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KONJUNKTIV

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Präsens Konjunktiv
a) Das Präsens Konjunktiv wird vom Indikativ Präsens abgeleitet und
erhält ein Endungs-e, soweit es nicht schon im Indikativ vorhanden ist.
b) Der Stammvokal entspricht dem des Infinitivs (lesen – lese, tragen –
trage, wollen – wolle). c) In der 1. und 3. Person Sg. erhalten die Verben
keine Personalendung.
Schwache Verben:
ich mal-e
Wir mal-e-n
du mal-e-st
ihr mal-e-t
er mal-e
sie mal-e-n
Die unregelmäßigen Verben haben, sein, werden:
ich sei
wir sei-e-n ich hab-e wir hab-e- ich werd-e
du sei-e-st ihr sei-e-t du hab-e- n
du werder sei
sie sei-e-n st
ihr hab-e- e-st
er
er hab-e
t
werd-e
sie hab-en
Die Präterito-Präsentia:
Ich
Ich
Ich dürfe
müsse
könne
Du
Du
Du
dürfest
müssest könnest Er dürfe
Er müsse Er könne Wir
Wir
Wir
dürfen
müssen können Ihr
Ihr
Ihr
dürfet
müsset
könnet
Sie
Sie
Sie
dürfen
müssen können
Ich
wolle
Du
wollest
Er wolle
Wir
wollen
Ihr
wollet
Sie
wollen
Ich
solle
Du
sollest
er sollet
Wir
sollen
Ihr sollet
Sie
sollen
wir werde-n
ihr
werd-e-t
sie werde-n
Ich
möge
Du
mögest
Er möge
Wir
mögen
Ihr
möget
Sie
mögen
Ich
wisse
Du
wissest
Er
wisse
Wir
wissen
Ihr
wisset
Sie
wissen
Präteritum Konjunktiv
Das Präteritum Konjunktiv wird vom Indikativ Prtäteritum abgeleitet
und erhält ein Endungs-e, soweit es nicht schon im Indikativ vorhanden
ist.
Die schwachen Verben bilden den Konjunktiv ohne Umlaut. Die
Präteritumformen der schwachen Verben fallen formal mit den
Präteritumformen des Indikativs zusammen:
Ich tanzte
Wir tanzten
Du tanztest
Ihr tanztet
Er tanzte
Sie tanzten
Die starken Verben auf a, o, u bilden den Konjunktiv mit Umlaut; in der
1. und 3. Person Sg. fehlen die Personalendungen:
ich käm-e
wir käm-e-n
du käm-e-st
ihr käm-e-t
er käm-e
sie käm-e-n
Die unregelmäßigen Verben bilden ihre Präteritumformen vom
Präteritum Indikativ. Sie werden im Präteritum Konjunktiv im
Allgemeinen wie die regelmäßigen konjugiert:
sein – war – wäre
stehen – stand –stände/stünde
haben – hatte –hätte
bringen – brachte - brächte
werden – wurde – würde
tun – tat - täte
gehen – ging – ginge
Die schwachen Verben mit dem Umlaut im Präsens behalten das -e im
Stamm. Nur das Verb denken hat ein ä im Stamm:
nennen – nennte
rennen – rennte
brennen – brennte
senden – sendete
kennen – kennte
wenden – wendete
aber: denken - dächte
Einige starke und unregelmäßige Verben haben Doppelformen im
Präteritum Konjunktiv:
befehlen befähle (selten) / beföhle
beginnen begänne (selten) / begönne
dreschen dräsche (selten)/ drösche
empfehlen empfähle / empföhle
gelten gälte / gölte
gewinnen gewänne / gewönne
heben höbe (selten) / hübe
helfen hälfe (selten) / hülfe
schwimmen schwämme / schwömme
stehen stände (selten) / stünde
stehlen stähle / stöhle
sterben stürbe
schwören schwöre (selten) / schwüre
werfen würfe
verderben verdürbe
Diese Formen werden aber nur noch selten gebraucht. Man bevorzugt
die Umschreibung mit würde + Infinitiv (Konditionalis I).
Perfekt und Plusquamperfekt Konjunktiv
Das Perfekt und das Plusquamperfekt Konjunktiv wird mit den
Hilfsverben haben bzw. sein in der entsprechenden Zeitform des
Konjunktivs und dem Partizip II des Vollverbs gebildet:
Ich sei gelaufen
Wir hätten gebadet
Du habest gelogen
Ihr wäret gegangen
Futur I und Futur II Konjunktiv
Das Futur I wird mit dem Hilfsverb werden im Präsens Konjunktiv und
dem Infinitiv I des Vollverbs gebildet:
Er werde lesen
Er werde gelesen haben
Konditionalis I und Konditionalis II
Der Konjunktiv verfügt über zwei besondere Formen: den Konditionalis
I und den Konditionalis II. Der Konditionalis I (die würde-Form) wird
mit dem Hilfsverb werden im Präteritum Konjunktiv und dem Infinitiv I
des Vollverbs gebildet:
Ich würde lesen
Er würde gelesen haben
Die würde-Form (Konditionalis I muss immer dann verwendet werden,
wenn bei Formengleichheit von Präteritum Konjunktiv und Präteritum
Indikativ der Konjunktiv nicht eindeutig erkennbar ist (sagte, gingen).
Die würde-Form ist auch Ersatzform für die präteritalen Formen der
Verben, die heute ungebräuchlich sind oder altertümlich wirken (bräche,
spränge, böte, fröre, schösse, erwürbe, schüfe, wüchse; aber auch
kennte, nennte).
Die würde-Form kann grundsätzlich immer verwendet werden. Nur bei
den Verben haben und sein sowie den Modalverben sollte man sie nicht
gebrauchen.
In der gesprochenen Sprache wird die würde-Form bevorzugt, von den
starken Verben werden kaum noch andere Formen als bekäme, gäbe,
ginge, käme, ließe, wüsste benutzt.
In der Schriftsprache kommen außerdem noch Formen wie bliebe,
erschiene, fände, fiele, hielte, hieße, hinge, läge, liefe, nähme, riefe,
säße, stünde vor.
Bevorzugt wird die würde-Form immer in Fragen (Würdest du
hingehen? statt: Gingest du hin?) und wenn sich das Präteritum
Konjunktiv auf die Zukunft bezieht (Wenn er in der nächsten Woche die
Nachricht bekommen würde, … statt: bekäme).
DER ABSOLUTE GEBRAUCH DES KONJUNKTIVS IM
SELBSTÄNDIGEN SATZ
Im selbständigen Satz werden die Zeitformen des Konjunktivs absolut
gebraucht:
Zeitstufe
Gegenwart / Zukunft
Vergangenheit
Zeitformen
Präsens
Präteritum
Konditionalis I
Plusquamperfekt
Konditionalis II (selten)
Der Gebrauch der präsentischen Zeitformen des Konjunktivs im
selbständigen Satz Im selbständigen Satz wird von den präsentischen
Formen nur das Präsens Konjunktiv gebraucht.
Die Hauptbedeutung der selbständigen Sätze mit dem Präsens
Konjunktiv ist der Ausdruck einer Willensäußerung (Wunsch –
Aufforderung). Das Präsens Konjunktiv bezeichnet hier Gegenwart /
Zukunft. Er bezeichnet einen realen Wunsch, einen Befehl, eine
Anweisung, eine Einräumung. Das Präsens Konjunktiv dient:
1) zum Ausdruck eines realen Wunsches, einer Aufforderung (zum Teil
feste Wendungen) in der pathetischen Rede (optative Bedeutung):
Sie lebe hoch!
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! (Goethe)
Seien wir vernünftig!
Oft kommt auch die Umschreibung mit dem Modalverb mögen im
Präsens Konjunktiv vor. Das Verb mögen steht an der Spitze des Satzes:
Möge Gott dir gnädig sein!
Möge sie lange leben!
Möge der Wunsch in Erfüllung gehen!
Die Wunschsätze mit dem Präsens Konjunktiv werden ins Russische
durch die Sätze mit «да» und «пусть» übersetzt.
2) zum Ausdruck eines Befehls an die 3. Person (imperative
Bedeutung):
Er komme sogleich!
Er möge kommen!
Die Sätze mit dem Präsens Konjunktiv in der imperativen Funktion
werden ins Russische durch die Sätze mit «пусть» übersetzt.
3) zum Ausdruck einer Anweisung, einer Aufforderung in Vorschriften,
Rezepten, meist mit dem unbestimmt-persönlichen Pronomen man als
Subjekt (imperative Bedeutung):
Man nehme morgens und abends jeweils eine Tablette.
Man verrühre 200 Gramm Butter mit 100 Gramm Zucker.
Man übersetzt das Präsens Konjunktiv in den Sätzen solcher Art als
«нужно, следует … сделать».
4) zum Ausdruck der „akademischen Rhetorik“ – oft in der
wissenschaftlichen Sprache: Das Verb sein im Präsens Konjunktiv wird
in Verbindung mit dem Partizip II einiger Verben wie erwähnen,
erinnern, anmerken, betonen, hervorheben, hinzufügen usw. gebraucht –
dazu gehören die Ausdrücke, die einen gewissen auffordernden
Charakter haben (imperative Bedeutung):
Es sei noch erwähnt, dass …
Es sei noch angemerkt, dass …
Im Folgenden sei dargestellt, dass …
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass …
Die Wendungen solcher Art werden ins Russische durch sprachliche
Formeln wie «следует отметить, следует подчеркнуть» übersetzt.
5) zum Ausdruck einer konzessiven Schattierung (zum Teil in festen
Wendungen) sowie in wissenschaftlichen Texten oder (älteren)
Lehrbüchern, wo Aufgaben, Beispiele im Präsens Konjunktiv formuliert
werden können (konzessive Bedeutung; Fachsprache):
Feste Wendungen:
Es sei so, wie du gesagt hast.
Wie dem auch sei!
Ich muss den Auftrag erfüllen, koste es, was es wolle.
Fachsprache:
Die Grundfläche betrage 48 qm.
Das Dreieck ABC sei gleichwinklig.
ÜBUNGEN
I. Übersetzen Sie ins Russische. Bestimmen Sie die temporale und
modale Bedeutung des Konjunktivs.
1. Der Herr sei seiner Seele gnädig!
2. Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!
3. Möge der Verstorbene uns stets ein leuchtendes Vorbild sein!
4. Es lebe die Freiheit!
5. Damit sei die Sache vergessen!
6. Seien wir froh, dass alles vorbei ist!
7. Man nehme 15-20 Tropfen bei Bedarf und behalte die Flüssigkeit
einige Zeit im Mund.
8. Man nehme ein Pfund Mehl, drei Eier und etwas Milch und verrühre
das Ganze zu einem Teig.
9. Die Strecke b sei 7 cm. Man schlage von D aus einen Halbkreis über
b.
10. Es sei betont, dass im Mondinnern hohe Temperaturen herrschen.
II. Verwandeln Sie folgende Imperativsätze in Sätze mit dem
imperativen Konjunktiv.
Muster: Wiederholen Sie das Experiment! – Man wiederhole das
Experiment.
1. Setzen Sie die fehlenden Endungen ein.
2. Lüften Sie das Zimmer, in dem sich der Kranke befindet.
3. Messen Sie die Geschwindigkeit des Autos.
5. Unterstreichen Sie in diesen Sätzen das Subjekt und das Prädikat.
6. Nehmen Sie diese Arznei dreimal täglich ein.
7. Überprüfen Sie die Resultate der Arbeit.
8. Kneten Sie 2 Kilo Rinderhack durch, braten Sie es in Olivenöl. 10.
Nehmen Sie für die Nachspeise 300 g Zucker, 4 Eier, …
III. Gebrauchen Sie statt Indikativ Präsens Konjunktiv.
1. P und q sind beliebige Sätze der Sprache L.
2. Der Winkel ABC ist 60° gleich.
3. Die Brücke ist 30 Meter breit.
4. Das Flugzeug fliegt 900 km/h.
5. Der Wagen hat eine Geschwindigkeit von 150 km in der Stunde.
IV. Formulieren Sie die Sätze nach dem Muster um.
Muster: Dieser Artikel enthält viel Interessantes. – Es sei betont, dass
dieser Artikel viel Interessantes enthält.
1. Die Arbeit ist vorfristig beendet.
2. Diese wichtige Frage wird im Vortrag nur flüchtig behandelt.
3. Ich erinnere daran: Es ist nicht bewiesen, dass der Angeklagte an
diesem Unfall überhaupt beteiligt war.
4. Ich möchte im Folgenden darstellen, welche Vorteile unsere neue
Wegwerf-Dose bietet.
5. Es soll vor allem darauf hingewiesen werden, dass politische
Fernsehsendungen den Stoffwechsel nachteilig beeinflussen können.
Der Gebrauch der präteritalen Zeitformen des Konjunktivs im
selbständigen Satz
Die präteritalen Formen des Konjunktivs werden im selbständigen Satz
gebraucht:
1) zum Ausdruck der Bedeutung der Irrealität;
2) zum Ausdruck der Bedeutung der Realität.
Die Bedeutung der Irrealität drücken die folgenden selbständigen Sätze
mit präteritalen Zeitformen aus:
a) irreale Wunschsätze;
b) potentialer Konjunktiv;
c) irreale Sätze mit sonst/andernfalls;
d) irreale Sätze mit fast, beinahe, um ein Haar.
Die Bedeutung der Realität drücken die selbständigen Sätze mit
präteritalen Zeitformen aus, die eine vorsichtige, höfliche Bitte
(diplomatischer Konjunktiv) oder eine reale Tatsache enthalten
(konstatierender Konjunktiv).
А. Irreale Wunschsätze
1. Der irreale Wunschsatz kann mit wenn eingeleitet werden.
2. Wird er ohne wenn gebildet, steht der finite Teil des Prädikats am
Anfang des Satzes.
3. Einen Wunsch, dessen Erfüllung unwahrscheinlich ist, betont man mit
Partikelwörtern wie doch, nur, doch nur, bloß, doch bloß.
4. Am Ende des Wunschsatzes steht ein Ausrufezeichen.
Die Partikelwörter und das Ausrufezeichen verleihen dem Wunsch
Nachdruck.
Zeitstufe
Gegenwart / Zukunft
Vergangenheit
Zeitform
Präteritum
Konditionalis I
Plusquamperfekt
Beispiele:
Wenn ich nur (bloß) nach Hause zurückkehren könnte!
Wäre mein Freund doch mitgekommen!
Würde mich doch nur jemand verstehen!
Beachten Sie die Wortfolge in irrealen Wunschsätzen mit Modalverben
(in der Vergangenheitsform):
Wenn du mich gestern hättest abholen können!
ÜBUNGEN
I. Bilden Sie irreale Wunschsätze in der Gegenwartsform.
Muster: Sie kommt nicht zurück. – Wenn sie doch zurückkäme! Käme sie
doch zurück!
1. Der Bus kommt nicht.
2. Es ist hier so dunkel.
3. Ich habe Angst (nicht solche Angst).
4. Ich muss lange warten (so lange).
5. Ich habe nicht viel Zeit (etwas mehr).
6. Der Zug fährt noch nicht ab (doch schon).
II. Bilden Sie irreale Wunschsätze in der Vergangenheitsform.
Muster: Du hast mir nicht geschrieben, wann du kommst. - Wenn du mir
doch nur geschrieben hättest, wann du kommst! Hättest du mir doch nur
geschrieben, wann du kommst!
1. Du hast mir nicht gesagt, dass du Urlaub bekommst.
2. Ich habe nicht gewusst, dass du nach Spanien fahren willst.
3. Ich habe keine Zeit gehabt, Spanisch zu lernen.
4. Du hast mir nicht geschrieben, was du vorhast.
5. Ich habe nicht genug Geld gespart, um mitzufahren.
III. Bilden Sie irreale Wunschsätze mit oder ohne „wenn“. Achten Sie
auf die Zeitform!
1. Ich kann nicht zu der Ausstellung fahren.
2. Du hast mich nicht besucht, als du hier warst.
3. Er ist bei diesem schlechten Wetter auf eine Bergtour gegangen.
4. Er ist nicht hier geblieben.
5. Ich bin nicht informiert worden.
6. Ich darf nicht schneller fahren.
7. Ich werde von der Polizei angehalten.
8. Wir müssen noch weit fahren (nicht mehr so weit).
9. Wir sind noch lange nicht da (bald da).
10. Er schenkte der Stadt sein ganzes Vermögen.
11. Mein Bruder war nicht auf der Party.
12. Er hatte keine Zeit zu kommen.
B. Potentialer Konjunktiv
Die präteritalen Zeitformen des Konjunktivs werden im selbständigen
Satz zum Ausdruck verschiedener Schattierungen einer irrealen
bedingten Möglichkeit gebraucht.
Das Präteritum und der Konditionalis I bezeichnen einen Vorgang,
dessen Verwirklichung vom Redenden als mehr oder weniger
unwahrscheinlich empfunden wird.
Zeitstufe
Gegenwart / Zukunft
Zeitform
Präteritum Konjunktiv
Vergangenheit
Konditionalis I
Plusquamperfekt Konjunktiv
Konditionalis II (selten)
ÜBUNGEN
I. Formulieren Sie die Sätze als Besserwisser oder Bessermacher, in der
Gegenwart oder Vergangenheit.
1. Sie liest diese Erzählung ausdruckslos vor. An ihrer Stelle …
2. Sie verbringt ihre Sommerferien zu Hause. An ihrer Stelle …
3. Ihr geht heute ins Theater.
4. Was, du hast diesen verrückten Kerl eingeladen?
5. Sie kam nicht rechtzeitig.
6. Was, so etwas Dummes ist euch passiert?
7. Du hast das unterschrieben?
II. Ihr deutscher Freund möchte eine Reise nach Russland machen.
Welche Ratschläge könnten Sie ihm geben?
1. einen Russischkurs machen – Zuerst würde ich …
2. einen guten Reiseführer kaufen – Dann …
3. auch im Internet nachsehen – Du …
4. sich erkundigen, wie man ein Visum beantragen kann – An deiner
Stelle …
5. eine Reise buchen – Auf jeden Fall …
6. besser eine Visacard mitnehmen – An deiner Stelle …
7. eine Digitalkamera nicht vergessen! – Du …
8. mich über die Ankunft per E-Mail informieren! – Du …
9. in Sankt Petersburg in die Ermitage gehen – An deiner Stelle …
10. dort andere Sehenswürdigkeiten besichtigen – Du …
III. Was hättest du nur ohne mich gemacht? Schreiben Sie Sätze.
Muster: Computer nie kaufen – Du hättest nie einen Computer gekauft.
1. Computer nie kaufen
2. kein Handy haben
3. den alten Stuhl nie reparieren
4. wenig zu lachen haben
5. keine Reisen mehr machen
С. Irreale Sätze mit sonst/andernfalls
Wenn die Bedingung, die im Teilsatz vor sonst/andernfalls genannt
wird, nicht erfüllt ist, tritt die im Teilsatz mit sonst/ andernfalls
angeführte Folge ein.
Sätze mit sonst/andernfalls stehen auch nach Modalverben im
Konjunktiv II oder Indikativ.
Wir haben alles gemeinsam getragen; sonst wären wir nicht so gut
durchs Leben gekommen.
Ehepartner müssen/sollten mehr Rücksicht aufeinander nehmen;
andernfalls gäbe / gibt es ständig Streit.
ÜBUNGEN
I. Bilden Sie irreale Sätze mit sonst/andernfalls.
Muster: Weil er dem Kind ein Spielzeug gegeben hat, hat es aufgehört
zu weinen. - Er hat dem Kind ein Spielzeug gegeben, sonst hätte es nicht
aufgehört zu weinen.
1. Ich nehme ein Taxi, weil ich mich ins Theater verspäte.
2. Wir haben mit den Nachbarn keinen Ärger, weil sie sehr nette Leute
sind.
3. Monika und Manfred verstehen sich gut, weil sie viel Rücksicht
aufeinander nehmen.
4. Wir haben uns nicht verlaufen, weil eine Frau uns den Weg zum
Bahnhof gezeigt hat.
5. Die beiden Ehepartner waren sehr temperamentvoll, deshalb gab es
ständig Streit.
6. Ich hatte starke Kopfschmerzen, deshalb habe ich den Konferenzsaal
vorzeitig verlassen.
7. Thomas hatte eine dicke Jacke an. Er hat nicht gefroren.
8. Kurt hat mir Geld geliehen. Ich habe ein Wörterbuch gekauft.
D. Irreale Sätze mit fast, beinahe, um ein Haar
Die Sätze mit fast, beinahe, um ein Haar enthalten eine nicht
eingetretene, unerfüllte Möglichkeit. In diesen Sätzen wird nur das
Plusquamperfekt Konjunktiv gebraucht.
Der entsprechende russische Satz hat eine Negation, während der
deutsche Satz keine Negation hat. Vgl.: Beinahe hätte ich deine Bitte
vergessen – Я чуть не забыл твою просьбу.
ÜBUNGEN
I. Übersetzen Sie ins Russische.
1. Fast hätte er sich beim Springen ein Bein gebrochen.
2. Beinahe wäre das Kind hingefallen.
3. Fast wäre auf der Straße ein Unglücksfall passiert.
4. Vor Aufregung hätte das Mädchen das Gedicht fast vergessen.
5. Im Dunkeln wäre ich beinahe an seinem Haus vorbeigegangen.
6. Beinahe hätten sich die Kinder im Wald verirrt.
7. Vor Schmerzen hätte sie beinahe das Bewusstsein verloren.
8. Er wäre beinahe in der letzten Prüfung durchgefallen.
9. Er wäre beinahe verhaftet worden.
10. Wir hätten fast den Zug verpasst.
11. Fast hätte sie ihre Handtasche im Geschäft liegen lassen.
II. Beschreiben Sie, was Herrn Reisemann in seinem Urlaub fast/
beinahe passiert wäre.
Muster: keinen Flug mehr bekommen – Fast hätte Herr Reisemann
keinen Flug mehr bekommen.
1. am Arbeitstag verschlafen
2. Geld und Ausweis zu Hause vergessen
3. ihm der Bus vor der Nase wegfahren
4. von einem Auto angefahren werden
5. sein Flugzeug verpassen
6. keinen Fensterplatz mehr bekommen
7. kein Hotelzimmer mehr zu bekommen sein
8. das Hotel seiner Wahl schon ausgebucht sein
9. die angekündigte Segelregatta abgesagt werden müssen
10. in Seenot geraten
11. bei einem Sturm von der Rettungswacht an Land geholt werden
müssen
12. bei der zweiten Regatta das Schlusslicht machen
13. ihm das den ganzen Urlaub verderben
14. vor Wut nach Hause fahren
15. es fast bereuen, dass er diese Urlaubsidee gehabt hat
16. die Schönheit der Landschaft nicht wahrnehmen
17. den angenehmen Ort und das Hotel nicht ausreichend genießen
18. die vielen netten Leute übersehen
19. (Aber dann hat er einfach „abgeschaltet“ und seinen Urlaub noch
verlängern
Diplomatischer Konjunktiv (vorsichtige, höfliche Bitte, Frage,
Annahme)
Wenn man einer anderen Person etwas sagen will oder von einer
anderen Person etwas haben will, kann man eine freundliche, höfliche,
diskrete Redeweise wählen.
Bei der höflichen Bitte benutzt man entweder die Modalverben könnte,
möchte und dürfte, die Hilfsverben wäre und hätte oder die
Umschreibung mit würde.
Dürfte ich Sie um Hilfe bitten?
Könnten Sie mir sagen, wie spät es ist?
Ich hätte gern ein Stück Schweizer Käse!
Würdest du mir bitte meine Uhr zurückgeben?
Übungen
I. Sagen Sie es höflicher.
1. Haben Sie Zeit für mich?
2. Tauschen Sie mir diesen Mantel um?
3. Ich brauche einen wärmeren Mantel.
4. Bringen Sie mir noch weitere Modelle!
5. Zeigen Sie mir schwarze Hosen in Größe 38!
6. Kann ich auch Blusen zum Anprobieren haben?
7. Beraten Sie mich?
8. Lassen Sie alles einpacken und mir nach Hause bringen!
Konstatierender Konjunktiv
Man gebraucht die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs in
Feststellungen (häufig mit emotionaler Färbung), in denen der
Abschluss einer Handlung als Resultat begrüßt wird. In Sätzen mit
konstatierendem Konjunktiv wird eine reale Tatsache bestätigt:
Das wäre alles!
Das wäre erledigt!
ÜBUNGEN
I. Übersetzen Sie ins Russische.
1. Das hätten wir überstanden!
2. Endlich wären wir zu Hause!
3. Das wäre also abgemacht!
4. Da wäre ich also an meinem Ziel!
5. Da hätten wir die Bescherung!
6. Das wäre für heute alles.
7. Das hätten wir also erledigt.
8. Das hätten wir geschafft.
9. Endlich wären wir an Ort und Stelle.
10. Da wären wir glücklich angekommen.
II. Übersetzen Sie ins Deutsche.
1. Наконец-то мы дома!
2. Вот так сюрприз!
3. Ну, вот и договорились.
4. Вот мы, наконец, и пришли.
5. Вот c этим и покончено!
6. Вот я и у цели!
7. Вот и всё!
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