Axel Gottwald Gruppe 50 Thomas Hendel 6.12.05 Protokoll: Versuch T 08 Kalorimetrie Zielstellung: Es ist die spezifische Wärmekapazität einer Versuchsflüssigkeit experimentell mit Hilfe der Kalorimetrie zu bestimmen. Vorüberlegung: Es gibt vier verschiedene Arten von Kalorimetern: das Wärmefluss-, das isotherme, das quasiadiabatische und das anisotherme Kalorimeter. Die letzteren drei werden in der Gruppe Adiabatische Kalorimeter zusammengefasst. Wärmeflusskalorimeter sind besonders gut geeignet für langsam Ablaufende Vorgänge, da hier die Temperatur im Probenraum über längere Zeit besser gemessen werden kann. Das Kalorimeter gibt die Wärme mit einer gewissen Konstanz an die Umgebung ab und durch die Integration des Zeit-Temperatur-Grafen kann dann die Wärmemenge q ermittelt werden. Isotherme Kalorimeter sind ebenfalls für eher langsamere Vorgänge verwendbar. Hier wird die Temperatur der Umgebung des Probenraums ständig konstant gehalten und anhand der zur Kompensation der Wärmeabgabe des Probenraums nötigen Energie kann man Aussagen über die ausgetauschte Wärmemenge getroffen werden. Quasiadiabatische Kalorimeter sind für Vorgänge bis einer Stunde nutzbar. Über ein Hilfssystem, welches den Messraum umgibt, wird versucht, die Wärmeübertragung zu erfassen. Dafür wird die Temperatur des Hilfssystems zu jedem Zeitpunkt auf die Temperatur des Kalorimeters eingestellt, sodass die Wärmeübertragung des Kalorimeterprobenraums genau kompensiert wird. Gemessen wird in der Umgebung des Hilfsystems, welche die Wärme an diese abgibt. Dieses Verfahren ist wohl das genauste adiabatische Kalorimeter, aber auch das am kompliziertesten zu handhabende System. Anisotherme Kalorimeter, wie das im Versuch verwendete sind die wohl gebräuchlichste Form der kalorimetrischen Messung. Bei der Umgebungstemperatur (in der Vorperiode) wird der Vorgang zum einem Zeitpunkt t gestartet und die Temperaturverlauf stetig verfolgt. Anisotherme Kalorimeter geben einen geringen Teil der Wärme an die Umgebung konstant ab, was zur Folge hat, dass nach dem Vorgang die Temperatur der Umgebung sich wieder langsam im Kalorimeter einstellt. Im Fall der Mischung wird die Mischungstemperatur durch Extrapolation des Temperatur-Zeit-Grafen ermittelt in derart, dass die Geraden der Vor- und der Nachperiode verlängert werden und die Senkrechte der Gerade der Vorperiode so eingezeichnet das die Flächen der entstehenden Dreiecke gleichgroß sind. Durchführung: - - Bestimmung der Kalorimeterwärmekapzität durch einfüllen von 300ml 50°C warmen Wasser; 5 min. Vorperiode abwarten und Messwerte notieren (je Minute) durch Zugabe von 100 g Wasser von ca. 20°C wird der Mischungsvorgang gestartet nun wird weiter die Temperatur beobachtet Nun wird mit Wasser eine Blindprobe durchgeführt indem zimmertemperiertes Wasser mit einem ca. 80°C heißem Thermophor versetzt wird, welcher wieder rausgenommen wird sobald die Temperatur des Thermophors 40°C ist Währenddessen wird die Temperatur des umgebenden Wassers stetig beobachtet Genauso wird nun mit der unbekannten Flüssigkeit verfahren Messwerte: Die Bestimmung der Wärmekapazität des Kalorimeters wurde den folgenden Messwerten entnommen: m(Becherglas) = 184,2 g m(Kalorimeter) = 216,4 g t in min TKal in°C 1 52,2 2 52,0 mK = 100,1 g mw = 275,7 g m(+100ml Wasser) = 284,3 g m(+300ml Wasser) = 492,1 g 3 51,7 4 51,2 5 50,7 6 42,4 7 42,2 8 41,8 9 41,6 10 41,5 11 41,2 TK = 19,6°C 12 41,0 13 40,8 14 40,6 15 40,3 Nun wurde die Wärmekapazität der Unbekannten bestimmt indem die Temperatur des Wassers als Blindprobe über längere Zeit beobachtet wurde. In der vierten Minute beginnt die Hauptperiode. mKal = 216,4 g mWasser = 378,1 g mKal+Wasser = 594,5 g 1 18,4 t in min T(H2O) in °C 2 18,4 3 18,4 4 21,9 5 22,0 6 22,0 7 22,0 8 22,0 9 22,0 10 22,0 11 22,0 12 22,0 13 21,9 12 22,8 13 22,8 Für die unbekannte Flüssigkeit wurde ebenfalls die Temperatur über längere Zeit beobachtet: mKal = 216,4 g mU = 378,1 g mKal+U = 594,5 g 1 19,2 t in min T(H2O) in °C 2 19,2 3 19,2 4 22,8 5 22,9 6 22,8 7 22,8 8 22,8 9 22,8 10 22,8 11 22,8 Auswertung: Aus dem erhaltenem erhaltenem Zeit-Temperatur-Diagramm wurde die Mischungstemperatur nach dem oben bestimmten Verfahren und die Temperatur des warmen Wassers zum Zeitpunkt der Mischung (siehe beiliegendes Vortestat) bestimmt, sodass die Wärmekapazität des Kalorimeter wie folgt berechnet wurde: C Kal 45,367 10 3 J kg K Durch den Tabellenwert der Wärmekapzität des Wassers, die ermittelte Kapazität des Kalorimeters und die ermittelten Temperaturen der Flüssigkeiten vor und nach der Zugabe des Thermophors kann nun die Wärmekapazität der unbekannten Flüssikeit bestimmt werden (siehe Vortestat). CU 4,1868 J Diese entspricht genau dem verwendetem Tabellenwert für destilliertes Wasser. kg K Da die Dichte und die Wärmekapazität des Wassers mit denen der unbekannten Flüssigkeit übereinstimmen liegt die Vermutung nahe das es sich um Wasser handelt. Fehlerbetrachtung: Der Versuch kann durch verschiedene Umweltfaktoren gestört werden, die da wären Druckschwankungen, Temperaturschwankungen und Luftbewegung, die das nach oben offene Kalorimeter in seiner Wärmekapazität beeinflusst haben können. Viele dieser Schwankungen sind systematische Fehler und können daher durch die vorherige Bestimmung der Kalorimeterkapzität ausgeschlossen werden. Ihr Beitrag ist außerdem vernachlässigbar gering. Beim Eintauchen und Herausnehmen des Thermophors treten ebenfalls gering einzuschätzende Massenverluste durch Verdampfen bzw. durch Anhaften am Thermophor auf. Die zufälligen Fehler die an den Messgeräten auftraten (Thermometerskala, Wäggenauigkeit und Volumenskala) sind ebenfalls sehr gering, müssen aber im Ergebnis berücksichtigt werden: m 0,05 g T 0,05K Laut dem Gauß´schen Fehlerfortpflanzungsgesetz ist der Fehler der Kalorimeterkapazität wie folgt zu errechnen: C C Kal Kal mK C m Kal mW T TK C Kal Csp,1 M TW TM C m Kal TM C T Kal TK C T Kal TW T Csp,1 mK T TK m Csp,1 m Csp,1 mK W T T 2 (TW TM ) TW TM Csp,1 mK TM TK J 22,9 K J J T 4,1868 10 3 0,05kg 2,0934 10 4 0,00750 2 (TW TM ) kg K 8K K K 0,002619 J J J 0,007498 0,0184 K K K Als relativer Fehler ergibt sich daher: CKal 0,0184 % 0,406 in 40,6% CKal 0,045369 Für die Kapazität der unbekannten Flüssigkeit ist der Fehler folgender Maßen zu beschreiben: C m C Kal T2 T1 C Kal C sp,U sp,W asser W asser mU T4 T3 mU C sp,U C m sp,U C sp,U mW asser C Kal C sp,U mU C C sp ,W asser mW asser C Kal mU T4 T3 mU T4 T3 C sp,U 0,7915 C sp,U T mW asser C Kal T2 T1 2 C C Kal sp,U T2 C T sp,U T1 C T T T2 T1 1 m sp,W asser 2 1 m mU T4 T3 mU T4 T3 mU sp ,W asser C sp,U C sp ,W asser 2 C T sp,U T4 C m C Kal C Kal sp,W asser W asser T mU T4 T3 mW asser C Kal T2 T1 mU T4 T3 C T sp,U T3 T T 0,5537 0 0,0598 0,0598 0,0591 0,0591 J kg K 0,7915 % 0,189 in 18,9% 4,1868 J kg K T