Surfbasics

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Surf Basics
Surf Basics
Basisinformationen für Einsteiger
Grundregeln
Surfen macht in jeder Phase Spass, ob Anfänger oder Könner, wichtig ist nur das man die Grundregeln
beachtet:
 Sein Können richtig einstufen
 Das richtige Material verwenden
 Wind und Wasser nicht unterschätzen
Wie lernt man das Surfen am schnellsten





Grundkurs besuchen (ca. Fr. 300.- inkl. Material)
Sich möglichst viel am Wasser aufhalten (Wind, Wasser, Segelschiffe und Surfer beobachten)
Wind/Wasser lesen lernen
Surfliteratur lesen (z.B. SURF)
Mental vorbereiten (gelernte Abläufe immer wieder in Gedanken abspielen)
Wenn ich es anderen erzählen kann - habe auch ich es begriffen
Üben macht den Meister (Ohne Durchhaltewillen geht es auch hier nicht)
Was sind die Surfkiller





Falsches Material
Kein Wind
Weite vergebliche Anfahrtswege
Unverständnis bei Familie und Freunden
Kein Erfolg
Was braucht man zum Surfen
Das absolut Wichtigste beim surfen ist, dass 3 Dinge aufeinander abgestimmt sind …und zwar
unabhängig von jeder Könnerstufe:
1. DEN RICHTIGEN WIND
kann man nicht beeinflussen
2. DAS RICHTIGE SURFMATERIAL
kann man je nach Bedürfnis kaufen
3. DAS RICHTIGE KÖNNEN
muss man sich erarbeiten
Der Wind entscheidet welches Material optimal ist. Der Wind und das Material entscheiden welches
Können notwendig ist. Nur wenn alle 3 aufeinander abgestimmt sind funktioniert es!
Das Surf-Board
Das Wind-Surf-Bord besteht aus;
Rigg: Segel
ev. Segellatten
Mast
Gabelbaum
ev. Trapeztampen
Startschot
Mastfuss
Kurt Eigenmann
ZEICHNUNG IM ANHANG
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Board: Surfboard
Finne
Masthalterung
ev. Schwert (Leichtwind)
ev. Fussschlaufen (Mittel-/Starkwind)
Die wichtigste Regel hier:
 Je schwächer der Wind
- desto grösser das Board und das Segel
 Je stärker der Wind - desto kleiner das Board und das Segel, nur das dafür notwendige
Können wird grösser
Andere Faktoren sind noch das Gewicht, die Kraft und die Erfahrung des Surfers, sowie das Surfrevier
Bei Leichtwind fahren alle das gleiche Board (Einsteiger und Könner) - nämlich das Grosse, nur das
Segel wird beim Könner grösser. Deshalb ist das Leichtwind Board, vor allem in unseren Revieren, für
lange das wichtigste Board.
Später, mit steigendem Können und für stärkeren Wind, kommt eventuell noch ein Kleineres dazu.
Das Surfboard für den Einsteiger
Ein eigenes Surfboard sollten Sie erst nach einiger Erfahrung (abgeschlossenem Kurs) oder nach
seriöser Beratung selber kaufen, sonst werden Sie eventuell wenig Freude daran haben oder sogar
frustriert das Surfen aufgeben, weil Sie keinen Erfolg haben. Besser ist es zuerst mal das Kurs-Material
zu benutzen oder ein Surfboard zu mieten.
Bei Occasionsmaterial ist ebenfalls neutrale Beratung oder Erfahrung notwendig, da "Surfkollegen"
oftmals Ihr altes Material loswerden möchten.
Das richtige Lern-Surfboard hat ca. 150 - 200 Liter Volumen (je nach Alter und Gewicht des Lernenden)
und das Rigg 5m2 (Frauen/Jugendliche) - 6,5 m2 (Männer) Segelfläche. Für Kinder gibt es spezielles
Material.
Board-Volumen
Am Anfang braucht es vor allem Stabilität durch Überschussvolumen und Breite (Holzbalken /Floss).
Ideal sind ca. 80-100 L Überschussvolumen, leichten und beweglichen Typen reichen auch 60-80 L.
Die Boardbreite sollte ca. 70 cm und mehr betragen.
Das Überschussvolumen berechnet man;
Boardvolumen in Litern
abzüglich:
Körpergewicht
Surfanzug
Boardgewicht
Rigg (Segel)
TOTAL Überschussvolumen
160 Liter
70 Kg
2 Kg
12 Kg
6 Kg
90 Kg
70 Liter
Kritisch ist vor allem der Start. Um das Rigg(Segel) aus dem Wasser zu ziehen benötigt ein;
Anfänger
ca. 70 L Überschussvolumen
Fortgeschrittener
ca. 40 L
"
Könner
ca. 15 L "
Experte
ca. 5.L
"
darunter hilft nur der Wasserstart (Könner ab 3 Windstärken möglich)
Kurt Eigenmann
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Windstärken in Beaufort (BF)
Die richtige Windstärke für
Anfänger
Fortgeschrittener
Könner
Experte
bis 1-2 BF
bis 2-4 BF
bis 3-7 BF L
bis 3-8 BF
Surf-Windbereiche
Leichtwind
Mittelwind
Starkwind
1-3 BF
4-5 BF
6-8 BF
Windskala
BF
Bezeichnung
Auswirkung der Windstärke auf See
0
Stillle
Spiegelglatte -See
0
1
Leiser Zug
Kleine, schuppenförmig aussehende Kräuselwellen ohne Schaumkämme
2 (1-3) 2-6
Kleine Wellen, noch kurz aber ausgeprägter. Die
Kämme sehen glasig aus und brechen sich nicht.
5 (4-6)
7-12
Die Kämme beginnen sich zu brechen. Schaum
überwiegend glasig. Ganz vereinzelt können kleine
weisse Schaumköpfe auftreten.
9 (7-10)
13-18
Mässige
Brise
Wellen sind noch klein, werden aber länger. Weisse
Schaumköpfe treten schon ziemlich verbreitet auf.
13 (11-16)
19-26
Frische
Brise
Mässige Wellen, die eine ausgeprägtere lange Form
annehmen. Überall weisse Schaumkämme. (Ganz
vereinzelt kann schon Gischt vorkommen)
18 (1-21)
27-35
Die Bildung grosser Wellen beginnt; Kämme
brechen und hinterlassen grössere weisse Schaumflächen; etwas Gischt.
24 (22-27)
36-44
See türmt sich, der beim Brechen entstehende weisse
Schaum beginnt sich in Streifen in die Windrichtung
zu legen.
30 (28-33)
45-54
Mässig hohe Wellenberge mit Kämmen von beträchtlicher Länge. Von den Kanten der Kämme beginnt
Gischt abzuwehen. Der Schaum legt sich in gut
ausgeprägten Streifen in die Windrichtung.
37 (34-40)
55-65
2
3
4
5
6
7
8
9
Leichte Brise
Schwache
Brise
Starker
Wind
Steifer
Wind
Stürmischer
Wind
Sturm
Hohe Wellenberge; dichte Schaumstreifen in Windrichtung. "Rollen der See" beginnt. Die Gischt kann
die Sicht schon beeinträchtigen.
Knoten Km
0-1
44 (41-47)
66-77
Kurt Eigenmann
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10
11
12
Schwerer
Sturm
Orkanartiger
Sturm
Orkan
Sehr hohe Wellenberge mit langen, überbrechenden
Kämmen. See weiss durch Schaum. Rollen der See
schwer und stossartig. Sicht durch Gischt beeinträchtigt.
52 (48-55)
78-90
Aussergewöhnlich hohe Wellenberge, die Kanten der
Wellenkämme werden überall zu Gischt zerblasen.
Die Sicht ist herabgesetzt.
60 (56 - 63)
91-104
Luft mit Schaum und Gischt angefüllt. See vollständig
weiss. Die Sicht ist sehr stark herabgesetzt. Jede Fern>104
sicht hört auf.
64 (und mehr)
Die richtige Segelgrösse
Die Segelgrösse ist von vielen Faktoren abhängig, jeder muss deshalb für sich selber die richtige Grösse
ermitteln. Sie ist abhängig von der Windstärke, dem Fahrkönnen, der Person (Körpergewicht/Kraft),
dem Ziel ,und dem Surfrevier.
Windstärke: Sie ist das Mass aller Dinge auf dem Wasser. Der Wind entscheidet ob für die jeweilige
Person die richtige Segelgrösse gewählt wurde. Das Segel ist nur der Motor der die Windkraft
umsetzen soll. Ist das Segel zu klein gibt es kaum Vortrieb (Gut zum lernen, schlecht für den Spass). Ist
das Segel zu gross ist es bald vorbei mit dem Spass und Sie gelangen an die Leistungsgrenze. Bei
ablandigem Wind kommen Sie eventuell nicht mehr aus eigener Kraft an das Ufer zurück
Ein erfahrener Surfer wird deshalb immer bevor er auf das Wasser geht, minutenlang die Windstärke
und die Windrichtung an Hand der Wasserstruktur lesen. Andere Hilfsmittel sind Bäume, Flaggen,
Segelschiffe oder andere Surfer, aber auch Wolken, Windprognosen und Sturmvorwarnung sind zu
beachten und erst dann wird über die Segelgrösse entschieden, im Extremfall kann es Ihr Leben
bedeuten!
Fahrkönnen: Einsteiger kommen sehr gut mit einem Einheitssegel zurecht, das Sie später auch bei
höherem Fahrkönnen als Mittelwindsegel benützen können:
 Frauen / Jugendliche
um 5,2-5,5 m2 (leichte = 5,2 m2, kräftigere 5,5 m2)
 Männer
um 6,5 m2
Fortgeschrittene können Ihr Einsteiger-Segel um ein bis zwei weitere Segel ergänzen (Besser sind
komplette Riggs). Hier gilt nachstehende Faustregel:


Fortgeschrittene Frauen / Jugendliche
Fortgeschrittene Männer
1-3 BF
um 6,5 m2
um 7,5 m2
3-5 BF
um 5,2-5,5 m2
um 6,5 m2
5-7 BF
um 4,5-5,0 m2
um 4,8-5,2 m2
Gewicht: Schwerere Surfer benötigen auch einen grösseren Motor um die gleiche Geschwindigkeit zu
erreichen, bei Leichtwind bedeuten 20 Kg etwa 1 m2 mehr Segelfläche, bei stärkeren Winden reduziert
sich dieses Manko kontinuierlich bis auf Null. Allerdings bedeuten grössere Segel auch mehr Erfahrung
und Kraft.
Surfrevier: Die Windkraft ist je nach Höhe des Wassers über Meereshöhe unterschiedlich. Jemand der
bei 4 Beaufort am Bodensee ein Segel von 6.5 m2 fährt, kann am Silvaplanersee GR problemlos ein 7.5
m2 Segel benutzen und erzielt auf Meereshöhe mit einem 5.5 m2 Segel denselben Vortrieb.
Kurt Eigenmann
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Die richtige Boardgrösse
Für die richtige Boardgrösse gelten die gleichen Rahmenbedingungen wie bei der Segelgrösse
(Windstärke, Fahrkönnen, Körpergewicht, Ziel/Anwendung und Surfrevier). Wie beim Segel gilt auch
beim Board: Je stärker der Wind desto kleiner das Board!
Der wesentliche Unterschied ist jedoch; kann bei stärkerem Wind ein zu grosses Segel Proleme
bereiten, so ist es bei nachlassendem Wind ein zu kleines Surfboard. Sorgen Sie deshalb immer für
genügend Überschussvolumen (siehe Board-Volumen), damit Sie auch bei nachlassendem Wind immer
noch starten können und somit sicher das Ufer erreichen.
Sollten die Bedingungen oder Sie selber unsicher sein welches Board sie fahren sollen, dann nehmen
Sie das Grössere, Sie werden es sich selber danken. Kleine Boards mit wenig Überschussvolumen
machen ohnehin nur Spass, wenn Sie das Fahrkönnen für 4 Windstärken und höher besitzen, den
Wasserstart unter allen Bedingungen beherrschen und bei stabilen Mittel- bis Starkwind-Verhältnissen
surfen.
Bei Schwachwind gilt sowieso nur ein Gesetz: "Grösse läuft und macht Spass".
Körpergewicht: Schwerere Surfer/innen benötigen für den gleichen Surfspass wie Ihre leichteren
Kollegen immer ein entsprechend grösseres Board (Volumen) ausser bei Starkwind.
Board Typen
Revier Windstärke Könnerstufe
1
Longboard, Olympia-Board (180-240 L, ca, 3.70 Länge)
I+II
1-4 BF
A-E
2
Wide Body Race (140-180 L, 2.65-2.85 Läng,-85 cm Breite)
I+II
2+3 BF
(A) B-E
3
Funboard (140-180 L, ca. 3.20-3.40 Länge)
I+II
1-4 Bf
(A) B-C
4
Mittelwindboard XL (125-140 L, ca. 2.85 Länge)
I+II
2-4 BF
(B) C-E
5
Mittelwind L (105-115 L, ca. 2.75 Länge)
(II) III
3-6 BF
C-E
6
Mittelwind S (95-105 L, ca.2.65 Länge)
III
4-7 BF
(C) D-E
7
Sinker und Weavboard (unter 95 L und 2.65 Länge)
III
4-8 BF
D-E
(A/B/C) Leichte und wendige Surfer
Könnerstufe:
A
B
C
D
E
Anfänger (Einsteiger, übt das Starten, Fahren, Wenden und Halsen bis 2 BF)
Aufsteiger (kann Gleiten, Trapezsurfen, Wenden und Halsen bis 3 BF)
Fortgeschrittener (kann Beachstart, übt Wasserstart, Powerhalse bis 5 BF)
Könner (kann alle normalen Manöver inkl. Springen bis 7 BF)
Experte (kann alle Manöver inkl. Extremsprünge bis 8 BF)
Windrevier:
I
II
III
Leichtwindrevier
wechselnde Windstärken mit Böen und grösseren Windlöchern im Uferbereich
permanente Mittelwind bis Starkwindrevier
Wasserrevier:
Flachwasser (alle Typen) oder hohe Wellen (Nur Weavboards)
Ziel/Anwendung:
Regatten-Surfen = Olympia-Board und Race-Boards
Freizeit-Surfen = Je nach Fahretyp alle Boards, Ideal sind Longboard, Wide
Body-, Funboard-, Freeride- und Slalom-Boards
Begriffe
Boardseiten:
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Vorne:
Hinten:
Linke Seite (in Fahrtrichtung):
Rechte Seite
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Bug
Heck
Backbord
Steuerbord
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Windseiten:
Dem Wind zugewandte Segelseite:
Dem Wind abgewandte Segelseite:
Windrichtungen;
Ablandiger Wind:
Auflandiger Wind:
Seitlicher Wind:
Fahrtrichtungen;
Gegen den Wind:
Amwind
Quer zum Wind:
Halbwind
Vom Wind weg: Vorwind
Luv
Lee
Vom Ufer weg
Zum Ufer hin
Quer zum Ufer
Lenkbewegung gegen den Wind:
Lenkbewegung vom Wind weg:
Anluven
Abfallen
Manöver:
Wenden: Fahrtrichtung ändern mit Bug gegen den Wind, durch anluven
Halsen: Fahrtrichtung ändern mit Bug vom Wind weg, durch abfallen
Segel dicht nehmen:
Segel auffieren:
Das Ende des Segels (Schothorn) näher zum Board ziehen
Segel weiter aufmachen, Schothorn weiter weg vom Board
Masthand:
Segelhand:
Hand die das Segel am Gabelbaum näher beim Mast hält.
Hand die das Segel am Gabelbaum näher im Zentrum des Segels hält.
Warum fährt ein Surfboard
Natürlich weil der Wind in das Segel bläst, aber warum fährt es nicht einfach in Windrichtung?
Die unter Wasser liegende Seite, bestehend aus Surfboard, Finne und ev. Schwert, die sogenannte
Lateralfläche, baut seitlich einen so starken Widerstand auf, dass die Windkraft durch die angewinkelte
Segelfläche den kleineren Widerstand über Bug oder Heck in Vortrieb umsetzt. Bei angewinkeltem
Segel wird nicht nur die angeströmte Segelfläche in Luv in Vortrieb umgewandelt, sondern auch das
auf der Rückseite in Lee entstehende Vakuum (analog einer Flugzeugtragfläche).
Wie startet man ein Surfboard
Starten kann man auf 3 Arten: Schotstart (Segel am Startschot aus dem Wasser ziehen.
Beachstart (nur am Ufer möglich)
Wasserstart ( nur mit Erfahrung und ab 3 BF möglich)
Gestartet wird immer auf Halbwindkurs, das Board im rechten Winkel zum Wind und den Wind im
Rücken. Man fährt also immer auf Halbwind los und ändert erst später die Richtung.
Am Anfang steht immer der Schotstart:
1. Auf das Board steigen, beide Füsse links und rechts vom Mastfuss platzieren, das Startschot fassen
und das Segel im rechten Winkel zum Board ausrichten
2. Das Segel nur leicht aus dem Wasser anheben, der Wind dreht nun automatisch das Segel in die
gewünschte Richtung, dabei das Board immer wieder im rechten Winkel zum Segel ausrichten
3. Machen Sie dies bis Sie die Startposition erreicht haben. T-Stellung (Halbwindkurs, das Board im
rechten Winkel zum Wind, das Segel vom Wind abgewandt und den Wind im Rücken).
4. Nun das Segel ganz aus dem Wasser ziehen in dem sich Hand für Hand am Startschot
hocharbeiten bis Sie ganz oben sind und das Segel im Wind frei hängt, nun das Board erneut
ausrichten.
5. Die untere Hand am Startschot greift jetzt über die obere Hand zum Gabelbaum und zieht diesen
in Fahrtrichtung bis zur Schulter in dem Sie den Oberkörper in Fahrtrichtung leicht abdrehen.
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6. Nun greifen Sie auch mit der anderen Hand weiter hinten am Gabelbaum und nehmen Sie das
Segel dicht. Jetzt spüren Sie den Segeldruck und das Board beginnt zu fahren. Falls das Segel Sie
über Bord zu ziehen droht haben Sie den zweiten Teil des Punkt 5 zuwenig ausführlich befolgt,
lassen Sie die zweite Hand (Segelhand) los und beginnen mit Punkt 5 erneut.
Beim Fahren nie auf die Füsse schauen sondern in Fahrtrichtung und die Fahrtrichtung und das Wasser
beobachten!
Wie steuert man ein Surfboard
Die unter Wasser liegende Fläche des Surfboards (Lateralfläche), hat in der Mitte der vom Wasser
angeströmten Fläche, einen fiktiven Lateral-Druckpunkt. Ebenso hat das vom Wind angeströmte Segel,
da wo der meiste Druck entsteht, einen fiktiven Segel-Druckpunkt.
 Wenn beide Punkte senkrecht übereinander stehen, fährt das Board gerade aus.
 Wird nun der Segel-Druckpunkt hinter den Lateral-Druckpunkt des Board geschwenkt, luvt das
Board an (schwenkt gegen den Wind)
 Wird nun der Segel-Druckpunkt vor den Lateral-Druckpunkt des Board geschwenkt, fällt das Board
ab (schwenkt in Windrichtung)
Wird das Board schneller, wird das Board nur noch weiter hinten vom Wasser angeströmt und der
Lateral-Druckpunkt des Board verlagert sich nach hinten und somit muss auch der Segel-Druckpunkt
nach hinten verlegt werden. Das erklärt warum bei schneller Gleitfahrt die Segel ganz nach hinten
geschwenkt sind und das Board trotzdem nicht anluvt. In diesem Gleitzustand sind die Füsse in den
Fussschlaufen und das Surfboard wird durch ankippen des Boards mit den Füssen gesteuert
(Fusssteuerung).
Wenden und Halsen
Wenden ist neben dem Start das wichtigste Manöver das Sie ganz am Anfang lernen sollten, denn
ohne wenden kommen Sie nie zurück (ausser mit einem erneuten Schotstart in die andere Richtung).
Beim Wenden fahren Sie mit dem Bug durch den Wind und gehen um das Segel auf die neue Seite.
1. Segel zum Heck neigen und vorderer Fuss vor dem Mastfuss platzieren und mit vorderer Hand
(Masthand) an den Mast greifen, Board dreht sich gegen den Wind (anluven)
2. Segel weiter dicht nehmen, bis der Bug fast in Windrichtung zeigt
3. Jetzt den vorderen Fuss diagonal auf die andere Seite des Mastfusses stellen und den andern Fuss
nachziehen, das Segel noch weite dicht nehmen über das Board hinweg, jetzt dreht das Board über
die Windrichtung hinweg, weiter dich halten
4. Jetzt nehmen Sie den hinteren Fuss ebenfalls vor den Mast und greifen mit der hinteren Hand
(Segelhand) unter der Masthand hindurch zum Gabelbaum auf der anderen Seite und ziehen wie
beim Start das Segel am Körper vorbei nach vorne, wobei Sie gleichzeitig die Hand am Mast
loslassen und den Gabelbaum weiter hinten auf der neuen Seite fassen.
5. Nehmen Sie das Segel erneut dicht und neigen das Segel weiter nach vorne bis Sie wieder auf
Halbwindkurs sind.
Für den Anfang gibt es noch eine einfachere Möglichkeit:
1. Fahrt abbrechen, Segel mit beiden Händen ganz oben am Startschot senkrecht halten (Segel nicht
im Wasser), Füsse links und recht vom Mast = T-Stellung.
2. Jetzt mit beiden Füssen das Board unter dem Segel um 180° drehen, wieder T-Stellung, danach
erneut in die andere Richtung starten.
Beim Halsen fahren Sie mit dem Bug vom Wind weg und drehen das Segel auf die neue Seite.
1. Segel zum Bug neigen und Segel ganz dicht halten, Board dreht sich vom Wind weg (abfallen)
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2. Je mehr das Board von Halbwind auf Vorwind dreht, müssen Sie die Füsse und Körper in Richtung
Bug drehen, dabei das Segel immer weiter auffieren, bis Sie völlig auf Vorwind fahren.
3. Jetzt müssen Sie den Mast nach aussen zum Wasser neigen damit das Board weiter dreht, dabei
stehen sie Quer auf dem Brett, Hüfte nach innen und Beine und Oberkörper nach aussen geneigt
(Bananenstellung).
4. Nach dem Sie 2/3 des Radius geschafft haben, fassen Sie mit der Masthand an den Mast,
anschliessend lösen Sie die Segelhand vom Gabelbaum. Das Segel schwenkt um. Gleichzeitig
stellen sie den inneren Fuss neben den Mastfuss nach vorne.
5. Greifen mit der freien Hand unter der Masthand hindurch zum Gabelbaum auf der neuen Seite und
ziehen wie beim Start das Segel am Körper vorbei nach vorne, wobei Sie gleichzeitig die Hand am
Mast loslassen und den Gabelbaum weiter hinten auf der neuen Seite fassen.
6. Nehmen Sie das Segels erneut dicht und neigen das Segel weiter leicht nach hinten bis Sie wieder
auf Halbwindkurs sind.
Surf-Regeln
Vortrittsregeln: Segler haben gegenüber Motorschiffen den Vortritt. Versuchen Sie aber nie ihren
Vortritt gegenüber grossen Motorschiffen wie Ausflugs-Transport- oder Kursschiffen durch zu setzen.
Kursschiffe haben den Vortritt.
Unter Surfern und Seglern gilt:
 Lee vor Luv …der auf der anderen Seite des Segels in gleicher Richtung fahrende hat Vortritt
 Backbord vor Steuerbord …(Segel nach Backbord geschwenkt) wenn meine rechte Hand bei Mast
ist habe ich Vortritt
 Der hintere muss sich freihalten …der von hinten kommt muss ausweichen.
Verhaltensmassnahmen





Von Ufern und Badenden fernhalten
Naturschutzzonen beachten
Material nicht unbeaufsichtigt liegen lassen, besonders im Wasser oder dem Wind ausgesetzt.
Die örtlichen Vorschriften beachten
Anordnung von Seepolizei oder Sturmwarnung beachten
Gefahren
Die Windstärke wird am Anfang oft unterschätzt. Beobachten Sie vor dem Surfen die Wasserstruktur
(Schaumkrönchen) auf offener See und überlegen Sie, wie sich der Wind entwickeln könnte und in
welcher Richtung er bläst. Danach wählen Sie die Segelgrösse und das Boardvolumen (falls Sie Auswahl
haben) sonst überlegen Sie ob Ihr Material und das Können ausreicht.
Die Wetterentwicklung beobachten. Da wir auf unseren Seen wenig auf konstante thermische Winde
zählen können (ausser Silvaplana-, Comer-, Gardasee), kann sich der Wind laufend verändern,
verfolgen Sie die Wetterprognosen. Auf See beobachten Sie laufend den Himmel, das Wasser in
Richtung Wind und die Sturmwarnung am Ufer. Bei unsicheren Wetterlage und bei ablandigem Wind
fahren Sie anfänglich vermehrt gegen den Wind, so dass Sie mit einem "Schlag"wieder das Ufer
erreichen können.
Die Sturmwarnung erst nehmen. Bei echter Sturmwarnung im Radio oder durch die Leuchten am Ufer
vergessen Sie das Surfen, es werden Windgeschwindigkeiten von 7 BF und mehr erwartet. Bei
Sturmvorwarnung (4-6 BF) sollte nur erfahrene Surfer auf das Wasser gehen, keinesfalls Anfänger.
Wenig erfahrene Surfer sollten bei Sturmvorwarnung sofort zum Ufer zurück kehren (Erfahrene Surfer
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bei Sturmwarnung), auch wenn der Wind vorläufig noch schwach weht (Warnzeit bis zu 1 Stunde vor
Ereignis).
Drehleuchten am Ufer: 1 Umdrehung pro 1,5 sec = Sturmvorwarnung
1 Umdrehung pro 0,8 sec = Sturmwarnung
Regionale Gefahren. Sollten Sie in einem Revier erstmals Surfen , erkundigen Sie sich nach den
speziellen Gegebenheiten bei den Locals.
Unterkühlung. Gehen Sie in unseren Breitengraden nicht ohne Neopren-Anzug surfen, er hat mehrere
Funktionen. Er schützt Ihren Körper vor Abkühlung im oder auf dem Wasser und gibt dem Körper mehr
Auftrieb im Wasser. Denken Sie immer daran, dass Ihr Aufenthalt im oder auf dem Wasser unfreiwillig
länger als geplant sein könnte und Ihr Körper deshalb einen Schutz benötigt.
Notmassnahmen
Internationales Notsignal = Auf das Board setzen und Arm von der Seite über den Kopf schwenken
Sollten Sie auf dem Wasser in Schwierigkeiten geraten, beherzigen Sie zwei Sachen:
 Niemals das Board verlassen - es ist Ihre Rettungsinsel
 Nicht in Panik geraten, Ruhe bewahren - sonst verlassen Sie die Kräfte und Sie können nicht mehr
klar denken.
Sollten Sie einen Defekt erleiden oder der Wind zu stark sein, brauchen Sie Zeit zum überlegen. Bleiben
Sie deshalb mit dem Oberkörper im Wasser (weniger Luftabkühlung und Abtrieb vom Ufer), halten Sie
sich am Bord fest und überlegen Sie:
Wie weit bin ich vom Ufer entfernt, weht der Wind ablandig und frischt er auf,. ist jemand in der Nähe
und brauche ich sofort Hilfe.
 Bin ich in der Nahe des Ufers - lege ich mich auf das Bord und paddle zum Ufer zurück
 Ist nur momentan der Wind zu stark, warte ich im Wasser ab in dem ich leicht paddle (Körper warm
halten) und probiere es später wieder.
 Bin ich weit draussen, brauche sofort Hilfe und sind Boote oder Surfer in Sichtweite - bitte ich um
Hilfe durch rufen oder Zeichen geben, event. Notsignal
 Bin ich weit draussen, brauche sofort Hilfe und niemand in Sichtweite - löse ich das Rigg vom
Board (Achtung Board nicht loslassen, Board könnte schnell abtreiben) lege mich auf das Board
und paddle an das Ufer. Ohne Rigg kann ich so auch weite Strecken zurück legen.
All diese Überlegungen können Sie nur anstellen wenn Sie Ruhe bewahren!
…..und nun viel Spass !
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