschiff „Arctic Sunrise" unterwegs sein. In der Antarktis sind die extremsten Veränderungen auf der Antarktischen Halbinsel zu beobachten. In den vergangenen 50 Jahren brächen dort sage und schreibe 14.000 Quadratkilometer Schelfeis abeine Fläche knapp so groß wie das Bundesland Schleswig-Holstein. Das Eis ist das Fundament der polaren Ökosysteme; schrumpft und schwindet es, hat dies erhebliche negative Folgen für alle Polbewohner. Zum Beispiel gehen mit dem Eis in der Antarktis auch die KrillBestände zurück. Die winzigen Krebse leben und finden ihre Nahrung unter Eis, nicht im offenen Meer. Ausgerechnet Krill bildet die Basis der antarktischen Nahrungskette. Bricht die Basis weg, folgen die anderen Glieder der Kette: Wovon sollen sich Wale, Robben und Pinguine in Zukunft ernähren? Eisfrei = Weg frei zur Ausbeutung! Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Polarregionen können nicht mehr verhindert werden. verhindert werden. Wir können den Schaden nur noch begrenzen, indem wir den Klimawandel begrenzen. Doch es gibt natürlich auch Menschen, die das schmelzende Eis begrüßen: Im arktischen Ozean werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Das zurückgehende Eis könnte eine Ausbeutung schon bald möglich machen. Ein Teufelskreis: Werden diese fossilen Rohstoffe gefördert und verbrannt, heizen sie das Klima noch weiter an. Auch die reichen Fischvorkommen in der Arktis locken: Die hoch industrialisierten Fangflotten werden in Zukunft wohl immer tiefer in die arktischen Gewässer vordringen. Parallel ist ein Anstieg des Schiffsverkehrs zu erwarten, wenn die Nord-West- sowie Nord-OstPassage eisfrei zu Frachtrouten werden. Nicht auszudenken, was ein Tankerunglück in dem hochsensiblen Ökosystem anrichten würde. Ohne Verträge gibt es keinen Schutz. In der Arktis ist es derzeit schwierig, das gefährliche Vordringen der Menschen zu stoppen, da es bisher nur ein Flickwerk verschiedener, rechtlich meist unverbindlicher Regularien gibt. Dringend erforderlich ist daher ein übergeordnetes Abkommen, das sowohl den Schutz als auch die Nutzung der Ressourcen steuert und so die Tür für nicht-nachhaltige Ausbeutung und Illegalität verschließt. In der Antarktis sind menschliche Aktivitäten seit 1961 durch den Antarktischen Schutzvertrag geregelt. 1991 gelang Greenpeace nach langjähriger Kampagnenarbeit unter dem „Weltpark Antarktis„ ein wichtiger Erfolg: 26 Staaten unterzeichneten ein Schutzabkommen (das 1998 in Kraft trat), welches die Förderung von Mineralrohstoffen für einen Zeitraum von 50 Jahren verbietet. Das Abkommen erklärt die Antarktis zu einem „dem Frieden und der Wissenschaft gewidmeten Natur-Reservat". Nach vielen jähren der Verhandlungen wurde dieses Moratorium als gerechteste und umweltsicherste Lösung verabschiedet, und es konnte auch die verschiedenen internationalen Diskussionen um die Ölreserven unter dem Eis beruhigen. Eine Lösung, die Vorbild für die Arktis sein sollte. Doch trotz Schutzvertrag ist die Antarktis nicht vor Gefahren sicher. Neben den Einflüssen des Klimawandels regiert auch hier die Gier nach Ressourcen, die durch das Moratorium nicht abgedeckt sind. Ein Beispiel ist die zum Teil illegale Jagd auf den Schwarzen Seehecht - ein Fisch, der aufgrund seiner späten Geschlechtsreife schnell überfischt ist. Touristen kommen, um die „heile Welt" zu sehen Noch bieten die Arktis und Antarktis einen Augenschmaus für Naturfreunde. Während der Norden längst ein beliebtes Expeditions- und Reiseziel ist, steigt der Tourismus auch in der Antarktis seit etwa zehn Jahren stark an. In der Saison 2007/2008 besuchten an die 40.000 Touristen den südlichsten Kontinent. Immer mehr Kreuzfahrtschiffe ankern vor den eisigen Küsten. Die Gäste werden zumeist in Schlauchbooten um die Eisschollen chauffiert, mit dem Ziel, Pinguine, Robben oder sogar Wale aus der Nähe zu beobachten. Wildnis zieht magisch an, an ihre Störung oder Zerstörung denkt leider kaum jemand. Mehr als unsere Bewunderung benötigen die beiden Polarregionen unseren Schutz. Dazu gehört ganz klar eine drastische Reduktion der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Aber dies allein reicht nicht aus. Die Vereinten Nationen und alle Regierungen der Welt sind aufgerufen, die letzten Naturparadiese unserer Erde mit gezielten Maßnahmen zu erhalten. Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu indem und Lösungen durchzusetzen, Greenpeace ist überparteilich, politisch und finanziell unabhängig und nimmt keine Gelder von Regierungen, Parteien oder der Industrie. Greenpeace fordert: ein Moratorium gegen industrielle Ausbeutung für den Bereich des arktischen Ozeans, dar bisher ganzjährig von Eis bedeckt war. Das Moratorium muss so lange in Kraft bleiben, bis ein rechtsverbindliches übergeordnetes Rahmenwerk verabschiedet ist, das den Schute des Ökosystems und der Menschen der Arktis gewährleistet. Die Mitgliedsstaaten des Antarktischen Schutzvertrags müssen endlich ihr Versprechen einlösen, den Kontinent dem Frieden und der Wissenschaft zu widmen. Dazu gehört ein Netzwerk von Meeresschutzgebieten, die mindestens 40 Prozent des Südpolarmeers ausmachen. Секція 1 Demidjuk Julija Charkower Staatliche Technische Universität für Bauwesen und Architektur Dubai – Architektur der Superlative Dubai ist vor allem bekannt für seine viele spektakulären Bauprojekte. An keinem anderen Ort der Welt entstanden in den letzten Jahren so viele weltweit Aufsehen erregende Bauwerke wie in Dubai. Derzeit ist Dubai die am schnellsten wachsende Stadt der Erde. Die Einwohnerzahl hat sich seit 1970 verfünfzehnfacht. Aus Dubai soll nicht nur eine Marke sondern auch die führende Metropole des 21. Jahrhunderts werden. Doch ob es in dieser Geschwindigkeit und unter diesen Umständen weitergeht ist fraglich. Hat man erst 1968 die erste Straße überhaupt asphaltiert, ist binnen 40 Jahren eine Metropole entstanden, die zwar keine historisch-kulturelle Reize hat, aber dennoch sechs Millionen Besucher im Jahr herbergt. Verantwortlich für die rapide Entwicklung zur Boom-Town Dubai ist die Herrscherfamilie des Al-Maktoum-Clans. Ihr nächster großer Coup ist der größte Flughafen der Welt mit sechs Start- und Landebahnen und dem wohl größten Logistikzentrum anbei. Damit soll Dubai zur weltweit größten Drehscheibe werden. Den Anfang des Baubooms machte das World Trade Centre Ende der Siebziger Jahre – damals das höchste Gebäude der arabischen Welt. Insgesamt wurde in den letzten Jahren mit dem Bau von weit über 200 Wolkenkratzern mit mehr als 100 Metern Höhe begonnen, davon 20 mit über 300 Metern Höhe. Ehrgeizige Hotelprojekte haben Dubai bekannt gemacht, vor allem das Wahrzeichen der Stadt, der 321 Meter hohe Burj al Arab in Form eines Segels, eines der Luxushotels der Welt und vermutlich inzwischen auch das bekannteste. Auf einer der Palm Islands soll zu dem Atlantis Dubai errichtet werden, ein riesiges Luxushotel mit 2000 Zimmern. Weitgehend unsichtbar bleibt hingegen Hydropolis, das erste mehrräumige Unterwasserhotel der Welt (es kursieren zwar Gerüchte, daß es nun bei Dubai Waterfront gebaut wird aber bis heute gibt es keine offizielle Bestätigung). Künstliche Insel „The Palm, Jumeirah“ vor der Küste Dubais. Vor der Küste der Stadt wurden und warden große künstliche Inseln mit Luxusvillen, Jachthäfen und Golfplätzen aufgeschüttet: die Palm Islands jeweils in Form einer Palme und The World Dubai, eine künstliche Inselgruppe in Form der Weltkarte. Erst in Planung befindet sich Dubai Waterfront, das 750.000 Menschen ein Leben am Wasserermöglichen soll und größer würde als Manhattan, sowie die Jumeirah Islands, 50 künstliche Inseln mit jeweils 16 Villen. Die derzeitigen Freizeitparks Wonderland und Wild Wadi werden 2008 starke Konkurrenz durch DubaiLand bekommen, den größten Freizeitpark der Welt, in dem mit dem Dubai Wheel das größte Riesenrad der Welt sowie mit der Mall of Arabia das dann größte Einkaufszentrum der Welt entstehen sollen. Teil von DubaiLand ist der Wasser-Vergnügungspark Aqua Dubai. Fast ein Viertel aller Baukräne der Welt arbeitet hier unaufhörlich und errichtet zahlreiche Bauten, die zu Wahrzeichen werden. Dubai ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo Architektur als Wahrzeichen nicht nur gefördert, sondern aktiv verfolgt wird. Burj Khalifa Das größte Gebäude der Welt, 828 Meter hoch: Seine Außenfassade bietet einen interessanten Kontrast zu der umliegenden traditionellen Architektur in Dubai. Es bildet einen wunderbaren Anblick, wenn die Sonne aufgeht und die spiegelnde Oberfläche zum Glänzen bringt. World Trade Centre Das Gebäude war seiner Zeit weit voraus, sowohl durch seine bahnbrechende Größe als auch durch seine strukturellen und ökologischen Besonderheiten. National Bank of Dubai Die konvex gebogene Glasfront spiegelt das Kommen und Gehen des Lebens entlang des Creeks wieder und ist zu einer der charakteristischen Strukturen in Dubai geworden. Das weltweit einzige Sieben-Sterne-Hotel, mit einer Höhe von 320 Metern auf seiner eigenen künstlichen Insel vor der Küste von Dubai. Es bietet eine außergewöhnliche Architektur in Form eines riesigen Segels, mit tanzenden Springbrunnen, riesigen Aquarien und einem aufsehenerregenden blauen Atrium als Empfangshalle. Dubai ist angeblich dem Untergang geweiht: halbfertige Wolkenkratzer beschmutzen die Skyline, während der dem Öl zu verdankende Reichtum verrinnt wie Sand in einem Stundenglas. Bevor ich noch poetischer werde: Abu Dhabi macht es viel geschickter – wenn man diese Öko-Stadt wirklich bekommt. Vor zwei Jahren sahen wir zum ersten Mal Hauptgebäude von Masdar, das erste mit positiver Energie Gebäude (das heißt, es produziert mehr Energie, als es verbraucht). Genauso ist auch die ganze Öko-Stadt Masdar, von einem ziemlich gewagten Ehrgeiz getrieben: Wolkenkratzer waren ebenso wenig geduldet wie Benzinautos – nur Elektromotoren solargetriebener Fahrzeuge sind gestattet. Die gesamte Stadt Masdar etwa 30 km östlich von der City von Abu Dhabi gelegen, wird in erster Linie mit Solarenergie gespeist werden – die Emiratis wollen sich offensichtlich im eigenen Land völlig unabhängig vom Öl machen. Architekten werden alle Gebäude nah genug an einander bauen, so dass sie sich gegenseitig Schatten spenden können und um dafür zu sorgen, dass normale Autos nicht durch die Straßen passen. Es wird eine Form des öffentlichen Transportsystems geben: mit Hilfe von magnet Sensoren werden sogenannte ”Podcars” betrieben, die ähnlich wie Luftgondeln die Menschen durch die Stadt transportieren sollen. Tatsächlich erscheint Masdar City als das gegenwärtig futuristischste Projekt der Welt – da, wo Science Fiction am schnellsten Gegenwart wird! Ich hoffe nur, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan, der das ganze finanziert, wird dadurch nicht viel Geld verlieren. Dieses Projekt braucht wenigstens 15-30 Milliarden Dollar im Laufe von 10 Jahren. Niemand weiß, welche Probleme mit der Verwirklichung dieses Projektes in der Zukunft entstehen.