Treibhaus-Experiment erweitert Material: 6 Konfitüregläser 6 Thermometer Erde heller Sand oder Styroporkügelchen Seranfolie gespitzter Bleistift im Winter: 6 Schreibtischlampen o.ä. Durchführung: Bei drei Konfitüregläsern den Boden mit einer ca. 2 cm dicken Schicht aus Erde bedecken. Bei den restlichen drei Konfitüregläsern den Boden mit einer ca. 2 cm dicken Schicht aus hellem Sand oder Styroporkügelchen bedecken. In alle Konfitüregläser wird danach ein Thermometer gesteckt. Über zwei Gläser mit Erde und zwei Gläser mit hellem Boden wird nun Seranfolie gespannt. Danach wird bei einem hellen und einem dunklen Glas die Seranfolie mit einem Bleistift mehrfach durchstochen. Es sollten nun also folgende 6 Typen von Konfitüregläsern vorbereitet sein: 1 Glas mit hellem Boden (Sand oder Styroporkügelchen) ohne Seranfolie 1 Glas mit hellem Boden und unbearbeiteter Seranfolie 1 Glas mit hellem Boden und durchstochener Seranfolie 1 Glas mit dunklem Boden (Erde) ohne Seranfolie 1 Glas mit dunklem Boden und unbearbeiteter Seranfolie 1 Glas mit dunklem Boden und durchstochener Seranfolie All diese Gläser werden nun in die pralle Sonne (z.B. Fensterbank) gestellt und es wird beobachtet, wie sich die Temperatur in ihnen verändert. Hinweis: Im Winter kann das Experiment auch unter sechs Schreibtischlampen als „Sonnenersatz“ durchgeführt werden. Die Erde sollte dann vor dem Versuch auf Zimmertemperatur erwärmt werden. Jede dritte Minute wird die Temperatur in jedem der Gläser mit 6 verschiedenen Farben in eine Tabelle eingetragen (siehe nächste Seite) Treibhausexperiment 60° Temperatur in C° Temperatur in C° Treibhausexperiment 50° 40° 30° 20° 10° 3‘ 6‘ 9‘ 12‘ 60° 50° 40° 30° 20° 10° 15‘ 3‘ Messzeit Temperatur in C° Temperatur in C° 50° 40° 30° 20° 10° 9‘ 12‘ 50° 40° 30° 20° 10° 15‘ 3‘ Temperatur in C° Temperatur in C° 50° 40° 30° 20° 10° Messzeit 9‘ 12‘ 15‘ Treibhausexperiment 60° 9‘ 6‘ Messzeit Treibhausexperiment 6‘ 15‘ 60° Messzeit 3‘ 12‘ Treibhausexperiment 60° 6‘ 9‘ Messzeit Treibhausexperiment 3‘ 6‘ 12‘ 15‘ 60° 50° 40° 30° 20° 10° 3‘ 6‘ 9‘ Messzeit 12‘ 15‘ Lehrerkommentar Die Seranfolie lässt Lichtwellen von aussen ungehindert hindurch, aber die reflektierte und emittierte Wärmestrahlung des Bodens kann die Folie nicht mehr vollständig passieren. Dadurch erwärmt sich der Boden im Konfitüreglas schneller und immer weiter. Dieser Vorgang entspricht dem klassischen Treibhauseffekt in einem Gewächshaus. Ohne Seranfolie kann der Boden nicht viel wärmer werden, als die Luft unmittelbar um ihn herum (die durch die Sonne oder die Schreibtischlampe natürlich ebenfalls aufgewärmt wird). Zur Verknüpfung mit dem Treibhauseffekt der Klimagase kann die Seranfolie mit selbigen verglichen werden. Die durchstochene Seranfolie entspricht dabei der Atmosphäre mit „normaler“ Treibhausgaskonzentration: Hier kann Wärme auch wieder entweichen, sodass ein Gleichgewicht der eingestrahlten und ausgestrahlten Energie entsteht. Die unbearbeitete Seranfolie stellt den verstärkten Treibhauseffekt dar, bei dem zusätzliche Treibhausgase dafür sorgen, dass mehr Energie auf der Erde bleibt, als sie verlässt. Achtung: es handelt sich bei diesem Modell um eine starke Vereinfachung, denn die Verhältnisse in der Atmosphäre sind um ein Vielfaches komplexer. Man Vergleiche den Text „Information Treibhauseffekt“. Die dunkle Erde und der helle Sand erklären den sogenannten Albedo-Effekt: Während dunkle Flächen mehr Energie absobieren und sich somit stärker erwärmen, reflektieren helle Flächen einen grossen Teil des eingestrahlten Lichts, sodass sie weniger Energie absorbieren können und kühler bleiben. Weitere Aspekte: Frische Erde oder Sand enthält im Normalfall etwas Wasser, dieses verdampft durch die Erwärmung, steigt auf und kondensiert an der Seranfolie, weil die Konzentration in der Luft zu hoch wird. Die Wasserschicht an der Seranfolie verstärkt den Treibhauseffekt, führt aber auch dazu, dass etwas mehr Licht (also Energie) reflektiert wird.