DIAGONALE SPECIAL # 1 In Kooperation mit Synema – Gesellschaft für Film und Medien CARL MAYER, SCENAR[T]IST Ein Filmautor zwischen Caligari und Exil 23. bis 30. März 2003 begleitend zur DIAGONALE – Festival des österreichischen Films Die DIAGONALE widmet im Rahmen von Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas und in Kooperation mit Synema dem legendären, in Graz geborenen Drehbuchautor Carl Mayer vom 23. 30. März 2003 das DIAGONALE Special Carl Mayer, Scenar[t]ist. CARL MAYER, SCENAR[T]IST unternimmt eine Passage durch Leben und Werk dieses berühmten Grazers, präsentiert in einer Retrospektive sein filmisches Œuvre, zeichnet in der neuen Publikation „CARL MAYER, SCENAR[T]IST. Ein Script von ihm war schon ein Film / A Script by Carl Mayer was already a Film“ seine Karriere nach und lädt zu einem Stadtspaziergang der besonderen Art ein: An markanten Orten platzierte Videoscreens bieten Flaneuren die Möglichkeit, das Mayersche Universum in Bildern und Tönen kennenzulernen. Damit schließt sich der Kreis – einer Reise in die Vergangenheit, die Geschichte und das Kino, zurück ins Graz von 2003, wo heuer zum zehnten Mal auch der nach dem Autor benannte Drehbuchpreis vergeben wird. Carl Mayer, Scenar[t]ist Ein Filmautor zwischen Caligari und Exil, 23. bis 30. März 2003 Helmut-List-Halle, augartenkino kiz, Grazer Innenstadt Idee und Konzeption: DIAGONALE - Festival des österreichischen Films in Kooperation mit SYNEMA - Gesellschaft für Film und Medien Videoscreening: ZONE Kontakt: DIAGONALE – Festival des österreichischen Films Mariahilfer Str. 113/43, 1060 Wien Pressebüro: Andrea Pollach, Mahnaz Tischeh, Isabell Grill T (+43/1 ) 5954556-23 od 24, F 5954556-20, E [email protected] www.diagonale.at Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas Leitung Presse und Kommunkation: Astrid Luxenberger-Bader T: +43(0)316 / 2003 DW 4002; E: [email protected] www.graz03.at DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 ZUR PERSON CARL MAYER Die Biografie des Grazer Drehbuchautors zeugt von einem wechselhaften Schicksal, einem Leben reich an Höhen und Tiefen, nicht unähnlich den Stoffen, die er so erfolgreich für die Leinwand umsetzte. Carl Mayer, 1894 in Graz geboren, wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 15 muss er die Schule verlassen und verdient sein Geld als Sekretär und Komparse an diversen Kleinbühnen. So führt ihn sein Weg von Graz über Innsbruck und Wien schließlich 1917 nach Berlin, wo es ihn zum Film hinzieht. Schon mit seinem ersten Drehbuch, der Vorlage zu dem expressionistischen Klassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“, gelingt ihm 1919 ein phänomenaler Durchbruch und internationaler Erfolg. Von da an arbeitet Mayer mit den gefragtesten Regisseuren der Zeit, v.a. immer wieder mit F. W. Murnau, mit dem ihn eine produktive Partnerschaft verbindet. Mit seinem höchst eigenwilligen Stil, seinem Interesse an der Welt der kleinen Leute und der Suche nach einer universellen Bildsprache etabliert er sich als einer der bedeutendsten und innovativsten Autoren der Stummfilmzeit. Es entstehen Meisterwerke wie „Der letzte Mann“ oder „Sunrise“, seine Drehbücher tragen ihm höchsten Respekt von Kollegen und Kritikern und den ehrenvollen Titel „Filmdichter“ ein. Doch neben den großen Erfolgen zeichnen sich ab Mitte der 20er-Jahre auch Schwierigkeiten ab. Mayer, der Perfektionist, arbeitet zu lange an seinen Entwürfen und kommt in Konflikt mit den Produktionsstudios, die ihn mit Klagen verfolgen. Er schreibt weiter, bleibt aber, um der Pfändung zu entgehen, im Vorspann häufig ungenannt. Und auch die politische Entwicklung wirft ihre Schatten voraus: Als Jude muss Mayer 1933 nach London fliehen, wo er sich anfangs noch mit Hilfe befreundeter Emigranten über Wasser halten kann. Doch mit Kriegsausbruch werden seine existenziellen Sorgen immer drückender. 1942 erkrankt er an Krebs, der falsch behandelt wird, und Mayer stirbt schließlich völlig verarmt 1944 im Exil. Keine seiner in England entwickelten Drehbuchvorlagen wurden je umgesetzt. Was bleibt, sind seine Filme, deren Faszination weiter ungebrochen wirkt, und die seinen Ruf als Filmdichter und hervorragender Autor des Stumm- und frühen Tonfilmkinos bis heute lebendig halten. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Publikation CARL MAYER, SCENAR[T]IST. Ein Script von ihm war schon ein Film / „A Script by Carl Mayer was already a Film“ Carl Mayers Biografie kann auch exemplarisch für all jene gelesen werden, die gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Unter dem Aspekt des Exils, diesem nach wie vor sträflich vernachlässigten Umgangs Österreichs mit einem wesentlichen Kapitel seiner Geschichte, möchten Brigitte Mayr, Michael Omasta und Christian Cargnelli, die HerausgeberInnen einer bei SYNEMA erscheinenden Publikation, das Leben und Werk dieses außergewöhnlichen Mannes betrachtet wissen. Das Buch will dem Gesamtprojekt eine über das Festival hinausreichende Nachhaltigkeit verleihen und mit der Aufarbeitung zu Mayers Person – in Fotos, Dokumenten und Texten „einen Beitrag zur Wiedergutmachung leisten“. Mit Beiträgen von Christian Cargnelli Horst Claus, Kevin Gouch-Yates, Renata Helker, Anne Jespersen, Hermann Kappelhoff, Jürgen Kasten, Brigitte Mayr, Peter Nau, Michael Omasta, Wolf Suschitzky, Patrick Vonderau. Inhaltsverzeichnis: Tribute by WOLF SUSCHITZKY CARL MAYER, 1894–1944 BRIGITTE MAYR AUFBRUCH INS UNGEWISSE Carl Mayer. Ein Leben im Exil CARL MAYER, 1894–1944 A Journey in 13 Stages ESSAYS ÜBER CARL MAYER UND SEINE FILME ESSAYS ON CARL MAYER AND HIS FILMS PETER NAU HALBEN WEGS ZWISCHEN NACHT UND MORGEN Eine sentimentale Reise durch Filme von Carl Mayer HALFWAY ALONG THE ROAD FROM NIGHT TO MORNING A Sentimental Journey through the Films of Carl Mayer JÜRGEN KASTEN GRÜNE KÜSSE UND DAS LACHENDE GRAUEN DER GROSSEN LÜGE Vom Dunkel der Filmgeschichte, von Drehbüchern und verschollenen Filmen GREEN KISSES AND THE LAUGHING HORROR OF THE BIG LIE On Darkness in the History of Film, on Screenplays and Lost Films PATRICK VONDERAU „AUF EINEM FELSEN HOCH OBEN ZWEI GESTALTEN. SCHATTENHAFT.“ Zu Carl Mayers Drehbuch „Der Gang in die Nacht“ “TWO FIGURES STAND HIGH UP ON A CLIFF. SHADOWY.” On Carl Mayer’s Screenplay „Der Gang in die Nacht“ RENATA HELKER „SCHÖN UND VON BESONDERER KULTUR.“ Olga Tschechowa in SCHLOSS VOGELÖD “BEAUTIFUL AND VERY CULTURED.” Olga Tschechowa and SCHLOSS VOGELÖD HORST CLAUS SCHERBEN AUF DER HINTERTREPPE Anmerkungen zum Kontext zweier „titelloser“ Kammerspielfilm-Produktionen BACKSTAIRS SHATTERED Comments on the Context of Two Kammerspielfilm-Productions, SCHERBEN and HINTERTREPPE MICHAEL OMASTA EINE CHINESISCHE BEGEBENHEIT IN 20 BILDERN Fundstücke zu einem verlorenen Film von Robert Wiene und Carl Mayer: DER PUPPENMACHER VON KIANG-NING (1923) A CHINESE EPISODE IN 20 PICTURES DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Rediscovered Images from a Lost Film by Robert Wiene and Carl Mayer: DER PUPPENMACHER VON KIANG-NING (1923) HERMANN KAPPELHOFF LITERARISCHE RECHERCHEN AM KINEMATOGRAFISCHEN BILD Carl Mayer und die Poetik des Weimarer Kinos LITERARY EXPLORATION OF THE CINEMATOGRAPHIC IMAGE Carl Mayer and the Poetry of Weimar Cinema ANNE JESPERSEN TÖDLICHE WAHRHEIT ODER RAFFINIERTE TÄUSCHUNG Die Frauen in den Filmen Elisabeth Bergners DEADLY TRUTH OR ARTFUL DECEPTION The Women in Elisabeth Bergner’s Films KEVIN GOUGH-YATES EIN DICHTER OHNE PUBLIKUM Carl Mayer und der Wiener Kreis: England 1935–1944 A POET WITHOUT AN AUDIENCE Carl Mayer and the Vienna Circle: England 1935–1944 VERTRIEBEN / EXPELLED CHRISTIAN CARGNELLI PORTRÄTS VON 50 FILMSCHAFFENDEN IM EXIL PORTRAITS OF 50 FILM ARTISTS IN EXILE CARL MAYER, FILME / FILMS MICHAEL OMASTA 1919–1943: DIE FILME VON CARL MAYER IN DER ZEITGENÖSSISCHEN KRITIK 1919–1943: CARL MAYER’S FILMS IN CONTEMPORARY REVIEWS DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 ERÖFFNUNG „Carl Mayer, Scenar[t]ist“ 23. März 2003, 19.30 Uhr Helmut-List-Halle DER LETZTE MANN (D 1924, R: Friedrich Wilhelm Murnau, 88 min) Österreichische Erstaufführung der restaurierten Fassung mit neuer Musik Lesung: Otto Sander liest Texte über Carl Mayer und eine Szene aus dem Drehbuch zu "Der letzte Mann" DER FILM „Der letzte Mann“ aus dem Jahre 1924 ist einer der zeitlosen Klassiker der Filmgeschichte. Die tragische Geschichte des Hotelportiers, der zum Toilettenwärter herabsinkt, gilt aus mehrerlei Gründen als revolutionäres Meisterwerk. Ohne jeden Zwischentitel, befreit von der Last und Schwerfälligkeit des Wortes, gelingt es Murnau und seinem kongenialen Partner Carl Mayer, in völlig neuartiger Weise ausschließlich in Bildern zu erzählen – unterstützt von Karl Freunds entfesselter Kamera, die herabstößt, emporsteigt, voran fährt, durch Türen und Fenster wandert, die Handlung vorwegnimmt, ihr folgt, sie deutet und selbst Zeuge der sich entwickelnden Ereignisse, ja geradezu ihr Protagonist wird. DIE MUSIK Die Originalmusik zu „Der letzte Mann“, die bei der Uraufführung 1924 im Ufa-Palast am Zoo erklang, stammt vom bekannten italienischen Filmkomponisten Giuseppe Becce. Seit der Stummfilmära wurde sie nie wieder in größerer Orchesterbesetzung aufgeführt. Der deutsche Komponist Detlev Glanert wurde von ZDF/ARTE beauftragt, Becces Partitur zu bearbeiten und in neuem Lichte erstrahlen zu lassen. „Ich habe mich vollkommen in eine andere Kompositionspersönlichkeit hineinbegeben“, so Glanert, „versucht, dessen Augen und Ohren anzunehmen, um mit meiner Hand das vorhandene Fragment zum Leben zu erwecken – Becce quasi zu rekomponieren, um einer faszinierenden Filmmusik ihren ursprünglichen Wirkungskreis in vollem Umfang wiederzugewinnen.“ Detlev Glanert, 1960 in Hamburg geboren, tritt seit gut 15 Jahren mit Sinfonien und Opernwerken hervor, zuletzt mit der Oper Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. DAS ORCHESTER Unter Leitung von Wolfgang Hattinger begleitet die „szene instrumental“ in der OriginalorchesterBesetzung der Filmmusik von Detlev Glanert mit 38 Musikern live die Aufführung von „Der letzte Mann“. Das Ensemble „szene instrumental“ wurde 1994 von Wolfgang Hattinger für die Gestaltung von Porträts zeitgenössischer KomponistInnen für den ORF gegründet. In der Folge profilierte es sich durch die Entwicklung und Gestaltung außergewöhnlicher und spartenübergreifender Konzertprogramme, etwa für das „Musikprotokoll“ beim steirischen herbst, das Festival „Hörgänge“ im Wiener Konzerthaus und die Biennale Zagreb. Seit Bestehen des Ensembles umfasst ein wesentlicher Tätigkeitsbereich die Förderung junger österreichischer Komponistinnen und Komponisten durch die regelmäßige Vergabe von Kompositionsaufträgen. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 DIE RESTAURIERUNG DES FILMS In Vorbereitung der Murnau-Retrospektive im Rahmen der Berlinale 2003 wurde der renommierte Filmhistoriker und Stummfilmexperte Luciano Berriatúa von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung beauftragt, eine restaurierte Fassung des Films „Der letzte Mann“ herzustellen. Als Ausgangsmaterial dienten ihm dabei verschiedene Fassungen des Films, die über Archive in aller Welt verstreut waren: Ein Dup-Negativ wurde in der Cinémathèque Suisse in Lausanne aufgefunden, weitere (Teil-)Versionen existierten im Museum of Modern Art, New York, Bundesarchiv/Filmarchiv, Berlin, und in der Murnau-Stiftung selbst. Anhand aller dieser Materialien konnten die beiden Originalnegative rekonstruiert werden, die für die Auswertung des Films in Deutschland und für den Export vorgesehen waren. Da als Vorlagen Nitromaterialien des Originalnegativs bzw. Kopien der ersten Generation zur Verfügung standen, gelang es, den Film in originaler Schnittfolge und ausgezeichneter Bildqualität wiederzugewinnen. KARTEN für die Eröffnungsgala Karten für die Eröffnung des DIAGONALE Specials Carl Mayer, Scenar(t)ist - am 23. März 2003, um 19.30 Uhr in der Helmut-List-Halle - sind in der 03 info und bei der DIAGONALE-Box erhältlich. Kartenpreis: € 18,03 info: DIAGONALE-Box: Mariahilferplatz 2, 8020 Graz 5. - 23. März 2003: tgl. 9.00 bis 19.00 Färberplatz, 8010 Graz 14. März - 23. März 2003: tgl. 13.00 bis 20.00 Infotelefon: 0316 / 2003 Infotelefon ab 14. März 2003: 0316 / 83 66 61 DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 MATINEE FÜR MAYER 24. März 2003, 21.00 Uhr, augartenkino kiz Restkarten am 24. März ab 12.00 Uhr im augartenkino kiz In dieser Sonderveranstaltung von CARL MAYER, SCENAR[T]IST soll das Werk des berühmten Filmautors in besonderer Weise beleuchtet und vertieft werden. Horst Claus, Filmhistoriker und Professor an der University of the West of England, Bristol, wird das Stummfilmfragment „Vanina“ aus dem Jahre 1922 präsentieren, ein „in Blut und Rauch und Rausch, in den Purpur komprimierter Leidenschaft getauchtes, schwer romantisches Lied“, wie ein zeitgenössischer Kritiker diese von Mayer verfasste und vom früh verstorbenen Arthur von Gerlach inszenierte filmhistorische Rarität beschrieben hat. Ein geführter Stadtspaziergang soll Gelegenheit bieten, Carl Mayers Leben und Werk mittels eines visuellen Videoscreening-Leitsystems nachzuvollziehen – von seinen Jugendjahren in Graz über seine erfolgreiche Zeit als Filmautor in Berlin bis zu seinem allzu frühen Tod im Londoner Exil. Abgerundet wird die Matineeveranstaltung durch eine Gesprächsrunde, in der CARL MAYER, SCENAR[T]IST in seiner Gesamtheit vorgestellt und die bleibende Bedeutung des Autors für den Film gemeinsam diskutiert werden. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 LESUNG 26. März 2003, 21.00 Uhr, augartenkino kiz OTTO SANDER LIEST SUNRISE “A script by Carl Mayer was Already a Film”, schrieb Karl Freund, sein bevorzugter Kameramann, anno 1947. Aber das war freilich nur die halbe Wahrheit, denn „ein Drehbuch von Carl Mayer“ ist auch schon Literatur. SUNRISE, 1. Akt. – – – Aus Kerzenlicht aufhellend. Einfaches Zimmer. – Ein Schrank steht geöffnet. – Kleider hängen. – Wäsche liegt umher. – Koffer rückwärts. – Jetzt: – Hochbeinig ins Bild: – In durch Umhang knapp verhülltem Negligée: – Ein Grosstadtgeschöpf. – Hübsch. – Pikant. – Kokett? – Zigarette eben entzündend über der Kerze – Rauchend jetzt Umschau haltend. – Was zieht sie an? – So berührend manche Kleider. – Selbstkokett immer. – Endlich: – Weiss sie’s? – So schon fallend lassend den Umhang. – Dass sie jetzt ganz im Negligée. – Und da! – Schnitt schon! – – – Bauernküche. – Aelterer Bauer. – Aeltere Frau. – Abendrot. – Speck und Brot. – Karg. Stumm. – Jetzt: – In der sich öffnenden Tür: – Jene Person. – In stadtkecker Kleidung. – Zigarette im Mund. – So hereinlachend ungeniert. – Fuss auf eine Bank stellend. – Ihn abzuwischen lassend offensichtlich. – Da erhob sich die Bäuerin. – Irgendwie nicht sehr gern. – Denn: Jetzt: Während der Bauer stumm weiter isst: – Gross: – Wischt sie mit einem Lappen ungern über jener Schuh. – Mit fast verächtlichem Blick streifend deren Beine und Kleid. – Sekunden so. – Dann: – – – Dieses Bauernhaus von aussen. – Abenddunkelnd. – Jetzt: – Heraustretend: S i e ! – Irgendwie selbstkokett immer. – So Handschuhe anziehend. – Und kurzrockhaft jetzt gehend. Der Schauspieler Otto Sander liest Szenen aus “Sunrise – A Song of two Humans”. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 SYNEMA - Gesellschaft für Film und Medien Neubaugasse 36/1/1/1 1070 Wien Tel./Fax (+1) 523 37 97 [email protected] Unser Programm steht gleichzeitig für Kooperation und Offenheit, für einen grenzüberschreitenden Diskurs zwischen den Disziplinen, zwischen Theorie und Praxis, zwischen KünstlerInnen und WissenschafterInnen. "Film" als Begriff kann heute weniger denn je auf das Bedeutungsfeld "Kino" reduziert werden, sondern meint eine Vielzahl von medialen Ausprägungen. Dementsprechend sollte es Aufgabe der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sein, diesen Paradigmenwechsel nachvollziehbar zu machen, wobei sich SYNEMA als ein Instrumentarium der Vermittlung von Wissen sieht. Dieser Vermittlungsaspekt war für die Gründung von SYNEMA 1984, damals noch Gesellschaft für Filmtheorie, ausschlaggebend, deren Zielsetzung ist, außeruniversitär eine systematische Tätigkeit im Bereich der Filmwissenschaft zu entfalten. Film- und Medieninteressierte sind in ein Netzwerk regelmäßiger SYNEMA-Aktivitäten (Seminare, Workshops, Symposien, Vorträge, Gesprächsreihen, Retrospektiven) eingebunden, und die Erkenntnisse aus unserer Forschungstätigkeit werden mit SYNEMA-Publikationen einem breiten LeserInnenkreis zur Verfügung gestellt, darunter Veröffentlichungen wie Hugo Münsterbergs psychologische Studie Das Lichtspiel, eine Untersuchung der Praxis der Ideen von Jean-Luc Godard und Gilles Deleuze mit dem Titel Projektion. Montage. Politik. von Elisabeth Büttner und das Periodikum Kinoschriften, ein Lesebuch des Filmischen. "Carl Mayer, Scenar[t]ist" ist eine Fortsetzung der über Jahre bewährten Kooperation zwischen diagonale und SYNEMA, die sich bislang den Themen "Der österreichische Film von seinen Anfängen bis heute" mit dem eindrucksvollen Sonnenstrahl und dem unterhaltsamen 1. April 2000 annahm und die historisch wichtige Reihe "Lights out in Europe - Dokumentarfilme gegen den Faschismus" präsentierte. Zuletzt feierten wir gemeinsam den Filmemacher Alexander Hammid in einem einwöchigen "Tribute to Sasha" und wollen nun mit "Carl Mayer, Scenar[t]ist" einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit zu dem bislang sträflich vernachlässigten Thema Film und Exil setzen. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 DIAGONALE SPECIAL # 1 In Kooperation mit Synema – Gesellschaft für Film und Medien CARL MAYER, SCENAR[T]IST Ein Filmautor zwischen Caligari und Exil 23. bis 30. März 2003 begleitend zur DIAGONALE – Festival des österreichischen Films Retrospektive DAS CABINET DES DR. CALIGARI D 1920. Regie: Robert Wiene. Drehbuch: Carl Mayer, Hans Janowitz. Kamera: Willy Hameister. Bauten: Hermann Warm, Walter Reimann, Walter Röhrig. Darsteller: Werner Krauß, Conrad Veidt, Friedrich Feher, Lil Dagover, Hans Heinz von Twardowski. Länge: 73 Minuten. Mit einer Einführung von Kevin Brownlow, London Expressionistische Kino-Explosion. Schattenspiel an einer grauen Wand. Beginn eines neuen Zeitalters der Kinematografie. „Dieses außerordentliche Werk ist eine metaphysische Konstruktion im Kleid eines melodramatischen Thrillers und berichtet scheinbar von einem verrückten Zauberer, der einen Schlafwandler mittels Hypnose zum Morden bewegt. Überzogen von atavistischem, namenlosem Schrecken, beschwört und nutzt der Film unbewußte, primitive Ängste des Zuschauers aus. Er erschafft sein eigenes magisches Universum und erklärt Dunkelheit und Nacht zur Arena menschlicher Furcht und Beklemmung. Dekor und Szenerie sind übersät mit Emotionen und völlig künstlich (oft nur aufgemalt) und voller verzerrter Perspektiven und Verwerfungen. Wacklige Straßen, krumme Bauten und Decken, Wände, die dazu neigen, gegeneinander zu fallen, und sogar abstrakte Muster dienen dazu, Platzangst und drohendes Chaos zu betonen.“ (Amos Vogel) HINTERTREPPE D 1921. Regie: Leopold Jessner. Bildgestaltung: Paul Leni. Drehbuch: Carl Mayer. Kamera: Karl Hasselmann. Darsteller: Henny Porten, Fritz Kortner, Wilhelm Dieterle. Länge: 54 Minuten. Mit einer Einführung von Horst Claus, Bristol „Regennacht ist. Schwarz ruht der Hof“. Dreiecksgeschichte: Dienstmädchen, Briefträger, Handwerker. Personen ohne Namen. Knapp die Fabel, eng der Raum, kaum Luft zum Atmen. Kammerspiel mit tödlichem Ausgang. „Ein konsequentes, prachtvoll gebautes Manuscript, geladen mit Energie und Schicksal, ohne eine einzige tote Stelle, das auf jeden Zwischentext verzichtet und dennoch vollendet klar bleibt: das erste ganz durchlebte, durchfühlte Filmmanuscript meiner Erfahrung. Carl Mayer heißt der Dichter – heißt er wirklich Carl Mayer? Die spukhaft traurige Hinterwelt, die Hintertreppenwelt zwischen Höfen und Durchgängen und Torwegen, von Jeßner mit Meisterschaft gestaltet; die andre Menschenwelt, die im Licht, die von der Fassade des Lebens, nur kollektiv, nur anonym hereinlugend. Ein vollkommenes Werk das Ganze.“ (Bruno Frank, 1921) DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 SCHERBEN D 1921. Regie: Lupu Pick. Drehbuch: Carl Mayer, Lupu Pick. Kamera: Friedrich Weinmann. Darsteller: Werner Krauß, Hermine Strassmann-Witt, Edith Posca, Paul Otto. Länge: 62 Minuten. Mit einer Einführung von Horst Claus, Bristol „Ein Kammerspiel im Freien. Der Film führt uns in die einsame Landschaft des winterlichenRiesengebirges.Regelmäßigwandert der Bahnwärter seine Strecke ab. Stumpf und emotionslos läuft das Leben in geregelten Bahnen. Der Verführer taucht auf. Die Tochter, vom eintönigen Dasein ihres Lebens verzweifelt, begibt sich willig in ein nächtliches Abenteuer. Die strenge Moral der Mutter richtet sich gegen sie selbst, und sie rennt hinaus, um zu beten und zu sterben. Der Vater erwürgt den Verführer, dann geht er auf Patrouille und winkt mit seiner Signallampe, um den Schnellzug anzuhalten. Er stellt sich. Aus der Höhe eines Felsens über den Geleisen sieht die Tochter, wahnsinnig geworden, dem Zug nach.“ (Joe Hembus / Ilona Brennicke) „Eine ganz einfache Handlung, die leicht zu ganz üblem Kinokitsch hätte verarbeitet werden können. Was aber Carl Mayer daraus gemacht hat, ist ein ergreifendes Seelengemälde. Mayer hat überall die Stimmungen mit den Augen eines Dichters geschaut, aber nicht mit denen eines Dichters alten Schlages, dessen Poesie bei den Schönheiten der Natur aufhört, sondern eines ganz Modernen, der auch die unerhörte Poesie begriffen hat, die uns Attribute der Zivilisation wie Eisenbahn und Telegraph gebracht hat.“ („Film-Tribüne“, 1921) SCHLOSS VOGELÖD D 1921. Regie: Friedrich Wilhelm Murnau. Drehbuch: Carl Mayer, nach dem Roman von Rudolf Stratz. Kamera: Fritz Arno Wagner, Laszlo Schaeffer. Darsteller: Arnold Korff, Lulu Kyser-Korff, Lothar Mehnert, Paul Bildt, Olga Tschechowa, Paul Hartmann, Hermann Vallentin, Julius Falkenstein. Länge: 81 Minuten Mit einer Einführung von Renata Helker, Berlin „Umwaldet im Abend. Zweistöckig steht das Schloss. Jahrhunderthaft. Manche Fenster sind erleuchtet. Und es regnet sehr.“ Kriminalmelodram von Carl Mayer: Mord, Eifersucht, Spuk, Dämonie. Adelige Verwirrungen derer von Oetsch und Safferstätt. Der Dekor als Modell einer Seelenlandschaft: Gezügelte Leidenschaften, große Nüchternheit, tragische Konversationen im Abendanzug, raffiniert unterbrochen durch Blicke auf Seen und Wälder. „Der jüngere Graf Oetsch empfängt ‚die himmlische Süßigkeit’. Ein paar Tage verreist – und zurückkommt ein Heiliger. Ich finde das sehr witzig von dem Verfasser, Carl Mayer, daß er gar nicht sagt, wieso; und daher, witzigerweise, von seinem Publikum mehr seelische Mitarbeit voraussetzt, als es irgendein Dramatiker der Gegenwart wagen würde. Das Publikum war paff; wagte nicht einmal zu lachen. Ausgezeichnet.“ (Willy Haas, 1921) DER LETZTE MANN D 1924. Regie: Friedrich Wilhelm Murnau. Drehbuch: Carl Mayer. Kamera: Karl Freund. Darsteller: Emil Jannings, Maly Delschaft, Max Hiller, Emilie Kurz, Hans Unterkircher, Olaf Storm, Hermann Vallentin. Länge: 88 Minuten. Mit einer Einführung von Daniela Sannwald, Berlin Ein Hotelportier als tragischer Held: Degradiert zum Toilettenwärter, wartet er nur noch auf den Tod. „Dieses revolutionäre Meisterwerk des Stummfilms verzichtet völlig auf Zwischentitel, erzählt seine Geschichte ganz in der visuellen Art einer Pantomime und mit einer bewegten Kamera, die so sehr in Handlung und Dekors einbezogen ist, daß ganze Sequenzen sich an einem Stück, ohne Schnitte, entwickeln. Während Karl Freunds Kamera auf spezielle Vehikel oder schwingende Kräne montiert wurde, waren die Dekors so gebaut, daß sie der Kamera jederzeit volle Bewegungsfreiheit ließen. Die Kamera stößt herab, steigt empor und fährt voran, wandert durch Türen und Fenster, nimmt die Handlung vorweg, folgt ihr, deutet sie, wird zum Zeugen der sich entwickelnden Ereignisse oder deren Protagonist. Die weltweite Wirkung dieses Films bewies, daß eine neue Methode, in Bildern zu erzählen, entwickelt worden war, die den Film zu einer ausgewachsenen visuellen Kunstform machte.“ (Amos Vogel) DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 SUNRISE USA 1927. Regie: Friedrich Wilhelm Murnau. Drehbuch: Carl Mayer, nach der Erzählung „Die Reise nach Tilsit“ von Hermann Sudermann. Kamera: Charles Rosher. Darsteller: George O’Brien, Janet Gaynor, Margaret Livingston, Bodil Rosing, J. Farrell MacDonald. Länge: 102 Minuten. Mit einer Einführung von Michael Palm, Wien „The greatest picture that has been produced!“ (John Ford) Delirium der Gefühle. Großes Melodram. Ein Farmer wird von einem Vamp aus der Stadt verführt und dazu überredet, seine Frau zu ertränken. Er bringt es nicht fertig. Mit seiner Frau verbringt er einen glücklichen Tag im Vergnügungspark. Als die beiden über den See zurückfahren, bricht ein Sturm los, die Frau fällt über Bord, der Mann sucht verzweifelt nach ihr, glaubt sie ertrunken. Ein Ende in Harmonie. „Carl Mayers Dichtung hat einen genialen Punkt: die zauberhafte Bildüberleitung aus einem zufälligen Hochzeitspaar in der Kirche zu den beiden Wiederversöhnten –, so daß aus ihnen ein Hochzeitspaar wird. Wundervolle Bildwendung, in der gewissermaßen ein irdischer Vorgang mit dem Himmel verbunden wird. Sie hat ferner einen unglaublich graziösen, anmutigen Punkt: das Weiterspinnen einer Liebesszene im Trubel des Großstadtlebens in eine selige Phantasielandschaft hinein – was natürlich mit einer schweren Verkehrsstörung endet.“ (Willy Haas, 1927) DER TRÄUMENDE MUND D/F 1932. Regie: Paul Czinner. Drehbuch: Paul Czinner, Carl Mayer, nach Motiven des Bühnenstücks „Mélo“ von Henri Bernstein. Dramaturgische Leitung: Carl Mayer. Kamera: Jules Krueger. Darsteller: Anton Edthofer, Elisabeth Bergner, Rudolf Forster, Margarete Hruby, Jaro Fürth. Länge: 93 Minuten. Mit einer Einführung von Michael Omasta, Wien „Es geht darum, daß ein braver Alltagsmensch mit einer ganz besonders sensiblen Frau glücklich verheiratet ist, augenscheinlich wenigstens glücklich. Bis in der Gestalt eines Künstlers, eines Jugendfreundes ihres Mannes, der Mensch in ihr Leben tritt, dem sie sich instinktiv innerlich wohlverwandt fühlt. Zwischen beiden erwacht jäh und ungewollt die große Leidenschaft. Der im Film so seltene tragische Schluß kommt hier sehr stark heraus. Carl Mayer hat ihn sehr feinfühlig zu gestalten gewußt.“ (Fritz Olimsky, 1932) „Fluktuierendes Zwischenspiel der Seelen, das die Kamera reflektiert, das Worte zum Tönen bringen. Nichts braucht vor sich zu gehen an dramatischer Handlung. Der Vorgang liegt zwischen den Zeilen – wieder kann Paul Czinner hier langausspielend die inneren Beziehungen zwischen Menschen offenbaren, Latentes zwischen Mann und Frau, durch einen Aufblick, eine Handbewegung, einen Wortfetzen, durch Wendungen, die über den Dialog der scheinbaren Alltäglichkeit hinaus andere tiefere Bedeutung haben.“ (Lotte Eisner) THE FOURTH ESTATE GB 1940. (Uraufführung: 25. Oktober 1970). Regie, Drehbuch: Paul Rotha. Dramaturgische Beratung: Carl Mayer. Kamera: James R. Rogers, Harry Rignold, A. E. Jeakins. Länge: 62 Minuten. Mit einer Einführung von Wolfgang Suschitzky, London Eine Produktionshalle. Riesige Maschinen. Antriebsräder, die nie stillstehen. Man glaubt sich im Bauch eines Ozeandampfers. Doch hier wird eine Zeitung gemacht. Nicht irgendeine, sondern eines der renommiertesten Blätter der Welt. „The Times“. Nächtliche Redaktionssitzungen. Auslandskorrespondenten bei der Recherche. Ein müder Theaterkritiker im Frack, der direkt von der Premiere an den Schreibtisch muss. Nachrichten werden gesammelt und aussortiert. Der Chefredakteur streicht ein. Die Setzer gießen die Druckplatten. Bürstenabzug. Korrektur. Fahne. In letzter Sekunde: eine neue Spitzenmeldung – Gipfelsturm im Himalaja! Jeden Tag die gleiche Routine. Jeder Tag so einmalig wie diese Zeitung. Ein Film über „The Times“, wie „The Times“ sich selbst sieht. Ein Film über einen fiktiven Tag aus dem Leben einer Zeitung: 31. Juni 1939. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 WORLD OF PLENTY GB 1943. Regie: Paul Rotha. Co-Regie: Yvonne Fletcher. Drehbuch: Eric Knight, Paul Rotha. Dramaturgische Beratung: Carl Mayer. Kamera: Wolfgang Suschitzky, Peter Hennessy. Diagramme: Isotype Institute. Länge: 45 Minuten. Mit einer Einführung von Wolfgang Suschitzky, London „Dieser dokumentarische Film, den Paul Rotha für das britische Informationsministerium produzierte, zeigt, worum es bei der soeben abgeschlossenen Ernährungskonferenz von Hot Springs ging. Ein Wirbel der Vitamine und des wirklichen Lebens. Einfallsreicher als ein guter Unterhaltungsfilm (Manuskript: Eric Knight, Autor von This Above All). Innerhalb von kaum 45 Minuten hat der Zuschauer erfahren, was nach dem Krieg anders werden muss – aus erster Hand erfahren: von Landwirten in aller Welt, von Sir John Orr und Sir John Russell, dem Wissenschaftler, von Lord Woolton, von Henry Wallace, Amerikas Vize-Präsidenten. Eine Hausfrau erklärt Uneingeweihten die Geheimnisse der britischen Lebensmittelkarten. Das Oxforder Isotype Institute (die Werkstatt des Wieners Otto Neurath) hat filmgerechte Statistik beigesteuert. Nur ein Punkt blieb dem Berichterstatter ungewiss: wo soll die Grenze zwischen nationaler Agrarstützung und internationaler Arbeitsteilung gezogen sein?“ (Cd., „Die Zeitung“, 11. Juni 1943) DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 DIAGONALE SPECIAL # 1 In Kooperation mit Synema – Gesellschaft für Film und Medien CARL MAYER, SCENAR[T]IST Ein Filmautor zwischen Caligari und Exil 23. bis 30. März 2003 begleitend zur DIAGONALE – Festival des österreichischen Films VIDEOSCREENING 23. bis 30. März / 0 – 24 Uhr / Grazer Innenstadt Das Thema CARL MAYER gliederte sich in neun Kapitel. Neun visuelle Zugangsweisen, neun Zäsuren, neun Videos, die auf DVD-Basis an ausgewählten Orten im öffentlichen Raum in Graz präsentiert werden. Ausgangspunkt war, mit modernen Bildwerkzeugen zu arbeiten, ohne dabei die filmische Arbeit Carl Mayers zu beschneiden. Der Zugang sollte filmisch sein, das Screendesign Mayers filmische Umgangsweise unterstreichen. Mit dem Einsatz von Farben und Typographien wird die Konzentration auf Filmcharaktere und Inhalte gelenkt. Bildteilungen und Skalierungen variieren je nach thematischem Zusammenhang. Clipartige Übergänge prägen die neu geschaffenen, verdichteten Bildcollagen, die sich nicht unbedingt in einem Kontext chronologischer Abfolgen bewegen. In Anlehnung an Bildrhythmen aus Filmen von Carl Mayer sind durch die von ZONE vorgenommene Bearbeitung und Montage neue, zusätzliche Bewegungsbilder entstanden. Viel Raum zur visuellen und inhaltlichen Orientierung mit dem bedeutenden Drehbuchautor Carl Mayer. Neun Videos. Das sind neun optische Entwürfe mit bewusst skizzenhaften Texten. Die Kombination aus alten und neuen Bildrhythmen: eine neue Herausforderung für die Komposition und die Vertonung der Videos. (Dagmar Bever, ZONE) Produktion & Gestaltung Videoscreening: ZONE Musikkonzept: Ute Pinter Idee: SYNEMA Locationdesign: Helmut Kaplan DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 MUSIKKONZEPT Ausgangspunkt des musikalischen Konzeptes war es, sehr unterschiedliche Musiker- und Komponistenpersönlichkeiten zur Vertonung von 6 Monitorstationen des Carl-Mayer-Videoscreenings einzuladen, die auch grundsätzlich in ihrer bisherigen theoretischen oder praktischen Beschäftigung mit Film sehr unterschiedliche Zugangsweisen zum Umgang mit diesem Medium, dem Themenkreis Filmmusik und Vertonung von laufenden Bildern versprachen. Dabei ordnen sich die Kompositionen aber nicht dem Visuellen unter, vielmehr treten sie als gleichwertige und eigenständige, dabei aber um nichts weniger sensibel auf die optische Ebene reagierende und diese als Ausgangspunkt ihrer Kompositionen akzeptierende Partner des Visuellen auf., Drei weitere, unvertonte Stationen sind biografischen Kapiteln gewidmet bzw. als imaginäre Gedenktafel konzipiert. Die insgesamt zehn Musiker aus Österreich, der BRD und Australien repräsentieren signifikante Vertreter unterschiedlicher Szenen, auch wenn sich über die Klammer der in sich ja ebenso diversifizierten "Elektronikszene", der sie angehören bzw. mit der sie in intensivem Austausch stehen, wieder der Kreis schließt, ein großer akustischer und auch konzeptueller Bogen gespannt ist. Das Potential des Instrumentariums, der Klanggenerierung und der technischen Möglichkeiten ist dabei vielfältigst: akustisch eingespieltes Klangmaterial (wie es beispielsweise Franz Hautzinger auf seiner Vierteltontrompete oder Tony Buck auf verschiedenen Percussionsintrumenten produziert) trifft auf synthetisch erzeugte Klänge (wie sie etwa Karlheinz Essl mit seinem in MAX/MSP geschriebenen Realtime Composition Environment "m@ze°2" generiert oder thilges3 mit Doepfer A-100, Moog Prodigy und Harddisk Recording als ihr Instrumentarium schaffen), wird verfremdet, weiterbearbeitet, gefiltert, geloopt, geschichtet ... Sechs überaus spannende, eigenständige musikalische Arbeiten sind entstanden, die dem Bild neue Dimensionen eröffnen. (Ute Pinter) DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 C Rythmus In Carl Mayers Szenarien fusionieren zwei artifizielle Sparten, das Schreiben für den Film und das Denken in Bildern. Mayer denkt filmisch, sinniert, schon während er schreibt, über Kamerabewegungen und Rhythmus. In seinem brillanten literarischen Ausgangsmaterial läßt sich bereits die späterer kinematische Visualisierung erahnen. Carl Mayers Drehbücher erinnern an Partituren. Er fasst die innere Befindlichkeit seiner Figuren in musikalisch getönte Bildkompositionen – aus Wörtern, Takten und Sätzen. Entfesselt die Kamera. Liefert im Script gleich die Regieanweisungen mit: „Karg. Möbel kaum. Nur Wände!“ bestimmt die Schauplätze, „Gesamter. Näher. Groß“ den Perspektivewechsel, „Jäh an den Apparat heranreißend!“ die Kamerabewegung ... – und ein Punkt, gesetzt mittendrin, den Schnitt. Musik: buck/zeitblom Tony Buck (drums & percussion) zeitblom (electronics) www.charhizma.com/komfort2000/buck.html www.thenecks.com/pages/bios.html www.zeitblom.de Takt – Wiederholung – Rhythmus sind die Werkzeuge für das Erleben von „sync events“, den synchronen Ereignissen zwischen Licht und Ton. Harmonie, Energie und ekstatisches Zeiterlebnis mit strengen rhythmischen Mustern werden in Einklang gebracht, d. h. Bild-inhalt, Kamera, Schnitt und Komposition in ein strenges „Zeitachsen-Gerüst“ eingebettet. Ein rhythmisches Gebäude aus Licht und Ton, das komplex ist, exakt, schnell, und eine gewisse Kraft besitzt. Maß – Harmonie – Rhythmus. Tony Buck geb. 1962 in Sydney, einer der kreativsten und risikofreudigsten Exporte Australiens mit internationaler Erfahrung und Reputation. Er ist seit Jahren an einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Projekte beteiligt. Neben The Necks ist er vielleicht als Leader der hardcore/impro-band PERIL am besten bekannt. zeitblom geb. 1962, lebt in Berlin. Elektronik-Musiker, elektroakustischer Komponist, Produzent, Sounddesigner. Er gründete die Avant Rock Band Sovetskoe Foto (1984–93). Zusammenarbeit u.a. mit Fred Frith, John Zorn, Arto Lindsay, Zeena Parkins, Pyrolator, Christian Marcley. Elektronik-Duo Golden Tone mit Christian Fennesz. Musiken für Theater, Tanz und Film, Radio-Hörstücke, zahlreiche Veröffentlichungen. A Stimmungen 54. Bild. Hellt ganz langsam auf: Das Meer. Es schweigt der Sturm. Dahin brandet das Meer. Weit gegen das Firmament. Und! Empordrehend: Klar ist die Nacht. Es steht der Mond. Ende. Bewegung und Statik im Textuellen. Dagegengesetzt, der Einsatz von Licht und Schatten im Visuellen. Das Bild, ob hell oder dunkel, definiert auch die Charaktere, die Seelenbefindlichkeit der Figuren, die Stimmungen. Eine heimliche Begegnung. Eine beginnende Liebschaft. Eingeengt von den Verhältnissen: Die Straße, zu hell, um die gegenseitige Anziehung verbergen zu können. Wenig Platz für so große Gefühle. Die stimmigen Tönungen finden sich in Mayers Drehbüchern allerorten: ob beim geheimnisvollen Blick in den Spiegel, ob in den Bilder des schmachtenden Begehrens, des furchteinflößenden Schreckens, von verwirrenden Träumen oder vom traurigen Abschied. Musik: thilges3 www.thilges.at Gammon, Nik Hummer, Armin Steiner (Doepfer A-100, Moog Prodigy, Hardisk Recording) Was landläufig unter „Bespielen“ verstanden wird, wird bei thilges3 zur differenzierten Auseinandersetzung mit dem Ort, seinem Publikum und dessen Vorstellungswelten. Der Ort der Auseinandersetzung ist bei einem Filmscore der Kinosaal oder das Wohnzimmer. Im besten Fall erlangt der Film durch die physische Form der Schallwellen so eine dreidimensionale Bedeutung. Ein Filmkomponist kann die Bilder um den Zuseher „krümmen“. Das heißt, dass er die Motive (Handlungsorte) des Filmes assoziativ gestalten kann. Man kann die Arbeiten von thilges3 vielleicht als „Musiktheater“ beschreiben. Die Inszenierung der musikalischen Darbietung funktioniert allein durch die Wahl der Mittel und des Ortes. Die Arbeit mit den Qualitäten dieser Plätze führt zu narrativen Erlebnissen beim Zuhörer. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 thilges3 Sozialakustik. Soundinstallationen und Konzerte (Ars Electronica Linz, Impakt Festival Utrecht, MAK Wien, Marstall München, Forum Stadtpark Graz, Galerie Wilson Kopenhagen, Poolbar Festival Feldkirch, OK-Zentrum Linz, Podewil Berlin, Phonotaktik Wien, Synagogue Trnava etc.). R Gebürtig aus Graz Verwehte Spuren. Die Orte der Kindheit und Jugend Carl Mayers haben sich fast unverändert erhalten: Schönaugasse, Alberstraße, Ruckerlberggasse, Sparbersbachstraße , Schießstattgasse, Pestalozzistraße; die Volksschule in der evangelischen Kirche am Kaiser Josef-Platz, die auch jüdische Kinder aufnahm; das Gymnasium Lichtenfelsgasse, von dem der Fünfzehnjährige ohne Abschluß abgeht, weil der Vater mit seinen Spielschulden die Familie in den Ruin treibt; das Schauspielhaus, das um 1910 im Seitentrakt bereits ein Kino beherbergt. Doch an Carl Mayer selbst erinnert sich keiner und fast nichts mehr – bis auf den Eintrag „geboren am 20. Februar 1894“ in der Geburtsmatrikel der israelitischen Kultusgemeinde. L Filmdichter in Berlin 1919. Carl Mayer lebt seit zwei Jahren in Berlin. Dort schreibt er seinen ersten Film, setzt damit den Anfangspunkt des expressionistischen Kinos. DAS CABINET DES DR. CALIGARI wird ein Welterfolg. 1921. Mayer erfindet das Kammerspiel für den Film, zeigt das Milieu, die Sorgen und Nöte der kleinen Leute. Mayer trifft Murnau. Siebenmal arbeiten Autor und Regisseur zusammen, alles beredte Zeugnisse einer kongenialen Partnerschaft – Filme, die von Liebe, Laster, Leidenschaft sprechen, von Hochmut, Hass, Heuchelei, Verbrechen, Verzweiflung und Verzicht. Das lukrative Angebot, nach Hollywood zu kommen, schlägt er dennoch aus. 1933. Carl Mayer wird von den Nazis ins Exil vertrieben. Musik: Karlheinz Essl (Computer & Electronics) www.essl.at Carl Mayer verfasste seine Drehbücher in einem höchst eigenwilligen Stil, mit dem er Stimmungen und Handlungsabläufe in einer äußerst verdichteten Weise ausdrücken konnte. Diese Textkonzentrate erscheinen wie musikalische Spielanweisungen: kompakt und mehrdeutig, offen und zugleich bestimmt. Diese Ambivalenz wurde zum Auslöser für meinen elektronischen Soundtrack, der nichts erzählen will, sondern ein offenes und zugleich beziehungsreiches Klangambiente ausbreitet. Aus der Schnittfolge des Videoscreening-Beitrages extrahierte ich einen Meta-Rhythmus, der die zeitliche Entfaltung elektronischer Klangstrukturen bestimmt, welche mit meinem in MAX/MSP geschriebenen Realtime Composition Environment „m@ze°2“ generiert wurden. Karlheinz Essl geb. 1960 in Wien. Studierte dort Musikwissenschaft sowie Komposition bei Friedrich Cerha. Unterrichtet Computer Aided Composition in Linz. Arbeitet als Komponist, Medienkünstler und Musikkurator. Tritt als Elektronik-Improvisator in Erscheinung. M Imaginäre Gedenktafel „Was von Carl Mayer übrig blieb?“ – diese Frage gegen das Vergessen zu stellen, war uns ein Anliegen. Damit für künftige Zeiten mehr als eine steinerne Gedenktafel am Geburtshaus von Carl Mayer zurückbleibt, sollte eine Kompilation aus den übrigen Monitoren in die Wand des Hauses Alberstraße 12 integriert werden. Als nachhaltiges Zeichen des Erinnerns. A Schrift-Bild Ein Wort. Dann die Interpunktion. Meist ein Rufzeichen. Oder ein Gedankenstrich. Das Verb ganz einfach umgestellt. An den Anfang. Verkürzte Sätze. Die Betonung völlig unerwartet. Carl Mayers Filmskripte sind im wahrsten Sinne des Wortes Dreh-Bücher, schriftliche Anweisungen zur bildlichen Umsetzung. Verdichtung der Bewegung, Verknappung des Schwungs, Akzentuierung der Spannung. Und hier geht es um den Einfluß auf die mise en scène, nicht um die im Stummfilm heiß diskutierten Zwischentitel. Denn Mayer perfektionierte seinen Stil soweit, daß beinahe kein einziger davon mehr nötig war! Musik: Klammer&Gründler Duo http://vnm.mur.at/gruendler http://klammer.mur.at DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Seppo Gründler (Gitarre, Elektronik), Josef Klammer (Drumskins, Elektronik) Das Quicktime-Movie des Films wurde mit Optosensoren abgetastet und diente als Modulationsquelle zur Steuerung der Elektronik. Als Material und Struktur der Improvisation/Partitur wurden Bildfolge, Schnitt und Film-Text herangezogen. Ausschließlich die äußere Form des Werkes diente zur Interpretation. Klammer&Gründler Duo seit 1985 weltweit im Dienste elektroakustischer Improvisations- und Medienmusik. Y Milieu Im Haus des Bahnwärters. Die geschändete Tochter. Bedrohlich enge Wände. Und eine Treppe, die ins Nichts führt. Hinterhof. Klopfbalkon. Vorstadtproletariat. Die schlimme Nachricht macht die Runde. Die Nachbarschaft zerreißt sich das Maul. Großstadt. Das erste Hotel am Platz. Oben hektischer Betrieb. Abstieg ins Tiefparterre. Der alte Portier, degradiert zum letzten Mann. Schicksalsschläge. Tödliche Intrigen. Schuld und Sühne. Rache. Existenzkampf. Schock. Unlösbare Gewissenskonflikte. Das filmische Kammerspiel ist Carl Mayers eigentliches Metier. Inhaltlich führt er uns damit in die Lebens- und Gefühlswelt der Proletarier und Kleinbürger, in der Bildgestaltung auch ein wenig zurück in seine Grazer Kindheit, die Schauplätze seiner Jugend, jene konträren und wenig schöngefärbten Stadtansichten von grauen Hinterhöfen und engen Gassen. Bis heute haben diese Milieustudien nichts von ihrer melodramatischen Präsenz verloren. Musik: Franz Hautzinger (Vierteltontrompete; composed, recorded, mixed & mastered by F.H.) www.gomberg.at Das Auge ist stärker als das Ohr. So ist es in meinem Leben. Das heißt, das Gehörte ordnet sich dem Gesehenen unter. Bilder, die laufen, haben für mich eine magische Anziehungskraft. Bei der Musik setzt sich die Qualität vor der Quantität des Gehörten durch. Beim Film spielt dies für mich eine untergeordnete Rolle. Dies ist der konzeptionelle Ansatz für das vorliegende Tondokument. Wenn Bilder laufen können, was kann dann die Musik? Franz Hautzinger geb. 1963. Studierte Trompete und Komposition in Graz und Wien. Seit 1989 Lehrauftrag für Ensembleleitung, Komposition und Arrangement an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. (Gast-) Solist zahlreicher Ensembles, Kooperationspartner international renommierter Künstler und Leiter eigener Projekte. 2001 Österreichisches Staatsstipendium. E Dreiecksverhältnisse Menage à trois. Meist sind es drei Personen, rund um die sich ein Konkflikt entzündet. Die Figurenkonstellation dabei so einfach gehalten wie möglich, das Beziehungsgeflecht hochkompliziert. Reduziert auf Archetypen: Der Mann – die Frau – die Verführerin / Die Mutter – der Sohn – die Ehefrau / Die Begehrte – der Heuchler – der Betrogene / Der Geliebte – der Ehemann – der Vamp / Der Doktor – sein Werkzeug – das Opfer / Die Tochter – der Schuft – der Vater / Der Arglose – die Naive – ihr bester Freund .... das Ausleben von Gefühlen – die Gewissensbisse – das emotionale Dilemma. Musik: Wolfgang Mitterer (electronics) http://mitterer.sil.at Auch als Musiker visualisiert man immer Räume, die in optische Räume überführen können – und vice versa. Grafische Notationen oder eben auch ein Film können somit Anregung für musikalische Bilder sein. Bei meiner Arbeit mit Film geht es dabei weniger um die Erzeugung von Doubletten, um Verdoppelung, Begleitung des Optischen, sondern vielmehr um Erweiterung des optischen und auch akustischen Raumes, um den Aufbau eines Spannungsverhältnisses zwischen Musik und Bild, und um die Schaffung einer verdichteten Atmosphäre. Wolfgang Mitterer Studien an der Hochschule für Musik in Wien (Orgel, Komposition) und am Studio für elektronische Musik (EMS) in Stockholm. Zahlreiche Preise (u.a.Prix ars electronica, Tiroler Landespreis für Kunst, Max Brand Preis, Elektronikpreis Musikforum Viktring, DAAD Berlin, Emil Berlanda Preis, Staatsstipendien). Internationale Konzert- und Projekttätigkeit. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 R London. im Exil 1933. Das nationalsozialistische Regime zwingt Hunderttausende ins Exil. Darunter auch KünstlerInnen, die mit ihrer Arbeit die kulturelle Glanzzeit der 20er Jahre repräsentieren. SchauspielerInnen, Regisseure, Kameraleute, DrehbuchautorInnen, Schnitt- und Tonmeister, Produzenten, Sänger- und TänzerInnen, Architekten, KostümbildnerInnen und Komponisten. Es sind Menschen, die plötzlich ohne Heimat sind. Fliehen müssen. In fremde Länder. Carl Mayer ist einer von ihnen. Das Schicksal ist unerbittlich, die Vertreibung endgültig, der Verlust unermeßlich. 1933 bis 1943. Zehn Jahre des Darbens, ohne rechte Einkünfte, staatenlos, keinerlei Hoffnung, selten Freude, nur wenige Freunde, in desolaten Wohnverhältnissen, in steter Unsicherheit, gedemütigt und krank. 1944. In eine Grabstelle am Londoner Highgate Cemetery wird ein schlichter Holzsarg eingelassen. „Carl Mayer 1894–1944“ steht darauf und –„He Loved Life“. DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 I n s t i t u t f ü r M e d i e n K u n s t u n d D o k u m e n t a t i o n 1070 Wien Neubaugasse 40/5A Tel: 43/1/526 39 73 Fax: 43/1/526 39 73 73 e-mail: [email protected] Internet: http://zone.co.at ZONE besteht aus einem Team von Medienexperten, deren langjährige Erfahrung in den Bereichen Redaktion, Kamera & Digital Editing sowie Screen Design die erfolgreiche Realisierung unkonventioneller Kreativideen ermöglicht. Im Rahmen von DVD- und Multimediaproduktionen bietet ZONE eine umfassende Betreuung von der konzeptionellen Ideenfindung über die audiovisuelle Gestaltung bis zur End- bzw. Postproduktion. Architekturvideos, Clips, Dokumentarvideos, Videoinstallationen sowie ein professionelles digitales Schnittstudio zählen ebenso zum Angebotsspektrum wie das von ZONE in Österreich etablierte Werbemedium SCREENING. Dieses bietet sich als innovativer Informationsvermittler in Form von bewegten Bildern an und ist als Informationsund Orientierungssystem zum fixen Bestandteil der Kunstvermittlung im österreichischen Kunst- und Kulturbereich geworden. ZONE setzt auf intelligente Informationsvermittlung mit optisch unvergleichbarer Wirkung. Auf eine im Zusammenhang mit Medien ausgewogene Mischung aus Experiment, Improvisation, Struktur und Ästhetik. Team: Konzept & Redaktion: Dagmar Bever Screendesign: Beate Hecher Creative Director: Holger Reichert Digital Editing: Peter Gstach Produktion: Benno Pichler Clients: AZW - Architektur Zentrum Wien, ART PHALANX, ART PROTECTS YOU, basis wien, Beratergruppe Neuwaldegg, bene, Central Europe Center, Danube, DIAGONALE, Infoterm, Jeunesse, jet2web, KulturKontakt Austria, KUNSTHALLE wien, Leopold Museum, MAK, museum in progress, MQ – MuseumsQuartier Wien, ÖBV – Österreichische Beamtenversicherung, Österreichisches Filmmuseum Wien, Polyfilm Verleih, Sigmund FreudGesellschaft, SWR Baden-Baden, steirischer herbst, Synema, TU Wien, uma, VIENNALE. www.zone.co.at DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 CARL MAYER DREHBUCHWETTBEWERB 2003 DER LANDESHAUPTSTADT GRAZ Der 1989 von Bernhard Frankfurter und dem damaligen Kulturstadtrat Helmut Strobl initiierte und vom Kulturreferat der Stadt Graz ausgelobte CARL MAYER DREHBUCHPREIS wird heuer zum 10. Mal vergeben. Aus diesem Anlass erscheint ein Folder, in dem Geschichte, Intention und Erfolgsbilanz des Wettbewerbes aufgezeigt werden. Der höchstdotierte österreichische Drehbuchpreis wird für die Kategorien Kino- bzw. KinoDokumentarfilm ausgeschrieben und mit EUR 21.810,- (Hauptpreis EUR 14.540,- Förderungspreis EUR 7.270,-) prämiert. Der ORF stiftet heuer zum 4. Mal im Rahmen dieses Wettbewerbes einen Preis in der Kategorie Fernsehfilm in Höhe von EUR 4.000,-. Motto der Ausschreibung 2002/2003 war FEIGHEIT. Das filmische Autorenwerk des gebürtigen Grazers Carl Mayer ist für den Drehbuchwettbewerb grundsätzliches und verpflichtendes Motiv. Von den anonym eingereichten Arbeiten werden daher authentische Filmsprache, innovative Dramaturgie und Expressivität der filmischen Sprache verlangt. Die Jury 2003 setzt sich aus sechs europäischen Medienfachleuten, der Vorjahrespreisträgerin sowie eines Vertreters des ORF zusammen und entscheidet mit einfacher Mehrheit. Die Preisvergabe findet im Rahmen der Diagonale am Samstag, 29. März 2003 um 16h im Festivalzentrum Palais Thienfeld statt. Der Appell der Jury an die AutorInnen, sich intensiv mit mit dem Standpunkt des Erzählens und der Drehbuchkultur auseinanderzusetzen, hat Früchte getragen" - die Qualität der Einreichungen hat sich sukzessive verbessert. Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen und geben Einsichten in den inneren und äußeren Zustand Mitteleuropas zur Jahrtausendwende. Der Carl Mayer Drehbuchwettbewerb der Landeshauptstadt Graz hat sich als wichtiger Impulsgeber für das heimische Filmschaffen etabliert. Als Erfolg kann man die Realisierung von vier mit dem Carl Mayer Drehbuchpreis ausgezeichneten Drehbüchern verbuchen, die alle unter der Regie ihrer DrehbuchautorInnen das Licht der Kinoleinwand" erblickt haben und durchwegs weitere beachtliche Filmpreise gewonnen haben: DIE TOTALE THERAPIE 1997 von Christian Frosch SUZIE WASHINGTON 1998 von Florian Flicker NORDRAND 1999 von Barbara Albert VOLLGAS 2001 von Sabine Derflinger Als Beitrag zum Carl Mayer Special der DIAGOANLE veranstaltet die Kulturvermittlung Steiermark in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Graz und der Diagonale am Samstag, 29. März um 21h30 im Royal English Cinema die Szenische Lesung des Carl Mayer Hauptpreisträger-Drehbuches 2001 KOTSCH von Gregor Stadlober, Graz durch das Ensemble des Theaters im Bahnhof mit einer Einführung der Juryvorsitzenden. Informationen unter: www.kulturvermittlung.org/carl-mayer-drehbuchwettbewerb Kontakt: Kulturvermittlung Steiermark / Brigitte Scherübl Wielandgasse 9, A-8010 Graz tel: ~ 43 / 316 / 81 69 75-29, fax: ~ 43 / 316 / 81 53 97 [email protected] DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Bisherige PreisträgerInnen des Carl Mayer Drehbuchwettbewerbes Preisträger Titel Jahr Reinhard Jud und Martina Kudlacek Mond in Cyan 1990 H Ernst Josef Lauscher Nikolaus Leytner Axel Traun Alaska brennt Schatz im Silbersee Sticky Rice 1992 1992 1992 H H H Maximilian Gruber Christian Frosch Der eiserne Besen Die totale Therapie 1994 1994 H F Norbert Prettenthaler und Jeanette Rosenmaier Florian Flicker und Michael Sturminger Barbara Albert Cordoba 1996 H Im Herzen Europas 1996 H Nordrand - oder wenn ich groß bin 1996 H Gebhard Rein Sabine Derflinger Das Wurmsterben Troubles 1998 1998 H F Franz Berner Zuzana Brejcha Venus ohne Pelz und Maske Karla's Lover 1999 1999 H F Gabriele Neudecker Peter Stastny Helmut Wimmer Namenlos Tikkun Akt 2000 2000 2000 H F F ORF-Preis Uwe Neuhold und Thomas Klein Memorex 2000 Gregor Stadlober Richard Stradner Arno Geiger u. Tobias Albrecht Kotsch Böhmische Elefanten Steinwald und Atamanov 2001 2001 2001 H F F ORF-Preis wurde aufgrund mangelnder Qualität der TV-Stoffe nicht vergeben 2001 Ursula Wolschlager Thomas Klein Transit Polterabend 2002 F 2002 F ORF-Preis Daniela Egger World Wide Violence 2002 H = Hauptpreisträger F = Förderungspreisträger DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Carl Mayer Bildmaterial Das Cabinet des Dr. Caligari Hintertreppe Der letzte Mann Der träumende Mund Sunrise Carl Mayer Diese Fotos können wir Ihnen gerne elektronisch zuschicken: DIAGONALE-Pressebüro: Andrea Pollach, Mahnaz Tischeh, Isabell Grill T: +43 1 595 4556 23 od. 24 F: +43 1 595 4556 20 E: [email protected] www.diagonale.at Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas: Leitung Presse und Kommunkation: Astrid Luxenberger-Bader T: +43(0)316 / 2003 DW 4002; E: [email protected] www.graz03.at DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Videoscreening Bildmaterial Filmdichter in Berlin Rhythmus Dreiecksverhältnisse Milieu Schrift-Bild Stimmungen Diese Fotos können wir Ihnen gerne elektronisch zuschicken: DIAGONALE-Pressebüro: Andrea Pollach, Mahnaz Tischeh, Isabell Grill T: +43 1 595 4556 23 od. 24 F: +43 1 595 4556 20 E: [email protected] www.diagonale.at Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas: Leitung Presse und Kommunkation: Astrid Luxenberger-Bader T: +43(0)316 / 2003 DW 4002; E: [email protected] www.graz03.at DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. ATU43538007 Die DIAGONALE dankt folgenden Sponsoren und Kooperationspartnern: Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas ORF Steiermark ankünder - Das Werbeunternehmen SYNEMA - Gesellschaft für Film und Medien sappi REMAprint Hertz Die DIAGONALE möchte sich ferner bei folgenden Personen, Firmen und Institutionen für die Zurverfügungstellung der Örtlichkeiten des Videoscreenings bedanken: Anton Primschitz (Kaspar Harnisch GmbH) Rudolf Lederer (Straßen- und Brückenbauamt) Granit Tamer (L’angolo) Pierre Artinian (Pierre’s Bar) Matthias Fontheim (Schauspielhaus) Otto Kolleritsch, Julia Lillie (Kunstuniversität Graz) Norbert Wisiak (Amt für Wohnungsangelegenheiten) Ingrid Dulnik (Evangelische Pfarrgemeinde) Jürgen Mandl (Network consulting group) Karl Peter Pani (Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Steiermark und Kärnten) Robert Pirsch (Red Loonry) Israelitische Kultusgemeinde Graz Und besonderen Dank an Helmut Strobl DIAGONALE - FORUM ÖSTERREICHISCHER FILM BÜRO WIEN Mariahilferstraße 113/43, A-1060 Wien TEL +43/1/595 45 56 FAX +43/1/595 45 56-20 BÜRO GRAZ Färbergasse 15, A-8010 Graz TEL +43/316/822960 FAX +43/316/82 55 38 E-MAIL [email protected] http://www.diagonale.at UIDNr. 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