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Lehrstuhl für Elektrische Antriebssysteme, TU München
Elektrische Antriebs– und Umrichtertechnik
Grundlagen der elektrischen Antriebe
Übung 11
Blatt 1
Personenaufzug
Im Rahmen dieser Übung sollen unterschiedliche Antriebskonzepte für einen Personenaufzug
untersucht werden. Dabei wird die Kabine über eine Treibscheibe und ein Getriebe von einem
Elektromotor angetrieben. Zur Stabilisierung sind an der Kabine 4 gleiche Rollen angebracht.
Ein zusätzliches Gegengewicht soll die Bewegungsvorgänge unterstützen. In der Kabine sollen
sich maximal 6 Personen befinden. Zwischen den Rollen der Kabine und den Schachtwänden
wirke insgesamt die richtungsabhängige Reibkraft FR (Roll– und Lagerreibung). Alle weiteren
Reibungseffekte werden vernachlässigt!
Aufgabe 1: Grundlagen
Zunächst soll ein Antriebskonzept mit einer Gleichstromnebenschlußmaschine (GNM) untersucht werden.
Motorwelle
ü
ΘM +G
GNM
¡
Treibscheibe
mT
µ
RT ¡
¡
¡
¡
x
¡
Getriebe
6
V
Antriebswelle
Gegengewicht mG
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
¡
rm
rm
Kabine
mK
A
A
Rolle
mR , R R
?
FR
Daten:
Motor und Getriebe: Trägheitsmoment:
Übersetzung:
Treibscheibe:
Radius:
Masse:
Rolle (je):
Radius:
Masse:
Fahrgast (je):
Masse:
ΘM +G
ü
RT
mT
RR
mR
mF
= 0, 1 kg m2
=
60
= 0, 5 m
= 300 kg
= 0, 125 m
=
20 kg
=
75 kg
@
@
@
@
rm
@
@
@
@
@
@
@
@
rm
@
@
@
@
@
@
@
@
Masse der leeren Kabine:
Masse des Gegengewichts:
Maximale Geschwindigkeit der Kabine :
Reibkraft (an der Kabine angreifend):
mK
mG
Vmax
FR
Erdbeschleunigung:
g
=
=
=
=
500
750
1, 5
600
kg
kg
m s−1
N · sign (V )
= 9, 81 m s−2
Die Treibscheibe und die Rollen sollen jeweils als Vollzylinder mit den angegebenen Werten
betrachtet werden. Das Seil soll in den Berechnungen vernachlässigt werden.
1.1 Berechnen Sie das gesamte auf den Motor wirkende Trägheitsmoment Θges (Kabine voll
besetzt).
1.2 Wie groß ist das gesamte auf den Motor wirkende Widerstandsmoment MW ges in Aufwärtsbewegung bei einer vollbesetzten Kabine ? Berechnen Sie diesen Wert auch für die
Abwärtsbewegung !
1.3 Ab wieviel Fahrgästen befindet sich der Motor bei aufwärts fahrendem Aufzug im motorischen Betrieb ?
1.4 Berechnen Sie die Nennleistung PN des Motors für folgende Auslegungskriterien: Beim
Anfahren mit Nennmoment (Kabine voll besetzt, Aufwärtsfahrt) soll zusätzlich der zweifache Wert des stationären Widerstandsmoments zur Beschleunigung zur Verfügung
stehen. Außerdem soll der Motor bei halber Maximalgeschwindigkeit der Kabine mit
Nenndrehzahl fahren.
Die folgenden Aufgaben sind unabhängig von den bisherigen Ergebnissen lösbar.
1. Quereinstieg: allgemeine Fragen
1.5 Skizzieren und erläutern sie qualitativ das Grundprinzip einer DC–DC–Wandlung.
1.6 Welche Stellgrößen bzw. Stelleingriffe stehen dem Anwender zur Beinflussung des Verhaltens einer GNM zur Verfügung ? Skizzieren Sie den Einfluß der jeweiligen Stellgrößenänderung in einem n–m–Diagramm.
Die folgenden Aufgaben sind unabhängig von den bisherigen Ergebnissen lösbar.
2. Quereinstieg: Fahrvorgänge
Es soll nun das dynamische Verhalten der GNM bei Aufwärtsfahrt untersucht werden. Für
die GNM gelten nun allgemein neue Zahlenwerte (alle auf den Motor bezogen und bereits
normiert):
rA
ηmech
= 0, 2
= 1
mW 6
mW 1
= 0, 5
= 0, 1
TΘN
TA
=
≈
0, 8 s
0
ψ
= 1
Dabei entspricht mW 6 dem gesamten Widerstandsmoment bei voller Kabine und mW 1 dem
Widerstandsmoment bei nur einem Fahrgast in der Kabine.
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Übung 11
Blatt 2
Vom Erdgeschoß aus wird die vollbesetzte Kabine zunächst mit Nennmoment beschleunigt
(Phase a) bis die natürliche Motorkennlinie (uA = 1) bei der Drehzahl na erreicht wird.
Danach wird auf dieser Kennlinie bis zur stationären Drehzahl n∞ b weitergefahren (Phase b).
1.7 Nach welcher Zeit ta erreicht der Motor die Drehzahl na ?
1.8 Berechnen Sie für die Fahrt in Phase b den genauen Drehzahlverlauf nb (t). Leiten Sie
dazu die Drehzahl–Differentialgleichung her (keine Laplace–Transformation) !
Zum Abbremsen im ersten Stock wird der Motor auf iA = 0 geregelt, bis der Aufzug zum
Stillstand kommt (Phase c). Bei Drehzahl nc = 0 wird dieser mechanisch festgehalten.
1.9 Skizzieren Sie den Bremsvorgang ausgehend von n∞ b quantitativ in ein n–t–Diagramm.
Nachdem fünf Personen den Aufzug verlassen haben, fährt dieser weiter nach oben. Dazu wird
er zunächst mit dem Ankerstrom iA d = konstant beschleunigt (Phase d) bis die Kennlinie bei
uA e erreicht wird. Auf dieser wird wieder bis zur stationären Drehzahl n∞ e weitergefahren.
1.10 Wie muß iA d gewählt werden, um das selbe Beschleunigungsmoment zu erhalten wie in
Phase a? Wie muß uA e gewählt werden, so daß n∞e = n∞b gilt ?
1.11 Zeichnen sie den kompletten Fahrvorgang (Phase a–e) ins vorgegebene n–m–Diagramm. Kennzeichnen Sie hierbei deutlich die einzelnen Phasen !
Aufgabe 2: Regelkreisanalyse
Für ein möglichst genaues Anfahren jedes Stockwerks wird die GNM mit einer dreifachen
Kaskadenstruktur lagegeregelt (Stromregler, Drehzahlregler, Lageregler).
Zudem soll eine EMK–Aufschaltung realisiert werden. Der Motor sei nennerregt (ψ = 1).
Der Stromregler soll P I–Verhalten, der Drehzahlregler und der Lagerregler sollen jeweils P –
Verhalten aufweisen. Das Widerstandsmoment mW wird als konstant angenommen.
Daten:
Motor (GNM):
rA
TA
TΘN
mW
VRi
TRi
VRn
VRx
xsoll
VStr
Trägheitsmoment der Last:
Widerstandsmoment:
Stromregler (P I–Verhalten):
Drehzahlregler (P –Verhalten):
Lageregler (P –Verhalten):
Stromrichter (P –Verhalten):
=
0, 2
=
20 ms
=
0, 5 s
=
0, 5
=
2
=
20 ms
=
50
= (gesucht)
=
1
=
1
2.1 Welchen Vorteil bringt eine EMK–Aufschaltung ? Nennen Sie drei Vorteile einer Kaskadenreglerstruktur !
2.2 Zeichnen Sie den kompletten Signalflußplan der Gleichstromnebenschlußmaschine und
deren Regelung mit xsoll , mW und ψ als unabhängige Eingangsgrößen, sowie der Lage
x als Ausgangsgröße. Kennzeichnen Sie dabei deutlich die EMK–Aufschaltung !
2.3 Wie groß muß die Reglerverstärkung VRx mindestens gewählt werden, um maximal eine
stationäre Regelabweichung von 1 % zu erreichen ? Warum darf VRx nicht beliebig erhöht
werden ?
2.4 Schlagen Sie mögliche Maßnahmen vor, wie eine höhere stationäre Genauigkeit erzielt
werden kann.
Aufgabe 3: Asynchronmaschinen–Antrieb
Bei Modernisierungsmaßnahmen soll der Gleichstrommaschinenantrieb des Aufzugs durch einen
modernen umrichtergespeisten Asynchronmaschinen–Antrieb (ASM) mit Kurzschlußläufer ersetzt werden. Diese Lösung bietet hinsichtlich Wartungsaufwand und Kosten einige Vorteile.
Folgende Daten der ASM mit Kurzschlußläufer sind gegeben :
L1
F1N
NN
R1
=
=
=
→
72 mH
60 Hz
1
1720 min
0
L2
Zp
MiN
R2
=
=
=
=
72 mH
2
60 N m
0.2 Ω
M
= 68.3 mH
ηmech = 1
|Ψ1N | = 0.98 V s
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Grundlagen der elektrischen Antriebe
Übung 11
Blatt 3
Alle Teilaufgaben sind unabhängig voneinander lösbar !
3.1 Berechnen Sie folgende Kenngrößen der vorgeschlagenen ASM:
NsynN , σ, U1N , PN , MKN , sKN und sN .
3.2 Skizzieren Sie die stationäre Drehmoment–Drehzahl–Kennlinie dieser ASM für Nennspeisung. Kennzeichnen Sie dabei markante Punkte der Kennlinie (Schlupf!) und wichtige
Betriebsbereiche.
3.3 Welche prinzipiellen Möglichkeiten der Kennlinienbeeinflussung bei Asynchronmaschinen
kennen Sie? Charakterisieren Sie diese Verfahren kurz (Betriebsbereich, Kennlinienskizze,
eventuelle Nachteile).
3.4 Zum Beschleunigen des Aufzugs soll die ASM das 3–fache Widerstandsmoment aufbringen (MW = 24 N m). Berechnen Sie den dafür notwendigen Schlupf bei Nennspeisung.
3.5
U1
~ 1 = U1 = reell)
(U
Ω1 σL1
normierte Ortskurve für den Raumzeiger des Statorstromes I~1 (Heyland–Kreis) für
die vorgeschlagene ASM.
a) Zeichnen Sie auf das beiliegende Hilfsblatt die auf
b) Bei einem Schlupf von s = 0.1 ergebe sich ein normierter Stromraumzeiger von
I~1
U1
Ω1 σL1
= 0.27 − j0.19
Zeichnen Sie diesen Stromzeiger in das Hilfsblatt ein.
c) Bestimmen Sie nun graphisch den Wert des Kippschlupfs sK . Bestimmen Sie weiterhin die Punkte s = 0, s = 1 und s → ∞ auf dem Heylandkreis.
d) Zeichnen Sie die Leistungslinie in das Hilfsblatt ein. Bestimmen Sie damit das
Verhältnis von abgegebener mechanischer Leistung zu eingespeister Wirkleistung
in dem eingezeichneten Betriebspunkt (siehe Punkt a)).
e) Mit welcher Frequenz F1 wird die Maschine in diesem Betriebspunkt gespeist, und
mit welcher mechanischen Drehzahl Nm dreht sie sich?
3.6 Welche beiden prinzipiellen Verfahren zur Regelung von Drehfeldmaschinen kennen Sie,
und wodurch unterscheiden sich diese grundsätzlich?
Aufgabe 4: Umrichterantriebe
Alle Teilaufgaben sind unabhängig voneinander lösbar !
4.1 Der netzseitige Stromrichter von Umrichterschaltungen ist meist als B6–Brücke mit
Thyristoren realisiert.
a) Wie groß ist der maximale Gleichspannungsmittelwert am Ausgang einer solchen
B6–Brücke abhängig vom Effektivwert der anliegenden Phasenspannung U ? Bei
welchem Zündwinkel wird diese maximale Ausgangsspannung erreicht?
b) Wie ist der natürliche Zündzeitpunkt α = 0o definiert?
c) Erklären Sie die Betriebsarten Gleichrichterbetrieb“ und Wechselrichterbetrieb“
”
”
einer B6–Brücke?
4.2 Erklären Sie die Begriffe netzgeführt“, lastgeführt“, selbstgeführt“, Vierquadranten”
”
”
”
betrieb“.
4.3 Umrichter können ohne und mit Energiespeicherung in einem Zwischenkreis aufgebaut
sein. Wie bezeichnet man diese beiden Bauformen? Nennen Sie jeweils Vor– und Nachteile beider Varianten.
4.4 Für die Aufzuganlage mit Asynchronmaschinenantrieb (Kurzschlußläufer) soll ein geeignetes Stellglied gefunden werden, das Vierquadrantenbetrieb ermöglicht. Dafür werden
I–Umrichter und U–Umrichter näher betrachtet.
a) Wodurch unterscheiden sich prinzipiell I–Umrichter und U–Umrichter hinsichtlich
Aufbau und Funktion? Skizzieren Sie beide Varianten und benennen Sie die Funktionen der einzelnen Schaltungsteile.
b) Welchen Vorteil bietet der U–Umrichter hinsichtlich elektrischer Belastung der Maschine?
c) Welche Steuereingriffe hat man jeweils mit beiden Umrichtertypen auf die ASM,
und mit welchen Teilen der Schaltungen werden diese realisiert?
4.5 Welche Vorteile bietet ein mit abschaltbaren Ventilen (z.B. GTOs) aufgebauter maschinenseitiger Stromrichter beim I– oder U–Umrichter im Vergleich zu einem mit Thyristoren aufgebauten maschinenseitigen Stromrichter hinsichtlich Aufbau, Kommutierung
und erreichbarer Taktfrequenz?
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Grundlagen der elektrischen Antriebe
Übung 11
Blatt 4
Lösung zu Aufgabe 1:
1.1 Die auf die Motorwelle bezogenen Teil–Trägheitsmomente ΘT (Treibscheibe), ΘK+G+F
(Kabine, Gegengewicht und Fahrgäste), ΘR (Rollen translatorisch und rotatorisch) sowie
das Gesamt–Trägheitsmoment Θges ergeben sich mit der Anzahl ZF der Fahrgäste zu:
1
ü2
1
= 2
ü
1
= 2
ü
ΘT =
ΘK+G+F
ΘR
·
RT2 mT
2
RT2 (mK + mG + ZF mF )
2
mR
1 RT2 RR
4
·
2
ü2 RR
2
RT2 4 mR +
Θges = ΘM +G + ΘT + ΘK+G+F + ΘR
R2
= ΘM +G + 2T
ü
µ
3
mT
+ m K + m G + ZF mF + 4 m R
2
2
¶
= 0, 237 kg m2
1.2 Widerstandsmoment bei Aufwärtsfahrt MW auf und Abwärtsfahrt MW ab :
RT
ü
RT
=
ü
MW auf =
MW ab
³
(mK − mG )g + ZF mF g + 4 mR g + |FR | = 27, 89 N m
´
³
(mK − mG )g + ZF mF g + 4 mR g − |FR | = 17, 89 N m
´
1.3 Die Bedingung für motorischen Betrieb lautet MW auf > 0: Auflösen der Gleichung nach
der Anzahl der Fahrgäste ZF ergibt, daß sich die GNM bei 2 oder mehr Fahrgästen im
motorischer Betrieb befindet:
ZF mF g > −(mK − mG )g − 4 mR g − |FR |
ZF > 1, 45
1.4 Zunächst wird die Nenndrehzahl NN und das Nennmoment MM iN der GNM aus den
Angaben bestimmt und auf die GNM bezogen. Die Nenngeschwindigkeit VN des Aufzugs
ist mit VN = Vmax /2 = 0, 75 m s−1 gegeben.
ü
Vmax
ü
=
·
= 14, 32 s−1
2π RT
2
2π RT
= 3 · MW auf = 83, 67 N m
NN = V N
MM iN
PN = 2π NN MM iN = 7, 53 kW
1.5 Prinzip der DC–DC–Wandlung: Periodisches Ein– und Ausschalten des Schalters S erzeugt eine variable mittlere Gleichspannung ŪV an der Last (siehe auch Buch 1, Seite 99,
und 4. Übung). Mit der Periodendauer T , der Einschaltdauer te (bzw, dem Tastverhältnis
a) und der gegebenen Speisespannung UQ ergibt sich
ŪV =
te
UQ = a U Q
T
S
UV
UQ
Id
DF
=
Last
1.6 Mögliche Stelleingriffe ergeben sich aus der Gleichung der normierten Kennlinie der GNM
rA (1 + rV ) mM i = ψ uA − ψ 2 n
Die folgende Abbildung zeigt die Auswirkung bei
• reduzierter Ankerspannung uA ,
• Einführung eines Vorwiderstands rV ,
• abnehmendem Fluß ψ (Feldschwächung !).
n
n
n
y¯
uA ¯
rV ­
mMi
mMi
mMi
1.7 Die Bestimmung der Schaltdrehzahl na aus der normierten GNM–Kennlinie mit dem
Motormoment mM i = 1 ergibt:
n = uA − mM i rA = 1 − 1 · 0, 2 = 0, 8 = na
Mit dem während Phase a konstanten Beschleunigungsmoment mB = mM i − mW 6 =
0, 5 kann der Schaltzeitpunkt ta aus der Bewegungs–Differentialgleichung bestimmt werden:
TΘN
dn
= mB = mM i − mW 6
dt
TΘN na
= 1, 28 s
ta =
mB
1.8 Wird die umgeformte Kennlinien–Gleichung mM i = (uA − n)/rA in die Bewegungs–
Differentialgleichung der GNM eingesetzt, erhält man:
TΘN
uA
n
dn
= mM i − mW 6 =
−
− mW 6
dt
rA
rA
Mit der Anfangsdrehzahl n0 = na = 0, 8, der Enddrehzahl n∞ b = uA − rA mW 6 = 0, 9
und der Zeitkonstante TΘSt = rA TΘN = 0, 16 ergibt sich als Lösung der Differentialgleichung:
³
´
nb (t) = n∞ b + n0 − n∞ b e−t/TΘSt = 0, 9 − 0, 1 e−t/0,16 s
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Übung 11
Blatt 5
1.9 Da das Motormoment mM i = iA = 0 ist, ergibt sich ein negatives Beschleunigunsmoment mB = mM i − mW 6 = −0.5. Analog zu Aufgabe 1.7 kann der Drehzahlverlauf bei
konstantem Motormoment berechnet werden. Die Dauer tBremsen des Bremsvorgangs
ergibt sich daraus als Lösung für die Drehzahl n∞ c = 0. Der Drehzahlverlauf ist linear.
mB
t + n∞ b
TΘN
(n∞ b − n∞ c ) TΘN
= 1, 44 s
=
mB
nc (t) =
tBremsen
n
n¥b
t
tBremsen
1.10 Während Phase d beträgt das Beschleunigungsmoment mB = 0, 5 und das Widerstandsmoment mW 1 .
iA d = mM i = mB + mW 1 = 0, 6
Im stationären Fall gilt mB = 0. Mit der stationären Enddrehzahl n∞ e = n∞ b = 0, 9
und dem Motormoment mM i = mW 1 ergibt sich
uA e = n∞ e + rA mM i = 0, 92
1.11 Fahrvorgänge der einzelnen Phasen:
n
1
n¥b = n¥e
nS
Phase b
Phase e
0,5
Phase d
Phase c
0,1
mW1
0,5
mW6
Phase a
1
mMi
Lösung zu Aufgabe 2:
2.1 EMK–Aufschaltung:
• Kompensation der (physikalisch bedingten) EMK–Rückkopplung,
• Einfache Regelkreisstruktur und –auslegung möglich.
Kaskadenstruktur:
• Einfache Regelkreise,
• Einfache Inbetriebnahme (von innen“ nach außen“),
”
”
• Begrenzung der Zwischengrößen möglich.
2.2
VRx
xsoll
VRn
nsoll
VRi TRi
iA soll
(TStr®0)
VStr=1
uA soll
mW
1/rA TA
uA
iA
eA
TqN
mB
1
n
x
y
EMKAufschaltung
2.3 Zur Analyse werden alle Integrator–Eingänge zu Null gesetzt: Für den P I–Stromregler
folgt iA soll = iA , für den Drehzahlintegrator folgt iA ψ = mW . Die Drehzahl (= Eingang
des Lageintegrators) ist ebenfalls stationär Null. Damit folgt für xsoll = 1:
mW
iA soll
=
= nsoll
VRn
VRn
nsoll
mW
∆x = xsoll − x =
=
≤ 0, 01
VRx
VRx VRn
mW
0, 5
VRx ≥
=
= 1
0, 01 · VRn
0, 01 · 50
∆n = nsoll − n =
VRx darf u.a. aus Gründen der Stabilität nicht beliebig erhöht werden.
2.4
• Entsprechende Korrektur von xsoll , so daß x∞ = 1 wird;
• Erweiterung des Lagereglers um einen I–Anteil zu einem P I–Regler.
Lösung Aufgabe 3: Asynchronmaschinen–Antrieb
3.1
F1N
1
= 30 = 1800 min−1
Zp
s
2
M
(68, 3 mH)2
σ = 1−
=1−
= 0, 1
L1 L2
(72 mH)2
1
U1N = Ω1N · |Ψ1N | = 2π · 60 · 0, 98 Vs = 369, 45 V
s
1720 1
PN = 2π · MiN · NN = 2π · 60 Nm ·
= 10, 8 kW
60 s
NsynN =
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Grundlagen der elektrischen Antriebe
M2
3
U1N
· Zp ·
2
4
σL1 L2 Ω1N
R2
=
= 0, 0737
Ω1N σL2
NN
= 1−
= 0, 044
NsynN
µ
MKN =
sKN
sN
3.2
¶2
Übung 11
Blatt 6
= 180 Nm
MMi
MK
MMi(N=0)
s
N
Nsyn
N=0
s=0
sK
s=1
motorisch
generatorisch
-MK
instabil
stabil
instabil
3.3 Rotorvorwiderstände (nur mit Schleifringläufer möglich):
Kennlinie wird flacher (weicher), erhöhte Verluste
MMi
MK bleibt gleich
flacher
Nsyn bleibt gleich
s K'
N
sK
sK verschiebt sich
ohne Vorwiderstand
mit Vorwiderstand
Ankerstellbereich: Ψ1 = ΩU11 bleibt konstant
Grenze: Ω1 = Ω1N , da dann U1 = U1N
MMi
MK bleibt gleich
N
Nsyn verschiebt sich
s K'
sK
sK verschiebt sich
Feldschwächbereich: U1 = U1N , Ω1 > Ω1N , d.h. Ψ1 sinkt
Kennlinie wird flacher (weicher)
MMi
MK
MK'
Nsyn
N
Nsyn'
Feldschwächbereich
Nennspeisung
3.4
2ssK
s2 + s2K
= MKN = 180 Nm
= sKN = 0, 0737
= 3 · MW = 72 Nm
Kloss’sche Gleichung: MM i = MK ·
Nennspeisung: MK
sK
MM i
⇒ s2 −
s =
=
⇒s =
s =
2MKN
sKN · s + s2KN = 0
3MW
v
uµ
1u
t 2MKN
2
2MKN
sKN ±
sKN − 4s2KN
2 · 3MW
2
3MW
³
´
√
sKN
5 ± 25 − 4
2
sKN · 0, 2087 bzw. (sKN · 4, 79)
sKN · 0, 2087 = 0, 0154 da s < sKN gelten muß für stabilen Betrieb
¶
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3.5
Übung 11
Blatt 7
= 0, 55
a) Mittelpunkt = 1+σ
2
1−σ
Radius = 2 = 0, 45
b) siehe Hilfsblatt
c) Schlupfgerade → skalieren → sK = 0, 3
Rest siehe Hilfsblatt
d)
Pm = 3 · U1 · AB
P1 = 3 · U1 · AC
Pm
AB
4, 85 cm
⇒
=
=
= 0, 898
P1
5, 4 cm
AC
e)
R2
R2
0, 2 Ω
= 14, 736 Hz
⇒ F1 =
=
Ω1 σL2
2πσL2 sK
2π · 0, 1 · 72 mH · 0, 3
Ωm · Zp
Nm · Z p
=
=
Ω1
F1
Pm F1
14, 736 s−1
=
·
= 0, 898 ·
= 6, 616 s−1 = 397 min−1
P 1 Zp
2
sK =
Pm
P1
⇒ Nm
3.6
• Entkopplung: Regelung der Drehzahl, Steuerung des Flusses
• Feldorientierung: Regelung von Fluß und Drehzahl
Lösung Aufgabe 4: Umrichterantriebe
4.1
a)
Udi0
√
√ √
√
3· 2
3· 2 3
3· 6
=
· Uv =
·U =
·U
π
π
π
Ausgangsspannung maximal bei Zündwinkel α = 0◦
b) Der natürliche Zündzeitpunkt ergibt sich, wenn die Spannung am Thyristor in
Vorwärtsrichtung positiv wird, wenn also die Amplitude der folgenden Phasenspannung größer wird als die aktuelle Phasenspannung.
c) Gleichrichterbetrieb: 0◦ ≤ α < 90◦ Ausgangsspannung Ud positiv
Wechselrichterbetrieb: 90◦ ≤ α < 180◦ Ausgangsspannung Ud negativ
4.2 netzgeführt: Kommutierungsblindleistung kommt aus dem Netz
lastgeführt: Kommutierungsblindleistung kommt von der Last
selbstgeführt: Kommutierungsblindleistung kommt vom lastseitigen Stromrichter
Vierquadrantenbetrieb: Betrieb eines Antriebs in beiden Drehrichtungen (Spannungsrichtungen) bei beiden Momentenrichtungen (Stromrichtungen), d.h. Motor– und Generatorbetrieb bei beiden Drehrichtungen und beiden Momentenrichtungen.
4.3 Direktumrichter:
Vorteile: einfacher Aufbau, hohe Leistungen, preiswert
Nachteile: nur für niedrige Frequenzen (= kleine Drehzahlen)
Zwischenkreisumrichter:
Vorteile: Entkopplung von Netz– und Maschinenseite, beliebige Ausgangsfrequenzen
Nachteile: erhöhter Aufwand durch zusätzliche Bauelemente → teurer
4.4 a)
Aufbau:
beim U–Umrichter netzseitig 2 B6–Brücken, im Zwischenkreis ein Kondensator
beim I–Umrichter netzseitig eine B6–Brücke, im Zwischenkreis eine Zwischenkreisdrossel
Funktion:
I–Umrichter: ausgangsseitig eingeprägter Strom
U–Umrichter: ausgangsseitig eingeprägte Spannung
I–Umrichter:
Iz
LD
V2 1
V2 3
C1
V11
V1 3 V1 5
V2 5
C2
C3
V3 1
V3 3
V3 5
L1
L2
L3
ASM
3~
UN , fN
V3 4
V3 6
C4
V3 2
C5
U1 , f1
variabel
N , MMi
C6
V1 4 V1 6 V1 2
STR I
V2 4
V2 6
V2 2
STR II
STR I: netzgeführter Stromrichter, Gleichrichtung der dreiphsigen Netzspannung
Zwischenkreisdrossel LD : Erzeugung des konstanten Zwischenkreisstroms (Stromglättung)
STR II: selbstgeführter Stromrichter, Erzeugung des Ausgangsstroms mit variabler
Frequenz
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Übung 11
Blatt 8
U–Umrichter:
62798;:
<=?>A@4B4CD-E!F2G4D->A@
6!798H:4:
5
!
#"%$'&("*)%+-,/. +-02143
STR I: 2 netzgeführte B6–Brücken für beide Stromrichtungen
Zwischenkreis: Erzeugung einer konstanten Zwischenkreisspannung (Glättung über
LD und C)
STR II: selbstgeführter Stromrichter für Ausgangsspannung mit variabler Frequenz
und Amplitude
b)
Beim I–Umrichter entsteht durch Einprägung von Stromblöcken in den Wicklungen nach
U = L · di/dt hohe Spannungsspitzen, die beim U–Umrichter durch Einprägung von
Spannungsblöcken vermieden werden.
c)
1. Eingriff: Einstellung der Amplitude des Stroms (I–Umrichter) bzw. der Spannung
(U–Umrichter) mit netzgeführtem Stromrichter.
2. Eingriff: Einstellung der Frequenz der Ausgangsgröße mit selbstgeführtem Stromrichter
4.5 Aufbau: Bauelemente zur Erzeugung der Kommutierungsblindleistung (Kondensatoren, Dioden) entfallen.
Kommutierung: Zweige können in freier Reihenfolge getaktet werden (keine Phasenfolge, keine erzwungene Kommutierung)
Taktfrequenz: Höhere Taktfrequenz und schnellere Kommutierung, dadurch sinusförmigere Ausgangsgrößen
Hilfsblatt:
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