PRESSEMELDUNG 28. Aschaffenburger Bachtage 25.7. - 2.8.2015 DER JUNGE BACH Im Alter von 18 Jahren tritt Johann Sebastian Bach seine erste Anstellung als Organist an der Neuen Kirche in Arnstadt an. Der junge Bach verliebt sich in Arnstadt in seine erste Frau Maria Barbara und leistet sich in der damaligen Residenzstadt einige Eskapaden. Einen Urlaub für eine vierwöchige Studienreise nach Lübeck verlängert er eigenmächtig auf über drei Monate. Sein Orgelspiel gerät in die Kritik. „Er wechsle zu oft die Tonart, spiele dissonante Begleitakkorde und verwirre mit ungewöhnlichen Tönen die Gemeinde.” Außerdem habe er “eine fremde Jungfer auf die Empore geführt und sich eine handgreifliche Auseinandersetzung mit seinem Chorschüler Geyersbach auf dem Marktplatz geliefert.“ Dieses Bild Johann Sebastian Bachs ist uns fremd. Wir kennen ihn vielmehr als gesetzten, seriösen Menschen, wie er uns im Portrait von Elias Gottlob Haussmann entgegenblickt. Die 28. Aschaffenburger Bachtage wollen den „jungen Bach“ in den Blick nehmen und sich unter Beibehaltung eines hohen programmatischen und künstlerischen Anspruchs auch einem jungen Publikum öffnen. Besondere Veranstaltungsformate vermitteln Kindern und Jugendlichen Einblicke in Leben und Werk Bachs. Kinder und Jugendliche werden aktiv in die Veranstaltungsvorbereitung und –durchführung einbezogen. Das Programm enthält zehn Konzertveranstaltungen, zwei Musiken zur Marktzeit, einen Vortrag, eine Kulturfahrt und einen Kantatengottesdienst zur Eröffnung. Eine Kulturfahrt führt am Samstag, 25.07. zu Orgeln in Südhessen. Unter Leitung von Regionalkantor Peter Schäfer werden Orgeln in Dieburg, ReinheimSpachbrücken, Roßdorf und Darmstadt vorgestellt. Die musikalischen Beiträge übernehmen Schülerinnen und Schüler des Regionalzentrums für Kirchenmusik. Der junge Organist Lukas Katter spielt am gleichen Tag um 11.15 Uhr in der Christuskirche im Rahmen einer Orgelmusik zur Marktzeit Werke Johann Sebastian Bachs aus seiner Arnstädter Zeit. Die Bachkantate „Lobe den Herrn, meine Seele“, BWV 143 steht im Mittelpunkt des Kantatengottesdienst zur Eröffnung der Bachtage am Sonntag, 26.07. um 10.00 Uhr in der Stiftsbasilika. Ausführende sind Chor und Orchester der Stiftsmusik, zum Mitsingen eingeladen sind jugendliche Chorsänger. Am gleichen Tag schließt sich um 17 Uhr ein Kammerkonzert in der -1- Kreuzkapelle Großostheim an. Die ausführenden Künstler sind der international renommierte Cellist Bonian Tian und die Cembalistin Barbara Maria Willi, Professorin an der Musikakademie Brünn. Mit dem Musical Bach forever geht die Bachgesellschaft Aschaffenburg neue Wege. Die Auftragskomposition mit dem Text des Intendanten der Ansbacher Bachwoche Dr. Andreas Bomba und der Musik des auf neue geistliche Musik spezialisierten Komponisten Thomas Gabriel erlebt am Montag, 27.07. um 19.00 Uhr in der Christuskirche Aschaffenburg ihre Uraufführung. Solisten, Kinder- und Jugendchor des Kammerchors „ars antiqua“ und ein Instrumentalensemble musizieren unter Leitung von Stefan Claas. Das Musical hebt Johann Sebastian Bach von seinem Sockel und zeigt ihn als jungen Menschen, der sich mit seinen Vorgesetzten anlegt, die Kirchengemeinde beim Liedgesang mit ungewöhnlichen Orgelbegleitungen aus dem Konzept bringt oder seinen Urlaub zum Zwecke der beruflichen Weiterbildung um ein Vielfaches überzieht. Im Musical begegnen sich der junge Bach und junge Leute von heute und lernen sich und ihre Musik kennen. Vielleicht werden sie sogar beste Freunde? Eine der herausragenden Blockflötistinnen unserer Zeit, Dorothee Oberlinger gestaltet gemeinsam mit dem Münchener Organisten Peter Kofler am Dienstag, 27.07. um 20.00 Uhr in der Stiftsbasilika ein Konzert für Blockflöten und Cembalo bzw. Orgel. Dorothee Oberlinger leitet bereits einen Tag vorher in der Musikschule einen Workshop für Schülerinnen und Schüler. Musikalisches Wunderkind oder „nur“ fleißiger, intelligenter, naturbegabter Spross einer großen Musikfamilie? – dieser Frage geht Dr. Christine Blanken, leitende Mitarbeiterin des Bacharchivs Leipzig in ihrem Vortrag am Mittwoch, 28.07. um 20.00 Uhr in der Bühne 3 des Stadttheaters. „Bach 1835“ unter dieses Motto stellen der Tenor Julian Prégardien, der Cellist Juris Teichmanis und der Pianist Michael Gees den Liederabend am Donnerstag, 29.07. um 20.00 Uhr im Festsaal des Parks Schönbusch. Das Programmkonzept, von Julian Prégardien entwickelt, zeichnet eine musikalische Soiree nach, wie sie 1835 im Hause Mendelssohn-Bartholdy stattgefunden haben könnte. Werke von Johann Sebastian Bach werden der Musik Mendelssohn-Bartholdys und Franz Schuberts gegenübergestellt. Das junge Red Socks Brassquintett ist Preisträger des renommierten Jan-Koetsier-Wettbewerbs 2014 der Musikhochschule München und erhielt als Sonderpreis einen Auftritt im Rahmen der diesjährigen Bachtage. Das Quintett präsentiert sich am Freitag, 30.07. um 20.00 Uhr im Kreuzgang der Stiftsbasilika Aschaffenburg mit Werken von Johann Sebastian Bach, Jan Koetsier, Hans Werner Henze und Astor Piazolla. Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule gestalten am Samstag, 01.08. um 11.15 Uhr in der Christuskirche Aschaffenburg Werke von Johann Sebastian Bach. Neben zwei- und dreistimmigen Inventionen stehen Teile aus Klavierpartiten und Violin- und Flötensonaten auf dem Programm. Der Süddeutsche Kammerchor unter Leitung von Gerhard Jenemann und der Organist Michael Eberth treten am gleichen Tag um 20.00 Uhr in der Stiftsbasilika mit einem Chor- und Orgelkonzert und Werken von Carissimi und Johann Sebastian Bach an die Öffentlichkeit. Bach in Bearbeitung – unter diesem Motto musizieren Ensembles der Musikschule Großostheim am Sonntag, 02.08. um 17.00 Uhr im Konzertsaal im Nöthigsgut. Den Abschluss der diesjährigen Bachtage bildet am gleichen Tag um 20.00 Uhr das Konzert des CasalQuartett mit dem Soloflötisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Henrik Wiese. Neben Werken von Bach und Mozart steht das Flötenquintett des in Miltenberg geborenen Komponisten Josef Martin Kraus auf dem Programm. -2- Eine ausführliche Programmvorschau kann bei der Geschäftstelle der Bachgesellschaft Aschaffenburg e.V. unter 06021-3301423 oder unter [email protected] angefordert werden. Eintrittskarten gibt es an der Theaterkasse Aschaffenburg, Schlossgasse 8 in 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021-3301888, montags bis freitags von 13.00 - 18.00 Uhr und samstags von 10.00 - 13.00 Uhr oder online unter www.bachtage.eu -3-