Keine ZNS-Nebenwirkungen – Trospiumchlorid-Retard besonders wirksam und verträglich Köln, 07.12.2010 – Trospiumchlorid, der Klassiker unter den Antimuskarinika, zählt nach wie vor zu den am häufigsten verschriebenen Substanzen in der Behandlung von Patienten mit überaktiver Blase (OAB). Das liegt neben der guten Wirksamkeit vor allem an der außergewöhnlich guten Verträglichkeit, betonte Professor Dr. Helmut Madersbacher (Innsbruck) bei einem Symposium* während des 22. Kongresses der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V. in Mainz. Unter Trospiumchlorid ist laut Madersbacher das Risiko für ZNSNebenwirkungen äußerst gering. Besonders gut ist die Verträglichkeit der einmal täglich einzunehmenden Retardformulierung von Trospiumchlorid (uriVesc®), die zudem die Compliance fördert. Trospiumchlorid, eine quartäre Ammoniumverbindung, ist relativ groß, polar und wenig lipophil – mit diesen Eigenschaften kann das Molekül die Blut-HirnSchranke per Diffusion kaum überwinden, berichtete Privatdozent Dr. Christian Gratzke aus München. Deshalb sei das Risiko für zentralnervöse Nebenwirkungen sehr gering. Dies bestätigen Tests in einem Fahrsimulator, in denen zwischen Trospiumchlorid und Placebo kein Unterschied bestand. Ein weiterer Vorteil der Substanz: Sie wird bis zu 80% unverändert renal ausgeschieden, weshalb auch das Risiko für metabolische Medikamenteninteraktionen gering ist. Da Trospiumchlorid aktiv im Harn ausgeschieden wird, zeigt sich seine pharmakologische Effektivität auch in der Harnblase durch topische Effekte an der Harnblasenmukosa, die zusätzlich zur guten systemischen Wirkung beitragen. In der Retardformulierung von Trospiumchlorid (uriVesc®, 60 mg einmal täglich) sind Wirksamkeit und Verträglichkeit im Vergleich zu bisherigen nichtmodifizierten Freisetzungsformen noch verbessert. In zwei Placebo-kontrollierten randomisierten Phase-III-Studien in den USA bei insgesamt 1165 OAB-Patienten wurde das Retard-Präparat über jeweils 12 Wochen eingesetzt.1,2 Bereits nach einwöchiger Therapie hatten sich in den Verumgruppen die Miktionshäufigkeit und die täglichen Dranginkontinenzepisoden im Vergleich zu Placebo signifikant verringert. Bis zur vierten Therapiewoche nahmen die Verbesserungen deutlich zu, führte Gratzke aus; danach wurden bis Studienende weitere leichte Verbesserungen erzielt. Nach drei Monaten hatten sich die Dranginkontinenz- PRESSEINFORMATION Therapie der überaktiven Blase Subgruppen-Analysen ergaben, dass Patienten mit milder Symptomatik (ein bis zwei Dranginkontinenzepisoden täglich) besonders von Trospiumchlorid-Retard profitierten. Signifikante Therapieeffekte wurden auch bei älteren Patienten ab 75 Jahren und bei adipösen Patienten nachgewiesen. Häufigkeit von Mundtrockenheit halbiert Die Therapie war zudem sehr gut verträglich. Als häufigste Nebenwirkung trat Mundtrockenheit (10,7% vs. 3,7% Placebo) auf. Im Vergleich mit den Daten aus anderen Studien mit nicht-modifizierter Freisetzung von Trospiumchlorid wurde diese Nebenwirkung in den zwei gepoolten uriVesc®-Studien halb so häufig gemeldet, betonte Gratzke. Auch bei Patienten mit Mehrfachmedikationen (Polypharmazie) war die Häufigkeit von Nebenwirkungen nicht signifikant höher im Vergleich zu den Placebogruppen. Mit M1 anticholinergen ZNS-Nebenwirkungen, etwa Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Somnolenz, bis hin zu Delir, ist bei einer Therapie mit Trospiumchlorid kaum zu rechnen. Bei der Substanz handelt es sich um das einzige Anticholinergikum, das nicht liquorgängig ist, solange die Blut-HirnSchranke intakt ist, berichtete Madersbacher. In einer Studie mit 20 OABPatienten im Alter von 65 bis 75 Jahren, die zehn Tage mit TrospiumchloridRetard behandelt wurden, war die Substanz im Liquor nicht nachweisbar (Nachweisgrenze < 40 pg/ml). Standardisierte Kognitions-Tests ergaben, dass Lernen und Erinnerung durch die uriVesc® Therapie hier nicht beeinträchtigt werden.3 ZNS-Daten für Trospiumchlorid besonders günstig ZNS-Nebenwirkungen unter Anticholinergika blieben lange Zeit unbeachtet, erklärte Madersbacher. Inzwischen wurden in Studien, basierend auf EEGs oder psychometrischen Tests, Störungen der Hirnfunktion unter einigen Anticholinergika belegt. Insbesondere ältere multimorbide Patienten sind betroffen. Das Risiko ist abhängig von Liquorgängigkeit der eingesetzten Anticholinergika, Bindung an M1-Rezeptoren im Gehirn, Defekten der Blut-Hirn-Schranke und Komedikation mit anticholinerger Wirkung. Für das Anticholinergikum der ersten Generation Oxybutinin p.o. sind Beeinträchtigungen der Hirnfunktion im EEG und des REM-Schlafes sowie eine deutliche Verschlechterung der Gedächtnisleistung belegt worden. Daher ist die orale Therapie mit dieser Substanz laut Madersbacher nicht mehr zeitgemäß, insbesondere bei älteren Patienten. Auch für Tolterodin gebe es Hinweise für eine zumindest zeitweise Beeinträchtigung des Gedächtnisses und für ein erhöhtes Delirrisiko bei PRESSEINFORMATION episoden unter Trospiumchlorid-Retard um 80% (vs. 56% Placebo) verringert. Gedächtnisstörungen mit Cholinesterasehemmern behandelt werden und zusätzlich liquorgängige Anticholinergika mit M1-Rezeptoraffinität erhalten, kann sich die Kognition dramatisch verschlechtern, erläutert der Urologe. Besonders günstig sind die ZNS-Daten für Trospiumchlorid. In drei Studien wurden Störungen des Gedächtnisses, Somnolenz oder Schläfrigkeit ausgeschlossen, eine davon bei Alzheimer-Patienten, die mit einem Cholinesterasehemmer behandelt wurden.4 In der kürzlich veröffentlichten PRISCUSListe – einer Auflistung von Medikamenten, die bei älteren Menschen nicht eingesetzt werden sollten – ist Trospiumchlorid als einziger Vertreter von urologischen Spasmolytika als empfehlenswert eingestuft worden.5 Quelle: *Satelliten-Symposium: „OAB Therapie – bewährte Substanz im neuen Gewand: Trospiumchlorid als Einmalgabe“, 22. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e. V., 71. Seminar AK Urologische Funktionsdiagnostik und Urologie der Frau, 12. November 2010, Mainz. Literatur 1 Staskin D et al., J Urol 2007; 178: 978-984 2 Dmochowski RR et al., Urology 2008; 71: 449-454 3 Staskin D et al., Int J Clin Pract 2010; 64(9): 1294-1300 4 Isik AT et al., J Nutrition Health & Aging 2009; 13: 672-676 5 Thürmann P et al., Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-551 Seit 01.03.2010 vereint die in Köln ansässige Rottapharm l Madaus GmbH unter einem Dach die Stärken der deutschen Traditionsunternehmen Opfermann Arzneimittel GmbH, Madaus GmbH sowie der italienischen Rottapharm-Gruppe. Als Teil eines international agierenden Familienunternehmens verfügt die Rottapharm l Madaus GmbH dank der langjährigen Expertise in den Kompetenzfeldern „Orthopädie“, „Gynäkologie“, „Urologie“ und „Phytopharmaka“ über eine Vielzahl wissenschaftlich belegter Produkte und etablierter Marken in pharmazeutischer Qualität. Während die Rottapharm l Madaus GmbH für den .Vertrieb dieser Produkte in Deutschland verantwortlich zeichnet, ist die Madaus GmbH auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung aktiv und produziert am Standort Troisdorf nach modernsten Qualitätsanforderungen Produkte für den Weltmarkt. Pressekontakt: Adlexis GmbH Liebherrstr. 10 80538 München Karin Bretz, Birgit Klötzer Tel. 089-20 20 816 - 0 Fax 089-20 20 816 - 10 E-Mail [email protected] PRESSEINFORMATION gleichzeitiger Therapie mit Cholinesterasehemmern. Bei Patienten, die wegen