Berufliche Oberschule Rosenheim Michael Schmid 2015/16 Mathematik Komplexe Zahlen Arbeitsauftrag - Fundamentalsatz der Algebra Die folgenden Aufgaben bereiten für ein tieferes Verständnis in eine der zentralen Aussagen im Bereich der komplexen Zahlen, dem sogenannten Fundamentalsatz der Algebra (Carl Friedrich Gauß - 1799), vor. Wir betrachten (als hinführendes Beispiel) die quadratische Funktion f : C → C, z 7→ f (z) = z 2 − i · z + 2. 1) Berechnen Sie zunächst die Funktionswerte w1 = f (0) und w2 = f (1 + i) und w3 = f (2i) und w4 = f 2i . Klären/bearbeiten Sie anschließend folgende Fragen/Aufgaben: i) Aus welcher (größtmöglichen) Zahlenmenge kann die Funktion f z -Eingabewerte “verarbeiten”? ii) In welcher Zahlenmenge liegen die entsprechenden Ergebniswerte w = f (z)? iii) Wie lauten die Koeffizienten des Polynoms f (z)? 6 0? iv) Liegt ein Widerspruch in dem Verhalten von f , dass f (2i) = 0 aber f 2i = v) Bestimmen Sie mit Hilfe einer geeigneten Polynomdivision die zweite Nullstelle von f und überprüfen Sie Ihr Ergebnis durch Einsetzen. Für die weiteren Betrachtungen führen wir nun eine spezielle Hilfsfunktion γr : [0, 1] → C, x 7→ γr (x ) = r · e i·2πx ein, wobei der Parameter r aus [0, +∞[ gewählt werden kann. 2) Skizzieren Sie die Funktionswerte γ4 (0), γ4 (0.1), γ4 (0.2), γ4 (0.3), . . . , γ4 (0.9) und γ4 (1) in ein Koordinatensystem (Gaußsche Zahlenebene). Auf welche Figur wird das (gesamte) reelle Intervall [0, 1] durch die Funktion γ4 in C abgebildet? 3) Weisen Sie nach dass f γr (x ) = r 2 e i·4πx − i · r e i·2πx + 2 entspricht und damit folgt, dass Re f γr (x ) = r 2 cos(4πx ) + r sin(2πx ) + 2 und Im f γr (x ) = r 2 sin(4πx ) − r cos(2πx ) gilt. Hinweis: Verwenden Sie e iϕ = cos(ϕ) + i · sin(ϕ) für die Herleitung der letzten beiden Gleichungen. 1 von 2 Berufliche Oberschule Rosenheim Michael Schmid 2015/16 Mathematik Komplexe Zahlen 4) - am besten in einer Zweiergruppe mit zwei Wertetabellen-fähigen Taschenrechnern :-) Vervollständigen Sie mit Hilfe von Aufgabe 3 die nachfolgende Tabelle (eine Nachkommastelle genügt). Re f γ4 (x ) Im f γ4 (x ) Re f γ0.5 (x ) Im f γ0.5 (x ) x 0.00 0.10 0.20 0.30 0.40 0.50 0.60 0.70 0.80 0.90 1.00 5) Die obigen Spalten 2 und 3 repräsentieren das Verhalten von f beim Abbilden eines Ursprungskreises mit Radius 4. Tragen Sie diese f(z)-Werte (Spalte 2 ↔ x und 3 ↔ y) in das folgende Koordinatensystem ein und verbinden Sie die entstehende Punktefolge der Reihe nach durch entsprechende Kurvenstücke. Gehen Sie anschließend in einer anderen Farbe analog für die Spalten 4 und 5 vor, welche das Abbild eines Ursprungskreises mit Radius 0.5 durch die Funktion f repräsentieren. iR C 20 15 10 5 R −20 −15 −10 5 −5 10 15 20 −5 −10 −15 −20 Was passiert wenn man den Ursprungskreises mit Radius 4 langsam kleiner “zieht”? 2 von 2