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Rohstoffe – Grundlagen der Weltwirtschaft
Rohstoffe oder natürliche Ressourcen sind in der Natur vorfindbare Produktionfaktoren.
Betriebswirtschaftlich bilden sie Hauptteil und Grundelement des Fertigprodukts und gehen
als Einzelkosten in die Kostenrechnung ein. Ursprünglich waren das alle unbearbeiteten
Grundstoffe, die durch Urproduktion gewonnen werden, aber auch Ausgangsstoffe für weitere
Arbeitsprozesse bzw. Stoffe, die als Hauptbestandteil in die Fertigfabrikate eingehen.
Regeneriebare Rohstoffe wachsen durch natürliche Prozesse nach (z.B. Meerestiere, Holz,
Pflanzen, Tiere). Von den regenerierbaren Rohstoffen unterscheiden sich die nicht
regenerierbaren Rohstoffe dadurch, dass sie das Ergebnis von Jahrmillionen der
Erdegeschichte sind (Bestandsressourcen). Die wichtigsten nicht regenerierbaren Rohstoffe
sind Kohle und Erdöl (Energieressourcen) sowie diejenigen Stoffe, die ihre Eigenschaft als
Ressource durch die Nutzung nicht verlieren (z.B. bestimmte Metalle).
Rohstoffe und deren Entstehung und Verbreitung
Man unterscheidet zwischen a) tierischen Rohstoffen, b) pflanzlichen Rohstoffen, c)
metallische und nicht metalischen Rohstoffen und d) Energierohstoffe. Die Verteilung der
Rohstoffe auf der Erde ist ungleich. Es gibt Staaten mit sehr vielen verschiedenen Rohstoffen
und solche, die in fast jedem Bereich importiert werden müssen, mit weitreichenden Folgen,
z.B. wirtschaftliche und politische Abhängigkeit (Krieg im nahen Osten). Vor allem an den
Rändern der Kontinente und zwar dort, wo heute Gebirge anzutreffen sind, befinden sich
Rohstoffe.
Begriffe
Ressourcen: Noch nicht abgebaute Vorkommen an Rohstoffen
Reserven: Vermutete Vorkommen von Rohstoffen
Reichdauer: Die Zeit, die man braucht, um Rohstoffe bis zur Neige abzubauen. Dabei wird
zwischen statischer und dynamischer Reichdauer unterschieden.
a) statische Reichdauer: Man legt den Berechnungen nur den derzeitigen Energieverbrauch
zugrunde.
b) dynamische Reichdauer: Man geht von einem sich zunehmend steigernden Verbrauch
aus
Lagerstätten
Definition: Eine Lagerstätte ist ein Bereich in der Erdkruste, in dem Rohstoffe in solch einer
Konzentration vorkommen, dass sie abbauwürdig sind.
Die sich in den Lagerstätten befindlichen Rohstoffe werden alle zu wirtschaftlichen Zwecken
verwendet.
Erzlagerstätte – Entstehung und Verbreitung
Die ersten Minerale kristallisieren bei Temperaturen um 1500°C aus und sinken aufgrund des
höheren Gewichts auf den Boden des Plutons ab, d.h. sie sind nur sehr schwer zugänglich. In
alten Gebirgen, die mittlerweile durch Verwitterung und Abtragung soweit an Höhe verloren
haben, dass die Lagerstätten näher an der Erdoberfläche liegen, sind diese wesentlich leichter
auszubeuten. Diese Minerale kristallisieren aus während der Erdkristallisation. Die meisten
Minerale kristallisieren während der Hauptkristallisation aus. Der Großteil dieser Minerale
sinkt ebenfalls auf den Grund des Plutons. Diese Lagerstätten nennt man primäre
Erzlagerstätten, weil sie dort abgebaut werden, wo sie entstanden sind.
Sekundäre bzw. sedimentäre Lagerstätten entstehen dort, wo z.B. durch nachlassende
Transportkraft des Wassers schon auskristallisierte Minerale abgelagert werden und dort
ausgebeutet werden, z.B. Goldseifen in Kalifornien.
Mechanisch-sedimentäre Erzlagerstätten entstehen dort, wo durch nachlassende
Transportkraft des Wassers Minerale, die auch durch die chemische Verwitterung kaum
zersetzt werden und eine große Dichte besitzen, sedimentieren.
Chemisch-sedimentäre Erzlagerstätten entstehen dadurch, dass sich durch chemische
Verwitterung unter tropischen Bedingungen viel Eisen im Wasser löst, welches durch den
Kontakt mit Meerwasser ausgefällt wird und sich um Kristallisationskerne anlagert.
Primäre sowie sekundäre Lagerstätten können durch Einwirkung geologischer Vorgänger
in metamorphe Lagerstätten umgeformt werden.
Fossile Energieträger
Erdöl
Erdöl ist ein in der Erdkruste vorkommendes natürliches, flüssiges
Kohlenwasserstoffgemisch, meist in Begleitung von kleineren Mengen organischer und
anorganischer Nichtkohlenwasserstoffe. Die Zusammensetzungen des Erdöls schwanken je
nach Lagerstätte stark, die Farbe des Erdöls variiert zwischen Braun und Schwarz. Erdöl
enstand aus den Zersetzungsprodukten von pflanzlichen und tierischen Ablagerungen auf
Meeresböden unter Luftabschluss und unter erheblichen Druck im Lauf von Millionen von
Jahren.
Das Rohöl wird durch Anbohren ölhaltiger Schichten gewonnen. In der primären Phase
strömt das Erdöl unter eigenem Druck heraus. Ist der Druckvorrat erschöpft, so wird in der
sekundären Phase der Druck durch Einpumpen von Wasser wieder hergestellt.. In der
tertiären Phase werden dem Wasser dann Chemikalien zur besseren Bindung des Erdöls
zugesetzt.
Das Erdöl wird in Ölleitungen an die Verladeplätze oder Raffinerien gebracht. Die
Verarbeitung besteht meist aus einer stufenweise Destillation und Zerlegung in die Fraktionen
Leichtbenzine, Schwerbenzine, Petroleum, Gas- und Heizöle, Schmieröle und Fette. Diese
Fraktionen werden durch Raffination gereinigt oder durch Cracken veredelt. Neben der
Funktion als einer der wichtigsten Primärenergieträger dient Erdöl auch als ein wichtiger
Ausgangsstoff für die chemische Industrie.
Erdgas
Erdgas ist ein unter Normalbedingungen gasförmiges, brennbares Gemisch verschiedener,
hauptsächlich gesättigter Kohlenwasserstoffe, vorwiegend Methan.
Erdgasvorkommen stehen oft in Verbindung mit Erdölvorkommen. Erdgas findet sich aber
auch in unterirdischen und unter dem Meeresboden gelegenen Lagerstätten. Die größten
europäischen Erdgasvorkommen sind in Holland. Gewaltige Lagerstätten befinden sich auch
in der Sahara, in Russland und in den USA. Erdgas kann bei –162°C verflüssigt und drucklos
in speziellen Gastankern befördert werden. Gasförmiges Erdgas wird mit speziellen
Gaspipelines transpotiert. Der Transport ins Bestimmungsland wird von Spezialschiffen
übernommen. Dort wird das Flüssiggas wieder in den gasförmigen Zustand versetzt.
Kohle
Braunkohle:
Braunkohle ist vor ca. 50 Mio. Jahren aus Torf, bedingt durch die in der Tiefe herrschenden
hohen Drucke und Temperaturen entstanden und wird nach langen Zeiträumen in noch
größerer Tiefe zu Steinkohle. Braunkohle wird v.a. in Deutschland, China, der GUS und den
USA abgebaut. Wegen der bröckligen Struktur wird sie meist zu Briketts gepresst, aber auch
in Kraftwerken (u.a. am Förderort) verfeuert. Die Weltvorräte werden auf ca. 6600 Mrd. t
geschätzt. Die Verbrennung von Braunkohle ist mit einer sehr hohen Umweltbelastung
verbunden (Kohlendioxid- und Schwefeldioxidemissionen).
Steinkohle:
Steinkohle enthält ca. 60 bis 98% Kohlenstoff, 25.000 bis 36.000 kJ Heizwert. Unterschieden
wird nach der Härte: Glanz-Kohle, Matt-Kohle, Faser-Kohle und nach dem Gehalt an
Kohlenwasserstoffen und Teer: Fettkohle, trockene Kohle, magere Kohle.
Steinkohle wird fast ausschließlich im Untertagebau gefördert, jedoch gibt es auch einige
Lagerstätten, z.B. in Nordamerika, wo Steinkohle, ähnlich der Braunkohle, mit riesigen
Baggern abgeabaut werden kann. Aufgrund der sehr viel geringeren Kosten für den Tagebau
ist die amerikanische Kohle auf dem Weltmarkt konkurrenzlos günstig. Wichtigste Länder
sind China, USA, GUS, Indien, Südafrika, Australien und Polen. Die Weltproduktion beträgt
insgesamt 3.472 Mio. t. Die Weltvorräte werden auf ca. 780 Mrd. t Steinkohleeinheiten
geschätzt.
Die Steinkohle deckt ca. 28 % der Welt-Primärenergieversorgung ab (Erdöl 37%).
Die Veredelung der Kohle erfolgt durch Verkokung, Verschwelung, Hydrierung. Bei der
Verkokung enstehen Gas, Steinkohlenteer und Koks, bei der Verschwelung von Braunkohle
auch flüssige Treibstoffe, Öle, Paraffine, Montanwachs, Kohlehydrierung
Quelle: http://www.chr.mergler.bnv-bamberg.de/initiativkreis/bilder/
Notwendigkeit und Möglichkeiten der Rohstoffsicherung
Die Entwicklung zu einer hochindustrialisierten Wirtschaftsmacht hängt nicht von den
landeseigenen Rohstoffvorkommen, jedoch von der Rohstoffsicherung. Die
Rohstoffsicherung ist für die Industrieländer eine permanente Aufgabe.
Maßnahmen, die diesem Ziel dienen, können sein:
-
langfristige Lieferverträge mit den Rohstoffländern zur Minderung des Risikos eines
Lieferausfalls
Verringerung des Ausfallsrisikos aufgrund der Abhängigkeit von nur einem oder wenigen
Lieferländern durch regionale Streuung der Rohstoffbezugsquellen
Kurzfristige Versorgungsengpässe können durch Vorratslager im Verbraucherland
auffangen
Förderung der Erschließung neuer Rohstoffquellen im In- und Ausland
Die wichtigste Maßnahme zur Rohstoffsicherung ist der sparsame Umgang mit den
vorhandenen Rohstoffen. Dies kann auf folgende Weisen geschehen:
-
Recycling von Rohstoffen aus Fertigprodukten
Substitution der aus knappen Rohstoffen gewonnenen Materialien durch andere Produkte
Rohstoffeinsparung durch den Einsatz intelligenter Technologien
Rohstoffeinsparung durch Einschränkung des Bedarfs
Die Tatsache, dass die Ressourcen der Erde letztendlich begrenzt sind, ist nicht von der Hand
zu weisen. Es besteht auch kein Zweifel daran, dass die Gewinnung von Rohstoffen mit
zunehmender Inanspruchnahme der Reserven immer schwieriger und kostspieliger wird.
Schon heute werden in den entlegensten Gebieten Alaskas und Sibiriens Rohstoffe gefördert,
die Ausbeutung erstreckt sich bereits auf die Ozeanböden und die Antarktis.
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