messenachschau >> EMO 2009 Werkzeugmaschinen aus der Perspektive des Designers >> Im Turnus messen sich an der EMO die Koryphäen des Maschinenbaus. Sie müss(t)en unter anderem wissen, dass die Art der Präsentation über Sympathie oder Ablehnung entscheidet. Unser Autor Fernand Hofer verfügt in diesem Sektor über einige Erfahrung, hat er doch bereits mehreren Werkzeugmaschinen ein «Gesicht» gegeben. Mehr als 90 % aller menschlichen Wahrneh­ mung geht über das Auge. Das heisst, der ohnehin durch die konzentrierte ­Vielzahl von Eindrücken überforderte Mes­ sebesucher wird ausserordentlich schnell entscheiden, was er sich genauer ansehen will. Da können die Exponate noch so oft mit Neu beschriftet wer­­-den, wenn der visuelle Eindruck die Neuheit nicht widerspiegelt, wird es in der ­Anonymität von 1400 Ausstel­ lern unter­gehen. Emotionen spielen auch eine Rolle Nicht nur auf der Messe ist die Gestaltung eines Produktes von massgebender Be­ deutung. Auch bei der Beschaffung einer Den Zulieferer stört die +GF+ Agie Charmilles Laser 1000 5Ax. Dieser müsste noch viel schlichter gestaltet sein (www.gfac.com). Mit schlichter, klarer Formensprache besticht das neue Style-BT1500-CNC-Fräscenter (www.stylehightech.nl). 38 neuen Maschine bleiben nebst rein wirt­ schaftlichen, technischen Entscheiden Emotionen im Spiel. Design-Aufwand eher gering im Verhältnis Wissend, dass der Aufwand für die Ge­ staltung im Verhältnis zur technischen Ent­ wicklung verschwindend klein ist, lohnt sich der Beizug eines professionel­len IndustrieDesigners bestimmt. Ein nicht zu unter­ schätzender Nebeneffekt ist dabei, dass die Betrachtung aus einem ganz anderen Blick­ winkel oft neue Erkenntnisse, überraschend – ab und zu auch Einsparungen bringt. Im Folgenden wird das Design von Werkzeugmaschinen, die auf der EMO ausgestellt wurden, von Fernand Hofer kommentiert. << Autor Fernand Hofer, Architekt und Designer Ein Wagenrad kann man aus 10 000 m Höhe erkennen. So auch das runde Glas der neuen Kellenberger Kel-Vera (www.kellenberger.net). Schweizer Maschinenmarkt 23 2009 Messenachschau >> EMO 2009 Schön ist, was in einfachstem Sinne seinen Zweck erfüllt. Die linearen Achsmodule von Güdel tun’s (www.gudel.com). Die präziseste Drahterodiermaschine der Welt CUT 1000 Oiltech. GF Agie Charmilles drückt dies auch im Design aus (www.gfac.com). Chromstahl vermittelt Robustheit, der massige Block Kraft – etwas weniger drückt die Sunnen VSS2 Präzision aus (www.sunnen.ch). Damals noch unter Dixi Ägide durfte Fernand Hofer an der JIG 1200 mitarbeiten. Siehe auch SMM 27 vom 4. Juli 2001. Design ist ein Prozess. Auch bei F. Hofer’s VM 360 Projekt entstand die Form in enger Zusammenarbeit mit Voumard (www.voumard.ch). An der EMO zu sehen war, wie die Voumard 360 grosse Teile innen und aussen in einer Aufspannung bearbeitet (www.voumard.ch). Das schlichte, funktionale Gehäuse der Gerber BP-Smart vermittelt Qualität, das Bosch-Profilumfeld nicht (www.gerber-maschinen.ch). Kein Zweifel, im Emissa-Winflexgehäuse ist viel Innovation versteckt – visuell nicht zum Ausdruck gebracht (www.emissa.com). 40 Schweizer Maschinenmarkt 23 2009 EMO 2009 >> messenachschau Szenenwechsel. Zur EMO startete die Triennale mit Frank Gehry. Seine BilbaoGuggenheim-Bilder gingen um die Welt (www.guggenheim-bilbao.es). Architektur für Unikate steht in keinem Verhältnis zu Design für Maschinen in Serie. Gehry, Disney Concert Hall LA (www.arcspace.com). Bei DMG trifft sich die Designwelt. Hier sieht man neueste Trends, hier wird Design konsequent umgesetzt (www.gildemeister.com). In kürzester Zeit schwenkte DMG aus einer kraftvollen technischen in eine sanfte laborähnliche Welt (www.gildemeister.com). Schwarz, Weiss, Glas, weiche Kanten und leuchtend farbige Zustandsanzeigen prägen das Bild (www.gildemeister.ch). Als Weltneuheit präsentiert Siemens die neueste Sinumerik und mit Gildemeister die Arbeit am DMG-Controlpanel (www.siemens.com). Ausserdem Von Industriedesign bis zu Architektur Nicht nur auf der Messe ist die Gestaltung eines Produk­ tes von massgebender Bedeutung. Auch bei der Beschaf­ fung einer neuen Maschine bleiben nebst rein wirtschaft­ lichen, technischen Entscheiden Emotionen im Spiel. Wissend, dass der Aufwand für die Gestaltung im Ver­ hältnis zur technischen Entwicklung verschwindend klein ist, lohnt sich der Beizug eines professionellen In­ dustrie-Designers bestimmt. Sehr klare Formensprache bei dem neuen Fehlmann-BAZ, dessen Design an Bauhaus-Stil erinnert (www.fehlmann.ch). Schweizer Maschinenmarkt 23 2009 Information Fernand Hofer, Architekt und Designer 4310 Rheinfelden, Tel. 061 831 4265 [email protected], www.fernandhofer.ch 41 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Noch mehr Infos finden Sie unter www.fernandhofer.ch viel besser jedoch unter +41 61 831 4265 Bis bald, ich freue mich auf Ihr Zeichen, Fernand Hofer