Enurersis & Nykturie - Leidensdruck führt zu sexuellen

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Dr. Elia Bragagna
Psycho- und Sexualtherapeutin
Gründerin & Leiterin der Akademie für Sexuelle Gesundheit (AfSG)
Initiatorin der ersten Sexual-Medizinischen Online-Enzyklopädie (www.sexmedpedia.at)
Enurersis & Nykturie: Leidensdruck führt zu sexuellen Störungen
Wien, 9. März 2010 – Erfüllte Sexualität braucht ein Gleichgewicht zwischen körperlichen,
psychischen und sozialen Faktoren. Nykturie und Enuresis stören dieses Gleichgewicht
massiv und bedeuten eine enorme Belastung für Beziehung und Sexualität bzw. lassen diese
erst gar nicht zustande kommen. Trotz des Leidensdrucks gibt es kaum Literatur, Studien
und Untersuchungen, die sich mit der Thematik LUTS (Low urinary tract symptoms) und
sexuelle Gesundheit auseinandersetzen.
Ein über mehrere Jahre andauernder gestörter Schlaf aufgrund von häufigem Erwachen wegen
Harndrangs (Nykturie) hat zum einen Einfluss auf Lebensqualität und Gesundheit, zum anderen
aber auch auf die Sexualität. In der REM-Phase (Traumschlaf) beschleunigen sich Atem- und
Pulsfrequenz, der Blutdruck steigt und der/die Schlafende durchlebt intensive Träume. In dieser
Phase kommt es auch zur nächtlichen Erektion, unabhängig ob die Träume sexuellen Inhalt
haben oder nicht. In dieser Schlafphase findet sozusagen das genitale Training statt, da der Penis
durchblutet wird. Auch Frauen erfahren im REM-Schlaf eine vaginale Erregung. Wird dieser
Prozess gestört, entfällt die „Trainingseinheit“ und es kann langfristig zu einer erektilen
Dysfunktion sowohl beim Mann als auch bei der Frau kommen. Dazu kommt, dass andauernd
schlechter Schlaf Lust mindernd ist. Trotzdem werden solche Probleme häufig für lange Zeit
ignoriert bzw. verdrängt, denn viele haben Angst sich ihrem Partner oder Arzt anzuvertrauen.
Enuresis: Scham und Angst stört sexuelle Entwicklung
Für Kinder und Jugendliche bedeutet Enuresis ein Gefühl des “ausgeschlossen sein”. Sie trauen
sich aufgrund von Scham und Angst bloß gestellt zu werden nicht an altersadäquaten Aktivitäten
wie Ferienlager, Übernachten bei Freunden etc. teilzunehmen. Schlimm wird es vor allem für
jene, die dieses schambesetzte Thema bis in die wichtige sexuelle Entwicklungsphase mitnehmen
müssen – in die Pubertät. Angst vor unkontrolliertem Harnverlust und Harngeruch verhindern
einen unbeschwerten Einstieg in die Sexualität. Während andere ihre ersten Erfahrungen machen,
ziehen sie sich zurück und lassen keine Nähe zu. Wenn Kinder nach dem 5. Lebensjahr nachts
noch immer einnässen sollten Eltern daher nicht zuwarten und mit ihrem Kind rasch einen Arzt
aufsuchen. Nur 15% der Kinder werden pro Jahr automatisch, also ohne Behandlung trocken.
Für 1 bis 2% aller Österreicher dauert dieses Martyrium bis ins Erwachsenenalter an. Die rund
160.000 Österreicher nässen nachts seit ihrer Kindheit regelmäßig ein und waren auch nie über
längere Phasen hindurch trocken. Erwachsene Bettnässer leiden unter starkem Schamgefühl und
haben Angst vor peinlichen Erlebnissen. Der Kontrollverlust über ihren Körper und das Tragen
einer Windel im Erwachsenenalter geht mit dem Verlust an Selbstachtung und Selbstvertrauen
einher. Der Leidensdruck ist besonders hoch und kann eine große Belastung für Beziehung und
Sexualität darstellen bzw. lässt diese erst gar nie zu. Betroffene können dadurch in die
Einsamkeit, soziale Isolation sowie sexuelle Abstinenz gedrängt werden. Auch wenn ein Gespräch
mit dem Arzt die Betroffenen vor eine große Herausforderung stellt, ist das ein wichtiger Schritt,
um das Problem in den Griff zu bekommen. Denn Liebe und körperliche Nähe ist ein
Grundbedürfnis und Voraussetzung für ein erfülltes Leben.
Handlungsbedarf in der sexualmedizinischen Forschung
Es gibt wenige Arbeiten über den Zusammenhang von LUTS (Low urinary tract symptoms) und
sexuelle Gesundheit bei Mann und Frau und überhaupt keine über die Situation von
Jugendlichen mit Nykturie oder Enuresis. Aus den wenigen Studien, die es gibt kann man lesen,
dass LUTS bei Mann und Frau die sexuelle Aktivität vermindert, Nykturie und ungewollter
Harnverlust bei den Männern stark mit verminderter Lust und erektiler Dysfunktion assoziiert ist
und bei der Frau ungewollter Harnverlust zu Sexualstörungen führt [1]. Hier gibt es also großen
Aufholbedarf in der sexualmedizinischen Forschung.
Kontakt für Journalisten-Rückfragen:
Dr. Elia Bragagna
Psycho- und Sexualtherapeutin
Gründerin & Leiterin der Akademie für Sexuelle Gesundheit (AfSG)
Initiatorin der ersten Sexual-Medizinischen Online-Enzyklopädie
(www.SexMedPedia.at)
T: 0676/79 39 488
E: [email protected]
-----------------------------------------------------------1 Rosen RC. et al, 2 0 0 9 B J U I N T E R N A T I O N A L; Lower urinary tract symptoms and sexual
health: the role of gender, lifestyle and medical comorbidities
Text und Bildmaterial in Printqualität gibt’s unter www.ferring.at sowie bei
Elisabeth Leeb, ikp, T: 01/524 77 90-14, E: [email protected]
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