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Anselm Kiefer: AEIOU

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A.E.I.O.U.
Kunstprojekt Salzburg 2002
A.E.I.O.U.
von
Anselm Kiefer
Wolfgang Pölzl (07355090)
A.E.I.O.U.
Anselm Kiefer über sein Werk:
„Ich habe mir vorgestellt, dass der
Raum in eine Art Dornröschenschlaf
gefallen ist. Jeder Besucher kann das
Werk zum Leben erwecken, so wie der
Ritter aus dem Märchen Dornröschen
wach küsste.“
Wolfgang Pölzl (07355090)
Der Künstler
Anselm Kiefer geb. 1945 in
Donaueschingen, Baden-Württemberg lebt
in Barjac in Südfrankreich. Er zählt zu den
bekanntesten und erfolgreichsten
deutschen Künstlern nach 1945.
Wolfgang Pölzl (07355090)
Der Künstler
Seine Werke wurden auf den
bedeutendsten internationalen
Kunstausstellungen – documenta 6, 7 und
8, Biennale von Venedig (Deutscher
Pavillon 1980) – und in vielen Museen
Europas, Japans und der Vereinigten
Staaten von Amerika ausgestellt. Er wurde
mit zahlreichen Preisen und Ehrungen
ausgezeichnet.
Wolfgang Pölzl (07355090)
Der Pavillon
Architektonisch ist er ein auf
seine Form reduzierter Kubus,
mit einer Glastür an seiner
Westseite. Der Kubus ähnelt
einer Grabstätte aus einer
antiken Nekropole. In seiner
kargen Bestimmtheit ist dies
ein Raum der Rückbesinnung.
Wolfgang Pölzl (07355090)
Der Pavillon
Links das Bild
Gegenüber das Regal
Im Hintergrund der Schriftzug
Wolfgang Pölzl (07355090)
Das Bild
“Wach im Zigeunerlager”
Eine Hommage an I. Bachmann.
Das Bild zeigt zum Trocknen
ausgelegte Lehmziegel und spiegelt
die Farben einer namenlosen Ödnis.
Drinnen stecken an mehreren Stellen
ein Knäuel und weitere Bruchstücke
aus Klingendraht, ein Sperrdraht mit
Widerhaken - der sogenannte NATODraht.
Zigeunerlager und Wüstenzelt sind
Sprachbilder für das Nomadisierende
unserer Existenz, eine Anspielung auf
die Flüchtigkeit der Zeit. Das
verwendete Material erinnert konkret
an eine Nato-Mission in Srebrenica.
Kiefer macht mit dem Bild darauf
aufmerksam, dass es auch schlimme
und unrühmliche Ereignisse in der
Menschheitsgeschichte gibt, die nicht
vergessen werden dürfen, sondern im
Gedächtnis bleiben müssen, damit
sie sich möglichst nicht wiederholen.
Wolfgang Pölzl (07355090)
Das Regal
Vollgestopft mit 60 Büchern aus Blei
– ein Archiv der Erinnerung. Die in
einem Archiv gesammelte Schriften
wiegen schwer und dauern an,
insbesondere wenn sie von
Unrühmlichem berichten.
Aus dem bleiernen Regalscheinen
scheinen die Zweige
marokkanischer Dornenbüsche
herauszuwachsen. Im Lauf der Zeit
durchdringt die Natur alles was der
Mensch geschaffen hat überwuchert und überdauert es..
Wolfgang Pölzl (07355090)
Der Schriftzug
A.E.I.O.U. ist der Wahlspruch von
Kaiser Friedrich III. (1415–1493),
der diese Signatur auf seinem
Tafelgeschirr, im Wappen sowie
auf Bauwerken, wie an Dom und
Burg in Graz anbringen ließ.
„Alles Erdreich ist Österreich
untertan“. Doch es gibt viele
andere Deutungen.
Das Publikum ist aufgefordert,
ebenfalls zu interpretieren und
vielleicht neue Bedeutungen zu
schaffen.
Wolfgang Pölzl (07355090)
Offene Fragen
◼ Welche Interpretationen / Bedeutungen
könnten noch hinter A.E.I.O.U. stecken?
◼ Was könnte Anselm Kiefer meinen mit
„Jeder Besucher kann sein Werk zum
Leben erwecken, so wie der Ritter aus dem
Märchen Dornröschen wach küsste.“?
◼ Was könnte man entdecken, wenn man das
Stahlregal mit seinen sechzig Bleibüchern
befreit?
Wolfgang Pölzl (07355090)
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