1 Mirjam Buyer, Matrikel-Nr.: 707866 Paper 1:„Bund der deutschen Industrie (BDI)“ BDI- Selbstdarstellung1: • • • Der BDI ist der Spitzenverband der deutschen Industrie. Seine Mitglieder sind 35 industrielle Branchenverbände, z.B.: Verband der Automobilindustrie (VDA), Verband der chemischen Industrie e.V., Mineralölwirtschaftsverband e.V. ... Der BDI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen der Industrie gegenüber Parlament und Regierung, politischen Parteien, wichtigen gesellschaftlichen Gruppen sowie gegenüber der Europäischen Union und engagiert sich in internationalen Organisationen, z.B. in dem europäischen Dachverband UNICE. Der BDI versteht sich als Dienstleister seiner Mitgliedsverbände und der in ihnen zusammengeschlossenen Unternehmen. Er ist ihr Sprachrohr und unterstützt sie in dem Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie um Standorte und Arbeitsplätze zu sichern. Position2: • „Die deutsche Wirtschaft bekennt sich zu einer vorsorgenden Klimaschutzpolitik. Eine politische Überreaktion wäre aber unverantwortlich. Die Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft dürfen nicht größer sein, als die vermeintlich vermiedenen Klimarisiken.“ (Positionspapier: S. 4) • • • → Klimaschutz ist wichtig und richtig, solange er nichts kostet (eigene Anmerkung) Harsche Kritik an der Umweltpolitik der Bundesregierung: „Die nationale Klimaschutzpolitik hat kein Gesamtkonzept Der Energiepolitik mangelt es somit sowohl an einer zukunftsfähigen Perspektive als auch an der notwendigen Stetigkeit und Verläßlichkeit. Insgesamt trägt sie zum Klimaschutzziel unter dem Strich nichts bei.“ (Positionspapier: S. 7) Grundsätzliche Ablehnung der Ökosteuer: „Die Politik setzt bislang zu sehr auf die „alten Rezepte“ nationalen Ordnungsrechts und Steuern. Mit der Verteuerung der Energie durch Ökosteuern werden die Rahmenbedingungen für den Industriestandort Deutschland verschlechtert Die Steuer kann den Strukturwandel nur zu Lasten einer gesamtwirtschaftlichen Verminderung von Arbeitsplätzen, von Wohlstand und Umweltschutz erreichen.“ (Positionspapier: S. 6)3 Befürwortung des Einsatzes von ökonomischen Instrumenten: „Dafür sind die Grundlagen im Kyoto-Protokoll durch die als Kyoto Mechanismen bezeichneten ökonomischen Instrumente Emissions Trading (ET), Joint Implementation (JI) und Clean Development Mechanism (CDM) gelegt. In einer wirtschaftlich optimierten Klimaschutzpolitik kommen den flexiblen Instrumenten, vor allem dem Emissions Trading (ET) eine wichtige Rolle zu.“ (Positionspapier: S. 12)4 Nur Selbstverpflichtungserklärungen führen zu Erfolgen in der Klimapolitik: „Die besonderen Vorzüge sind Flexibilität und die Nachprüfbarkeit der Erfolge durch ein neutrales Monitoring.“ (Positionspapier: S. 5) Chronologie5: Aus Anlaß der ersten Vertragsstaatenkonferenz zur Klimarahmenkonvention in Berlin 1995 gab die deutsche Wirtschaft eine Selbstverpflichtungserklärung zur Reduktion ihrer CO21 Webseite: http://www.bdi-online.de Positionspapier 3 siehe auch Pressemitteilungen 4 Pressemitteilung 27/01 5 Freiwillige Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen 2 2 Emission bzw. ihres Energieverbrauchs ab. Die Industrie sagte zu, auf freiwilliger Basis besondere Anstrengungen zu unternehmen, ihre spezifischen CO2-Emissionen bzw. den spezifischen Energieverbrauch bis zum Jahr 2005 (Basis 1987) um bis 20 % zu verringern. Mit diesem Angebot für eine freiwillige, quantifizierte Leistung im Klimaschutz war natürlich die Erwartung verbunden, daß die Politik auf "Zwangsmaßnahmen" wie Einführung einer Wärmenutzungsverordnung oder aber die Einführung einer Energiesteuer verzichtet. 1995 Selbstverpflichtungserklärung (SVE)der deutschen Wirtschaft zu Reduktion ihrer CO2 – Emissionen/ bzw. des Energieverbrauchs • Verringerung des CO2 Ausstoßes um bis zu 20% zur Basis von 1987bis zum Jahr 2005 1996 Aktualisierung und Konkretisierung der SVE: • Als Basisjahr wurde 1990 (internationaler Standard) festgelegt • 20% Verminderung der CO2 Emissionen wurden als festes Reduktionsziel beschlossen • Einführung des CO2 Monitoring: jährliche Überprüfung des CO2 Minderungserfolges durch das Rheinisch-Westfälische Institut (RWI) 1997 u. 1999 Vorstellung der Monitoringberichte Feb/ März 2000 Gespräche mit der Bundesregierung über die Weiterentwicklung der Erklärung der deutschen Wirtschaft zur Klimavorsorge • Minderung der nationalen CO2 –Emissionen bis zum Jahr 2005 um 25% gegenüber 1990 • Reduzierung der 6 Kyotogase (CO2 , CH4 , N2 O, SF6 , HFKW und FKW) um 21% bis zur Periode 2008/ 2012 Nov 2000 Vereinbarung zwischen der Regierung der BRD und der deutschen Wirtschaft zur Klimavorsorge • die Kyotogase sollen bis 2012 um insgesamt 35% im Vergleich zu 1990 vermindert werden • bis 2005 soll die Reduzierung des CO2 Ausstoßes gegenüber 1990 28% betragen Eigene Bewertung: Position: Skala von 1-5 (1= Keine CO2 Ausstoßregulierung; 5= ?): Der BDI ist als „Bremser“ einzustufen, wehrt sich gegen staatliche Regulierungsversuche, möchte am liebsten keine weiteren Anstrengungen zur Vermeidung von CO2 unternehmen. Position= 2 Salience: Schwer zu bewerten, da nur ein negatives Interesse an der Klimapolitik insofern besteht, als es drohende staatliche Auflagen durch Selbstverpflichtungserklärungen abzuwenden gilt. Immerhin unterhält der BDI eine eigene Abteilung zum Thema Umweltpolitik. Salience = 30 Ressources: Der BDI ist ein mächtiger Akteur, da er gegenüber der Politik über ein erhebliches Drohpotential (Abwanderung, Arbeitsplatzverluste durch erhöhte Produktionskosten) verfügt. Ressources: 60- 70 3 Quellennachweis: 1. http://www.bdi-online.de/online/BDI/index.html 2. 3. BDI: Positionspapier, April 2000: Anforderungen an die zukünftige Klimapolitik Info- Service, 28/08/1998, Matthias Lefarth: Ökosteuer- ein schädliches Rezept für Wirtschaft und Umwelt (Jahrgang 8/ Nr.17) Pressemitteilung: Berlin, 04/05/01, Nr. 74/01: Rogowski: Ökosteuer-Aussetzung hilft Konjunktur Pressemitteilung: Berlin, 06/02/01 Nr. 27/01: BDI fordert ein marktwirtschaftlich ausgerichtetes Energiekonzept BDI: Abteilung Umweltpolitik, Juli 2000: Freiwillige Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen 4. 5.