Geisteswissenschaft Heiko Böttcher / Ireen Saal Depression im höheren Lebensalter Studienarbeit Schriftliche Ausarbeitung des Vortrages zum Thema Depressionen im Alter Ireen Saal Heiko Böttcher Universität Potsdam Humanwissenschaftliche Fakultät Institut für Psychologie Seminar: Affektive Störungen 1 0. Gliederung 1. Ursachen von Depressionen im Alter 1.1 Körperliche Krankheiten 1.2 Genetische Anlagen 1.3 Todesbedingte Verlusterlebnisse 1.4 Eintritt in den Ruhestand 1.5 Psychische Belastungen 2. Eine evolutionäre Deutung der Ursachen 2.1 Der Suizid und das „Stirb und Werde“ der Evolution 3. Epidemiologie 4. Prognostische Faktoren 4.1 Prognostische Faktoren bei schwerer Depression 4.2 Prognostische Faktoren bei leichter Depression 5. Diagnose: Depression im Alter 5.1 Differentialdiagnostik 6. 5.1.1 Überlappung und Komorbidität mit körperlicher Krankheit 5.1.2 Depression versus Trauer 5.1.3 Demenz versus Depression 5.1.4 Zusammenfassung: Fehler in der Diagnostik Die Behandlung der Depression 6.1 Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppenprogramm 7. Literaturverzeichnis 2 1. Ursachen von Depressionen im Alter Davison und Neale postulierten 2002 folgende Ursachen der Depression bei älteren Menschen (Davison & Neale, 2002, S.601-603) 1.1 Körperliche Krankheiten Depressionen scheinen mit körperlichen Gebrechen in einem engen, wie auch immer gearteten, Zusammenhang zu stehen. Da im Senium die Tendenz, an solchen zu leiden, exponential zunimmt, ist anzunehmen, dass ältere Menschen entsprechend öfter an Depressionen erkranken. Nach einer Untersuchung von Blazer und Williams (1980, zitiert nach Davison & Neale, 2002, S. 601) litten von 900 älteren Menschen die zu Hause lebten und depressive Symptome zeigten, 396 zusätzlich an einer medizinischen Erkrankung. Roth und Kay (1956, zitiert nach Davison & Neale, 2002, S.601) fanden heraus, dass bei älteren Männern einer depressiven Ersterkrankung oft eine Operation voran bzw. eine chronische Krankheit neben hergeht. Darüber hinaus wiesen sie bis dato eine höhere Lebenszeitprävalenz an anderen Krankheiten auf. 1.2 Genetische Anlagen Es wurden wiederholt Zusammenhänge zwischen genetischer Disposition und Depression gefunden. Nach Strauss und Ogrocki (1996, zitiert in Davison & Neale, 2002, S.601) sind die Verwandten von später an Depressionen erkrankten Alzheimer- Patienten selbst öfter depressiv, als der Durchschnitt vermuten ließe. Ob dabei allein die DNS oder aber auch der familiäre Umgang ihrer Träger für dieses Phänomen verantwortlich ist, ändert nichts an der Tatsache der Häufung depressiver Symptome auf bestimmten Stammbäumen. 3