doc - ChidS

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Dorit Fuhrmann
Georg-Voigt-Str. 21
35039 Marburg
[email protected]
Experimentalvortrag 04.06.2008
Anorganik
Sommersemester 2008
„Sicherheitsbelehrung
einmal anders“
Hinweis:
Dieses Protokoll stammt von der Seite www.chids.de (Chemie in der Schule).
Dort können unterschiedliche Materialien für den Schulunterricht heruntergeladen werden,
unter anderem hunderte von Experimentalvorträgen so wie der vorliegende:
http://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.html
1
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Einleitung
3
2. Schutzmaßnahmen
3
Versuch 1: Schwefelsäure auf Zucker
4
Demo 1: Baumwollkittel oder Synthetische Fasern?
6
3. Feuer
7
Demo 2: Metallbrände
7
Versuch 2: Feuer durch Wasser
9
Demo 3: Modell eines CO2- Löschers
12
4. Verbote
Versuch 3: Verunreinigte Bänke
5. Gefahrensymbole, R/S-Sätze
Versuch 4: Wasserstofforgel
6. Wodurch passieren Unfälle- Verhalten bei einem Unfall
14
14
16
17
20
Versuch 5: Falsch beschriftete Flaschen
20
Demo 4: Nutzung von Peleusbällen
22
Demo 5: Etherbrücke
23
7. Entsorgung
26
8. Schulrelevanz und didaktische Analyse
27
9. Quellenangabe
28
2
1. Einleitung
Zur Vereinfachung verwende ich in dieser Arbeit den Begriff „Schüler“ immer für
Schülerinnen und Schüler. Die Sicherheitsbelehrung im Chemieunterricht ist verbindlicher
Unterrichtsinhalt nach dem Hessischen Lehrplan G8. Unter dem Gliederungspunkt 7 G.1.1
steht: „Gefahren beim Umgang mit Chemikalien - Sicherheitsregeln für die Ausführung von
Experimenten kennen lernen und beim Experimentieren anwenden (Gefahrensymbole, R/SSätze, Entsorgung, Schutzmaßnahmen)“ Lehrplan, Klasse 7
So ist es in jedem Jahr die Pflicht des Chemielehrers, eine Belehrung zum Verhalten in den
Chemieräumen, sowie beim Arbeiten mit Chemikalien durchzuführen. Die Bedeutung von
R/S-Sätzen muss genauso erklärt werden wie das Verhalten im Fall von ausbrechendem Feuer
und Unfällen. Da das meist in einer Liste von „du darfst nicht…“ oder „du sollst niemals…“
endet, soll dieser Experimentalvortrag dazu beitragen, die Sicherheitsbelehrung etwas
lebendiger und einprägsamer zu gestalten.
Dazu ist es nötig Geschichten zu erzählen und eindrückliche Bilder zu zeigen oder
Experimente durchzuführen, die den Schülern „unter die Haut gehen“ und sie durch den
Chemieunterricht hindurch begleiten und davor warnen, nachlässig zu sein.
2. Schutzmaßnahmen
Zu den allgemeinen Schutzmaßnahmen, die ein Schüler beim Arbeiten mit Chemikalien zu
beachten hat, gehört das Tragen einer Schutzbrille, die die Augen komplett von vorne und von
der Seite schützt, sowie das Tragen von Handschuhen und eines Schutzkittels aus Baumwolle.
Zu diesen drei Schutzmaßnahmen habe ich die folgenden Bilder beziehungsweise
Experimente ausgesucht:
Bild 1: Brille mit Einschlag, Foto: Prof. R. Blume, Uni Bielefeld
3
Bei Handschuhen ist es wichtig die richtige Sorte für die richtige Arbeit auszuwählen. Man
kann beim Arbeiten mit festen Chemikalien gut die dünnen Latexhandschuhe verwenden
(siehe Bild 3). Beim Arbeiten mit starken Säuren oder Laugen sollte man allerdings darauf
achten, Säureschutzhandschuhe (Bild 2) anzuziehen und diese regelmäßig zu wechseln.
Bild 2: http://www.ibas-arbeitsschutz.de/html/gesamt-saeure.HTM
Bild 3: Angela Herrmann
Das Tragen von Handschuhen als notwendige Schutzmaßnahme soll der erste Versuch
verdeutlichen.
Versuch 1: Schwefelsäure auf Zucker
Chemikalien:
- Schwefelsäure (konz.)
Gefahrensymbol: C Ätzend
R 35
Verursacht schwere Verätzungen.
S 1/2 Unter Verschluss und für Kinder unzugänglich aufbewahren.
S 26
Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren.
S 30
Niemals Wasser hinzugießen.
S 45
Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich Etikett
vorzeigen).
- Haushaltszucker
- Wasser
Geräte:
- Becherglas
- Reagenzglasklammer
- Demoreagenzglas
- Spritzflasche
- Pipette
4
Durchführung:
In das Demoreagenzglas gibt man etwa 4 cm hoch Haushaltszucker und befeuchtet ein wenig
mit Wasser aus der Spritzflasche. Anschließend tropft man vorsichtig etwas konzentrierte
Schwefelsäure darauf und stellt das Reagenzglas in dem Becherglas ab.
Beobachtung:
Man sieht wie Rauch aus dem Reagenzglas aufsteigt und sich der Zucker schwarz färbt. Nach
kurzer Zeit steigt eine schwarze Masse in dem Glas nach oben und erstarrt an der Luft zu
einem festen schwarzen Schaum.
Bild 4: Angela Herrmann
Auswertung:
Die konzentrierte Schwefelsäure wirkt stark Wasser entziehend. Sie verbrennt den Zucker
schnell zu Kohlenstoff und solvatisiert dabei in ihre Ionen:
OH
H
H2SO4(konz) +
H
OH H
HO
OH
HO
OH
O
H HO
O
H
OH
OH
H
OH
Cn(s) + n SO42-(aq) + n H3O+(aq)
Der dabei entstehende schwarze Schaum ist durch das Wasser aufgetriebener Kohlenstoff.
Zucker als organische Substanz dient in diesem Versuch als Beispiel für die vielen
organischen Verbindungen in der Haut des Menschen, die durch nur einen Tropfen
konzentrierter Säuren, Laugen oder auch weniger konzentrierter Lösungen irreversibel
5
zerstört werden, wenn man nicht die richtigen Schutzmaßnahmen beim Arbeiten mit diesen
Chemikalien ergreift.
Entsorgung:
Der schwarze Schaum kann nach Erkalten in die Feststoffabfälle gegeben werden. Das
Reagenzglas sollte man gut mit Wasser ausspülen.
Demo 1: Baumwollkittel oder synthetische Fasern?
In dieser Demonstration soll gezeigt werden, dass das Tragen eines Baumwollkittels wie nach
Vorschrift sehr sinnvoll ist.
Chemikalien:
- Baumwollkittelstück
- Stück eines Nylonkittels
Geräte:
- Feuerzeug
- feuerfeste Schüssel
- Aufhängung aus Metallstangen
- Bunsenbrenner
Durchführung:
An der Aufhängung befestigt man die beiden Stücke der brennbaren Materialien über der
feuerfesten Schüssel und setzt beide anschließend mit dem Brenner in Brand.
Beobachtung:
Der Baumwollkittel verbrennt gut unter Verkohlung und ohne zu tropfen.
Nylon schmilzt beim Verbrennen und tropft als brennende Tropfen in die Schüssel.
Brennender Tropfen
Bilder 5, 6: Angela Herrmann
6
Auswertung:
Wie schon in der Beobachtung beschrieben verkohlt der Baumwollkittel, sodass nur leichte
schwarze Flocken von Kohlenstoff übrig bleiben, die durch die Luft wirbeln. Nylon dagegen
zeigt als Polyamid das typische Verhalten vieler synthetischer Stoffe. Es schmilzt zunächst,
verbrennt dann und tropft durch das Schmelzen und Verbrennen in die feuerfeste Schale.
Das würde auch bei einem Brand passieren, wobei sich dann das schmelzende Nylon mit der
Haut verbindet und so schwere Verbrennungen verursacht.
Baumwollkittel sind also in jedem Fall ein besserer Schutz vor Verletzungen als synthetische
Fasern.
Entsorgung:
Die Reste können trocken und erkaltet in den Müll gegeben werden.
3. Feuer
Das Thema Feuer ist ein sehr wichtiges im Chemieunterricht. Denn Feuer können leicht durch
Unachtsamkeit ausbrechen oder sich schnell ausbreiten, wenn man nicht weiß, wie man damit
umgehen soll. Wichtig ist es auch alle möglichen Reaktionen von den verwendeten
Chemikalien zu kennen, da Feuer nicht immer mit Wasser gelöscht werden können - teilweise
werden sie durch Wasser sogar verstärkt oder erst entzündet.
Ein wichtiges Beispiel dafür bietet ein Metallbrand, der niemals durch Wasser gelöscht,
sondern verstärkt wird, sodass es sogar zu einer Explosion kommen kann.
Demo 2: Metallbrände
Chemikalien:
- Magnesiumspäne (grob, geölt)
Gefahrensymbol: F
Leichtentzündlich
R 15
Reagiert mit Wasser unter Bildung leicht entzündlicher Gase.
R 11
Leichtentzündlich.
S2
Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
S 43
Zum Löschen Sand verwenden. (kein Wasser verwenden)
S7/8
Behälter trocken und dicht geschlossen halten.
7
- Wasser
Geräte:
- feuerfeste Unterlage
- Backsteine
- Spatel
- Spritzflasche
- Bunsenbrenner
Durchführung:
Die geölten Magnesiumspäne werden mit dem Spatel auf die Backsteine in der feuerfesten
Unterlage gelegt und mit dem Brenner vorsichtig entzündet. Anschließend kann man mit der
Spritzflasche aus mindestens 1 m Entfernung ein paar Tropfen Wasser auf das brennende
Magnesium spritzen.
Dann lässt man alles abbrennen.
Beobachtung:
Die Magnesiumspäne verbrennen mit einem hell gleißenden Licht. Spritzt man Wasser darauf
explodiert das ganze, bis es dann nach wenigen Minuten komplett verbrannt ist.
Bilder 7, 8: Angela Herrmann
Auswertung:
Die geölten Magnesiumspäne werden zunächst mit dem Bunsenbrenner entzündet, da eine
höhere Temperatur zur Entzündung notwenig ist. Sie verbrennen mit einem gleißend hellweißen Lichtschein schon sehr eindrucksvoll zu Magnesiumoxid (welches als Magnesia
bekannt ist und zum Beispiel beim Sport zur Anwendung kommt) und zu Magnesiumnitrit,
einem gelblichen Pulver.
2 Mg(s) + O2(g)
3 Mg(s) + N2(g)
2 MgO(s) (Magnesia)
Mg3N2(s)
8
Gibt man aus Unwissenheit beim Löschen eines solchen Brandes Wasser hinzu, so laufen
folgende Reaktionen ab, die das Ganze bis zur Explosion bringen können:
Mg(s) + H2O
Mg3N2(s) + 6 H2O
Mg(OH)2(s) + H2(g)
2 NH3(g) + 3 Mg(OH)2(s)
Der entstehende Wasserstoff ist der Grund für die Explosivität des Gemisches.
Dieser Versuch sollte also zeigen, dass man sich im Voraus gut über die verschiedenen Stoffe
informieren muss ehe man mit diesen arbeitet, um in einem Brandfall zu wissen welche
Maßnahmen man ergreifen muss. Metallbrände können oft nur durch Sand oder allgemein
durch den Entzug von Sauerstoff gelöscht werden, wobei auch Kohlenstoffdioxidlöscher nicht
funktionieren, da der im CO2 enthaltene Sauerstoff auch für die Verbrennung von Metallen
genutzt werden kann.
Entsorgung:
Das Pulvergemisch kann nach Abkühlung in die Feststoffabfälle gegeben werden.
Auch bei einem Fettbrand, der leicht zu Hause ausbrechen kann, ist es wichtig richtig zu
reagieren. Dieses Experiment wurde nicht gezeigt aber der folgende Artikel soll allen
Schülern die Wichtigkeit des sachverständigen Umgangs mit Feuer verdeutlichen:
Friteusenbrand
Vorbildlich verhält sich ein 11jähriger Junge, der einen
Friteusenbrand durch Abdecken mit seiner Jacke löscht. Zuvor
hat es seine Mutter mit Wasser versucht. Bei diesem
klassischen Fehlverhalten wird der Brand erst recht angefacht.
Hinzu kommt, dass der Junge vor seinem Eingreifen noch die
Feuerwehr alarmierte, die dann den Rest besorgte. (Gütersloh)
http://www.chemieunterricht.de/dc2/gefahr/gef_lit.htm
Ein zweiter Versuch soll verdeutlichen, dass Feuer auch durch Wasser „entstehen“ kann.
Versuch 2: Feuer durch Wasser
Chemikalien:
- Ammoniumchlorid
Gefahrensymbol: Xn
Gesundheitsschädlich
9
R 22
Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
R 36
Reizt die Augen.
S 22
Staub nicht einatmen.
- Ammoniumnitrat
Gefahrensymbol: O
Brandfördernd
R8
Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen.
R9
Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen.
S 15
Vor Hitze schützen.
S 16
Von Zündquellen fernhalten – Nicht rauchen.
S 41
Explosions- und Brandgase nicht einatmen.
- Zinkpulver
Gefahrensymbol: N
Umweltgefährlich
R50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche
Wirkungen haben.
S 60
Dieses Produkt und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen.
S 61
Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen
einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen.
- Wasser
Geräte:
- Waage
- Spatel
- Pulverflasche
- Backsteine
- feuerfeste Unterlage
- Pipette
Durchführung:
Man mischt 4 g Zinkpulver, 4 g Ammoniumnitrat und 1 g Ammoniumchlorid vorsichtig in
der Pulverflasche. Das Gemisch gibt man auf die Backsteine in der feuerfesten Unterlage.
Anschließend spritzt man vorsichtig Wasser mit Hilfe der Pipette auf die Mischung.
Wichtiger Hinweis: Normalerweise sollte man diesen Versuch in der Schule in einem Abzug
durchführen, in einem großen Hörsaal mit Abzugsanlage braucht man das nicht unbedingt.
10
Beobachtung:
Es findet eine heftige Reaktion statt. Das Gemisch entzündet sich und es entwickelt sich
starker Rauch.
Bild 9: Angela Herrmann
Auswertung:
Zunächst reagiert Ammoniumchlorid mit Wasser in einer Säure-Base-Reaktion:
NH4Cl (s) + H2O


NH3 (g) + H3O+(aq) + Cl-(aq)
Zink reagiert dann in einer stark exothermen Reaktion mit den entstandenen Oxoniumionen.
0
+1
+2
+
Zn (s) + 2 H3O
(aq)


Zn
2+
+1
(aq)
0
+ 2 H2O + H2 (g) ↑
∆H << 0
Bei der Hauptreaktion wird Zink zu Zinkoxid oxidiert, dabei dient Nitrat als Oxidationsmittel:
0
Oxidation 1:
+2


Zn (s)
Zn2+(aq) + 2 e-
-3
Oxidation 2:
2 NH4
0
+
(aq)


N2 (g) + 8 H+(aq) + 6 e-
+5
NO3-(aq)
0
-
+ 10 e


Reduktion:
2
Gesamt:
Zn (s) + NH4(NO3) (aq)
N2 (g) + 6 O2-


ZnO (s) + N2 (g) + 4 H2O
11
Die Bildung des Zinkoxids ist im Endeffekt für die starke Rauchentwicklung verantwortlich.
Dieser Versuch zeigt ganz deutlich, dass schon Spuren von Wasser, was im allgemeinen
Verständnis der Schüler Feuer löscht, in diesem Fall Feuer erst hervorruft und bei größeren
Mischungen explosiv sein kann.
Entsorgung:
Die Produkte werden in die Feststofftonne entsorgt.
Um auf den Umgang mit Feuer gerüstet zu sein, wird in der nächsten Demonstration die
Wirkungsweise eines Kohlenstoffdioxidlöschers gezeigt, welcher der am häufigsten in der
Schule vorhandenen Löschmethode entspricht.
Demo 3: Modell eines CO2- Löschers
Chemikalien:
- Natriumhydrogencarbonat (keine R/S-Sätze)
- verdünnte HCl (c = 2 mol/L)
Geräte:
- Becherglas
- Teelicht
- Spatel
- Feuerzeug
- Pipette
Durchführung:
In das Becherglas gibt man einige Spatel voll Natriumhydrogencarbonat, so dass der Boden
gut bedeckt ist. Nun stellt man ein brennendes Teelicht darauf. Anschließend gibt man
vorsichtig die verdünnte Salzsäure mit der Pipette auf das Natriumhydrogencarbonat, ohne die
Kerze durch die Flüssigkeit zu löschen. Das kann man am besten erreichen, indem man die
Säure am Rand des Becherglases herablaufen lässt.
Beobachtung:
Die Kerze brennt zunächst sehr gut. Bei der Zugabe von Salzsäure kann man beobachten wie
sie nach kurzer Zeit erlischt.
12
Bilder 10, 11: Angela Herrmann
Auswertung:
Nach Zugabe der verdünnten Salzsäure läuft die folgende Reaktion ab:
NaHCO3 (s) + HCl(aq)
Na+(aq) + Cl-(aq) + CO2(g) + H2O
Das gebildete Kohlenstoffdioxid sammelt sich am Boden des Becherglases, da es schwerer als
Luft ist, verdrängt damit den zum Brennen nötigen Sauerstoff und erstickt die Kerze, welche
rauchend erlischt.
Dieses Prinzip wird auch bei den in den Klassenräumen hängenden Feuerlöschern genutzt.
Das Feuer wird mit Kohlenstoffdioxid besprüht und erlischt aus Mangel an Sauerstoff.
Aus diesen ersten beiden wichtigen Abschnitten einer Belehrung kann man für und mit den
Schülern folgende Verhaltensregeln ableiten, die man als Bild mit Piktogrammen oder als
Liste in den Klassenraum hängen kann:
•
Schutzbrille tragen
•
lange Haare zusammenbinden
•
beim Arbeiten mit ätzenden oder giftigen Stoffen passende Handschuhe tragen
•
Baumwollkittel zum Experimentieren tragen
•
sich mit den Feuerlöschgeräten vertraut machen
13
4. Verbote
Überall in der Schule gibt es Ge- und Verbote und besonders im Chemieunterricht muss man
die Verbote bezüglich Essen, Trinken, Rauchen und Schminken strengstens beachten. Denn
gerade im Chemieraum sind nicht nur Bakterien überall, sondern auch Chemikalien, die man
zunächst vielleicht nicht sieht.
Damit aber auch das nicht als
unsinniges Verbot erscheint, kann
man mit einem kleinen Versuch
das Ganze sehr eindrücklich
gestalten.
Bild 12: http://www.autodino.de/autonews/2007/06/04/klimaanlage/
Versuch 3: Verunreinigte Bänke
Chemikalien:
- Iod-Kaliumiodid-Lösung
Gefahrensymbol: Xn Gesundheitsschädlich
N Umweltgefährlich
R 20
Gesundheitsschädlich beim Einatmen.
R 21
Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut.
R 50
Sehr giftig für Wasserorganismen.
S:
keine S-Sätze
- ein Stück helles Brot
Geräte:
- Pipette
14
Durchführung:
Bevor man die Belehrung durchführt oder irgendwann zwischendurch kann man unauffällig
ein wenig Iod-Kaliumiodidlösung auf die Laborbank spritzen und leicht verwischen (zum
Beispiel mit Toilettenpapier). Wenn man nun zu diesem Versuch kommt, legt man einfach
das Brot auf die bespritzte Fläche und hebt es dann, nachdem man die Verpackung des Brotes
weggeräumt hat auf, um es der Klasse zu zeigen.
Beobachtung:
Das Brot hat viele blau-schwarze Flecken und Streifen.
Auswertung:
Im Brot ist Stärke enthalten, wie auch in vielen anderen Lebensmitteln. Kommt diese Stärke
nun in Kontakt mit nur Spuren von Iod- Kaliumiodidlösung, so läuft folgende
Nachweisreaktion ab:
Stärke(aq) + I3-(aq)
Iod-Stärke (tiefdunkelblau)
Charge-Transfer-Komplex
Bilder 13, 14: http://images.google.de/images?ndsp=18&um=1&hl=de&q=bilder+explosion&start=90&sa=N
Wie in der Abbildung verdeutlicht, besteht Stärke aus Makromolekülen von
Glucosemolekülen, die helical gewunden sind. In diese Windungen lagern sich nun
Polyiodidionen ein, wie zum Beispiel das Triiodid, und bilden mit der Stärke einen
tiefdunkelblauen Charge-Transfer-Komplex, der auch als Nachweis für Stärke fungiert.
So kann man deutlich zeigen, dass das Essen, wie auch Trinken, Schminken und Rauchen aus
einem guten Grund im Chemieraum verboten ist: Es gibt überall auf den Bänken und Böden
Chemikalien, die zum Teil giftig sind und die man nicht sieht. Und schon das einmalige
Ablegen des Brotes kann eine Vergiftung verursachen. In diesem Beispielversuch kann man
erläutern, dass vielleicht gerade in der vorangegangenen Stunde eine Klasse den
15
Stärkenachweis durchgeführt und am Ende nicht ordentlich genug geputzt hat, sodass Reste
der Chemikalien auf den Bänken verblieben sind.
So kann man aus diesem Kapitel “Verbote” folgende Verhaltensregeln ableiten:
•
nicht essen oder trinken
•
nichts von den Substanzen probieren
•
nicht Rauchen oder Schminken
5. Gefahrensymbole; R/S-Sätze
Wie schon in der Einleitung beschrieben, sieht der Lehrplan eine Einführung in die
Gefahrensymbole und das Bekanntmachen mit den zu den Chemikalien gehörenden R/SSätzen vor.
Im Folgenden werden die wichtigsten Gefahrensymbole gezeigt und erläutert und zum Teil
mit Hilfe von Versuchen einprägsamer dargestellt.
E: Explosionsgefährlich
Explosionsgefährliche Stoffe können durch Schlag, Reibung, Erwärmung
oder Zündfunken auch ohne Sauerstoff explodieren.
Bild 15
F+: Hochentzündlich
Hochentzündliche Stoffe bilden mit Luft ein explosives Gemisch.
Beispiel: Wasserstoff
R 12
Hochentzündlich
S9
Behälter dicht geschlossen an einem gut belüfteten Ort
aufbewahren.
Bild 16
S 16
Von Zündquellen fernhalten – Nicht rauchen.
S 33
Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen.
16
Versuch 4: Wasserstofforgel
Chemikalien:
- Wasserstoff (R/S-Sätze siehe oben)
- Wasser
Geräte:
- Metallkegel mit zwei Öffnungen
- Dreifuß
- Pneumatische Wanne
- PVC-Schlauch
- Gestell für Wasserstoffgasflasche
- Feuerzeug
- großer Stopfen für die untere Öffnung des Metallkegels
Durchführung:
Zunächst sollte man sichergehen, dass die Gasflasche fest angebunden ist. Anschließend füllt
man die pneumatische Wanne mit Wasser und den Metallkegel ebenso. Der Kegel wird an
dem Wasserhahn vollständig mit Wasser gefüllt und die untere Öffnung mit einem Stopfen
verschlossen. Während man weiterhin die obere Öffnung mit einem Finger verschließt,
transportiert man den Kegel in die Wanne und füllt ihn von unten her mit dem
Wasserstoffgas. Ist der Kegel voll, verschließt man die Gasflasche und stellt den Kegel auf
den Dreifuß - immer noch die obere Öffnung geschlossen haltend. Dort öffnet man die obere
Öffnung und entzündet das entweichende Gas mit einem Feuerzeug. Nun nimmt man Abstand
und wartet ab.
Beobachtung:
Das Gas brennt mit einer kleinen blauen Flamme und nach circa einer Minute kann man einen
leisen Laut hören, der während er lauter wird gleichzeitig immer tiefer wird. Schlussendlich
erlischt die Flamme und es ertönt ein lauter Knall.
Bild 17: Angela Herrmann
17
Auswertung:
Wasserstoff ist leichter als Luft und kann deshalb nach unten geöffnet zu dem Dreifuß
transportiert werden. Nach Entzünden des Gases verbrennt der Wasserstoff mit dem von
unten nachströmenden Sauerstoff zu Wasser. Beim richtigen Verhältnis Wasserstoff :
Sauerstoff = 2:1 in dem Kegel läuft die sehr stark exotherme Reaktion als Knall ab:
2 H2(g) + O2(g)
2 H2O(l)
H << 0
Die vorher hörbaren Töne stammen von vielen kleinen Knallgasexplosionen, bei denen noch
nicht das “richtige” Verhältnis von Sauerstoff zu Wasserstoff erreicht ist.
Dieser Versuch veranschaulicht so sehr schön die R/S-Sätze von Wasserstoff.
Entsorgung:
Das Wasser aus der Wanne kann einfach in den Abguss gegossen werden.
F: Leichtentzündlich
Leichtentzündliche Stoffe bilden im Kontakt mit Luft hochentzündliche
Gase.
Bild 18
O: Brandfördernd
Brandfördernde Stoffe können brennbare Stoffe entzünden oder
ausgebrochene Brände verstärken und so das Löschen erschweren.
Bild 19
T+: Sehr giftig
T: Giftig
Durch Einatmen, Einnahme oder Hautkontakt
auch geringer Mengen kommt es zu akuten
oder chronischen Schäden oder zum Tod.
Bild 20
Bild 21
18
Xn: Gesundheitsschädlich
Verursachung von akuten oder
chronischen Gesundheitsschäden
durch Hautkontakt, Einatmen oder
Verschlucken.
Bild 22
Xi: Reizend
Diese Stoffe können Augen, Haut und Atmungsorgane reizen und zu
Entzündungen führen.
Bild 23
C: Ätzend
Derartig gekennzeichnete Substanzen zerstören lebendes Gewebe
und andere Stoffe.
Bild 24
N: Umweltgefährlich
Freisetzung in die Umwelt kann schwerwiegende Folgen für Wasser,
Boden, Luft, Klima, Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen haben.
Bild 25
Bilder 15, 16, 18-25: //www.chemie.de/tools/sicherheit/Gefahrensymbole.php3
19
Aus diesen Symbolen und Lehrsätzen kann man folgende Verhaltensregeln für den Unterricht
zusammenstellen:
•
Gefahrensymbole kennen
•
Gefahrensymbole auf Chemikalienflaschen kleben
•
Stoffspezifische Sicherheitsregeln kennen und beachten
Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Unfälle unter der Fragestellung:
6. Wodurch passieren Unfälle?
Dazu werde ich in diesem Kapitel wichtige Faktoren benennen und durch Experimente
veranschaulichen.
Unfälle geschehen häufig aufgrund fehlender oder nicht beachteter Anweisungen, Neugier,
Nichtwissen, Unordnung oder Leichtsinn. Das soll keine vollständige Aufzählung darstellen,
sondern eine Übersicht über die häufigsten Ursachen für Unfälle im Chemieunterricht geben.
So können zum Beispiel unter dem Punkt „Unordnung“ nicht aufgeräumte Laborplätze oder
Falschbeschriftungen zu tödlichen Unfällen führen:
Gift in der Flasche (III)
Ein Goldschmied greift während eines Telefonats zur Sprudelflasche und nimmt
einen kräftigen Schluck. Daran stirbt er unter Qualen. Denn in der Flasche befindet
sich - vermutlich von ihm selbst abgefüllt - eine konzentrierte Lösung von Zyankali.
Die benötigen die Goldschmiede zum Härten des Metalls. (Gütersloh)
http://www.chemieunterricht.de/dc2/gefahr/gef_lit.htm
Versuch 5: Falsch beschriftete Flaschen
Chemikalien:
- Natriumhydrid
Gefahrensymbol: F
Leichtentzündlich
R 15
Reagiert mit Wasser unter Bildung leicht entzündlicher Gase.
S7/8
Behälter trocken und dicht geschlossen halten.
S24/25 Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden.
S 43
Zum Löschen Sand verwenden. (vom Hersteller anzugeben, kein Wasser verwenden)
20
- Phenolphthalein
Gefahrensymbol: Xn
R 40
Gesundheitsschädlich
Verdacht auf krebserzeugende Wirkung.
S36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen.
- Wasser
Geräte:
- Pipette
- Peleusball
- Becherglas 1000 mL
- PVC-Schraubflasche mit 2 Etiketten
Durchführung:
Als Vorbereitung auf den Versuch schreibt man auf die Etiketten der Schraubdeckelflasche
schon vor der Belehrung vorne NaCl und hinten NaH, mit den jeweiligen Gefahrensymbolen
und R/S-Sätzen und gibt circa 2 Spatelspitzen voll NaH in das Gefäß.
Bei der Durchführung des Versuches gießt man circa 500 mL Wasser in das Becherglas und
gibt 5-10 Tropfen Phenolphthaleinlösung hinzu.
Nun führt man den einfachen Versuch durch, eine Kochsalzlösung herstellen zu wollen,
indem man den „Rest Kochsalz“ in das Becherglas gibt.
Beobachtung:
Das Wasser reagiert heftig mit der weißen körnigen Substanz. Es knallt und spritzt und
schlägt Funken.
Auswertung:
NaCl würde niemals mit Wasser so heftig reagieren, so dass man sagen kann: Das war
definitiv nicht NaCl!
Dieser Satz soll die Schüler dazu führen sehr genau auf alle Beschriftungen zu achten und
auch alle selbst abgefüllten Substanzen gut zu beschriften.
Die Reaktionen, die hier abgelaufen sind, kann man in folgender Gleichung zusammenfassen:
Erklärung: NaH(s) + H2O(l)
Na+(aq) + OH-(aq) (verändert die Konfiguration des
Indikators, der daraufhin die Lösung färbt)+ H2(g)
Der entstehende Wasserstoff entzündet sich selbst an der Luft und löst die „Explosion“ aus.
21
Dieser Versuch kann beendet werden, indem man die Rückseite der Flasche zeigt, auf der die
Beschriftung über NaH aufklärt. So wird allen sehr eindrücklich gezeigt wie wichtig Ordnung
beim Arbeiten mit Chemikalien ist.
Die nun rosa gefärbte Lösung (Phenolphthalein reagierte mit den Hydroxidionen zu einer
farbigen Verbindung) kann gleich für die nächste Demonstration verwendet werden, in der
gezeigt werden soll, dass besonders Leichtsinn schnell Unfälle verursacht, wie es auch die
beiden nächsten Artikel zeigen.
Allein experimentiert
Eine Lehrerin führt nachmittags allein in der Schule chemische Experimente durch. Es
kommt zu einer Explosion, bei der sie an beiden Augen verletzt wird. Es dauert lange, bis
sie gefunden wird. (Berlin)
Ammoniak - spritzt wie Champagner
Eine Chemiestudentin geht ohne Schutzbrille ins Labor, um nur mal schnell nach einem
Ansatz, der in konzentrierter Ammoniaklösung abläuft, zu sehen. Da es im Raum recht
warm ist, hat sich in einem Gefäß ein hoher Ammoniakdruck aufgebaut. Die Apparatur
fliegt in dem Moment auseinander, als sich die Studentin in Augenhöhe dazu befindet.
Folge: Hornhautverletzungen und einige Monate im Krankenhaus. (Tübingen)
Demo 4: Nutzung von Peleusbällen
http://www.chemieunterricht.de/dc2/gefahr/gef_lit.htm
Demo 4: Nutzung von Peleusbällen
Die Nutzung von Peleusbällen beim Pipettieren erscheint einem an der Uni oder auch in der
Schule als eine triviale Angelegenheit. Aber nicht an allen Schulen ist die Verwendung so
bekannt und geübt. Ich habe zum Beispiel in meinem erlebten Chemieunterricht zum Titrieren
von Säuren und Basen die Lösungen mit dem Mund in die Pipetten gesaugt, da die Schule
anscheinend keine oder nicht genügend Peleusbälle für die Messpipetten besaß.
Chemikalien:
- Lösung von Versuch 5
(alkalische Lösung durch Phenolphthalein rosa gefärbt)
Geräte:
- Messpipette 50 oder 100 mL
- Peleusball
22
Durchführung:
Man zieht mit dem Peleusball vorsichtig die rosa Lösung in die Pipette und geht dabei kurz
mit der Pipettenspitze aus der Lösung heraus und wieder hinein.
Beobachtung:
Die rosa Lösung steigt langsam in der Pipette nach oben. Beim heraus- und anschließenden
wieder Eintauchen schießt die Lösung schnell in den Peleusball hinein.
Auswertung:
Durch den Unterdruck, der durch das Ansaugen der Lösung entsteht, schießt die stark
basische Lösung in den Ball hinauf, wenn man zuvor Luft angesaugt hat.
Wenn man das mit dem Mund ansaugen würde, wäre dieser durch die Base verätzt. Andere
Stoffe könnten in einem solchen Fall noch wesentlich schlimmere Folgen haben. Daher sollte
diese Demonstration abschreckend wirken und den Schülern gerade in Momenten der
Faulheit, wo sie ohne Peleusball arbeiten möchte die Gefahren in die Erinnerung rufen.
Demo 5: Etherbrücke
Chemikalien:
- Diethylether
Gefahrensymbol:
F+ Hochentzündlich
Xn Gesundheitsschädlich
R 12
Hochentzündlich.
R 19
Kann explosionsfähige Peroxide bilden.
R 22
Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
R 66
Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.
R 67
Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
S9
Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren.
S 16
Von Zündquellen fernhalten – Nicht rauchen.
S 29
Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.
S 33
Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen.
Geräte:
- Etherbrücke aus Edelstahl
- Teelicht
- Feuerzeug
- Bunsenbrenner
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- Porzellanschale
- Messzylinder 50 mL
- Stativmaterial
Durchführung:
Die Etherbrücke baut man mit der Porzellanschale wie in dem Bild auf.
Stativ mit Porzellanschale
Brücke
Teelicht
Zuerst entzündet man das Teelicht. In den Messzylinder misst man anschließend 20 mL
Diethylether ab. Bevor man ihn in die Porzellanschale gießt, erwärmt man diese mit dem
Brenner für circa 30 s.
Beobachtung:
Man kann im abgedunkelten Raum sehen wie sich ein Gas von der Porzellanschale nach
unten ausbreitet, und plötzlich entzündet sich die gesamte Etherbrücke vom Teelicht
ausgehend bis zur Porzellanschale. Dort verbrennt anschließend die Flüssigkeit mit einer
hellen Flamme.
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Auswertung:
Der Diethylether verdampft schlagartig und fließt, da schwerer als Luft, an der Metallbrücke
zum Teelicht, wo er sich entzündet. Man sieht also:
Hochentzündliche Stoffe können sich auch noch in 10 m Entfernung an einer
Zündquelle entzünden!
Auch dieses Beispiel für leichtsinnigen Umgang mit Chemikalien soll den Schülern zeigen,
dass man durch einfaches Beachten der Gefahrenhinweise und Nachdenken viele Unfälle
vermeiden kann.
Aus diesem Kapitel ist es wichtig zu lernen wie man sich bei einem Unfall oder Notfall
verhalten soll. Dabei ist das Absetzen eines Notrufes nach folgendem Muster genau
einzuhalten:
Wer meldet?
Name und Standort
Wo ist es passiert?
Genaue Bezeichnung des Notfallortes
Wohin soll der Rettungswagen/Hubschrauber kommen?
Was ist passiert?
Zahl der Verletzten/Erkrankten
Art und Grad der Verletzung?
Sind Verletzte eingeklemmt?
Warten, bis die Einsatzzentrale das Gespräch beendet!
In der Schule sind konkret folgende Sofortmaßnahmen zu ergreifen:
-
Personen retten, ohne sich selbst zu gefährden
-
wenn nötig Strom und Gas abschalten
-
Hilfe holen
-
Brand mit Eigenmitteln löschen
-
Schulleitung benachrichtigen
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Zusammenfassen sollte man mit der Klasse diese Verhaltensregeln aufstellen:
•
nicht unnötig herumlaufen
•
Ruhe beim Experimentieren um Anweisungen beachten zu können, nichts selber
ausprobieren
•
nicht an Gas- oder Wasserhahn spielen
•
nichts von den Chemikalien mit nach Hause nehmen
•
nach den Versuchen aufräumen, die Arbeitsfläche reinigen
•
Gasflaschen festbinden, auch wenn sie nur kurz genutzt werden
•
Flaschen richtig beschriften
•
bei Selbstabfüllungen Datum angeben
•
Flaschen nach Entnahme sofort verschließen
•
nicht verbrauchte Chemikalien nicht in Gefäße zurückgeben
•
Gefäße mit leicht brennbaren Substanzen weg von Flammen
•
Reaktionsgefäße nach Gebrauch so rasch wie möglich entleeren und reinigen
7. Entsorgung
Für die Schüler gehört auch das richtige Entsorgen von Chemikalien zu den
Sicherheitshinweisen dazu. Denn auch hierbei können leicht durch Fehler Unfälle entstehen.
Daher sind nachfolgend die wichtigsten Verhaltensregeln aufgeführt:

nicht verbrauchte Chemikalien nicht in die Gefäße zurückgeben

auf Sicherheitsanweisungen achten

keine Chemikalien in Abfallkörbe werfen

Lösemittel nicht im Ausguss entsorgen

beim Entsorgen: Umweltschutzrichtlinien beachten
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8. Schulrelevanz und didaktische Analyse
Das Thema „Sicherheit“ ist ein sehr wesentliches im Chemieunterricht und muss gleich in der
ersten stattfindenden Schulstunde besprochen werden. Denn schon bevor überhaupt mit
Chemikalien gearbeitet wird, kann man sich durch falsches Verhalten in Schwierigkeiten
bringen. Dazu ist das Kapitel 4 mit den Verboten von Essen, Trinken, Rauchen oder
Schminken eine Grundvoraussetzung.
Die gezeigten Versuche und Demonstrationen sind sehr einfach in der Durchführung unter zu
Hilfenahme weniger, gängiger Chemikalien und Materialien und haben doch einen recht
großen Effekt. Ich denke besonders Versuch 3 zu den verunreinigten Bänken wird den
Schülern noch lange im Gedächtnis bleiben und zeigt, dass Verbote nicht willkürlich zum
Ärgernis der Schüler gegeben werden.
Da häufig mit offenen Flammen gearbeitet wird, ist es unerlässlich, über die Gefahr eines
ausbrechenden Feuers zu belehren und das Verhalten im Fall eines Unfalles zu klären. Dabei
ist es sinnvoll die am Ende eines jeden Kapitels aufgeführten Verhaltensregeln mit den
Schülern gemeinsam als Wandplakat oder übersichtliche Merkseite im Heft zu gestalten. Wie
in der Einleitung beschrieben ist es notwendig, über die R/S-Sätze aufzuklären und daran die
verschiedenen Gefahrensymbole zu erläutern. Auch das wird durch eindrückliche Versuche,
wie zum Beispiel die Wasserstofforgel oder die Etherbrücke, lebendig und einprägsam.
Das Kapitel „Leichtsinn“ ist in meinen Augen ein sehr Wichtiges, da Unfälle jeglicher Art
häufig durch leichtsinniges Arbeiten und die unbedachte Handhabung von Chemikalien
geschehen und somit vermieden werden könnten. Die kurzen Artikel dazu sollen abschrecken
und auf diese Gefahren aufmerksam machen.
Viele der gezeigten Versuche und Demonstrationen würde man in einer solchen
Sicherheitsbelehrung nicht chemisch erläutern, da das für den erwünschten Effekt der
Abschreckung und des Nachdenkens nicht nötig ist und zu viel Zeit kosten würde. Auch in
Klasse 7, in der das Thema laut Lehrplan ausdrücklich behandeln werden muss, kann man
viele Versuche noch nicht zufriedenstellend erklären, da die Schüler das dafür notwendige
Fachwissen noch nicht besitzen. Insgesamt ist das für eine Belehrung auch nicht von Nöten,
wichtiger sind das Zusammenstellen und Lernen der Verhaltensregeln, die an dem Ende eines
jeden Kapitels aufgelistet sind.
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9. Quellenangabe
-
Bittner, T., Rehm, K. Elemente Chemie I. 2000. Stuttgart: Ernst Klett Verlag GmbH
-
Bittner, T. Elemente Chemie II. 1997. Korb: Klett Druck
-
Hessischer Lehrplan G8
-
Merck (Hrsg.), Sicheres Arbeiten in chemischen Laboratorien, Theorie und Praxis der
Unfallverhütung. 1987. München: Bundesverband der Unfallversicherungsträger der
öffentlichen Hand e.V.
-
Sicherheit: Handbuch für das Labor. 1991. Darmstadt: GIT Verlag
-
Riedel, E. Anorganische Chemie. 6. Auflage, 2004. Berlin: Walter de Gruyter
-
Roesky, H.W. Glanzlichter chemischer Experimentierkunst. 2006. Weinheim: WileyVCH
Internetquellen:
-
http://www.ib-rauch.de/okbau/bauchemie/zellulose.html (25.04.2008)
-
http://www.chemieunterricht.de/dc2/ (27.04.2008)
-
http://www.chemieunterricht.de/dc2/gefahr/gefahren1.htm (03.05.2008)
-
http://www.seilnacht.com/versuche/experih2.html (15.05.2008)
-
http://www.lii-europe.de/seiten/produkte/natriumhypochlorit.htmUW - C 624 10/96
(20.05.2008)
-
http://www.uni-mainz.de/FB/Chemie/wschaertl/Dateien/Security_SS2005.pdf
(29.04.2008)
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