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Künstliche Intelligenz im Einkauf

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Künstliche Intelligenz im Einkauf
Künstliche Intelligenz hat in den Arbeitsalltag von Einkäufern längst
Einzug gefunden. Doch welche Voraussetzungen und Optionen für den
erfolgreichen Einsatz im Einkauf gibt es? Hat Künstliche Intelligenz das
Potenzial, den Einkauf grundlegend zu verändern?
Der Einkauf muss per Definition sicherstellen, dass ausreichend Material innerhalb
des Unternehmens verfügbar ist. Dabei beschäftigen sich die Einkäufer traditionell
mit Angebotsvergleichen, Vertragsverhandlungen und der Lieferantenauswahl. [1]
Doch wie eine Studie zur Zukunft des Einkaufs zeigt, verlieren diese Tätigkeiten
zunehmend an Bedeutung. Stattdessen rücken strategische Funktionen wie
Lieferanteninnovationen,
Risikomanagement
oder
die
Sicherstellung
einer
nachhaltigen Supply Chain in den Vordergrund. [2]
Laut Dr. Marcell Vollmer, dem Co-Autor der Studie und Chief Digital Officer der SAP
Ariba, wird sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Treiber dieser
Entwicklung sei die voranschreitende Automatisierung. Darunter fallen beispielsweise
3D-Printing-Technologien, mit denen sich Ersatzteile drucken lassen. Im Zuge des
digitalen Wandels
sind
noch
weitere
Innovationen
zu
erwarten, die
den
Einkaufsprozess nachhaltig verändern. [3] Es stellt sich jedoch die Frage, ob auch
die Künstliche Intelligenz (abgekürzt KI) dazu beitragen wird? Falls ja, welches
Veränderungspotenzial besitzt diese Technologie?
So wird Künstliche Intelligenz im Einkauf eingesetzt
Wie schon zu Beginn festgestellt, haben Einkäufer mit sehr unterschiedlichen
Tätigkeiten zu tun. Fast genauso vielseitig sind jedoch die Einsatzmöglichkeiten von
KI im Einkauf. Die KPMG-Studie „Wertschöpfung neu gedacht“ gibt einen Einblick in
die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten. Sie befasst sich aber auch damit, was
heute bereits möglich ist und wie Zukunftsszenarien aussehen: [4]
Im Stammdatenmanagement kann KI für eine automatisierte Überprüfung der
Transaktions- und Stammdaten sorgen. Bei Bedarf können die Bots sogar Fehler wie
z.B. doppelt vorhandene Datensätze oder falsche Zahlungsbedingungen korrigieren.
Ähnliches gilt im operativen Beschaffungsprozess. Hier kann die KI beim DreiWege-Abgleich von Bestellungen, Lieferscheinen und Rechnungen behilflich sein.
Im Vertragsmanagement kann KI sogar in zweierlei Hinsicht zum Einsatz kommen.
Zum einen kann KI den Abgleich eines Vertrags mit den Rechnungen übernehmen.
Zum anderen kann sie dabei helfen, die Risiken in einem Vertrag zu identifizieren.
Anspruchsvoller fallen hingegen die möglichen Einsatzbereiche im strategischen
Einkauf aus. Besonders nützlich dürfte KI jedoch bei der Marktanalyse und beim
Erstellen von Warengruppenstrategien sein. Auf diese Weise können potenzielle
Risiken innerhalb einer Warengruppe oder bei einzelnen Lieferanten frühzeitig
erkannt werden.
Welche Voraussetzungen sind mit dem Einsatz von KI verbunden?
Prinzipiell kann KI ihre Stärken ausspielen, wenn große Datensätze verarbeitet
werden müssen. Damit eignet sie sich vor allem für wiederholende und
operative Tätigkeiten. Doch welche konkreten Anforderungen stellt diese
Technologie an das System, die Menschen und das Unternehmen? Darüber
gibt eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums Auskunft. [5]
In der Studie wurden sowohl Anbieter von KI-Technologien als auch Anwender
im produzierenden Gewerbe befragt. Beide Gruppen nennen die Robustheit
der Algorithmen, die Datenqualität sowie den Zugang zu Daten als wichtigste
Voraussetzungen. Bei den Anwendern stehen jedoch stärker die IT-Sicherheit
und die funktionale Sicherheit im Vordergrund. Die größten Hemmnisse beim
Einsatz von KI spielen demnach fehlende interne Kompetenzen und der
Mangel an Fachkräften.
Blick in die Zukunft
Zudem zeigt die Studie, dass in vielen Bereichen bereits heute Anwendungen
von KI zum Einsatz kommen. Im Einkauf setzen etwa 8 Prozent der befragten
KMU und 16 Prozent der befragten Großunternehmen auf KI. [5] Fragt man
Dr. Marcell Vollmer, wird sich dieser Anteil in Zukunft noch weiter erhöhen.
Außerdem werden Technologien wie KI den Einkauf grundlegend verändern.
Seiner Meinung nach müsse sich der Einkauf deshalb heute schon verstärkt
strategisch positionieren. Um frühzeitig bei der Strategie eingebunden zu
werden, sei eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Geschäftsbereichen
des Unternehmens notwendig. [3]
Literaturverzeichnis
[1] Krampf, Peter (2014): Beschaffungsmanagement: Eine praxisorientierte
Einführung in Materialwirtschaft und Einkauf, 2. Auflage, München 2014.
[2] Vollmer, Marcell/Machholz, Karsten (2017): Procurement Goes Digital, Studie der
Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt in Kooperation mit der SAP Ariba,
Würzburg 2017.
[3] Bott, Georgina (2017): Experten-Interview: „Der Einkauf muss sich verstärkt
strategisch positionieren“, in: Absatzwirtschaft, Aufgerufen am 04.01.19 von:
http://www.absatzwirtschaft.de/interview-zukunft-des-einkaufs-procurementwird-zu-einer-strategischen-aufgabe-112073/
[4] KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (2018): Wertschöpfung neu gedacht:
Von Humanoiden, KIs und Kollege Roboter, Berlin 2018.
[5] Institut für Innovation und Technik (2018): Potenziale der Künstlichen Intelligenz
im produzierenden Gewerbe in Deutschland, Studie im Auftrag des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der
Begleitforschung zum Technologieprogramm PAiCE, Berlin 2018.
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