Surf Basics Surf Basics Basisinformationen für Einsteiger Grundregeln Surfen macht in jeder Phase Spass, ob Anfänger oder Könner, wichtig ist nur das man die Grundregeln beachtet: Sein Können richtig einstufen Das richtige Material verwenden Wind und Wasser nicht unterschätzen Wie lernt man das Surfen am schnellsten Grundkurs besuchen (ca. Fr. 300.- inkl. Material) Sich möglichst viel am Wasser aufhalten (Wind, Wasser, Segelschiffe und Surfer beobachten) Wind/Wasser lesen lernen Surfliteratur lesen (z.B. SURF) Mental vorbereiten (gelernte Abläufe immer wieder in Gedanken abspielen) Wenn ich es anderen erzählen kann - habe auch ich es begriffen Üben macht den Meister (Ohne Durchhaltewillen geht es auch hier nicht) Was sind die Surfkiller Falsches Material Kein Wind Weite vergebliche Anfahrtswege Unverständnis bei Familie und Freunden Kein Erfolg Was braucht man zum Surfen Das absolut Wichtigste beim surfen ist, dass 3 Dinge aufeinander abgestimmt sind …und zwar unabhängig von jeder Könnerstufe: 1. DEN RICHTIGEN WIND kann man nicht beeinflussen 2. DAS RICHTIGE SURFMATERIAL kann man je nach Bedürfnis kaufen 3. DAS RICHTIGE KÖNNEN muss man sich erarbeiten Der Wind entscheidet welches Material optimal ist. Der Wind und das Material entscheiden welches Können notwendig ist. Nur wenn alle 3 aufeinander abgestimmt sind funktioniert es! Das Surf-Board Das Wind-Surf-Bord besteht aus; Rigg: Segel ev. Segellatten Mast Gabelbaum ev. Trapeztampen Startschot Mastfuss Kurt Eigenmann ZEICHNUNG IM ANHANG Page 1 14.05.2016 Surf Basics Board: Surfboard Finne Masthalterung ev. Schwert (Leichtwind) ev. Fussschlaufen (Mittel-/Starkwind) Die wichtigste Regel hier: Je schwächer der Wind - desto grösser das Board und das Segel Je stärker der Wind - desto kleiner das Board und das Segel, nur das dafür notwendige Können wird grösser Andere Faktoren sind noch das Gewicht, die Kraft und die Erfahrung des Surfers, sowie das Surfrevier Bei Leichtwind fahren alle das gleiche Board (Einsteiger und Könner) - nämlich das Grosse, nur das Segel wird beim Könner grösser. Deshalb ist das Leichtwind Board, vor allem in unseren Revieren, für lange das wichtigste Board. Später, mit steigendem Können und für stärkeren Wind, kommt eventuell noch ein Kleineres dazu. Das Surfboard für den Einsteiger Ein eigenes Surfboard sollten Sie erst nach einiger Erfahrung (abgeschlossenem Kurs) oder nach seriöser Beratung selber kaufen, sonst werden Sie eventuell wenig Freude daran haben oder sogar frustriert das Surfen aufgeben, weil Sie keinen Erfolg haben. Besser ist es zuerst mal das Kurs-Material zu benutzen oder ein Surfboard zu mieten. Bei Occasionsmaterial ist ebenfalls neutrale Beratung oder Erfahrung notwendig, da "Surfkollegen" oftmals Ihr altes Material loswerden möchten. Das richtige Lern-Surfboard hat ca. 150 - 200 Liter Volumen (je nach Alter und Gewicht des Lernenden) und das Rigg 5m2 (Frauen/Jugendliche) - 6,5 m2 (Männer) Segelfläche. Für Kinder gibt es spezielles Material. Board-Volumen Am Anfang braucht es vor allem Stabilität durch Überschussvolumen und Breite (Holzbalken /Floss). Ideal sind ca. 80-100 L Überschussvolumen, leichten und beweglichen Typen reichen auch 60-80 L. Die Boardbreite sollte ca. 70 cm und mehr betragen. Das Überschussvolumen berechnet man; Boardvolumen in Litern abzüglich: Körpergewicht Surfanzug Boardgewicht Rigg (Segel) TOTAL Überschussvolumen 160 Liter 70 Kg 2 Kg 12 Kg 6 Kg 90 Kg 70 Liter Kritisch ist vor allem der Start. Um das Rigg(Segel) aus dem Wasser zu ziehen benötigt ein; Anfänger ca. 70 L Überschussvolumen Fortgeschrittener ca. 40 L " Könner ca. 15 L " Experte ca. 5.L " darunter hilft nur der Wasserstart (Könner ab 3 Windstärken möglich) Kurt Eigenmann Page 2 14.05.2016 Surf Basics Windstärken in Beaufort (BF) Die richtige Windstärke für Anfänger Fortgeschrittener Könner Experte bis 1-2 BF bis 2-4 BF bis 3-7 BF L bis 3-8 BF Surf-Windbereiche Leichtwind Mittelwind Starkwind 1-3 BF 4-5 BF 6-8 BF Windskala BF Bezeichnung Auswirkung der Windstärke auf See 0 Stillle Spiegelglatte -See 0 1 Leiser Zug Kleine, schuppenförmig aussehende Kräuselwellen ohne Schaumkämme 2 (1-3) 2-6 Kleine Wellen, noch kurz aber ausgeprägter. Die Kämme sehen glasig aus und brechen sich nicht. 5 (4-6) 7-12 Die Kämme beginnen sich zu brechen. Schaum überwiegend glasig. Ganz vereinzelt können kleine weisse Schaumköpfe auftreten. 9 (7-10) 13-18 Mässige Brise Wellen sind noch klein, werden aber länger. Weisse Schaumköpfe treten schon ziemlich verbreitet auf. 13 (11-16) 19-26 Frische Brise Mässige Wellen, die eine ausgeprägtere lange Form annehmen. Überall weisse Schaumkämme. (Ganz vereinzelt kann schon Gischt vorkommen) 18 (1-21) 27-35 Die Bildung grosser Wellen beginnt; Kämme brechen und hinterlassen grössere weisse Schaumflächen; etwas Gischt. 24 (22-27) 36-44 See türmt sich, der beim Brechen entstehende weisse Schaum beginnt sich in Streifen in die Windrichtung zu legen. 30 (28-33) 45-54 Mässig hohe Wellenberge mit Kämmen von beträchtlicher Länge. Von den Kanten der Kämme beginnt Gischt abzuwehen. Der Schaum legt sich in gut ausgeprägten Streifen in die Windrichtung. 37 (34-40) 55-65 2 3 4 5 6 7 8 9 Leichte Brise Schwache Brise Starker Wind Steifer Wind Stürmischer Wind Sturm Hohe Wellenberge; dichte Schaumstreifen in Windrichtung. "Rollen der See" beginnt. Die Gischt kann die Sicht schon beeinträchtigen. Knoten Km 0-1 44 (41-47) 66-77 Kurt Eigenmann Page 3 14.05.2016 Surf Basics 10 11 12 Schwerer Sturm Orkanartiger Sturm Orkan Sehr hohe Wellenberge mit langen, überbrechenden Kämmen. See weiss durch Schaum. Rollen der See schwer und stossartig. Sicht durch Gischt beeinträchtigt. 52 (48-55) 78-90 Aussergewöhnlich hohe Wellenberge, die Kanten der Wellenkämme werden überall zu Gischt zerblasen. Die Sicht ist herabgesetzt. 60 (56 - 63) 91-104 Luft mit Schaum und Gischt angefüllt. See vollständig weiss. Die Sicht ist sehr stark herabgesetzt. Jede Fern>104 sicht hört auf. 64 (und mehr) Die richtige Segelgrösse Die Segelgrösse ist von vielen Faktoren abhängig, jeder muss deshalb für sich selber die richtige Grösse ermitteln. Sie ist abhängig von der Windstärke, dem Fahrkönnen, der Person (Körpergewicht/Kraft), dem Ziel ,und dem Surfrevier. Windstärke: Sie ist das Mass aller Dinge auf dem Wasser. Der Wind entscheidet ob für die jeweilige Person die richtige Segelgrösse gewählt wurde. Das Segel ist nur der Motor der die Windkraft umsetzen soll. Ist das Segel zu klein gibt es kaum Vortrieb (Gut zum lernen, schlecht für den Spass). Ist das Segel zu gross ist es bald vorbei mit dem Spass und Sie gelangen an die Leistungsgrenze. Bei ablandigem Wind kommen Sie eventuell nicht mehr aus eigener Kraft an das Ufer zurück Ein erfahrener Surfer wird deshalb immer bevor er auf das Wasser geht, minutenlang die Windstärke und die Windrichtung an Hand der Wasserstruktur lesen. Andere Hilfsmittel sind Bäume, Flaggen, Segelschiffe oder andere Surfer, aber auch Wolken, Windprognosen und Sturmvorwarnung sind zu beachten und erst dann wird über die Segelgrösse entschieden, im Extremfall kann es Ihr Leben bedeuten! Fahrkönnen: Einsteiger kommen sehr gut mit einem Einheitssegel zurecht, das Sie später auch bei höherem Fahrkönnen als Mittelwindsegel benützen können: Frauen / Jugendliche um 5,2-5,5 m2 (leichte = 5,2 m2, kräftigere 5,5 m2) Männer um 6,5 m2 Fortgeschrittene können Ihr Einsteiger-Segel um ein bis zwei weitere Segel ergänzen (Besser sind komplette Riggs). Hier gilt nachstehende Faustregel: Fortgeschrittene Frauen / Jugendliche Fortgeschrittene Männer 1-3 BF um 6,5 m2 um 7,5 m2 3-5 BF um 5,2-5,5 m2 um 6,5 m2 5-7 BF um 4,5-5,0 m2 um 4,8-5,2 m2 Gewicht: Schwerere Surfer benötigen auch einen grösseren Motor um die gleiche Geschwindigkeit zu erreichen, bei Leichtwind bedeuten 20 Kg etwa 1 m2 mehr Segelfläche, bei stärkeren Winden reduziert sich dieses Manko kontinuierlich bis auf Null. Allerdings bedeuten grössere Segel auch mehr Erfahrung und Kraft. Surfrevier: Die Windkraft ist je nach Höhe des Wassers über Meereshöhe unterschiedlich. Jemand der bei 4 Beaufort am Bodensee ein Segel von 6.5 m2 fährt, kann am Silvaplanersee GR problemlos ein 7.5 m2 Segel benutzen und erzielt auf Meereshöhe mit einem 5.5 m2 Segel denselben Vortrieb. Kurt Eigenmann Page 4 14.05.2016 Surf Basics Die richtige Boardgrösse Für die richtige Boardgrösse gelten die gleichen Rahmenbedingungen wie bei der Segelgrösse (Windstärke, Fahrkönnen, Körpergewicht, Ziel/Anwendung und Surfrevier). Wie beim Segel gilt auch beim Board: Je stärker der Wind desto kleiner das Board! Der wesentliche Unterschied ist jedoch; kann bei stärkerem Wind ein zu grosses Segel Proleme bereiten, so ist es bei nachlassendem Wind ein zu kleines Surfboard. Sorgen Sie deshalb immer für genügend Überschussvolumen (siehe Board-Volumen), damit Sie auch bei nachlassendem Wind immer noch starten können und somit sicher das Ufer erreichen. Sollten die Bedingungen oder Sie selber unsicher sein welches Board sie fahren sollen, dann nehmen Sie das Grössere, Sie werden es sich selber danken. Kleine Boards mit wenig Überschussvolumen machen ohnehin nur Spass, wenn Sie das Fahrkönnen für 4 Windstärken und höher besitzen, den Wasserstart unter allen Bedingungen beherrschen und bei stabilen Mittel- bis Starkwind-Verhältnissen surfen. Bei Schwachwind gilt sowieso nur ein Gesetz: "Grösse läuft und macht Spass". Körpergewicht: Schwerere Surfer/innen benötigen für den gleichen Surfspass wie Ihre leichteren Kollegen immer ein entsprechend grösseres Board (Volumen) ausser bei Starkwind. Board Typen Revier Windstärke Könnerstufe 1 Longboard, Olympia-Board (180-240 L, ca, 3.70 Länge) I+II 1-4 BF A-E 2 Wide Body Race (140-180 L, 2.65-2.85 Läng,-85 cm Breite) I+II 2+3 BF (A) B-E 3 Funboard (140-180 L, ca. 3.20-3.40 Länge) I+II 1-4 Bf (A) B-C 4 Mittelwindboard XL (125-140 L, ca. 2.85 Länge) I+II 2-4 BF (B) C-E 5 Mittelwind L (105-115 L, ca. 2.75 Länge) (II) III 3-6 BF C-E 6 Mittelwind S (95-105 L, ca.2.65 Länge) III 4-7 BF (C) D-E 7 Sinker und Weavboard (unter 95 L und 2.65 Länge) III 4-8 BF D-E (A/B/C) Leichte und wendige Surfer Könnerstufe: A B C D E Anfänger (Einsteiger, übt das Starten, Fahren, Wenden und Halsen bis 2 BF) Aufsteiger (kann Gleiten, Trapezsurfen, Wenden und Halsen bis 3 BF) Fortgeschrittener (kann Beachstart, übt Wasserstart, Powerhalse bis 5 BF) Könner (kann alle normalen Manöver inkl. Springen bis 7 BF) Experte (kann alle Manöver inkl. Extremsprünge bis 8 BF) Windrevier: I II III Leichtwindrevier wechselnde Windstärken mit Böen und grösseren Windlöchern im Uferbereich permanente Mittelwind bis Starkwindrevier Wasserrevier: Flachwasser (alle Typen) oder hohe Wellen (Nur Weavboards) Ziel/Anwendung: Regatten-Surfen = Olympia-Board und Race-Boards Freizeit-Surfen = Je nach Fahretyp alle Boards, Ideal sind Longboard, Wide Body-, Funboard-, Freeride- und Slalom-Boards Begriffe Boardseiten: Kurt Eigenmann Vorne: Hinten: Linke Seite (in Fahrtrichtung): Rechte Seite Page 5 Bug Heck Backbord Steuerbord 14.05.2016 Surf Basics Windseiten: Dem Wind zugewandte Segelseite: Dem Wind abgewandte Segelseite: Windrichtungen; Ablandiger Wind: Auflandiger Wind: Seitlicher Wind: Fahrtrichtungen; Gegen den Wind: Amwind Quer zum Wind: Halbwind Vom Wind weg: Vorwind Luv Lee Vom Ufer weg Zum Ufer hin Quer zum Ufer Lenkbewegung gegen den Wind: Lenkbewegung vom Wind weg: Anluven Abfallen Manöver: Wenden: Fahrtrichtung ändern mit Bug gegen den Wind, durch anluven Halsen: Fahrtrichtung ändern mit Bug vom Wind weg, durch abfallen Segel dicht nehmen: Segel auffieren: Das Ende des Segels (Schothorn) näher zum Board ziehen Segel weiter aufmachen, Schothorn weiter weg vom Board Masthand: Segelhand: Hand die das Segel am Gabelbaum näher beim Mast hält. Hand die das Segel am Gabelbaum näher im Zentrum des Segels hält. Warum fährt ein Surfboard Natürlich weil der Wind in das Segel bläst, aber warum fährt es nicht einfach in Windrichtung? Die unter Wasser liegende Seite, bestehend aus Surfboard, Finne und ev. Schwert, die sogenannte Lateralfläche, baut seitlich einen so starken Widerstand auf, dass die Windkraft durch die angewinkelte Segelfläche den kleineren Widerstand über Bug oder Heck in Vortrieb umsetzt. Bei angewinkeltem Segel wird nicht nur die angeströmte Segelfläche in Luv in Vortrieb umgewandelt, sondern auch das auf der Rückseite in Lee entstehende Vakuum (analog einer Flugzeugtragfläche). Wie startet man ein Surfboard Starten kann man auf 3 Arten: Schotstart (Segel am Startschot aus dem Wasser ziehen. Beachstart (nur am Ufer möglich) Wasserstart ( nur mit Erfahrung und ab 3 BF möglich) Gestartet wird immer auf Halbwindkurs, das Board im rechten Winkel zum Wind und den Wind im Rücken. Man fährt also immer auf Halbwind los und ändert erst später die Richtung. Am Anfang steht immer der Schotstart: 1. Auf das Board steigen, beide Füsse links und rechts vom Mastfuss platzieren, das Startschot fassen und das Segel im rechten Winkel zum Board ausrichten 2. Das Segel nur leicht aus dem Wasser anheben, der Wind dreht nun automatisch das Segel in die gewünschte Richtung, dabei das Board immer wieder im rechten Winkel zum Segel ausrichten 3. Machen Sie dies bis Sie die Startposition erreicht haben. T-Stellung (Halbwindkurs, das Board im rechten Winkel zum Wind, das Segel vom Wind abgewandt und den Wind im Rücken). 4. Nun das Segel ganz aus dem Wasser ziehen in dem sich Hand für Hand am Startschot hocharbeiten bis Sie ganz oben sind und das Segel im Wind frei hängt, nun das Board erneut ausrichten. 5. Die untere Hand am Startschot greift jetzt über die obere Hand zum Gabelbaum und zieht diesen in Fahrtrichtung bis zur Schulter in dem Sie den Oberkörper in Fahrtrichtung leicht abdrehen. Kurt Eigenmann Page 6 14.05.2016 Surf Basics 6. Nun greifen Sie auch mit der anderen Hand weiter hinten am Gabelbaum und nehmen Sie das Segel dicht. Jetzt spüren Sie den Segeldruck und das Board beginnt zu fahren. Falls das Segel Sie über Bord zu ziehen droht haben Sie den zweiten Teil des Punkt 5 zuwenig ausführlich befolgt, lassen Sie die zweite Hand (Segelhand) los und beginnen mit Punkt 5 erneut. Beim Fahren nie auf die Füsse schauen sondern in Fahrtrichtung und die Fahrtrichtung und das Wasser beobachten! Wie steuert man ein Surfboard Die unter Wasser liegende Fläche des Surfboards (Lateralfläche), hat in der Mitte der vom Wasser angeströmten Fläche, einen fiktiven Lateral-Druckpunkt. Ebenso hat das vom Wind angeströmte Segel, da wo der meiste Druck entsteht, einen fiktiven Segel-Druckpunkt. Wenn beide Punkte senkrecht übereinander stehen, fährt das Board gerade aus. Wird nun der Segel-Druckpunkt hinter den Lateral-Druckpunkt des Board geschwenkt, luvt das Board an (schwenkt gegen den Wind) Wird nun der Segel-Druckpunkt vor den Lateral-Druckpunkt des Board geschwenkt, fällt das Board ab (schwenkt in Windrichtung) Wird das Board schneller, wird das Board nur noch weiter hinten vom Wasser angeströmt und der Lateral-Druckpunkt des Board verlagert sich nach hinten und somit muss auch der Segel-Druckpunkt nach hinten verlegt werden. Das erklärt warum bei schneller Gleitfahrt die Segel ganz nach hinten geschwenkt sind und das Board trotzdem nicht anluvt. In diesem Gleitzustand sind die Füsse in den Fussschlaufen und das Surfboard wird durch ankippen des Boards mit den Füssen gesteuert (Fusssteuerung). Wenden und Halsen Wenden ist neben dem Start das wichtigste Manöver das Sie ganz am Anfang lernen sollten, denn ohne wenden kommen Sie nie zurück (ausser mit einem erneuten Schotstart in die andere Richtung). Beim Wenden fahren Sie mit dem Bug durch den Wind und gehen um das Segel auf die neue Seite. 1. Segel zum Heck neigen und vorderer Fuss vor dem Mastfuss platzieren und mit vorderer Hand (Masthand) an den Mast greifen, Board dreht sich gegen den Wind (anluven) 2. Segel weiter dicht nehmen, bis der Bug fast in Windrichtung zeigt 3. Jetzt den vorderen Fuss diagonal auf die andere Seite des Mastfusses stellen und den andern Fuss nachziehen, das Segel noch weite dicht nehmen über das Board hinweg, jetzt dreht das Board über die Windrichtung hinweg, weiter dich halten 4. Jetzt nehmen Sie den hinteren Fuss ebenfalls vor den Mast und greifen mit der hinteren Hand (Segelhand) unter der Masthand hindurch zum Gabelbaum auf der anderen Seite und ziehen wie beim Start das Segel am Körper vorbei nach vorne, wobei Sie gleichzeitig die Hand am Mast loslassen und den Gabelbaum weiter hinten auf der neuen Seite fassen. 5. Nehmen Sie das Segel erneut dicht und neigen das Segel weiter nach vorne bis Sie wieder auf Halbwindkurs sind. Für den Anfang gibt es noch eine einfachere Möglichkeit: 1. Fahrt abbrechen, Segel mit beiden Händen ganz oben am Startschot senkrecht halten (Segel nicht im Wasser), Füsse links und recht vom Mast = T-Stellung. 2. Jetzt mit beiden Füssen das Board unter dem Segel um 180° drehen, wieder T-Stellung, danach erneut in die andere Richtung starten. Beim Halsen fahren Sie mit dem Bug vom Wind weg und drehen das Segel auf die neue Seite. 1. Segel zum Bug neigen und Segel ganz dicht halten, Board dreht sich vom Wind weg (abfallen) Kurt Eigenmann Page 7 14.05.2016 Surf Basics 2. Je mehr das Board von Halbwind auf Vorwind dreht, müssen Sie die Füsse und Körper in Richtung Bug drehen, dabei das Segel immer weiter auffieren, bis Sie völlig auf Vorwind fahren. 3. Jetzt müssen Sie den Mast nach aussen zum Wasser neigen damit das Board weiter dreht, dabei stehen sie Quer auf dem Brett, Hüfte nach innen und Beine und Oberkörper nach aussen geneigt (Bananenstellung). 4. Nach dem Sie 2/3 des Radius geschafft haben, fassen Sie mit der Masthand an den Mast, anschliessend lösen Sie die Segelhand vom Gabelbaum. Das Segel schwenkt um. Gleichzeitig stellen sie den inneren Fuss neben den Mastfuss nach vorne. 5. Greifen mit der freien Hand unter der Masthand hindurch zum Gabelbaum auf der neuen Seite und ziehen wie beim Start das Segel am Körper vorbei nach vorne, wobei Sie gleichzeitig die Hand am Mast loslassen und den Gabelbaum weiter hinten auf der neuen Seite fassen. 6. Nehmen Sie das Segels erneut dicht und neigen das Segel weiter leicht nach hinten bis Sie wieder auf Halbwindkurs sind. Surf-Regeln Vortrittsregeln: Segler haben gegenüber Motorschiffen den Vortritt. Versuchen Sie aber nie ihren Vortritt gegenüber grossen Motorschiffen wie Ausflugs-Transport- oder Kursschiffen durch zu setzen. Kursschiffe haben den Vortritt. Unter Surfern und Seglern gilt: Lee vor Luv …der auf der anderen Seite des Segels in gleicher Richtung fahrende hat Vortritt Backbord vor Steuerbord …(Segel nach Backbord geschwenkt) wenn meine rechte Hand bei Mast ist habe ich Vortritt Der hintere muss sich freihalten …der von hinten kommt muss ausweichen. Verhaltensmassnahmen Von Ufern und Badenden fernhalten Naturschutzzonen beachten Material nicht unbeaufsichtigt liegen lassen, besonders im Wasser oder dem Wind ausgesetzt. Die örtlichen Vorschriften beachten Anordnung von Seepolizei oder Sturmwarnung beachten Gefahren Die Windstärke wird am Anfang oft unterschätzt. Beobachten Sie vor dem Surfen die Wasserstruktur (Schaumkrönchen) auf offener See und überlegen Sie, wie sich der Wind entwickeln könnte und in welcher Richtung er bläst. Danach wählen Sie die Segelgrösse und das Boardvolumen (falls Sie Auswahl haben) sonst überlegen Sie ob Ihr Material und das Können ausreicht. Die Wetterentwicklung beobachten. Da wir auf unseren Seen wenig auf konstante thermische Winde zählen können (ausser Silvaplana-, Comer-, Gardasee), kann sich der Wind laufend verändern, verfolgen Sie die Wetterprognosen. Auf See beobachten Sie laufend den Himmel, das Wasser in Richtung Wind und die Sturmwarnung am Ufer. Bei unsicheren Wetterlage und bei ablandigem Wind fahren Sie anfänglich vermehrt gegen den Wind, so dass Sie mit einem "Schlag"wieder das Ufer erreichen können. Die Sturmwarnung erst nehmen. Bei echter Sturmwarnung im Radio oder durch die Leuchten am Ufer vergessen Sie das Surfen, es werden Windgeschwindigkeiten von 7 BF und mehr erwartet. Bei Sturmvorwarnung (4-6 BF) sollte nur erfahrene Surfer auf das Wasser gehen, keinesfalls Anfänger. Wenig erfahrene Surfer sollten bei Sturmvorwarnung sofort zum Ufer zurück kehren (Erfahrene Surfer Kurt Eigenmann Page 8 14.05.2016 Surf Basics bei Sturmwarnung), auch wenn der Wind vorläufig noch schwach weht (Warnzeit bis zu 1 Stunde vor Ereignis). Drehleuchten am Ufer: 1 Umdrehung pro 1,5 sec = Sturmvorwarnung 1 Umdrehung pro 0,8 sec = Sturmwarnung Regionale Gefahren. Sollten Sie in einem Revier erstmals Surfen , erkundigen Sie sich nach den speziellen Gegebenheiten bei den Locals. Unterkühlung. Gehen Sie in unseren Breitengraden nicht ohne Neopren-Anzug surfen, er hat mehrere Funktionen. Er schützt Ihren Körper vor Abkühlung im oder auf dem Wasser und gibt dem Körper mehr Auftrieb im Wasser. Denken Sie immer daran, dass Ihr Aufenthalt im oder auf dem Wasser unfreiwillig länger als geplant sein könnte und Ihr Körper deshalb einen Schutz benötigt. Notmassnahmen Internationales Notsignal = Auf das Board setzen und Arm von der Seite über den Kopf schwenken Sollten Sie auf dem Wasser in Schwierigkeiten geraten, beherzigen Sie zwei Sachen: Niemals das Board verlassen - es ist Ihre Rettungsinsel Nicht in Panik geraten, Ruhe bewahren - sonst verlassen Sie die Kräfte und Sie können nicht mehr klar denken. Sollten Sie einen Defekt erleiden oder der Wind zu stark sein, brauchen Sie Zeit zum überlegen. Bleiben Sie deshalb mit dem Oberkörper im Wasser (weniger Luftabkühlung und Abtrieb vom Ufer), halten Sie sich am Bord fest und überlegen Sie: Wie weit bin ich vom Ufer entfernt, weht der Wind ablandig und frischt er auf,. ist jemand in der Nähe und brauche ich sofort Hilfe. Bin ich in der Nahe des Ufers - lege ich mich auf das Bord und paddle zum Ufer zurück Ist nur momentan der Wind zu stark, warte ich im Wasser ab in dem ich leicht paddle (Körper warm halten) und probiere es später wieder. Bin ich weit draussen, brauche sofort Hilfe und sind Boote oder Surfer in Sichtweite - bitte ich um Hilfe durch rufen oder Zeichen geben, event. Notsignal Bin ich weit draussen, brauche sofort Hilfe und niemand in Sichtweite - löse ich das Rigg vom Board (Achtung Board nicht loslassen, Board könnte schnell abtreiben) lege mich auf das Board und paddle an das Ufer. Ohne Rigg kann ich so auch weite Strecken zurück legen. All diese Überlegungen können Sie nur anstellen wenn Sie Ruhe bewahren! …..und nun viel Spass ! Kurt Eigenmann Page 9 14.05.2016