Ramipril HEXAL® plus Piretanid - arzneimittel

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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ramipril HEXAL® plus Piretanid 5 mg/6 mg
Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZU­
SAMMENSETZUNG
1 Tablette enthält 5 mg Ramipril und 6 mg
Piretanid.
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Hellgelbe, ovale Tablette mit Bruchkerbe
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1Anwendungsgebiete
Essentielle Hypertonie. Ramipril HEXAL
plus Piretanid ist indiziert bei Patienten,
deren Blutdruck mit Ramipril alleine nicht
ausreichend gesenkt werden kann.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Grundsätzlich sollte die Behandlung des
Bluthochdrucks mit einem Einzelwirkstoff
in niedriger Dosierung einschleichend be­
gonnen werden.
Die Gabe der fixen Kombination Ramipril
HEXAL plus Piretanid wird erst nach vor­
angegangener individueller Dosiseinstel­
lung (Dosistitration) mit den Einzelsubs­
tanzen (d. h. Ramipril und Piretanid) emp­
fohlen. Wenn klinisch vertretbar, kann ei­
ne direkte Umstellung von der Monothe­
rapie auf die fixe Kombination in Erwä­
gung gezogen werden.
Stand: Januar 2011
Hinweis
Da es bei der Umstellung von der Mono­
therapie auf die Kombination Ramipril
HEXAL plus Piretanid und bei Erhöhung
der Dosis von Ramipril bzw. Piretanid - ins­
besondere bei Patienten mit Salz- und/
oder Flüssigkeitsmangel (z. B. Erbrechen/
Diarrhö, Diuretika-Therapie), Herzinsuffi­
zienz oder schwerer Hypertonie - zu ei­
nem übermäßigen Blutdruckabfall kom­
men kann, sind diese Patienten mindes­
tens 8 Stunden ärztlich zu überwachen.
Dosierung
In der Regel wird die fixe Kombination
Ramipril HEXAL plus Piretanid nach vor­
angegangener Therapie mit der freien Kom­
bination aus Ramipril und Piretanid ange­
wendet, wenn die Erhaltungsdosen der
Einzelwirkstoffe denen der fixen Kombi­
nation entsprechen und damit eine Nor­
malisierung des Blutdrucks bewirkt wer­
den konnte. In den meisten Fällen beträgt
die Dosierung 1-mal täglich 1 Tablette
Ramipril HEXAL plus Piretanid, entspre­
chend 5 mg Ramipril und 6 mg Piretanid
pro Tag. Die tägliche Maximaldosis von
2 Tabletten Ramipril HEXAL plus Piretanid,
entsprechend 10 mg Ramipril und 12 mg
Piretanid pro Tag, sollte nicht überschrit­
ten werden.
Bei Patienten, die mit einem Diuretikum
vorbehandelt sind und bisher noch kei­
nen ACE-Hemmer (z. B. Ramipril) erhal­
ten haben, ist zu erwägen, dieses wenigs­
tens 2-3 Tage vor Beginn der Behandlung
mit Ramipril HEXAL plus Piretanid abzu­
setzen oder zumindest in der Do­sis zu
verringern.
Dosierung bei mäßig eingeschränkter Nie­
renfunktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/
min) und älteren Patienten
Die Dosiseinstellung ist besonders sorg­
fältig vorzunehmen (Titration der Einzel­
komponenten). Die Erhaltungsdosis be­
trägt ½ Tablette Ramipril HEXAL plus Pi­
retanid, die Maximaldosis 1 Tablette Ra­
mipril HEXAL plus Piretanid täglich.
Art der Anwendung
Ramipril HEXAL plus Piretanid Tabletten
sind unzerkaut und mit ausreichend Flüs­
sigkeit (etwa ½ Glas Wasser) vor, wäh­
rend oder nach einer Mahlzeit einzuneh­
men. Grundsätzlich wird empfohlen, die
verordnete Tagesmenge morgens einzu­
nehmen.
4.3Gegenanzeigen
Ramipril HEXAL plus Piretanid darf nicht
angewendet werden bei
• Überempfindlichkeit gegen Ramipril,
einen anderen ACE-Hemmer, Piretanid
sowie Sulfonamide (mögliche Kreuzre­
aktionen beachten) oder einen der
sonstigen Bestandteile
• anamnestisch bekanntem Angioödem
(z. B. infolge einer früheren ACE-Hem­
mer-Therapie)
• schwerem Nierenversagen (KreatininKonzentration im Blut über 1,8 mg/dl;
Kreatinin-Clearance geringer als 30 ml/
min)
• Nierenarterienstenose (beidseitig bzw.
einseitig bei Einzelniere)
• Zustand nach Nierentransplantation
• hämodynamisch relevanter Aorten- oder
Mitralklappenstenose bzw. hypertro­
pher Kardiomyopathie
• primärem Hyperaldosteronismus
• schweren Leberfunktionsstörungen (Prae­
coma/Coma hepaticum) oder primärer
Lebererkrankung
• klinisch relevanten Elektrolytstörungen,
die sich durch Behandlung mit Rami­
pril HEXAL plus Piretanid verschlech­
tern können (z. B. Hypokaliämie, Hypo­
natriämie)
• Patienten mit klinisch relevantem Flüs­
sigkeitsmangel (Hypovolämie) oder De­
hydratation
• Schwangerschaft
• Stillzeit (Abstillen!)
• Patienten mit hypotensiven oder hämo­
dynamisch instabilen Zuständen.
Da keine ausreichenden Therapieerfahrun­
gen vorliegen, darf Ramipril HEXAL plus
Piretanid nicht angewendet werden bei
• Nephropathie, die mit Steroiden, nicht­
steroidalen Antiphlogistika, Immunmo­
dulatoren und/oder zytotoxischen Subs­
tanzen behandelt wird
• Dialysepatienten
• dekompensierter Herzinsuffizienz
• Kindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Rami­
pril HEXAL plus Piretanid oder anderen
ACE-Hemmern und extrakorporalen The­
rapieverfahren, die zum Kontakt von Blut
mit negativ geladenen Oberflächen füh­
ren, ist kontraindiziert, da schwere ana­
phylaktoide Reaktionen bis hin zum le­
bensbedrohlichen Schock auftreten kön­
nen (siehe folgende Beispiele).
So darf während der Therapie mit Ramipril
HEXAL plus Piretanid keine Dialyse oder
Hämofiltration mit Poly(acrylonitril,natrium2-methylallylsulfonat)-high-flux-Membra­
nen (z. B. „AN 69“) und keine LDL(low
density lipoprotein)-Apherese mit Dextran­
sulfat erfolgen (siehe Abschnitt 4.5).
Im Falle einer notfallmäßigen Dialyse oder
Hämofiltration oder der Notwendigkeit
einer LDL-Apherese muss deshalb eine
andere Dialysemembran verwendet wer­
den und die Patienten sollten auf eine Be­
handlung mit einem Antihypertensivum
umgestellt werden, das nicht zur Gruppe
der ACE-Hemmer gehört (siehe Abschnitt
4.5).
Während einer Desensibilisierungsthera­
pie gegen Insektengifte (z. B. von Bienen
oder Wespen) und gleichzeitiger Anwen­
dung eines ACE-Hemmers können zum
Teil lebensbedrohliche Überempfindlich­
keitsreaktionen (z. B. Blutdruckabfall, Atem­
not, Erbrechen, allergische Hautreaktio­
nen) auftreten. Überempfindlichkeitsreak­
tionen können auch nach Insektenstichen
(wie Bienen- oder Wespenstich) vorkom­
men.
Falls eine Desensibilisierungstherapie ge­
gen Insektengifte notwendig ist, ist Rami­
pril HEXAL plus Piretanid vorübergehend
durch andere Arzneimittel gegen Hyper­
tonie - keinen ACE-Hemmer - zu ersetzen
(siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichts­
maßnahmen für die Anwendung
Angioödem - Kopf, Hals oder Extremi­
täten
Wenn ein Angioödem während der Be­
handlung mit einem ACE-Hemmer auf­
tritt, muss das Arzneimittel sofort abge­
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setzt werden. Ein durch ACE-Hemmer
ausgelöstes Angioödem kann mit Beteili­
gung von Kehlkopf, Rachen und/oder
Zunge verlaufen (siehe Abschnitt 4.8).
Angioödeme mit Beteiligung von Gesicht,
Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis oder
Kehlkopf können ebenfalls auftreten. Die
Notfallbehandlung lebensbedrohlicher An­
gioödeme beinhaltet die sofortige Gabe
von Epinephrin (subkutane oder langsame
intravenöse Injektion) unter EKG-Kon­
trolle- und Blutdrucküberwachung. Der
Patient sollte hospitalisiert, über mindes­
tens 12-24 Stunden überwacht und erst
nach vollständigem Abklingen der Symp­
tome entlassen werden.
Intestinales Angioödem
Intestinale Angioödeme wurden bei mit
ACE-Hemmern behandelten Patienten
berichtet. Die Patienten hatten abdomi­
nale Schmerzen (mit oder ohne Übelkeit
und Erbrechen); in einigen Fällen traten
auch Angioödeme des Gesichts auf. Die
Symptome verschwanden, nachdem der
ACE-Hemmer abgesetzt wurde.
Die Behandlung mit Ramipril HEXAL plus
Piretanid erfordert eine regelmäßige ärzt­
liche Überwachung.
Patienten mit überstimuliertem ReninAngiotensin-System
Bei Patienten mit erhöhter Aktivität des
Renin-Angiotensin-Systems besteht das
Risiko, dass ein plötzlicher ausgeprägter
Blutdruckabfall und eine Verschlechte­
rung der Nierenfunktion aufgrund der
ACE-Hemmung auftreten. Wenn Ramipril
HEXAL plus Piretanid in solchen Fällen
zum 1. Mal oder erstmals in höherer Do­
sierung angewendet wird, ist der Blut­
druck so lange sorgfältig zu kontrollieren,
bis keine weitere akute Blutdrucksen­
kung mehr zu erwarten ist (siehe Ab­
schnitt 4.2).
Eine erhöhte Aktivität des Renin-Angio­
tensin-Systems ist beispielsweise zu er­
warten bei
• Patienten mit schwerer und maligner
Hypertonie. Zu Behandlungsbeginn ist
eine enge ärztliche Überwachung er­
forderlich.
• Patienten mit gleichzeitig vorhandener
Herzinsuffizienz. Bei schwerer Herzin­
suffizienz ist zu Behandlungsbeginn ei­
ne enge ärztliche Überwachung erfor­
derlich.
• mit Diuretika vorbehandelten Patienten.
Wenn das Diuretikum nicht abgesetzt
oder in seiner Dosis reduziert werden
kann, ist zu Behandlungsbeginn eine
enge ärztliche Überwachung erforder­
lich.
• Patienten mit Flüssigkeits- oder Salz­
mangel oder bei Patienten, bei denen
sich diese wegen unzureichender Flüs­
sigkeits- oder Salzaufnahme entwi­
ckeln könnten, z. B. bei Durchfall, Er­
brechen oder übermäßigem Schwitzen
und unzureichendem Salz- und Flüs­
sigkeitsersatz.
• Patienten mit linksventrikulärer Einoder Ausflussbehinderung (z. B. Aor­
ten- oder Mitralklappenstenose, hyper­
trophe Kardiomyopathie)
• Patienten mit einer hämodynamisch
relevanten Nierenarterienstenose. Das
Absetzen einer bestehenden DiuretikaTherapie kann erforderlich sein.
Patienten mit einem besonderen Risiko
für eine starke Blutdrucksenkung
Bei Patienten, die durch einen uner­
wünscht starken Blutdruckabfall beson­
ders gefährdet würden (z. B. Patienten
mit hämodynamisch relevanten Stenosen
der Koronargefäße oder der hirnversor­
genden Gefäße), erfordert die Anfangs­
phase der Behandlung eine engmaschige
ärztliche Überwachung.
Ältere Patienten
Einige ältere Patienten (über 65 Jahre)
können besonders stark auf die Behand­
lung mit ACE-Hemmern reagieren. Zu
Beginn der Behandlung wird eine Über­
prüfung der Nierenfunktion empfohlen.
Überwachung der Nierenfunktion
Vor Anwendung von Ramipril HEXAL plus
Piretanid muss die Nierenfunktion über­
prüft worden sein. Es wird empfohlen, die
Nierenfunktion besonders in den ersten
Wochen der Behandlung zu überwachen.
Dies gilt insbesondere für Patienten mit
• Herzinsuffizienz
• eingeschränkter Nierenfunktion
• einseitiger Nierenarterienstenose (in
diesem Fall kann bereits ein geringer
Serumkreatinin-Anstieg Hinweis auf den
Ausfall der betroffenen Niere sein).
Ein Salz-/Flüssigkeitsmangel (z. B. durch
kochsalzarme Diät, Erbrechen, Durchfall
oder Vorbehandlung mit Diuretika) muss
vor Beginn der Therapie ausgeglichen wer­
den.
Kontrolle der Blutparameter
Während der Therapie mit Ramipril HEXAL
plus Piretanid sollten die Serumelektroly­
te (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzi­
um), die Harnsäure, das Serumkreatinin
sowie der Blutzucker regelmäßig kontrol­
liert werden. Bei Patienten mit einge­
schränkter Nierenfunktion sind häufigere
Kontrollen der Serumkalium-Konzentra­
tion erforderlich.
Hämatologische Kontrolle
Es wird empfohlen, die Leukozytenzahl
zu kontrollieren, um eine mögliche Leu­
kopenie feststellen zu können. Eine en­
gere Überwachung ist in der Initialphase
der Behandlung ratsam und bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion oder
Kollagenerkrankungen (z. B. Lupus ery­
thematodes oder Sklerodermie) oder bei
Patienten, die mit anderen Arzneimitteln
behandelt werden, die das Blutbild ver­
ändern können (siehe Abschnitte 4.5 und
4.8).
Sollten im Verlauf der Therapie mit Rami­
pril HEXAL plus Piretanid Symptome wie
Fieber, Lymphknotenschwellungen und/
oder Halsentzündungen bzw. eine erhöh­
te Blutungsneigung (z. B. schwer stillba­
res Zahnfleischbluten) auftreten, muss um­
gehend das Blutbild untersucht werden.
Insbesondere zu Behandlungsbeginn und
bei Risikopatienten (Patienten mit Diabe­
tes mellitus, eingeschränkter Nierenfunk­
tion, Kollagenerkrankungen, älteren Pa­
tienten, Behandlung mit Immunsuppres­
siva, Zytostatika, Allopurinol, Procainamid,
Digitalisglykosiden, Glukokortikoiden, Laxan­
zien) sind Kontrollen der oben genannten
Blutwerte bzw. des Blutbildes in kürzeren
Abständen angezeigt.
Primärer Hyperaldosteronismus
Wird Ramipril HEXAL plus Piretanid bei
einem Patienten mit primärem Hyperal­
dosteronismus angewendet, ist eine sorg­
fältige Überwachung des Kaliumspiegels
im Plasma erforderlich.
Ramipril HEXAL plus Piretanid darf nur
nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwä­
gung unter regelmäßiger Kontrolle reprä­
sentativer klinischer und laborchemischer
Parameter angewendet werden bei
• klinisch relevanter Proteinurie (mehr als
1 g/Tag)
• Patienten mit Gicht
• Patienten mit eingeschränkter Leber­
funktion
• gestörter Immunreaktion oder Kollagen­
krankheit (z. B. Lupus erythematodes,
Sklerodermie)
• gleichzeitiger systemischer Therapie
mit Arzneimitteln, die die Abwehrreak­
tionen unterdrücken (z. B. Kortikoide,
Zytostatika, Antimetaboliten), Allopuri­
nol, Procainamid oder Lithium
• zerebraler Gefäßsklerose
• Koronarsklerose
• Patienten mit einer Harnabflussbehin­
derung (z. B. bei Prostatahyperplasie,
Hydronephrose, Ureterstenose).
Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B.
bei Prostatahyperplasie) darf Ramipril
HEXAL plus Piretanid nur angewendet
werden, wenn für freien Harnabfluss ge­
sorgt wird, da eine plötzlich einsetzende
Harnflut zu einem akuten Harnverhalt mit
Überdehnung der Blase führen kann.
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Besondere Patientengruppen
Bei Kindern, Patienten mit schwerer Be­
einträchtigung der Nierenfunktion (Kreati­
nin-Clearance unter 20 ml/min pro 1,73 m2
Körperoberfläche) sowie bei Dialysepa­
tienten liegen keine ausreichenden Erfah­
rungen zur Anwendung von Ramipril HEXAL
plus Piretanid vor.
Schwangerschaft
Bei Patientinnen mit Schwangerschafts­
wunsch sollte eine Umstellung auf eine
alternative blutdrucksenkende Behand­
lung mit geeignetem Sicherheitsprofil für
Schwangere erfolgen. Wird eine Schwan­
gerschaft festgestellt, ist die Behandlung
mit ACE-Hemmern unverzüglich zu be­
enden und, wenn erforderlich, eine alter­
native Therapie zu beginnen (siehe Ab­
schnitte 4.3 und 4.6).
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Do­
pingzwecken
Die Anwendung von Ramipril HEXAL plus
Piretanid kann bei Dopingkontrollen zu
positiven Ergebnissen führen. Eine miss­
bräuchliche Anwendung des Arzneimit­
tels Ramipril HEXAL plus Piretanid zu
Dopingzwecken kann die Gesundheit ge­
fährden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­
mitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen können bei
gleichzeitiger Anwendung von Ramipril
HEXAL plus Piretanid, anderen ACEHemmern oder Piretanid und den nach­
folgend genannten Arzneimitteln bzw.
Substanzen auftreten:
Nahrung
Die Resorption von Ramipril wird durch
Nahrung nicht signifikant beeinflusst.
Kontraindizierte Kombinationen
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Ra­
mipril HEXAL plus Piretanid und extrakor­
poralen Therapieverfahren, die zum Kon­
takt von Blut mit negativ geladenen Ober­
flächen führen, wie Dialyse oder Hämofil­
tration mit bestimmten Dialysemembra­
nen (z. B. Polyacrylonitrilmembranen) oder
LDL-Apherese mit Dextransulfat, besteht
die Gefahr, dass schwere anaphylaktoide
Reaktionen bis hin zum lebensbedroh­
lichen Schock auftreten können. Daher
sollte eine andere Dialysemembran bei
Patienten verwendet werden, die eine not­
fallmäßige Dialyse oder Hämofiltration be­
nötigen, und die Patienten sollten auf eine
Behandlung mit ei­nem Antihypertensivum
umgestellt werden, das nicht zur Gruppe
der ACE-Hemmer gehört.
Nicht empfohlene Arzneimittelkombina­
tionen
Kaliumsalze, kaliumsparende Diuretika (z. B.
Amilorid, Triamteren, Spironolacton)
Verstärkter Anstieg der Serumkalium-Kon­
zentration. Wenn eine gleichzeitige Be­
handlung mit diesen Arzneimitteln ange­
zeigt ist, erfordert dies eine engmaschige
Überwachung des Serumkaliums.
Ototoxische Arzneimittel (z. B. Aminogly­
kosid-Antibiotika, Cisplatin)
Mögliche Verstärkung der gehörschädi­
genden Wirkung dieser Substanzen durch
Piretanid. Auftretende Hörstörungen kön­
nen irreversibel sein. Diese Wirkstoffe soll­
ten nur gleichzeitig mit Ramipril HEXAL
plus Piretanid angewendet werden, wenn
zwingende medizinische Gründe dafür
vorliegen.
Vorsicht bei der Anwendung
Antihypertensiva (z. B. andere Diuretika,
Betarezeptorenblocker) und andere Wirk­
stoffe mit blutdrucksenkendem Potential
(z. B. Nitrate, Vasodilatatoren, Hypnotika,
Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische
Antidepressiva, Narkotika, Anästhetika)
Verstärkung der blutdrucksenkenden Wir­
kung von Ramipril HEXAL plus Piretanid
(siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 4.8). Gege­
benenfalls Information des Anästhesisten
über die Therapie mit Ramipril HEXAL
plus Piretanid.
Blutdruckerhöhende Sympathomimetika
(Katecholamine, z. B. Epinephrin)
Diese können die blutdrucksenkende Wir­
kung von Ramipril HEXAL plus Piretanid
abschwächen, eine besonders engma­
schige Überwachung des Blutdrucks wird
empfohlen. Außerdem kann Piretanid die
Wirkung von Katecholaminen abschwä­
chen.
Allopurinol, Immunsuppressiva, systemi­
sche Kortikosteroide, Procainamid, Zy­
tostatika und andere Arzneimittel, die das
Blutbild verändern können
Erhöhte Wahrscheinlichkeit hämatologi­
scher Reaktionen, insbesondere Leuko­
penie (siehe Abschnitt 4.4).
Lithiumsalze
Die Ausscheidung von Lithium kann ver­
mindert sein. Dies kann zu einer Erhö­
hung der Serumlithium-Konzentration und
dadurch zur Verstärkung der Lithium-To­
xizität führen (regelmäßige Kontrolle der
Serumlithium-Konzentration erforderlich!).
Orale Antidiabetika (z. B. Sulfonylharn­
stoffe, Biguanide), Insulin
ACE-Hemmer können die Insulin-Resis­
tenz vermindern. In Einzelfällen kann dies
bei Patienten, die gleichzeitig mit Antidia­
betika behandelten werden zu hypoglyk­
ämischen Reaktionen führen. Piretanid
kann die Wirkung von Antidiabetika ab­
schwächen. Eine Dosisanpassung von
oralen Antidiabetika oder Insulin kann er­
forderlich sein; zu Behandlungsbeginn
wird eine besonders sorgfältige Kontrolle
des Blutzuckers empfohlen.
Mit Sorgfalt abzuwägende Kombinatio­
nen
Nichtsteroidale Antiphlogistika, Analgetika
(z. B. Indometacin) und Acetylsalicylsäure
Mögliche Abschwächung der blutdruck­
senkenden Wirkung von Ramipril HEXAL
plus Piretanid und Entwicklung eines
akuten Nierenversagens oder Anstieg der
Serumkalium-Konzentration.
Heparin
Anstieg der Serumkalium-Konzentration
möglich.
Probenecid
Mögliche Abschwächung der blutdruck­
senkenden Wirkung von Piretanid.
Salicylate
Mögliche Verstärkung der Wirksamkeit
und der Toxizität der Salicylate auf das
zentrale Nervensystem durch Piretanid.
Kortikosteroide, ACTH, Amphotericin B,
Carbenoxolon, größere Mengen von La­
kritze, Laxanzien (bei Daueranwendung)
und andere kaliuretische oder kaliumsen­
kende Arzneimittel
Erhöhtes Risiko einer Hypokaliämie.
Digitalisglykoside
Mögliche Verstärkung der Digitalis-Toxi­
zität durch Veränderung der ElektrolytKonzentrationen (z. B. Hypokaliämie, Hy­
pomagnesiämie).
Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ
Mögliche Verstärkung und Verlängerung
der muskelrelaxierenden Wirkung (Infor­
mation des Anästhesisten über die The­
rapie mit Ramipril HEXAL plus Piretanid!).
Nephrotoxische Arzneimittel
Mögliche Verstärkung der nierenschädi­
genden Wirkung durch Piretanid.
Kochsalz
Mögliche Abschwächung der blutdruck­
senkenden Wirkung von Ramipril HEXAL
plus Piretanid bei erhöhter Kochsalzzu­
fuhr.
Alkohol
Ramipril kann zu verstärkter Vasodilata­
tion führen und so die Alkoholwirkung
potenzieren.
Desensibilisierungstherapie
Während der Behandlung mit ACE-Hem­
mern ist die Wahrscheinlichkeit und der
Schweregrad anaphylaktischer und ana­
phylaktoider Reaktionen auf Insektengift
erhöht. Es wird angenommen, dass die­
ser Effekt auch in Verbindung mit ande­
ren Allergenen auftreten kann (siehe Ab­
schnitt 4.3).
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4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von ACE-Hemmern in
der Schwangerschaft ist kontraindiziert
(siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Es liegen keine endgültigen epidemiolo­
gischen Daten hinsichtlich eines terato­
genen Risikos nach Anwendung von
ACE-Hemmern während des 1. Schwan­
gerschaftstrimesters vor; ein geringfügig
erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausge­
schlossen werden. Wird eine Schwanger­
schaft festgestellt, ist eine Behandlung
mit ACE-Hemmern unverzüglich zu be­
enden und, wenn erforderlich, eine alter­
native Therapie zu beginnen.
Es ist bekannt, dass eine Therapie mit
ACE-Hemmern während des 2. und 3.
Schwangerschaftstrimesters fetotoxische
Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligo­
hydramnion, verzögerte Schädelossifika­
tion) und neonatal-toxische Effekte (Nie­
renversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie)
haben kann (siehe auch Abschnitt 5.3).
Im Falle einer Exposition mit ACE-Hem­
mern ab dem 2. Schwangerschaftstrimes­
ter werden Ultraschalluntersuchungen der
Nieren und des Schädels empfohlen.
Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer
eingenommen haben, sollten häufig wie­
derholt auf Hypotonie untersucht werden
(siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4).
Stillzeit
Da ungenügende Erkenntnisse zur An­
wendung von Ramipril HEXAL plus Pire­
tanid in der Stillzeit vorliegen, ist eine al­
ternative antihypertensive Therapie mit
einem besser geeigneten Sicherheitspro­
fil bei Anwendung in der Stillzeit anzu­
wenden, insbesondere wenn Neugebore­
ne oder Frühgeborene gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­
keit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Einige Nebenwirkungen (z. B. Symptome
einer Blutdrucksenkung wie Benommen­
heit, Schwindel) können die Konzentra­
tions- und Reaktionsfähigkeit des Patien­
ten beeinträchtigen und stellen daher ein
Risiko dar, wenn diese Fähigkeiten be­
sonders wichtig sind (z. B. beim Steuern
eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von
Maschinen).
4.8Nebenwirkungen
Da Ramipril HEXAL plus Piretanid ein Anti­
hypertensivum ist, resultieren viele seiner
Nebenwirkungen aus dem blutdrucksen­
kenden Effekt, der zu adrenerger Gegen­
regulation oder verminderter Organ­
durchblutung führt. Viele andere Wirkun­
gen (z. B. Wirkungen auf das Elektrolyt­
gleichgewicht, bestimmte anaphylaktoi­
de Reaktionen oder Entzündungsreaktio­
nen der Schleimhäute) sind auf die ACEHemmung zurückzuführen oder auf an­
dere pharmakologische Wirkungen von
Ramipril oder Piretanid.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden
bei der Behandlung mit Ramipril HEXAL
plus Piretanid, seinen Bestandteilen Ra­
mipril und Piretanid, anderen ACE-Hem­
mern oder vergleichbaren Diuretika be­
obachtet.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Neben­
wirkungen werden folgende Kategorien
zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe wer­
den die Nebenwirkungen nach abnehmen­
dem Schweregrad angegeben.
Siehe Tabellen 1 und 2 auf den Seiten 5-6.
Bei Auftreten von Ikterus oder bei einem
deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die
Therapie mit Ramipril HEXAL plus Pireta­
nid abzubrechen und der Patient ärztlich
zu überwachen.
Bei Verdacht auf eine schwerwiegende
Hautreaktion muss sofort der behandeln­
de Arzt aufgesucht und gegebenenfalls die
Therapie mit Ramipril HEXAL plus Pireta­
nid abgebrochen werden.
Hinweis
Die oben genannten Laborparameter sol­
len vor und regelmäßig während der Be­
handlung mit Ramipril HEXAL plus Pireta­
nid kontrolliert werden.
4.9Überdosierung
Symptome bei Überdosierung bzw. In­
toxikation
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Über­
dosierung sind folgende Symptome
möglich: anhaltende Diurese, exzessive
periphere Vasodilatation (mit schwerer
Hypotonie, Kreislaufschock), Bradykardie,
Elektrolytstörungen, Nierenversagen, Herz­
rhythmusstörungen, Bewusstseinsstörun­
gen (bis zum Koma), Konvulsionen (zere­
brale Krampfanfälle), Paresen und para­
lytischer Ileus.
Durch plötzlich einsetzende Harnflut kann
es bei Patienten mit behindertem Harn­
fluss (z. B. durch Prostatahyperplasie) zu
einem akuten Harnverhalt mit Überdeh­
nung der Blase kommen.
Therapie von Intoxikationen
Bei Überdosierung bzw. Intoxikation rich­
ten sich die Therapiemaßnahmen nach Art
und Zeitpunkt der Verabreichung sowie
nach Art und Schwere der Symptome.
Neben allgemeinen Maßnahmen, die der
Elimination von Ramipril HEXAL plus Pi­
retanid dienen (z. B. Magenspülung, Ver­
abreichung von Adsorbentien und Natri­
umsulfat innerhalb von 30 Minuten nach
Ramipril HEXAL plus Piretanid-Einnahme),
müssen unter intensivmedizinischen Be­
dingungen die vitalen Parameter über­
wacht bzw. korrigiert werden.
Bei Hypotonie sollte zunächst eine Koch­
salz- und Volumensubstitution erfolgen,
bei Nichtansprechen sollten dann zusätz­
lich Katecholamine (z. B. Norepinephrin,
Dopamin) intravenös gegeben werden.
Eine Therapie mit Angiotensin II (Angioten­
sinamid) kann erwogen werden, welches
in der Regel nur in wenigen Forschungs­
laboren erhältlich ist. Bei therapierefrak­
tärer Bradykardie sollte eine Schrittma­
cher-Therapie durchgeführt werden.
Kontrollen des Wasser-, Elektrolyt- und des
Säure-Basen-Haushaltes sowie des Blut­
zuckers und der harnpflichtigen Substan­
zen müssen ständig durchgeführt werden.
Bei Hypokaliämie ist eine Kaliumsubstitu­
tion erforderlich.
Es liegen keine Erfahrungen bezüglich der
Wirksamkeit einer forcierten Diurese, ei­
ner Änderung des Harn-pH, einer Hämo­
filtration oder Dialyse vor, um die Aus­
scheidung von Ramipril oder Ramiprilat
zu beschleunigen. Wenn dennoch eine
Dialyse oder Hämofiltration erwogen wird,
siehe Abschnitt 4.3.
Ramipril und Piretanid sind kaum dialy­
sierbar.
Notfalltherapie eines Angioödems
Bei einem lebensbedrohlichen angioneu­
rotischen Ödem mit Zungen-, Glottis- und/
oder Kehlkopfbeteiligung werden folgen­
de Notfallmaßnahmen empfohlen:
Sofortige subkutane Gabe von 0,3-0,5 mg
Epinephrin bzw. langsame intravenöse
Gabe von 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungs­
anweisung beachten!) unter EKG- und
Blutdruckkontrolle, im Anschluss daran
systemische Glukokortikoidgabe.
Ferner wird die intravenöse Gabe von An­
tihistaminika (H1- und H2-Rezeptor-Ant­
agonisten) empfohlen. Zusätzlich zur Epi­
nephrin-Anwendung kann bei bekanntem
C1-Inaktivator-Mangel die Gabe von C1Inaktivator erwogen werden.
Der Patient sollte unverzüglich ins Kran­
kenhaus eingewiesen und mindestens
12-24 Stunden lang überwacht werden.
Er sollte erst entlassen werden, wenn die
Symptome sich vollständig zurückgebil­
det haben.
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
HEXAL AG
Tabelle 1: Nebenwirkungen von Ramipril
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Nicht bekannt
Eosinophilie
erniedrigte Anzahl von
Leukozyten (inklusive
Neutropenie oder Agra­nu­lozytose), Ery­­throzyten, Thrombozyten,
Hämoglobin erniedrigt
Leukozytose, BSG
erhöht
Knochenmarkdepres­
sion, Panzytopenie,
hämolytische Anämie,
Hämatokrit erniedrigt
Vertigo, Parästhesie,
Ageusie (Geschmacks­
verlust), Dysgeusie
(Geschmacksstörungen)
Tremor, Gleichgewichtsstörungen
Sehstörungen inklusive
verschwommenem
Sehen
Konjunktivitis (Binde­
hautentzündung)
Herzerkrankungen
myokardiale Ischämie
inklusive Angina pec­toris oder Myo­kardinfarkt, Tachykardie,
Arrhyth­mie, Palpitatio­
nen, periphere Ödeme
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Erkrankungen des
Nervensystems
Kopfschmerzen, Schwin­
del (Benommenheit)
Augenerkrankungen
Erkrankungen des
Ohrs und des
Labyrinths
Hörstörungen, Tinnitus
Erkrankungen der
Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
trockener Reizhusten,
Bronchitis, Sinusitis,
Dyspnoe
Bronchospasmus inklusive
Verschlimmerung von
Asthma, Rhinitis, Nasenschleimhautschwellung
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
gastrointestinale
Entzündung (entzünd­
liche Reaktionen des
Gastrointestinaltrakts),
Verdauungsstörungen,
abdominale Beschwer­
den, Dyspepsie, Diarrhö,
Übelkeit, Erbrechen
tödliche Pankreatitis
(Fälle mit tödlichem
Ausgang wurden in
extrem seltenen Fällen
im Zusammenhang mit
ACE-Hemmern berichtet), erhöhte Pan­­kreasenzyme, intestinales
Angioödem, Schmerzen
im Oberbauch inklusive
Gastritis, Obstipation,
Mundtrockenheit
Erkrankungen der
Nieren und Harnwege
Erkrankungen der Haut
und des Unterhautzell­
gewebes
zerebrale Ischämie
inklusive ischämischem
Schlaganfall und
transitorischen isch­ämischen Atta­cken,
Beeinträchtigung
psychomotorischer
Fähigkeiten (beeinträch­
tigte Reaktionen), brennendes Gefühl, Parosmie
(Geruchsstörungen)
Glossitis
Stomatitis aphtosa
(entzündliche Reaktionen
der Mundhöhle)
eingeschränkte
Nierenfunktion inklusive
akutem Nierenversagen,
vermehrte Urinausschei­
dung, Verschlechterung
einer bestehenden
Proteinurie, Blutharnstoff
erhöht, Kreatinin im Blut
erhöht
Exanthem insbesondere
makulopapulös
Angioödeme mit
tödlichem Ausgang
(höhere Inzidenz bei
Patienten mit schwarzer
Hautfarbe; kann
lebensbedrohlich
werden, selten kann ein
ernsthafter Verlauf zu
einer tödlichen
Obstruktion der
Atemwege führen),
Pruritus, Hyperhidrose
exfoliative Dermatitis,
Urtikaria, Onycholyse
Photosensibilität
toxische epidermale
Nekrolyse, StevensJohnson-Syndrom,
Erythema multiforme,
Pemphigus, Verschlimmerung einer Psoriasis,
psoriasiforme Dermatitis,
pemphigoides oder
lichenoides Exanthem
oder Enanthem, Alopezie
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
HEXAL AG
Tabelle 1: Nebenwirkungen von Ramipril
Häufig
Gelegentlich
Selten
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Muskelspasmen
(Muskelkrämpfe),
Myalgie
Arthralgie
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Kalium im Blut erhöht
Anorexie, verminderter
Appetit
Gefäßerkrankungen
Hypotonie, orthostati­
sche Regulationsstö­
rung, Synkope
Erröten (Flush)
Gefäßstenose,
Minderdurchblutung
(Verschlechterung von
Durchblutungsstörun­
gen), Vaskulitis
Allgemeine Erkrankun­
gen und Beschwerden
am Verabreichungsort
Schmerzen im
Brustkorb, Müdigkeit
Pyrexie (Fieber)
Asthenie (Schwäche)
Sehr selten
Nicht bekannt
Arthritis
Natrium im Blut
erniedrigt
Schock
Erkrankungen des
Immunsystems
Raynaud-Syndrom
anaphylaktische oder
anaphylaktoide Reak­tionen (schwere ana­phylaktische und anaphylaktoide Reaktionen
auf Insektenstiche werden unter ACE-Hem­
mung verstärkt), antinukleare Antikörper
erhöht
Leber- und Gallenerkran­
kungen
Leberenzyme und/oder
konjugiertes Bilirubin
erhöht
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse
vorübergehende erektile
Impotenz, Abnahme der
Libido
Psychiatrische
Erkrankungen
depressive Verstimmun­
gen, Angst, Nervosität,
Unruhe, Schlafstörungen
inklusive Somnolenz
(Benommenheit)
cholestatischer Ikterus,
Leberzellschädigung
Cholangitis, (Sub-)Ileus
akutes Leberversagen,
cholestatische oder
zytolytische Hepatitis (in
Ausnahmefällen mit
Todesfolge)
Gynäkomastie
Verwirrtheit, Apathie
Aufmerksamkeitsstörung
Tabelle 2: Nebenwirkungen von Piretanid
(Hier werden nur Nebenwirkungen aufgeführt, die unter Ramipril noch nicht genannt wurden.)
Nebenwirkung
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Hämokonzentration
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Symptome einer Harnabflussbehinderung bei Patienten mit gestörter
Blasen­entleerung oder Prostatahyperplasie, Entwicklung eines Flüssigkeitsdefi­
zits
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelschwäche, neuromuskuläre Übererregbarkeit, Tetanie
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Dehydratation, Hypovolämie, Hypokaliämie, Hypochlorämie, Vermehrung der
Ausscheidung von Kalzium und Magnesium (Hypomagnesiämie und Hypokalz­
ämie), Erhöhung der Konzentration von Cholesterin und Triglyceriden im Serum,
Entwicklung oder Verschlimmerung einer metabolischen Alkalose, Zunahme der
Harnsäurekonzentration im Serum, Auslösung von Gichtanfällen, Blutzuckerhö­
hung, verschlechterte Glucosetoleranz, Manifestation eines latenten Diabetes
mellitus, Verschlechterung eines manifesten Diabetes mellitus, Glucosurie,
verstärkter Durst
Gefäßerkrankungen
erhöhte Thromboseneigung
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
HEXAL AG
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kombi­
nation von ACE-Hemmer (Ramipril) und
Schleifendiuretikum (Piretanid), Antihyper­
tonikum
ATC-Code: C09BA05
Ramipril HEXAL plus Piretanid hat sowohl
antihypertensive als auch diuretische Wir­
kung.
Ramipril und Piretanid werden allein und
kombiniert zur Hochdruckbehandlung ein­
gesetzt. Die blutdrucksenkenden Wirkun­
gen beider Komponenten ergänzen sich.
Wirkungsmechanismus
Ramipril
Ramipril wird in der Leber durch Esterasen
zu Ramiprilat, einem Hemmstoff des An­
giotensin-Converting-Enzyms, umgewan­
delt.
Das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)
ist eine Peptidyldipeptidase, welche die
Umwandlung von Angiotensin I zu der
vasokonstriktorisch wirksamen Substanz
Angiotensin II bewirkt. Eine Hemmung
von ACE führt zu einer verminderten Bil­
dung des vasokonstriktorisch wirksamen
Angiotensin II in Gewebe und Plasma,
wo­durch es zur Abnahme der Aldoste­
ron-Sekretion und somit zu einem An­
stieg der Serumkalium-Konzentration kom­
men kann. Aus dem Fortfall der negativen
Rückkopplung von Angiotensin II auf die
Reninsekretion resultiert eine Erhöhung
der Plasmareninaktivität.
Da ACE auch Bradykinin, ein vasode­
pressorisches Peptid, abbaut, resultiert
aus der Hemmung von ACE eine erhöhte
Aktivität zirkulierender und lokaler Kalli­
krein-Kinin-Systeme (und somit eine Akti­
vierung des Prostaglandin-Systems). Es
wird diskutiert, dass dieser Mechanismus
auch an der blutdrucksenkenden Wirkung
der ACE-Hemmer beteiligt ist. Außerdem
wird dieses System für bestimmte Neben­
wirkungen mitverantwortlich gemacht.
Piretanid
Piretanid ist ein Schleifendiuretikum. Der
Wirkmechanismus besteht in der Blo­
ckierung des Na+/K+/2Cl–-Carriers im auf­
steigenden Ast der Henle‘schen Schleife.
Auf diese Weise wird die Rückresorption
von Natrium- und Chloridionen gehemmt.
Die fraktionelle Natriumausscheidung
kann dabei bis zu 35 % des glomerulär
filtrierten Natriums betragen. Als Folge
der erhöhten Natriumausscheidung kommt
es sekundär durch osmotisch gebunde­
nes Wasser zu einer verstärkten Harn­
ausscheidung und zu einer Steigerung
der distal-tubulären K+-Sekretion. Eben­
falls erhöht ist die Ausscheidung der
Ca2+- und Mg2+-Ionen. Neben den Verlus­
ten an vorgenannten Elektrolyten kann es
zu einer verminderten Harnsäureaus­
scheidung und zu Störungen des SäureBasen-Haushalts in Richtung metaboli­
sche Alkalose kommen.
Die antihypertensive Wirkung von Pireta­
nid wird neben dem diuretischen Effekt
auf die Normalisierung einer gestörten
Elektrolytbalance zurückgeführt, haupt­
sächlich auf eine Reduktion der bei es­
sentiellen Hypertonikern erhöhten Aktivi­
tät des freien Ca2+ in den Zellen der arte­
riellen Gefäßmuskulatur. Dadurch wird
vermutlich die erhöhte Kontraktilität bzw.
Ansprechbarkeit der Gefäße gegenüber
körpereigenen pressorischen Substan­
zen, wie z. B. Katecholaminen, reduziert.
Das Absinken des erhöhten Blutdrucks
parallel zur intrazellulären Ca2+-Aktivität
(gemessen in Erythrozyten) nach Pireta­
nid-Gabe spricht für einen solchen Zu­
sammenhang.
Zudem bewirkt Piretanid Prostaglandinvermittelt und diureseunabhängig eine
Zunahme der venösen Kapazität.
Pharmakodynamik
Ramipril
Ramipril führt bei Patienten mit Hyperto­
nie zu einer Senkung des Blutdrucks im
Liegen und im Stehen, ohne dass die
Herzfrequenz kompensatorisch ansteigt.
Bei hämodynamischen Untersuchungen
bewirkte Ramipril eine deutliche Verrin­
gerung des peripheren arteriellen Wider­
standes. In der Regel kam es zu keinen
klinisch relevanten Veränderungen von
renalem Plasmafluss und glomerulärer
Filtrationsrate.
Bei den meisten Patienten zeigte sich der
Beginn der antihypertensiven Wirkung
ca. 1,5 Stunden nach oraler Gabe von
Ramipril, die maximale Wirkung wird in
der Regel nach 5-9 Stunden erreicht. Die
antihypertensive Wirksamkeit hält bei den
empfohlenen Dosierungen über 24 Stun­
den an. Der maximale blutdrucksenken­
de Effekt einer definierten Ramipril-Dosis
war in der Regel nach 3-4 Wochen er­
sichtlich.
Bei der empfohlenen täglichen Dosis bleibt
die antihypertensive Wirkung auch wäh­
rend der Langzeittherapie erhalten. Kurz­
fristiges Absetzen von Ramipril führt zu
keinem schnellen, übermäßigen Blut­
druckanstieg (Rebound).
Piretanid
Während die diuretische Wirkung in der Re­
gel schnell, d. h. innerhalb der 1. Stunde
nach Einnahme, beginnt und nach 4-6 Stun­
den abgeklungen ist, stellt sich die blut­
drucksenkende Wirkung langsam und scho­
nend über 1-2 Wochen ein. Eine 24 Stun­
den anhaltende Blutdrucksenkung kann
dann mit einer Einmalgabe pro Tag er­
reicht werden.
Unter Behandlung mit Piretanid bleiben
glomeruläre Filtrationsrate und renaler
Plasmafluss stabil.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetik von Ramipril
Die Resorption von Ramipril nach oraler
Gabe erfolgt schnell und wird durch gleich­
zeitig aufgenommene Nahrung praktisch
nicht beeinflusst. Maximale Ramipril-Plas­
makonzentrationen werden innerhalb 1 Stun­
de erreicht. Die Elimination erfolgt rasch
mit einer Halbwertszeit von etwa 1 Stun­
de. Nach Resorption wird Ramipril fast
vollständig, bevorzugt in der Leber zur wirk­
samen Substanz Ramiprilat hydrolysiert.
Maximale Ramiprilat-Plasmakonzentratio­
nen werden zwischen 2 und 4 Stunden
nach oraler Gabe von Ramipril erreicht.
Die Elimination von Ramiprilat erfolgt in
mehreren Phasen. In der Verteilungs- und
Eliminationsphase fällt die RamiprilatPlasmakonzentration mit einer Halbwerts­
zeit von etwa 3 Stunden ab. Es folgt eine
Übergangsphase mit einer Halbwertszeit
von etwa 15 Stunden und eine lange ter­
minale Phase mit sehr niedrigen Ramipri­
lat-Plasmakonzentrationen und einer Halb­
wertszeit von etwa 4-5 Tagen. Die lange
terminale Phase ist bedingt durch die
langsame Dissoziation von Ramiprilat
aus der engen, aber sättigbaren Bindung
an das Konversionsenzym. In vitro wurde
eine Dissoziationshalbwertszeit von 10,7
Stunden bestimmt.
Trotz der langen terminalen Halbwertszeit
ist das Fließgleichgewicht („Steady State”)
mit gleichbleibenden Ramiprilat-Plasma­
konzentrationen bei Mehrfachgabe von
Ramipril in einer Dosierung von 2,5 mg
und mehr bereits nach etwa 4 Tagen er­
reicht. Nach Mehrfachgabe wird deshalb
eine für die Dosierung relevante „effekti­
ve” Halbwertszeit von 13-17 Stunden er­
mittelt.
Das Verteilungsvolumen von Ramipril be­
trägt etwa 90 Liter, das relative Verteilungs­
volumen von Ramiprilat etwa 500 Liter.
Die Serumproteinbindung beträgt für Ra­
mipril etwa 73 % und Ramiprilat etwa 56 %.
Die Bioverfügbarkeit von Ramipril nach
oraler Gabe liegt zwischen 15 % für 2,5 mg
Ramipril und 28 % für 5 mg Ramipril. Die
Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten
Ramiprilat nach oraler Gabe von 2,5 mg
und 5 mg Ramipril beträgt etwa 45 % be­
zogen auf gleiche intravenös gegebene
Dosen von Ramipril.
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
HEXAL AG
Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Krea­
tinin-Clearance < 60 ml/min) ist die renale
Ausscheidung von Ramiprilat vermindert,
wobei die renale Ramiprilat-Clearance
proportional zur Kreatinin-Clearance ab­
nimmt. Daraus resultieren erhöhte Rami­
prilat-Plasmakonzentrationen, die lang­
samer abklingen als bei Nierengesunden.
Eine eingeschränkte Leberfunktion führt
bei hohen Dosen (10 mg) zu einer verzö­
gerten Aktivierung von Ramipril zum Ra­
miprilat und einer langsameren Elimina­
tion des Ramiprilats.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz wurde
nach einer 2-wöchigen Behandlung mit
5 mg Ramipril eine Erhöhung der Rami­
prilat-Plasmakonzentrationen sowie der
AUC-Werte um das 1,5-1,8-fache beob­
achtet.
Bei Älteren (65-76 Jahre) war die Rami­
pril- und Ramiprilat-Kinetik derjenigen jun­
ger, gesunder Probanden vergleichbar.
Nach oraler Gabe radioaktiv-markierten
Ramiprils werden 39 % der Radioaktivität
mit den Fäzes und etwa 60 % mit dem
Urin ausgeschieden. Auch nach intrave­
nöser Gabe von Ramipril werden zwi­
schen 50-60 % der Dosis als Ramipril
und seine Metaboliten im Urin wiederge­
funden. Wird Ramiprilat intravenös gege­
ben, finden sich ca. 70 % der Dosis als
Ramiprilat und seine Metaboliten im Urin
wieder.
Sowohl nach der intravenösen Gabe von
Ramipril als auch Ramiprilat werden etwa
50 bzw. 30 % nicht-renal ausgeschieden.
Bei Patienten mit Gallengangsdrainage
werden innerhalb von 24 Stunden nach
oraler Einnahme von 5 mg Ramipril nahe­
zu gleiche Dosisanteile im Urin und in der
Gallenflüssigkeit wiedergefunden.
Aufgrund der ausgeprägten First-PassAktivierung/Metabolisierung nach oraler
Gabe werden nur geringe Mengen des
unveränderten Ramiprils im Urin wieder­
gefunden. Neben der Aktivierung zum
Ramiprilat wird Ramipril auch zum inakti­
ven Diketopiperazin umgewandelt und
glucuronidiert. Auch Ramiprilat wird glu­
curonidiert und zur Diketopiperazinsäure
umgewandelt. Mit Ausnahme von Rami­
prilat sind alle gebildeten Metaboliten und
Ramipril selbst pharmakologisch inaktiv.
Nach einer oralen Einzeldosis von 10 mg
Ramipril konnte Ramipril in der Mutter­
milch nicht nachgewiesen werden. Die
Auswirkungen nach Mehrfachdosen sind
jedoch nicht bekannt.
Pharmakokinetik von Piretanid
Piretanid wird nach oraler Gabe schnell
resorbiert. Die maximale Serum-Konzen­
tration ist etwa 1 Stunde nach Einnahme
erreicht.
Sowohl bei normaler als auch einge­
schränkter Nierenfunktion beträgt die Bio­
verfügbarkeit 80-90 % - bei vergleichs­
weise geringer inter- und intraindividuel­
ler Variabilität.
Bei Patienten mit normaler Nierenfunk­
tion beträgt die Eliminationshalbwertszeit
von Piretanid etwa 1-1,7 Stunden, bei
Patienten mit Niereninsuffizienz bis zu
9 Stunden. Weder bei nierengesunden
noch bei niereninsuffizienten Patienten wur­
de eine Kumulation beobachtet.
Die Serumproteinbindung von Piretanid
beträgt etwa 90 %.
Piretanid wird überwiegend unverändert
ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt
hauptsächlich über die Nieren; bei Pa­
tienten mit normaler Nierenfunktion wer­
den 40-70 % einer gegebenen Dosis im
Urin gefunden. Die renale Ausscheidung
geschieht in erster Linie über eine aktive
Sekretion in den proximalen Tubulus.
Es werden wenige hydroxylierte Metabo­
liten als Konjugate in Urin und Fäzes ge­
funden, Hauptmetabolit ist dabei ein
Gamma-Aminobutanolderivat des Pireta­
nids.
Üblicherweise ist bei älteren Patienten
keine Dosisanpassung erforderlich.
Pharmakokinetik von Ramipril HEXAL
plus Piretanid
Bei kombinierter Gabe von Ramipril und
Piretanid kam es zu einem mäßigen An­
stieg der maximalen Serumkonzentration
(Cmax) von Ramipril und Ramiprilat sowie
der Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve (AUC). Die Wiederfindung von Ra­
miprilat im Urin war erhöht, die Gesamt­
wiederfindung von Ramipril und seinen
Metaboliten im Urin blieb jedoch unver­
ändert.
Die maximale Serumkonzentration von
Piretanid (Cmax) war bei gleichzeitiger Ga­
be von Ramipril leicht erniedrigt, unbe­
einflusst blieben jedoch AUC, die Zeit bis
zum Erreichen der maximalen Serumkon­
zentration (tmax) sowie die Eliminations­
halbwertszeit (t1/2). Auch die Wiederfin­
dung von Piretanid im Urin war nicht sig­
nifikant verändert.
Die beschriebene Pharmakokinetik bei
gleichzeitiger Gabe beider Substanzen
führte zu keiner Beeinflussung der phar­
makodynamischen Effekte von Ramipril
oder Piretanid.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologische Eigenschaften von Ra­
mipril
Akute Toxizität
Der orale LD50-Wert für Ramipril bei der
Ratte ist größer als 10.000 mg/kg KG, d. h.
Ramipril ist akut vollkommen untoxisch.
Die Symptomatologie der akuten Vergif­
tung ist unspezifisch. Auch beim BeagleHund ist Ramipril akut ungiftig (LD50
1.000 mg/kg KG).
Chronische Toxizität
Versuche mit Ramipril wurden an Ratten,
Hunden und Affen durchgeführt. Bei
chronischer Applikation an Ratten führen
tägliche Dosen in der Größenordnung
von 40 mg/kg KG zu Anämie und einer
Elektrolytverschiebung im Plasma. Bei
den in Dosen ab 3,2 mg/kg KG sich an­
deutenden morphologischen Nierenver­
änderungen (distale Tubulusatrophie) han­
delt es sich um Effekte, die pharmakody­
namisch erklärt werden können und der
Substanzklasse eigen sind. Die Tubulus­
atrophie tritt nur bei der Ratte auf, nicht
beim Hund und Affen.
Bei den Nicht-Nager-Spezies Hund und
Affe wurde eine deutliche Vergrößerung
des juxtaglomerulären Apparates, insbe­
sondere bei Dosen ab 250 mg/kg KG täg­
lich und mehr, beobachtet. Dies kann als
ein indirekter Beweis für die pharmako­
dynamische Aktivität von Ramipril bei der
Hemmung des Angiotensin-KonversionsEnzyms gewertet werden (gesteigerte
Reninproduktion).
Hinweise auf eine Blutbildveränderung
sowie eine Elektrolytverschiebung wurden
auch bei Hunden und Affen gefunden.
Tumorerzeugendes und mutagenes Po­tential
Langzeituntersuchungen mit Ramipril an
der Maus und an der Ratte ergaben keine
neoplastischen Eigenschaften. Das in der
Hauptsache bei männlichen Ratten be­
obachtete Auftreten von oxyphilen Zellen
in den Nierentubuli nach relativ hohen
Dosen Ramipril pro kg KG korreliert mit
den altersabhängigen funktionellen und
morphologischen Veränderungen der chro­
nischen Niereninsuffizienz. Ausführliche
Mutagenitätsuntersuchungen in mehre­
ren Systemen verliefen negativ.
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen zur Reproduktionstoxi­
zität von Ramipril an der Ratte, am Kanin­
chen und am Affen erbrachten keine Hin­
weise auf teratogene Eigenschaften der
Substanz. Eine Verabreichung von Rami­
pril an Ratten während der Fetalperiode
und während der Laktationszeit führt bei
den Nachkommen pharmakologisch be­
dingt zu irreversiblen Schädigungen der
Nieren (Nierenbeckenerweiterung). Ferti­
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
HEXAL AG
litätsstörungen bei männlichen und weib­
lichen Ratten wurden nicht beobachtet.
Im Tierversuch geht Ramipril in die Mut­
termilch über.
Für ACE-Inhibitoren sind in den letzten
Jahren Fälle eines fetalen Syndroms be­
schrieben worden, das durch schwere
Hypoplasie der Schädelknochen, intra­
uterine Wachstumsretardierung, Oligohy­
dramnion und neonatale Anurie gekenn­
zeichnet ist und zum Tod des Neugebore­
nen führen kann. Als Ursache wird die
hypotensive Wirkung auf den Fetus wäh­
rend des 2. und 3. Trimesters der Schwan­
gerschaft angenommen.
Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen
mit der Anwendung in der Stillzeit vor.
Immuntoxikologie
Ramipril war in Immuno-Toxizitäts-Tests
unauffällig.
Toxikologische Eigenschaften von Pi­
retanid
Akute Toxizität
Akute Toxizitätsprüfungen an Ratten, Mäu­
sen, Meerschweinchen, Kaninchen und
Hunden ergaben keine Besonderheiten.
Bei oraler Verabreichung lag die LD50 bei
Ratten und Mäusen im Bereich mehrerer
Gramm, beim Kaninchen bei 1,25 g/kg
KG und nur beim Meerschweinchen bei
93,2 mg/kg KG.
Subchronische und chronische Toxizität
Bei der Ratte kam es in Toxizitätsstudien
über 30 Tage dosisabhängig (40 mg und
400 mg Piretanid/kg KG/Tag) zu reversib­
ler Hämokonzentration sowie zu Tubulus­
verkalkungen. Beim Hund trat in Dosie­
rungen von 1,25 mg und 16 mg Piretanid/
kg KG/Tag über 30 Tage eine streifenför­
mige Atrophie des Nierenparenchyms auf.
Weiterhin wurden Knochenveränderungen
als Zeichen einer Entkalkung beobachtet.
Bei 12-monatiger oraler Behandlung von
Beagle-Hunden mit 0,05 mg, 0,8 mg oder
12,5 mg Piretanid/kg KG/Tag fanden sich
alle substanzbedingten pathologischen
Veränderungen nur in der Gruppe mit der
höchsten Dosis, die das mehr als 100-fa­
che der therapeutischen Dosis beim Men­
schen beträgt und beim Hund das
250-fache der diuretischen Schwellendo­
sis darstellt.
Bei der höchsten Dosis war der Harn­
stoff-Stickstoff im Serum signifikant er­
höht, PAH- und Inulin-Clearance zeigten
reduzierte Werte. In den ersten 6 Wochen
war die Kalzium-Konzentration im Serum
erhöht, was als Zeichen einer erhöhten
Kalzium-Mobilisierung gedeutet werden
kann. Hierfür sprechen auch eine reaktive
Hyperplasie der Nebenschilddrüsen und
die histologischen Zeichen einer Ände­
rung des Knochenstoffwechsels. Folge der
höchsten Dosis waren auch speziesspe­
zifische herdförmige, vorwiegend sub­
kapsuläre, degenerative Nierenparenchym­
veränderungen.
Rhesusaffen erhielten ein Jahr lang 0,4 mg,
2,0 mg oder 10,0 mg Piretanid/kg KG/Tag.
Nur die höchste Dosis bewirkte bei eini­
gen Tieren pathologische Veränderungen,
die auf die exzessive Diurese zurückzu­
führen waren: Knochenveränderungen, die
durch eine Kalzium-Mobilisierung zu er­
klären sind, sowie sehr diskrete bis deut­
licher erkennbare Nierenschädigungen.
Aus den Ergebnissen der chronischen Tier­
versuche an Ratte, Hund und Affe geht
hervor, dass Piretanid eine große thera­
peutische Breite besitzt.
Tumorerzeugendes und mutagenes Potential
Keine der an Mäusen und Ratten durch­
geführten Untersuchungen zeigte einen
Hinweis auf eine etwaige Kanzerogenität
von Piretanid. Mutagenitätsuntersuchun­
gen in mehreren Systemen verliefen ne­
gativ.
Reproduktionstoxizität
Reproduktionstoxikologische Untersuchun­
gen wurden an Mäusen, Ratten und Ka­
ninchen bei oraler und intravenöser Ver­
abreichung von Piretanid durchgeführt. In
diesen Untersuchungen ergab sich kein
Anhalt für eine Beeinflussung der Fertili­
tät oder der Gravidität, der fetalen und
postnatalen Entwicklung der Feten.
Toxikologische Eigenschaften der Kom­
bination von Ramipril und Piretanid im
Verhältnis 5 mg : 6 mg
Akute Toxizität
Der orale LD50-Wert beträgt bei der Ratte
5.414 mg/kg KG, d. h. die Verabreichung
der Kombination erwies sich als akut un­
toxisch. Synergistische Effekte der bei­
den Einzelsubstanzen traten nicht auf.
Subchronische und chronische Toxizität
Ratten wurden über 3 Monate mit der
Kombination in Dosierungen von 0,66 mg,
1,1 mg, 5,0 mg oder 22,0 mg/kg KG/Tag
oral behandelt. Alle Tiere überlebten, wo­
bei die Gewichtszunahme reduziert war.
Bei weiblichen Tieren wurden erniedrigte
Erythrozyten-, Hämoglobin- und Häma­
tokritwerte (nur nach 22 mg/kg KG/Tag)
und erhöhte Serumharnstoffwerte (nach
5 mg und 22 mg/kg KG/Tag) gefunden,
die sich nach Behandlungsende normali­
sierten. In den höher dosierten Gruppen
(5 mg und 22 mg/kg KG/Tag) fanden sich
vereinzelt Zeichen von Tubulusatrophien.
Sporadisch beobachtete Tubulusverkal­
kungen wurden auch nach Piretanid be­
schrieben.
Insgesamt sind alle aus der Untersuchung
der Kombination an Ratten gewonnenen
Befunde von den Einzelkomponenten her
bekannt. Auch ergab sich kein Hinweis
auf eine toxikologische Interaktion von
Ramipril und Piretanid im Sinne einer
Potenzierung der Effekte.
Affen erhielten die Kombination Ramipril/
Piretanid in Dosierungen von 1,1 mg, 4,4 mg
oder 17,6 mg/kg KG/Tag über 3 Monate.
Die Nahrungsaufnahme war dosisabhän­
gig reduziert, das Körpergewicht sank.
Nach der höchsten Dosis kam es zu ei­nem
Abfall von Erythrozyten und Hämoglobin
sowie zu einem Anstieg der Serumharn­
stoffwerte. Diese Befunde normalisierten
sich nach Behandlungsende. Die histolo­
gischen Untersuchungen zeigten als Aus­
druck der Wirkung von Ramipril lediglich
eine dosisabhängige (nach 4,4 mg und
17,6 mg/kg KG/Tag) reversible Hyperpla­
sie der juxtaglomerulären Zellen in den
afferenten Arteriolen der Nieren.
Tumorerzeugendes und mutagenes Potential
Kanzerogenitäts- und Mutagenitätsunter­
suchungen wurden mit der Kombination
nicht durchgeführt, da die Prüfungen der
Einzelkomponenten kein diesbezügliches
Risiko erkennen ließen.
Reproduktionstoxikologie
In embryotoxikologischen Untersuchun­
gen wurde die Kombination Ratten oral in
der sensiblen Phase der Organogenese
verabreicht, zunächst zur Dosisfindung in
Dosierungen von 75-1.000 mg/kg KG/Tag.
In allen Dosierungsgruppen traten Todes­
fälle auf.
Um Aussagen über die Teratogenität ma­
chen zu können, wurde die Kombination
in einer darauf folgenden Untersuchung an
Ratten mit einer Dosierung von 37,5 mg/
kg KG/Tag verabreicht. Es ergaben sich
keine Hinweise auf teratogene Effekte,
Todesfälle traten nicht auf.
An Kaninchen führte die Kombination Ra­
mipril/Piretanid in einer Dosierung von
0,55 mg/kg KG/Tag in der sensiblen Pha­
se der Organogenese maternal lediglich
zu einer leichten Verzögerung der Ge­
wichtszunahme. Auf die intrauterine Ent­
wicklung der Nachkommen sowie die
Lebensfähigkeit innerhalb von 24 Stun­
den nach Geburt hatte sie jedoch keinen
Einfluss. Nach einer Dosierung von 1,1 mg/
kg KG/Tag waren bei den Muttertieren die
Futter- und Trinkwasseraufnahme sowie
die Gewichtszunahme reduziert, die Nie­
rengewichte erhöht. Außerdem traten To­
desfälle, Aborte und Frühgeburten auf.
Die lebend entbundenen Feten waren
leicht im Wachstum zurückgeblieben, die
Überlebensrate war geringer und die An­
zahl der Feten mit einer 13. Rippe leicht
erhöht.
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Ramipril HEXAL® plus Piretanid
HEXAL AG
Insgesamt ergaben die Untersuchungen
an Ratte und Kaninchen, dass die Kombi­
nation etwas toxischer ist als die Einzel­
komponenten, ein Hinweis auf teratoge­
ne Effekte ergab sich jedoch nicht.
In einem peri- und postnatalen Verträg­
lichkeitsversuch an Ratten wurde die
Kombination in einer Tagesdosis von
18,75 mg/kg KG/Tag im letzten Drittel der
Gravidität und in der 3-wöchigen Lakta­
tionszeit oral verabreicht. Es kam zu einer
leichten Reduktion der Futteraufnahme
bei den Muttertieren. Die Jungtiere wie­
sen bei der Geburt eine verminderte Grö­
ße auf, in der Folgezeit jedoch verlief die
postnatale Entwicklung der Jungtiere nor­
mal.
8. ZULASSUNGSNUMMER
60991.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULAS­
SUNG
16.11.2006
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2011
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Untersuchungen zur möglichen Beein­
trächtigung der Fertilität und Reproduk­
tion wurden mit der Kombination nicht
durchgeführt, da die Ergebnisse mit den
Einzelkomponenten keine toxische Wir­
kung erwarten ließen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
mikrokristalline Cellulose
Hyprolose
Hypromellose
Natriumhydrogencarbonat
Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)
vorverkleisterte Stärke (Mais)
6.2Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium-Aluminium-Blister
Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Ab­
fallmaterial ist entsprechend den nationa­
len Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-1290
E-Mail: [email protected]
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