Meteoriten - Bomben aus dem All Erst die schlechte Nachricht: Ein Riesen-Meteorit könnte bei uns alles Leben vernichten. Und nun die gute: Solche Brocken treffen die Erde schätzungsweise nur alle 100 Milionen Jahre. Noch besser ist natürlich, daß Ihr hier alles über Meteoriten und ihre Entstehung lesen könnt. Forscher glauben sogar, daß der Einschlag eines Riesen-Meteorits das Aussterben der Dinosaurier herbeigeführt hat. Mit tollen Animationen und vielen Links, die Euch das Thema ganz nahe bringen - fliegt mit GEOlino ins All! Ein unheimlicher Donnerschlag erschreckte am 30. Juni 1908 die Menschen in Sibirien, dem fernen Osten Rußlands. Es klang nach einer gewaltigen Explosion, viel lauter als ein Gewitter. Selbst im weit entfernten England registrierten Wetterstationen noch eine unerklärliche Druckwelle. Die Experten standen vor einem Rätsel: Auf einem Gebiet von 1600 Quadratkilometern, einer Fläche so groß wie Berlin und Hamburg zusammen, waren die Bäume wie Streichhölzer abgeknickt. Doch nirgends Spuren einer Explosion. Kein Krater. Nichts. Erst Jahrzehnte später konnten die Wissenschaftler befriedigend klären, was den geheimnisvollen Kahlschlag in Mittelsibirien verursacht hatte: Ein riesiger Brocken, wahrscheinlich mehr als sieben Millionen Tonnen schwer, war aus dem Weltraum auf die Erde zugerast. Als er in die Erdatmosphäre eindrang, wie die Luftschicht heißt, die unsere Erde umgibt, wurde er so stark abgebremst, daß er auseinanderbrach. Er explodierte mehrere Kilometer über dem Boden. Das hört sich an wie eine Szene aus einem Science-fiction-Film, meint Ihr? Ist es aber nicht tatsächlich könnte uns auf der Erde jeden Tag der Himmel auf den Kopf fallen. Denn im Weltraum flitzen viele Störenfriede herum. Kometen zum Beispiel - das sind Gebilde aus Eis und Staub. Auch Asteroiden jagen munter durchs All: Sie bestehen aus Stein und aus Metallen wie Nickeleisen. Was sind eigentlich Asteroiden? Die meisten von ihnen lassen die Erde zum Glück links liegen. Wenn sie aber doch einmal Kurs auf unseren Planeten nehmen, in die Atmosphäre eintreten und schließlich auf der Erdoberfläche einschlagen, nennen die Wissenschaftler sie "Meteoriten". Das kommt von dem griechischen Wort "meteoros" und bedeutet "in der Luft schwebend". Entstanden sind diese schwebenden Luftikusse vor rund 4,6 Milliarden Jahren - zu jener Zeit, als sich unser Sonnensystem bildete. Damals ballten sich winzige Materie-Teilchen zu immer größeren Klumpen zusammen. So entstanden zum Beispiel Planeten wie die Erde oder der Mars. Den Asteroiden ging beim Wachsen wohl irgendwann die Puste aus: Sie sind eigentlich zu klein geratene Planeten. Einige haben es nur auf einen Durchmesser von wenigen hundert Metern gebracht, bei anderen beträgt der immerhin bis zu 1000 Kilometer. Nun schwirren die Asteroiden aber nicht planlos wie wild gewordene Hummeln durch das All die meisten dieser Mini-Planeten haben sich zwischen Mars und Jupiter angesiedelt. Sie bilden dort den sogenannten Asteroiden-Gürtel, eine Art kosmische Schutthalde, die ständig um die Sonne kreist. Doch immer wieder werden einzelne Brocken aus ihrer Umlaufbahn geworfen, und manche der Ausreißer geraten dann auf Kollisionskurs mit der Erde. Aber zum Glück treffen sie nicht sehr oft. Am 10. August 1972 zum Beispiel raste eine glühende Feuerkugel in nur 58 Kilometern Abstand über Nordamerika hinweg. Puh, knapp daneben ist zum Glück auch vorbei... Etwas mehr Sicherheitsabstand hielt ein Asteroid am 23. März 1989: Er war immerhin noch doppelt so weit entfernt von unserem Planeten wie der Mond. Ein Volltreffer damit hätte gewirkt wie 20000 Wasserstoffbomben. Was fliegt denn da? Asteroiden bestehen aus Stein und Metallen. Manche sind nicht dicker als wenige hundert Meter, andere bis zu 1000 Kilometer. Die meisten kreisen zwischen Mars und Jupiter. Doch manchmal stoßen zwei von ihnen zusammen, und dann können sie oder ihre Trümmer Richtung Erde rasen. Meteroiten werden die Asteroiden oder andere aus dem Weltall stammende Körper genannt, wenn sie auf die Erde stürzen. Schlagen sie dort aber nicht ein, sondern verglühen schon vorher in der Erdatmosphäre als Sternschnuppen, dann nennen die Forscher sie Meteore. Kometen sind Gebilde aus Eis, Staub und Gas. Nähert sich ein Komet der Sonne, so bildet er unter Einwirkung von Sonnenwind und Sonnenstrahlung einen oder sogar mehrere Schweife aus. Der Name dieses Himmelskörpers kommt vom griechischen "kometes" - langhaarig. Tötete ein Meteorit die Dinos? Und das wäre im wahrsten Sinne des Wortes ein harter Schlag für die Menschheit gewesen: Denn solche Meteoriten können das Leben auf der ganzen Erde zerstören. Die Dinosaurier zum Beispiel, da sind sich die Wissenschaftler heute fast einig, wurden durch einen MeteoritenVolltreffer vernichtet. Wahrscheinlich ist nämlich vor 65 Millionen Jahren ein riesiger kosmischer Körper von schätzungsweise zehn Kilometer Durchmesser auf die Erde gekracht, bei der Halbinsel Yucatan in den heutigen Golf von Mexiko. Das dürfte ziemlich gespritzt haben - aber viel schlimmer war, daß ungeheure Wolken aus Staub und Asche aufwirbelten. Sie verdunkelten den Himmel. Die Folge: Die Pflanzen auf der Erde hatten kein Licht mehr zum Wachsen, und die Dinosaurier mußten verhungern. Aber keine Panik: Solche Killer-Meteoriten sind sehr selten! Forscher schätzen, daß ein über zehn Kilometer großer Meteorit nur alle 100 Millionen Jahre auf die Erde herunterrauscht. Anderthalb Kilometer große Brocken könnten schon häufiger aus heiterem Himmel fallen: alle 500000 Jahre. Die Chancen, einen solchen Einschlag zu Überleben, stünden 50 zu 50: Wahrscheinlich die Hälfte der Menschheit würde an den direkten und indirekten Folgen zugrunde gehen. Flutwellen und Feuerstürme könnten unseren schönen Planeten in einen ziemlich ungemütlichen Ort verwandeln. Ganz alltäglich und relativ harmlos sind dagegen kleinere Meteoriten. Wenigstens 10000 hageln jedes Jahr auf die Erde herab. Doch oftmals ist es nur Staub, was auf der Erdoberfläche ankommt. Denn unser Planet hat einen natürlichen Schutzmantel gegen den lästigen Gesteinshagel aus dem All: die Atmosphäre. Wenn nun ein kleinerer Klumpen mit einem Tempo von mehreren zehntausend Kilometern pro Stunde in die Hülle aus Luft fliegt, dann entsteht Reibung. Und Reibung erzeugt Wärme. Der Eindringling beginnt zu verglühen. In klaren Nächten kann man am Firmament dieses Schauspiel beobachten: Sternschnuppen nennt man dieses harmlose Feuerwerk. Natürlich überlegen die Wissenschaftler, was zu tun wäre, wenn die Erde einmal in die ZielLinie eines Riesen-Asteroiden geriete. Man könnte zum Beispiel Atomraketen auf den Brocken abfeuern und ihn womöglich von seiner tödlichen Bahn ablenken. Vorausgesetzt, die Vorwarnzeit ist lang genug. Dafür müßten aber viel mehr Astronomen mit viel mehr Teleskopen den Himmel beobachten als heute. Und bis das der Fall ist, werden wohl noch einige Meteoriten vom Himmel fallen..