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1.
Herzlich willkommen zu unserer zweiteiligen Podcast-Reihe zur Einführung in das
Windsurfen.
2.
Die beiden Episoden sollen Lehrern, Übungsleitern sowie Schülern und Interessierten helfen, die Grundlagen des Windsurfens zu erlernen und zu verstehen. Ziel ist
es darüber hinaus das eigenständige Lernen zu unterstützten und speziell Anfängern eine verbale und visuelle Einführung in den Bereich des Windsurfens zu bieten.
3.
Die erste Folge beschäftigt sich mit dem Aufriggen eines Surfsegels und dem richtigen Tragen des Materials.
4.
Begonnen wird mit dem Aufriggen: Als aufriggen bezeichnet man das zusammensetzen von Mast, Gabelbaum und Segel. Das zusammengesetzte Segel wird dann
als Rigg bezeichnet.
5.
Bevor es mit dem Surfen losgehen kann, musst du dein Segel in der richtigen Reihenfolge aufriggen können. Dieses wird im Folgenden exemplarisch dargestellt.
6.
Nimm dein Segel aus der Segeltasche und rolle es aus.
7.
Danach nimmst du den Mast. Dieser ist meistens zweigeteilt.
8.
Achte darauf, dass das Segel mit dem Vorliek nach luv zeigt, bevor du den Mast in
die Masttasche steckst.
9.
Stecke als erstes das schmale Maststück in die Masttasche.
10.
Säubere das Verbindungsstück gegebenenfalls von Sand und Dreck, bevor du das
den zweiten Teil des Mastes hineinschiebst,
11.
Schiebe den Mast komplett bis zum Segelkopf in die Masttasche und achte darauf,
dass alle Segellatten auf einer Seite des Mastes liegen.
12.
Als nächstes nimmst du die Mastverlängerung. Säubere sie ebenso wie den Mast
und stecke sie in die Mastöffnung
13.
Nun nimmst du den Tampen am Vorliek, auch Vorliekstrecker genannt und fädelst
ihn nach dem Flaschenzugprinzip durch die Umlenkrollen am Segel und an der
Masthülse ein. Dieses sollte so geschehen, dass der Tampen immer parallel verläuft und es keine Überkreuzungen gibt. Das Einfädeln beginnt immer von unten
nach oben. Je mehr Umlenkrollen du verwendest, desto leichter kannst du dein Segel trimmen.
14.
Wenn alle Rollen belegt sind wird das Ende des Tampens durch eine Curryklemme
gezogen. Diese Klemme verhindert das Durchrauschen des Vorliekstreckers.
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Stemme deinen Fuß gegen die Masthülse und setze dein Segel durch, so dass du
keine Querfalten mehr im Segel hast. Zum Ziehen des Tampens kannst du, falls es
zu schwer gehen sollte, auch einen Trimmkarabiner oder deine Trapezhose verwenden. Klemme den Vorliekstrecker in die Curryklemme ein.
15.
Wickle danach den Rest des Tampens um die Mastverlängerung. Du kannst den
Tampen auch doppelt nehmen damit es schneller geht. Am Ende verwendest du einen halben Schlag damit der Tampen zusätzlich gesichert wird.
16.
Um deinem Segel den vollständigen Trimm zu verleihen nimmst du den Gabelbaum. Der Gabelbaum wird von unten bis zum freien Raum der Masttasche geschoben. Damit du deinen Gabelbaum befestigen kannst gibt es den sogenannten
Schnellverschluss am Gabelbaumkopf. Führe den Tampen des Schnellverschlusses um den Mast und befestige ihn in einem dafür vorgesehenen Haken. Jetzt
kannst du den Schnellverschluss schließen und der Gabelbaum ist fest.
17.
Nimm als nächstes die Startschot und befestige sie mit dem vorhanden Gummiband an der Masthülse.
18.
Danach nimmst du die Trimmschot am Gabelbaumende. Sie wird durch die Öse am
Schothorn und durch die Umlenkrollen am Gabelbaumende geführt. Dieses wird so
oft wiederholt, bis das Segel leicht zu trimmen ist. Das Segel wird soweit getrimmt,
bis keine Längsfalten mehr erkennbar sind. Befestige die Trimmschot in der Curryklemme. Das Segel ist dann optimal getrimmt, wenn es keine Längsfalten im Vorliek und keine Querfalten im mittleren Teil des Segels hat. Anschließend wird der
Rest des Tampens um das Gabelbaumende gewickelt. Zum Schluss sollte auch
hier der halbe Schlag zum Sichern nicht vergessen werden.
19.
Zu guter Letzt solltest du die Höhe des Gabelbaumes überprüfen. Dieser sollte zwischen Brust- und Kinnhöhe eingestellt sein.
20.
Hier noch einmal stichpunktartig die Knotenpunkte zum richtigen Aufriggen eines
Surfsegels.
21.
Grundsätzlich solltest du dein komplettes Material auf Schäden Vollständigkeit und
Funktionstüchtigkeit kontrollieren, bevor du loslegst. Stecke das Schwert in das
Brett und überprüfe, ob es sich leicht ein und ausklappen lässt, bevor es auf das
Wasser geht. Surfbretter mit Schwert sind kippstabiler und verringern die Abdrift.
Solche sogenannten Longboards sind optimale Einsteigebretter für Anfänger.
Ebenso solltest du die Finne, die zur Kursstabilität dient überprüfen.
22.
Trage als erstes immer das Segel ins Wasser. Da es eine größere Angriffsfläche
hat, treibt es nicht so schnell ab wie das Surfbrett.
23.
Das Segel trägst du am besten vor dem Bauch, den Mast dabei grundsätzlich nach
Luv.
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24.
Hole nun das Surfbrett. Du kannst es alleine tragen, Am sichersten ist es allerdings,
wenn man es zu zweit trägt. Kippe es auf die Seite und greifen den Knubbel am
Schwert, um das Tragen zu erleichtern. Jetzt befestigst du dein Segel an dem Surfbrett. Kippe dabei das Brett in einem 90 Grad Winkel zum Wind, so dass dein Segel
ebenfalls im gleichen Winkel zum Brett liegt. Die Verbindung erfolgt durch den
Mastfuß am Segel und der Mastplatte am Brett.
25.
Segel und Brett sind nun vorbereitet. Damit endet diese erste Episode. Die Grundtechniken des Windsurfens werden dann im zweiten Teil der Podcast-Reihe vorgestellt.
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Herzlich willkommen zu unserer zweiteiligen Podcast-Reihe zur Einführung in das
Windsurfen.
27.
Die beiden Episoden sollen Lehrern, Übungsleitern sowie Schülern und Interessierten helfen, die Grundlagen des Windsurfens zu erlernen und zu verstehen. Ziel ist
es darüber hinaus das eigenständige Lernen zu unterstützten und speziell Anfängern eine verbale und visuelle Einführung in den Bereich des Windsurfens zu bieten.
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In diesem zweiten Teil wird auf das Steuern mit Blick auf die Druckpunktverschiebungen eingegangen
29.
Wir beginnen mit dem Starten: Das Starten ist eine der ersten und wichtigsten
Techniken beim Einstieg in diese Sportart. Nur durch das richtige Starten kommt
man mit dem Surfbrett in Fahrt. Hierzu ist jedoch nicht nur körperliche Kraft erforderlich, sondern auch ein physikalisches Verständnis.
30.
Überprüfe als erstes den freien Raum in Luv
31.
Deine Füße sollten sich links und rechts parallel vom Mastfuß und sich auf der
Längsachse des Surfbretts befinden.
32.
Beuge nun deine Knie und ergreife mit der vorderen Hand die Startschot
33.
Lehne dich mit geradem Rücken etwas nach hinten, um das Segelaufholen zu erleichtern.
34.
Nimm jetzt deine andere Hand hinzu und ziehe dein Segel langsam Hand über
Hand aus dem Wasser.
35.
Als nächstes greifst du mit der vorderen Hand an den Mast unterhalb des Gabelbaumes und lässt den Arm gestreckt, damit sich das Surfbrett ausrichten kann.
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36.
Ziehe nun den Mast aktiv nach Luv an deiner Schulter vorbei, während Du gleichzeitig die hintere Hand auf den Gabelbaum gelegt. Ziehe dein Segel dosiert mit der
hinteren Hand, der sog. Segelhand dicht bis du Druck im Segel spürst und greife
um. Deine vordere Hand, die sog. Masthand, wird ebenso auf den Gabelbaum gelegt. Zum Schluss wird der vordere Fuß hinter den Mast gestellt. Dieses Stellung
wird als Fahrstellung bezeichnet.
37.
In folgenden Abschnitt dieses Podcasts wird das Steuern beschrieben. Um das
Steuern zu verstehen, muss auf die Physik des Windsurfens eingegangen werden.
38.
In dieser Grafik werden die wesentlichen Begriffe für das Steuern gezeigt.
39.
Die wichtigsten Begriffe mit Blick auf das Steuern sind Lee und Luv. Lee bezeichnet
man als die windabgewandte Seite und Luv als die windzugewandte Seite.
40.
Beim Windsurfen ist es immer so, dass der Surfer in Luv steht und sein Segel in
Lee hält.
41.
Der orangefarbene Pfeil kennzeichnet die Segelkraft. Die Segelkraft wird in einem
bestimmten Punkt gesammelt. Dieser Punkt wird als Segeldruckpunkt oder SDP
bezeichnet. Der Segelkraft entgegenwirkend ist die Lateralkraft, hier mit dem gelben
Pfeil gekennzeichnet.
42.
Der dazugehörige Punkt heißt Lateraldruckpunkt oder auch LDP. Dieser Punkt ist
festgelegt und befindet sich bei jedem Surfbrett direkt am Schwert. Verändert man
nun in der Segelebene, hier die gestrichelte Linie, den Segeldruckpunkt entweder
nach Lee oder Luv, kann man das Surfbrett steuern. Wenn der Segeldruckpunkt
und der Lateraldruckpunkt, wie auf dieser Grafik, auf einer Linie liegen, fährt das
Surfbrett geradeaus, eingezeichnet mit dem blauen Pfeil. Die Segelkraft und die Lateralkraft heben sich somit auf.
43.
Kommen wir nun zum Anluven. Das Anluven ist eine Richtungsänderung nach Luv
also zum Wind.
44.
Die Anluv-Bewegung wird aus der vollen Fahrt eingeleitet.
45.
Neige hierbei dein Segel in der Segelebene nach Lee bzw. kippe das Gabelbaumende in Richtung Wasser. Hierbei wird die Mast- und Segelhand gestreckt, der
Oberkörper jedoch fast gerade. Das Brett luvt langsam an. Bei wenig Wind braucht
es ein wenig Geduld, da häufig der Druck im Segel fehlt und es somit länger dauern
kann bis das Steuern eingeleitet wird.
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Diese Grafik soll die Segeldruckpunktverschiebung beim Anluven verdeutlichen.
Dadurch, dass der Segeldruckpunkt hinter den Lateraldruckpunkt wandert, wird
durch die einwirkende Kraft des Segels das Brett angeluvt.
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47.
Wenn du wieder geradeaus fahren möchtest, richte dein Segel auf, so dass Segelund Lateraldruckpunkt auf einer Linie liegen.
48.
Eine weitere Form des Steuerns, ist das Abfallen. Hierbei vollzieht sich die Richtungsänderung nach Lee, also vom Wind weg.
49.
Diese Bewegung wird ebenso wie das Anluven aus voller Fahrt eingeleitet.
50.
Neige hierbei das Segel in der Segelebene nach Luv. Dazu wird das Gabelbaumende nach oben geneigt bzw. der Mast zum Wasser gekippt. Die Masthand wird
gestreckt und die Segelhand angewinkelt zum Kopf geführt. Der Oberkörper bleibt
in aufrechter Position. Das Tempo der richtungsänderung ist wiederum vom Wind
abhängig.
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Diese Grafik veranschaulicht die Segeldruckpunktverschiebung nach Luv. Der
Druckpunkt liegt vor dem Lateraldruckpunkt und schiebt den Bug vom Wind weg.
52.
Wenn du wieder geradeaus fahren möchtest, richte dein Segel auf, sodass Segelund Lateraldruckpunkt auf einer Linie sind.
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Mit den hier vorgestellten Manövern, dem Anluven und dem Abfallen, endet nun die
zweite und abschließende Folge unserer Podcast-Reihe zur Einführung in das
Windsurfen.
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