MEDIENENTWICKLUNGSPLAN Stand: Juli 2013 Verfasser und Ansprechpartner: OStRin Astrid van Essenberg StD Roman Eberth (MIB Oberfranken) Kontakt: Clavius-Gymnasium Kapuzinerstraße 29 96047 Bamberg Tel.: 0951/302080 Fax: 0951/3020820 Internet: www.cg.bamberg.de E-Mail: [email protected] 1 Beschreibung der schulischen Ausgangssituation – Wo stehen wir? ............................... 3 1.1 Standort der Schule ....................................................................................................................... 3 1.2 Schülerschaft und Personalstruktur ............................................................................................... 3 1.3 Besonderheiten der Schule ........................................................................................................... 3 1.4 Zusammenfassung der Bestandsaufnahme .................................................................................. 4 2 Qualitätsziele – Wo wollen wir hin? ......................................................................................... 7 2.1 Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kompetent um. ................................ 7 2.2 Der Einsatz von Medien im Unterricht verbessert die Unterrichtsqualität und fördert so den Lernerfolg. ............................................................................................................................................ 8 2.3 Die fächerübergreifende Zusammenarbeit im Zusammenhang mit Medieneinsatz und Medienbildung erleichtert die Arbeit für das Kollegium ........................................................................ 8 2.4 Der Medieneinsatz hilft, soziale Schlüsselkompetenzen zu erwerben und zu vertiefen ....... 9 2.5 Die Kommunikation in der Schule wird durch den Einsatz von Medien erleichtert ................ 9 3 4 Maßnahmen – Wie wollen wir unsere Ziele erreichen? ......................................................11 3.1 Sammlung digitaler und analoger Unterrichtsmaterialien .....................................................11 3.2 Durchführung eines Medien- und Methodencurriculums ..................................................... 12 3.3 Erstellung eines Konzepts zur schulinternen Lehrerfortbildung ........................................... 13 3.4 Einführung des Notenmanagers .......................................................................................... 13 3.5 Leseclub ............................................................................................................................... 14 3.6 Lesekiste .............................................................................................................................. 14 3.7 Schülerzeitung...................................................................................................................... 15 3.8 Projekt Streitschlichter .......................................................................................................... 16 3.9 Projekt Netzgänger ............................................................................................................. 16 3.10 Theatergruppen an der Schule ............................................................................................ 18 3.11 AG Veranstaltungstechnik ................................................................................................... 19 3.12 Computerführerschein ..................................................................................................... 20 3.13 AG Medientechnik ............................................................................................................... 20 Resümee und Ausblick ............................................................................................................. 22 Anlagen.................................................................................................................................................. 22 2 1 Beschreibung der schulischen Ausgangssituation – Wo stehen wir? 1.1 Standort der Schule Das Clavius-Gymnasium liegt direkt in der Innenstadt Bambergs. In unmittelbarer Nähe der Schule befinden sich: die Stadtbücherei Bamberg das Stadtarchiv die Universitätsbibliotheken Geschichts- und Geowissenschaft, Sprach- und Literaturwissenschaft, Pädagogik und Psychologie das E.T.A.-Hoffmann-Theater das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia die Konzert- und Kongresshalle Mit allen Institutionen werden regelmäßig Kontakte gepflegt. Sachaufwandsträger ist der Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg (Geschäftsstelle beim Schulverwaltungsamt Bamberg). 1.2 Schülerschaft und Personalstruktur Zu Schuljahresbeginn 2012/13 waren am Clavius-Gymnasium 116 Lehrerkräfte tätig. Aktuell werden 1290 Schülerinnen und Schüler in 35 Klassen und 230 Kursen in der Oberstufe unterrichtet. 1.3 Besonderheiten der Schule Das Clavius-Gymnasium ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium. Der Unterricht in den Fremdsprachen beginnt für alle in der Jahrgangsstufe 5 mit Englisch. In der Jahrgangsstufe 6 besteht die Wahl zwischen Latein und Französisch. Als spät beginnende Fremdsprache wird ab Jahrgangsstufe 10 Spanisch angeboten, zudem gibt es die Möglichkeit für Wahlkurse in Chinesisch, Altgriechisch, Italienisch und Spanisch. Seit 2003 werden im Unterrichtsprojekt "Lernen in der Laptop-Klasse" in verschiedenen Fachbereichen kontinuierlich neue mediendidaktische Konzepte erprobt. Wichtiger Baustein für die unterrichtspraktische Arbeit ist dabei das Learning Management System Moodle, das für verschiedene Formen eigenverantwortlichen Arbeitens (EVA) und selbstorganisierten Lernens (SOL) unabdingbar ist. Die LaptopKlassen sind somit bereits seit zehn Jahren Impulsgeber für unterschiedliche Formen 3 mediengestützten Unterrichts. Unter anderem aus den hier gewonnenen Erfahrungen speist sich das seit 2008/2009 eingeführte Medien- und Methodencurriculum. In dieses Gesamtkonzept gliedert sich außerdem auch das 2009/2010 durch den medien- und informationstechnischen Berater (MiB) für die Gymnasien in Oberfranken begonnene medienpädagogische Pilotprojekt "Netzgänger - Peers vermitteln Medienkompetenz im Schulalltag" ein, in dem Schüler eines Profilkurses Medienpsychologie der Q 11 in Kooperation mit Studierenden der Bamberger Universität ein umfangreiches Tutorium für Mitschüler der 6. Jahrgangsstufe entwickeln und diesen hierin als "Peer-Tutoren" grundlegende Medienkompetenzen vermitteln. Als Pilotprojekt wird auch diese Maßnahme durch den Fachbereich Gesundheitspsychologie der Universität Bamberg evaluiert, um kontinuierlich weiter optimiert und an andere Schulen multipliziert werden zu können. Eine umfassende Projektdokumentation sowie die Beschreibung des medienpädagogischen Konzepts dieser Maßnahme findet sich auf der Internetseite www.netzgaenger.org . Modusmaßnahmen: Seit dem Schuljahr 2011/2012 wird im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 9 eine von vier Schulaufgaben durch eine mündliche Debatte ersetzt. Die Erfahrungen mit dieser neuen Form der Leistungserhebung zeigen eine deutliche Qualitätssteigerung der mündlichen Leistungen, die sich im Rahmen der Vorbereitungsphase an den strikten Vorgaben und Regeln des Bundeswettbewerbs „Jugend debattiert“ orientieren, an dem das Clavius-Gymnasium seit 2011 teilnimmt. 1.4 Zusammenfassung der Bestandsaufnahme Lernen mit und über Medien im Unterricht Nachdem das Clavius-Gymnasium in den vergangenen Jahren konsequent mit Hardware ausgestattet wurde, konnten hier stets innovative mediengestützte Projekte mit hohem technischen Aufwand durchgeführt werden. Seit 2003 werden im Unterrichtsprojekt "Lernen in der Laptop-Klasse" in verschiedenen Fachbereichen neue mediendidaktische Konzepte erprobt. Seit 2008 arbeitet ein Lehrerteam an einem fächerübergreifenden Medien- und Methodencurriculum. Im Schuljahr 2009/2010 fand eine umfangreiche wissenschaftliche Evaluation des seit fünf Jahren bestehenden Unterrichtsprojekts "Lernen in der Laptop-Klasse" durch die Universität Regensburg, Lehrstuhl Medienpädagogik Prof. Lukesch statt. Evaluiert wurden: der organisatorische Aufwand, die Akzeptanz bei Schülern, Lehrkräften und Eltern sowie der Erfolg des Projekts auf verschiedenen inhaltlichen und strukturellen Ebenen. Ziele der umfangreichen Untersuchung waren vor allem: 4 die Erforschung des Beitrags dieses Projekts zur inneren Schulentwicklung sowie die Lokalisierung der Erfordernisse für dessen erfolgreiche Weiterentwicklung. Fortbildungsbedarf der Lehrkräfte Ist-Zustand: Seit dem Schuljahr 2008/2009 finden in regelmäßigen Abständen zu einem Jour fixe schulinterne Modul-Fortbildungen zum Medieneinsatz im Unterricht, z.B. zur Arbeit mit dem LMS Moodle oder auch zu didaktisch sinnvollem Medieneinsatz im jeweiligen Fachunterricht statt. Daraus gehen fächerübergreifende Kooperationen beteiligter Lehrer im Tandem oder Tridem hervor, die digitale Unterrichtseinheiten konzipieren. Bereits im Schuljahr 2007/2008 stand der gesamte pädagogische Tag unter dem Motto „Medienbildung“ und die Ergebnisse dieses Fortbildungstages wurden seither kontinuierlich weiterentwickelt. So ist es nur konsequent, dass auch mehrere Lehrkräfte verschiedener Fachbereiche aktiv im oberfränkischen Arbeitskreis „Fachdidaktisches Arbeiten mit Lernplattformen“ mitarbeiten und hier schulübergreifende didaktisch-methodische Konzepte für einen plattformgestützten Fachunterricht entwerfen, die sich an den Qualitätskriterien des E-Learning-Kompetenzzentrums der ALP Dillingen orientieren und durch regelmäßge überregionale Arbeitstagungen und eSessions mit den Arbeitskreisen anderer MBBezirke vernetzt sind. Konzeptionelle Ergebnisse dieser Gremien sollen entscheidende Impulse für die vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus entwickelte gesamtbayerische Lernplattform Mebis im Rahmen der Initiative „Digitales Lernen Bayern“ geben. Im Vorgriff der für die Jahre 2013 bis 2017 anstehenden Modernisierung und Erweiterung des Clavius-Gymnasiums wurden mehrere interaktive Whiteboards verschiedener Hersteller angeschafft, an deren unterrichtspraktischen Einsatz die Lehrkräfte seit Januar 2012 durch eine Reihe von Einführungsveranstaltungen herangeführt werden. Ziel ist es unter anderem, technische sowie methodische Vorund Nachteile der verschiedenen Systeme fachbezogen zu evaluieren und auf Basis dieser Ergebnisse eine zukunftsorientierte Planung der flächendeckenden Ausstattung der Schule im Rahmen der Modernisierung vorzunehmen. Medienausstattung und Organisation Fast alle Unterrichtsräume sind mit mindestens einem Rechner, Internetzugang, Sound-System und an der Decke befestigtem Beamer ausgestattet. Vier Klassenzimmer und drei Computerräume besitzen darüber hinaus interaktive Whiteboards; die Klassenzimmer der vier Laptop-Klassen verfügen über Laserdrucker und umlaufende Stromversorgung. Der gesamte Gebäudekomplex der Schule ist über ein WLAN Load-Balancing-System mit Internetzugang ausgestattet. 5 Für spezielle multimediale Aufgabenstellungen steht der Schüler-AG Veranstaltungstechnik ein Ton- und ein Filmstudio mit professionellen Aufnahme- und Schnittgeräten zur Verfügung. Die im Rahmen der Proof-of-Concept-Initiative bereit gestellte technische Ausstattung (1 digitales Whiteboard, 16 Laptops) wurde mittlerweile installiert und in das bereits bestehende E-Learning-Konzept integriert. Die anfangs bestehenden datenschutzrechtlichen Bedenken konnten mittlerweile in Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten der Schule ausgeräumt werden. Die Nutzung der als „mobiles Klassenzimmer“ gedachten Laptops gestaltet sich allerdings mühsam und wird daher bislang wenig genutzt, da die Geräte über eine eigene Plattform vernetzt sind und die Lehrkräfte somit gezwungen sind, sich neben Schul- und Verwaltungsnetz sowie der Moodle-Lernplattform an einem weiteren separaten System anzumelden und sich in dessen Struktur einzuarbeiten. 6 2 Qualitätsziele – Wo wollen wir hin? 2.1 Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kompetent um. Teilziele: Informationskompetenz: Die Schüler sind in der Lage, Informationsgewinnung durch Recherche kompetent zu nutzen. Analysekompetenz: Die Schüler verfügen über die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um unterschiedliche Medien und ihre Angebote sachgerecht zu analysieren. Präsentationskompetenz: Die Schüler entscheiden sich bewusst für den Einsatz bestimmter Medien und setzen diese sachgerecht und zielführend ein. Selbstkompetenz: Die Schüler sind in der Lage, über ihre eigene Mediennutzung angemessen zu reflektieren. Soziale Kompetenz: Die Schüler verwenden auch beim Gebrauch der neuen Medien (z.B. in E-Mails) einen angemessenen Umgangston. Medienrecht: Die Schüler kennen die grundlegenden Bestimmungen zu Medien- und Urheberrechten und können diese situationsbezogen sicher anwenden. Die Schüler sind sich ihrer erworbenen Kompetenzen in zunehmendem Maße bewusst, wodurch ihre Lernmotivation gefördert wird. Medien zur Indikatoren und Instrumente für das Erreichen der Ziele: Das MMC wird in seinen einzelnen Fachmodulen zuverlässig umgesetzt. Dies wird durch Abzeichnen der jeweiligen Kollegen im Notenbogen deutlich. Die Übersichten der einzelnen Jahrgänge werden im Sekretariat archiviert. Bei Referaten, Präsentationen und schriftlichen Arbeiten der Schüler wird ersichtlich, dass mit verwendeten Medien kompetent umgegangen wird (vgl. Kriterienkatalog für Präsentationen). Ein Portfolio wird eingeführt, in dem jede/r Schüler/in ab der 5. Jahrgangsstufe bis zum Abitur Zertifikate zu verschiedenen Bereichen der Medien- und Methoden-, sozialen und kreativen Kompetenzen und darüber hinaus sammelt. 7 2.2 Der Einsatz von Medien im Unterricht verbessert die Unterrichtsqualität und fördert so den Lernerfolg. Teilziele: Die Lernzeit wird effizienter genutzt. So stehen etwa auf der Lernplattform Mebis zusätzlich digitale Materialien für schnell arbeitende Schüler zur Verfügung. Die Unterrichtsqualität wird durch größere Anschaulichkeit, aktuelle Informationsmaterialien und gezielte Schüleraktivierung verbessert/erhöht. Das selbstgesteuerte Lernen wird durch den Einsatz von Medien unterstützt (z. B. digitales Lerntagebuch, Recherche). Schüler erhalten durch interaktive Aufgaben Rückmeldung über ihren Lernerfolg. klare und unmittelbare Ein Materialienpool ermöglicht umfassenden fächerübergreifenden Einsatz – auch in Vertretungsstunden. Im Rahmen gegenseitiger Hospitationen werden vielfältige Anregungen für den Medieneinsatz vermittelt. Die technischen und organisatorischen Voraussetzungen Medieneinsatz sind stets zuverlässig gegeben. Eine effektive Ausbildung der Schüler-Mediendienste trägt zur Beseitigung aktueller technischer Mängel vor Ort bei. für den Indikatoren und Instrumente: Anzahl der vorhandenen Arbeitsmaterialien für schnell arbeitende Schüler – Analyse vorhandener Daten Häufigkeit des sinnvollen Einsatzes von Medien zur Veranschaulichung – Feststellung durch Unterrichtsbeobachtung und Schülerbefragung Zahl der durchgeführten Hospitationen 2.3 Die fächerübergreifende Zusammenarbeit im Zusammenhang mit Medieneinsatz und Medienbildung erleichtert die Arbeit für das Kollegium Teilziele: Die Lehrkräfte der verschiedenen Fachrichtungen stimmen sich kollegial ab und können im Hinblick auf die Vermittlung der verschiedenen Kompetenzen aufeinander aufbauen. 8 Motivation, Lernen durch praktische Erfahrung und Produktqualität werden in fächerübergreifenden Projekten und in den Seminaren der Oberstufe gefördert. Indikator und Instrument: Zahl der fächerübergreifenden Aktivitäten (inkl. Seminare) mit Nutzung der Medien 2.4 Der Medieneinsatz hilft, soziale Schlüsselkompetenzen zu erwerben und zu vertiefen Teilziele: Die Schüler kommunizieren kompetent miteinander – auch über digitale Medien. Diese Fähigkeit sensibilisiert sie auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netzwerken im privaten Bereich. Die Schüler verfügen über Strategien zur Konfliktbewältigung. Die Schüler erkennen Mobbing angemessen dagegen vorgehen. Die Schüler sind vertraut mit der Feedbackkultur und können diese angemessen anwenden. Die Schüler und Lehrer pflegen angemessene Umgangsformen, z.B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit – auch in digitaler Form (vgl. 2.1). (auch Cybermobbing) und können Indikator: weitere Verbesserung des Schulklimas 2.5 Die Kommunikation in der Schule wird durch den Einsatz von Medien erleichtert Teilziele: Alle Lehrer kommunizieren über digitale Medien. Für die Kommunikation werden das LMS Moodle und E-Mails verwendet. Jeder Lehrer hat eine SchulE-Mail-Adresse und nutzt E-Mails zur Versendung und zum Empfang von Nachrichten, auch mit externen Partnern. Dadurch wird die Arbeit effizienter organisiert. Verbreiterung der Akzeptanz der Kooperation in Fachschaften und im Kollegium auf Basis von Moodle-Kursräumen durch Pflege eines digitalen Lehrerzimmers, ggf. durch einen Beauftragten, der dort regelmäßig aktuelle Informationen und Materialien für das Kollegium bereitstellt 9 Pflege von digitalen Fachschaftsräumen in Absprache mit den Fachbetreuern digitale Sammlung von Fachsitzungsprotokollen Unterrichtsmaterialien (MMC-Materialpool) und Die Kommunikation mit den Eltern findet unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen zunehmend ebenfalls auf digitalem Wege statt. Indikatoren und Instrumente: Zahl der Teilnehmer im digitalen Lehrerzimmer und in den digitalen Fachschaftsräumen Zahl der an Lehrer digital verschickten Informationen 10 3 Maßnahmen – Wie wollen wir unsere Ziele erreichen? 3.1 Sammlung digitaler und analoger Unterrichtsmaterialien Angestrebte Qualitätsziele Der Einsatz von Medien im Unterricht verbessert die Unterrichtsqualität und fördert so den Lernerfolg (vgl. 2.2). Die fächerübergreifende Zusammenarbeit im Zusammenhang mit Medieneinsatz und Medienbildung erleichtert die Arbeit für das Kollegium (vgl. 2.3) Kurzbeschreibung Ausgehend von individuellen Initiativen einzelner Kolleginnen und Kollegen werden in den verschieden Fachbereichen medienbasierte methodisch-didaktische Unterrichtskonzepte und –materialien gezielt gesammelt und in schulinternen Fortbildungsveranstaltungen multipliziert. Erprobte und bewährte Elemente werden darüber hinaus auch über den regionalen und überregionalen Austausch der Arbeitskreise „Fachdidaktisches Arbeiten mit Lernplattformen“ (vgl. 1.4) schulübergreifend multipliziert. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte In der Arbeit am Medien- und Methodencurriculum des Clavius-Gymnasiums wurden beispielweise bereits folgende Lerneinheiten methodisch-didaktisch beschrieben und für den Unterrichtseinsatz innerhalb der Fachschaften oder auch fachbereichsübergreifend zur Verfügung gestellt: ein Lernzirkel zur gezielten Nutzung der schuleigenen Mediothek WebQuests zu verschiedenen Geschichtsunterrichts Eine von Oberstufenschülern erstellte Moodle-Lerneinheit zum Thema „Renaissance – Christophorus Clavius und seine Zeit“ für den Einsatz im Geschichtsunterricht der 7. Jahrgangsstufe Verschiedene Unterrichtseinheiten- und sequenzen auf der Lernplattform Mebis Themen des Deutsch- und Die von Kolleginnen und Kollegen konzipierten und zur Verfügung gestellten Materialien wurden durch einzelne Fachkollegen bereits übernommen, wodurch sich ein informeller Austausch über deren Praxistauglichkeit entwickelte. Die Multiplikation auf breiterer Ebene steht noch aus. Es ist darauf zu achten, dass die potenziellen Nutzer von Materialien-Sammlungen vor der Erstellung dieser Materialien einen gemeinsamen Bedarf feststellen sowie gemeinsame Standards entwickeln und festlegen, damit die Materialien breite Akzeptanz finden. 11 3.2 Durchführung eines Medien- und Methodencurriculums Angestrebte Qualitätsziele Der Einsatz von Medien im Unterricht verbessert die Unterrichtsqualität und fördert so den Lernerfolg (vgl. 2.2). Der Fachunterricht ist so gestaltet, dass jeder Schüler die Möglichkeit hat, altersspezifisch entsprechende Medienkompetenz zu erwerben. Der Bewusstseinsgrad auf Seiten der Schüler wird durch Einführung eines Portfolios, in dem jede/r Schüler/in ab der 5. Jahrgangsstufe bis zum Abitur Zertifikate zu verschiedenen Bereichen der Medien- u. Methoden-, sozialen u. kreativen Kompetenzen und darüber hinaus sammelt, erhöht. Kurzbeschreibung Sammlung und Erstellung von Unterrichtsmodulen zur Förderung der Medienund Methodenkompetenz. Die Module orientieren sich inhaltlich stets am Lehrplan und werden verschiedenen Fächern zugeordnet. Es werden alle Kompetenzbereiche (vgl. Raster Medienkompetenz im RfMLeitfaden) abgedeckt. Die Durchführung von geeigneten Maßnahmen zur Erreichung Kompetenzen ist für alle Lehrkräfte verbindlich und wird dokumentiert. der Hilfreiche Materialien befinden sich in einem Ordner im Lehrerzimmer und im digitalen Austauschordner. Zur Qualitätssicherung im Bereich Präsentationstechnik werden festgelegte Standards angewendet. Eine Medien- und Methoden-Portfolio wird ab der 5. Jahrgangsstufe für alle Schüler eingeführt. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Unterrichtsbeispiele für alle Jahrgangsstufen liegen vor. Sie werden in einem Ordner, der im Lehrerzimmer für alle Lehrkräfte zugänglich steht, in analoger Form sowie in einem Moodle-Raum in digitaler Form gesammelt. Das MMC wird seit dem Schuljahr 2012/2013 in allen Klassenzimmern in einer Kurzfassung (vgl. Anlage) ausgehängt. Seit dem Schuljahr 2010/2011 zeichnen alle Lehrkräfte die Durchführung der laut MMC vorgegebenen Maßnahmen im Notenbogen zuverlässig ab. Das Medien- und Methoden-Portfolio wird zum Schuljahr 2013/2014 eingeführt. Der Zeitaufwand für die Sammlung und Erstellung passender und hochwertiger Unterrichtsmodule war relativ groß. Die Mühe hat sich jedoch gelohnt, da die Lehrkräfte die Unterrichtsmodule als spürbare Entlastung im Unterrichtsalltag empfunden haben. 12 3.3 Erstellung eines Konzepts zur schulinternen Lehrerfortbildung Angestrebte Qualitätsziele Der Einsatz von Medien im Unterricht verbessert die Unterrichtsqualität und fördert so den Lernerfolg (vgl. 2.2). Der Fachunterricht ist so gestaltet, dass jeder Schüler die Möglichkeit hat, altersspezifisch entsprechende Medienkompetenz zu erwerben. Kurzbeschreibung Es werden verschiedene SchiLF-Module entwickelt. Die Module dauern jeweils höchstens 60 Minuten und werden mehrfach angeboten: SchiLF-Modul I: Nutzung der schulischen Medienausstattung (Beamer, Whiteboard, Laptop) SchiLF-Modul II : Moodle für Einsteiger SchiLF-Modul III: Moodle für Fortgeschrittene SchiLF-Modul IV: Unterrichtspraktischer Einsatz von interaktiven Whiteboards Erweiterung der Kompetenz und der Bereitschaft zum Einsatz von interaktiven Whiteboards durch Bereitstellung eines Übungsboards für das Kollegium und Teamcoaching Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Die Module I-III wurden jeweils dreimal durchgeführt. Weitere Module sind in Arbeit. Insgesamt ist die Nachfrage vonseiten des Kollegiums groß. An jeder SchiLF haben bislang mehr als zehn Lehrkräfte teilgenommen. Auch die Fortbildungsdauer von 45 Minuten wird sehr positiv aufgenommen. 3.4 Einführung des Notenmanagers Angestrebtes Qualitätsziel Die Kommunikation in der Schule wird durch den Einsatz von Medien erleichtert (vgl. 2.5). Kurzbeschreibung Mit dem Notenmanager werden alle Zensuren erfasst, Zeugnisse erstellt und Ordnungsmaßnahmen verwaltet. Dabei werden alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen eingehalten. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Der Notenmanager wurde zum Schuljahr 2010/2011 für einzelne Klassen probeweise, zum Schuljahr 2011/2012 für alle Jahrgangsstufen verpflichtend eingeführt. Die Resonanz aus dem Kollegium ist überwiegend positiv. 13 3.5 Leseclub Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kompetent um (vgl. 2.1). Präsentationstechniken werden geschult. Der Medieneinsatz hilft, soziale Schlüsselkompetenzen zu erwerben und zu vertiefen (vgl. 2.4). Die Kommunikation wird durch Nutzung von Moodle gefördert. Kurzbeschreibung Im Leseclub wählen die Schüler aus den Jahrgangsstufen 6 bis 12 Literatur aus den Verlagsangeboten aus. Sie recherchieren zu Autoren und Genres und haben die Aufgabe, Bücher auf Buchmessen zu präsentieren. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Der 2007 gegründete Leseclub war von 2009 bis 2012 Mitglied der Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises und stand dabei in engem Kontakt und im Austausch mit anderen Leseclubs. Die Organisation und der gesamte Ablauf (Buchauswahl, Kontakt mit Verlagen, Buchvorstellung, Diskussion über preisverdächtige Werke, Präsentationen etc.) wurde immer stärker von den ca. 20 Schülerinnen und Schülern übernommen. Das Miteinander unterschiedlicher Altersgruppen klappt hervorragend, somit kann man davon ausgehen, dass die angestrebten Ziele erreicht worden sind. 3.6 Lesekiste angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kompetent um (vgl. 2.1). Die Schüler verstärken ihre Lese- und Informationskompetenz. Der Medieneinsatz hilft, soziale Schlüsselkompetenzen zu erwerben und zu vertiefen (vgl. 2.4). Kurzbeschreibung Alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen bringen aus ihrer häuslichen "Bibliothek" 3 bis 4 Bücher mit, die in einem Schrank im Klassenzimmer als sogenannte Bücherkiste gesammelt werden. Dabei gibt es zunächst keine Qualitätsvorgaben. Es kann sich um Belletristik und um Sachbücher handeln. In erster Linie sollen die Bücher altersgerecht sein. Die Organisation dieser Bücherkiste übernimmt der Deutschlehrer. Dann wird ein Zeitplan für die Lesestunden aufgestellt, die einmal in der Woche stattfinden. Durch den regelmäßigen Wechsel sind in der Regel alle Fächer von diesen Lesestunden betroffen. 14 Ablauf der Lesestunden: Jeder Schüler wählt für diese Lesestunde ein Buch aus der Lesekiste aus (Austausch natürlich möglich) und konzentriert sich auf die Lektüre. Voraussetzung für einen sinnvollen Ablauf ist die Einhaltung der "Bibliotheksruhe". Kurz vor Ende der Stunde tragen die Schüler in ihr sogenanntes Leseprotokoll (stellt der Deutschlehrer zur Verfügung) ein, welche Seiten sie in diesem Buch gelesen haben und wie sie das Gelesene knapp kommentieren würden. Das Leseprotokoll bleibt dann in dem jeweiligen Buch, um es leichter wieder auffinden und zuordnen zu können. Am Ende des Schuljahres können die dann gelesenen Bücher eventuell im DU vorgestellt werden. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Das Projekt "Mehr lesen - mehr verstehen" - angeregt durch das Kultusministerium gibt es am CG seit dem Schuljahr 2005/2006. Die Lesekiste wird seit Beginn des Projektes konsequent in allen Klassen der Jahrgangsstufen 5 und 6 eingesetzt. Die festgelegten Lesestunden kollidieren bisweilen mit geplanten Schulaufgaben oder Stegreifaufgaben. Die betroffenen Fachlehrer korrigieren dann den Leseplan selbstständig. Als sehr sinnvoll hat sich der Einsatz der Lesekisten in Vertretungsstunden erwiesen, in denen keine Fachlehrer der jeweiligen Klasse eingesetzt sind. Die Erfahrungen mit diesen Lesestunden sind nach Angaben von Kolleginnen und Kollegen durchweg positiv. Die Schüler lernen nach kurzer Einübungsphase relativ schnell, die Leseruhe einzuhalten und die Lesekonzentration anderer nicht zu stören. Der große Gewinn dieser Lesestunden besteht insbesondere darin, dass eher leseferne Schüler, die zunächst erkennbar Mühe haben, in ein Buch "hineinzufinden", mit zunehmender Dauer des Projektes ebenfalls zu "Lesern" werden können, womit ein wesentliches Ziel dieses Projektes erreicht wäre. 3.7 Schülerzeitung Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kompetent um (vgl. 2.1). Die Schüler setzen sich bewusst und engagiert mit der Schule, dem schulischen Umfeld und außerschulischen altersadäquaten Themen auseinander. Die Schüler beherrschen journalistische Schreib- und Arbeitsformen. Kurzbeschreibung In der Regel etwa 20 Schüler, der größte Teil davon aus der Unter- und Mittelstufe, erarbeiten in wöchentlichen Redaktionssitzungen die Schülerzeitung "Projekt". Unterstützt von dem betreuenden Lehrer und einigen älteren Schülern planen, recherchieren und schreiben sie Artikel aus und über das Schulleben und allgemeine altersspezifische Themen. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Anzeigenbeschaffung und -abrechnung, das Layout, den Druck und die Organisation des Verkaufes. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte 15 Bislang wurden sieben Schülerzeitungen veröffentlicht. Abgesehen von dem zeitungstypischen Stress vor Drucklegung und Verkauf gibt es nur positive Erfahrungen: So sind ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Redaktion, Identifikation mit der Schule sowie große Lernerfolge in Bezug auf die journalistischen Schreib- und Arbeitsformen feststellbar. 3.8 Projekt Streitschlichter Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler erlernen und wenden soziale Schlüsselkompetenzen an, z.B. Strategien zur Konfliktbewältigung und lösen selbstständig Konflikte untereinander. Kurzbeschreibung Die Streitschlichter werden in einem Kurs mehrere Nachmittage von zwei Lehrkräften mit Mediationsausbildung geschult und bilden einen losen Zusammenschluss von derzeit elf Schülerinnen und Schülern der 10. bis 12. Klasse. Auf Wunsch von Kollegen oder Mitschülern melden sie sich umgehend bei den Konfliktparteien und führen in einem eigenen Beratungszimmer Mediationsgespräche durch. Seit 2012 gibt es personelle Überschneidungen mit dem Projekt „Netzgänger“, sodass verstärkt auch Cybermobbing erkannt und angesprochen werden kann. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Die Streitschlichter gibt es am Clavius Gymnasium seit 2003. Im Schnitt sind die Streitschlichter pro Schuljahr bei sieben bis zehn verschiedenen Fällen im Einsatz, meist reichen zwei bis drei Sitzungen, um einen Fall erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Durch Protokolle können „Altfälle“ notfalls zurückverfolgt werden. Selten muss der Schulpsychologe eingeschaltet werden. Die Streitschlichter übernehmen somit einen wichtigen Beitrag bezüglich des Schulklimas und entlasten dabei das Kollegium. Eine Koppelung mit dem Netzgänger-Tutorium erfolgte 2012. Hier nehmen einige Schüler des Streitschlichter-Teams im Rahmen des Moduls „CyberMobbing“ bereits an der Tutorenausbildung teil und arbeiten in der entsprechenden Modulgruppe auch während der medienpädagogischen Maßnahme aktiv mit. 3.9 Projekt Netzgänger Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsbewusst und kompetent um (vgl. 2.1). Der Medieneinsatz hilft, soziale Schlüsselkompetenzen zu erwerben und zu vertiefen (vgl. 2.4). Diese Fähigkeit sensibilisiert sie auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netzwerken im privaten Bereich. Die Schüler erkennen Mobbing (auch Cybermobbing) und können angemessen dagegen vorgehen. 16 Kurzbeschreibung Das Netzgänger-Projekt ist eine medienpädagogische Maßnahme zur Vorbeugung problematischen und riskanten Internetgebrauchs, die in den letzten Jahren von der Uni Bamberg in Zusammenarbeit mit den MedienpädagogischInformationstechnischen Beratern für Ober- und Unterfranken, dem ClaviusGymnasium Bamberg und dem Friedrich-Rückert Gymnasium Ebern entwickelt wurde. Das Projekt wird seit 2011 von der Bayerischen Staatskanzlei und seit 2010 von der Bürgerstiftung Nürnberg unterstützt. Die Arbeit der Tutoren konzentriert sich vor allem auf folgende vier Themenbereiche, in denen durch verschiedene Maßnahmen gezielt Medienkompetenz gefördert werden soll: Virtuelle Spielewelten Nur ein sehr geringer Teil der Jugendlichen ist wirklich „spielesüchtig“. Aber auch für alle anderen ist es wichtig, sich mit dem eigenen Spielverhalten auseinanderzusetzen. Im Workshop zum Thema „Virtuelle Spielewelten“ werden unter anderem folgende Fragen behandelt und anhand konkreter Rollenspielsituationen erprobt: Wie viel Computerspielen ist unproblematisch? Woran erkenne ich, dass ich evtl. zu viel am Computer spiele? Was kann ich tun, wenn mein Freund ein problematisches PC-Spiel- und Internetverhalten zeigt? Welche Tipps gibt es zum allgemeinen PC-Konsum von Kindern und Jugendlichen? Soziale Netzwerke In dem Modul „Soziale Netzwerke“ werden Möglichkeiten und Gefahren sozialer Netzwerke untersucht. Zunächst sammeln Schüler und Peers gemeinsam die wichtigsten Aspekte, die beispielsweise Facebook kennzeichnen. Im weiteren Verlauf werden den Teilnehmern von den Peer-Tutoren anhand eines Facebook-Accounts das Profil sowie Einstellungen zur Privatsphäre anschaulich erläutert. Cybermobbing In den letzten Jahren ist Cybermobbing, das heißt absichtliches Beleidigen und Bedrohen mit Hilfe von modernen Kommunikationsmitteln, immer häufiger aufgetreten. In dem Modul „Cybermobbing“ wird es zuerst darum gehen, herauszufinden, was konkret Cybermobbing ist. Dies soll durch eine interaktive Übung veranschaulicht werden. Anschließend wird anhand eines Filmes erarbeitet, welche Rollenkonstellationen bei Cybermobbing typischerweise auftreten. Im letzten Teil werden Strategien im Umgang mit Cybermobbing besprochen und ein Notfallplan vorgestellt. 17 Technik und Recht Was ist und wie funktioniert eigentlich das Internet? Was ist dort erlaubt und wo kann es gefährlich werden? Obwohl sich Kinder und Jugendliche praktisch täglich im Internet bewegen, sind die für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem Medium nötigen Kenntnisse keine Selbstverständlichkeit. Im Modul „Technik und Recht“ geht es deshalb darum, technische und medienrechtlichen Grundkenntnisse auf möglichst anschauliche Weise zu vermittelt. Dies erfolgt mit Hilfe altersgerechter Lehrfilme, aber auch im praktischen Umgang mit Netzwerkkabeln und Routern sowie – für den rechtlichen Bereich – anhand entsprechender Fallbeispiele. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Das Netzgänger-Projekt wird am Clavius-Gymnasium bereits seit 2010 regelmäßig durchgeführt. Die informellen Rückmeldungen von Seiten der Schüler, die bereits in den letzten Schuljahren das Tutorium absolvieren konnten, wie auch von Seiten ihrer Eltern ist überaus positiv. Selbstverständlich kann allerdings auch das beste Präventionsprojekt nicht garantieren, dass der gewünschte Kompetenzzuwachs bei jedem Schüler eintritt und sich langfristig positiv auf dessen Mediennutzung auswirkt. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu steigern, wird diese von Seiten des Instituts für Psychologie der Universität Bamberg zudem durch eine regelmäßige wissenschaftliche Evaluation begleitet, in der sowohl bei der Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe als auch bei den Tutoren mit Hilfe eines an der Universität Bamberg entwickelten und vom StMUK genehmigten Fragebogens entsprechende Daten erhoben werden. Eine umfassende Projektdokumentation sowie die Beschreibung des medienpädagogischen Konzepts dieser Maßnahme finden sich auf der Internetseite www.netzgaenger.org . 3.10 Theatergruppen an der Schule Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsbewusst und kompetent um (vgl. 2.1). Der Medieneinsatz hilft, soziale Schlüsselkompetenzen zu erwerben und zu vertiefen (vgl. 2.4). Kurzbeschreibung An der Schule bestehen seit Jahren jeweils Theatergruppen im Rahmen des Wahlfachangebots für die Unter- und Mittelstufe sowie als P-Seminar oder als Kurs im Profilbereich für die Oberstufe. Ebenfalls ist ab der 8. Jahrgangsstufe eine Teilnahme an der AG Veranstaltungstechnik möglich. Diese Gruppe organisiert und begleitet technisch alle schulischen Veranstaltungen. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte 18 Alle Theatergruppen finden großen Zuspruch bei den Schülern und Schülerinnen. In jedem Schuljahr finden mehrere Theateraufführungen statt und die Schule nimmt regelmäßig an den Bamberger Schultheatertagen teil. Unterstützt werden alle Aufführungen von der AG Veranstaltungstechnik. 3.11 AG Veranstaltungstechnik Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsbewusst und kompetent um (vgl. 2.1). Die Schüler erhalten Einblicke in den Ausbildungsberuf Veranstaltungstechnik, sie üben sich in Teamarbeit, und lernen berufsbezogene, professionelle Arbeitsweisen in Theorie und Praxis kennen. Kurzbeschreibung Der Wahlunterricht wird für Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe angeboten. Im Fach „Veranstaltungstechnik“ werden anhand des Lehrplanes für den anerkannten Lehrberuf „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“ wesentliche Ziele in Theorie und Praxis abgearbeitet. Dies geschieht in einer Mischung aus Theorie und Praxis: Die Lernziele für Sicherheitstechnik, Gerätetechnik, Veranstaltungsorganisation und Planung werden einerseits in theoretischen Unterrichtsstunden erarbeitet um dann im konkreten Fall innerhalb einer Veranstaltung Anwendung zu finden. Dabei müssen die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, einen kompletten Veranstaltungsablauf von der Planung über die Durchführung bis hin zum Abbau und zur Gerätepflege bzw. Gerätebeschaffung selbständig zu übernehmen. Kooperation im Team muss dabei genauso geübt werden wie die absolute Verlässlichkeit aller beteiligten Mitarbeiter. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Innerhalb des Clavius-Gymnasiums müssen pro Schuljahr etwa 100 Veranstaltungen unterschiedlichster Art betreut werden. Diese reichen vom Elternabend über Autorenlesungen bis hin zu Theateraufführungen. Der Umgang mit Podienbau, Licht-, Ton- und Präsentationstechnik sowie die Vorbereitung durch planende Gespräche mit den Beteiligten ist dabei unabdingbar. Da in vielen Bereichen hohe sicherheitstechnische Vorgaben bestehen aber auch wertvolle Gerätschaften Anwendung finden, muss von einer professionellen Arbeitsweise und Arbeitseinstellung ausgegangen werden, in der sich schülerhafte Verhaltensweisen verbieten. So wird von den Teilnehmern ein weit über den normalen Schulalltag hinausgehendes, weit- und überblickendes Verhalten eingefordert. Die Arbeit im funktionierenden Team ist hierbei wichtiger Bestandteil. In der Bewältigung von Einzelveranstaltungen müssen die beteiligten Schülerinnen und Schüler Teamfähigkeit und Wissen, Verantwortungsbereitschaft und Planungsverhalten zeigen. 19 Arbeitsweise und Ziele des Kurses, sowie die konkrete Anwendung in öffentlichen Veranstaltungen schließen in der Regel mangelndes Engagement und schülerhaftes Denken aus. Allerdings ist zu beobachten, dass durch die Verpflichtung zu Stunden aus dem Wahlbereich auch Teilnehmer in den Kurs drängen, die nur ein Mindestmaß an Arbeit einbringen wollen und diese Arbeitsablauf und Gruppendynamik eher stören. 3.12 Computerführerschein Angestrebtes Qualitätsziel Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsbewusst und kompetent um (vgl. 2.1). Kurzbeschreibung Der Europäische Computerführerschein (ECDL) vermittelt und bescheinigt umfangreiche PC-Kenntnisse. Das zu erwerbende Zertifikat ist international anerkannt und gilt bereits heute bei vielen Arbeitgebern als Einstellungsvoraussetzung. Aber auch im Verwaltungsbereich der Städte, der Länder und im Bund ist der ECDL als Aus- und Weiterbildungsinstrument anerkannt. Der Kurs besteht aus 7 (oder ECDL-Start 4) Modulen (Grundlagen, Betriebssysteme, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationstechnik, Datenbanken und Internet). Wir planen den ECDL in der 8. Jahrgangsstufe für die ersten 4 Module anzubieten (= ECDL-Start) und in der 9. Jahrgangsstufe folgen dann die verbleibenden 3 Module. Der Wahlunterricht soll so an die in den Jahrgangsstufen 6 und 7 erworbenen Kenntnisse im Fach Natur und Technik (Schwerpunkt Informatik) anknüpfen. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Das Clavius-Gymnasium ist seit 2009 als ECDL-Prüfungszentrum zertifiziert. Bislang haben rund 70 Schüler das ECDL-Zertifikat erworben. In den Jahrgangsstufen 8 und 9 sind derzeit ca. 30 weitere Schüler in der Ausbildung. Die Zahlen der Schüler, die den ECDL erfolgreich abgelegt haben, sprechen dafür, dass die Ziele auch erreicht werden können. Auch wenn einzelne Schüler Teilprüfungen wiederholen mussten, gibt es bislang keine Teilnehmer, die den ECDL nicht erwerben konnten. 3.13 AG Medientechnik Angestrebte Qualitätsziele Die Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kompetent um (vgl. 2.1). Der Einsatz von Medien im Unterricht verbessert die Unterrichtsqualität und fördert so den Lernerfolg (vgl. 2.2). Kurzbeschreibung 20 Die Schüler der AG installieren die PCs in den Computerräumen und Klassenzimmern derart, dass das Risiko von Fehlkonfigurationen deutlich verringert wird. Ein anderer Teil der Schüler bildet die Mediendienste in den Klassen über ein Tutorensystem aus. Stand der Umsetzung und Erfahrungswerte Die Computerräume wurden inzwischen neu eingerichtet; dabei wurde die Verkabelung der PCs weitgehend der Zugriffsmöglichkeit durch andere Schüler entzogen. Trotzdem ist im Wartungsfall für den Schüler-Mediendienst ein problemloser Zugriff möglich. Dieses Konzept soll für alle Rechner in den Klassenzimmern umgesetzt werden, damit sichergestellt ist, dass auch hier ein Umstecken durch Lehrkräfte oder Schüler zumindest deutlich erschwert wird. Die Mediendienste des kommenden Schuljahres werden in Zukunft bereits am Ende des laufenden Schuljahres von Mitgliedern der AG Medientechnik ausgebildet; wir versprechen uns von dieser Maßnahme allgemein eine Verbesserung der Kompetenz der Mediendienste; außerdem ist durch die Neubestimmung der Mediendienste zum Ende des Schuljahres eher davon auszugehen, dass der Klassleiter / die Klassleiterin die Kompetenz und Zuverlässigkeit der Bewerber einschätzen kann, als dies zu Beginn des Schuljahres der Fall wäre. Leider war die Teilnehmerzahl des Wahlunterrichts deutlich zu hoch (vor allem zahlreiche Schüler, die erst recht zeitraubend angelernt werden mussten); daher konnten einige Maßnahmen erst jetzt spät umgesetzt werden. Insgesamt aber ist festzustellen, dass die Zuverlässigkeit der Geräte deutlich erhöht werden konnte. 21 4 Resümee und Ausblick Die Weiterentwicklung des Medien- und Methodencurriculums hat zu einer zusätzlichen Schärfung des Profils der Schule geführt, die mit Recht von sich behaupten kann, seit vielen Jahren mit hohem innovatorischen Potenzial, viel Kreativität und unablässigem Engagement die Entwicklung und Implementierung von IT-basierten Unterrichtskonzepten voranzutreiben. Ein sehr wichtiges Bildungsziel ist der Schule hierbei auch die Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern, damit diese erlernen, effizient, zielgerichtet, sozialkompetent und verantwortungsbewusst mit den IT-Medien, von denen sie ja im Alltag umgeben sind, umzugehen. Durch die Schaffung der erforderlichen Infrastruktur und das entsprechende Fortbildungsangebot soll den Lehrkräften in den nächsten Jahren die Möglichkeit gegeben werden, ihr methodisches Repertoire durch den Einsatz weiterer digitaler Lern- und Unterrichtsmittel zu vervollkommnen und somit die Unterrichtsqualität noch weiter zu steigern. Auf der Basis dieser Zielsetzung wird ein Medienkompetenzteam gebildet, dessen Mitglieder ihr bereits erworbenes methodisch-didaktisches Knowhow gegenseitig austauschen und ergänzen und es an interessierte Kolleginnen und Kollegen im Rahmen von schulinternen Lehrerfortbildungen weitergeben. Bamberg, den 12.7.2013 __________________________________ ______________________________________ OStRin Astrid van Essenberg StD Roman Eberth Anlagen 1 Medien- und Methodencurriculum in der Langfassung 2 Medien-und Methodencurriculum in Kurzfassung (Aushang in den Klassenzimmern) 3 Standards für Referate und Präsentationen 4 SchiLF-Konzept 5 Multiplikatorenkonzept 22