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IP/11/453
Brüssel, 11. April 2011
Neues Museum
zeitgenössische
Preis 2011
in
Berlin erhält EU-Preis für
Architektur/Mies-van-der-Rohe-
BRÜSSEL, 11. April 2011: Das Neue Museum in Berlin wird mit dem Preis der
Europäischen Union für zeitgenössische Architektur/Mies-van-der-RohePreis ausgezeichnet. Dies gab die Europäische Kommission heute bekannt.
Neu und alt finden sich in diesem Gebäude vereint, das unter der Leitung des
britischen Architekten David Chipperfield rekonstruiert wurde.
Der
Sonderpreis für junge Architekten geht an Ramon Bosch und Bet Capdeferro
für das Haus „Collage“ in Girona, Spanien. Die Preise werden am 20. Juni im
Mies-van-der-Rohe-Pavillon in Barcelona verliehen.
Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und
Jugend, sagte: „Ich beglückwünsche unsere Preisträger, die zwei außergewöhnliche
Gebäude geschaffen haben. Das Neue Museum in Berlin vereint Vergangenheit und
Gegenwart in einer großartigen Kombination von zeitgenössischer Architektur,
Restaurierung und Kunst. Das Haus „Collage“ in Girona ist ein weiteres Beispiel für
eine gelungene Neugestaltung, bei der alte und neue Materialien in einem
harmonischen Ganzen zusammengefunden haben.“
Das ursprüngliche Neue Museum wurde nach den Plänen von Friedrich August
Stüler in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Während des Zweiten Weltkrieges
wurde es jedoch schwer beschädigt. Im Jahr 2003 begann dann der Wiederaufbau
mit dem Ziel, dem Gebäude wieder zu seinem einstigen Glanz verhelfen. David
Chipperfield, der zusammen mit seinem britischen Kollegen Julian Harrap an diesem
Projekt arbeitete, wählte für die Restaurierung ein dynamisches Konzept. Anstatt die
Unterschiede zwischen alten und neuen Elementen zu kaschieren, wurden
Vergangenheit und Gegenwart auf bewundernswerte Weise kombiniert und damit
ein einmaliges und vielschichtiges Gebäude geschaffen.
David Chipperfield, Leiter von David Chipperfield Architects, erklärte: „Der
Wiederaufbau des Neuen Museums zeugt von der Zusammenarbeit, die in einem
Umfeld mit hohen Ansprüchen der Öffentlichkeit stattfand.
Nicht nur die
Anstrengungen des professionellen Teams, sondern auch das Engagement des
Auftraggebers und der städtischen Behörden, die sich an diesem schwierigen und
außergewöhnlichen Prozess beteiligten, haben sich im Ergebnis niedergeschlagen."
Mohsen Mostafavi, der Vorsitzende der Jury, sagte: „Der Wiederaufbau des Neuen
Museums ist eine außerordentliche Leistung. Selten ist es einem Architekten und
seinem Auftraggeber gelungen, ein Unterfangen von solch historischer Bedeutung
und Komplexität zu meistern, insbesondere eines, bei dem es sowohl um Erhalt als
auch um neue Konstruktionen ging. Bei diesem Projekt wurden viele ästhetische,
ethische und technische Fragen angegangen und erfolgreich gelöst. Es ist ein
ausgezeichnetes Beispiel dafür, welche Erfolge heute bei einer Zusammenarbeit in
der architektonischen Praxis in Europa erzielt werden können.“
Lluís Hortet, Direktor der Mies-van-der-Rohe-Stiftung, kommentierte: „Die
Entscheidung fiel der Jury aufgrund der hohen Qualität der in die Endauswahl
gelangten Projekte außerordentlich schwer. Das Neue Museum von David
Chipperfield zeigt auf eindringliche Weise, wie ein architektonischer Eingriff
heutzutage dazu beitragen kann, unser Kulturerbe neu zu nutzen: durch eine
Verbesserung der funktionalen Qualitäten und durch die Einführung hervorragender
neuer architektonischer Elemente, die dem Verwendungszweck des Gebäudes
Rechnung tragen.“
Hintergrund
Die Architektur leistet einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft der EU. Die Branche
ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur- und Kreativindustrien, in denen 8,5 Millionen
Menschen in der EU beschäftigt sind und die einen Anteil von 4,5 % am
europäischen BIP ausmachen. Das EU-Programm „Kultur“ mit einem
Gesamthaushalt von 400 Mio. EUR für den Zeitraum 2007-2013 unterstützt
Kooperationsprojekte im Bereich der Architektur und des Kulturerbes.
Der Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur wurde 1987 ins
Leben gerufen und ist der renommierteste europäische Architekturpreis. Er wird alle
zwei Jahre verliehen und ist mit 60 000 EUR dotiert. Der Sonderpreis für junge
Architekten ist mit 20 000 EUR ausgestattet.
Die Preisträger wurden unter 343 Bewerbern aus 33 europäischen Ländern
ausgewählt. Sechs Arbeiten kamen in die Endauswahl, darunter: Jugendtheater
Bronks (Brüssel, Belgien, entworfen von Martine De Maeseneer, Dirk Van den
Brande), MAXXI: Museum der Künste des XXI. Jahrhunderts (Rom, Italien, von
Zaha Hadid, Patrick Schumacher, Gianluca Racana), Danmarks Radio Koncerthus
(Kopenhagen, Dänemark, von Jean Nouvel), Akropolis-Museum (Athen,
Griechenland, von Bernard Tschumi), Rehabilitationszentrum Groot Klimmendaal
(Arnheim, Niederlande, von Koen van Velsen).
Der Jury, die die Finalisten für den Mies-van-der-Rohe-Preis 2011 ausgewählt hat,
gehören an: Mohsen Mostafavi (Vorsitzender), Dekan der Graduate School of
Design, Harvard University, Cambridge, USA; Ole Bouman, Direktor des Nederlands
Architectuurinstituut, Rotterdam; Yvonne Farrell, Grafton Architects, Dublin; Annette
Gigon, Gigon/Guyer, Zürich; Anne Lacaton, Lacaton & Vassal Architectes, Paris;
Tarald Lundevall, Architekt, SNØHETTA, Oslo; Pei Zhu, Peking, China, und Lluís
Hortet (Sekretär der Jury), Direktor der Mies-van-der-Rohe-Stiftung.
Informationen über alle 343 nominierten Projekte (zum Herunterladen) erhalten Sie
durch Anklicken des jeweiligen Ländernamens:
Belgien, Bulgarien, Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien,
Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Tschechische Republik, Türkei,
Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
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Mies-van-der-Rohe-Stiftung
Die Mies-van-der-Rohe-Stiftung (Fundació Mies van der Rohe) wurde 1983 vom
Stadtrat von Barcelona mit der Absicht ins Leben gerufen, den deutschen Pavillon
wieder aufzubauen, den
Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) für die
Weltausstellung in Barcelona im Jahr 1929 entworfen hatte. Neben Erhalt und
Verwaltung des Pavillons konzentriert sich die Stiftung darauf, die Debatte über
zeitgenössische Architektur und städtebauliche Planung zu fördern, ein Archiv über
Ludwig Mies van der Rohe und über moderne und zeitgenössische Architektur
aufzubauen
und
Preisverleihungen,
Kurse,
Vorträge,
Ausstellungen,
Veröffentlichungen und Studien zu organisieren.
Weitere Informationen:
http://ec.europa.eu/culture/index_de.htm
http://www.miesarch.com
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