Leistung fördern, fordern, messen und beurteilen 1. Problemaufriss 1.1 Schulleistung und ein neues Verständnis von Bildung. Leistung ist eine Grundgegebenheit menschlichen Daseins, denn der Mensch als das ,,gegenüber seiende Wesen" (Buber)1 sieht sich ständig vor neue Aufgaben gestellt. Er ist gezwungen, gestaltend in seine Umwelt aus- und einzugreifen, die Beziehungen zu seinen Mitmenschen immer wieder neu zu ordnen, seine Funktion in der Gemeinschaft zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu bestimmen. Das verlangt Leistung von ihm. Darunter verstehen wir die Ausführung einer geistigen oder körperlichen Tätigkeit, die mit Anstrengung verbunden ist - oder das Ergebnis solcher Tätigkeit, das an einem Maßstab gemessen wird.2 Anthropologisch bedeutet dies, dass der Mensch in einer von ihm gestalteten Welt lebt, seine ,,Natur" ist nach Gehlen die ,,Kultur". Diese Kultur hat er sich durch gestaltendes Stellungnehmen zu erhalten.3 Dadurch erfährt er seine Welt und die im stellungnehmenden Gestalten zu investierende Leistung sowie die damit übernommene Verantwortung als sinnvoll. Zur Sinnfindung des Menschen gehört also die Leistung, Welt verantwortlich zu gestalten. Die Freude im Umgang mit Welt und Wirklichkeit, etwas bewirkt zu haben und Urheber eines materiellen oder geistigen Werkes zu sein, gibt schon dem Kind tiefe Befriedigung.4 Wo sich ein junger Mensch als Urheber eines Es, eines Gegenstandes oder eines Objektes erkennt, erfährt er auch sein Ich.5 Er wird sich seiner Leistungsfähigkeit bewusst und wird damit auch selbstbewusst.6 Die schulische Realität wird oft insbesondere von älteren Schülern als sinnentleert wahrgenommen, weil in ihr vor allem abrufbares Einzelwissen eingefordert und Leistung hierauf verengt wird. Freude im Umgang mit der Welt und Befriedigung, gestaltend mitzuwirken, kann auf diese Weise nicht aufgebaut werden und die Motivation, etwas zu leisten, schwindet. Schule hat hier ,,sinnvolle" Aufgaben bereitzustellen, die zum Teil auch Ernstcharakter haben, um Leistung als sinnvoll zu erfahren. Wer den Menschen jedoch ausschließlich unter einem zumal noch verengten Leistungsbegriff sieht, begreift ihn nicht in seiner Menschlichkeit und lässt ihn vom Subjekt zum Objekt werden; die Einschätzung des Menschen ausschließlich aufgrund seiner Leistung ist inhuman. Das Selbstverständnis einer Leistungsgesellschaft, etwa gestützt auf den Stolz über das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit, ist und wird in unserer Zeit immer mehr erschüttert. So greift Leistung, die vorwiegend verengt als ergebnis-, konkurrenz- und selektionsbezogen verstanden wird, auch gesellschaftlich zu kurz. Bereits hier tritt die Frage nach einer Leistung im Horizont von Verantwortung für andere, für ein Ganzes, in den Vordergrund. Das Leistungsprinzip, das nicht gleichzeitig das Sozialprinzip mit in den Blick nimmt, macht eine Gesellschaft inhuman.7 Für die Schule stellt sich grundsätzlich nicht die Frage, ob Leistungen überhaupt zu erbringen sind. Schule und Leistung sind nicht auseinander zu dividieren. Die Schule darf sich mit Stolz auch als Leistungsschule verstehen. Jedoch muss gerade deshalb mit Nachdruck geklärt werden, welche Leistungen mit welchen pädagogischen Intentionen anzustreben sind und wie sie gefördert werden können. Leistung, Leistungsmessen und Leistungsbeurteilung in der Schule gewinnen ihren ,,Sinn" immer erst im Rahmen des pädagogischen Bedeutungs- und Begründungszusammenhangs. Ein pädagogisch verantwortbarer Begriff von Schulleistung hat deshalb Gesamtzusammenhang kindlichen Lernens und Arbeitens auszugehen und es ist im Sinne eines anthropologischen Ansatzes danach zu fragen, welche Anstrengungen in der Auseinandersetzung mit Wirklichkeit erbracht, welche Widerstände überwunden und welcher Zugewinn an Leistungsfähigkeit beziehungsweise Qualifikationen erreicht werden müssen. Dies alles ist nur vor dem Hintergrund eines neuen Verständnisses von Bildung zu gewinnen. Der stürmische Wandel unserer Welt, die Explosion unseres Wissens, neue Kommunikationstechniken, das Leben in der Einen Welt usw. stellen uns vor ungeahnte Herausforderungen. Daher haben wir über schulisches Lernen, über dabei zu erwerbende Qualifikationen, das heißt letztlich über Bildung neu nachgedacht (siehe Bildungsplan BadenWürttemberg 1994). In der gegenwärtigen Diskussion herrscht weitgehend Konsens darüber, dass die klassische Vorstellung einer auf das Individuum abgestimmten Allgemeinbildung, wie sie Humboldt über die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe - also verkürzt gesagt über die Auseinandersetzung mit Inhalten - anstrebte, zu kurz greift. Es geht Humboldt um die ,,idealistische Ausbildung des einzelnen Menschen" in der ,,reinen und strengen Entwicklung der inneren Eigentümlichkeit".8 Demgegenüber versteht Klajki9 Bildung als Aneignung der die Menschen gemeinsam angehenden Frage- und Problemstellungen ihrer geschichtlich gewordenen Gegenwart und der sich abzeichnenden Zukunft sowie als Auseinandersetzung mit den gemeinsamen Aufgaben, Problemen und Gefahren. Diese gemeinsamen Aufgaben zeichnen sich in den epochaltypischen Schlüsselproblemen ab. Durch Klafkis Ansatz wird der Mensch als Sozialwesen verstanden, das durch die Gemeinschaft nicht nur geformt wird, sondern auch Verantwortung trägt für den anderen und das Ganze im Sinne der Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität. Daraus lässt sich ableiten, welche Leistungen in der Intention dieses Bildungsverständnisses von Schülerinnen und Schülern in der Schule zu fordern und zu fördern sind. Bildung muss demnach mehr sein als die Aneignung von Wissen. Gefragt ist der Aufbau von Handlungskompetenz, gefragt ist der in ethischer Verantwortung handelnde Mensch. Das Ziel unserer Schule sind handlungskompetente Jugendliche, die in ethischer Verantwortung in Beruf, Freizeit, Gesellschaft und Privatleben sich stellende Aufgaben übernehmen. Handlungskompetenz gilt es in dreifacher Hinsicht anzubahnen: - als Sachkompetenz / Fachkompetenz - als Methodenkompetenz, - als Sozialkompetenz. In diesen drei Bereichen ist Leistung in der Schule deshalb zu fördern, zu fordern, zu messen und zu beurteilen. 1.2 Leistungsmessung und -beurteilung im pädagoischen Sinnhorizont unserer Schule Leistungsfeststellung und -beurteilung in unseren Schulen ist vor diesem Hintergrund erneut in die Diskussion geraten.10 Die Kritik der Erziehungswissenschaften richtet sich in erster Linie gegen einen verengten Leistungsbegriff, in dessen Folge in unseren Schulen in Klassenarbeiten und so genannten Tests - meistens am Schluss einer Unterrichtseinheit das erworbene Sachwissen als Endverhalten schriftlich oder auch mündlich abgerufen wird. Dies führt oft zu einer Einengung der Leistungserfassung allein auf den kognitiven Bereich. So ermittelt man, wie viele Fehler eine Schülerin/ein Schüler im Diktat oder in der Mathearbeit gemacht hat, ob sie/er seine Vokabeln beherrscht etc. und erteilt ausschließlich aufgrund dieser Feststellung die Note. Das entspricht nicht unserem Bildungsverständnis und -anspruch und nicht unserer pädagogischen Definition von Schule, wie wir sie oben - wenn auch knapp - dargestellt haben. Viele Schulen haben sich der pädagogischen Herausforderung gestellt und öffnen sich der Inneren Schulentwicklung. Viele Lehrer haben sich auf den Weg gemacht und arrangieren Unterricht so, dass Sach-, Methoden- und Sozialkompetenz vermittelt und erworben werden. Offene Unterrichtsformen wie Freiarbeit oder Gruppen- und Projektunterricht haben in unseren Schulen Einzug gehalten. Schülerinnen und Schüler werden zur Eigenständigkeit erzogen. Sie ,,lernen durch lehren"", und wir führen sie hin zur Selbsteinschätzung und -bewertung ihrer Leistungen. Schülerinnen und Schüler investieren Leistungen in Projekte, in Gruppenarbeit, in Freiarbeit. In krassem Gegensatz dazu steht weitgehend die Praxis der Leistungsmessung / -beurteilung und Notengebung. Wenn Leistungsmessung und -beurteilung Sinn machen sollen, müssen sie vor dem Hintergrund eines veränderten Bildungsverständnisses neu bestimmt werden. So ist Leistungsmessung in den gesamten Bildungszusammenhang von Schule einzubinden. Folgenden Aspekten wollen wir unsere Aufmerksamkeit zuwenden: Die Frage stellt sich, welche Möglichkeiten es gibt, Leistungsmessung auch in offenen Unterrichtsformen vorzunehmen. Dabei kann es bei der Leistungserfassung nicht wie bisher vor allem um eine Produktdiagnose gehen, sondern die Prozessdiagnose sollte mit ermöglicht werden, da Leistung sowohl produkt- als auch prozessorientiert zu sehen ist. Wollen wir die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Lernweg im Sinne des ,,Lernen Lernens" bestärken und fördern, dann sollten wir auch nach Möglichkeiten suchen, die individuelle Bezugsnorm als eine Orientierung am Lernfortschritt der einzelnen Schülerin/des einzelnen Schülers heranzuziehen. Wir unterscheiden zwischen der sachlichen, der sozialen und der individuellen Bezugsnorm. Traditionell aber orientieren sich Lehrerinnen und Lehrer einerseits an der sachlichen Bezugsnorm, die durch die Inhaltsund Zielvorgaben der Lehrpläne vorgegeben ist, und andererseits an der sozialen Bezugsnorm, indem die jeweilige Leistung zu den Leistungen der anderen Schülerinnen und Schüler einer Klasse in Beziehung gesetzt wird, während die individuelle weitgehend entfällt. Leistungsmessung hat im pädagogischen Raum auch die Funktion der Rückmeldung. Schülerinnen und Schüler bekommen durch die Leistungsmessung ein Feed-back über die Effektivität ihrer Lernbemühungen. Die Lehrerin/der Lehrer erfährt, ob ihr/sein Unterricht den gesteckten Zielen genügt. Wenn wir diese Rückmeldefunktion ernst nehmen, dann gilt es, in unseren Schulen eine ,,Rückmeldekultur" zu entwickeln. Warum sollte eine Lehrerin/ein Lehrer ihren/seinen Unterricht nicht durch Schülerinnen/Schüler beurteilen lassen? Warum nicht durch Eltern ein Feed-back bekommen? Außerdem beansprucht Leistungsbeurteilung in unserer Gesellschaft immer auch die Funktion, gegenüber Dritten die Leistungsfähigkeit eines Schülers/einer Schülerin transparent zu machen. Sie berichtet den Eltern über den Leistungsstand ihrer Kinder und informiert weiterführende Bildungseinrichtungen oder berufliche Ausbildungsstätten über die Leistungsfähigkeit einer Schülerin/eines Schülers. Gerade aber der berufliche Ausbildungsbereich mahnt die Schule, im Zeugnis nicht nur Aussagen über das Wissen zu machen, sondern auch darüber zu berichten, ob die Jugendlichen selbstständig zu arbeiten vermögen, kooperationsbereit und mit Gruppen- und Projektarbeit vertraut sind etc. Vor dem Hintergrund der Diskrepanz zwischen Leistungsmessung und Schulwirklichkeit insgesamt sollen die weiteren Ausführungen einige Überlegungen liefern, Leistungsmessung und -beurteilung sinnvoll einzubinden. 2. Leistungsmessung und -beurteilung vor dem Hintergrund eines veränderten Bildungsverständnisses Vor dem Hintergrund des oben - zwar in sehr verdichteter Weise - definierten Bildungsverständnisses werden mit der Orientierung an dem Kompetenzbegriff die situativen Bedingungen des Unterrichts von vornherein in die Überlegungen mit einbezogen, denn bildungswirksamer Unterricht hat die Dimension der Handlungskompetenz in den Bereichen der Sach-, Methoden- und Sozialkompetenz in den Blick zu nehmen. Damit sind Leistungsanforderungen an die Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen zu reflektieren, zu messen und dann zu beurteilen: Schulleistung im Bereich der Sachkompetenz heißt nicht nur, Wissen als abrufbares Sachwissen zu erwerben. Es geht um den verantwortlichen Umgang mit diesem Wissen und seinen verantwortlichen Einsatz.12 Falsch wäre es, hieraus zu folgern, dass das Wissen nicht so wichtig ist. Verantwortlich handeln bedeutet, unser Wollen auch explizit zu begründen und vor dem Hintergrund eines fundierten Wissens zu rechtfertigen. Im pägagogischen Raum der Schule bedeutet dies, dass neben dem Fachunterricht, in dem fundierte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt und erworben werden, in Projekten mit Ernstcharakter der verantwortliche Umgang hiermit eingeübt und erprobt wird. Wissen in diesem Sinne kann nur dort erreicht werden, wo neben der Vermittlung von Fachwissen auch das Wozu und Wofür mit bedacht wird. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wissen und der Bewertung und verantwortlichen Anwendung dieses Wissens erreicht man dort, wo neben lehrgangsmäßigem Arbeiten gruppenunterrichtliche und projektorientierte Vorgehensweisen des Lehrens und Lernens zum Tragen kommen, wo das fächerverbindende Arbeiten gepflegt wird. Dadurch lässt sich vor allem jene Fähigkeit schulen, die im Sinne unseres Bildungsverständnisses als ,,Zusammenhangsdenken" oder ,,vernetztes Denken" so bedeutsam ist. Im Bereich der Methodenkompetenz ist die Leistungsfähigkeit zu fordern, selbstständig auf neue Wissensgebiete und Sachverhalte zugreifen zu können. In diesem Zusammenhang kommt der Förderung der ,,Lernen Lernens" besondere Bedeutung zu. Angesichts des unausweichlich gebotenen lebenslangen Lernens braucht man die Bedeutung der Förderung der Leistungsfähigkeit im Bereich der Methodenkompetenz nicht weiter herauszustellen. Eine Förderung der Leistungsfähigkeit im Bereich der Sozialkompetenz bezieht sich auf soziales Handeln, soziale Denkweisen und soziale Einstellungen oder Haltungen vor dem Hintergrund ethischer Grundsätze oder sittlicher Normen. Das gelingt nicht durch Belehrung! Sozialkompetenz ist im Schulalltag durch handelnden Vollzug anzustreben, wobei das Kopf-Herz-Hand-Prinzip beachtet werden sollte (siehe zu den Kompetenzbereichen Abb. l)13 Kriterien für die Erfassung der Schülerleistung in den verschiedenen Kompetenzbereichen Sachkompetenz / Fachkompetenz - fundiertes Grundwissen in den einzelnen Fachdisziplinen erwerben - Zusammenhänge aufspüren, Sachverhalte miteinander verknüpfen (Transferfähigkeit) - Sachwissen vor dem Hintergrund der Mitverantwortung für unsere Welt - bewerten - auswählen - auf Handeln beziehen - Bereitschaft zu verantwortlichem Handeln entwickeln und durchhalten Methodenkompetenz : - eigenständiges Erschließen und Verarbeiten von Informationen (Informationsbeschaffung und -entnahme) - fachadäquate Arbeitsweisen beherrschen - Problemlösungsfähigkeit entwickeln - Methoden des Lernens beherrschen - Kreativität entwickeln - Planungsfähigkeit - Wissen (Information) angemessen weitergeben Sozialkompetenz : - Sozialformen des Unterrichts beherrschen - Kooperationsfähigkeit - sich in eine Gruppe integrieren - Mitverantwortung für eine Gruppe entwickeln - Eigeninitiative zeigen - Selbstbewusstsein ausbilden - Einfühlungsvermögen - Toleranz - Kritikfähigkeit - Verantwortung für andere übernehmen - Einsatzbereitschaft - Zuverlässigkeit (Gewissenhaftigkeit) 2.1 Leistungsmessung und - beurteilung unter Berücksichtigung von Fach-, Methodenund Sozialkompetenz Kommen bei der Leistungsmessung diese drei Bereiche der Handlungskompetenz nicht in den Blick, dann kann die Leistungsfähigkeit nicht entsprechend gefördert werden, denn Leistungsmessung, Leistungsbeurteilung und die Forderung sowie Förderung von entsprechenden Leistungen stehen in einem gegenseitigen Wechselverhältnis. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde in der Schule dadurch getan, dass man in den Klassenstufen 5 und 6 anstatt der Verhaltens- und Mitarbeitsnoten eine allgemeine Beurteilung in verbalisierter Form für die Bereiche ,,Arbeitshaltung", ,,Selbstständigkeit" und ,,Zusammenarbeit in der Klassen- und Schulgemeinschaft" eingeführt hat. Diese Art der allgemeinen Beurteilung intensiviert den pädagogischen Dialog der unterrichtenden Lehrer untereinander und ermöglicht auch den Austausch über das erzieherische Bemühen von Schule und Elternhaus.14 Die verbale Beurteilung kann den prozessorientierten Lernfortschritt berücksichtigen und die individuelle Bezugsnorm als Orientierung am Lernfortschritt der einzelnen Schülerinnen und Schüler beachten. Da diese Beurteilung am Ende des Schuljahres erstellt wird, fehlt es den Lehrerinnen und Lehrern oft an gezielten Grundlagen der Leistungsmessung über das Jahr hin. Eine Förderung von Leistungsbereitschaft und -fähigkeit in diesen Bereichen wird jedoch nur erzielt, wenn die Kriterien von vornherein offen gelegt sind und entsprechende Rückmeldungen immer wieder während des Schuljahres gegeben werden. Außerdem ist diese Art der Beurteilung nicht in einen direkten Zusammenhang mit der einzelnen Fachleistung gebracht worden. Die Forderung nach Methoden- und Sozialkompetenz bleibt jedoch ohne Konsequenz, wenn sie nicht die Praxis der Notengebung erreicht. Außerdem bringt sich eine Schülerin / ein Schüler in den verschiedenen Fächern oft sehr unterschiedlich ein. Wir haben oben von der Wechselbeziehung von Leistungsmessung, Leistungsbeurteilung und Unterrichtsarrangement gesprochen. Denn wenn jede Lehrerin/jeder Lehrer in ihrem/seinem Fach neben der Leistungsmessung und -beurteilung von Fach- auch auf die Methoden- und Sozialkompetenz achten müsste, wäre sie/er gezwungen, ihre/seine Unterrichtspraxis darauf abzustellen und eventuell zu verändern. Um Hilfen für die Praxis der Leistungsmessung anzubieten, sind entsprechende Beobachtungsbögen zu entwickeln. Beispiel eines Schülerbeobachtungsbogens Name: Klasse: Schuljahr: 1. Verhalten: Beziehungsfähigkeit deutlich weitgehend mittelmäßig weniger deutlich weitgehend mittelmäßig weniger deutlich weitgehend mittelmäßig weniger nicht - kooperiert mit Mitschüler/innen, hilft ihnen - hält festgelegte Regeln u. Rituale ein - bemüht sich um gewaltfreie Konfliktbew. Umgang mit Sachen - geht mit eigenen/fremden Sachen sorgf. um - trägt zur Ordnung im Klassenzimmer bei 2. Arbeitsgestaltung: Motivation nicht - ist neugierig auf unbekannte Aufgaben - gibt nach Misserfolg nicht auf Konzentration u. Ausdauer - lässt sich im Unterricht nicht ablenken - führt begonnene Arbeiten zu Ende - zeigt ein angemessenes Arbeitstempo Selbstständigkeit u. Kreativität - sucht nach eigenen Lösungswegen - führt Aufgaben selbstständig durch - kontrolliert Arbeitsergebnisse selbst - eignet sich selbst Wissen, Kenntnisse etc. an - zeigt kreative Fähigkeiten Arbeiten in der Gruppe - bringt sich angemessen in einer Gruppe ein - kooperiert, ohne zu dominieren 3. Lernverhalten: Intellektuelles Leistungsverhalten -fasst neue Inhalte rasch auf - erkennt wesentliche Zusammenhänge - zieht Schlussfolgerungen - lernt mühelos auswendig nicht Solche Beobachtungsbögen sind darüber hinaus eine gute Grundlage, um Rückmeldungen gegenüber Schülern und den Eltern zu geben und Gespräche im Sinne der individuellen Leistungsförderung zu führen. Gerade die Beobachtungsbögen ermöglichen es, den individuellen Leistungs- und Lernfortschritt des Einzelnen aufzuzeigen, um Leistungsmotivation zu fördern. Leistungsbeobachtungen beziehungsweise -messungen ließen sich dann in der Halbjahresinformation beziehungsweise im Jahreszeugnis in einer zusammenfassenden Beurteilung zusätzlich zur Fachnote offen legen. Das könnte als verbale Beurteilung geschehen. Diese ist jedoch sehr aufwendig. Vor allem die Fachlehrer, die so eventuell 90 und mehr Schülerinnen und Schüler zu beurteilen hätten, wären damit überfordert. Als vereinfachte Form bietet sich an, zusätzlich zur Fachnote entsprechende Beurteilungsaspekte zum Arbeits- und Sozialverhalten auszubringen. Der Bereich der sozialen Kompetenz ist dadurch jedoch noch nicht entsprechend gewürdigt. Innerhalb der Schule sind hier zunächst Aufgabenfelder bereitzustellen. Den Schülerinnen und Schülern müssten in der Schulgemeinschaft oder in außerschulischen Bereichen Möglichkeiten eröffnet werden, sich verantwortlich einzubringen (Tutoriat für jüngere Schüler, SMV, Hausaufgabenbetreuung etc.). In jedem Schuljahr sollte grundsätzlich jede Schülerin/jeder Schüler eine Aufgabe übernehmen. Ein solches Engagement im sozialen Bereich wäre dann im Zeugnis zu würdigen, zum Beispiel durch Testate, die dem Zeugnispapier beigefügt werden. Kriterien zur Beurteilung der Projektarbeit Kriterien für das Produkt - Informationsgehalt und -dichte - Übersichtlichkeit - Ästhetik - Eigenkritik - Darstellung und Reflexion der fachlichen Aspekte Kriterien für den Arbeitsprozessbericht - Chronologische und realistische Darstellung des Arbeitsprozesses - Darstellung der Schwierigkeiten und Erfolge des Arbeitsprozesses Warum habe ich das Thema gewählt? Was habe ich gelernt? Was hat mir dabei Schwierigkeiten bereitet? Was möchte ich noch lernen? Was hat mir gefehlt? - Wertung des Lernprozesses - Selbsteinschätzung meines Arbeitsanteils in der Gruppe - Vergleich zum Regelunterricht Leistungsnachweise im Projekt - Ein individueller Arbeitsprozessbericht, den jede(r) Schüler(in) für sich erstellt. (Leitfragen des Projekts, Umgang mit der Zeiteinteilung, mögliche Änderungen, Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte, Schwierigkeiten, Erfolge, Gefühle) - Ein Arbeitsplan der Gruppe - Aufgabenverteilung und Durchführung der Arbeiten nach Arbeitsplan - Eine endgültige Fassung der Informationsbeschaffung (z.B. Umfragebögen o.Ä.) - Darstellung der Kriterien zur Informationsauswahl und -auswertung - Eine umfassende Darstellung der Ergebnisse (in der Regel ausstellungsgerecht, grafisch gestaltet und schriftlich ausformuliert. Aber auch Schautafeln, Video, Tonkassetten, Fotos/Dias u.Ä. können das Endprodukt darstellen oder bereichern) - Ein Vortrag/eine Präsentation aller Gruppenmitglieder oder eines Gruppensprechers 2.2 Leistungsmessung und -beurteilung in offenen Unterrichtsformen Die Bildungsziele unserer Schule werden nicht ausschließlich in herkönlichem Unterricht erreicht. ,,Darbietende und fragend-entwickeinde Verfahren gehören ebenso dazu wie handlungsorientierte Lemsituationen. Schülerinnen und Schüler erlernen eine Vielzahl von Arbeitsweisen, die ein hohes Maß an Leistungsbereitschaft, Selbstständigkeit, Kooperationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein fördern. Dazu eignen sich insbesondere Formen der freien Arbeit, der Gruppenarbeit und Projektmethode." 16 2.2.1 Freiarbeit Die Freiarbeit ist eine der offenen Unterrichtsformen, die in vielen Schulen Einzug gehalten hat. Sie fördert vor allem die Selbstständigkeit und das eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler ganz im Sinne unserer Bildungsintention. Gerade die Kernfächer wie Deutsch, Mathematik und Englisch haben für die Freiarbeit Stunden zur Verfügung gestellt. Es ist deshalb wichtig, damit der Fachunterricht außerhalb der Freiarbeit nicht übermäßig mit Leistungsmessung und -beurteilung belastet wird, dass Leistungen der Schülerinnen/Schüler innerhalb der Freiarbeit in die Leistungsbeurteilung und zur Feststellung der Fachnote mit einbezogen werden. Hier könnte die jeweilige Fachkonferenz vereinbaren, in welchem Umfang dies geschehen soll. Da aber in der Freiarbeit Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben werden, die die Selbstständigkeit fördern, ist neben der fachlichen Leistung die Eigenständigkeit und die hierfür erforderlichen Arbeitstechniken der Schülerinnen/Schüler besonders zu beobachten und zu messen. Im Zusammenhang mit der Förderung der Selbstständigkeit und Identitätsstärkung wäre eine von den Schülerinnen/Schülern erbrachte Seibsteinschätzung besonders zu begrüßen. Unterschiede zu der Beurteilung durch den Lehrer könnten für die individuelle Lernberatung genutzt werden. 2.2.2 Projektunterricht Im pädagogischen Sinnzusammenhang von Schule und vermittelnder Bildung ist fächerverbindendes und vernetztes Denken bedeutsam. Dies wird im fächerverbindenden Unterricht angebahnt. In besonderer Weise sind Projekte, die zum Teil Ernstcharakter haben (z.B. Projekte im Bereich von Wirtschaft, Verwalten und Recht), geeignet. Die Motivation und Leistungsbereitschaft unserer Schülerinnen und Schüler ist hier besonders groß. Solche Leistungen sollten deshalb auch besonders gewürdigt werden. Eine Leistungsmessung und beurteilung von Projekten erfordert aber die Abkehr von einem ergebnisfixierten Leistungsverständnis hin zu prozessorientierten Kriterien, sowie die Abkehr von einem individualistisch-konkurrenzorientierten Leistungsanspruch hin zu Kriterien, die sich an der Lösung von gemeinsamen Aufgaben orientieren. Es ist auch eine Abkehr von einem ausschließlich an Fremdbeurteilung orientierten Leistungsverständnis hin zu Verfahren, die auch Schülerinnen und Schüler in Selbst- und Mitbeurteilung einbeziehen.17 Da solche Leistungen nicht nur einem Fach zuzuordnen sind, wäre eine besondere verbale Beurteilung, die vor allem prozessorientiert zu sehen ist, angebracht.18 Zur Bewertung ist einerseits die individuelle Leistung heranzuziehen, andererseits sollte auch die Leistung der Gruppe durch eine Beurteilung gewürdigt werden, wobei sich die Beurteilung der Gruppenleistung vor allem auch auf das Produkt beziehen muss. Goetsch stellt ein differenziertes Modell der Projektbeurteilung vor. Er sieht als Beurteilungsgrundlage sowohl den individuellen Arbeitsprozessbericht als auch die Bewertung des gemeinsamen Gruppenprodukts19 (siehe Abb. 3.)20 . Ein Kriterienkatalog muss von Lehrenden und Lernenden erstellt werden und erfordert den Dialog. So kann zum Beispiel ein Projekttagebuch, das von Lehrerinnen/Lehrern und Schülerinnen/Schülern geführt und erstellt wird, Grundlage für eine Selbst-, Mit- und Lehrerbeurteilung sein. Projekte sind meistens fächerübergreifend und lassen sich nicht in eine Fachnote einbinden. Der Dialog über die Beurteilung eines Projekts ist deshalb auch zwischen den betreuenden Lehrerinnen/Lehrern erforderlich. Die Beurteilung sollte aus den oben angeführten Gründen zusätzlich zu den Fachzeugnissen in verbaler Form ausgebracht werden und jedem Zeugnis könnte also eine Projektbeurteilung beigefügt werden. Wenn Lehrerinnen/Lehrer für die Projektarbeit Unterrichtszeit investieren, dann fehlt diese, um Schülerinnen/Schüler in herkömmlicher Weise für eine Klassenarbeit vorzubereiten. Leistungen im Projekt müssten auch aus diesem Grunde anerkannt werden und die Leistungsbeurteilung wie eine Klassenarbeit gelten. 3. Förderung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit durch Leistungsmessung und -beurteilung 21 Ein pädagogisches Leistungsverständnis erteilt der Schule den Auftrag zu einer Leistungserziehung, in deren Zentrum das Erleben des Könnens der Schülerinnen und Schüler steht.22 Ein pädagogischer Leistungsbegriff ist deshalb stets in dem Spannungsverhältnis von individuellen und sozialen Leistungserbringungsprozessen zu sehen. Beide Teilaspekte sind zu messen und zu beurteilen, um Leistungsbereitschaft und -fähigkeit zu fördern. Jugendliche wollen die Bestätigung des individuellen Leistungsfortschrittes, die Anerkennung ihrer individuell erbrachten Leistung. Sie messen sich aber auch an dem Können der anderen. Zur Selbsteinschätzung ist das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen im Verhältnis zu den anderen Voraussetzung. Hierzu gehört aber auch die Erfahrung, wie man sich in der Gruppe einbringen kann und zu welchen Leistungen man gemeinsam fähig ist. Die Motivation zur Leistung geht von dem Gewinn der einzelnen Person aus, die im Zuwachs an Selbstbestätigung, Kompetenz, guten Beziehungen und Spaß an der Sache besteht.23 Auch aus diesem Grund ist die Bewertung von Gruppenergebnissen pädagogisch wichtig. Im Zusammenhang mit der Leistungsförderung ist die individuelle Lernberatung unerlässlich. Sie hat die Beobachtung und Messung des Lernverhaltens zur Grundlage und ist besonders fruchtbar im Zusammenhang und als Gegenspiegel zur Selbstbeurteilung der Schülerinnen und Schüler, wie oben schon erwähnt. Der in verbaler Form verfasste individuelle Lernbericht hat hier seinen Platz. Das Prinzip des Lernens durch Lehren erfordert gemeinsam von Lehrerinnen/Lehrern und Schülerinnen/Schülern erarbeitete Kriterien, zum Beispiel zur Bewertung der Gestaltung von Präsentationen.24 Durch die Leistungsmessung und -beurteilung kann auch die Kreativität gefördert werden. Kreative Lösungswege sollten daher bei Aufgabenstellungen bedacht, zugelassen und durch die Bewertung besonders belohnt werden. Hierzu gehört, dass Fehler nicht ,,bestraft", sondern ein Lernen aus Versuch und Irrtum, also aus Fehlern, ermöglicht wird. Einen nachhaltigen Lerngewinn erreicht man dort, wo Emotionalität, Freude und Sinn durch den Ernstcharakter der Aufgabenstellung sowie die Eigenständigkeit und Kreativität zu gelassen und gefördert werden. Natürlich darf das althergebrachte Prinzip des Übens nicht außer Acht bleiben. 4. Kultur der Leistungsmessung und -beurteilung im Zusammenhang mit der Rückmeldefunktion Noten, Leistungsmessung und -beurteilung haben immer auch die Funktion der Rückmeldung. Die Lehrerin/der Lehrer erfährt, ob ihr/sein Unterricht es den Schülerinnen/ Schülern ermöglicht hat, das gesteckte Unterrichtsziel zu erreichen. Ebenso sehen die Jugendlichen, ob ihre Anstrengungen den Anforderungen genügen. Gern schieben wir diese Rückmeldefünktion von uns weg und suchen nach anderen Gründen, um alles beim Alten zu belassen. In unseren Schulen muss eine ,,Kultur der Rückmeldung", des Feed-backs entwickelt werden, die sich dem Grundsatz verpflichtet weiß: - Personen stärken, Institutionen und Organisationen verbessern (siehe Hentig: Die Menschen stärken, die Sachen klären).25 Nur in diesem Sinne kann auch Evaluation von Schule gelingen. Lehrerinnen/Lehrer können zum Beispiel durch Schülerinnen/Schüler wertvolle Rückmeldungen über die Qualität ihres Unterrichts, das Klima in der Klasse, ihre Person und anderes erhalten. Ebenso können Lehrerinnen/Lehrer durch Eltern bestärkt werden und konstruktive Kritik erfahren. Die Rückmeldung der Lehrerinnen/Lehrer gegenüber Eltern eröffnet die Chance, das gemeinsame Erziehungsbemühen neu zu reflektieren. Schulen insgesamt erfahren durch zentral gestellte Aufgaben (z.B. Abschlussprüfungen) ihr Leistungsniveau und in der Interpretation der unterschiedlichen Leistungen eröffnen sich Verbesserungsmöglichkeiten. Darüber hinaus könnten sich Schulen und Betriebe gegenseitig ein Feed-back geben (z.B. in Zusammenhang von BORS), um Strukturen zu verbessern und die Auszubildenden zu fördern. Gerade im Zusammenhang mit der Verbesserung von Qualität wird sich das Problem der Gütekriterien von Leistungsmessung erneut stellen. Hier sind also Wissenschaft und Forschung gefragt. Bei der Leistungsbeurteilung im herkömmlichen Sinn hat sich bisher in unseren Schulen eine nicht mehr diskutierte Scheinobjektivität entwickelt. Diese gilt es nun aufzubrechen. 5. Angemessene Leistungsbeurteilung gegenüber Dritten Die Leistungsbeurteilung in unserer Gesellschaft hat unter anderem auch die Funktion, gegenüber Dritten die Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen transparent zu machen. Individuelle Lernberichte, in verbaler Form verfasst, können Eltern und Schülern gegenüber besonders hilfreich sein, um das individuelle Lernverhalten zu verbessern und dienen so der Lernberatung. Der berufliche Ausbildungsbereich verlangt von der Schule, wie oben bereits angesprochen, im Zeugnis nicht nur etwas über das Fachwissen auszusagen, sondern auch darüber zu berichten, ob Jugendliche selbstständig zu arbeiten vermögen, kooperationsbereit und mit Gruppen- sowie Projektarbeit vertraut sind. Hier sind verschiedene Maßnahmen denkbar: Der Fachnote könnten durch ausgewiesene Kriterien Aussagen über die Methoden- und Sozialkompetenz zugeordnet werden (s.o.). In jedem Schuljahr bekommt jede Schülerin/jeder Schüler zusätzlich zum Zeugnisformular eine Bewertung seiner Beteiligung an einem Projekt. Ebenso könnte eine eigenständige Hausarbeit ausgewiesen werden. Unter ,,Bemerkungen" im Zeugnisblatt wird außerdem das Sozialengagement des Schuljahres benannt und verbal bewertet. 6. Ausblick Die vorgestellten Überlegungen zur Leistungsmessung und -beurteilung im Sinnzusammenhang unserer Schule, die sich einer auf Wertschätzung und Unterstützung abzielenden Leistungserziehung stellen, dürfen nicht zu einer Überforderung von Lehrerinnen/Lehrern, Schülerinnen/Schülern und Eltern führen. Deshalb sind behutsame und erste Schritte angesagt. Die Kommunikation in den Lehrerkollegien ist wichtig, um Transparenz und weitgehend Konsens zu ermöglichen. Eine veränderte Leistungsbeurteilung macht außerdem nur Sinn, wenn Kontinuität über die Klassenstufen hinweg gewährt und die Kriterien sorgfältig aufeinander abgestimmt und aufgebaut werden. Anmerkungen: 1. vgl. M. Buber: Urdistanz und Beziehung. Heidelberg, 4. Aufl. 1978. 2. vgl. Kommission Anwalt des Kindes, Leistungsstress oder Leistungsvernachlässigung in der Schule? Ministerium f. Bildung und Kultur, Mainz 1989, Empfehlung 11. 3. vgl. A. Gehlen, Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt, Berlin, 7. Aufl. 1966, S.10 4. L. Kohlberg, Zur kognitiven Entwicklung des Kindes, Frankfurt/M. 1974, S.174 ff. und 178ff. vgl. dazu auch B. Becker. Jenseits des Leistungsprinzips? Überlegungen aus der Odenwaldschule. In: H.-K. Beckmann, Leistung in der Schule, Braunschweig 1978,S. 109. 5. Vgl. M. Buber, Das dialogische Prinzip, Heidelberg, 5. Aufl. 1984, S.64 ff. 6. Vgl. w. Böckmann, Logotherapie als Sinn-Therapie. Vom Sinn der Arbeit. In: A. Längle (Hrsg.): Entscheidung zum Sein, München 1988, S.151; siehe auch: G. KellerIB. Thewalt, Praktische Schulpsychologie - Vorbeugung und erste Hilfe im Schulalltag. Heidelberg 1990,S. 10; dazu auch: E. Erikson, Kindheit und Gesellschaft, Stuttgart 1976. 7. vgl. K.E. Nipkow, Religionsunterricht in der Leistungsschule. Gutachten - Dokumente. Gütersloh 1979, S. 40 ff. und 190 ff. 8. W. v. Humboldt: werke in 5 Bänden, hrsg. v. Flitner, A. Giel, K., Darmstadt 1960, S. 419 f. 9. Vgl. W. Klafki: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Weinheim 1991. 10.Vgl. D. Feiks/E. Krauß: Schulleistung - Neubestimmung eines Begriffs, in: Lehren und Lernen 1992JH . 11. Siehe H. Kossik: Schüler lernen lehren. Gestalten und bewerten einer Präsentation. In: Friedrich Jahresheft XIV,. 1996. S. 74 -75. 12. Vgl. H. Mohr: Bildung in der heutigen Welt - ein Plädoyer für das wissen. In: w. Böhm, M. Lindauer (Hrsg.): ,Nicht Vielwissen sättigt die Seele" Wissen, Erkennen, Bildung, Ausbildung heute, Stuttgart 1988, S.301ff. Mohr spricht vom verantwortlich handelnden und leistenden Menschen, von dem wissen heute in zweierlei Form erwartet wird: als Verfügungswissen und Orientierungswissen. ,,Verfügungswissen (Sachwissen) gibt die Antwort auf die Frage: wie kann ich etwas, was ich tun will, tun. Orientierungswissen beantwortet die Frage, ob ich das, was ich tun kann, auch tun soll, tun darf." 13. Die Übersicht wurde bereits am 4.11.1992 von der Autorin im Rahmen eines Vortrags zur Leistungsmessung bei der damaligen Referentenbesprechung der Realschulreferenten der Oberschulämter und der Schulräte der Staatlichen Schulämter in Untermarchtal vorgestellt. vgl. auch: M. v. Saldern, Schulleistung in Deutschland ein Beitrag zur Standortdiskussion. Bildungssystem Deutschland. Bd. 1, Münster/New York/München/Berlin 1997, S. 32-35. 14. Siehe KuItus und Unterricht v. 1.8.1995, Nr.12, S. 427 ff. 15. In Anlehnung an A. Nuding: Beurteilen durch Beobachten. Pädagogische Diagnostik im Schulalltag Grundlagen der Schulpädagogik. Bd. 21. Hohengehren 1997, S. 78 ff. 16. Bildungsplan Realschule. Ministerium für Kultus und Sport(1994), S. 11. 17.Vgl. J. Bastian: Leistung im Projektunterricht. In: Prüfen und Beurteilen. Zwischen Fördern und Zensieren. Friedrich Jahresheft XIV 1996 S. 26 18. J. Bastian: Leistung im Projektunterricht In Prüfen und Beurteilen. Zwischen Fördern und Zensieren Friedrich Jahresheft XIV 1996, S. 2-30 19. K. Goetsch: Offene Lernprozesse. In Pädagogik 6/90, S. 2-29. Vgl. auch: Goetsch, K Projektunterricht bewerten. In: Bastian, J./Gudjons, H Das Projektbuch II. Hamburg, 4. Aufl. 1994, S. 257 265 20. K. Goetsch. Offene Lernprozesse. A.a.O. S. 29 Die Bewertung der Gruppenleistung ist sachlogisch und pädagogisch einzufordem, doch steht ihr die juristische Argumentation entgegen. Zu prüfen wäre, ob und inwieweit dies bei einer Beurteilung in verbaler Form ebenso zutrifft. 21. Zu diesem Aspekt werden die Ausführungen thesenhaft vorgestellt. 22.Vgl. E. Jürgens: Erziehung zum sinnvollen Leisten-Wollen. In: Leistung? Leistung! Leistungserziehung heute. Praxis Schule 5-10. H. 1, 1993, S. 6. 23. Siehe G. Schmidtchen: Wie weit ist der Weg nach Deutschland? Sozialpsychologie der Jugend in der postsozialistischen Welt. 2. Auflage. Opladen 1997, S.43. 24. vgl. Schüler als Lebsende. Padagogüt. H. 11/Nov.1997. 25. H. v. Hentig: Die Menschen stärken, die Sachen klären. Ein Plädoyer für die Wiederherstellung der Aufklärung. Stuttgart 1985.