Cybermobbingbroschüre für Eltern aktualisiert

Werbung
Was ist Cybermobbing?
Mobbing und Schikane gab es zwar schon immer, Konflikte, z.B. aus dem Schulalltag, werden aber
zunehmend über Kommunikationsmedien ausgetragen. Es kann viele Formen annehmen:
Gerüchte und Lügen
Beleidigungen
Ignoriert werden
Ausgeschlossen werden
Erpressen und bedrohen
Peinliche Fotos und Videos
verbreiten
Hassgruppen in sozialen
Netzwerken
Gefälschte Profile in sozialen
Netzwerken
Cybermobbing, auch Cyberbullying genannt, findet im Internet, meist in Sozialen Netzwerken oder
Videoportalen statt. Dazu zählen WhatsApp, Facebook, Instagram, Chaträume, Skype.
Cybermobbing erkennen
Cybermobbing verfolgt die Betroffenen bis
nach Hause. Das verstärkt das Leiden für die
Betroffenen erheblich. Das Internet macht die
Diffamierungen einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich. Es bleibt nicht auf das nähere
Umfeld und den Schultag begrenzt, sondern
die Beleidigungen sind von jedermann
einsehbar und animieren auch bislang Unbeteiligte zum Mitmachen. Durch die Anonymität im Netz fällt schnell die Schamgrenze bei
den Kommentaren – es ist ja keine persönliche
Konfrontation mit den Betroffenen zu
befürchten. Was einmal im Internet steht,
lässt sich nicht mehr so leicht entfernen. Selbst
wenn es gelingt, Inhalte oder Kontaktdaten
entfernen zu lassen, können diese gespeichert
worden sein und jederzeit anderswo wieder
auftauchen.
Mit all dem kann Ihr Kind nicht alleine fertig
werden! Damit Sie Ihrem Kind helfen können,
ist es sehr wichtig, den Mobbing-Prozess
rechtzeitig zu erkennen. Sprechen Sie daher
mit Ihrem Kind!
Mögliche Symptome
 Vermehrte gesundheitliche Probleme:
Dazu zählen Symptome wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, häufiges Fehlen,
Schlafprobleme oder bedrückte Stimmung.
 Verhaltensänderungen: Alarmsignale können plötzliche Verschlossenheit, ein
Leistungsabfall in der Schule oder der
Rückzug in andere Welten, wie z.B. in
Online-Spiele- oder Fantasiewelten, sein.
 Fehlen persönlicher Gegenstände: Vor
allem Eltern kann auffallen, dass besonders geliebte Gegenstände oder Geld
plötzlich fehlen.
 Herunterspielen: Mobbing-Opfer geben
zunächst meist keinen direkten Hinweis
auf einen Vorfall oder spielen die Situation
herunter – z.T. aus Angst vor Handy- und
Internetentzug durch die Eltern. Wenn Sie
einen konkreten Verdacht haben, sind
Vertrauen, Geduld und wiederholte
Gesprächsangebote notwendig.
Was tun, wenn mein Kind betroffen ist?
A. Mein Kind wird gemobbt!
B. Mein Kind mobbt!
 Den Mobber blocken/sperren
 Das Problem ernst nehmen
Machen Sie sich und Ihrem Kind klar, dass
es sich nicht um eine Bagatelle handelt,
die man ignorieren oder herunterspielen
kann, sondern – im schlimmsten Fall – um
eine Straftat.
 Dokumentieren
Beweise sichern: Speichern Sie Seiten ab
oder erstellen Sie Screenshots (STRGDruck, Word-Dokument öffnen, STRG-V).
Wichtig: Datum + Uhrzeit.
 Betreiber der Website anschreiben
Sperre bzw. Löschung verlangen
(Email/Kontaktdaten im Impressum).
Nicht selbst im Netzwerk agieren, keine
Kommentare, Nachrichten usw. an die
Mobbenden; das macht es meist nur noch
schlimmer.
 Hilfe in Anspruch nehmen
Gespräch suchen mit Klassenlehrer,
Vertrauenslehrer, Sozialarbeitern.
Bei Mitschülern nach Unterstützern
suchen. Nicht warten, dass es von alleine
aufhört – das wird i.d.R. nicht passieren!
 Das Kind im Netz begleiten
Datenschutz durchspielen (z.B. einen TestAccount eröffnen, Einstellungen testen,
Konsequenzen testen). Kein Internetverbot für das Kind!
 ggf. Eltern der Mobbenden ansprechen
Eine persönliche Entscheidung, die nicht
jeder treffen mag. Falls ja: Sachlichengagiert bleiben und Schuldzuweisungen
vermeiden.
 Anzeige erstatten
Als letzte Maßnahme kann es
unumgänglich sein, Anzeige bei der Polizei
zu erstatten
 Besonnen bleiben
Bewahren Sie einen kühlen Kopf und
entscheiden Sie in Ruhe, wie Sie mit der
unangenehmen Situation umgehen.
Vermeiden Sie, das eigene Kind als kleines
"Monster" zu sehen und zu bestrafen.
 Nach Lösungen suchen
Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind,
wie es aus der Situation mit Anstand
herauskommt und welche Konsequenzen
es ziehen sollte.
 Einsicht erwirken
Machen Sie Ihrem Kind klar, was es
seinem Mitschüler angetan hat.
 Hilfe in Anspruch nehmen
Gespräch suchen mit Klassenlehrer,
Vertrauenslehrer, Sozialarbeitern.
 Mit Eltern reden
Suchen Sie das Gespräch mit den Eltern
des anderen Kindes.
 Sanktionen verhängen
ggf. Internet- / Smartphoneverbot für Ihr
Kind – machen Sie ihm klar, dass deren
Nutzung ein gewisses Verantwortungsbewusstsein erfordert!
Nachsorge
 Als Eltern informiert bleiben (vgl. „Hilfe im Netz“)
 Thematisieren der Internetnutzung in der Familie
 Mit Ihrem Kind einen Internet-Nutzungsplan erarbeiten
 Ihr Kind im Blick behalten
Wo finde ich Hilfe?
Ansprechpartner an der Schule:
 Schulsozialarbeit:
 Beauftragter für Cybermobbing:
 Vertrauenslehrer:
 Medienschutzbeauftragter:
 Media-Coaches:
 Streitschlichter:
Hilfe im Netz:
Infoseite von Betroffenen:
http://www.bündnis-gegen-cybermobbing.de/
Das sagt der Staat:
http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/cyber-mobbinginformationen,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/
Ratgeberseiten:
http://medienbewusst.de/internet/20121128/mobbing-2-0-wenn-das-internet-ein-jungesleben-zerstort.html
http://www.internet-abc.de/eltern/tipps-mobbing-cybermobbing.php
Netztest für Eltern:
http://www.medien-sicher.de/fur-eltern/
Infoset Medienkompetenz: 10 Fragen, 10 Antworten
http://www.mpfs.de/fileadmin/Infoset_neu/Infoset_Onlinekommunikation.pdf
Merkblatt für Eltern:
http://www.projuventute.ch/fileadmin/kundendaten/angebote/medienprofis/downloads/
de/Medienprofis_Merkblatt_Cyber-Mobbing_ELTERN_DT_01.pdf
Erstellt von:
Christian Kremp (Leibnitzschule Wiesbaden);
Rainer Rebuschat (Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf)
CYBERMOBBING
Informationen für Eltern
Foto: DAPD
Herunterladen