Protokoll: Gert Krüger, Grebinsrade

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Tagungsprotokoll
Fachbereich LebensOrte
11.11.08 bis 13.11.08
in Wuppertal, Troxlerhaus-Wohnsiedlung
Tagungsthema:
„Mitten aus dem alltäglichen Leben“
1. Mitten aus dem alltäglichen Leben
Vortrag von Jelle van der Meulen
am 11.11.2008 in Wuppertal anlässlich der
Tagung des Fachbereiches Lebensorte „Mitten aus dem alltäglichen Leben“
Jelle van der Meulen beginnt seinen Vortrag damit, dass er seine Vorbereitung erklärt.
Er hat sich einen Plan A und einen Plan B überlegt, aber nun, wo er vor seinem
Publikum steht , möchte er seinen Gedanken freien Lauf lassen und aufnehmen, was
jetzt da ist. So beginnt er mit Gedanken über die Stimmung in Deutschland, die ihn
beschäftigt. Da ist eine große Freude nach der Wahl von Obama in Amerika und
diese freudige Stimmung erinnert ihn an die Stimmung während der
Fußballweltmeisterschaft. Als Deutschland Gastgeber für die WM war gab es zwei
Stimmungen, 1. Die Freude darüber, dass sich alle wohlfühlen, alle freuten sich über
die eigene Gastfreundschaft und das WIR-Gefühl, die Begegnung mit dem Fremden.
Es herrschte eine Ausnahmesituation, Sonntagsstimmung.
So erleben das viele Länder, nur in Deutschland herrscht dann gleich als 2. Stimmung
das große JA ABER ! Die deutsche Geschichte verbietet die Freude am deutschen
Wir-Gefühl oder beschattet sie zumindest, was typisch deutsch ist. Andere Länder
kennen das nicht, obwohl auch ihre Geschichte schrecklich war.
Der Grund zur Freude liegt häufig an einer Ausnahmesituation, z.B. wie hier auf der
Tagung. Man freut sich über das Zusammensein, die Begegnung mit anderen
Menschen, das Kennen lernen von Neuem und hofft, den Alltag dann besser
verstehen zu können. Alltag ist das, was man immer hat und wird verbunden mit Stress
oder Langeweile im Sinne von Routine, dann ist man entfremdet.
Zu Goethes Zeiten, vor 1800, gab es das Wort Alltag nicht , was bedeutet, dass es das
Empfinden von Alltag auch nicht gab. Für Goethe war alles spannend.
„ALL“ von Alltag bedeutet im engeren Sinne „Alles ist da, ist fertig, ganz, gewachsen.
Für das Neue organisieren wir eine Ausnahme. Etwas muss neu organisiert werden,
doch letztlich ist alles irgendwie eine Ausnahme, wenn wir das Bewusstsein dafür
haben und es empfinden können wie besonders Alltag sein kann. Für uns ist das
Wochenende die Ausnahme, wir genießen die Freiheit, leben das Besondere und am
Montag beginnt der Alltag, und die Vorstellungen der Woche, was wir alles tun
müssen, „rollen wie Panzer auf uns zu“. Wir sind unglücklich über das zuviel an Pflicht,
Routine, es ist schwierig und wir sehen es als Problem. Es entsteht die Frage: Wie
verhalte ich mich zum Leben?
Und Jelle erzählt seine Geschichte von der Rose:
Als er ein kleiner Junge war, hat er oft im Garten seines Großvaters aus einer Bank
gesessen und den Großvater bei der Arbeit beobachtet. Der Garten war groß und
wunderschön an einem Fluss gelegen und voller Pflanzen- und Blütenpracht. Eines
Tages kommt der Großvater zur Bank und hat die Hände hinter seinem Rücken
verborgen. Er sagt zu ihm:
“ Bilde mit deinen Händen eine Schale, ich habe eine Überraschung für dich.“ Und
der kleine Jelle ist sehr aufgeregt und weiß, etwas Großes wird jetzt passieren und er
bildet mit seinen Händen eine Schale. Der Großvater legt eine vollendete, purpurne
Rose in seine offenen Hände und sagt: „Das ist deine Rose“. Sie war so wunderschön,
dass der kleine Junge die Augen nicht von ihr abwenden konnte. Tagelang war er
beseelt von einem Glücksgefühl. Das Leben hatte ihn erobert und er war diese Rose.
(Jeden Montag haben wir die Sehnsucht, dass uns das Leben neu erobert).
Nach einiger Zeit wurde eine Sehnsucht in ihm wach, mehr wissen zu wollen über
diese Rose. Und er las Bücher über Rosen und analysierte und forschte und am Ende
seiner Forschung war die Rose tot. Das Glücksgefühl war verloren gegangen. Und es
begann eine Trauer über diesen Verlust. (Durch das Analysieren war die innere Rose
weg! der Zauber war weg! wonach ich mich sehnte war weg!)
In der Trauer entstehen einer leerer Raum, ein Schmerz und ein Verlustgefühl. Diesen
Raum nennt Steiner die Bewusstseinsseele. Beim tiefen Versinken in die Trauer, beim
Zulassen dieser Leere spüren wir das Getrenntsein von der Welt und wir denken, wir
wären krank und müssten das schnell ändern. Aber das ist kein Problem! Keine
Krankheit! Keine Ausnahme! ES ist einfach so wie wir sind! Wir müssen uns in den
westlichen Ländern damit anfreunden, dass wir am Abschied der Rose stehen. Es ist
gut wie es ist, der Abschied von der Rose ist genauso das Leben wie die Begegnung
mit ihr. Die Frage nach der Alltagssituation ist ein Ausweichen der inneren Frage nach
der Leere. Ganz Deutschland spürt diese Frage „wie finde ich mich in der Welt und
die Welt in mir?“ Wenn die Welt fort ist, was dann? Dann sagt Steiner gibt es nur eines:
die Sehnsucht in Dir, Wünsche, die in der Allnacht entstehen!
Ein Tipp für den Alltag:
Erzählen, was in mir lebt, Raum schaffen für das Unbegreifliche, es in Ruhe sein lassen,
versuchen das Unbeschreibliche zu beschreiben, das unaussprechbare
auszusprechen und jeder wird zuhören, weil es interessant ist und persönlich und Mut
braucht. Und so wird Alltag spannend!
Allnacht ist eine Wendung, eine Erneuerung. Das große Geheimnis liegt in den
Zwischenräumen, in den Pausen, in der Nacht, zwischen Tür und Angel.
In den Zwischenräumen webt der Geist!
Im Alltag die Zwischenräume besser wahr nehmen, dann wird das Leben
liebenswerter.
Wir müssen nicht alles umsetzen, es setzt sich um!
An sich selbst glauben, sich selbst vertrauen.
Neuland betreten ist aufregend!
Aller Anfang ist Sehnsucht!
Protokoll: Sabine Nana Arnold
2. Arbeitsgruppe über den Vortrag:
Wir sprechen über Sehnsüchte und Träume, und darüber lernen wir uns kennen und
begegnen uns. Jeder erzählt am Morgen, wie er in die Nacht gekommen und wie er
am Morgen erwacht ist und es ist persönlich und sehr interessant. Wir begegnen uns
und es ist an keiner Stelle langweilig. Im Gespräch über Alltag spüren wir, dass viele
Situationen besonders sind und es wichtig ist, die Zwischenräume wahrzunehmen,
zwischen Routine und Stress – einfach mal auf einer Bank sitzen und die Pflanzen
betrachten oder einen Kaffee im Stehen und plaudern. In den Gemeinschaften, die
wie Großfamilien sind, werden starke Strukturen gebraucht. Da kann der Sensor für
Besonderheiten verloren gehen. Das Unvorhergesehene überfordert, weil es auf die
festgefahrenen Strukturen prallt. Aber der Rhythmus im Alltag und die Strukturen
können auch Pausen sein, wenn das Unvorhergesehene überhand nimmt.
Engt uns die Routine ein oder gibt sie uns Halt?
Es gibt einen Unterschied zwischen Rhythmus und Routine, die Routine ist starr und der
Rhythmus schwingt. In der Starre werden Zwischenräume lebenswichtig, Auszeiten
nehmen. Und dann taucht immer wieder die Frage auf, was ist notwendig für den
gemeinsamen Rhythmus und was braucht jeder für sich? Das Zusammenleben als
Großfamilie ist die ideale Vorstellung, aber reicht die Kraft? Wir sprechen über
Kraftquellen, „zu tragen mich in mir“ (Seelenkalender)
-Begeisterung für das andere in der Begegnung
und für die innere Bewegung im Gegenüber
-Musik hören und selber spielen, Singen im Alltag und im Chor
-Reiten
-Feldenkrais
-Wandern
-Bäume betrachten
-sich mit sich selbst verabreden und etwas Schönes alleine unternehmen
-sich so wichtig nehmen wie den anderen
Was sind für uns Zwischenräume? Erkennen wir sie?
Haben wir genügend Zwischenräume?
Wie halten wir Leere aus? Lassen wir sie überhaupt zu? Haben wir genug davon?
Leere ist Zeit mit mir selbst!
Warum wollen wir keine Langeweile?
Wir verwenden viel Kraft zur Überwindung von vermeintlichen Hindernissen, anstatt
das Leben so zu nehmen wie es ist!
Protokoll: Sabine Nana Arnold
3. Vortrag von Jelle von der Meulen:
Menschen sind hier aus ganz Deutschland.
Ich sitze vor einem Blatt Papier bei der Vorbereitung. Es geht hier um das
Zusammenleben, ich folge keinem Konzept nur i. Notfall A- oder B-Konzept
80% der Leute i. BRD freuen sich über die Wahl von B. Obama
Ich erinnerte mich an die Weltmeisterschaft im Fußball. Wir waren gute Gastgeber.
Wir freuten uns, dass sich die Gäste wohl fühlten.
Eine andere Stimmung: Bei uns ist alles schwierig - auch in Holland, auch in USA, sehr
schwierig – tatsächlich in der BRD „ja, aber …“
Die Schwierigkeiten werden als besonders schwer erlebt
Ihr habt etwas vor.
1. Die Freude die Freunde wiederzusehen, neue Menschen kennenlernen – dies ein
Grund hier zu sein.
2. Wie versuchen zu verstehen, wie das Leben ist.
wir sind jetzt i.e. Ausnahmesituation wie Sonntag
Wir hoffen etwas Neues zu verstehen
Wir hoffen etwas besser zu arbeiten
danach.
Jetzt Ausnahme nicht Trott und Langeweile oder Stress nicht Alltag
Alltag als Wort gibt es erst seit 1800, den Inhalt gab es also auch nicht bei Goethe
gab es kein Alltag: Spannend i. Garten, auf Pferd als Minister: alles war für ihn
spannend
Alltag ist ein schönes Wort. All-Nacht gibt es auch?
„All“ ist vollständig da = komplett
Es hat nichts zu tun mit Neuem für Neues brauchen wir Ausnahmesituationen z.B.
Sonntag; Kirche
Menschen)
Am Montag, 6 Uhr Wecker: beginnt die Woche; sie kommt auf mich zu die
Aufgaben wie ein Panzer, die Pflichten, Rentiere, zu viele Sachen, die schon
bekannt sind keine Freude haben wir oft daran.
Damit hat meine Geschichte zu tun. Wie verhalte ich mich zum Leben? Tiere
haben dies Problem nicht. Mein Großvater hatte einen Garten am Fluss Yssel. Der
Großvater arbeitet im Garten. Ich hatte Angst im Garten = Bedrohung erlebte
ich. Am Rand des Gartens war eine Bank. Ich konnte dort den ganzen garten
übersehen und verfolgte die Bewegungen meines Großvaters. Großvater kam:
Jelle, deine Hände, zu einer Schale mache sie. Großvater legte eine große, rote
Rose in meine Hände rot
rot-violett: „Jelle, für Dich“
Es war wie eine Bombe tagelang war ich Rose wie verliebt war ich. Die Welt war
Rose. Ich war Rose. Tagelang hatte ich unendliche Bewunderung dass Großvater
mir die Rose schenkte. Wie wünschen, dass das geschieht, keine Langeweile, nur
Rose.
Weiter ging es mit 10 Jahren: Ich bemerkte: Über Rosen kann ich ganz viel wissen.
Ich las viel über Rosen. Ich lernte, eine ganze Familie wurde gezüchtet, die alten
Perser haben viel dies gemacht eine Rose habe ich schließlich
auseinandergenommen. Nach ein paar Jahren: ein Schreck, die Rose war tot
nach analysieren und Lernen die große Erfahrung war weg nur die Erinnerung
nach ästhetisch, gemütlich war in mir.
3. Kapitel Trauer über mich empfand ich völlig abgeschlossen, fühlte ich mich die
Bewusstseinsseele nennt dies Rudolf Steiner draußen Rosen – innen in mir Leere.
Das ist Alltag:
Die Welt spricht nicht mehr. Ein großer Beitrag von Steiner ist: Dieses Isoliert sein mit
Schwermut ist keine Krankheit, kein Problem wir meinen das aber. Wir machen
aber nichts verkehrt. Die Leere – auch Heidegger beschrieb dies. Wir sind so, wie
wir sind. Wir stehen an dieser Stelle als Menschen aber wir wollen diese innere
Situation weg-organisieren.
Eine Frage ist mir: Die Sitzung: wie spannend können wir frühstücken ist nicht nötig,
z.B. im Kindergarten.
Dies ist das Problem in ganz Deutschland: In den Augen von Angela Merkel ist das
zu sehen.
Viele Sitzungen: wir fühlen aber, so lösen wir das nicht.
Wir trauen uns das nicht zu sagen, weil damit hört die Welt auf.
Wir wissen nicht genau wie dies Problem zu lösen ist die Rose ist tot. So ist es eben.
„Paradiese lost“ ParadisXXXX nicht möglich. Das Wiedergewinnen des Paradieses
geht nicht. Es gibt ein Lied: November-Rain einer Rock-Band in meinem Garten im
November noch e. Rose: langer Stengel sie schaukelte im Wind. Mein Bild ist eine
Rose soll ruhig in sich stehen. Die November Rose verlor bald die Blätter, schnell sie
opferte sich.
Wenn die Welt tot ist, langweilig, ist das Leben nicht mehr „sexy“.
Nur eine Erscheinung gibt es noch in Dir (so Steiner): die Sehnsucht sie ist aus der
Nacht entstanden das „Gegenteil“ von bezaubern ist das.
Sehnsucht: etwas wachsen lassen können wir daraus im Kreis sitzen nicht
funktionell „Leander ist so komisch“ Raum schaffen für das Ungreifbare z.B. in der
Kneipe: anfangen delikat zu erzählen, was ich nicht greifen kann, das ist
spannend.
Hier zeigt sich, in welche Richtung es gehen kann, dann kann Zusammenarbeit
spannend werden.
Aus dem Gespräch: Die Schilderung der Sehnsucht war erst am Anfang J.v.d.
Meulen sagt weiter: in USA „Dream“ hat große Bedeutung.
In Europa: Ich setze auf e. Traum: das ist nicht üblich Livegoed „eine
heilpädagogische Gemeinschaft ist der Ort der Sehnsucht“.
Reale Schilderungen von Menschen sind nötig für Politiker, für Frau Merkel so
Steiner, da können wir anfangen.
Politikern anbieten wir eine Fahrt zu Hbf, d.h. weg von der funktionellen Ebene.
Dann geschieht es.
In Kneipe: „Kölsch“ oder Orangensaft gemeinsam trinken.
Langeweile kann spannend werden. Der erste Gedanke über Langeweile hebt
die Langeweile auf. Aber das Bedauern über die Langeweile verwandelt sie nicht.
Langeweile: man kann dabei auf Gedanken kommen. Der Gedanke der AllNacht ist spannend. Wir nehmen uns nicht die Zeit zu sehen, was wir mitgebracht
aus der Nacht. Rhythmus ist Zwischenbegriff zwischen Alltag und All-Nacht
Rhythmus ist nicht gleichförmig ist nicht Takt.
Gute Musik ist Rhythmus, nicht Takt. Die Nacht ist immer da – auch am Tag. Z.B.
auf Toilette großes Geschäft, da kommen Ideen, bei Sitzung etwas hat sich
geöffnet, einmal über All-Nacht schreiten so v.d. Meulen
Eine Pause: wie soll es weiter gehen eine neue Wendung kommt aus der Nacht, in
der Nacht verarbeitet der Körper etwas.
In Pausen verarbeiten wir auf e. andere Nacht-weise Zwischenräume i.d. Pause
wirkt der Geist.
2 Arten von
 Kochen, weil es muss eine Nachtzeit geben
 Man auch kochen, dass es Spaß macht. D.h. man öffnet sich für die Nacht:
die Mahlzeit schmeckt besser und es läuft innerlich viel ab bei dem der
kocht.
Im Vorstand des Verbandes beginnt das Treffen mit „Wetterbericht“
persönliche Worte über Stimmung.
Parzival fragt nicht „was fehlt dir Oheim“ und macht einen gigantischen Umweg, wir
reden über ein Paradox. Wir wollen über Langeweile hinauskommen aber ohne die
Langeweile entstehen wir nicht als Individuum.
Der Geist XXX erst dann, wenn wir versuchen Geist auszuklammern. Wir wissen alle
worum es geht. R. Steiner schließt den Geist aus, d.h. er sah ab von seinen großen
übersinnlichen Fähigkeiten, er erarbeitete seine „Philosophie der Freiheit“ in
Gedankengestalt. Dadurch erlebte er die Geistigkeit seines Leibes und seiner Seele
urstaunend im Geist.
Rilke: Abschied ist die XXX Form der Begegnung
Solche Gedanken zu pflegen macht Spaß. Viele andere Dinge sind nicht mehr nötig.
Das lohnt sich!
Wir haben einen Irrweg gemacht: Das Denken ohne praktisches Umsetzen ist nichts.
Da kommt man in eine Hölle, wenn man so denkt (J. v.d. Meulen)
Das Aushalten von Langeweile und Sehnsucht und dadurch das Darüber-HinausKommen = Es passiert im einzelnen, Menschen. Dafür muss ich an mich selbst
glauben. Vertrauen auf mich, dass einem etwas einfällt, und den Mut haben sich
auszusprechen, auch wenn man noch nicht weiß wie.
Und den Mit, das innerlich weiter zu verfolgen.
Eine Teilnehmerin: Seit ich diesen Raum betreten habe, bin ich aufgeregt; mir
begegnet Neues. Ich kam aus einer tiefen Depression. Das war eben so. (Jetzt kann
ich das annehmen aussprechen.
Protokoll: Gert Krüger, Grebinsrade
4. Aus der Gesprächsgruppe mit Herrn M. Dackweiler 3. Teil
Zu Beginn machen wir eine Übung:
1. Alle durcheinander laufen
2. Jeder für sich zusammen kauern
3. Wieder durcheinander laufen
Danach: Wir waren uns einig: Die Ruhe und Selbstbesinnung ermöglicht uns mehr
Wahrnehmung als vorher – aneinander
Aus den Themen d. Vortages, s. Liste, wählten wir, Begegnung aus:
Begegnung setzt voraus, dass wir bei uns selber sind (s. Übung, wenn wir uns bei einer
Begegnung schon vorstellen, was wir als nächstes zu tun haben, oder wenn wir dabei
routinemäßig etwas tun, d.h. es nicht ganz wollen, so schwächt das unsere
Begegnungsfähigkeit: die Begegnung bleibt unvollständig. Das geschieht häufig.
Einem Menschen wirklich begegnen, das muss von „hier drinnen“ aus unserer Mitte
heraus geschehen.
Wenn ich sage: „Wie geht es Dir?“ So kann dies konventionell sein oder mit Interesse.
Es kann eine Make sein, oder ich meine, ich muss eine Rolle spielen – also Interesse
zeigen.
Wirklich begegnen: wie kann das geschehen?
z.B. die Hausbewohner kommen von der Arbeit; man sitzt zusammen beim Tee. Wenn
wir als Betreuer warten können, d.h. uns innerlich frei machen von allem was zu tun ist,
dann kann aussprechen, Begegnung möglich werden.
Man kann eine Übung machen:
Zunächst sich gegenseitig ins Gesicht schauen, in Ruhe. – Dann in die Augen
zunächst sehen wir die farbige Iris wenn wir uns Pupille in Pupille blicken, können wir
Ich-Du Begegnung erleben.
Doch dies Erleben ist unaussprechlich.
Protokoll: Gert Krüger, Grebinsrade
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